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SELBSTVERWALTUNG - GEHEIMNISSE - ERHOLUNG UND ZEITVERTREIB, AN SICH NICHT SÜNDHAFT - ZEHNTEN - ADAM, UNSER VATER UND UNSER GOTT
EINE PREDIGT VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 9. APRIL 1852
Es ist meine Absicht, heute Abend verschiedene Ansprachen zu geben, aber wie viele, das weiß ich nicht.
An erster Stelle werde ich Zeugnis von der Wahrheit vieler Anmerkungen von Bruder Hunter geben und besonders von seiner Ermahnung an die Siebziger und Ältesten und an jene Männer, die wünschen, auf Mission zu gehen. Ich möchte auch die Notwendigkeit betonen, dass ihr euch sofort auf eure Mission und voll des Heiligen Geistes an den Ort eurer Bestimmung begebt, den Leuten Rechtschaffenheit predigt, und lebt, während ihr dies tut, nach den Grundsätzen, die ihr predigt, damit ihr auch durch euer Vorbild lehrt, sowie auch durch Vorschrift. Geht hin, ihr Ältesten und betrachtet euch von jetzt an als Missionare. Wenn das Evangelium wie ein flammendes Feuer in euch ist, das auf die Menschen ausgegossen werden soll, sammelt eure Nachbarn und ladet eure Brüder in euer Haus ein und legt ihnen die Pflichten des Menschen dar und predigt, wenn ihr nur fünf Minuten sprechen könnt, indem ihr diese Zeit gut ausnützt. Fahrt fort mit dem Predigen, Studieren und Lernen durch Glauben und Gebet, bis euer Geist und eure Münder geöffnet werden und ihr höchst vollkommen die Liebe Christi versteht.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Älteste sagen: "Wenn ich auf Mission gehen und unter Fremde geschickt werden könnte, könnte ich zu ihnen sprechen, weil sie im Weg des Lebens und der Erlösung nicht unterrichtet worden sind. Ich könnte ihnen die Grundsätze des Evangeliums darlegen, die mir beigebracht worden sind, ohne jenen Widerstreit der Gefühle und ohne Furcht, die ich erlebte, als ich zu meinen Brüdern sprach." Es ist sehr wahr, dass die ersten Grundsätze des Evangeliums, die die Ältesten dieser Kirche lehrten, leicht zu verstehen sind, verglichen mit dem, was unseren Familien oder Nachbarn gepredigt werden muss, um uns selbst durch die Grundsätze der Rechtschaffenheit, die das Evangelium uns einschärft, zu verwalten und zu kontrollieren. Und noch einmal: Die Heiligen zu sammeln, das Evangelium der Welt zu predigen und sie von der Wahrheit zu überzeugen, sind viel leichtere Aufgaben, als Menschen zu überzeugen, dass ihr euch selbst meistern und die moralischen Grundsätze ausüben könnt, die eure Religion euch einschärft. Dies ist ein kleiner Teil der Pflicht, die von euch gefordert wird, um Kronen der Herrlichkeit, Unsterblichkeit und des ewigen Lebens zu erhalten. Ich möchte hier anmerken, dass es für die Menschen natürlich ist, dass sie eine Menge über GEHEIMNISSE wissen wollen; dies ist aber nicht weltweit der Fall; dennoch ist dies mit einer großen Zahl der Ältesten Israels der Fall. Ich vermute nicht, dass dies auf jene zutrifft, aus denen diese Versammlung zusammengesetzt ist. Eure Absicht, heute Abend hier zu sein, ist nicht, einige große Geheimnisse des Königreiches zu hören, die ihr nie zuvor verstanden hattet. Das größte Geheimnis das ein Mensch je erfuhr, ist zu wissen, wie man den menschlichen Geist kontrolliert und jede Fähigkeit und Kraft desselben dazu bringt, sich Jesus Christus zu unterwerfen. Dies ist das größte
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Geheimnis, das wir lernen müssen, während wir uns in diesen Körpern aus Lehm befinden. Es ist für die Ältesten viel notwendiger, diese Lektion inmitten der Heiligen des Hauptquartiers zu lernen und zu praktizieren als in der Welt, denn ihre Gewandtheit des Lernens ist viel größer, und ich werde euch sagen worin. Angenommen ein Bischof, ein Hohepriester, ein Präsident irgendeines Pfahles oder Kollegiums, irgendjemand, der Ältester in Israel ist, oder irgendein Heiliger vom ersten bis zum letzten verfällt in Irrtum und es wird sofort bekannt, so kann er diesen Kurs nicht weiter verfolgen, denn er ist dort, wo Lüge ihre Pflichten lernen und wissen kann, wie man auf den Pfaden der Rechtschaffenheit gerade wandelt. Hier ist der Ort für euch, eure Brüder große Geheimnisse zu lehren, denn hier gibt es jene, die euch korrigieren können. In diesem Tabernakel verfallen die Ältesten Israels