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DIE VORRECHTE UND SEGNUNGEN DES EVANGELIUMS
 
EINE ANSPRACHE, GEGEBEN VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 20. FEB. 1853


Wahrhaft glücklich ist der Mann, oder die Frau, oder das Volk, die sich der Vorrechte des Evangeliums des Sohnes Gottes erfreuen und die diese Segnungen zu schätzen wissen. Wer ist jene Person oder jenes Volk? Wir sind bereit zu antworten: "Die Heiligen der Letzten Tage sind das einzige Volk auf Erden, von dem wir Kenntnis haben, dem das ewigwährende Evangelium in diesen Tagen gegeben worden ist. Sie sind die einzigen Menschen, die Erben dessen sind, mit all seinen Segnungen und Vorrechten. Unserer Kenntnis gemäß gibt es kein anderes Volk auf dem Angesicht der Erde, dass sich dieser unschätzbaren Segnung erfreut." Es ist wahr, dass sich ihre gesamte Menschheit bis zu einem gewissen Grad ihrem Einfluss erfreut, den Kundgebungen des Urhebers, des Eigentümers und Gebers des Evangeliums des Lebens und der Erlösung für den gefallenen Menschen. Die gesamte Nachkommenschaft Adams von seinen Tagen an bis heute hat sich zu einem mehr oder weniger großen Ausmaß an dem Licht, der Herrlichkeit und den Kundgebungen des Angesichts ihres Herrn erfreut; aber sie haben nicht in allen Zeitaltern das Evangelium mit all seinen Verordnungen, Segnungen und Vorrechten genossen. Dies ist das einzige Volk, dass sich jetzt solcher außerordentlichen Begünstigungen erfreut. Von Zeit zu Zeit ist das Priestertum auf der Erde gewesen und das Königreich Gottes ist bis zu einem gewissen Grad organisiert gewesen; aber wir können wahrhaftig sagen, dass dies die Zeit der Zeiten ist; wir leben am Tag der Tage, wir genießen die Segnungen der Gesegneten und auf uns sind in der Fülle der Zeiten Vorrechte übertragen worden, die alle Vorrechte übertreffen, die bisher auf die Menschheit übertragen worden ist. In dieser Dispensation werden alle Dinge zu einem gesammelt werden und, so fremd und wundersam es der Welt erscheinen mag, dies sind die Menschen, die Instrumente in den Händen Gottes sind, um dies zustande zu bringen. Dies ist eine Wahrheit, die kein Argument erfolgreich niederringen kann. Ganz gleich wie sehr es geschmäht, verfolgt oder vernachlässigt wird, als ein nichtiges, unbedeutendes und kindisches Werk, so ist es doch wahr und wird bestehen. Es ist das Königreich des Himmels auf der Erde. Hier ist der Plan der Erlösung, hier sind die Worte des Lebens, hier ist das Licht der Ewigkeit, hier ist die Intelligenz, die Könige belehren und Regenten das Gericht zuteilen wird. Es ist
 
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hier mitten unter diesem Volk verkörpert und von ihm aus haben sich die Strahlen des himmlischen Lichts, der Weisheit und Intelligenz auf die weite Erde zerstreut, und der Geist des Herrn, der die Unermesslichkeit füllt, ist auf ihr Angesicht ausgegossen worden und gibt Licht jedem Mann und jeder Frau, die in diese Welt kommen.
