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DIE ECKSTEINE DES TEMPELS - DIE APOSTELSCHAFT usw.


 

EINE PREDIGT, GEHALTEN VON PRÄSIDENT B. YOUNG IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, AM 6. APRIL 1853.



 

Wir haben uns heute Nachmittag versammelt, um die Geschäfte der Konferenz fortzusetzen, von der ein Teil nach meinem Gefühl der Unterweisung, dem Lehren, der Übermittlung von Erfahrungen der Kirche gewidmet sein sollte, oder in welcher Weise sich der Geist des Herrn kundtun wird.

Das besondere Geschäft, das auf einer Konferenz wie dieser erledigt werden sollte, kann sehr schnell erledigt werden. Vielleicht könnten wir alles, was notwendig ist, an einem halben Tag oder höchstens an einem Tag schaffen.

Wir kamen zu dem Zweck zusammen, dem Herrn zu dienen, und viele kamen aus großer Entfernung, die hierher kommen wollten, um sich mit ihren Brüdern zu vereinen und das Werk der letzten Tage zu betrachten und sich gegenseitig Worte des Trostes zuzusprechen, denn es ist eine sehr willkommene Ausübung bei Gelegenheiten wie dieser, wie auch bei anderen Versammlungen, sich gegenseitig die Szenen des Lebens, die Gefühle des Herzens, die Tragödien, die unter uns geschehen sind, die Schwierigkeiten, die wir bewältigt haben und die Tage, Monate und Jahre, durch die wir geführt worden sind, vor Augen zu halten.

Ich möchte zum Einen sagen, so weit es meine eigenen Gefühle betrifft, so steht es meinen Brüdern frei, über das zu sprechen, was sich in ihren Herzen befindet. Dies ist mein Vorrecht und ich möchte es verstanden wissen, dass es das Vorrecht jener ist, die zu dieser Konferenz sprechen werden. Wenn sie uns eine Ansprache predigen wollen, zum Beispiel über die Sammlung Israels, dann steht es ihnen frei, dies zu tun. Wenn jemand wünscht, die ersten Grundsätze des Evangeliums zu predigen, Buße und Taufe, mit den Gaben, so steht es ihm frei.

Müssten unsere Körper nicht gefüttert und eingekleidet werden, würde ich vorschlagen, dass wir hier einige Monate verweilen, um jedem eine Gelegenheit zu geben, zu sprechen, zu ermahnen, zu beten, zu prophezeien, zu singen, in Zungen zu sprechen oder zu tun, was auch immer der Geist ihnen kundtun würde. Aber unser Werk ist ein Werk der Gegenwart. Die Erlösung, nach der wir trachten, ist für die Gegenwart und auf korrekte Weise gesucht kann sie erlangt und fortwährend genossen werden. Wenn sie sich heute fortsetzt, dann auf Grund desselben Grundsatzes, auf dem sie sich morgen, am Tag danach, nächste Woche oder nächstes Jahr und, wir könnten sagen, in der nächsten Ewigkeit fortsetzt.

Wenn wir errettet sind, sind wir glücklich, wir sind mit Licht, Herrlichkeit, Intelligenz erfüllt und wir verfolgen einen Kurs, um uns an den Segnungen zu erfreuen, die der Herr für uns auf Lager hat. Wenn wir weiterhin diesen Kurs verfolgen, bewirkt es einfach die Sache, die wir wünschen, nämlich, in diesem gegenwärtigen Augenblick errettet zu sein. Und dies wird das Fundament dafür legen, für immer und ewig errettet zu sein, was in eine ewige Erlösung gipfeln wird.

Brüder, wir haben den Plan unserer Herzen zustande gebracht, den wir zur Vollbringung auflisteten. Und wirklich, dieser Gedanke huschte unbeabsichtigt in meinen Sinn: Worin haben wir nicht alles zustande gebracht, was wir auflisteten? Nicht nur, dass wir die Erde ausgehoben haben und die Ecksteine im Zentrum des Hauptkörpers des Gebäudes gelegt haben, wo wir den Tempel errichten werden, sondern welche Sache,


 

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die wir überlegt haben, haben wir nicht getan, um das Königreich Gottes aufzubauen? Sollte es dabei einen Fehler gegeben haben, so kommt mir zur Zeit keiner in den Sinn. Ich kann mich jetzt an keinen Umstand solcher Art bei all dem Mobbing, den Vertreibungen und den Betrübnissen, durch die dieses Volk gegangen ist, erinnern.