nicht in diesen Fehler, obwohl es ihnen in Privathäusern und Nachbarschaften passieren kann. Wenn ein Mann fähig ist, euch zu korrigieren und euch Licht und wahre Lehre zu geben, fangt keinen Streit an, sondern unterwerft euch wie kleine Kinder der Belehrung und strebt mit all eurer Macht danach, sie zu verstehen. Die Vorrechte jener, die hier wohnen, sind größer als die Vorrechte jener, die in Übersee sind. Wenn eure Pflichten euch in ein fremdes Land führen und euer Vorrat an Wissen und Weisheit sich erschöpft und ihr nicht die Schlüssel besitzt, die Anweisung zu erlangen, die ihr wünscht, dann liegt es daran, dass ihr von der rechten Quelle weit entfernt seid - weit weg von dem Körper, wo alle Glieder lebendig schaffen und wirken, wo die Augen sehen, das Ohr hören, die Nase riechen und der Mund sprechen usw. kann. Wenn euer Gesicht von dem Körper abgewandt ist, Geheimnisse mal beiseite gelassen, dann ist dies der einzige Ort, wo ihr korrigiert werden könnt, wenn ihr euch irrt. Predigt die einfache, ungeschmückte Wahrheit, arbeitet mit Fleiß eure Erlösung aus und tut, was euch eine Garantie gibt, einen unbestreitbaren Anspruch auf das ewige Leben.
Wenn ihr Gebet in euch spürt, betet, und wenn ihr den Geist zu predigen in euch spürt, predigt. Ruft eure Brüder herein und lest die Bibel, das Buch Mormon, das Buch der Bündnisse und die anderen Offenbarungen Gottes an sie, und sprecht über die Dinge, die in diesen Büchern enthalten sind und legt sie euren Brüdern und Nächsten aus. Betet mit ihnen und lehrt sie, wie man sich selbst kontrolliert, und euer Lehren soll durch euer eigenes Vorbild unterstützt werden. Belehrt eure Familien, wie man sich selbst kontrolliert. Lehrt sie gute und heilsame Lehre und praktiziert sie in eurem eigenen Leben. Dies ist für euch der Ort, um polierte Pfeile im Köcher des Allmächtigen zu werden. Dies soll für eine Predigt genügen.
Ich fühle mich sehr geneigt, zu den Brüdern zu sprechen. Ich hatte eine Zeit lang, wegen der Unbehaglichkeit des früheren Versammlungsortes nicht oft das Vorrecht gehabt, zu predigen. Nun, da wir einen guten, behaglichen Ort haben, um uns darin zu versammeln, und meine Gesundheit mir dienen wird, erwarte ich, dass ich mehr Zeit haben werde. Ich liebe es zu Hause bei den Heiligen zu predigen. Ich liebe es, mich mit ihnen zu treffen und auf ihre glücklichen Gesichter zu schauen, die von den Freuden der Ewigkeit erleuchtet sind. Kurz gesagt: Ich liebe die Gemeinschaft aller guten Menschen und liebe es, ihnen Erlösung zu predigen.
Ihr mögt das, was ich euch jetzt darlegen werde, als Kleinigkeit betrachten, aber ich denke, es hat eine gewisse Wichtigkeit. Wenn die Ältesten Israels diesen Ort verlassen und unter die Bösen hinausgehen, ist es nicht ihr Vorrecht, sich bei irgendeiner ihrer weltlichen Unternehmungen unter sie zu mischen; denn wenn sie das tun, wird der Teufel einen Vorteil über sie erlangen und Erfolg haben, sie vom Pfad ihrer Pflicht wegzuziehen. Zum Beispiel: Angenommen ihr und ich, zusammen mit vielen weiteren Brüdern, treffen uns an einem gemütlichen Ort im Tal und tanzen zu den süßen Klängen der Violine, so könnten wir es guten Gewissens tun. Aber wenn wir nach England berufen worden wären und hätten dort eine Einladung,
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uns den Bösen beim Zeitvertreib und Freizeitvergnügen anzuschließen, und wir würden uns in unseren Gefühlen da hinunterbeugen und zulassen, dass unsere Geister sich ihren Geboten unterordnen, ließen wir es zu, dass sie über uns herrschen und wir plötzlich ihre Diener werden. Während ich hier bin, befinde ich mich inmitten des Priestertums des Himmels und im Zentrum des Königreiches Gottes. Wir befinden uns vor dem Herrn, wo jede Hand, die ich schüttele, die Hand eines Heiligen ist, und jedes Gesicht, das ich sehe, wenn ich auf die versammelten Tausende schaue, das Angesicht eines Heiligen. Ich bin der Kontrolleur und Meister der Angelegenheiten hier unter himmlischer Weisung, dennoch gibt es jene, die das nicht glauben. Ich lade jene ein, die mir als ihr Präsident nicht untergeben sind, meine Freunde nicht anzustecken; denn wären ich und meine Freunde denen untertan, die Einwände gegen uns haben, befänden wir uns auf dem Boden des Teufels und unterwürfen uns ihm, dem sie dienen.