Brüder und Schwestern, können wir seine Großartigkeit erkennen? Weckt die nachdenkenden und urteilenden Fähigkeiten auf, mit denen ihr ausgestattet seid, denkt vernünftig über eure vergangene Erfahrung in dieser Kirche nach und fragt euch dann, ob ihr so glücklich seid wie ihr erwartet hattet, ob ihr das bekommen habt, was ihr gewünscht hattet, ob ihr euch dessen erfreut, was für euch einst in der Zukunft lag! Und was werden eure logischen Schlussfolgerungen sein? Was würde euch eine erleuchtete Beurteilung sagen? Was würde der Geist der Wahrheit entscheiden? Dass hier die reinen Strahlen des Lichts sind, hier der Himmel auf Erden ist, und kein Argument, keine Intelligenz, kein Einfluss der Erde und der Hölle zusammen können das Gegenteil beweisen oder einen guten Grund vom Gegenteil anführen. Ihr mögt also zu den höheren Mächten aufsteigen und die Intelligenz zu Rate ziehen, die den Schoß der Ewigkeit erfüllt, ihr mögt den Schöpfer, Organisierer und Bewahrer des Universums befragen, unseren Vater, der im Himmel ist, ihr mögt Gemeinschaft mit dem herrlichen Gefolge der Heiligen, der Engel, der Märtyrer und der Geister gerechter, vollkommen gemachter Menschen haben, und sie würden alle mit einer Stimme die Wahrheit dieses Werkes bezeugen, in dem wir beschäftigt sind. Andererseits kann nichts als die Macht des Allmächtigen, nichts als der Heilige Geist Jesu Christi euch beweisen, dass dies das Werk Gottes ist. Menschen, die nicht von Gott inspiriert sind, können es mit ihrer weltlichen Weisheit nicht widerlegen oder über es die Vorherrschaft erlangen; auch können sie nicht durch Weisheit allein beweisen, dass es wahr ist, weder sich selbst noch anderen. Dass sie unfähig sind, über es die Oberhand zu gewinnen, beweist nicht, dass es das Königreich Gottes ist; denn es gibt viele Theorien und Systeme auf der Erde, die durch die Weisheit der Welt unbestreitbar sind, die aber dennoch falsch sind. Nichts weniger als die Macht des Allmächtigen, die den Verstand des Menschen erleuchtet, kann diese herrliche Wahrheit dem menschlichen Verstand beweisen.
Als ihr in euren heimatlichen Heimen in den alten Ländern und in den Vereinigten Staaten wart, bevor ihr euch mit dem Volk Gottes sammeltet, was waren eure Gedanken und Erwartungen, als ihr euch auf die Periode freutet, mit den Heiligen vereinigt zu werden? Was waren die Visionen eures Geistes und das Wirken des Geistes auf euren Verstand? Als ihr mit den Heiligen des Allerhöchsten gesammelt wart und als ein Bruder, eine Schwester und als Nachbar dieser gesegneten Gemeinschaft zugesellt wurdet, erwartetet ihr, euch der Kundgebungen des Herrn Jesus Christus zu erfreuen, im Licht seines Angesichts zu wandeln und durch die Macht des Heiligen Geistes die Orakel der Wahrheit fortwährend offenbart zu haben, und dass ihr im Himmel sein würdet und im Zion des Herrn? Dies waren eure Erwartungen. Ihr hattet nicht erwartet, dass der Name Gottes, dem wir dienen, von morgens bis abends verlästert wird; ihr erwartetet, vom Hören der Gotteslästerungen eurer bösen Einkaufsgefährten, von der Tyrannei eurer gottlosen Arbeitgeber und von den Verfolgungen der blindgläubigen Religionisten befreit zu werden, die alle vereint waren, euch in Stücke zu hacken und zeitlich und geistig zu vernichten, wenn es möglich gewesen wäre. Auf der einen Seite wurdet ihr geschoren und auf der anderen rasiert. Ihr wurdet mit gottlosen Worten und schmutzigen Taten eurer Nachbarn belästigt, euer Friede wurde zerstört und ihr konntet euch nicht an dem Glück erfreuen, das euch im Evangelium angeboten wurde. Dennoch spürtet ihr den Einfluss des Geistes der Wahrheit, der in eurem Herzen brannte, der in euch einen sehnlichen Wunsch entfachte, euch unter die Heiligen zu mischen. Ich wolltet
 
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ausrufen: "O, dass ich mich doch der Gemeinschaft der Heiligen erfreuen und diesem gottlosen Ort entkommen könnte! O, dass ich doch Mittel hätte, um meine kleine Familie einzusammeln und an den Ort der Sammlung der Heiligen des Allerhöchsten zu reisen." Dies waren eure Gefühle und euer Gebet. Ihr erwartetet Befreiung aus der Hölle, um mit den Heiligen einen Himmel zu finden. Ihr erwartetet, Verwirrung gegen ein Zion der Ordnung und Schönheit tauschen zu können, Elend gegen Frieden und Glück, Gotteslästerung und Unruhen gegen Ruhe und Achtung vor dem Namen Gottes, Hunger gegen Überfluss, kurz gesagt, ihr erwartetet, einen Ort zu finden, wo alles Übel aufgehört hätte und Sünde und Kummer ein Ende bereitet worden wäre und wo ihr euch ungestört am Lächeln des Angesichts eures Herrn tagtäglich hättet wärmen können. Ich denke, ich habe ein getreues Bild von dem gezeichnet, was die Gedanken der Mehrheit dieses Volkes waren, bevor sie zum Körper der Kirche gesammelt wurde.