Obwohl der Feind Macht hatte, unseren Propheten zu töten, das heißt, seinen Körper zu töten, hatte er nicht alles zustande gebracht, was in seinen Tagen zustande zu bringen er im Herzen hatte? Er tat es nach meiner sicheren Kenntnis und ich habe hier viele Zeugen, die ihn verkünden hörten, dass er alles getan hatte, was er tun konnte; er hatte alles offenbart, was gegenwärtig offenbart werden konnte, er hatte den Weg für das Volk vorbereitet, um darauf gehen zu können, und kein Mann oder keine Frau sollte davon ausgeschlossen werden, in die Gegenwart des Vaters und des Sohnes zu gehen und sich an einer ewigen Erhöhung zu erfreuen, wenn sie auf dem Pfad wandeln wollten, den er aufgezeigt hatte.

Von dem Tag an, als er fiel, bis heute - sollte es einen Punkt des Geschäftes geben, der von diesem Volk hätte getan werden sollen, der nicht getan worden ist, so kann ich mich an keinen erinnern, obwohl es im vergangenen Monat oder in den letzten sechs Wochen düster aussah, da das Wetter so ungünstig war, um bereit zu sein, heute diese Ecksteine zu legen.

Ich bin glücklich, sagen zu können, dass sich bei den Heiligen eine Menge Glauben kundgetan hat, und durch jenen Glauben hat der Herr uns den Wunsch unserer Herzen gewährt, oder sonst wäre der Teufel über einen anderen Weg auf einen Botengang geschickt worden und hätte sich vergessen. Ich denke aber nicht, dass er sich über die Welt Sorgen machen muss, denn er hat sie sicher genug im Griff. Er mag vielleicht ein wenig zu lange geschlafen haben, da er an diesem denkwürdigen Tag nicht hier gewesen ist. Ich schreibe es unserem Vater im Himmel zu, dass er uns heute dieses wundervolle Wetter gegeben hat.

Die Versammlung wurde nicht so untergebracht, wie wir es wünschten. Wir wären froh gewesen, wenn sie hätten so platziert werden können, dass jeder die Reden und Gebete hätte hören können, die über diese vier Ecksteine gesprochen wurden, aber sie werden gedruckt werden, so dass ihr sie in eurer Freizeit lesen könnt.

Ich mag es nicht, viel zu prophezeien, ich mag es nie, aber ich werde es wagen, zu erraten, dass dieses Volk sich an diesen Tag und das Werk, das wir an ihm vollbracht haben, noch lange erinnern wird und es wie mit dem Klang einer Posaune durch die ganze Welt verkündet wird, so weit, so laut und so lange wie Dampf, Wind und elektrischer Strom es tragen können. Es ist ein Tag, über den alle Gläubigen in jeder zukünftigen Zeit frohlocken werden.

Einige werden fragen: "Nimmst du an, dass wir diesen Tempel fertigstellen werden, Bruder Brigham?" Mir wurden schon solche Fragen gestellt. Meine Antwort ist: Ich weiß es nicht, und ich Sorge mich nicht mehr darüber als ich würde, wenn mein Körper tot im Grab und mein Geist im Paradies wäre.Ich habe mich immer nur um eines gesorgt und das ist, einfach zu wissen, dass ich jetzt vor meinem Vater im Himmel recht dastehe. Wenn ich in diesem Augenblick, heute, die Dinge tue, die Gott von meiner Hand fordert, und ich genau dort bin, wo mein Vater im Himmel mich haben will, sorge ich mich nicht mehr über das Morgen, als würde es niemals kommen. Ich weiß nicht, wo ich morgen sein werde, auch nicht, wann dieser Tempel fertig sein wird. Ich weiß mehr darüber als ihr. Wenn Gott irgendetwas für euch offenbart, werde ich es euch so frei heraus sagen, als würde ich zu euch sagen: Geht zum City Creek und trinkt, bis ihr genug habt.

Dies weiß ich: Es sollte dort ein Tempel gebaut werden. Ich weiß, dass es die Pflicht dieses Volkes ist, mit dem Bau eines Tempels zu beginnen. Nun, einige werden wissen wollen, welche Art von Gebäude es sein wird. Wartet geduldig, Brüder, bis er fertig ist, und streckt bereitwillig eure Hände aus, um ihn fertigzustellen. Ich weiß, was er sein wird. Ich bin kein visionärer Mensch, auch bin ich nicht fürs Prophezeien geeignet.