Lasst niemals zu, euch unter irgendeine dieser Freizeitvergnügen zu mischen, die zu Sünde und Übertretung geeignet sind, während ihr vom Körper der Kirche weit entfernt seid, wo ihr euch nicht so vollkommen kontrollieren könnt. Die Ältesten, die von diesem Ort hinausgehen, sollen diese Anweisung in die anderen Teile der Erde mitnehmen. Was immer ein Mann tut, er soll es im Namen des Herrn tun, er soll im Namen des Herrn wirken, all seine Handlungen sollen während seines Lebens im Namen des Herrn geschehen; und wenn er Licht und Erkenntnis möchte, soll er in jenem Namen bitten.
Ihr seid euch alle bewusst, dass die Bosheit der Welt oder der Abfall der Kirche so groß ist, dass sich jene, die sich jetzt zur Religion bekennen, nicht ihrer eigenen natürlichen Vorrechte in der Welt erfreuen können. Vielerorts sind ihre Torheit und ihr Aberglauben so groß, dass sie denken, sie hätten eine Gotteslästerung begangen, wenn sie zufällig eine Violine hörten. Die ganze Welt könnte keinen guten, ehrlichen, gesunden Presbyterianer nach alter Mode und Schnitt anheuern, um in einen Raum zu schauen, wo eine Gesellschaft von jungen Männern und Frauen tanzte, ohne zu glauben, gegen den Heiligen Geist zu sündigen. Diese überrechtschaffene Gesinnung wird von der großen Masse der Bekenner der Religion zu eigen gemacht, aber nur weil sie es selbst zur Sünde gemacht haben. Lasst uns an die Wurzel der Sache schauen. Zu allererst organisierte ein weises Wesen meinen Organismus und gab mir Fähigkeiten, gab mir etwas in mein Herz und mein Gehirn, das mich beim Klang süßer Musik erfreuen, verzaubern und mit Entzücken erfüllen lässt. Ich habe es nicht dort hineingegeben, irgendein anderes Wesen war es. Wie ein moderner Schreiber gesagt hat: "Musik hat den Zauber, die Brust des Wilden zu besänftigen." Es ist bewiesen worden, dass süße Musik tatsächlich die boshaftesten und giftigsten Tiere zähmt, selbst wenn sie zu gewalttätigem Zorn angestachelt worden sind, und sie fügsam und harmlos wie Lämmer macht. Wer gab den niederen Tieren eine Liebe für diese süßen Klänge, die mit magischer Macht die Luft mit Harmony und Freude und Behaglichkeit der Herzen der Menschen füllt und so wunderbar die tierische Schöpfung beeinflusst? Es war der Herr, unser himmlische Vater, der die Fähigkeit vergab, an diesen Klängen Freude zu haben, und was wir in Seinem Namen und zu Seiner Herrlichkeit tun sollten. Aber der größere Teil der sektiererischen Welt betrachtet es als Schändung, jeder derartigen Freude nachzugehen, wie einfach nur dem Lauschen süßer Musik, und noch mehr, nach ihrer entzückenden Weise zu tanzen. Dies ist eine weitere kurze Predigt.
