SAMMLUNG DER ARMEN - DER FORTWÄHRENDE AUSWANDERUNGSFONDS - UNDANKBARKEIT
EINE ANSPRACHE, GEGEBEN VON BRIGHAM YOUNG IM TABERNAKEL AUF DER GENERALKONFERENZ AM 6. OKTOBER 1853
Ich möchte die Aufmerksamkeit dieser Konferenz auf eine Einladung lenken, die ich ihnen geben werde, ich möchte sie auf die Heiligen in diesem Tal und anderswo ausweiten. Ich spiele auf die Sammlung der armen Heiligen an.
Viele von uns sind mit den Umständen vertraut, als die Heiligen vor sechs Jahren zum ersten Mal in dieses Tal kamen, ebenso vor fünf und vier Jahren. Würden wir durch diese Gemeinschaft gehen und die Männer, Frauen und Kinder heraussuchen, die auf Grund ihrer eigenen Rücklagen hierher gekommen sind, und jene, denen hier durch den Fortwährenden Auswanderungsfond geholfen wurde und durch Privatpersonen, würde man sehen, dass ein großer Anteil der Gemeinschaft durch die Hilfe anderer hierher gebracht worden ist. Ich möchte nicht sagen, dass eine Mehrheit unter diesen Bedingungen hierher gekommen ist, aber es gibt Tausende. Tausenden Männern, Frauen und Kindern ist allein durch den Fortwährenden Auswanderungsfond geholfen worden.
Dies ist das Thema, auf das ich die Aufmerksamkeit der Konferenz und der Gemeinschaft im Großen und Ganzen lenken möchte. Ich möchte, dass alle zuhören, darüber nachdenken und ernsthaft in sich gehen.
Ich rufe jene auf, die noch nicht ihre Hände ausgestreckt haben, um bei der Sammlung der Armen zu helfen, während dieser Konferenz ihre Namen und Mittel zu geben, damit wir einige tausend Dollar zusammenbekommen, um sie für diesen Zweck zu verwenden. Angenommen wir würden versuchen, so viel aufzutreiben wie vor Jahren, als wir uns inmitten der größten Armut und Not befanden - wir waren gerade hier angekommen und hatten kaum genug für den Lebensunterhalt, trotz dieser widrigen Umstände wurde auf der ersten Konferenz, die wir im alten Tabernakel abhielten, dieses Thema erörtert und es wurden $5700 in Gold zusammengebracht und geschickt, um die Armen zu sammeln. Wäre es übertrieben, wenn ich sage, dass wir auf dieser Konferenz 5000 bis 6000 Dollar zusammenbekämen, um sie für denselben guten Zweck zu verwenden? Das Volk ist jetzt besser in der Lage,
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$50.000 aufzubringen als damals $5000. Ich nehme an, dass wir $15.000 bis $20.000 zusammenbekommen, um sie unseren armen Brüdern und Schwestern zu schicken, die sich genauso sehr danach sehnen, hier zu sein, wie ihr damals, bevor euer Weg geöffnet war. Dieser Betrag kann jetzt aufgebracht werden und wird keine ungewöhnliche Anstrengung erfordern.
Wir könnten euch bitten, über die Tage nachzudenken, die ihr jenseits im entfernten Land verbracht hattet, wo ihr selten auf den Straßen spazieren gehen oder ein Geschäft betreten konntet, wie jede andere Bürger, ohne dass der Finger des Spotts auf euch gerichtet wurde, ohne die üblen Sticheleien und Spötteleien der Gottlosen wegen eurer Religion ertragen zu müssen. Lasst mich eure Sinne auf die Zeit verweisen, als euch das Evangelium das erste Mal vorgestellt wurde und das Licht und die Herrlichkeit sich eurem Verständnis eröffnete, als sich die Ewigkeit und ewige Dinge auf eure umnächteten Sinne widerspiegelten, und euer Fassungsvermögen erhoben wurde, um Dinge zu sehen, wie sie waren, wie sie sind und wie sie sein werden. Was waren eure Gefühle und Gedanken, als Zion und seine Herrlichkeit in euer Blickfeld hereinbrach, als das Volk Gottes euch erschien, versammelt in Vorbereitung auf das Kommen des Menschensohnes? Und noch einmal, was waren eure Gefühle, als eure Augen, in welche Richtung sie sich auch bewegten, auf Szenen der Bosheit trafen und eure Ohren mit schlimmster Form der Gotteslästerung jeglicher Beschreibung begrüßt wurden? Gab es jemanden, der den Herrn fürchtete? Nein. Der Frommste war nicht zu mehr imstande als einige in den Tagen der Apostel: Sie errichteten dem unbekannten Gott ein Abbild und beteten jemanden oder etwas an, aber sie wussten nicht was. Was waren unter solchen Umständen eure Gefühle oder Gedanken, als ihr zum ersten Mal von dem Werk der letzten Tage hörtet, vom Evangelium in seiner Fülle, als ihr zum ersten Mal erfuhrt, dass der Herr einen Propheten und Apostel hatte, die die Worte des Lebens für das Volk bereithielten? Was hättet ihr nicht sofort für das Vorrecht geopfert, euch mit den Heiligen zu versammeln, eure Stimmen und Gespräche mit ihren zu vermischen, Tag für Tag, besuchen, reisen, Geschäfte machen, arbeiten und euer Leben mit denen verbringen, die den Herrn kennen und lieben und Ihm dienen wollen? Gibt es irgendetwas, das ihr nicht geopfert hättet? Wahrlich, nein!
