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VERFOLGUNG DER KIRCHE - ABGEFALLENE - FREIHEIT - SELBSTVERTEIDIGUNG


 

EINE ANSPRACHE, GEGEBEN VON ELDER P. P. PRATT IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 27. MÄRZ 1853



Brüder und Schwestern, meine Gefühle sind bei denen, die so entschieden und entschlossen gesprochen haben. Ihr habt über die vergangene Erfahrung gehört. Ich habe keine Gelegenheit gehabt, in der Vergangenheit, Erfahrungen zu machen und so viele wie vielleicht jedes andere lebende Wesen zu sammeln, was die Kirche der Heiligen in diesem Zeitalter betrifft.

Und ich gebe Zeugnis, nicht nur durch den Heiligen Geist, sondern auch durch persönliche Beobachtung, Erinnerung, Erfahrung und Wissen, dass das, was gesagt worden ist, wahr ist, streng gesprochen, in ganzer


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Tragweite in Bezug auf die Folgen von Abfall, was die Verfolgungen, das Auseinanderbrechen, die Plünderungen und das Märtyrertum in dieser Welt betrifft.

Das Thema, das hier von Präsident Young präsentiert worden ist, habe ich selbst in meinem Herzen erwogen und ich habe über seinen Stellenwert nachgedacht. Ich erinnere mich sehr gut an einige Szenen und Orte, auf die er sich bezog, und ich weiß von keiner einzigen Verfolgung, ganz gleich welcher Größenordnung, die Schwierigkeiten und allgemeines Elend über das Volk Gottes in diesem Zeitalter brachte, die nicht direkt durch jene herbeigeführt wurden, die von denen aus unseren eigenen Reihen ausgingen, die bekannten, zu uns zu gehören, wenn ich die ersten Schwierigkeiten in Jackson County, Missouri, einmal ausnehmen darf. Ich lebte damals dort und ich weiß persönlich nichts davon, dass Abgefallene oder ungesetzliches Verhalten vonseiten jener, die bekannten, Heilige zu sein, die ausdrückliche Ursache waren, die jene Verfolgung herbeiführten. Ich weiß es nicht, soweit es meine Kenntnis von den Umständen betrifft, aber dies könnte eine Ausnahme sein. Ich erinnere mich nur, dass sich die Welt dort ohne Unterstützung von Abgefallenen erhob und tat, was sie tat.

[Mr. Pratts Erinnerung wurde durch eine Person auf dem Podium aufgefrischt, dass es einen Abgefallenen gab, der vor jener Verfolgung ein Buch schrieb.] Jetzt erinnere ich mich, dass es einige Schreiber gab, unter denen sich ein Mr. Booth befand, der zum Priestertum in dieser Kirche ordiniert worden war. Er veröffentlichte Dinge, die wohl darauf abzielten, Verfolgung zu bewirken. Es könnte auch noch andere gegeben haben.

Aber ich sprach von persönlichen Akteuren dort in der Grafschaft. Es gab damals nicht, wie es im Allgemeinen der Fall war, Unterstützung von jenen aus unseren eigenen Reihen. Bei allen allgemeinen Verfolgungen von jener Zeit an bis heute kann ich mich an kein einziges Beispiel erinnern, dass das allgemeine Unwetter nicht von Männern unter uns selbst herbeigeführt worden war, die sich zum Namen, der Mitgliedschaft und zum Priestertum der Heiligen der Letzten Tage bekannten, von Verrätern an der Sache, an die zu glauben sie bekannten. Dies war die direkte Ursache des Leidens und des Auseinanderbrechens der Gemeinschaft in Kirtland, des Auseinanderbrechens der Gemeinschaft in und der Vertreibung aus Missouri. Es war die direkte Ursache dieser letzten Verfolgung, die zum Märtyrertum des Propheten und der Vernichtung vieler anderer führte, der Plünderungen von Millionen, des Abbrennens unseres Tempels und unserer Auswanderung in dieses Land. Wir kamen hierher, um Frieden zu haben. Wir befinden uns jetzt an einem Ort, wo die ausgedehnte Wüste und die schneebedeckten Berge weit auf jeder Seite zwischen uns und unsere Nachbarn treten, damit sie nicht auf unsere und wir nicht auf ihre Zehen treten.