Nun möchte ich einige Worte den Brüdern in Bezug auf das Thema Zehnten sagen. Es ist der Mehrheit dieser Konferenz wohlbekannt, was auf der letzten Konferenz auf dem Podium in der alten Laube verlautbart wurde. Auf jener Konferenz hatte ich guten Grund, an den Bischöfen herumzunörgeln, und ich nahm mir die Freiheit, sie ein wenig herunterzuputzen. Von diesem Tag an bis heute ist von unseren Bischöfen in dem kurzen Zeitraum von sieben Monaten mehr zustande gebracht worden als
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in den Jahren zuvor. Dies gibt mir große Zufriedenheit. Die Bischöfe haben es so gut gemacht, wie Menschen es überhaupt tun können. Ihr Verhalten beim Erfüllen der Pflichten ihrer Berufung ist wahrhaft lobenswert gewesen, und ich habe das Gefühl, sie segnen zu wollen und den Herrn zu bitten, sie alle Tage zu segnen., denn sie haben erstklassige Arbeit geleistet. Wenn wir die Unwissenheit der Welt betrachten, ihren Unglauben an Gott, und erkennen, dass der Schleier das Gesicht aller Völker bedeckt, und uns an die Unwissenheit erinnern, in der wir uns einmal befanden, und wie wir wie Babys mit den Anfangsgründen des Lernens beginnen mussten, und wenn wir wissen, wie schwankend Menschen in ihrem Glauben sind, und dann darauf schauen, was dieses Volk zustande gebracht hat, müssen wir ausrufen: "Es ist wundervoll in unseren Augen!" Würde ich sagen: "Älteste Israels, ihr, die ihr das Gefühl habt, alles von euch auf den Altar zu legen, erhebt euch auf eure Füße", wer würde dann sitzen bleiben? [Alle Anwesenden erhoben sich spontan.] Wo auf der Welt gibt es ein anderes Volk auf der Erde, das dies getan hätte? Ich habe keinen Zehnten, aber alles, alles, was ich habe, gehört dem Herrn. Ihr kennt das Wort Opfer. Wie Bruder Banks heute sagte, ist es nur eine Posse, ein alberner Begriff. Niemand hat mich je sagen hören: Ich habe ein Opfer gebracht. Ich besitze nichts, außer das, was dem himmlischen Vater mir zu geben gefällt, oder in anderen Worten: Er hat es mir geliehen, während ich hier in diesem sterblichen Fleisch verweile.
Ist es nicht wundervoll, wenn wir die Schwachheit des Menschen in Betracht ziehen, die Bereitschaft dieses ganzen Volkes zu sehen, wenn nötig für die Wahrheit zu sterben? Was meint ihr, was für ein Gefühl es mir gibt? Obwohl ich manchmal meine Brüder züchtigen mag und in der Sprache des Tadels zu ihnen spreche, gibt es keinen Vater, der seinen Nachkommen gegenüber zärtlichere Gefühle hat und sie mehr liebt als ich dieses Volk liebe, und mein Vater im Himmel liebt sie. Mein Herz sehnt sich mit allen Gefühlen der Zärtlichkeit nach ihnen, so dass ich wie ein Kind weinen könnte, aber ich achte darauf, meine Tränen für mich zu behalten. Wenn ihr Falsches tut, betrübt es mein Herz, und es betrübt auch das Herz meines himmlischen Vaters. Ich habe ständig das Gefühl, meine Brüder drängen zu müssen, von allem Übel abzulassen und zu lernen, das Gute zu tun.
Die Fülle des Himmels und der Erde gehört dem Herrn - das Gold und das Silber, der Weizen, das feine Mehl und die Rinder auf den tausend Hügeln, und wenn wir Seine Werke vollkommen verstehen, werden wir wissen, dass Er sich auf der ganzen Erde befindet und Seinen Willen unter den Menschenkindern erfüllt und sie gemäß seinem Wohlgefallen erhöht und erniedrigt; denn die Systeme, Glaubensbekenntnisse, Throne und Königreiche der Welt befinden sich alle unter Seiner Kontrolle. "Wird es Böses in einer Stadt geben, das der Herr nicht getan hat" - oder das er nicht kontrolliert? Der Herr kontrolliert das Ganze und am Ende werdet ihr entdecken, dass Er alle Dinge richtig reguliert hat, denn alles wird für Seine Herrlichkeit vollendet werden.
Die Menschenkinder sind in ihrer Sphäre ebenso unabhängig gemacht wie der Herr in Seiner, um sich zu beweisen, den Pfad zu verfolgen, der ihnen gefällt und das Böse oder das Gute zu wählen. Denn für jene, die den Herrn lieben und Seinen Willen tun, ist alles in Ordnung und sie werden gekrönt werden, aber jene, die Seine Wege hassen, werden verdammt sein, denn sie erwählten sich, verdammt zu sein.
