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SCHWÄCHE UND UNFÄHIGKEIT DER MENSCHEN - ZUSTAND DER HEILIGEN - SICH DEM HERRN WEIHEN - DAS MILLENNIUM
 
EINE ANSPRACHE, GEGEBEN VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG BEI DER ERÖFFNUNG DES NEUEN TABERNAKELS, GREAT SALT LAKE CITY, 6. APRIL 1852.


Ich erhebe mich, um heute Morgen einige Augenblicke der Zeit in Anspruch zu nehmen, da wir unsere Konferenz durch das Weihungsgebet eröffnet haben, denn wir werden den Rest des Vormittags mit Reden verbringen. Ich wünsche, meine eigenen Gedanken über diese interessante Begebenheit zu äußern, aber es wird natürlich eurem Urteil überlassen bleiben, ob sie streng genommen angemessen sind oder nicht.
Wir haben uns in diesem angenehmen und geräumigen Gebäude in Frieden versammelt und werden wir nicht veranlasst auszurufen: Wer hätte die Wege des Herrn, die höher sind als die Wege des Menschen, wie der Himmel höher ist als die Erde, ergründen können, wer hätte sie verstehen können? Wir können nun in Ruhe über die Erfahrung unseres vergangenen Lebens nachdenken und die Sinne, die geöffnet sind, Licht und Wahrheit zu empfangen, die die Kundgebungen des Herrn sehen können, können sofort sehen, dass Er das getan hat, was wir nicht durch unsere eigenen Macht hätten zustande bringen können, und dass direkt hinter einer finster erscheinenden Vorsehung (wie es für Menschen den Anschein hat) oft die größten Segnungen verborgen sind, die Menschen sich wünschen können. Dies lehrt uns deutlich und nachdrücklich, dass der allmächtige Herr Sein eigenes Werk tun kann, und keine Macht des Menschen kann die Stärke Seiner Wunder wirkenden Hand aufhalten. Menschen mögen vermuten, dass sie dem Herrn diktieren. Sie werden zunichte, aber Sein Werk bewegt sich beständig vorwärts. Viele, die diese Kirche verlassen haben, haben das Experiment versucht, durch ihre Gelehrsamkeit das Königreich Gottes aufzubauen, und sie sagen: "Wenn wir unsere Kirche aufgebaut haben, wird es das Königreich des Herrn sein." Sie haben ihre scharfsinnigen Pläne gemacht, haben ihren Boden markiert, ihren eigenen Pfad aufgezeigt, haben ihre Pfähle (wie sie annehmen) fest eingesetzt und gebieten ihren Bekehrten, nicht nach rechts oder links von dem Kurs abzuweichen, den sie markiert haben, aber in jedem der Fälle hat der Herr ihre Pläne umgestürzt und all ihre Absichten durchkreuzt. Wenn der Herr wirkt, kann niemand es verhindern, während diejenigen, die sich gewillt fühlen, auf Seine Worte zu hören, mit Ihm arbeiten, und wenn er sagt: "Seid still", sind sie ergeben; wenn er diktiert, hören sie auf, Weisungen zu erteilen; wenn Er anordnet, sind sie bereit, Seine Befehle auszuführen. Er versieht unsere Arbeiten mit Segnungen, Sein Werk gedeiht in ihren Händen, Sein Königreich bewegt sich vorwärts mit einem beständigen und unerschütterlichen Fortschritt, die Ehrlichen im Herzen werden gesegnet und das Ganze befindet sich in fortwährendem und raschem Wachstum. Dann sollen die Welt und die Feinde Christi und Sein Königreich, die auf der Erde und in der Hölle sind, ihr Schlimmstes tun; es macht nichts, das Werk des Herrn ist immer noch fortschreitend und gedeiht in Seinen Händen.