Wenn ihr euch also an eure eigenen Gefühle erinnern könnt, könnt ihr wissen, wie sich andere fühlen. Ihr könnt erkennen, wie sich Tausende und Dutzende von Tausenden im gegenwärtigen Augenblick fühlen. Es gibt keine Schwierigkeit, der sie nicht auf sich nehmen würden, keine Gefahr, die sie nicht überwinden wollten, wenn sie sich mit uns hier und heute versammeln könnten. Keine Prüfung wäre für sie zu groß. Es gibt kein Opfer, das sie nicht bereitwillig für das Vorrecht erbringen würden, das hier heute genießt. Brüder und Schwestern, könnt ihr dies erkennen?
Lasst uns nun ein Kapitel auf der anderen Seite des Blattes lesen und finden, dass die Herzen der Männer und Frauen durch das Überqueren des Ozeans, das Reisen über einige Wochen oder Monate über Wasser und Land, teilweise verschlossen zu sein scheinen und sie haben den Blick auf das Ziel ihres Strebens verloren. Es scheint, als verbannen die Mühsale, durch die sie gehen, während sie in dieses Land kommen, fast jedes Teilchen des Lichtes Christi aus ihren Sinnen.
Als ihr eure Reise mit dem Einfluss des Heiligen Geistes begannt, der eure Herzen erwärmte, wer hinderte euch daran, ihn jeden Tag eures Lebens zu behalten? Ihr mögt sagen, es war der Teufel, der ihn euch raubte. Aber was hattet ihr mit dem Teufel zu schaffen? Gab es irgendeine Notwendigkeit, mit ihm eine Gemeinschaft oder eine Partnerschaft mit Werken der Finsternis einzugehen? "Nein" antwortet ihr, "ich hatte ihn und alle meine alten Kameraden und Gefühle verlassen und hatte mich dem Herrn gegeben, hatte Sein Evangelium angenommen und mich aufgemacht, Sein Königreich aufzubauen, und gewünscht, mich mit den Heiligen am Sammlungsort zu sammeln."
Angenommen, der Teufel bringt euch in Versuchung. Müsst ihr gezwungenermaßen wieder
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eine Partnerschaft mit ihm eingehen, eure Türen öffnen und ihn in eurem Haus willkommen heißen und ihn bitten, hier zu regieren? Warum denkt ihr nicht nach und sagt dem Meister Teufel mitsamt seinen Kameraden und Schlingeln: Packt euch!, mit dem Gefühl, dass ihr ihm lange genug gedient habt.
Jemand sagt: "Ich wusste nicht, dass ich mit unbändigen Rindern hätte hierher kommen können, ohne schlechte Gefühle zu haben", oder: "Dieser Bruder tat etwas Falsches und verletzte meine Gefühle. Ich war irritiert und die Sorgen der Reise verwirrten meine Sinne und verletzten mich, so dass ich nicht wirklich weiß, dass ich dorthin gelangt bin, wohin ich wollte. Hier ist alles anders als ich es erwartete, usw."
Dies ist eine Darstellung der Gefühle einiger, die in dieser Saison die Prärie überquerten. Mein Rat an euch ist: Geht hin und werdet getauft zur Vergebung der Sünden und macht einen Neubeginn, damit die Versuchung euch nicht noch einmal überwindet. Haltet inne und denkt nach, damit ihr nicht unvermutet vom Bösen überwunden werdet.
