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DIE EINWANDERUNG - DER FORTWÄHRENDE AUSWANDERUNGSFONDS - SPÖTTER
EINE ANSPRACHE VON JEDEDIAH M. GRANT, GEGEBEN AUF DER GENERALKONFERENZ IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 7. OKTOBER 1854.
Heute Nachmittag bin ich sehr wenig geneigt, euch lange aufzuhalten. Meine Gesundheit ist so, dass ich es vorziehen würde, lieber anderen zuzuhören als selber zu sprechen.
Wir haben eine Menge gute Belehrung erhalten und ich spüre, dass unsere Geister erfrischt und aufgeheitert sind. Wir sind während der Konferenz aufgebaut worden.
Ich mag die Bemerkungen von Elder Orson Pratt heute Nachmittag. Ich hoffe, dass sie beachtet und befolgt werden.
Ich bedaure sehr, dass unsere Einwanderung in dieser Saison so gering ist, obwohl ich mich auf der anderen Seite darüber freue, dass die Ältesten in Übersee und die allgemeinen Anweisungen der Kirche in der Lage gewesen sind, so viele zu sammeln. Wir glauben, dass wir Brüder aus verschiedenen Ansiedlungen hier haben und eine Menge Personen in dieser Stadt, die bereit sind, drei- oder viermal so viele Leute einzustellen, wie in dieser Saison aus den Nationen der Erde gekommen sind.
Im ersten Jahr, als wir im Tal angesiedelt waren, wünschten wir einige Gespanne auszusenden, um der Auswanderung zu helfen, und wir hatten beträchtliche Mühe, diese wenigen Gespanne zu bekommen; aber in diesem Jahr war alles, was die Diener des Herrn tun mussten, das Volk durch ihre Bischöfe aufzurufen, und alle Gespanne, die wir wünschten, kamen hervor mit Mehl und allen nötigen Nahrungsmitteln, um sie zur Hilfe unserer Auswanderung auszusenden.
Ich habe in Kirtland, Ohio, dem ersten Sammlungsort, zu dem ich ging, die Zeit gesehen, als man die gesamte Versammlung in einen Raum von sechzehn mal achtzehn Fuß unterbringen konnte; und dies umfasste alle Heiligen, die es dort gab. Wenn wir sie alle nach Jackson County hinunter hätten kommen lassen und ein Haus wie dieses gehabt hätten, hätte es gerade nur einen Streifen von Leuten um das Podium herum gegeben, der nur teilweise bis zu anderen Seite des Raumes gereicht hätte.
In den Bergen, obwohl es schwierig ist, die Leute hier zu sammeln, obwohl sie aus den Nationen kommen und den Atlantik überqueren und aus verschiedenen Teilen der Vereinigten Staaten kommen mussten, haben wir eine beträchtliche Körperschaft von Menschen zusammenbekommen. Aber dennoch gibt es vergleichsweise nur wenige. Wir werden in der Welt als schwach angesehen, von nur geringer Größe; aber es ist eine sehr leichte Sache, eine Auswanderung von Vier- oder Fünftausend hereinzubringen, und wir können Wagen aus verschiedenen Ansiedlungen holen und die Leute, die hereingekommen sind, werden einfach so verschluckt, so dass wir in drei oder vier Wochen nicht sagen können, was aus unserer Einwanderung geworden ist. Sie können zu Tausenden kommen und im gesamten Territorium unter den Heiligen verteilt werden, und sie finden behagliche Heime und es wird kaum wahrgenommen und gespürt.
Was den Fortwährenden Auswanderungsfonds betrifft - um ihn fortwährend zu machen, müsst ihr ihn wieder auffüllen und nicht von ihm nehmen, was ihn zu einer kurzlebigen Sache machen würde. Wenn euch durch den Fonds geholfen wurde, werft die Hilfe, die ihr bekommen habt, wieder zurück in die Schatzkammer, damit sie voll sein möge, damit wir in der Lage sein können, andere holen zu lassen. Ich habe den Präsidenten sagen gehört, dass er plante, Personen zu berufen, denen es hier ziemlich gut geht, die in England, Schottland, Wales, Dänemark, Deutschland und Italien, und
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ich weiß nicht wo, Freunde haben, die mit dem Fonds arbeiten und eine ständige Mannschaft werden, die damit beschäftigt ist. Zum Beispiel gibt es hier einen solchen Mann wie Vater Russell, der seine Tausende gegeben hat. Vielleicht kennt er eine Familie dort, die er gerne herholen würde. Er kann diese Familie durch den F. A.-Fonds holen lassen, und sie werden unter dieser Bedingung hierher gebracht, dass sie für ihn arbeiten und ihm helfen, bis sie dafür, dass sie hierher geholt wurden, bezahlt haben.