Es ist ein großes Vorrecht, dessen wir uns heute Morgen erfreuen, uns in diesem
 
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angenehmen Gebäude zu versammeln, das in dem kurzen Zeitraum von ungefähr vier Monaten in der unfreundlichsten Jahreszeit errichtet worden ist. Wir haben einen geräumigen Ort, in dem wir dem Herrn dienen können, ohne die Furcht, durch Nässe und Kälte aus unseren Sitzen vertrieben zu werden oder dem Wetter ausgeliefert zu stehen. Ich sage jetzt zu meinen Brüdern, dass ich das Gefühl habe, mich selbst und alles, was ich besitze, dem Herrn zu weihen, und ich fühle mich ständig mit allem, was ich habe, auf dem Opferaltar für die Sache Gottes.
Heute vor einem Jahr, als die Brüder versammelt waren, Gebete zu sprechen und geschäftliche Dinge vor der Konferenz zu präsentieren, zur Erwägung durch das Volk und für die Unterstützung der Sache, der wir uns angenommen haben - ich erinnere mich, dass ich nicht in der Lage war, aufzustehen, da ich krank war, aber nicht entmutigt. Nebenbei gesagt, ich bin nicht ohnmächtig geworden, sondern mein Herz war so tapfer wie immer in jedem Augenblick meines Lebens, dennoch war ich nicht in der Lage, in der Versammlung zu sein. Ich betrachtete die Lage dieses Volkes und schaute über unsere vergangene Geschichte, zog unsere damals gegenwärtigen Aussichten und Vorrechte in diesen friedlichen Tälern in Betracht. Meine Augen ruhten auf denen, die auf dem Weg schwankten oder den Dingen dieser Welt hinterherliefen, und ich konnte mich nicht zurückhalten, ihren Spuren zu folgen, während sie nach rechts und nach links nach den kaputtmachenden Dingen des Leben schritten. Ich sah die Betrübnisse des Volkes und betrachtete ihre vergangenen Leiden und die gegenwärtige Situation. Während ich so nachsann, sagte ich in meinem Herzen: "Sobald ich in der Lage bin, zu diesem Volk zu sprechen, werde ich ihnen meine Gedanken und Gefühle enthüllen und ihnen sagen, dass ich inmitten all der Betrübnisse und karierten Szenen, durch die die Heiligen gegangen sind, inmitten ihrer Freuden und ihrer Mühen, ihrer Leiden und ihrer Erquickungen, sie nie so behaglich gesehen habe wie jetzt. Ich werde meinen Brüdern sagen: Kommt, lasst uns ein Haus bauen, damit wir zwischen seine Wände eintreten und dort unsere Gebete und Danksagungen vor dem Herrn darbringen und Ihm so lange dienen können, wie es uns gefällt, ohne zu fürchten, von Unwetter aus Wind, Regen und Schnee heimgetrieben zu werden." Ich sagte: "Wenn der Herr mich mit Leben und Gesundheit segnet, werde ich meine Hand ausstrecken, um ein Gebäude zu errichten, in dem das Volk sich bequem versammeln kann, so groß, wie wir es gegenwärtig bauen können, und es dem Herrn weihen, damit das Volk im Herzen sagen kann: Lasst uns zum Haus des Herrn hinaufgehen, um Gott zu dienen." Ich sah, dass, wenn wir dieses geräumige Gebäude erhalten würden, einige sich davon entschuldigen möchten, sich an der freudigen Pflicht des Gottesdienstes hier zu beteiligen, und sagen: "Meine Rinder, meine Farm oder mein Geschäft werden verlassen sein, ich muss mich um meine Familie kümmern; denn der Herr gab sie mir, um für sie Sorge zu tragen", oder "Ich muss meinen Geschäften hier und dort nachgehen, und deshalb kann ich nicht bleiben, um dem Herrn zu dienen." Solchen sage ich: Geht! Aber was mich betrifft, werde ich, auch wenn die ganze Welt in Vergessenheit sinken sollte, hinaufgehen und dem Herrn dienen.