Zunächst, wenn ihr zur Vergebung der Sünden neu getauft seid, könnt ihr vielleicht wieder den Geist des Evangeliums in seiner Herrlichkeit, seinem Licht und seiner Schönheit empfangen; aber wenn eure Herzen so sehr mit den Dingen dieser Welt beschäftigt sind, dass ihr nicht wisst, ob ihr neu getauft werden wollt oder nicht, könnt ihr euch besser in irgendein Canyon oder in eine Abstellkammer zurückziehen, um für eure Sünden Buße zu tun und den Namen des Herrn anzurufen, bis ihr Seinen Geist bekommt und dessen Licht, um sich in euch widerzuspiegeln, damit ihr das Wesen eurer Ärgernisse und euren wahren Zustand erkennen könnt, damit ihr den Segen erkennen und schätzen könnt, den ihr dadurch genießt, dass ihr hier bei den Heiligen des Allerhöchsten seid.
Lasst mich euren Geist ein wenig tiefer führen. Ich möchte euch etwas sagen, das ihr vielleicht genauso gut wie ich wisst, aber ihr habt es vielleicht nicht verinnerlicht. Wenn der Herr, der Allmächtige, das Fassungsvermögen des Geistes einer Person öffnet, zeigt er Ihm die Dinge des Geistes, Dinge, die sein werden. Falls jemand eine Vision von Zion hatte, wurde es euch in seiner Schönheit und Herrlichkeit gezeigt, nachdem Satan gebunden war. Wenn ihr über die Sammlung der Heiligen nachdachtet, war es der Geist der Sammlung, der euch erleuchtete, und als eure Sinne in der Vision geöffnet wurden, um die Herrlichkeit und Exzellenz des Evangeliums zu schauen, saht ihr nicht eine Vision, wie Rinder über die Prärie getrieben wurden oder wo ihr in diesem oder jenem Schlammloch beschmutzt wurdet. Ihr saht nicht das panikartige Durchgehen unter den Rindern und jene unter dem Volk mit einem schlechteren Charakter, sondern ihr saht die Schönheit und Herrlichkeit Zions, damit ihr ermutigt sein könntet und vorbereitet, den Betrübnissen, Sorgen und Enttäuschungen dieses sterblichen Lebens zu begegnen und sie zu überwinden und bereit gemacht zu werden, sich der Herrlichkeit des Herrn zu erfreuen, wie sie euch offenbart wurde. Sie wurde euch zur Ermutigung gegeben. DENKT DARAN.
Ihr werdet euch an meine Ermahnung an jene erinnern, die Mittel besitzen. Wir möchten, dass sie dem Fortwährenden Auswanderungsfond einen Aufschwung verleihen. Bringt euren Zehnten und eure Opfer herein und wir werden in der Zukunft noch sehr vielen mehr an diesen Ort helfen als in diesem Jahr. Wir möchten, dass wir unseren Fleiß verdoppeln und die Menge der Einwanderer durch diesen Fond verdreifachen.
Ich möchte euch ein wenig von der Philosophie des menschlichen Wesens in seinem gefallenen und erniedrigten Zustand zeigen. Ihr könnt sie innerhalb oder außerhalb des Evangeliums betrachten, im Licht des Heiligen Geistes oder ohne es, wie es euch gefällt. Die Philosophie der Menschheit bei ihren alltäglichen Verfechtungen mögt ihr alle selbst kennen, durch eure eigene Beobachtung und Erfahrung. Ich möchte einen Teil davon erwähnen, der mir zur Kenntnis gekommen ist. Ich könnte Namen nennen, aber ich werde mich damit begnügen, die Umstände zu nennen.
Wir lesen, sagen wir 200 Personen, in England auf und befördern sie über das Wasser und über die Prärie und bringen sie in dieses Tal. Sie beginnen zu arbeiten und in einer kurzen Zeit
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machen sie es sich behaglich. Bald können sie für ihre Arbeit einen Haufen bester Bezahlung erwerben, wie Brot - die Stütze des Lebens -, Butter, Käse und Gemüse. Wenn ein Mensch diese Dinge bekommt ohne den üppigen Schnickschnack, dann geht es ihm gut.