Wir wissen, wer uns hierhin führte. Es geschah nicht nur durch den allmächtigen Gott, durch Seine unvergleichliche Vorsehung, sondern durch Seinen Diener, durch ihn, der an der Spitze dieses Volkes steht, und jene, die bei ihm waren. Sie waren es, die uns hierher führten, die unsere lokalen Angelegenheiten regelten und organisierten, so dass wir hier unterstützt und gefüttert, bekleidet, beschützt und bewahrt worden sind. Wir haben unsere lokalen, politischen Rechte und Vorrechte erhalten und sind befähigt worden, sie angesichts aller Anfeindungen, Lügen und Verleumdungen, die so fleißig verbreitet wurden, als unverletzt zu bewahren.

Viele von uns hier, wie auch viele, die im Staub schlafen, sind dadurch erschöpft worden, dass sie sich fleißig Eigentum anhäuften, Heime schafften und dass sie ihnen durch Gewalt und Räuberei genommen wurden. Wir haben unser Leben damit verbracht, Heimstätten zu schaffen, einzuzäunen, Fortschritte zu machen, zu kultivieren usw., ohne uns an den Früchten unserer Arbeit erfreuen zu können.

Ich, für meinen Teil, würde heute lieber hinausmarschieren und mich niederschießen lassen, als einer Wiederholung dieses Unrechts unterworfen zu sein. Dies sind meine Gefühle und sind es eine Zeit lang gewesen. Um über die Freiheit des Gewissens zu sprechen: Haben


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Menschen hier nicht Gewissensfreiheit? Ja. Die Presbyterianer, Methodisten, Quäker usw. haben hier die Freiheit, Gott auf ihre eigene Weise zu dienen, und das Gleiche gilt für jeden Menschen in der Welt. Menschen haben das Vorrecht, von dieser Kirche abzufallen und den Teufeln, Schlangen, Kröten oder Gänsen zu dienen, wenn es ihnen gefällt und sie nur ihren Nächsten in Ruhe lassen. Aber sie haben nicht das Vorrecht, den Frieden zu stören oder das Leben oder die Freiheit zu gefährden. Das ist der springende Punkt. Wenn sie sich dieses Vorrecht herausnehmen, muss ich nicht ihr Schicksal wiederholen; es ist hier heute genannt worden; sie sind hier deutlich gewarnt worden.

Wie kommt es, dass diese Abgefallenen den Magen von Leuten mit dem vollstopfen wollen, vor dem sie sich selbst ekeln, mit dem, von dem sie weder hören und an das sie auch nicht denken wollen? Wenn Menschen einer Umgebung, Gemeinde oder Stadt sprechen, hören, oder anbeten oder irgendein Thema diskutieren wollen, haben sie öffentliche und private Gebäude, Schulhäuser, Kirchen oder Versammlungsräume in Hülle und Fülle. Warum werden also unsere Straßen durch Tumulte, Beschimpfungen, verleumderische, beleidigende und verräterische Sprache unter dem Deckmantel des Predigens gestört? Wenn eine Stadt oder ein großer Teil ihrer Bürger irgendeinen allgemeinen Grundsatz diskutieren möchte, so ist hier der Tabernakel und dort drüben das Staatsgebäude oder das Theater, die alle dem Volk gehören und unter ihrer Kontrolle stehen. Wo ist also die Notwendigkeit, in den Straßen zu predigen. Aber wo findet man eine Stadt oder Gemeinschaft, die das diskutieren möchte, was sie schon wissen und verstehen? Was diesen Mann, oder besser dieses "Ding", das Gladden Bishop genannt wird, und seine Visionen und Offenbarungen betrifft, so kenne ich ihn und sie seit alters her. Ich kannte ihn in Ohio vor etwa 18 oder 20 Jahren. Ich erinnere mich an seinen Namen. Ich habe in Bezug auf Namen ein schlechtes Gedächtnis, was viele von euch wissen, aber wenn etwas mit einem Namen verbunden ist, das ihn in mein Gehirn stark einprägt, so werde ich ihn wahrscheinlich nicht vergessen. Ich habe diesen Namen kaum in Verbindung mit einem Betrug oder einer Unwahrheit im Namen des Herrn gehört. Wenn er sich vor den Räten der Kirche verantworten müsste, würde er zugeben, dass er darin gelogen hatte, Visionen, Engel und Offenbarungen vorzugeben, und um Vergebung bitten. Wenn er exkommuniziert werden würde, würde er sich wieder anschließen usw.