Während ich über die heutige Philosophie meditierte, kam mir in den Sinn, wie sichtbar es allen Augen erscheinen müsste, dass der Herr in der Tat Werke vollbringt, dass Er es ist, der dieses Volk segnet, und dennoch scheint es, als könnten sie Seine Hand nicht sehen. Der Herr erfüllt die Größe des Weltraums. Was sagt der Psalmist? "Wohin soll ich von deinem Geist gehen? oder wohin soll ich aus deiner Gegenwart fliehen? Wenn ich zum Himmel aufsteige, bist du dort; wenn ich mein Bett in der Hölle aufschlage, siehe, du bist dort. Wenn ich die Flügel des Morgens nehme und in den äußersten Teilen des Meeres wohne, selbst dort wird deine Hand
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mich füren. Ich versuchte, an den Ort zu denken, wo Gott nicht ist, aber es ist unmölich, es sei denn man findet einen leeren Raum; und dort, so glaube ich ist Er nicht. Wenn ihr einen solchen Ort finden köntet, wäre er für diejenigen als Versteck nützlich, die sich vor der Gegenwart des Herrn am großen Tag der Abrechnung verstecken wollen. Ich werde diese Predigt beenden, da ich vorhabe, eine weitere zu predigen, bevor ich das Thema präsentiere, über das ich besonders sprechen möchte.
Meine nächste Predigt wird sich an den Heiligen und an den Sünder richten. Eine Sache ist bis auf den heutigen Tag in diesem Königreich ein Mysterium geblieben, und zwar die in Bezug auf den Charakter des geliebten Sohnes Gottes, und über dieses Thema haben die Ältesten Israels widerstreitende Ansichten. Unser Gott und Vater im Himmel ist ein Wesen mit einem Körper, oder in anderen Worten: Er hat einen Körper mit Gliedern genauso wie ihr und ich, und er ist in der Lage, Seine Werke organisierten Wesen zu zeigen, wie zum Beispiel in der Welt, in der wir leben. Sie ist das Ergebnis des Wissens und der unendlichen Weisheit, die in Seinem organisierten Körper wohnt. Sein Sohn Jesus Christus ist eine Person mit Körper geworden und er hat einen Körper wie sein Vater. Der Heilige Geist ist der Geist des Herrn und geht von Ihm selbst aus und kann richtiger Weise Gottes Diener genannt werden, um Seinen Willen in Unermesslichkeit auszuführen, berufen durch Seinen Einfluss und Seine Macht zu walten. Aber Er ist keine Person mit einem Körper wie wir und unser Vater im Himmel und Jesus Christus. Die Frage ist gewesen und wird oft gestellt: Wer war es, der den Sohn der Jungfrau Maria zeugte? Die ungläubige Welt ist zu dem Schluss gekommen, wenn das, was die Apostel über seinen Vater und seine Mutter schrieben, wahr ist und die gegenwärtige Heiratsordnung, wie sie vom Christentum anerkannt wird, korrekt ist, dass dann die Christen glauben müssen, dass Gott der Vater des unehelichen Sohnes in der Person Jesus Christus ist! Die ungläubige Bruderschaft lehrt dies ihre Jünger. Ich werde euch sagen, was es damit auf sich hat. Unser Vater im Himmel zeugte alle Geister, die es je gab oder je auf dieser Erde geben wird, und sie waren geborene Geister in der ewigen Welt. Dann organisierte der Herr durch Seine Macht und Weisheit den sterblichen Körper des Menschen. Wir wurden erst geistig erschaffen und später zeitlich.