Im Yankee-Land lassen sie die Jungen für ihre Erziehung bezahlen, also können sie auch dafür bezahlen, dass sie hierher geholt werden, wenn ich für sie das Geld aufgebracht habe. Einige von euch, die einen Gärtner wünschen, oder einen Farmer; liefert euer Gold aus, eure Rinder, eure Pferde, eure Lebensmittel und eure Kleidung und hinterlegt die Mittel und wir werden sie hinüberschicken und eine Familie holen, und diese Familie wird euch bei euren finanziellen Operationen helfen und unterstützen und die Schulden abbezahlen. Ich rechne damit, dass Sechs- oder Achttausend in Utah nach diesem Grundsatz handeln könnten.
Ihr, die ihr hierher gebracht worden seid, arbeitet und werft in den großen Geldbeutel das zurück, was ihr erhalten habt, damit wir im nächsten Jahr die doppelte Anzahl holen können.
Unsere Brüder in der Potawatomie-Grafschaft hatten vor vier oder fünf Jahren eine Idee, eine Maschine zu bauen, die mit einer Ladung 5.000 holen könnte.
Die Vorstellung, in zwei oder drei Jahren ein Staat zu werden, während wir nur Vier- oder Fünftausend durch Auswanderung bekommen! - Ich wundere mich nicht, dass die Heiligen der Letzten Tage an die Vielehe glauben. Liefert eure Mittel aus, um uns zu helfen, die Armen zu holen. Wenn ihr es nicht tut, werden wir die Bergjungen selbst großziehen. Dieses Kleckergeschäft, die Heiligen zu sammeln! Wir wollen es im großen Stil. Das ist die Lehre. Ich sage euch, einige Jungs mehr, wie Bruder Carn, die die Kruste der Nationen aufbrechen, werden sie nach einer Weile durch das Eintreiben ihrer kleinen Keile durch die Nationen herüberbringen lassen.
Sehr viele Leute, die hierher kommen, sind enttäuscht, wenn sie nicht alles gleich handgerecht vorfinden - eine Fülle an Nahrung, Häusern und allen anderen Behaglichkeiten - und verlieren ihre Antriebskräfte. Wenn ihr etwas über den "mormonischen" Mumm wissen wollt, dann denkt an das, was Bruder Carn heute Morgen sagte. Wenn er ausgepeitscht wird, bleibt er nicht ausgepeitscht. Ihr könnt einen echten "Mormonen" nicht entmutigen. Es ist notwendig einen gewissen Streifen des echten "mormonischen" Mumms im Tal einzurichten, damit diejenigen, die hierher kommen und winseln und knurren, den "mormonischen" Sauerteig unter sich haben, um den gesamten Laib zu durchsetzen.
Ich weiß nicht, aber der Präsident wird Freiwillige berufen, die mit dem Fonds arbeiten, um mehr Familien hierher zu holen.
Es gibt noch ein oder zwei kleine Punkte, über die ich sprechen möchte.
Mir sind ein oder zwei Fälle berichtet worden. Zum Beispiel sind einige unserer Brüder, die die Prärie überqueren, wenn sie hierher kommen, ein wenig verdrießlich, bissig, verärgert und zänkisch. Als der Wind am nächsten Tag blies, ließ ein Mann das Dienstmädchen die Zeltstange halten, damit sie nicht umfiel, aber da sie nicht stark genug war, fiel das Zelt um. Der Mann machte dann aus einem Seil eine Geißel und begann das Mädchen zu schlagen, und er schlug sie höchst unbarmherzig. Ich weiß nicht, ob dieser Mann bekehrt ist oder nicht, aber es ließ mich an einen alten Baptistenprediger in Virginia denken. Er kam und predigte an einem bestimmten Platz. Als er das nächste Mal vorbeikam, torkelte ein Betrunkener auf ihn zu und sagte: "Bruder Jones, als du das letzte Mal in unserer Siedlung warst, bekehrtest du meine Seele." "Nun", sagte Bruder Jones, "ich sollte denken, dass ich es tat, denn ich glaube nicht, dass der Herr irgendetwas damit zu tun hatte." Ich bin ziemlich geneigt zu denken, dass es wahrscheinlich ist, dass der Mächenauspeitscher noch unbekehrt ist. Wir mögen es, dass Männer hier lernen, wie sie ihre Familien, ihre Rinder und ihre Pferde usw. zu behandeln haben.
