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MENSCHEN EWIGE WESEN - FINSTERNIS, UNWISSENHEIT UND SCHWACHHEIT DER WELT - VORRECHTE DER HEILIGEN
 
EINE ANSPRACHE VON ELDER JOHN TAYLOR, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 19. APRIL 1854

Heute Morgen von Präsident Grant berufen, zu euch zu sprechen, tue ich es mit Freude. Wie lange ich sprechen werde, weiß ich nicht; denn ich bin eine Zeit lang in der Vergangenheit nicht ganz gesund gewesen und, ob meine Kraft ausreichen wird oder nicht, kann ich nicht sagen. Ich kann es euch genauer sagen, wenn ich ich es versucht habe.
Ich bin während der Konferenz, die vorüber ist, sehr interessiert gewesen, und obwohl ich nicht in der Lage war am Geschäft, das stattfand, aktiv Teil zu nehmen,
 
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freute sich dennoch mein Geist, von den Grundsätzen der Wahrheit zu hören, die vorgebracht wurden, und an den Dingen, die entfaltet wurden und durch den Geist des allerhöchsten Gottes vollkommen kundgetan wurden.
Da wir mit dem Königreich Gottes vereinigt sind, können wir vernünftigerweise erwarten, so lange wir unsere Pflicht vor dem Herrn tun, fortwährende Entfaltungen des Lichts, der Wahrheit und der Intelligenz zu haben, die vom großen Gott ausgehen zur Leitung, Weisung, Erlösung und Erhöhung dieses Volkes, ob es sich nun auf die Zeit oder die Ewigkeit bezieht; denn alles, mit dem wir zu tun haben, ist ewig, und wenn wir von Zeit und Ewigkeit sprechen, so sind dies nur relative Begriffe, die wir den Dingen zuordnen, die gegenwärtig sind, die kommen sollen, und den Dingen, die vergangen sind. Aber in Bezug auf uns als Einzelpersonen sind wir ewige Wesen, obwohl wir einen bestimmen Raum der Ewigkeit belagern, den wir Zeit nennen. Was das Evangelium betrifft, das wir predigen, so ist es ewig, was das Priestertum betrifft - es ist ewig, was unsere Bündnisse und Verpflichtungen betrifft, so sind sie ewig, was unsere Verheißungen, Aussichten und Hoffnungen betrifft - sie sind ewig. Und während wir in diesem Stand des Daseins handeln, beginnen wir nur einen Stand der Dinge, der existieren wird, während zahllose Zeitalter vorüberziehen. Und wenn wir die rechten Ansichten und rechten Gefühle haben und korrekte Grundsätze als ewige Wesen aufrecht erhalten, werden all unsere Gedanken, unsere Taten, unsere Aussichten, all unsere Energien und unser Leben damit beschäftigt sein, ein Fundament zu legen, auf dem ein Oberbau gebaut werden kann, der ewig, beständig und andauernd als Thron des großen Jehova bestehen wird. Und wenn irgendetwas geringer als dies ist, dann ist es wegen des Mangels an Merkmalen der hohen Berufung, zu der wir gelangen können oder sollten. Und viele der kleinen Ereignisse und Begebenheiten des Lebens, durch die wir gehen müssen, sind im Vergleich zu den Dingen, die kommen sollen, geringfügig, und dennoch sind all diese kleinen Dinge so viele Glieder in der großen Kette unserer Existenz, unserer Hoffnungen und Aussichten.
Es gibt viele Dinge, die uns als Prüfungen und Schwierigkeiten erscheinen, die unsere Geister verwirren, ärgern und quälen, dennoch sind genau diese Dinge, wie jemand richtig bemerkte, Segnungen in Verkleidung, so dass uns vieles hilft, unsere Schwächen und Gebrechen abzubauen und uns dahin zu führen, unser Vertrauen in Gott zu setzen und uns auf Ihn zu verlassen, uns eine Kenntnis von uns selbst, über unseren Nächsten und über das Werk Gottes zu geben. Sie neigen dazu, für unseren Verstand Grundsätze von Wert zu entwickeln, und somit dienen sie als Schulmeister, Helfer und Lehrer, und sie sind für uns wie viele Segnungen in Verkleidung. In der Tat können alle Dinge, mit denen wir es zu tun haben, seien sie nun Unglück oder Glück, ob sie sich auf uns oder andere beziehen, wenn sie richtig geschätzt und verstanden werden, uns eine Lektion lehren, die zu unserer Freude sein wird, wahrscheinlich nicht nur in der Zeit, sondern in alle Ewigkeit. Wir müssen uns selbst erkennen und lernen, was in unserem Wesen steckt, unsere Schwachheit, unsere Stärke, unsere Weisheit, unsere Torheit, und ähnliche Dinge, die in anderen wohnen, damit wir lernen können, wahre und korrekte Grundsätze zu schätzen und von ihnen regiert zu werden, wann immer sie entfaltet werden, damit wir lernen mögen, den Wert aller Dinge richtig einzuschätzen, damit wir sie nicht über ihrem wirklichen Wert einschätzen und damit wir weder uns noch andere über oder unter ihrem Wert einschätzen, damit wir lernen mögen, uns als ewige Wesen zu betrachten, die in allen Dingen mit einem Bezug auf die Ewigkeit handeln, damit wir uns nach und nach ewige Erhöhung, Throne und Fürstentümer und Mächte in den ewigen Welten sichern.
Dies sind einige meiner Gefühle in Bezug auf alltägliche Angelegenheiten und Ereignisse im Leben und die Dinge, von denen ich umgeben bin, und ich fühle mich jeden Tag begierig, wenn ich recht fühle, heute eine Verbesserung in etwas zu erreichen, das mir und anderen in Bezug auf die Ewigkeit und ebenso für die Zeit zum Wohl gereichen wird;
 
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denn während wir ewige Wesen sind, sind wir auch zeitliche Wesen und haben es mit zeitlichen Dingen zu tun, genauso wie mit geistigen und ewigen Dingen. Wenn wir das Thema aus dieser Sicht betrachten, ist es von sehr geringer Bedeutung, ob wir reich oder ob wir arm sind, ob wir in glückliche oder unglückliche Umstände versetzt sind. Es kann aber von größerer Bedeutung sein, als wir denken. Ich denke, Unglück ist in vielen Fällen ein Segen und in einigen ist es Glück, aber nichts ist für uns ein Segen, dass nicht dazu dient, unseren Verstand zu erleuchten und uns zu Gott zu führen und in den Besitz von wahren Grundsätzen zu bringen und uns auf eine Erhöhung in der ewigen Welt vorzubereiten.