Nun hört es, o Bewohner der Erde, Jude und Nichtjude, Heiliger und Sünder! Als unser Vater Adam in den Garten Eden kam, kam er dorthin mit einem celestialen Körper, und er brachte Eva, eine seiner Frauen, mit. Er half, diese Welt zu schaffen und einzurichten. Er ist Michael, der Erzengel, der Hochbetagte, über den heilige Männer geschrieben und gesprochen haben – er ist unser Vater und unser Gott und der einzige Gott, mit dem wir es zu tun haben. Jeder auf der Erde, bekennender Christ und nicht bekennend, muss es hören und wird es früher oder später erfahren. Sie kamen hierher, organisierten die rohe Materie und arrangierten die Kräuter auf dem Feld, die Bäume, den Apfel, die Birne und jede Frucht, die für den Menschen wüschenswert und gut ist. Der Samen wurde aus einer anderen Sphäre gebracht und in diese Erde gepflanzt. Die Disteln, das Dorngestrüpp, die wilde Rose und das verhasste Unkraut erschienen erst, als diese Erde verflucht war. Als Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen hatten, wurden ihre Körper durch ihre Wirkung sterblich. Als die Jungfrau Maria das Kind Jesus empfing, hatte der Vater ihn nach seinem Abbild gezeugt. Er wurde nicht vom Heiligen Geist gezeugt. Und wer ist der Vater? Es ist der erste der menschlichen Familie. Und als er einen Körper annahm, wurde er von seinem Vater im Himmel gezeugt, auf dieselbe Weise wie die Körper Kains, Abels und der übrigen Söhne und Töchter Adams und Evas; aus den Früchten der Erde wurden die ersten irdischen Körper durch den Vater organisiert, und so
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weiter in der Folge. Ich könnte euch viel mehr darüber erzählen, aber würde ich euch die ganze Wahrheit erzählen, wäre Gotteslästerung in der Einschätzung der abergläubischen und überrechtschaffenen Menschheit nichts dagegen. Ich habe euch aber, so weit ich gegangen bin, die Wahrheit gesagt. Ich habe Männer über die Göttlichkeit Christi predigen gehört und wie sich all ihre Weisheit, die sie besaßen, erschöpfte. Alle Schriftgelehrten und anerkannte Theologen, die für beispielhaft in Bezug auf Frömmigkeit und Bildung angesehen wurden, haben in jedem Zeitalter der christlichen Ära versucht, dieses Thema auszulegen, und nachdem sie alles getan haben, sind sie zur Schlussfolgerung gezwungen, indem sie ausrufen: "Groß ist das Mysterium der Göttlichkeit" und nichts damit aussagen.
Es ist wahr, dass die Erde von drei verschiedenen Wesen organisiert wurde, nämlich von Elohim, Jehova und Michael, und diese drei bilden ein Kollegium, wie in jeder himmlischen Körperschaft und jedem organisierenden Element, was vollkommen in der Gottheit als Vater, Sohn und Heiliger Geist repräsentiert wird.
Noch einmal - sie werden zu erzählen versuchen, wie die Göttlichkeit Jesu mit seiner Menschlichkeit verbunden ist, und daran all ihre geistigen Fähigkeiten erschöpfen und sich winden mit folgender tiefgründiger Sprache und die Seele des Menschen beschreiben: "Sie ist eine nicht materielle Substanz!" Welch eine gelehrte Vorstellung! Jesus, unser Bruder, wurde im Fleisch von demselben Wesen gezeugt, das im Garten Eden war und das unser Vater im Himmel ist. Nun, mögen alle, die diese Lehren hören, innehalten, bevor sie daraus Licht machen oder sie mit Gleichgültigkeit behandeln, denn sie werden sich für sie als Erlösung oder Verdammnis erweisen.
Ich habe euch einige führende Punkte zu diesem Thema geliefert, aber es bleibt eine Menge mehr zu sagen übrig. Nun denkt von diesem Zeitpunkt an und für immer daran, dass Jesus Christus nicht vom Heiligen Geist gezeugt wurde. Ich werde eine kleine Anekdote wiederholen. Ich unterhielt mich mit einem bestimmten gelehrten Professor über dieses Thema, als ich auf diese Vorstellung entgegnete: "Wenn der Sohn vom Heiligen Geist gezeugt wurde, wäre es sehr gefährlich, Frauen zu taufen und zu konfirmieren und ihnen den Heiligen Geist zu geben, so dass er Kinder zeugen würde, vom Volk den Ältesten zugeschoben, was die Ältesten in große Schwierigkeiten bringen würde.
Sammelt diese Dinge in euren Herzen wie einen Schatz. In der Bibel habt ihr die Dinge gelesen, die ich euch heute Abend gesagt habe, aber ihr habt nicht gewusst, was ihr gelesen hattet. Ich habe euch nicht mehr gesagt als das, mit dem ihr vertraut seid; aber was wissen die Leute im Christentum mit der Bibel in ihren Händen über dieses Thema? Vergleichsweise nichts.