Dies waren vor einem Jahr meine Gefühle und sie sind heute dieselben. Ich weihe mich, meine Familie und meinen Besitz erneut dem Herrn; sie gehören nicht mir, ich bin nicht mein eigener Schöpfer, auch nicht der Erzeuger von irgendetwas, das ich besitze. Ich habe nicht ein einziges Atom davon hervorgebracht. Sollen die Welt und ihre Sorgen gehen! Der allmächtige Herr, der sie schuf, ist in der Lage, sich um sie zu kümmern, und Er mag mit ihr machen, was Ihm gefällt; aber mir hat er geboten, Ihm zu dienen, was eines der größten Vorrechte ist, das auf den Menschen übertragen werden könnte.
Wie lange werden wir hier bleiben? Ich antworte: So lange es mir gefällt. Brüder und Schwestern, werft die Liebe zur Welt von euch und lasst sie über euch keine Herrschaft haben. Es gibt viele, die sich an den guten Dingen dieser Erde erfreuen - an Gold und Silber, an Kutschen und Pferden und prachtvollen Möbeln, an kostbaren Dingen, an Obstgärten
 
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und Gärten, an Weinbergen und Feldern und ausgedehnten Besitztümern. Diese Dinge sind im Vergleich mit ewigen Reichtümern nichts, obwohl sie an ihrem Platz gut sind. Ihr mögt sagen: "Wenn wir leben, müssen wir essen, trinken und Kleidung tragen", und "Wer seinen eigenen Haushalt nicht versorgt, hat den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger". Zahllose Argumente dieser Art werden sich dem Verstand des Volkes darbieten, um sie von der Linie ihrer Pflicht wegzurufen, wenn sie wissen, dass es ihr Vorrecht ist, sich, ihre Familien und alles, was sie besitzen, dem Herrn zu weihen. Wie schnell ist der Feind, wie bereit, etwas zu präsentieren, das dem gegenüber, was direkt vor ihnen ist, von gegenteiliger Natur ist! Ihr kennt die geistige und körperliche Schwäche des Menschen, für die Sterblichkeit normal, und der Feind ist so bereit, sie zu seinem Vorteil gegen euch zu richten. Ihr denkt, dass euer Geschäft, eure ständige und ungeteilte Aufmerksamkeit braucht, dass ihr euch um dieses oder jenes kümmern müsst, bevor ihr euch und die Familien dem Herrn weihen könnt. Es mögen heute Morgen hier vielleicht einige sein, die das Gefühl haben, dass sie pflügen, einzäunen, bauen oder sich vielleicht einer geringeren Sache annehmen sollten und möglicher Weise keine Zeit haben, auf der Konferenz zu bleiben. Wenn ihr auf den Rat eurer demütigen Brüder hören werdet, werdet ihr zu den Feldern, den Herden, dem Gold und dem Silber, den Waren und dem Hab und Gut, den Wohnhäusern und den Besitztümern und der ganzen Welt sagen: Tretet beiseite, verschwindet aus meinen Gedanken, denn ich gehe hinauf, um dem Herrn zu dienen. Lasst alles über Bord gehen und, wen kümmert es? Mich nicht. Eure Ochsen und Pferde werden nicht ewig leben. Sie werden bei Gelegenheit sterben und manchmal werden wir durch den Tod unserer Kinder und anderer Mitglieder unserer Familien beraubt. Ich sage: Lasst die Toten die Toten begraben, lasst das Korn und den Weizen und alle anderen Dinge um sich selbst kümmern, aber lasst uns uns selbst, unsere Familien, unser Vermögen, unsere Zeit, unsere Talente und alles, was wir auf dem Angesicht dieser Welt haben, zusammen mit allem, was uns im Jenseits anvertraut werden wird, dem Herrn, unserem Gott, weihen. Lasst das Ganze dem Aufbau Seines Königreiches auf der Erde geweiht sein, und ob ihr nun hierhin oder dorthin gerufen werdet, es spielt keine Rolle; aber heute Morgen soll jedes Herz demütig, wachsam und gebetsvoll sein und sich dem Herrn weihen.