Könnte die Welt der Menschheit in Bezug auf Gott und die Dinge Gottes richtig sehen und richtig verstehen, könnten sie wissen, was für sie von wahrem Interesse wäre, oder hätten sie es seit Generationen wissen können, gäbe es keinen von ihnen, der nicht Gott von ganzem Herzen, Verstand, mit ganzer Seele und Stärke gefürchtet hätte, das heißt, wenn sie die Macht dazu gehabt hätten. Das wären ihre Gefühle gewesen und besonders unter den Heiligen. Wenn die Heiligen die Dinge richtig verstehen könnten, wenn sie sich so sehen könnten, wie Gott sie sieht, wenn sie die Grundsätze der ewigen Wahrheit wissen und verstehen und wertschätzen könnten, wie sie von Gott ausgehen und wie sie in seinem Herzen wohnen, wenn sie die herrliche Hoffnung ihrer hohen Berufung kennen könnten und die zukünftige Bestimmung, die auf sie wartet, sofern sie treu sind, dann gibt es keinen Heiligen Gottes, dann gibt es nicht einen in diesen Tälern der Berge, der sich nicht vor Ihm niederwerfen würde. Er würde sein Herz und seinen Verstand und seine Seele und seine Stärke Gott weihen, und seinen Körper und die Geister und den Besitz und alles, was er auf der Erde besitzt, und es als eines der größten Vorrechte erachten, die einem sterblichen Menschen gegeben werden könnten. Sollte es solche geben, die diese Dinge nicht richtig sehen, dann liegt es daran, dass sie nur einen Teil sehen und einen Teil wissen, weil ihre Herzen nicht Gott so ergeben sind, wie sie es sollten; es liegt daran, dass ihre Geister nicht ganz unter dem Einfluss des Geistes des Allerhöchsten stehen, dass sie nicht ihren Vorrechten gemäß gelebt haben und sich nicht in den Besitz jenes Lichtes und jener Wahrheit gebracht haben, die von Gott an Sein Volk ausgehen; es liegt daran, dass der Gott dieser Welt ihre Sinne verblendet hat, so dass sie nicht voll verstehen können, dass sie nicht völlig mit den großen und herrlichen Grundsätzen der ewigen Wahrheit vertraut gemacht werden können. Wenn wir uns selbst richtig betrachten, wenn wir die Grundsätze der Wahrheit richtig verstehen, was gibt es dann, das wir nicht für die Erlösung hergeben würden? Als der Geist mächtig in die Herzen der Heiligen gestrahlt hat, als das Licht und die Intelligenz des Himmels sich kundgetan haben, als der Herr auf die Seelen der Heiligen gestrahlt hat, als sie sich versammelten, wie haben sie sich gefühlt? Dass sie vom Herrn gesegnet sind. Wie oft, als sie sich bei besonderen Anlässen getroffen hatten, um bestimmte Segnungen von den Händen Gottes zu erhalten, hat der Geist der Offenbarung auf ihnen geruht und die Zukunft ist ihrem Blick in all ihrer Schönheit, Herrlichkeit, Üppigkeit und Exzellenz geöffnet gewesen, und als ihre Herzen durch jenen Geist erwärmt gewesen sind, wie haben sie sich danach gefühlt zu frohlocken? Wie haben sie auf die Dinge dieser Welt geschaut und auf die Aussicht, die sie erwartete, auf ihre Vorrechte als Heilige des allerhöchsten Gottes und auf die Herrlichkeit, die sie erben werden, wenn sie bis zum Ende treu sind! Ihr mögt die Gefühle erlebt haben, die solche Gedanken und Aussichten natürlicherweise im menschlichen Herzen erzeugen würden. Wie kommt es, dass wir uns immer anders fühlen? Es liegt daran, dass wir vergessen, zu beten und Gott anzurufen und uns Ihm zu weihen, oder weil wir in Übertretung verfallen, Sünde begehen und den Geist Gottes verlieren und die herrliche Hoffnung unserer Berufung vergessen.
 
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Aber wenn wir allezeit unsere wahre Position vor Gott sehen, verinnerlichen und verstehen könnten, wären unsere Sinne ständig nach den Dingen Gottes ausgerichtet und wir würden den ganzen Tag zu wissen suchen, was wir tun könnten, um das Glück und die Erlösung der Welt voranzubringen, was wir tun könnten, um unsere Berufung zu ehren, das Priestertum des Sohnes Gottes zu ehren, und was zu tun wäre, um unseren Gott zu ehren und die verbleibende Zeit, die wir auf der Erde haben, und die Energien unseres Körpers zu verbessern, um Seine Zwecke zustande zu bringen, für das Vorwärtsrollen Seines Königreiches, für das Voranbringen Seiner Pläne, so dass Er, wenn wir vor Ihm stehen, zu uns sagen kann: "Gut gemacht, du guter und getreuer Diener, gehe ein in die Freude deines Herrn; du bist über Weniges getreu gewesen, ich werde dich zum Herrscher über viele Dinge machen."