Ich habe nie in einem anderen Licht von ihm gehört, als dass ein Mann oder "Ding" von Zeit zu Zeit unter die Heiligen hereinkroch und versuchte, die Leute mit dem einen oder anderen Schwindel zu täuschen.

Seine Schwierigkeit bestand immer darin, dass die Leute sich nicht von ihm täuschen lassen wollten. Ich möchte ihn nicht auf die Ebene anderer Abtrünniger stellen. Wo können wir einen von ihnen finden, der nicht einen gewissen Einfluss gehabt hätte? Ich kenne keinen, der nicht eine Weile einige Anhänger hatte, obwohl keiner sie halten konnte; aber ich habe nie erfahren, dass Gladden Bischop jemals unter seinen persönlichen Bekannten einen einzigen Anhänger gewonnen hätte. Er bekam Gemeinschaftsentzug und wurde so oft auf seine Bekenntnisse der Buße hin aufgenommen, dass sich die Kirche schließlich weigerte, ihn jemals wieder als Mitglied aufzunehmen. Diese Abgefallenen sprechen von Beweisen! Haben wir nicht bewiesen, dass Joseph Smith ein Prophet war, ein Wiederhersteller, der an der Spitze dieser Dispensation steht? Haben wir nicht Beweise für das Priestertum erbracht, das er auf Gebot Gottes auf andere übertrug?

Ich sehe also keinen Grund, die Berufung eines Abgefallenen zu prüfen oder zu untersuchen, der immer versucht hat, dieses Volk zu betrügen. Es ist für uns zu spät am Tag, um stehen zu bleiben und zu erforschen, ob solch ein Ausgestoßener die Wahrheit hat.

Wir haben schon Wahrheiten entwickelt, die von uns noch nicht erfüllt wurden, die wir noch nicht ausgeführt haben. Es sind aus dem ewigen Brunnen schon mehr Wahrheiten ausgegossen worden, als unsere Sinne aufnehmen können oder für die wir Orte hätten und Vorbereitungen getroffen hätten. Und dennoch werden wir aufgerufen, zu prüfen - was denn überhaupt? Ob sich ein Ei, von dem bekannt ist, dass es seit fünfzehn Jahren verottet ist, wirklich auf Grund des Alters verbessert hat!!


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"Ihr werdet vernichtet werden", sagen sie, "Vernichtung steht dieser Stadt bevor!" Nun gut, was wäre wenn? Wir können wie jedes andere Volk, das lebt, vernichtet werden. Was kümmert es uns, ob wir vernichtet werden? Diese alten Körper werden auch sterben, wenn man sie in Ruhe lässt.