 

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Wenn ich möchte, dass irgendetwas Derartiges getan werden soll, rufe ich Bruder Heber. Er ist mein Prophet, er liebt es zu prophezeien, und ich liebe es, ihn zu hören. Ich sage selten viel über Offenbarungen oder Visionen, aber so viel sei gesagt: Ich war im Juli vor fünf Jahren hier und sah im Geiste den Tempel nicht zehn Fuß von da entfernt stehen, wo wir die Hauptecksteine gelegt haben. Ich habe nicht gefragt, welche Art von Tempel wir bauen sollten. Warum? Weil er vor mir dargestellt wurde. Ich habe mir nie diesen Boden angeschaut, aber die Vision davon war dort. Ich sehe ihn so deutlich, als wäre er in Wirklichkeit vor mir. Wartet bis er fertig ist. Ich werde aber schon einmal sagen, dass er sechs Türme anstatt einen haben wird. Nun falle aber keiner von euch ab, weil er sechs Türme haben wird und Joseph nur einen baute. Es ist leichter für uns, sechzehn zu bauen, als für ihn einen zu bauen. Die Zeit wird kommen, wann es einen in der Mitte der Tempel geben wird, die wir bauen werden, mit Wäldchen und Fischteichen. Aber wir werden sie gegenwärtig nicht hier sehen.

Die Erste Präsidentschaft machte sich auf den Weg zur Südostecke, um den ersten Stein zu legen, obwohl es üblich ist, an der Nordostecke zu beginnen, was im Allgemeinen, glaube ich, in der Welt der Startpunkt ist. Auf dieser Seite des Äquators beginnen wir an der Südostecke. Manchmal schauen wir nach Licht, wisst ihr, Brüder. Ihr alten Männer, die ihr ziemlich gut durch die Mühle gegangen seid, habt um Licht gebeten. Welchen Weg geht ihr? Werdet ihr mir sagen, dass ihr für Licht nach Osten geht? Also beginnen wir mit dem Legen des Steins an der Südostecke, weil dort das meiste Licht ist.

Genauso schnell wie die Minuten der Vorgänge dieses Tages vergehen, wird es Älteste, Hohepriester und Siebziger geben, die fragen, ob heute dieselbe Ordnung durchgeführt worden ist, wie bei der Legung der Ecksteine der anderen Tempel beobachtet wurde. Ich möchte euch einen kleinen geschichtlichen Abriss darüber geben, damit ihr wissen könnt.

Als die Ecksteine in Kirtland gelegt wurden, mussten sie fünfzehn- und sechzehnjährige Jungen nehmen und sie zu Ältesten ordinieren, um für die Legung der Ecksteine genug Beamte zu bekommen. Das Kollegium der Zwölf und der Hohe Rat und viele andere Autoritäten, die es jetzt gibt, gab es damals noch nicht. Joseph präsidierte über die Kirche durch die Stimme der Kirche.

Es mag vielleicht einige von euch stolpern lassen, müsste ich euch eine Frage stellen: Beweist es, dass jemand ein Prophet in dieser Kirche ist, dass er ihr Präsident sein soll? Die Antwort: Nein! Ein Mann kann ein Prophet, Seher und Offenbarer sein, und es kann nichts damit zu tun haben, dass er Präsident der Kirche ist. Soviel sei gesagt, dass Joseph, so lange er lebte, der Präsident der Kirche war. Die Leute entschieden sich, es so haben zu wollen. Er erfüllte immer diese verantwortliche Stellung durch die Stimme des Volkes. Könnt ihr irgendeine Offenbarung finden, die ihn zum Präsidenten der Kirche beruft? Die Schlüssel des Priestertums wurden Joseph Smith übertragen, um das Königreich Gottes auf Erden aufzubauen, und sie sollten in Zeit oder in Ewigkeit nicht von ihm genommen werden; aber als er berufen wurde, über die Kirche zu präsidieren, geschah es durch die Stimme des Volkes, obwohl er die Schlüssel des Priestertums unabhängig von ihrer Stimme hielt.