Dies wären unsere Gefühle und ohne Zweifel ist es das, wofür wir in die Welt gekommen sind. Ich kenne kein anderes Ziel, keinen anderen Plan, den Gott im Blick hatte, als er uns hierher sandte. Wir kamen von unserem Vater im Himmel hervor, mit dem Vorrecht, in dieser Welt Körper aufzunehmen. Wofür? Damit unsere Körper und Geister zusammen den Willen unseres himmlischen Vaters zustande bringen und den Weg zurück in seine Gegenwart finden könnten, damit wir, während wir auf der Erde sind, von Seiner Weisheit regiert werden könnten, durch die Intelligenz und die Offenbarungen, die von Ihm her fließen, damit Er ein Führer und Diktator unserer Schritte sein könnte, während wir uns hier aufhalten, und damit wir das Maß unserer Erschaffung zu unserer Ehre voll machen könnten, zur Ehre unserer Vorfahren und zur Ehre unserer Nachkommen, und schließlich unseren Weg zurück in die Gegenwart Gottes finden könnten, nachdem wir den Zweck erfüllt haben, für den wir in die Welt kamen, nachdem wir das Maß unserer Erschaffung voll gemacht und für uns Ehre erlangt haben, Ehre für unsere Nachkommen und für unsere Vorfahren, und eine Ehre für Gott, unseren himmlischen Vater, geworden sind, indem wir demütig vor Ihm gewandelt sind, Seine Gesetze erfüllt und diesen Zweck unserer Erschaffung zustande gebracht haben.
Ich sage, wie ich zuvor sagte, dass dies unser Hauptzweck wäre, wenn wir uns selbst richtig verstehen; aber wir wissen nur teilweise und sehen nur teilweise und viele Dinge Gottes sind unserem Blick verborgen, Dinge, die vergangen sind, Dinge, die gegenwärtig sind und Dinge, die noch kommen sollen. Da die Welt im Allgemeinen über die Taten Gottes, die unter ihnen geschehen, Gericht sitzt, benutzen sie das schwache Urteilsvermögen, das Gott ihnen gegeben hat, um die Pläne Gottes zu überfliegen, die Geheimnisse, die vergangen sind, zu enträtseln, und Dinge, die noch verborgen sind, und vergessen, dass niemand die Dinge Gottes kennt, außer durch den Geist Gottes, vergessen, dass die Weisheit dieser Welt bei Gott Torheit ist, vergessen, dass niemand aus sich heraus kompetent ist, die Pläne zu enträtseln und die Absichten Jehovas zu kennen, sei es in Bezug auf die Vergangenheit, die Gegenwart oder die Zukunft, und da sie dies vergessen, verfallen sie in jede Art von Fehlern; sie stolpern über Dinge, die in der Heiligen Schrift enthalten sind, von denen einige die Torheiten und Schwachheiten der Menschen repräsentieren, und einige von ihnen mögen vielleicht die Weisheit und Intelligenz Gottes sein, die weit über ihrer Weisheit und Intelligenz steht, wie der Himmel über der Erde. Wie oft habe ich zum Beispiel Personen gehört, die gegen die Strenge, Grausamkeit und Tyrannei Gottes schrien, als er die vorsintflutlichen Menschen vernichtete, die Menschen von Sodom und Gomorrha und andere Städte und Orte, und gegen andere Gerichte und Grausamkeiten, die das Volk befielen. Wie wenig verstehen solche Personen darüber! Gemäß ihrer eigenen Systeme der Philosophie, würden sie genau nach denselben Grundsätzen handeln, wenn sie nur die Grundsätze verstünden, nach denen Er handelte, während sie es in Unwissenheit darüber in der Tat für grausam halten, dass Gott
 
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die Einwohner der alten Welt, die Städte Sodom und Gomorrha oder andere Orte vernichtete. Warum? Weil es um die Vernichtung so vieler Menschenleben ging. Aber kennen sie die Warums und Wiesos. Nein. Genauso sehen sie auf Moses, Josua und einige andere hervorragende Männer Gottes, die berufen waren, Seine Urteile auszuführen und Seine Pläne zustande zu bringen, die Bösen zu entwurzeln, die Gottlosen zu vernichten und die Grundsätze der Rechtschaffenheit aufzurichten. Sie betrachten ihre Taten als Taten der Grausamkeit, Tyrannei und Unterdrückung. Warum ist das so? Weil sie sich nichts anderes vorstellen können, als das, was in ihren Herzen wohnt; dort wohnt das Prinzip der Rache oder des Ehrgeizes und sie kennen kein anderes Motiv, das Gott antreiben könnte, so zu handeln, wie Er es bei der Vernichtung der Bösen zu verschiedenen Zeiten getan hat. Auf gleiche Weise richten sie uns in Bezug auf unsere ehelichen Verhältnisse. Wenn ein Mann in der Welt mit mehr als einer Frau Gemeinschaft hat, können sie es für nichts anderes halten, als Lüsternheit und Ehebruch, was genau die Prinzipien sind, die in ihnen selbst vorherrschen; was anderes können sie sich nicht vorstellen. Unsere Situation, unser Verhalten und unsere Handlungen sind für ihre Gefühle und Ansichten gröblich verletzend und ein Gräuel, und dies glauben sie in aller Ernsthaftigkeit. Warum? Weil sie keinen anderen Grundsatz als diesen kennen, sie sind nicht erleuchtet, sie verstehen nicht das Ende vom Anfang her, die Warums und Wofürs. Würden sie es verstehen, würden sie wissen, dass Tugend, Reinheit und strikte Redlichkeit in den Herzen der Heiligen wohnt und dass sie von korrekten, tugendhaften und heiligen Grundsätzen regiert werden, und dies um eintausend Mal mehr als sie sich jemals im Leben erträumten. Dies trifft in Bezug auf ihre Ansichten über die Verfahrensweise Gottes mit den Bösen in früheren Zeiten zu.