Nun, Brüder und Schwestern, was hindert euch daran, euch an alledem zu erfreuen, was ihr erwartet hattet? Das ruhige Nachdenken eures Verstandes und die Schlussfolgerungen eines gut ausgewogenen Urteils, vom Geist des Herrn erleuchtet, werden euch auf diese Frage eine korrekte Antwort geben. Ich kann dies für mich beantworten und vielleicht für viele von euch. Wenn ich mich nicht all dessen erfreue, was ich erwartete, wenn mein Glück nicht so vollständig ist, wie ich erwartete, wenn das Licht des Heiligen Geistes nicht in dem Maße in meinem Herzen ist, wie ich es erwartete, wenn ich nicht alles bekommen habe, was ich erwartete, als ich unten in der niederen Welt war, unter die Bösen gemischt, dann befindet sich die Ursache in mir selbst, in meinem eigenen Herzen, in meiner Gesinnung, in der Schwachheit der menschlichen Natur. Es ist mein eigener Wille, der mich daran hindert, mich all dessen zu erfreuen, was ich erwartete und noch mehr. Es ist eine falsche Vorstellung, anzunehmen, dass andere mich daran hindern können, mich des Lichtes Gottes in meiner Seele zu erfreuen, und die Hölle kann mich nicht daran hindern, mich in meinem Herzen an Zion zu erfreuen, wenn mein persönlicher Wille den Forderungen und Mandaten meines himmlischen Meisters Gehorsam erweist. Er hat mir zum Kopieren ein Muster gegeben, was mir, wenn ich es getreu nachahme, alles und mehr vom Himmel in mein Herz einbringen wird, als ich erwarten kann. Das ist meine Antwort dazu.
Bruder Erastus Snow stellte eine Frage: "Wenn mein Nachbar mir Unrecht tut, bin ich dadurch gezwungen, meinem nächsten Nachbarn Unrecht zu tun?" Ich sage: Nein. Sollte ein Bruder mein Korn niedertrampeln, das auf dem Feld reift, wäre ich dann genötigt, durch eures zu rennen und es niederzutreten? Nein. Wenn jemand die Pfosten aus meinem Zaun stiehlt, bin ich dann gezwungen eure zu stehlen? Wenn mein Nachbar oder mein Bruder in der Kirche fluchen und den Namen Gottes missbrauchen sollte, folgt daraus notwendigerweise, dass ich dieselbe Sprache benutzen muss? Sollte mein Bruder in irgendeiner Hinsicht Unrecht tun, folgt daraus nicht, dass ich gerechtfertigt sein werde, wenn ich ein einziges Übel in allen Taten meines Lebens begehe. Jeder Heilige der Letzten Tage soll sich selbst überprüfen und sich fragen: "Bin ich einer jener Personen, die in allen Dingen das Rechte tun werden, obwohl andere Unrecht tun mögen? Bin ich derjenige, der dem Herrn "mit meinem Haus" dienen wird, der von allen üblen Taten ablassen wird, obwohl meine Nachbarn oder meine Brüder und Schwestern das Gegenteil tun mögen?" Lasst den Geist in euch diese Fragen beantworten und in jeder Brust findet sich die Antwort: "Lasst mich jene Person sein, lasst mich von dieser Zeit an und für immer das Rechte tun, ohne ein weiteres Übel zu begehen." Was habt ihr dann? Ihr habt den Himmel in euren eigenen Herzen, ihr habt Zion in euren Herzen, ihr habt all die Herrlichkeit, all den Frieden, all die Freude, all die Behaglichkeit und all das Licht, das ihr erwartetet, als ihr unter die böse Welt gemischt wart. Wenn ihr getäuscht werdet, wer wird euch täuschen? Wenn euch Unrecht getan wurde, wer tat euch das Unrecht?