Ich möchte, dass die Ältesten Israels über dieses Thema nachdenken. Ich wäre froh, euch etwas lehren zu können, das euch nicht wie bisher Murren lassen würde. Ihr lasst mich an ein Kind denken, das versucht, aus alten Fusseln eine Paketschnur zu machen, bis es nur noch ein Gewirr hat. So ist es mit den Ältesten Israels, wenn man ihre Gedanken zum Priestertum anrührt.

Nun hört mich und ich werde versuchen, so zu reden, dass ihr mich verstehen könnt. Ich werde es wagen, ein wenig weiter zu gehen, als ich es in Bezug auf den Präsidenten der Kirche tat, und ich sage zu diesem Volk, dass ein Mann Visionen haben könnte, dass die Engel Gottes ihm dienen könnten, er könnte


 

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Offenbarungen haben und so viele Visionen sehen, wie ihr zählen könntet, ihm könnten die Himmel geöffnet sein und er könnte den Finger Gottes sehen, und all dies würde ihn nicht zum Präsidenten der Kirche oder zu einem Ältesten, einem Hohen Priester, einem Apostel machen; auch würde es nicht beweisen, dass er überhaupt ein Heiliger ist. Um dies zu beweisen, ist mehr erforderlich. Ich erwähne es wegen der Schwäche, Schwachheit und Kurzsichtigkeit der Leute. Wenn ein Mann kommen und euch sagen sollte, dass er eine Vision hätte und euch scheinbar sein Zeugnis begründen könnte, dass ihm die Himmel geöffnet gewesen waren, wärt ihr bereit, euch zu verbeugen und ihm zu dienen, und er könnte gleichzeitig die volle Absicht haben, das Volk zu vernichten - einer der größten Teufel der Welt. Er würde als einer der feinsten Männer auftreten, der ehrlich und bescheiden ist und mit all der Gnade und Feldherrnkunst des Teufels kommen, die so gut darauf abgezielt ist, das Volk zu täuschen. Gebt zu, dass dies der Fall ist.

Wenn ihr mich fragt, was beweist, dass ein Mann oder eine Frau ein Heiliger ist, werde ich die Frage beantworten. "Wenn ihr mich liebt", sagte Jesus, "werde ihr meine Worte bewahren." Das ist der Prüfstein. Wenn ihr den Herrn Jesus Christus liebt und den Vater, werdet ihr die Gebote des Sohnes halten, ihr werdet seinen Willen tun. Wenn ihr nachlässig seid, dies zu tun, könnt ihr all die Visionen und Offenbarungen haben, die einem sterblichen Wesen übertragen werden können, und dennoch nur ein Teufel sein. Ich benutze diese Ausdrucksweise, weil es einen Menschen, wenn er erleuchtet ist und sich von diesem Licht zur Finsternis hinwendet, darauf vorbereitet, ein Teufel zu sein. Ein Mensch wusste erst, wie man böse ist, als sich ihm Licht und Wahrheit kundtaten. Danach ist für die Menschen die Zeit gekommen, ihre Entscheidung zu treffen, und wenn sie sich vom Herrn abwenden, macht es sie bereit, Teufel zu werden.

Nun möchte ich zurückgehen, denn ich bin in Bezug auf die Ecksteine ein wenig abgewichen, und die Apostelschaft in Verbindung damit aufgreifen. Lasst mich dem Hohenpriesterkollegium eine Frage stellen, um die Sache herauszustellen, die ich euch vorlegen möchte. Ich frage die Hohenpriester, woraus die Apostelschaft erwuchs. Erwuchs sie aus dem Hohenpriestertum? Ich möchte wagen zu sagen, wenn es heute nicht hier wäre und diese Frage zur Debatte stünde, würdet ihr die Ältesten in dieser Versammlung vielleicht fast zu gleichen Teilen über diesen Punkt gespalten vorfinden. Es gäbe ebenso viele Hohepriester, die sagen, dass die Apostelschaft aus dem Hohenpriestertum herauswächst, wie so viele, die sagen, dass dies nicht der Fall ist. Lasst mich die Frage beantworten. Nun erinnert euch, dass das Hohe Priestertum und das geringere Priestertum und jedes Priestertum, das es gibt, in der Apostelschaft kombiniert, zentriert, daraus gebildet und durch sie begrenzt werden. Brüder, habt ihr das je zuvor gewusst? Hättet ihr dieses Buch aufmerksam gelesen [auf das Buch der Bündnisse zeigend], hätte es euch die Geschichte erzählt, die ich euch jetzt erzähle, jedoch die Hohen Priester wussten es nicht.