Ich möchte nun das Thema Zehnten aufgreifen. Die Brüder haben gute Arbeit geleistet. Sie sind bereitwillig und gehorsam gewesen; kein Volk hätte mehr tun können. Dafür danke ich meinem Vater im Himmel. Ich könnte nicht wünschen, dass ein Volk freundlicher im Joch Jesu arbeitet als dieses Volk. Das Joch wird ihnen immer leichter. Es scheint, dass jeder nicht nur seinen Zehnten zahlt, sondern dass er alles gibt, das er hat, wenn der Herr es verlangt. Dennoch sehe ich, worin sie es besser machen könnten. Ich bat heute das Volk, dabei zu helfen, unsere Kirchenverpflichtungen zu bezahlen. Das Opfer von drei oder vier Joch Ochsen wollen wir nicht, aber ich werde euch vorlegen, was wir von euch wünschen. Durch das Manifest, das vorgelesen wurde, habt ihr die genaue Situation des Besitzes der Kirche erfahren. Was hat diese Schulden verursacht? Wieso existieren sie in der Form, in der sie jetzt erscheinen? Und wie hätten wir die Schwierigkeit vermeiden und es besser machen können? Ein Viertel des Geldes, das schon ausgezahlt war, kam nicht durch den Zehnten herein. Dieses Geld mussten wir uns leihen, um die öffentlichen Arbeiten am Laufen zu halten. Ihr mögt sagen: Wie hätten wir es besser machen können, denn wir haben pünktlich unseren Zehnten bezahlt? Aber hat jener Bruder, der $100 für Waren zurück in den
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Osten sandte, $10 davon ins Zehntenbüro bezahlt? Oder hat uns der Bruder, der $500 zurücksandte, $50 gegeben? Nein, sie haben es für sich selbst benutzt und dadurch jene in Schwierigkeiten gebracht, die für das Treugut Verantwortung tragen. Noch einmal, jene, die nicht genügend Geld besessen haben, um es für Waren zurückzuschicken, sind gezwungen worden, das auszubezahlen, was sie hatten. Tausende von Dollar sind hier für Waren bezahlt worden. Ist ein Zehntel von all diesem Geld in das Zehntenbüro gezahlt worden? Nein. Und wo ist der Zehnte, der von England und California gekommen sein sollte? Anstatt ihr Geld zu verzehnten, haben sie es für andere Zwecke verwendet und es für Besitztümer ausgegeben, mit denen wir unsere Schulden nicht bezahlen können. Hierin haben wir beim Tilgen unserer Schulden versagt. Die Leute gehen in diese Heiden-Geschäfte, am Samstag, in Scharen, um Waren zu kaufen. Ich denke, wir werden die Menge nicht überschätzen, wenn wir sagen, dass $500.000 in diesem Tal an die Händler gezahlt worden ist. Aber nehmen wir an, sie hätten nicht mehr als $50.000 von dieser Gemeinschaft bekommen, sollten $5.000 von jenem Geld zuerst ins Zehntenbüro gezahlt worden sein und wir hätten es in die Staaten schicken und selbst Waren für ein Drittel oder die Hälfte weniger kaufen können als wir hier den Händlern bezahlen müssen. Und weitere $25.000 hätten von der Kirche in den Staaten ins Zehntenbüro kommen müssen. Die Brüder in California haben nicht weniger als $100.000 gemacht, wovon ein Zehntel diesem Zehntenbüro zusteht. Weil uns dieses Geld fehlt, sind wir in Knechtschaft geraten und wir müssen jetzt unseren Glauben und Arbeit aufbringen, die Mittel aufzubringen, um unsere Verschuldungen zu tilgen, die sich aufgehäuft haben durch das Kaufen von Waren zu hohen und erpresserischen Preisen. Ich kann nicht den Fehler den Kaufleuten zuschreiben, denn sie kamen hierher, um Gold zum hundertfachen Gewicht zu sammeln.
Nun, Brüder und Bischöfe, überdenkt diese Angelegenheit und versucht daran zu denken, wie ihr euch fühlen würdet, wenn ihr dieselbe Verantwortung hättet, die mir und meinen Brüdern auf den Schultern lastet. Von uns wird verlangt, dafür zu sorgen, dass in weit entfernten Ländern das Evangelium gepredigt wird, Rathäuser und Tempel zu bauen, mit der vereinigten Weisheit und Gerissenheit fertig zu werden und mit den Mächten der Finsternis an hohen Stellen, und dann versetzt euch in die Umstände, in denen wir uns jetzt befinden! Neben all diesem schaut auf die Hunderte, die jeden Tag zu uns kommen und um die man sich auf verschiedenste Weise kümmern muss. Einige wollen Obst, einige Zucker, andere Tee und alle wollen Kleidung usw. Dann geht in unsere Privaträume, wo wir mit den Leuten sprechen, und ihr werdet all dies und eine Menge mehr hören und sehen. Anstatt dass jeder seinen Pfennig oder seinen Sixpence oder seine $5 als Zehnten auf sein Geld bringt, das in seinem Besitz ist, wird es alles für etwas anderes verwendet und das Lagerhaus des Herrn bleibt leer. Angenommen, nichts wäre dort hineingebracht, als das, was die Leute hineingebracht hätten, wären die Arbeiter nackt. Geht in das Lagerhaus und untersucht es selbst, um euch zu vergewissern, dass dort in letzter Zeit ein wenig Kleidung eingebracht worden ist, zum Beispiel gab es nur ein altes Seidenkleid, das für $40 eingebracht wurde, das seit Jahren dort gelegen hatte und in der Kiste verrottet. Dies ist ein Exemplar vom Rest. Was sind solche Dinge unseren Arbeitern wert? Nun, überhaupt nichts. Wir möchten von euch, dass ihr robuste und solide Kleidung einbringt. Gute, kräftige, handgefertigte Stoffe ergeben die angemessenste Kleidung für diejenigen, die die öffentlichen Werke aufbauen.