 
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Wenn ihr letztlich um eure Krone betrogen werdet, wer hat euch betrogen? Diese Fragen können auf Verschiedenes bezogen werden. Sie können sich genauso auf geschäftliche Operationen der Welt beziehen wie auf die Gnade Gottes im Herzen und die Erlösung der Seele. Ich möchte sie aber besonders auf das Letztere bezogen sehen. Wer hat über euch Einfluss, zu verursachen, dass ihr die Erlösung im celestialen Königreich Gottes verfehlt? Ich werde diese Fragen für mich selbst beantworten. Wenn Bruder Brigham und ich einen falschen Weg einschlagen und vom Königreich des Himmels ausgesperrt werden sollten, kann niemand anderem die Schuld dafür gegeben werden als Bruder Brigham und mir. Ich bin das einzige Wesen im Himmel, auf der Erde oder in der Hölle, dem die Schuld gegeben werden kann.
Dies wird sich gleichermaßen auf jeden Heiligen der Letzten Tage übertragen lassen. Erlösung ist eine persönliche Operation. Ich bin wahrscheinlich die einzige Person, die mich überhaupt retten kann. Wenn mir die Erlösung geschickt wird, kann ich sie verwerfen oder annehmen. Wenn ich sie annehme, leiste ich unbedingten Gehorsam und unterwerfe mich mein ganzes Leben lang ihrem großen Urheber und denen, die er bestimmen wird, mich zu belehren. Wenn ich sie ablehne, ziehe ich die Weisungen meines eigenen Willens dem Willen meines Schöpfers vor. Unter diesem Volk gibt es solche, die in ihren Gedanken, Taten und Gefühlen von einer anderen Person oder Familie beeinflusst werden, von denen sie sich für geistige und zeitliche Belehrung und die Erlösung am Ende abhängig machen. Diese Personen verlassen sich nicht auf sich selbst für die Erlösung, sondern auf ihre armen, schwachen Mitsterblichen. "Ich verlasse mich nicht auf irgendeine innewohnende Güte in mir selbst", sagen sie, "um mich in das Königreich der Herrlichkeit einzuführen, sondern ich verlasse mich auf dich, Bruder Joseph, auf dich Bruder Brigham, auf dich, Bruder Heber, oder auf dich, Bruder James. Ich glaube, dass dein Urteilsvermögen meinem überlegen ist, und deshalb überlasse ich es dir, für mich zu beurteilen. Dein Geist ist besser als meiner, deshalb kannst du für mich Gutes tun. Ich werde mich dir völlig unterwerfen und mein ganzes Vertrauen für das Leben und die Erlösung in dich setzen. Wohin du gehst, gehe auch ich, und wo du verweilst, dort werde ich bleiben, und ich erwarte, dass du mich durch die Pforten des himmlischen Jerusalems führst."
Ich möchte, dass ihr folgendes zur Kenntnis nehmt. Wir lesen in der Bibel, dass es eine Herrlichkeit der Sonne, eine weitere Herrlichkeit des Mondes und eine weitere Herrlichkeit der Sterne gibt. Im Buch der Lehre und Bündnisse werden diese Herrlichkeiten telestial, terrestrial und celestial, was die höchste ist, genannt. Diese sind Welten, verschiedene Abteilungen oder Herrschaftshäuser im Haus unseres Vaters. Nun werden jene Männer und jene Frauen, die nicht mehr über die Macht Gottes und den Einfluss des Heiligen Geistes wissen, als sich gänzlich von einer anderen Person führen zu lassen, ihren eigenen Verstand aufzugeben und ihren glauben an den Ärmel eines anderen zu heften, niemals in der Lage sein, in die celestiale Herrlichkeit einzutreten, um gekrönt zu werden, wie sie es erwarten. Sie werden nie in der Lage sein, Götter zu werden. Sie können sich nicht selbst, geschweige denn andere regieren, sondern ihnen muss jede Kleinigkeit diktiert werden, wie einem Kind. Sie können sich nicht im Geringsten selbst kontrollieren, sondern Petrus, Jakobus oder jemand anderer muss sie kontrollieren. Sie werden nie Götter werden, auch werden sie nicht zu Regenten mit Herrlichkeit, Unsterblichkeit und ewigem Leben gekrönt werden. Sie können niemals Zepter der Herrlichkeit, Majestät und Macht im celestialen Königreich halten. Wer denn? Diejenigen, die tapfer und mit wahrer Unabhängigkeit des Himmels inspiriert sind, die kühn im Dienst für ihren Gott voranschreiten und andere tun lassen, wie es ihnen gefällt, entschlossen, dass Richtige zu tun, obwohl die ganze Menschheit außer ihnen den gegenteiligen Kurs nehmen würde. Trifft dies auf einen von euch zu? Eure eigenen Herzen können es beantworten. Wisst ihr genauso gut wie ich, was richtig und gerecht ist? In einigen Dingen trifft es zu und in einigen Dingen
 
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mögt ihr es nicht so gut wissen; aber ich werde in den folgenden Worten erklären, was ich meine. Ich werde alles in meiner Macht stehende Gute tun und alles, von dem ich weiß, wie es zu tun ist, und ich werde jedes Übel vermeiden, von dem ich weiß, dass es übel ist. So viel könnt ihr alle tun. Ich werde mein Herz sich der Weisheit befleißigen lassen und Gott bitten, sie mir zu vermitteln. Und wenn ich nur wenig weiß, werde ich damit Fortschritte machen, damit ich morgen mehr haben möge und somit von Tag zu Tag in der Erkenntnis der Wahrheit wachse, wie Jesus Christus in Statur und Erkenntnis von einem Baby bis zu Mannestum heranwuchs, und wenn ich jetzt nicht fähig bin, für mich selbst zu urteilen, so werde ich es vielleicht in einem weiteren Jahr sein. Wir sind organisiert, um auf der Skala der Intelligenz Fortschritte zu machen, und der geringste Heilige kann, indem er streng an der Ordnung Gottes
festhält, eine vollständige Erlösung durch die Gnade Gottes durch seine eigene Glaubenstreue erlangen.