Die gesamte vorsintflutliche Welt war in Verderbnis gehüllt; sie hatten Gott, den Vater, und die Quelle ihrer Existenz und den Geber alles Guten und jeder vollkommenen Gabe verlassen und sich den Mächten des Widersachers in einem Zustand der Finsternis und Unwissenheit unterworfen, und sie lebten und verbreiteten ihre Art zahlreich in jenem Zustand der Verderbtheit und verkamen moralisch und intellektuell, verließen Gott und lehrten nichts als nur Grundsätze, die verderbt und gräuelhaft waren. Schaut euch die Welt in jenem Zustand an und zieht Gott als ihren Vater in Betracht und sie selbst als ewige Wesen und wie sie ewige Wesen in einem Zustand tiefster Verkommenheit zeugen, seht die Dinge, die in der Zukunft auf sie warten, die Postion, in der sie sich befanden, das Elend, das sie in der Zukunft erdulden müssen, nachdem sie dort gelebt hatten, die Trübsale und die Lage, in die sie gebracht werden müssen, bevor sie jemals in die Gegenwart ihres Vaters zurückkommen könnten. Denkt an die millionen und abermillionen Menschen, die darin leben und sterben und millionen Personen in die Welt bringen, die die Sünden ihrer Väter ertragen müssten, verflucht mit ihrem Fluch und damit zu leben und zu sterben und ihre Verderbtheit noch mehr steigernd, um verdammt zu werden und in die Hölle zu gehen, um erlöst zu werden, bevor sie in die Gegenwart ihres Schöpfers zurückgebracht werden könnten. Wenn ihr die Angelegenheit aus diesem Blickwinkel betrachtet, könnt ihr dann sagen, dass Gott ungerecht, grausam und tyrannisch war, als er ein solches Volk vernichtete? Nein; denn es gab Millionen ungeborener Geister, die in diese Welt kommen und diese verkommenen Körper bewohnen und den Verderbtheiten einer verkommenen Elternschaft unterworfen sein sollten; denn es gab nicht eine rechtschaffene Generation, denn die ganze Welt hatte sich verderbt. Er hatte die Macht, der Vermehrung solcher Verderbtheit ein Ende zu setzen; aber hätte Er es nicht getan, hätte Er den noch Ungeborenen gegenüber rechtschaffen gehandelt? Hätte Er Seiner Schöpfung auf der Erde gegenüber gerecht gehandelt, indem er dem Teufel die Regentschaft und den weltweiten Einfluss überlassen und niemals Seine Hand ausgestreckt und der Menschheit auf ihrer wahnsinnigen Laufbahn aufgehalten hätte?
 
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Jeder, der Denken kann, würde die Vernichtung solcher verkommenen Wesen als Akt der Gnade betrachten, wodurch jenes anwachsende Übel dadurch gestoppt wurde, dass dem Menschen auf der Erde das Leben abgeschnitten wurde, und wodurch der Vorwärtskurs jenes nichtswürdigen Samens aufgehalten wurde.
Was ist der Grund, warum Menschen sich falsche Urteile über solche Dinge bilden? Sie verstehen und begreifen korrekte Grundsätze nicht, weil sie die Visionen des Allmächtigen nicht besitzen. Sie verstehen das Ende nicht vom Anfang her, genauso verstehen sie nicht die Pläne des großen Jehova. Wenn sie es täten, hätten sie sehr andere Gefühle und Vorstellungen in Bezug auf die Vernichtung Sodoms und Gomorrhas und der alten Welt mit all ihren Gräueln und Verderbtheiten, und in Bezug auf das Handeln von Moses und Josua und anderer Männer Gottes, die berufen wurden, Angelegenheiten in Bezug auf das Königreich Gottes in Ordnung zu halten und Rechtschaffenheit aufzurichten und den Willen des Himmels zu tun. Hätten sie diese Dinge nicht getan, hätten sie sich selbst und ihre Kinder nach ihnen der Verderbnis unterworfen; sie hätten zugelassen, dass das Böse das Gute überwunden hätte, und zugelassen, dass Satan über Gott triumphiert, die Regentschaft übernommen und die Herrschaft gehabt und die Welt der menschlichen Familie verderbt hätte. Es gibt Tausende solcher Dinge wie diese, über die Menschen sich falsche Vorstellungen und falsche Urteile bilden, während sie, wenn sie nur den Geist Gottes und korrekte Grundsätze verstünden, zu anderen Schlussfolgerungen kommen und sagen würden: "Gott handelt mit Weisheit und Klugkeit und rechtschaffen in all Seinem Umgang mit der menschlichen Familie."
Es ist notwendig, dass Menschen den Geist Gottes besitzen sollten, bevor sie die Dinge Gottes wissen können, denn die große Schwierigkeit, unter der die Diener Gottes in verschiedenen Zeitaltern der Welt bei der Verbreitung der Wahrheit zu arbeiten hatten, ist, dass das, was in den Augen Gottes richtig wäre, dem Verständnis der Menschheit falsch erscheinen würde. Daher sind Seine Diener verfolgt, geplagt, geprüft, vertrieben, gejagt, getötet worden und sie erduldeten jede Art von Folter und Qual, die die Phantasie der bösen Menschen und die höllische Bosheit der Dämonen erdenken könnten, und all dies aus Mangel des Verständnisse und der Liebe für die Grundsätze der Wahrheit. Es ist in jedem Zeitalter für diejenigen schwierig gewesen, die sich als Heilige Gottes bekannt haben, getreu Seinen Willen zu tun, ohne belästigt zu werden; derartig sind der Einfluss und die Mächte der Finsternis, die Schwachheit des Intellekts des Menschen und der Mangel an Kenntnis über die Dinge Gottes gewesen. Deswegen ist es für diejenigen, die Frömmigkeit bekannt haben, eine schwierige Angelegenheit gewesen, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Sie würden sich geneigt fühlen, das Richtige zu tun, aber wie es mit Paulus bei gewissen Gelegenheiten war, als er Gutes tun wollte, war das Böse bei ihm anwesend. Ich gehe davon aus, dass er es überwunden haben sollte, und ich erwarte, dass wir es desgleichen tun sollten; aber so liegt der Fall: Wir können nicht überall hinschauen, aber wir können die Schwachheit und das Gebrechen der menschlichen Natur sehen.
Wir können uns hinsetzen und ruhig und gelassen über diese Sache nachdenken, geleitet vom Geist Gottes, und an die Zeit Enochs zurückdenken und einige Offenbarungen lesen, die jenem Volk gegeben wurden, und die Kämpfe und Versuchungen betrachten, durch die sie gehen mussten. Dann betrachtet auch die Länge der Zeit, die sich erstreckte, nachdem er Sein Volk aus der verderbten Welt gesammelt hatte, bevor sie vorbereitet waren, in den Himmel aufgehoben zu werden, denn Enoch wurde entrückt und mit ihm die Stadt und die Heiligen und die Einwohner, jene, die an ihn als einen Propheten Gottes glaubten und Rechtschaffenheit erwirkten.