Angenommen, wir lesen eine Gruppe dieser armen Heiligen in England auf, deren Gesichter blass sind und die sich aus Mangel an Lebensmitteln kaum noch in den Straßen aufrecht halten können. Ihr könntet sie sehen, wie sie sich wegen ihrer großen Schwäche beugen, ihre Arme über die Bäuche gekreuzt, von ihrer Arbeit hin und her gehend, der größere Teil von ihnen nicht in der Lage, mehr als einen Bissen Fleisch im Monat zu bekommen und im Durchschnitt pro Tag einen Löffel voll Essen pro Person in einer Familie, ohne Butter oder Käse, während sie 16 von 24 Stunden arbeiten. Und wenn sie an ihre Arbeit gehen und von ihr zurückkehren, benötigen sie einen Stock in der Hand, um sich aufzustützen. Wir bringen 200 von ihnen hierher. Anstatt dass sie gezwungen sind für einen oder zwei Penny am Tag zu arbeiten, können sie anderthalb Dollar pro Tag bekommen. Mit dem Lohn eines Tages können sie genug Mehl, Fleisch und Gemüse kaufen, um eine mittelgroße Familie eine Woche lang zu versorgen.
Sie werden nicht lange hier gewesen sein, bis man sie in den Straßen mit dem Ausdruck vollkommener Unabhängigkeit aufgeplustert sehen kann. Fragt einen dieser Männer, ob er euch dafür, dass ihr ihn hierher gebracht habt, bezahlen möchte, und er wird antworten: "Ich kenne Sie nicht, Sir." Ihr fragt einen anderen, ob er für euch dafür arbeiten möchte, dass ihr ihn an diesen Ort herausgeholt habt, und er wird ziemlich erstaunt schauen und sagen: "Was habe ich von euch bekommen?" Ein weiterer wird sagen: "Wenn ich für euch arbeite, was werdet ihr mir geben? Könnt ihr mir einige Ziegel dafür geben; denn ich werde ein feines Haus bauen, oder wenn ihr mir Geld dafür zahlen wollt, ist es auch in Ordnung?"
Welches Gefühl gibt eine solche Sprache und Undankbarkeit dem Wohltäter jener Person? Nun, sein Herz versinkt in ihm. Ich kann Tausende gerade solcher Männer und Frauen in diesem Territorium finden. Wenn sie an diesen Ort gebracht werden, kennen sie ihre Wohltäter nicht, die sie vor dem Tode retteten, aber sie erheben Kopf und Schultern über sie, wenn sie sie auf den Straßen treffen.
Kennt ihr die Schlussfolgerung, die für einen Menschen natürlich ist, wenn er durch seinen Mitmenschen auf solche Weise behandelt wird? Sie ist: "Ich wünschte, ich hätte euch in eurem Land gelassen." Das wünschte ich auch. Ich sage, lasst solche Personen verhungern und als Christen sterben, anstatt sie hierher zu bringen, damit sie leben und die Sünde der Undankbarkeit begehen, und lasst sie sterben und zur Hölle gehen; denn während sie in ihrer Armut verblieben, war es für sie eine tägliche Praxis, um Befreiung zu beten. Und ich sage, es ist besser für sie, betend zu sterben und betend in die Ewigkeit einzugehen und dass der Allmächtige Mitleid und Gnade mit ihnen hat, als hierher zu kommen und den Geist Gottes durch Undankbarkeit zu verlieren und fluchend in die Ewigkeit einzugehen.
Ich kann Hunderte von Männern herauspicken, die an ihren Wohltätern vorübergegangen sind, und wenn sie von ihnen angesprochen würden, würden sie sich umdrehen und sagen: "Ich kenne dich wirklich nicht." Oder wenn sie sie kennen, würden sie alles Schlechte gegen sie aussprechen, das ihre Zunge äußern könnte oder noch erlaubt wäre. Und sie würden falsch über genau die Männer fluchen, die sie vor Hunger und Tod bewahrt haben.
Ich beziehe mich oft auf Tatsachen, die ich selbst beobachtet habe. Als ich in dieses Tal kam, hatten wir Schuldscheine in Höhe von $30.000 gegen Brüder, denen wir geholfen hatten, wofür keiner einen Cent zurückzahlen wird. Wir haben Männern, Frauen und Kindern aus England mit einem Betrag in Höhe von $30.000 geholfen. Außer einer Person, und das ist ein Mann namens Thomas Green, der in Utah lebt, und einer jungen Frau, die aus
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England kam, hat es keine einzige Person gegeben, die einen Groschen bezahlt hat, um eine Schuld in Höhe von $30.000, neben weiteren Schuldscheinen, Rechnungen und Verpflichtungen, die wir aufbewahren, zu tilgen.