Ich weiß, wie es in Jackson County war. Es gibt Familien in dieser Stadt, die letzten Herbst vor 21 oder 22 Jahren in jene Grafschaft gingen, wenn ich mich nicht irre. Ich weiß, welche Gefühle sie hatten. Ihr ganzer Wunsch war, in die Stadt Independence, Jackson County, zu gelangen, wo sie erwarteten, jede Sünde und Übertretung ausgetrocknet zu finden, dass der Himmel auf Erden begann und jeder sterbliche Kummer ein Ende hätte. Das waren die Beweggründe, die sie drängten, dorthin zu gehen. Arme Seelen, wie wenig wussten sie über die Erlösung und ihre Erscheinungsform. Ich hätte auch dorthin gehen können, aber ich wollte das Evangelium zu den Nationen donnern und brüllen. Es brannte in meinen Knochen wie Feuer, das sich aufgestaut hatte, also kehrte ich meinen Rücken Jackson County zu, um dem Volk das Evangelium des Lebens zu predigen. Derart waren die Gefühle jener, die nach Jackson County hinaufgingen, aber ich wollte nicht dorthin gehen; nichts hätte mich zufrieden gestellt, als nur in die weite Welt hinauszuschreien, was der Herr in den letzten Tagen tat. Nach einer Weile begann dies unterschwellig in zwei Richtungen zu wirken und sie hatten in Independence mehr Probleme als wir im Staat York hatten. Es kam schäumend und brüllend und Druck auf sie übend, bis sie fliehen mussten.
Ich möchte diese Personen, die aus Jackson County vertrieben wurden, fragen, ob sie genauso viel bei der eigentlichen Vertreibung litten wie bei der Erwartung der Dinge ein Jahr, bevor sie stattfanden. Ihr werdet alle antworten, dass ihr, wenn ihr es ein Jahr vorher gewusst hättet, den Gedanken daran nicht ertragen hättet. Ich möchte dies in beide Richtungen anwenden. Ihr, die ihr nicht mit diesem Volk von Anfang an durch die Prüfungen, Verfolgungen und Vertreibungen gegangen seid, sondern nur darüber gelesen oder etwas gehört habt, mögt denken, wie schrecklich sie zu ertragen gewesen waren, und ihr mögt euch fragen, wie die Heiligen sie überhaupt überlebten. Der Gedanke daran lässt euer Herz in euch versinken, euer Gehirn taumeln und eure Körper erzittern und ihr seid bereit auszurufen: "Ich hätte es nicht ertragen!" Ich bin in dieser Gluthitze gewesen und ich habe mich in meinem ganzen Leben nie besser gefühlt. Ich habe den Frieden und die Macht des Allmächtigen nie reichlicher auf mich ausgegossen gespürt, als im schärfsten Teil unserer Prüfungen. Sie schienen für mich nichts zu sein. Ich höre Leute über ihre Probleme reden, über ihre schlimmen Entbehrungen und die großen Opfer, die sie um des Evangeliums willen gebracht haben. Für mich war es nie ein Opfer. Alles, was ich für die Sache des Evangeliums tun oder erleiden kann, ist nur wie das Fallenlassen einer Nadel in das Meer. Die Segnungen, Gaben, Mächte, die Ehre, die Freude, die Wahrheit, die Erlösung, die Herrlichkeit, die Unsterblichkeit und das ewige Leben, glätten bei weitem alles aus. Ich kann als Gegenleistung für solche kostbaren Gaben, wie der große Ozean an Ausdehnung, Masse und Gewicht die Nadel übertrifft, nur so viel tun wie sie, die ich hineinfallen lasse. Hätte ich Millionen an Reichtümern und hätte ich alles für den Aufbau dieses Volkes geweiht und gesagt: "Nehmt es und baut damit Tempel, Städte und Befestigungsanlagen", und bliebe selbst ohne einen Penny; wäre dies ein Opfer gewesen? Nein, nicht für meine Gefühle. Angenommen, ich würde berufen werden, das Evangelium zu predigen, bis mein Haupt
 