Dieses Volk ist durch Szenen des tiefen Kummers und der Betrübnis gegangen, aber jetzt befinden sie sich in angenehmen Umständen. Sie sind erbärmlich arm gewesen, aber sie sind jetzt, so kann ich es sagen, vergleichsweise reich. Wir sind krank gewesen, jetzt geht es uns gut. Wir sind gepeinigt worden, jetzt sind wir getröstet. Wir sind durch unsere Feinde geplagt worden, aber jetzt sind wir weit von ihnen entfernt. Ihr haltet inne und fragt: Wie lange wird es so sein? Ich antworte: So lange wie ich und ihr dem Herrn mit ganzem Herzen dienen, gerade so lange werden wir von unseren Feinden frei sein.
Wir haben jetzt einen angenehmen Wohnort, wo wir uns treffen können, und wir erfreuen uns an dem Vorrecht, uns hier in Frieden zu versammeln. Wie ist es in vergangenen Jahren gewesen? Schaut sechs, sieben, acht, zehn oder zwölf Jahre zurück, oder bis ins Jahr 1830, als die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit sechs Mitgliedern gegründet wurde, was heute 22 Jahre zurückliegt, und könnt ihr mir von einem Jahr, oder sechs Monaten oder drei Monaten erzählen, dass Joseph Smith nicht wie ein Hirsch auf den Bergen von Sheriffs mit Haftbefehlen in ihren Händen gejagt wurde, um ihn von uns ins Gefängnis zu zerren, wann er und seine Brüder nicht durch blutdürstige Pöbelhaufen bedroht wurden, bis sich dieses Volk in den friedlichen Tälern der Berge versammelte? Wer macht ihnen jetzt Probleme? Niemand, der Gott fürchtet, der dem König, dem Herrn der Heerscharen dient, und niemand, der gewillt ist, unseren Vater im Himmel vornehmlich zu lieben, mehr als alle Dinge auf dem Angesicht dieser Erde oder in der Ewigkeit, wird gefunden werden,
 
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der selbst einen Götzendiener drangsaliert, nichts über die Heiligen des Allerhöchsten zu sagen.
Lasst uns nun mit größerem Fleiß danach trachten, das Königreich des Himmels aufzubauen und Rechtschaffenheit aufzurichten., danach trachten, Gott, den Herrn, groß zu machen und unser eigenes Herz zu heiligen, Frieden auf der Erde aufzurichten, jede Wurzel der Bitterkeit unter dem Volk zu vernichten und von diesem Augenblick an damit aufzuhören, bei irgendeinem Bruder oder irgendeiner Schwester Fehler zu finden, auch wenn sie Falsches tun, denn der Herr wird die züchtigende Rute bei ihnen anwenden, wenn sie es benötigen. Wir verfahren mit unseren Kindern ebenso. Wenn wir meinen, dass sie Züchtigung benötigen, züchtigen wir sie, aber wir hassen sie deswegen nicht. Wenn es nötig ist, werden wir ihre Fehler korrigieren. Aber sollten wir gegen sie kämpfen? Auf keinen Fall.
Sind diejenigen, die sich heute Morgen hier versammelt haben, vorbereitet, einen Bund mit sich zu schließen, dass sie von allen üblen Praktiken ablassen werden, von allem Übelreden und von allem Übeldenken, und genau von diesem Morgen an zu sagen: "Ich werde, so lange ich lebe, nie wieder ein weiteres Übel tun; der Herr sei mein Helfer. Ich werde alles Gute tun, das ich tun kann und mich auf das Kommen des Menschensohnes vorbereiten."? Zum Schluss möchte ich, dass wir unsere Herzen, unsere Zuneigungen und unser ganzes Leben der Sache Gottes auf Erden weihen.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich eine Ansprache über ein bestimmtes Thema predigen sollte, aber es drängt sich mir die Notwendigkeit auf, dass die Brüder und Schwestern heute Morgen absolut zu dieser Entschlossenheit kommen und sich und alles, was sie haben von nun an dem Herrn weihen. Können wir zu dem Schluss kommen, entschlossen, gläubig und vereint in ein Bündnis mit uns selbst einzutreten und zu sagen: Ich gehöre dem Herrn und sonst niemandem; ich werde von dieser Zeit an den Willen meines Vaters tun, der im Himmel ist, der mich berufen hat, die Fülle des Evangeliums zu spenden und die Herrlichkeit zu teilen, die für die Rechtschaffenen vorbereitet ist; ich werde wie Ton in den Händen des Töpfers sein, damit Er mich so formen und gestalten kann, wie es Ihm gut erscheint; und wenn Er mir Seinen Willen bekannt machen wird, wird sich ihm meiner beugen, meine Zuneigungen werden auf ewige Dinge gerichtet sein und werden nicht auf die vergänglichen, flüchtigen Objekte der Zeit und der Sinne ruhen? Können wir heute Morgen dieses Bündnis mit uns selbst schließen, dass wir nicht nur sagen, wir weihen dieses Haus und uns, unser Vieh, unsere Familien, unseren Besitz dem Herrn, sondern auch unsere Zuneigungen Seinem Dienst. Wenn unsere Zuneigungen gewonnen sind, dann haben wir den Sieg erlangt.