Schaut wieder auf die Zeit, als Noah aus der Arche kam, nachdem er und sein Haushalt vor der Flut gerettet worden waren, die die Welt ertränkte. Sie waren
 
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die einzigen, die rechtschaffen waren. Als Noah und seine Familie den schrecklichen Untergang gesehen hatten, das fürchterliche Unheil, die herzzerreißenden Szenen der Not und Qual, der Trübsal und des Todes, die die Welt überschütteten, mit all diesem, das ihnen ins Gesicht starrte - wie bald entfernte sich seine Nachkommenschaft von korrekten Grundsätzen und beugten ihr Haupt der Macht des Widersachers, wie bald wurde die Schwachheit der menschlichen Natur offenbar! Zieht die Probleme, die Qualen, den Krieg und das Blutvergießen in Betracht, die in Folge all diesem gekommen sind, das Begünstigen aller üblen Leidenschaften im menschlichen Herzen und das Freimachen des Weges für jede Art von Sünde, vom Teufel nach seinem Willen gefangen weggeführt, bis Nation gegen Nation aufgestellt worden ist, Königreich gegen Königreich, Macht gegen Macht und Autorität gegen Autorität. Seid Zeuge für die menschlichen Wesen, die getötet worden sind, und für die menschlichen Kadaver, die zur Verrottung auf den Schlachtfeldern zurückgelassen worden sind; als dies ist die Folge dessen gewesen, dass nicht an dem festgehalten wurde, was rechtschaffen, wahr und heilig ist.
Und weiter, betrachtet die alten Israeliten. Abraham war vom Allmächtigen als ein Mann berufen und erwählt worden, der sich in allen Dingen als treu erwiesen hatte, nachdem er bis aufs Äußerste geprüft worden war. Gott sagte ausdrücklich: "Ich weiß, dass Abraham mich fürchten und seinen Kindern nach ihm gebieten wird." Dennoch, schaut euch seine Kinder an und schaut auf ihre Nachkommen in der Wildnis, und seht ihre Rebellion, Abgötterei und Lüsternheit, nachdem der Arm Gottes um ihretwillen ausgestreckt worden war, und ihr werdet ordentliche Exemplare der armen, gefallenen, verkommenen menschlichen Natur erkennen. Dies war bei ihnen der Fall und dies war in jedem Zeitalter der Welt der Fall. Wir können dies keinem anderen Grundsatz zurechnen, als dass der Gott dieser Welt die Herzen der Menschenkinder verblendet hat und weiterhin verblendet, damit das Licht des herrlichen Evangeliums des Friedens nicht auf sie scheinen würde und sie errettet werden würden.
Worin sind wir besser als viele von jenen, über die wir gesprochen haben? Gott hat uns Seine Wahrheit offenbart. Er hat die Himmel geöffnet und Seine heiligen Engel ausgesandt, hat das heilige Priestertum in ebensolch großer, und in der Tat größerer Macht wieder hergestellt als in je einem Zeitalter; denn wir leben jetzt in der Dispensation der Fülle der Zeiten, für die Gott bestimmt hat, alle Dinge in eins zu sammeln, ob sie nun Dinge im Himmel oder Dinge auf der Erde sind; sind wir trotz all diesem viel besser als die Menschen der Antike, die wir gerade erwähnt haben? Wir können die Geschichte des Volkes dieses Kontinents lesen, im Buch Mormon, über ihre Treue zu Gott und die Grundsätze der Wahrheit und Rechtschaffenheit, und die Hand Gottes war in gewaltiger Macht ausgestreckt, um sie vor ihren Feinden zu retten. Und wir lesen weiter über ihre Vernichtung und Besiegung als Folge ihrer Abwendung von Gott. Und was sehen wir unter diesen Menschen, die mit dem Licht und den Offenbarungen von Gott gesegnet worden sind, die aus verschiedenen Nationen gesammelt worden sind, die Tausende von Meilen für das Vorrecht gereist sind, den Orakeln der ewigen Wahrheit zu lauschen, sich die Erlösung zu sichern, die die Botschaft der Gnade, die ihnen entgegengestreckt worden ist, mit Freude begrüßt haben, deren Herzen in früheren Zeiten wegen der Aussichten, sich mit den Heiligen Gottes in Zion vermischen und den ewigen Worten der Wahrheit lauschen zu können, hoch schlugen - was sehen wir sogar unter ihnen? Dieselbe Art von gefallener menschlicher Natur, dieselbe Schwachheit, dieselben Gebrechen und Torheiten, die Menschen charakterisiert haben, die in früheren Zeitaltern gelebt haben.
Wie viele von uns sind links und rechts gefallen, solche, die wir als Menschen der Intelligenz eingeschätzt haben; einige von ihnen sind auf die eine Art vom Weg abgekommen und einige auf die andere. Einige haben ihren verderbten Begierden und Leidenschaften den Weg frei gemacht und sind in einer üblen Stunde gefallen, haben den Geist Gottes verloren,
 
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haben sich selbst und andere vernichtet; verderbt, schwach, gefallen, ausgeartet und gräuelreich sind sie auf ihren eigenen Platz gesunken. Wie viel davon hat es unter Männern und Frauen gegeben, die die heiligsten Bündnisse, die sie vor Gott, den Engeln und den Menschen gemacht haben, gebrochen haben. Sie haben ihre Bündnisse gebrochen, sich selbst verderbt, sind vom rechten Weg abgewichen, verloren den Geist Gottes, und sie sind versessen, hierhin und dorthin zu gehen, und alles ist falsch mit ihnen und jeder Ort weigert sich, ihnen Behaglichkeit zu geben, und ihr Verstand ist verfinstert. Einst waren sie schnell, die Wahrheit zu begreifen, aber jetzt wandeln sie in der Finsternis.