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weiß ist und meine Glieder vom Alter schwach werden, bis ich in mein Grab hinuntergehe, und meine Familie und Freunde im Fleisch nicht wiedersehe; wäre das ein Opfer? Nein, aber eine der größten Segnungen, die auf einen sterblichen Menschen übertragen werden könnten, das Vorrecht zu haben, Tausende und vielleicht Millionen aus der Finsternis ans Licht zu rufen, aus der Macht Satans und der Unrechtschaffenheit zu den Grundsätzen der Wahrheit und Rechtschaffenheit im lebendigen Gott.
Ich war ebenso bereit durch die Szenen des Pöbelns und Vertreibens in Jackson County zu gehen, wie durch die Schwierigkeiten in Kirtland, Ohio, in den Davis- und Caldwell-Grafschaften, Missouri, in Illinois und bis hierher an diesen Ort. Und was heißt das? Ich habe kein einziges Opfer gesehen, dass dieses Volk gegeben hat. Es hat nicht eine einzige Vorsehung des Allmächtigen für dieses Volk gegeben, die nicht dazu bestimmt war, die Reinen im Herzen zu heiligen und sie mit Segnungen statt Flüchen zu bereichern, sie nicht nur mit irdischen Segnungen zu bereichern, sondern mit Kronen der Herrlichkeit, Unsterblichkeit und des ewigen Lebens in der Gegenwart Gottes. Wo hat also jemals dieses Volk ein Opfer gebracht? Ein solche Sache gibt es nicht. Sie haben nur eine schlechtere Bedingung gegen eine bessere eingetauscht, jedes Mal, wenn sie vertrieben worden sind. Sie haben Unwissenheit gegen Erkenntnis eingetauscht und Unerfahrenheit für das Gegenteil davon.
Ich möchte, dass ihr die Heiligen betrachtet, bevor sie sich das erste Mal sammelten, um dann gemobbt zu werden. Sie erwarteten, dass jede Sünde am Ort der Sammlung ein Ende haben würde. Dies waren auch meine eigenen Gefühle, obwohl ich mich damals nicht mit ihnen sammelte. Ich musste hinausgehen und predigen, damit meine Knochen sich nicht in mir verzehrten. Aber ich werde euch sagen, was ich tat. Ich begann, mein geschäftliches Wirken und Handeln einzustellen und legte meine Buchführung und die Notizbücher weg und sagte: "Ich werde euch nicht mehr haben wollen." Ich glaube, dass diejenigen, die tatsächlich Heilige sein wollten, alles tun sollten, um rechtschaffene Grundsätze und Frieden unter den Menschen voranzutreiben und vollkommen im Herzen und Verstand eins zu sein. Ich legte meine alten Kontobücher beiseite, weil ich erwartete, dass wir eine Familie sein würden, in der jeder danach trachten würde, seinem Nächsten Gutes zu tun, und alle damit beschäftigt wären, so viel Gutes wie möglich zu tun. Diesen Grundsatz treu auszuüben, würde das Volk Gottes mit Gutem im Überfluss krönen. Es ist ein Leichtes für uns, daran zu denken, wie die Dinge sein sollten, aber die Schwierigkeit ist: Die Dinge sind nicht immer so, wie wir sie gerne hätten. Hätten die Heiligen damals die Zeichen richtig beurteilen, die Lage um sie herum verstehen können, wäre es klar gewesen, dass Kummer und Trübsal in der Luft lagen. Es war richtig, sie sahen die finstere Wolke nicht, die bereit war, mit Gewalt über ihren Köpfen zu zerbrechen.