Vielleicht werden wir einen hier und dort finden, der sagen wird: "Ich kann dies nicht tun; ich kann dies mit meinen Lippen, aber es in meinem Herzen zu spüren, ist zu schwierig; ich bin arm und bedürftig und wünsche zu den Goldminen zu gehen, um etwas zu bekommen, um mir zu helfen, indem ich bei den Heiden spekuliere und auf diese Weise eine gute Farm und ein Gespann bekomme, womit ich aus dieser Knechtschaft und Schwierigkeit herauskommen kann. Mein Sinn ist so verwirrt, ich kann nicht sagen, dass meine Zuneigungen völlig dem Herrn, meinem Gott geweiht sind." Was ist in solch einem Fall zu tun? Ich weiß, was ich tun würde, denn ich habe in diesen Dingen Erfahrung. Ich würde den Bischof aufsuchen und ihm meine Not bekannt machen. Es gibt viele, die mit diesen Worten klagen und sagen, dass sie so arm sind, dass sie ihren Zehnten nicht zahlen können, und sie sagen: "Ich habe nur drei Pferde und zwei Joch Rinder und ungefähr 50 Schafe. Ich möchte ein Pferd zum Reiten und die anderen zum Holz holen, deshalb weiß ich nicht, wie ich überhaupt meinen Zehnten zahlen könnte." Während auf der anderen Seite andere nur ein halbes Dutzend Hühner haben und bereitwillig ihren Zehnten zahlen können. Ihr mögt sagen: "Es ist für sie leichter, den Zehnten zu zahlen, als für jene, die viel besitzen, denn sie sind so sehr arm, dass es andere Dinge nicht in Bedrängnis bringen kann." Nun, wenn ich nur eine Kuh hätte und mich so fühlen würde, würde ich sie sogleich weggeben. Wenn ihr nur sechs
 
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Pferde und zehn Joch Rinder hättet, oder nur eine Kuh, und ihr zu arm seid, euren Zehnten zu bezahlen, dann gebt das Ganze in die öffentlichen Unternehmen. Ich spreche auf diese Weise zu jenen, die geneigt sind, das Vermögen dieser Welt mehr zu lieben als den Herrn. Wenn ihr Gold und Silber habt, lasst es nicht zwischen euch und eure Pflicht treten. Ich werde euch sagen, was zu tun ist, um eure Erhöhung zu erlangen, die ihr nicht erlangen könnt, wenn ihr nicht folgenden Kurs einschlagt. Wenn eure Zuneigungen an irgendetwas hängen, was euch zumindest daran hindert, es dem Herrn zu weihen, weiht diese Sache als erstes, damit die Weihung des Ganzen vollständig sein kann.