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Ich bin vollkommen lebensfroh veranlagt. Ich weiß nicht, wie es ist, niedergeschlagen zu sein. Ich wusste nie in meinem Leben, wie es ist, einsam zu sein. Ich weiß nichts darüber. Ich misshandle nie ein Tier und ich bin dazu geneigt, Menschen zu misshandeln; aber wenn sie wirklich niederträchtig sind, arbeite ich sie manchmal gern mit meiner Zunge ab. Aber die Vorstellung, dass Menschen zur Arbeit gehen, um zu prügeln, zu treten und ihre Rinder, Pferde, Kinder und alles um sie herum zu schlagen, ist Unsinn. Gutmütige Gefühle und gutmütiges Betragen sind so viel wert wie Eintausend vom gegenteiligen Charakter. Tut das Richtige, seid freundlich und sanft. Ihr seid in die Mitte des Volkes Gottes gekommen, ihr seid gekommen, um euch mit uns im Dienst für den mächtigen Gott Jakobs zu vereinen, und bemüht euch, das Richtige zu tun.
Wenn Brüder aufbrechen, um hierher zu kommen, können sie es nicht erwarten, an diesem Ort zu sein; aber viele von ihnen, sehen, wenn sie hierher kommen, keinen Zauber in Zion. Ihr könnt ihre Geister direkt kennenlernen, denn man erkennt sie an ihren Kameraden. Wir haben einige Hohepriester usw., die Jahre lang unter uns gewesen sind, und andere, die vor kurzem hierher gekommen sind, die gern mit unseren Feinden Gemeinschaft haben, jene, die einen höhnischen und heimtückischen Geist haben. Ich spreche von solchen Personen, die den "mormonischen" Geist und das Licht des Heiligen Geistes in sich haben und dennoch die Welt und die Dinge der Welt lieben, und den Geist der Welt, und die Herrlichkeit der Welt und die Bosheit der Welt! Einige können mit denen Gemeinschaft haben, die über die Einrichtungen des Himmels lachen, über die Grundsätze der Ewigkeit, und lachen, um die Geistlichen des Volkes Gottes zu verhöhnen. Sie unterhalten sich gern mit ihnen und lieben es, in ihrer Gesellschaft zu sein, sie lieben es, sie um sich zu haben. Ich würde lieber Distelwurzeln und Segowurzeln ausgraben, um davon zu leben, und gekochte Felle essen und die Brühe daraus trinken, als solche Feinde in mein Haus zu holen und zu bewirten; und anstatt solchen Personen mein Haus zu vermieten, damit sie darin wohnen, würde ich es lieber abbrennen, wenn sie darin gewohnt hatten, und mir ein neues zulegen. Das ist meine Macke. Das schmutzige, alte Gebäude soll nie mehr meine Familie aufnehmen. Ich wünsche, dass alle "Mormonen" so wie ich fühlten; es gäbe eine Flamme in Zion und ein Feuer in Jerusalem. Ich sage, wenn sich alle "Mormonen" über diejenigen fühlten, wie ich, die über unsere Not lachen und ihre Köpfe schütteln, wenn Trübsale über uns kommen, und sagen: "Ha ha! So wollten wir es haben. Sie würden denken, dass es in Zion einen Schmelzofen gibt und eine Flamme in Jerusalem.