In der kurzen Rede von nicht mehr als fünf Minuten, die ich in der alten "Bowery" hielt, als jener Richter dieses Volk öffentlich beleidigte, gab es Männer und Frauen in der Versammlung, die mehr unter der Vorahnung litten, was das Ergebnis davon für die Zukunft sein könnte, als die Allgemeinheit dieses Volkes litt, als es tatsächlich gemobbt wurde. Sie konnten in ihrer Phantasie sehen, wie die ganze Hölle auf uns losgelassen würde, sie selbst aufgehängt, ihre Ohren abgeschnitten, ihre Eingeweide herausgerissen und dieses ganze Volk in Stücke zerschnitten. Nachdem sie Zeit gehabt hatten, nachzudenken, fanden sie, dass sie ihrem großen Erstaunen noch am Leben und unverletzt waren. Sie litten genauso viel, als wären sie auf den Grund einer bodenlosen Grube geschickt worden. Sie erlitten all dies, weil ich jenem verderbten Mann sagte, dass er wegen seiner unverschämten und frechen Vermutung aus dem Territorium getreten werden sollte. Ich weiß, dass dieses Volk durch das Denken an die Probleme mehr gelitten hat, als sie litten, während sie tatsächlich durch sie hindurchgingen.
So wie sie zukünftige Probleme fast unendlich größer machten,
 
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jenseits ihrer tatsächlichen Ausmaße, so haben sie sich einen größeren Himmel vorgestellt, als sie in Zion beim gegenwärtigen Stand des Fortschritts vorfinden können. Ihr erfreut euch nicht an dem Zion, das ihr euch vorstelltet. Dass die Menschheit in diesen beiden Richtungen Fehler macht, muss denen offensichtlich sein, die das Wirken von Hoffnung und Furcht in ihrem Wesen gespürt haben. Leute leiden mehr an der Vorahnung des Todes als am Tod selbst. Es gibt mehr Leiden am, wie ich es nenne, geborgten Problem, als am Problem selbst. Auf der anderen Seite habt ihr euch mehr Zion vorgestellt, mehr Glück und mehr Herrlichkeit im Fleisch, als ihr in dieser Sterblichkeit jemals verwirklicht sehen werdet. Diejenigen, die geneigt sind, in das eine Extrem zu fallen, fallen fast sicher in das andere, was immer Enttäuschung bringt, entweder angenehm oder unangenehm. Diese beiden Extreme haben den Heiligen viele Probleme gebracht und einige haben aus Mangel an Geduld und etwas vernünftigem Nachdenken die Schule für ihre Enttäuschungen der falschen Abteilung zugeschoben und sind von der Kirche abgefallen, ohne jemals daran zu denken, dass die Schuld bei ihnen selbst lag. Auf diese Schwächen der menschlichen Natur wirkt der Teufel manchmal sehr erfolgreich ein. Aber, Brüder, wir können nicht vor uns selbst weglaufen, und während wir in diesem Körper verweilen, wird unser Aufwärtskurs mehr oder weniger durch die Schwachheit verbaut, der das sterbliche Fleisch unterworfen ist. Nach und nach wird unser Körper in die Mutter Erde zurückkehren und eine Auferstehung erlangen und herrlich werden. Dann werden wir uns an allem erfreuen und mehr, als das Herz des Menschen aufnehmen kann, es sei denn, es ist vom Heiligen Geist inspiriert. Dies wird das Erbe der Getreuen sein.