Dies erinnert mich an eine Bemerkung, die einmal in Far West von einem Mann gemacht wurde. Er sagte: "Ich weiß, dass Joseph Smith ein falscher Prophet ist und dass das Buch Mormon und das der Bündnisse falsch sind." Wie kannst du es wissen: "Nun," sagte er, "wenn ein Mann Ehebruch begeht, wird er abfallen; ich habe es getan und bin nicht abgefallen." Dies ist ein gutes Beispiel der Intelligenz, die von vielen zu Tage gelegt wird. Denken Leute, dass sie Taten der Sünde begehen, die Gesetze Gottes übertreten und ihre Bündnisse brechen können, nachdem ihnen große Vorrechte im Reich Gottes gewährt worden sind, und Seinen Geist und eine Kenntnis Seiner Absichten behalten können? Ich sage euch: Nein; sondern genau ihr Verhalten und ihr Geist macht ihr Bekenntnis alle Tage zur Lüge, genauso wie das dieses Missourimannes, den ich erwähnt habe.
Nun, was ist es, in das wir verstrickt sind? Besteht der Zweck unseres Daseins darin, an nichts anderes zu denken als an Pferde, nur auf unsere kleinen Interessen zu schauen, auf unsere kleine Farm oder unser Haus, auf die wenigen Rinder und ähnliches? Ist dies alles, um das wir besorgt sind, ihr Heilige der Letzten Tage? Wenn einige dieser Dinge eurer Ansicht nach nicht flüssig und glatt liefen und wenn ihr euren goldenen oder irgendeinen anderen Lieblingsgötzen gemacht habt und ein Moses vorbeikommen und es in Stücke brechen und unter seinen Füßen zertreten und weit zerstreuen und sagen würde: "Erhebe dich, Israel, und erwache aus deinem Schlummer!", fühlt ihr euch dann sehr gekränkt? Fühlt ihr euch dann so, als wäre euch eine fürchterliche Katastrophe zugestoßen? Habt ihr vergessen, wer ihr seid und was euer Ziel ist? Habt ihr vergessen, dass ihr bekennt, Heilige des allerhöchsten Gottes zu sein, bekleidet mit dem Heiligen Priestertum? Habt ihr vergessen, dass ihr darauf zielt, Könige und Priester des Herrn zu werden, und für Ihn Königinnen und Priesterinnen? Habt ihr vergessen, dass ihr mit den Heiligen Gottes in Zion Gemeinschaft habt, wo die Orakel der Wahrheit offenbart werden und die Wahrheiten Gottes sich kundtun und in Klarheit entfaltet werden, wo ihr und eure Nachkommenschaft nach euch, die Wege des Lebens und der Erlösung lernen können, wo ihr in eine Position gebracht seid, dass ihr Segnungen vom großen Elohim erhalten könnt, die auf euch und eurer Nachkommenschaft in Welten ohne Ende ruhen werden? Habt ihr diese Dinge vergessen und begonnen, euch den armseligen Elementen der Welt zuzuwenden und blind zu werden, wie andere, über die wir gesprochen haben, und sich wie die Sau, die gewaschen wurde, dem Wälzen im Schlamm zuzuwenden? Wir sollten manchmal über diese Dinge nachdenken und unsere wahre Postion verstehen. Habt ihr vergessen, dass ihr von Gott kamt, dass Er unser Vater ist? Habt ihr vergessen, dass ihr darauf abzielt, in Seine Gegenwart zurückzukommen? Wenn ihr all dieses vergessen habt, seid ihr mit ewigen Folgen für euch selbst beladen, für eure Vorfahren und für eure Nachkommen nach euch. Habt ihr vergessen, dass Tausende, die hier das Heilige Priestertum besessen haben, immer noch in der ewigen Welt existieren und mit Interesse auf euer Verhalten und Handeln schauen? Habt ihr vergessen,
 
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dass Gott noch einmal ein zweites Mal seine Hand ausgestreckt hat, um den Überrest Seines Volkes zu sammeln? Habt ihr vergessen, dass Er ein Volk vorbereitet, das im Herzen rein, mit Licht, Leben und Intelligenz, mit Kenntnis von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem gesegnet sein wird? Habt ihr vergessen, dass ihr inmitten von Brüdern steht, die hinter den Schleier getreten sind, die eure Taten beobachten und um euer Wohl, euren Besitz und um eure Erhöhung besorgt sind? Habt ihr vergessen, dass wir in der letzten Zeit leben, in der ein mächtiger Kampf zwischen den Mächten der Finsternis, die in der Welt sind, und den Kindern des Lichts stattfinden wird, dass es für uns als Einzelpersonen notwendig ist, uns mit den Grundsätzen der Wahrheit zu gürten und rechts und links mit Rechtschaffenheit gegürtet zu sein, um uns zu befähigen, inmitten der Verwüstung, des Verfalls und des Elends zu stehen, die einer ergebenen Erde droht, und dass wir als ewige Wesen unsere Augen für die ewigen Dinge geöffnet haben sollten und nicht unser Dasein verschlafen, vergessend, wofür wir in die Welt gekommen sind?
Nun, hier sind wir, und wer sind wir? Wir sind Heilige des allerhöchsten Gottes, oder nicht? Und nach all unseren Schwachheiten und Sünden sind wir das beste Volk, das es unter dem Angesicht des Himmels gibt, tausendfach. So arm, wie wir sind, so schwach wie wir sind, veränderlich, gepeinigt, wie wir sind, sind wir immer noch das beste Volk, das Gott auf der Erde hat. Wenn irgendwo die Wahrheit offenbart ist, dann ist es hier; wenn Gott Seinen Willen der menschlichen Familie irgendwo mitteilt, dann ist es hier. Wenn irgendjemand die Menschheit erleuchten kann, dann ist es dieses Volk, und wenn die Nationen der Erde mit ihren Königen, Machthabern und Mächten jemals im Königreich Gottes erhöht werden, jemals das Licht, die Wahrheit und Intelligenz des Himmels empfangen, wird es durch die Mittel dieses Volkes geschehen. Wir sind Seine Diener, wir sind für das Leben im Königreich Gottes angeworben worden, Sein Gebot zu erfüllen und in Gehorsam zu Seinen Gesetzen zu wandeln, Sein Königreich zu unterstützen, um Seine Ziele voranzutreiben und alles zu tun, was er für angemessen hält, von uns zu verlangen.