Was hindert dieses Volk daran, genauso heilig wie die Kirche Enochs zu sein? Ich kann euch den Grund in wenigen Worten sagen. Weil ihr die Neigung, so zu sein, nicht pflegen wollt; dies umfasst das Ganze. Wenn mein Herz nicht völlig diesem Werk hingegeben ist, werde ich ihm meine Zeit, meine Talente, meine Hände und Besitztümer geben, bis mein Herz zustimmt, sich zu unterwerfen. Ich werde meine Hände in der Sache Gottes arbeiten lassen, bis sich mein Herz ihr beugt.
Ich könnte hier einen gerechten und wahren Vergleich anwenden, der auf die Kirche zutreffen würde. Die Regenten Großbritanniens haben versucht, jeden Kapitalisten zu veranlassen, sein Kapital mit der Regierung gleichzuschalten - die das Königreich unterstützt hat, und es ist wie ein machtvolles Netzwerk um das Ganze. Wendet diesen Vergleich auf das Königreich Gottes auf Erden an.
Brüder, wollt ihr, dass diese himmlische Regierung steht? Es gibt keine schönere Regierung, keine mächtigere Bundesgenossenschaft! Was sollen wir tun, um dies zustande zu bringen? Ahmt die Politik jenes irdischen Königreiches nach, schaltet euer Kapital mit dem Königreich Gottes gleich, so dass, wenn eure Herzen von der Loyalität zum Herrscher entwöhnt sein werden, all euer irdisches Kapital dort oben gebunden sein wird und nicht weggenommen werden kann. Deshalb müssen wir das Königreich unterstützen, um unser Leben und unser Kapital zu stützen. Wenn wir so handeln, werden wir den Geist des Herrn empfangen und schließlich mit ganzem Herzen arbeiten.
Dies ist eine Politik, über die ich bis heute Morgen noch nicht nachgedacht habe, aber bevor wir mit der Konferenz durch sind, werde ich sie vielleicht eingeführt sehen, nicht als Ergebnis einer vorherigen Überlegung, sondern, wenn der Zustand unserer zeitlichen Angelegenheiten vom Podium her verlesen ist, werdet ihr erkennen, dass die Kirche beträchtlich verschuldet ist. Sollte sich irgendein Mann durch die Hinterlist von Reichtümern in Finsternis befinden, wäre es für ihn eine gute Politik, seinen Reichtum in dieser Kirche aufgehen zu lassen, damit er darüber nicht wieder verfügen kann, und er wird geneigt sein, am Königreich festzuhalten. Wenn ein Mann den Geldbeutel in seiner Hosentasche hat und er abfällt, so nimmt er ihn mit; aber wenn sein weltliches Kapital fest mit dem Königreich Gottes vereint ist, merkt er, wenn er sich erhebt, um fortzugehen, dass sein Kalb angebunden ist, und wie die Kuh ist er nicht bereit, es zurückzulassen. Wenn sein Kalb hier festgebunden ist, wird er geneigt sein, zu bleiben. Sein ganzes Kapital ist hier und sehr wahrscheinlich wird der Herr seine Augen öffnen, so dass er seine wahre Situation richtig verstehen wird, und sein Herz wird mit dem Willen seines Gottes in einer sehr kurzen Zeit in Einklang kommen. Müssten wir unseren moralischen und intellektuellen Einfluss und unseren irdischen Wohlstand dem Herrn weihen, würden unsere Herzen sehr wahrscheinlich zu unseren Taten applaudieren. Diese Argumentation ist für jene, die nicht genau das Gefühl haben, alles unterschreiben zu können, was heute Morgen gesagt worden ist in Bezug darauf, uns der Sache der Wahrheit zu weihen. Dies ist es, was ihr tun müsst, um Erhöhung zu erlangen. Der Herr muss in unseren Zuneigungen an erster und vorderster Stelle stehen, der Aufbau Seines Königreiches verlangt unsere erste Berücksichtigung.