Ich spreche so, um euch die Ordnung des Priestertums zu zeigen. Wir werden nun mit der Apostelschaft beginnen, wo Joseph begann. Joseph wurde zu einem Apostel ordiniert, was ihr lesen und verstehen könnt. Nachdem er zu diesem Amt ordiniert worden war, hatte er das Recht, das Königreich Gottes zu organisieren und aufzubauen, denn er hatte ihm die Schlüssel des Priestertums übertragen, das nach der Ordnung des Melchisedekischen Priestertums ist - dem Hohen Priestertum, das nach der Ordnung des Sohnes Gottes ist, und dies, erinnert euch, dadurch, dass er zum Apostel wurde.

Hätte er das Königreich Gottes aufbauen können, ohne zuerst ein Apostel zu sein? Nein, er hätte es niemals tun können. Die Schlüssel des ewigen Priestertums, das nach der Ordnung des Sohnes Gottes ist, werden dadurch umfasst. dass man ein Apostel ist. Das gesamte Priestertum, alle Schlüssel, all


 

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die Gaben, all die Endowments und alles, was auf den Eintritt in die Gegenwart des Vaters und des Sohnes vorbereitet, befindet sich in der Apostelschaft, besteht daraus, wird von ihr begrenzt oder, ich könnte sagen, ihrem Umfang einverleibt.

Nun, wen setzen wir an die erste Stelle, um den Haupt-, den südöstlichen Eckstein zu legen, an die Ecke, von wo das Licht ausgeht, um das ganze Gebäude, das beleuchtet werden muss, zu erhellen? Wir beginnen mit der Ersten Präsidentschaft, mit der Apostelschaft, denn Joseph begann immer mit den Schlüsseln der Apostelschaft und er präsidierte durch die Stimme des Volkes über die gesamte Gemeinschaft der Heiligen der Letzten Tage, amtierte in der Apostelschaft als der erste Präsident.

Was kommt in der Kirche als Nächstes? Ich werde euch nun direkt auf den Aufbau des Königreiches Gottes in den letzten Tagen verweisen. Was sehen wir als nächstes? Joseph als ein Apostel des Lammes mit den Schlüsseln des ewigen Priestertums, die ihm durch Petrus, Jakobus und Johannes übertragen wurden. Wofür? Um das Königreich Gottes auf Erden aufzubauen. Als nächstes erwächst ein Amt, das zu den zeitlichen Angelegenheiten dieses Königreiches gehört, dessen Schlüssel dem Menschen auf der Erde übertragen sind, in Vorbereitung auf seine Errichtung, in Vorbereitung auf seine Ausbreitung, auf sein Anwachsen und Gedeihen unter den Nationen. Der nächste Schritt, den wir vom Herrn genommen sehen, ist es, für den Körper zu sorgen, deshalb muss eine Person berufen werden, dieses Amt auszufüllen, um mit diesen Aposteln, diesem ersten Präsidenten Seite an Seite zu stehen. Wer war es? Es war nicht Bruder Hunter. Wer war es? Es war Bruder Partridge. Wir sehen, dass Bruder Partridge berufen war, diesen Platz auszufüllen, bevor es ein Ältestenkollegium oder ein Hohepriesterkollegium gab, ja, bevor man über diese Dinge sprach und auch bevor die Zwölf Apostel erwählt waren, aber nicht, bevor die Offenbarung gegeben war, die kundgab, dass es solch ein Kollegium geben würde.

Wir sehen diesen Apostel mit den Schlüsseln des Priestertums, um das Königreich aufzubauen, um denen Licht zu geben, die in Finsternis waren, um denen beizustehen, die schwach wären, um die Zitternden zu stützen, den Bußfertigen Erlösung zu bringen und denen Stütze und Stab zu sein, die bereit wären, zu fallen. Wir sehen diesen gigantischen Apostel auf diese Weise dastehen, mit der Vollmacht des Himmels bekleidet, um Seine Sache auf der Erde aufzubauen. Ihm sagte der Herr, dass er einen Bischof berufen sollte. Somit war der Bischof die nächste stehende Autorität im Königreich Gottes. Deshalb setzten wir den Bischof als zweiten Eckstein des Gebäudes. Das Melchisedekische Priestertum mit dem Altar, den Einrichtungsgegenständen und den Möbeln, die dazu gehören, wird im Osten platziert und das Aaronische Priestertum gehört in den Westen; folglich legte der Präsidierende Bischof den zweiten Stein.