Meine ich, so verstanden werden zu wollen, dass niemand seine Überfahrt bezahlt? Auf keinen Fall. Meine Bemerkungen werden jene nicht treffen, auch sind sie nicht an diejenigen gerichtet, die ihren Wohltätern dankbar sind und die zahlen und dazu bereit sind. Aber soweit es mich betrifft, so hat uns, bevor wir in dieses Tal kamen, niemand, außer einem Mann und einer Frau, angeboten, einen einzigen Groschen zu bezahlen, und acht Zehntel von ihnen haben sich von der Kirche abgewendet und eine Reihe von ihnen schloss sich dem Pöbel an und sie trachteten danach, ihre Hände mit unserem Blut zu färben.
Erkennt ihr nun die Philosophie der menschlichen Natur und, ich möchte sagen, der göttlichen Natur? Lasst mich einem Mann helfen, der den Beistand, dem ich ihm biete, missbraucht und sich bemüht, sich und mich zu verletzen, und darüber hinaus seinen Nachbarn, was lehrt mich der Geist des Herrn in solch einem Umstand? Was würde der Herr tun, vorausgesetzt Er wäre selbst hier? Denkt ihr nicht, dass Er die Sache vor ihm zurückhalten würde? Denkt ihr, dass ein Engel einem Menschen helfen würde, der sich umwenden und den Engel und sich selbst vernichten würde? Ich nicht, auch denke ich nicht, dass der Herr und kein guter Mensch so denken würde, wenn er es wüsste, es sei denn, es würde im Hinblick darauf geschehen, eine Person auf die Probe zu stellen. Ich denke nicht, dass ein schlechter Mensch seine Mittel an eine andere Person oder an Personen verteilen würde, die sie zu seinem Schaden verwenden würden.
Es sind die üblen Taten und die Habsucht in den Herzen der Armen, die das Herz des Mitleids in den Reichen verschließen, und sie sagen, dass sie den Armen nicht helfen wollen. Wir hätten Hunderttausende weiterer Arme sammeln können, wären die Reichen nicht so voreingenommen gewesen, und sie sind es immer noch. Sie sagen: "Wir wollen nicht, dass unsere Mittel für eine schlechte Sache verwendet werden."
Wenn ihr wissen wollt, was ich mit alledem meine, so ist es das: Wenn irgendein Mann oder irgendeine Frau sich weigert, für ihre Reise an diesen Ort zu bezahlen, wenn sie in der Lage sind, es zu tun, so sollen sie von der Kirche ausgeschlossen werden, und dann sollen sie nach dem Gesetz verklagt und die Schuld eingetrieben werden. Trennt diese Äste vom Baum ab und lasst sie dann ihre ehrlichen Schulden bezahlen. So viel zu den Armen.
Nun möchten wir, dass die Reichen ihre Mittel einbringen, damit die Armen, die ehrlichen Armen, befreit werden mögen. Einige von euch mögen fragen, ob wir die Mittel jetzt nach England senden wollen? Ja, wir möchten die Mittel, die ihr ins Zehntenbüro zahlen könnt, jetzt und möchten sie in die Bücher eintragen lassen, um die Mittel dort zur Verfügung zu haben, um sie für die nächste Saison zu verwenden. Wir wollen der Auswanderung der Armen in der nächsten Saison einen großen Aufschwung verleihen. Wir haben in dieser Saison eine beträchtliche Zahl zusammenbekommen, aber sie ist kaum der Beginn für das, was wir für die nächste Saison zusammen haben möchten.
Die erste Pflicht derjenigen, die durch den Fortwährenden Auswanderungsfond hergebracht worden sind, ist es, bei der ersten Gelegenheit zurückzuzahlen, was sie daraus bekommen haben, damit andere dasselbe Wohl empfangen mögen, das sie erhalten haben. Wir möchten an erster Stelle, dass ihr etwas zu essen, zu trinken und zum Anziehen bekommt, aber sobald es euch in irgendeiner Weise gut geht, möchten wir, dass das Bezahlen der Schulden die nächste Sache ist, um den Fond zu füllen, den Wohlstand zu mehren. Die $5000, die im Herbst vor vier Jahren für die Armen geschickt worden sind, wären auf $20.000 angewachsen, wenn jeder das einbezahlt hätte, was er empfangen hatte.