Der allmächtige Herr hat ein Königreich aufgerichtet, das das Zepter der Macht und Autorität über allen Königreichen der Welt schwenken wird, und es wird nie zerstört werden. Es ist das Königreich, das
 
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Daniel sah und über das er schrieb. Es mag als Verrat angesehen werden, zu sagen, dass das Königreich, das der Prophet vorhersagte, tatsächlich aufgerichtet ist; daran können wir nichts ändern, sondern wir wissen, dass es so ist, und rufen alle Nationen auf, unserem Zeugnis zu glauben. Das Königreich wird weiterhin Fortschritte machen, wachsen, sich ausbreiten und mehr und mehr gedeihen. Jedes Mal, wenn seine Feinde versuchen, es zu stürzen, wird es ausgedehnter und machtvoller; anstatt abzunehmen, wird es weiter zunehmen, es wird sich umso mehr ausbreiten, umso wundervoller, und den Nationen deutlich sichtbar werden, bis es die ganze Erde füllt. Wenn solches euer Wunsch ist, übergebt ihm euer eigenes, persönliches Kapital und verpflichtet euch dazu durch jedes in eurer Macht stehende Mittel. Lasst jeden Mann und jede Frau dies tun und dann seid bereit, jedes Opfer zu geben, dass der Herr verlangen mag; und wenn sie ihre Zuneigungen, ihre Zeit und Talente mit allem, was sie haben, in das Kapital des Königreiches haben einfließen lassen, dann haben sie den Sieg erlangt und ihr Werk ist vollständig, so weit wie sie es verstehen.
Wenn die Leute diesen Kurs einschlagen würden, was hindert sie daran, im Millennium zu sein? Wenn ich fragen würde, was das Millennium ist, die Herrlichkeit der letzten Tage, von dem so oft gesprochen wird, würde ich unter diesem Volk zahlreiche Meinungen finden und viele innerhalb und außerhalb dieser Versammlung. Ich habe vor langer Zeit gelernt, dass die Gedanken und Ausdrücke von Menschen sehr weit auseinandergehen. Wenn tatsächlich ihre Gedanken und Vorstellungen ähnlich wären, so weiß ich, dass ihre Worte sich weitgehend unterscheiden. Also würde ich eine große Menge verschiedener Meinungen unter diesem Volk in Bezug auf das wirkliche Wesen und die Auswirkung des Millenniums vorfinden. Das Millennium besteht aus Folgendem: Jedes Herz in der Kirche und dem Königreich ist in eins vereinigt, das Königreich wächst, bis es alles überwunden hat, das gegen die Ökonomie des Himmels kämpft, und Satan wird gebunden werden und ein Siegel an sich angebracht bekommen. Alle anderen Dinge werden wie jetzt auch sein. Wir werden essen, trinken und Kleidung tragen. Lasst die Leute heilig sein und die Erde unter ihren Füßen wird heilig sein. Lasst die Leute heilig und mit dem Geist Gottes erfüllt sein und jedes Tier und kriechende Ding wird mit Frieden erfüllt sein. Der Boden der Erde wird in seiner Stärke hervorbringen und die Früchte darauf werden dem Menschen Fleisch sein. Je mehr Reinheit es gibt, umso geringer ist der Streit, je freundlicher wir zu unseren Tieren sind, umso mehr wird der Frieden zunehmen und die wilde Natur der tierischen Schöpfung wird verschwinden. Wenn die Leute keinen weiteren Augenblick mehr, während sie leben, dem Teufel dienen werden, wenn diese Versammlung von jenem Geist und jenem Entschluss in Besitz genommen ist, lasst die Leute dieses Territoriums von jenem Geist in Besitz genommen sein, dann ist hier das Millennium. Lasst das gesamte Volk der Vereinigten Staaten von jenem Geist in Besitz genommen sein, dann ist hier das Millennium und so wird es sich über die ganze Welt ausbreiten.
Lasst uns von allem Übel ablassen und all das Gute, das wir tun können, den Nationen in Übersee tun, und nach und nach wird der Schleier der Bedeckung von der Erde genommen werden und die Bewohner sehen, wie sie gesehen werden.
Möge der allmächtige Vater des Himmels und der Erde euch segnen, und ich segne euch in Seinem Namen und bete, dass wir fleißig in jedem guten Wort und Werk vor dem Herrn sein mögen, im Namen Jesu Christi. Amen.

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