Fragt ihr, ob dies in den anderen Gebäuden so war? Ich weiß es nicht, auch kümmert es mich nicht.

Das Hohepriesterkollegium - kommen sie in der Ordnung als Nächste, treten sie als Nächste ins Feld? Nein, nicht besonders, nicht mehr als die Ältesten, auch die Ältesten nicht mehr als der Hohe Rat, auch der Hohe Rat nicht mehr als die Lehrer, Diakone oder Priester. Das Hohepriesterkollegium ist ein stehendes Kollegium, das zu Hause bleibt. Ebenso verhält es sich mit dem Ältestenkollegium, aber der Platz des Bischofs ist bei den zeitlichen Angelegenheiten in der Kirche. Was sollen wir also sagen? Nun in angemessenem Respekt gegenüber dem Hohenpriestertum, was nicht mehr als recht und vernünftig ist, weil wir das Priestertum ehren sollten, das Gott uns vermacht hat, sagen wir zu den Hohenpriestern: Legt den dritten Eckstein!

Wir begannen an der Südostecke mit der Apostelschaft, dann legte das Niedere Priestertum den zweiten Eckstein; wir bringen sie in unsere Reihen


 

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zum dritten Stein, den die Hohenpriester und Ältesten legten; wir nehmen sie unter unsere Fittiche am Nordost-Eckstein, den die Apostel und Siebziger legten, und dort schließen sie sich wieder der Apostelschaft an. Sie umfasst jedes andere Priestertum, den es ist das Priestertum Melchisedeks, das nach der Ordnung des Sohnes Gottes ist.

Zu sagen, dass ein Mann ein Apostel ist, ist gleichbedeutend damit, zu sagen, dass ein Mann ordiniert ist, das Königreich Gottes von Anfang bis Ende aufzubauen; aber so verhält es sich nicht, wenn man sagt: Er ist zu einem Hohenpriester ordiniert. Die Bischofschaft gehört rechtmäßig zu den buchstäblichen Nachkommen Aarons, aber wir werden aus den anderen Stämmen Männer ordinieren müssen, die das Hohepriestertum tragen, um in dem niederen zu amtieren, bis wir einen buchstäblichen Nachkommen Aarons finden, der bereit ist, es zu empfangen.

Das Niedere Priestertum kommt also, wie ihr bemerkt, innerhalb des Wirkungskreises der Apostelschaft daher, weil ein Mann, der sie hält, das Recht hat, als Hohepriester, als einer aus dem Hohen Rat, als ein Patriarch, als ein Bischof, Ältester, Priester, Lehrer und Diakon in jedem Amt und jeder Berufung in der Kirche zu handeln oder zu amtieren, vom ersten bis zum letzten, wenn die Pflicht es verlangt.

Dies ist die Ordnung des Priestertums, Brüder. Ich wollte eigentlich einige Bemerkungen zu diesem Thema auf dem Tempelgrund machen; aber diese Versammlung zu entlassen, schmerzte mich sehr. Ich wollte zur selben Zeit einige Bemerkungen machen, aber es war zum Verzweifeln, euch zuhören zu lassen, also dachte ich, ich sollte es unterlassen, an der offenen Luft zu sprechen und das, was ich zu sagen hatte, im Tabernakel zu sagen.

Ich weiß, was in Nauvoo getan wurde; es war in Ordnung. Alles ist bei mir in Ordnung. Dort wurden die Zwölf aufgerufen, den Nordwest-Eckstein zu legen, wenn ich mich nicht irre. Aber es spielt keine Rolle, sie waren genauso dort wie überall sonst. Aber um euch mit dem Priestertum in seiner vollkommenen Ordnung und Form zu befassen, müsst ihr erkennen, dass die Apostelschaft alles in der Kirche Gottes auf Erden umfasst. Dies ist die Ordnung und ich habe mich bemüht, sie vor euch auszubreiten, damit ihr hiernach wissen könnt, was die wahre Ordnung ist, so weit sie im Legen der Ecksteine vorgeführt werden kann. Was das einfache Legen eines Ecksteins betrifft, so ist mir eine Ecke genauso gut wie die andere.