Ich möchte, dass sich "Mormonen" wie "Mormonen" fühlen, wie Heilige. Ich möchte, dass sich ein Mann Gottes mit dem Heiligen Geist aufheizt und nicht seine Zuneigungen auf die Welt und die Dinge der Welt richtet; sondern liebt euren Gott und eure Brüder, die arm und in Not sind und die Gott lieben. Diese hochgesinnten Heuchler, die sich beugen und scharren, um euer Geld zu bekommen. Lasst sie gehen, wohin sie gehören, sie und ihr Geld. Das ist die Art und Weise, wie ich über sie fühle. Ich möchte gern sehen, wie die Heiligen Gottes angefeuert sind, den Armen zu helfen und sie hierher zu bringen, um die Zügel Israels zu stärken. Ich möchte gern sehen, wie sie sich anstrengen, das Evangelium hinauszusenden und aus den Nationen diejenigen zu holen, die demütig, zerknirscht, rein und heilig sind und die von den Lastern der Welt nicht angesteckt sind. Geht in die Kreise des Lebens der Wohlhabenden, wenn es euch gefällt. Ich weiß über die Hohen und Niedrigen in den Vereinigten Staaten Bescheid. Ich spreche über das hohe Leben, über die Bekehrung vieler aus jener Klasse und sie hierher zu holen! Was werdet ihr bringen! Diejenigen, die unter Schwierigkeiten an die Wahrheit glauben. Aber die Armen und Bedürftigen, auf die als Unrat und Abschaum aller Dinge geschaut wird, sind die Besten der gesamten Schöpfung, und wir wollen, dass die Besten, die Reinsten und diejenigen, die die Heiligsten sind, nach Zion gebracht werden. Aber der Atem jener Person, die meinen Gott verwirft, ist für mich wie der Upas-Baum; er ist giftig;
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ich mag ihn nicht. Ich gebe zu, dass ich gelegentlich einige finde, die nicht getauft worden sind, in denen es eine Spur der Ehre und des Wohlwollens gibt, was ich mag; aber ich spreche im Allgemeinen von denjenigen, die wissentlich das Volk Gottes verfolgen, die die Wahrheit verwerfen. Ich liebe sie nicht. Ich bin wie der alte Indianer: "Auch wenn ich vergebe und vergesse, ich werde immer daran denken." Es ist in meine Knochen eingepflanzt. Ich wurde von meiner Kindheit an in der "Mormonen"-Kirche aufgezogen. Sie ist mir süß, süßer als Honig oder die Honigwabe. Sie ist mir Leben und Atem, sie ist ewiges Leben und ich liebe sie.
Ich mag die Person nicht, die den "Mormonismus" verspottet, und ich mag diejenigen nicht, die mit solchen Gemeinschaft pflegen. Sie sind für mich keine Brüder, keine Schwestern oder Freunde. Ich pflege mit denen Gemeinschaft, die die Einrichtungen Gottes lieben, die die Diener Gottes lieben und die Wahrheit Gottes und die Grundsätze der Rechtschaffenheit. Aber jene Klasse, die die Grundsätze des Evangeliums und die Einrichtungen Gottes verspottet, die die Gemeinschaft mit den Bösen und Gottlosen mag, sind nicht meine Brüder, sie sind nicht meine Schwestern, nicht meine Freunde und auch nicht die Freunde Gottes. Aber die Person, die danach trachtet, den Sünder zu bekehren und ihn zur Wahrheit zu bringen, diese Sinnesart mag ich. Was ich meine, ist, dass ich mich gegenüber denen, die außerhalb der Kirche sind, nicht gleichgültiger fühle als dem Rest von euch gegenüber. Es gibt sehr viele Brüder und Schwestern, die arme Teufel sind. Alle Heiden sind in ihren Augen so gut, so freundlich, so liebend, so sanft und so voller Sympathie, dass sie nicht sagen können, dass es einen Unterschied zwischen ihnen und den Heiligen der Letzten Tage gibt. Gebt mir den Mann und die Frau, die den Unterschied zwischen dem Teufel und einem Heiligen nennen kann. Jemand sagt: "Die meisten von uns können das." Ich sage euch, ihr könnt es nicht. Ich sehe Menschen zu meiner Rechten und zu meiner Linken, die bei Gottlosen wohnen und Gemeinschaft haben, sich in ihre Herzen trinken und gleichzeitig in dieselbe Verdammnis fallen können wie sie. Nehmt einen Mann, der rein ist. Er sieht die Verderbtheit der Gottlosen. Ich mag sie nicht, sie hat keinen Geist Zions in sich.
Neuankömmlinge, ihr werdet Männer vorfinden, die Heilige genannt werden, die "Landhaie Utahs" sind. Wir haben alle Arten von Menschen hier und wir erwarten, dass wir sie haben, und wenn einige von euch, die durch den Fonds hierher gebracht worden sind, nicht besser sind als diejenigen, die in der letzten Saison hierher gebracht wurden, werdet ihr weinen; aber um Gottes willen beißt in die Zunge, wenn euch nach weinen zumute ist, und wenn ihr das nicht mögt, benutzt Bruder H. Kimballs Heilmittel: Kaut ein Stück Radiergummi und kaut so lange, bis euch der Speichel herauskommt.
Ich möchte euch nicht aufhalten. Möge der Gott des Himmels euch segnen und die Heiligen in jedem Land und jeder Nation segnen, damit Israel gesammelt werden möge und die Heiligen errettet werden mögen; das möge Gott gewähren. Amen.
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