Werdet ihr uns aus dieser Knechtschaft heraushelfen und es eurem künftigen Zehnten gutschreiben lassen? Es gibt schon eine Menge mehr Abgaben als nur die Begleichung der Schulden, aber wir können sie jetzt nicht erledigen. Fühlt ihr euch bereit, eure Schulter an das Rad zu stemmen und es weiterhin vorwärts rollen zu lassen, und immer weiter, ihr, die ihr Glauben habt,
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im Glauben weiter zu wachsen? Denn das Geschäft dieses Reiches wird wachsen und die Verantwortung ebenso; die Arbeit wird und muss zunehmen, bis aus den Königreichen dieser Welt das Reich Gottes und Seines Christus wird. Soviel zum Zehnten. Ihr seht, wo das Versagen liegt; es hängt an diesem Punkt und sonst nirgends.
Niemand sollte denken, dass er eine Nummer ist, dass das, was er tun kann, in dieser Angelegenheit nicht zählt, und sagen: "Sie werden gut genug ohne mich klarkommen", sondern es ist jedermanns Pflicht, es zu Herzen zu nehmen und zu helfen, so gut er es mit seiner irdischen Substanz kann, obwohl ich möchte, dass ihr genau versteht, dass es kein Gebot ist - es bleibt euch frei zu entscheiden.
Alle Schafe sollen im Tal bleiben und auch die Kühe, denn sie werden Milch und Butter geben und den Vorrat vermehren. Aber wenn wir von den Pferden, Maultieren und Ochsen sprechen, so soll jeder seinen spärlichen Vorrat überprüfen und damit helfen, diese Schulden zu tilgen. Vorräte werden jetzt Schulden bezahlen. Ich werde meine Vorräte für diesen Zweck verwenden und meine Brüder werden dasselbe tun, bis wir genug haben. Ich möchte euch nicht damit belasten, da ihr schon den Zehnten bezahlt habt, der von euch verlangt wird, außer in einigen Fällen des Geldverzehntens. Hätten wir das uns zustehende Geld erhalten, hätten wir keine Schulden; aber dieses Versagen ist geschehen und besteht jetzt noch. Ich werde jede Art von überschüssigen Vorräten, mit Ausnahme meiner Kühe und Schafe nehmen und diese Schulden wegfegen, bis sie gelöscht sind, und jeder, der dasselbe tun will, soll sich auf seine Füße erheben. [Die gesamte Versammlung von 2000 Männern erhob sich wie ein Mann.] Vermutet ihr, dass wir euch eure Gespanne wegnehmen? So ist es nicht, aber wir möchten den Stand eures Glaubens wissen, so dass wir, wenn wir bereit sind, euch aufzurufen, sicher sein können, dass man auf unseren Aufruf reagiert. Ich möchte niemanden verstümmeln, ich würde ihm lieber fünf Ochsen geben als sein Gespann zu zerstören, und ihr wisst es. [Da einige Brüder auf dem Podium ihren Augen nicht trauten, dass die gesamte Versammlung sich erhoben hatte, versuchte man es noch einmal, um sie zufrieden zu stellen, als sich nämlich die Versammlung wieder wie ein Mann erhob.] Bruder Hunter weiß jetzt, was zu tun ist. Viele Brüder töten ihre Kälber; tut dies nicht. Wenn ihr sie nicht aufziehen könnt, wäre es besser, sie jenen zu geben, die es können.
Ich segne euch und möge der Herr euch segnen, im Namen Jesu Christi. Amen.
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