Ich werde euch die Erklärung geben, warum wir so vorgegangen sind. Es wurde mir vorgeschlagen, dass sich die Zwölf vielleicht besser dabei fühlen würden, den zweiten Stein zu legen. Als ich ihnen sagte, dass sie den ersten Stein legen sollten, schoss es mir durch den Kopf, dass ich zu einem Apostel ordiniert wurde, und ich gehöre immer noch zur Apostelschaft. Habt ihr mich jemals ausgeschlossen? [Stimmen auf dem Podium: Nein.] Es schoss mir in den Sinn, dass ihr, wenn ihr den zweiten Stein legen wolltet, nicht das Gefühl hättet, dass ihr die Apostelschaft in euch hättet, oder ihr hättet nicht die Gefühle, die ich hatte; denn sie ist der Anfang und das Ende, die Höhe, die Tiefe, die Länge, die Breite von allem, was ist, was war und je in alle Ewigkeit sein kann. Ich habe nicht davon gehört, dass es über diese Sache irgendwelche Gefühle gäbe, nur dass jemand die Sache vorschlug. Drei der Zwölf legten also den ersten Stein und dann legte das Kollegium der Zwölf den vierten.

Nun wird es einige von euch wundern lassen, dass ich nicht zum Hohenpriester ordiniert wurde, bevor ich zu einem Apostel ordiniert wurde? Bruder Kimball und ich wurden nie zu Hohenpriestern ordiniert. Wie wundervoll! Ich wollte sagen, wie wenig einige Brüder das Priestertum verstanden, nachdem die Zwölf berufen waren. In unserer früheren Karriere in dieser Kirche sprachen wir bei einer Gelegenheit in einer unserer Ratsversammlungen über einige aus den Zwölfen, die uns zu Hohepriester ordinieren wollten, und was ich zu Bruder Patten sagte, als er mich in York State ordinieren wollte. Ich sagte: Bruder Patten, warte, bis ich meine Hand


 

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zum Himmel erheben und sagen kann: Ich habe mein Amt als Ältester groß gemacht. Nachdem unser Gespräch im Rat vorüber war, begannen einige Brüder zu zweifeln und sagten, dass wir zu Hohenpriestern ordiniert werden sollten; zur selben Zeit zog ich nicht in Betracht, dass ein Apostel zu einem Hohenpriester, einem Ältesten oder Lehrer ordiniert werden muss. Ich brachte damals meine Ansichten zu dem Thema nicht zum Ausdruck, aber ich dachte, dass ich hören wollte, was Bruder Joseph dazu sagen würde. Es war William E. McLellin, der Joseph sagte, dass ich und Heber nicht zu Hohenpriestern ordiniert wären, und er wollte wissen, ob es getan werden sollte. Joseph sagte: "Willst du das Priestertum beleidigen? Ist das alles, was du über das Amt eines Apostels weißt? Weißt du nicht, dass der Mann, der die Apostelschaft empfängt, all die Schlüssel empfängt, die es je gab oder geben kann, die je auf einen sterblichen Mann übertragen wurden? Wovon redest du? Ich bin erstaunt!" Es wurde nichts weiter darüber gesagt.

Ich weiß, dass Joseph seine Apostelschaft von Petrus, Jakobus und Johannes empfing, bevor eine Offenbarung zu dem Thema gedruckt war, und er hatte nie ein Recht, eine Kirche zu organisieren, bevor er ein Apostel war.

Ich habe versucht, euch, Brüder, so kurz wie möglich die Ordnung des Priestertums zu zeigen. Wenn ein Mann ordiniert wird, ein Apostel zu sein, ist sein Priestertum ohne Anfang der Tage oder Ende des Lebens wie das Priestertum Melchisedeks; denn es war sein Priestertum, über das in dieser Sprache gesprochen wurde, und nicht über den Menschen.

Als ich mich erhob, um zu euch zu sprechen, wollte ich zu euch ein wenig über die Erfahrung im praktischen "Mormonismus" sprechen, aber ich habe nicht die Zeit dazu gehabt und ich habe schon zu lange gesprochen. Ich habe es hin und wieder berührt, wisst ihr, denn es ist alles in dem enthalten, was ich euch gesagt habe.

Möge der Herr euch für immer segnen; im Namen Jesu Christi. Amen.

 
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