Wir sind die größten Spekulanten in der Welt. Wir haben das größte Spekulationsgeschäft vor uns, das auf der ganzen Erde gefunden werden kann. Ich leugnete nie,
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ein Spekulant zu sein. Ich leugnete nie, ein Geizhals zu sein oder mich begierig nach Reichtümern zu fühlen, aber einige Männer werden einen Pfennig über 5000 Meilen jagen, während ich mich dafür nicht einmal bücken würde, und dennoch sind wir Prediger desselben Evangeliums und Brüder im selben Reich Gottes. Ihr mögt dies als ein wenig streng betrachten, aber die Spekulation, die mir vorschwebt, ist, diese Welt, die im gegenwärtigen Zustand vergeht, gegen eine Welt auszutauschen, die ewig und unveränderlich ist, gegen eine verherrlichte Welt, die mit ewigen Reichtümern angefüllt ist, gegen eine Welt, die zum Erbteil für die Götter der Ewigkeit gemacht ist.
Der Plan ist, sich alles den Offenbarungen Gottes beugen zu lassen; dies ist der Zweck unseres Priestertums: Jede gute Sache in Beschlag zu nehmen und sie in das Zustandebringen des Hauptpunktes, den wir im Blick haben, einfließen zu lassen. Und wenn wir durch sind, werden wir die Belohnung der Gerechten ernten und alles bekommen, was unser Herz sich vorstellen oder wünschen kann. Dafür Pläne zu machen, ist genauso notwendig wie es für einen Kaufmann ist, Pläne zu machen, um irdische Reichtümer zu bekommen, indem er Waren kauft und verkauft. Es ist unsere Aufgabe, Pläne zu machen, um uns das ewige Leben zu sichern, was genauso notwendig ist, wie es für einen Geizhals notwendig ist, sich Pläne zu machen, um eine große Menge Gold auf der Erde anzuhäufen. Und es ist unsere Aufgabe, systematisch vorzugehen.
Ich sage zu den Armen: ZAHLT EURE SCHULDEN IN DEN FORTWÄHRENDEN AUSWANDERUNGSFOND, und zu den Reichen: HELFT DEN ARMEN. Und dies wird Wohlstand und Stärke bringen, durch jeden seiner Fähigkeit, Berufung und Mittel entsprechend, um in jedem Punkt und an jedem Ort in dieser Spekulation auf Königreiche, Throne, Fürstentümer und Mächte zu mitzuhelfen. Es heißt, dass Einigkeit Stärke ist, und dass das genug ist; wenn wir dies erreichen, würden wir Macht haben. Dies ist der Plan, nach dem wir Arbeit sollten, und ich möchte, dass die Brüder dies unter ihren Nachbarn herumflüstern, wenn sie diesen Tabernakel verlassen, und sagen: "Was können wir in den Fortwährenden Auswanderungsfond geben? Können wir in dieser Saison etwas geben?" Wir werden Hilfe von den Schwestern nicht abschlagen. Fragt ihr, wie klein die Menge sein kann, die wir annehmen? Wir werden alles nehmen, von der Nadel bis zur Bettdecke, aber vergewissert euch, wenn ihr eine Stecknadel bringt, ob ihr nicht noch viele andere Dinge im Koffer habt, die nützlich sein würden, mehr als ihr gegenwärtig benötigt; denn wenn ihr unter solchen Umständen eine Stecknadel bringt, könnt ihr keine Segnung empfangen und die Belohnung, auf die man Anspruch hätte. Wenn die Kleidung, die ihr jeden Tag tragt, alles ist, was ihr habt, und ihr euch ein Kopftuch leihen müsst, um ausgehen zu können, und ihr nur eine Nadel habt, die ihr geben könnt, so bringt sie und ihr werdet einen Segen empfangen.
Wir denken, dass es nicht nötig ist, auf dieser Konferenz einen Bericht über den Fortwährenden Auswanderungsfond zu geben. Es läuft gut mit ihm, aber wir wollen, dass es viel besser läuft. Wir möchten das Werk anschwellen lassen und die Armen zu Zehntausenden anstatt zu Hunderten aus den Nationen holen. Dies umfasst, was ich der Konferenz zu diesem Punkt vorlegen wollte.
Bevor die Konferenz beendet wird, werden wir eine ziemliche Zahl von Ältesten berufen. Es wurde erwartet, dass unsere Missionare auf der August-Konferenz dieses Jahres berufen werden würden, aber wir werden eine beträchtliche Anzahl auf dieser Konferenz berufen. Ihr braucht nicht zu fragen, wohin wir möchten, dass ihr gehen sollt; denn es wird euch gesagt werden, wenn ihr bereit seid. Bereitet euren Geist und die Umstände auf diese Zeit vor; denn wir möchten das Evangelium nach Israel senden.
Möge der Herr euch segnen. Amen.
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