Uns sind während der Konferenz einige Dinge präsentiert worden, und ich kenne die Gefühle dieses Volkes darüber nicht, auch kümmert es mich nicht, welche Gefühle sie haben. Es hat für mich keine Bedeutung, auch nicht für meine Brüder, auch für niemanden, der den Willen Gottes tut. Aber eines weiß ich und eines wisst ihr: Ihr seid nicht fähig, in und aus euch selbst irgendetwas zu regeln, das zu eurer ewigen Wohlfahrt gehört. Es kümmert mich nicht, wie weise und intelligent ihr sein mögt. Es gibt nicht einen unter euch, der von Gott oder von den Belehrungen Seiner Diener unabhängig ist. Das weiß ich und das wisst ihr.
Wir haben heute Morgen einige Dinge erwähnt, worin die Welt sich wegen ihres Mangels an Erfahrung irrt. Nehmt zum Beispiel die eine Hälfte der Welt, ich meine China, und die große Mehrheit Europas. Beachtet ihre Position zur gegenwärtigen Zeit, und kann irgendjemand von euch ein Heilmittel zeigen, dass Freundschaft und Frieden unter ihnen herstellen wird? Gibt es einen Mastermind oder einen Geist, den ein Mensch mit ausreichender Intelligenz besäße, der unter die Nationen Europas gehen und dem hydraköpfigen Ungeheuer sagen könnte: "Krieg, liege still da und sei ruhig!"? Gibt es einen Menschen, der nach China gehen und dasselbe tun und den verschlungenen Zustand der Welt entwirren könnte?
Lasst uns näher zur Heimat gehen. Kann irgendjemand von euch die Angelegenheiten dieser Nation regeln und sie in Ordnung bringen? Ich glaube nicht, dass ihr es könnt, und wenn ihr solche kleinen Dinge nicht tun könnt, die mit der Zeit zusammenhängen, Dinge, die wir sehen, wissen und verstehen können, wie wollt ihr dann die Dinge Gottes in Ordnung bringen? Wie wollt ihr die Dinge, die kommen werden, in Ordnung bringen, und wissen, was der beste Kurs wäre, den es einzuschlagen gilt, wenn die Nationen erschüttert,
 
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Throne gestürzt, Kaiserreiche zerstört werden, wenn eine Nation wie wahnsinnig über die andere herfallen und menschliches Blut wie Flüsse aus Wasser dahinfließen wird? Was wollten wir in solchen kranken Umständen tun? Einige Leute haben gedacht, wir befänden uns in einem schrecklichen Zustand, als sich die Indianerprobleme in diesen Bergen unter uns befanden, und unsere entfernten Nächsten sind darüber überrascht gewesen, wie wir existiert haben; aber was würdet ihr denken, wenn ihr euch zur gegenwärtigen Zeit in den europäischen Nationen befinden würdet? Angenommen, ihr wärt einer der Könige jener Nationen oder einer ihrer Ratgeber, und einige der größten Nationen würde euch befehlen, eine Anzahl von Männern für das Austragen ihrer Schlachten zur Verfügung zu stellen, und ihr würdet sagen: "Wir möchten neutral bleiben", und die Antwort wäre: "Aber wir werden euch kämpfen lassen, und wenn ihr es nicht tut, werden wir euch auslöschen, so viel sei gesagt." Angenommen, ihr wärt in einer solchen Lage. Ich denke, uns geht es in diesen Bergen nicht schlechter als in der Welt. Wir mögen uns in gewissen Umständen befinden, aber in vielen anderen Hinsichten, geht es uns viel besser als ihnen. Ich denke, unsere jungen Männer würden es zum Beispiel für sehr hart halten, wenn sie in Zeiten des Friedens verpflichtet wären, drei bis fünf Jahre im Militär zu verbringen, was sie in vielen Nationen Europas tun müssen, oder sie müssen an ihrer statt einen Stellvertreter liefern. Ich denke, dass es uns manchmal hätte schlechter gehen können, als es uns geht, und ich denke, dass es notwenig ist, dass Menschen geprüft werden sollten, damit sie sich als bewährt erweisen und damit sie selbst wissen könnten, und dass einige vernichtet würden, wie es auf diesem Kontinent oder auf dem anderen gewesen ist. Alles ist die weise Vorsehung Gottes. Leben und Tod bedeuten Ihm wenig. Es ist von großer Wichtigkeit, die Wahrheit zu kennen und ihr zu gehorchen, das Vorrecht zu haben, am Mund der Diener Gottes hängend Seinen Willen zu erfahren, und dann das Vorrecht zu haben, ihn unbehelligt zu tun, ganz gleich, worin er besteht, sei es zu leben oder zu sterben oder welchen Kurs wir auch zu verfolgen haben. Ich denke, es ist für uns ein großes Vorrecht, mit dem Königreich Gottes vereint zu sein. So wertschätze ich es für mich selbst und ich habe das Gefühl, Gott, meinen himmlischen Vater den ganzen Tag dafür zu preisen, dass Er mich als würdig erachtet hat, das Priestertum zu erhalten und mit Seinen Dienern vereint zu sein, die die ehrenwertesten, reinsten und menschenfreundlichsten Männer auf der Erde sind. Und habe das Gefühl, meinen himmlischen Vater den ganzen Tag dafür preisen zu müssen. Mein Herz ist voll des Lobpreises und ich freue mich außerordentlich, dass ich als würdig erachtet worden bin, mit diesem Volk und diesem Königreich vereint zu sein.