Es gibt viel Raum für Fortschritt in allem. Wenn wir von diesem Tag an damit beginnen und alles Gute tun, das wir tun können, und nie wieder ein weiteres Übel, werden wir zu dem kommen, worüber die Brüder, wie ich es wünsche, predigen und sich bemühen sollen, es aufzubauen. Ich möchte, dass es von den Bischöfen, Diakonen und von jedem Beamten in der Kirche gepredigt wird. Ich möchte, dass Väter es ihre Kinder lehren, und ich wünsche, dass das Thema von allen Körperschaften der Heiligen in der Welt aufgegriffen wird, nämlich GEGENSEITIGES VERTRAUEN aufzubauen. Nehmt dies als einen Leitgedanken, wenn ihr wollt, und predigt darüber in Wort und Tat, bis weltweit unter den Heiligen gegenseitiges Vertrauen herrscht, und dann wird zustande gebracht sein, was ich sehen möchte. Wenn wir wünschen, ein solches Vertrauen aufzubauen, wie die Götter es genießen, lasst uns mit jeder bösen Handlung aufhören und dem Denken an jeden bösen Plan. Verletzt niemals das Recht eines anderen, sondern jeder soll seinen Bruder beim Genuss seiner Vorrechte und Rechte unterstützen, indem er sie so heilig hält wie unsere eigene Erlösung. Wenn Vertrauen verloren gegangen ist, ist dies die sicherste und einzige erfolgreiche Methode, sie wieder herzustellen. Hört es ihr Prediger, ihr Apostel und Propheten, ihr Älteste, Hohe Priester und Siebziger, ihr Priester, Lehrer, Diakone und Bischöfe, jeder Mann und jede Frau in der Kirche Gottes in der ganzen Welt! Beginnt, diese Ansprache zu Hause zu predigen, indem ihr mit eurem eigenen Herzen beginnt, dann mit euren Frauen und euren Kindern! Dann lasst es seinen wärmenden und erfreuenden Einfluss ausbreiten, wie der heitere Sonnenstrahl, von Familie zu Familie, bis die ganze Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wie das Herz eines Menschen vereint ist!
Ich werde die Methode veranschaulichen, wie man gegenseitiges Vertrauen aufbaut, indem ich als Beispiel das vier- oder fünfjährige Kind nehme. Die Mutter erlaubt dem Kind, eine kleines Kästchen zu besitzen, in dem es seine kleinen Kinkerlitzchen aufbewahren kann, wie kleine Brustnadeln, Farbbänder, Puppenkleider usw. Dieses wird von der ganzen Familie als das Kästchen des Kindes angesehen. Nun nehmen wir an, dass niemand ohne Zustimmung des Kindes an das Kästchen geht und etwas herausnimmt. Dies ist eine sehr kleine Angelegenheit, mögen einige denken, aber beginnt an einem kleinen Punkt wie diesem, um Vertrauen zu schaffen, und lasst es wachsen von wenig
 
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bis viel. Frauen, lasst den Laden eurer Ehemänner in Ruhe, wenn sie ihn nicht eurer Verantwortung übergeben haben. Ehemänner, übertragt das euren Ehefrauen, was ihnen gehört, und durchsucht nie ihre Schachteln ohne ihre Zustimmung. Ich kann darüber prahlen. Ich habe fast dreißig Jahre lang im Eheverhältnis gelebt und ich habe mich nie erdreistet, das Kästchen meiner Frau ohne ihre Zustimmung zu öffnen, außer einmal und das war, um für einen Augenblick ein Bild herauszunehmen, und sie war nicht zu Hause, um es für mich herauszuholen. Das war das erste und einzige Mal, dass ich in meinem Leben einen Koffer öffnete, der meiner Frau oder meinem Kind gehörte. Das kleine Kästchen des Kindes mit seinem Inhalt ist für es ebenso heilig wie meines für mich. Wenn dieser Grundsatz von jedem Mann und jeder Frau und jedem Kind unter den Heiligen streng angewendet würde, würde es sie in der Tat zu einem gesegneten Volk machen. Wir sollten danach trachten, das Pferd oder den Ochsen des Nachbarn in der Kälte des Winters vor dem Hunger zu bewahren, und wenn wir irgendetwas von seinem Eigentum in Gefahr sehen, sollten wir so besorgt darum sein, wie um unser eigenes. Unsere Absicht sollte es sein, alles zu bewahren, was wir können, sowohl das unseres Nächsten wie auch unser eigenes.
Jeder soll seine gerechtfertigten Schulden bezahlen. Der Herausgeber der News hat in der Zeitung ein Stück darüber veröffentlicht, niemandem etwas zu schulden. Lest es, denkt darüber nach und praktiziert es. Ich kann jedem alles schulden. Das ist die eine Seite der Sache, und jedem zu zahlen, ist die andere. Ich meine, jedem Menschen eine Schuld der Dankbarkeit zu schulden.
Ich habe vielleicht zu lange gesprochen. Ich habe euch einen Leittext gegeben, zum Predigen und um in eurem Leben danach zu handeln. Tut es glaubensvoll und es wird euch zum Guten gereichen.
Möge der Herr, Gott Israels, euch segnen und euch in Sein Königreich retten. Das ist mein Gebet. Amen.

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