Wir haben für unseren Körper nichts zu fürchten, denn wir sind für das Sterben genauso gut vorbereitet wie für das Leben. Eine Sache, die wir heute gehört haben, und ich bin froh, es zu hören. Wir werden nicht auf die alte Art und Weise vernichtet werden, wie es bisher gewesen ist. Wir werden zumindest in der Art und Weise einen Wechsel erleben. Wir werden wahrscheinlich dieses Mal in stehender und nicht in sitzender oder liegender Postion vernichtet werden. Wir können genauso gut wir andere sterben, die nicht so gut vorbereitet sind! Ich bin froh, dass wir uns, während wir leben, nicht unterwerfen werden und wie ein dummer Esel angejocht oder gesattelt werden. Wir werden nicht mehr still stehen und zusehen, wie Männer, Frauen und Kinder ermordet, ausgeraubt, geplündert und vertrieben werden, wie es bislang in den Staaten geschah. Auch verlangt es Gott nicht von unseren Händen. Das ist die beste Nachricht, die wir heute gehört haben.

Ihr könntet sagen: Wartet, bis sich ein Feind mit anderen zu eurer Vernichtung verbündet! Dies würden wir tun, wenn wir nicht den Geist kennen würden, der unsere Feinde antreibt. Nichts darüber wissend könnten wir uns hinsetzen und warten, bis Männer uns tatsächlich die Kehlen durchschnitten, um sie zu testen. Aber wenn ihr mir einen Geist in irgendeiner Person zeigt, werde ich euch sagen, wohin dieser Geist führt, und dies können auch Präsident Young und seine Ratgeber und jeder treuherzige Heilige, der Erfahrung mit dem Wirken geistiger Mächte hat. Wir werden versuchen, rechtzeitig zu handeln und nicht zulassen, dass der Geist der Vernichtung in unserer Mitte reift.

Es ist den Leuten nicht genug, dass sie die Freiheit haben, gemäß ihrem Sektierertum, Judentum, Heidentum und allem anderen ihren Gott anzubeten, sondern sie wollen die Freiheit, euch ins Herz zu stechen.

Es ist klug, nicht zu warten, bis ihr getötet werdet, sondern verteidigend zu handeln, während ihr noch lebt. Ich habe zu diesem Thema genug gesagt.

Ich freue mich, mit diesem Volk leben zu können. Wie Bruder Kimball sagte, dass dies sein Himmel sei, so ist dies auch meiner. Es könnte vielleicht ein besseres Volk geben, aber wir können sie nicht finden; sie sind auf der Erde im sterblichen Fleisch nicht bekannt. Sollten wir ein besseres Volk finden, müssten wir warten, bis die Leute besser geworden sind.

 

Sollten wir ein besseres Volk finden, bevor wir besser geworden sind, könnten wir nicht unter ihnen leben, und das wäre die Hölle. Wir haben ein Volk gefunden, das so gut ist wie wir, und wir sind einverstanden, miteinander zu leben. Das Licht der Wahrheit hat uns vereint und der Geist hat uns zu einem Grad der Einheit getauft. Die Welt denkt, dass wir im höchsten Sinne des Wortes eins sind, aber Gott sieht, dass es noch viel Spielraum gibt, wo wir uns in der Einigkeit verbessern können. Wo sollen wir anfangen, uns zu verbessern? Ich weiß keine bessere Methode, unsere Einigkeit zu verbessern, als gewisse weite Maschen im Netz zu haben, um die hindurchschlüpfen zu lassen, die nicht gesammelt werden und sich mit den Übrigen vereinen wollen. Es gibt hier eine Anhäufung von Gut und Böse, von Spreu und Weizen, von Unkraut und von gutem Getreide, von guten und schlechten Fischen, die das Evangeliumsnetz einsammelt. Der einzige sichere Weg ist, dass das Gute vom Schlechten getrennt wird. Ich sehe gerne die Straßen offen und den Schnee aus den Canyons verschwinden, so dass Geister, die nicht mit dem Evangelium des Friedens übereinstimmen, auf so vielen Wegen weggehen können, wie der Kompass Himmelsrichtungen hat. Solche Bewegungen geben Gelegenheit, die Stricke der Einheit noch enger zu zurren. Möge Gott euch alle segnen. Amen.

 

 

 

 

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