Sollten wir uns darin nicht ebenso fühlen? Wir bekennen alle, voller Liebe für das Heilige Priestertum zu sein, und bekunden eine große Portion vertrauen darin.. Es erinnert mich an einige Missionare unter den heutigen Kirchen. Sie haben immer eine große Portion an Glauben an die geistige Wohlfahrt des Volkes, aber sie hatten nie genug, um ihre Zeit und ihre Freunde den Händen Gottes anzuvertrauen, während sie in Seinem Werk engagiert waren, sondern es musste Missionarskästen geben, die das Geld verschlangen, das in sie gegeben wurde, und falls sie nach Übersee gingen, mussten sie gut mit Geld eingedeckt sein. Aber sie rufen die Menschen auf, ihnen in Bezug auf die geistige Wohlfahrt zu vertrauen, während sie Gott nicht um ein Stück Johnny-Kuchen vertrauen können. Ich denke, wir sind manchmal wie sie. Wir haben einen guten Vorrat an Glauben, wir können in Zungen sprechen und singen und einige von uns haben die Gabe der Prophezeiung und sind voller Religion und Eifer. Wir beten inbrünstig für den Präsidenten und die Zwölf und für das Vorwärtsrollen des Königreiches Gottes, und wir scheinen auf diese Weise darin alle lebendig; aber was ist mit unseren zeitlichen Interessen? "O, ich weiß nicht so viel darüber; ich denke wir sind in diesen Angelegenheiten die besten Richter, aber in geistigen Dingen mische ich mich nicht als Richter ein; sie befinden sich in den Händen der Diener des Herrn, und ich
 
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kann mich um meine zeitlichen Angelegenheiten selbst kümmern."
"Ja, wir haben eine große Menge an Glauben, wir können in Zungen sprechen und in deinem Namen Teufel austreiben." Aber achtet darauf, dass er nicht zuletzt sagt: "Ich kenne dich nicht." "Wieso, Herr? Trieben wir nicht Teufel aus und waren wir nicht voll von deiner Religion und beteten wir nicht oft zu dir?" Er wird jedoch sagen: "Ich habe euch nie gekannt."
Ich werde euch sagen, welche Gefühle ich in Bezug auf den Grundsatz der Weihung habe, der vom Präsidenten vor der Konferenz präsentiert worden ist; aber es gibt eine Sache, die bei mir vielleicht anders ist: Ich habe nicht vieles zu weihen oder zu opfern, also kann ich in Bezug auf diese Dinge nicht viel prahlen. Wie dem auch sei, lasst es kommen; denn ich habe das Gefühl, dass ich für den Krieg einberufen bin, und er wird für die Zeit und die gesamte Ewigkeit andauern. Und wenn ich ein Diener Gottes bin, stehe ich unter der Weisung jener Diener Gottes, die er bestimmt hat, mich zu leiten und zu beraten durch Offenbarung von Ihm. Es ist ihr Recht, mich inmitten all der Angelegenheiten jener zu leiten und zu kontrollieren, die mit dem Königreich Gottes vereint sind; und darüber hinaus habe ich das Gefühl, dass alles, ob geistig oder zeitlich, in Bezug auf Zeit oder Ewigkeit, mit dem Königreich Gottes zusammenhängt. Auf diese Weise fühlend macht es für mich keinen Unterschied, welchen Weg die Dinge nehmen: Es spielt keine große Rolle, ob sie jene Seite, diese Seite oder die andere Seite einschlagen, ob der Pfad holprig oder eben ist. Es wird nur eine gewisse Zeit dauern und ich kann nur eine gewisse Zeit dauern; aber die Hauptsache für mich ist, wie ich an meinem Glauben festhalte und meine Redlichkeit aufrecht halte und meine Berufung ehre und darauf achte, dass ich am Ende für treu befunden werde, nicht nur in diesem Leben, sondern in Welten ohne Ende, und damit fortfahre, in jeder Intelligenz, Erkenntnis, Glaubenstreue, Ausdauer, Macht und Erhöhung zu wachsen. Das ist eine Sache, die für mich gewisse Bedeutung hat, aber das andere ist kaum einen Gedanken wert.
Der Grundsatz, der uns vorgelegt wurde, ist vor Jahren in den Offenbarungen Gottes veröffentlicht worden, und die Heiligen haben sich sehnsüchtig auf die Zeit gefreut, wann er vollkommen durch sie eingeführt werden würde. Aber es gibt eine Sache, die ihr euch bestimmt merken dürft: Wenn ein Mensch kein Vertrauen in einer der Offenbarungen Gottes hat, dann hat er es auch nicht in eine andere, und wenn ein Mensch bei einer ein gutes Gefühl hat, dann wird er es auch bei allen Offenbarungen aus jener Quelle haben. Ich würde es hassen, nachdem ich gekämpft und versucht habe, das Böse um mich herum zu meistern und die üble Neigung, die mich bedrängt, zu besiegen, zuzulassen, dass eine Kleinigkeit mich aufregt und mich entwurzelt und veranlasst, die herrliche Hoffnung meiner hohen Berufung zu verlieren, und aus meinem Glauben ein Schiffswrack zu machen und mich in das Verderben hinabzuschicken. Und ich weiß, dass ihr es ebenso hassen würdet. Wir müssen den Orakeln des Himmels in allen Dingen folgen. Es gibt keinen anderen Weg, als ihm zu folgen, den Gott bestimmt hat, uns in die ewige Erlösung zu führen und zu leiten. Er ist entweder vom Himmel abgeordnet, dies zu tun, oder nicht; wenn ja, dann werden wir seinem Rat folgen, wenn nicht, dann werden wir Fersengeld geben und jeder helfe sich selbst, so gut er kann. Wenn ich von meinem Vater im Himmel kam und ich meinen Weg in Seine Gegenwart zurück suche und ich selbst den Weg nicht kenne, so habe ich erst einmal das Gefühl, dass ich durch die Gnade Gottes die Intelligenz anwenden sollte, die Er gibt, und im Namen des großen Elohim vorwärtszugehen, damit ich den Zweck meiner Erschaffung erfüllen kann und mich nicht zum Narren mache und mich selbst vernichte, sondern damit ich mir selbst ein Segen bin, meinen Vorfahren und meiner Nachkommenschaft und einen Sitzplatz im Königreich Gottes erlange.
Dies sollten unsere Gefühle sein. Ich weiß, dass die Mehrheit dieses Volkes das rechte Gefühl hat und ich bitte Gott, dieses gute Gefühle in jeder Brust zu vergrößern, damit unsere Herzen sich erweitern und die Segnungen des großen Gottes auf uns ruhen mögen und damit wir schließlich alle in Seinem Königreich errettet werden mögen. AMEN.

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