EINE REDE VON ELDER PARLEY P. PRATT, GEHALTEN AUF DEM NORDOST-ECKSTEIN DES TEMPELS IN GREAT SALT LAKE CITY, NACHDEM DIE ERSTE PRÄSIDENTSCHAFT DER SIEBZIGER UND DIE PRÄSIDENTSCHAFT DES ÄLTESTENKOLLEGIUMS DEN STEIN GELEGT HATTEN, 6. APRIL 1953.

        "Und wenn sie zu euch sagen werden, suche diejenigen auf, die mit Geistern verkehren, und die Zauberer, die schauen und murmeln, sollte ein Volk nicht nach ihrem Gott suchen, damit die Lebenden von den Toten hören?"

Die vorhergehende Schriftstelle wurde von Nephi ungefähr 600 Jahre vor Christus aus dem Buch Jesaja kopiert und ist jetzt im zweiten Buch Nephi, Kap. 9 enthalten.

In den letzten Jahren ist die Welt sehr stark von angeblichen Mitteilungen aus der Welt der Geister beunruhigt worden. Von "Mesmerismus", "Hellsichtigkeit", "Klopfgeistern", "Schreibmedien", usw. wird gesagt, dass sie Kanäle der Mitteilung zwischen den Lebenden und den Toten seien. Wie oft begegnet man einer Einladung, irgendein "Medium" aufzusuchen, jemanden, der "mit Geistern verkehrt", um von einem verstorbenen Vater, einer Mutter, einem Ehemann, einer Ehefrau oder von einem anderen Verwandten oder Freund zu hören.

Auf der anderen Seite wird mit Eifer gegen diese angeblichen Mitteilungen aus der Geisterwelt vorgegangen, auf der Basis, dass es in der Natur keine solche Philosophie gibt, dass es kein Medium der Kommunikation zwischen den Lebenden und jenen geben kann, die durch den Schleier des Todes gegangen sind, und dass deshalb alle angeblichen Mitteilungen aus jener Quelle zwangsläufig falsch sein müssen.

Es obliegt den Heiligen, wie zu allen anderen Themen, in der Lage zu sein, an Hand ihrer Kenntnis von den Grundsätzen wahrer Philosophie und den Gesetzen Gottes und der Natur korrekt und verständig zu urteilen.

Wenn wir auf der einen Seite den Grundsatz der Kommunikation zwischen der Geisterwelt und der unsrigen zugestehen und uns der vorbehaltlosen oder wahllosen Führung jeder geistigen Kundgebung hingeben, sind wir ausgesetzt, von jedem Wind der Lehre und von jeder Art von Geist geleitet zu werden, aus denen sich die Mannigfaltigkeiten des Daseins und Denkens in der Geisterwelt zusammensetzen. Dämonen, ekelhafte und unreine Geister, ehebrecherische und mörderische Geister, solche, die eine Lüge lieben oder sie erschaffen, können mit Wesen im Fleisch genauso kommunizieren, wie solche, die treuer und tugendhafter sind.

Und noch einmal - die Geister, die unwissend sind, unkultiviert und die im Irrtum verbleiben, können durch dasselbe Medium wie die Besserinformierten kommunizieren.

Um dieses Thema zu veranschaulichen, wollen wir den Telegraphendraht als ein Medium der Kommunikation zwischen New York und Boston in Betracht ziehen.

Durch dieses Medium könnte ein heiliger Prophet oder Apostel die heiligen Worte der Wahrheit mitteilen, während durch dasselbe Medium Worte der Wahrheit in Bezug auf Nachrichten, Geschäftliches, Wissenschaften usw. mitgeteilt werden könnten, und ebenso jede Art von Lüge, Irrtum, Schwindel, Betrug usw. Wenn sich daher Leute aus New York der Führung der Wesen in Boston unterwerfen würden, die sich ihnen

 

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durch Telegraphie oder andere Medien mitteilen, würden sie von einer Mischung aus Intelligenz, Wahrheit, Irrtum, Falschheit usw. in jeder denkbaren Mannigfaltigkeit geleitet werden. So verhält es sich mit Mitteilungen aus der Geisterwelt, wenn wir einmal der Philosophie oder Tatsache eines vorhandenen Mediums der Mitteilung Vertrauen schenken.

Wenn wir andererseits die Philosophie oder Tatsache der geistigen Kommunikation zwischen den Lebenden und jenen, die gestorben sind, leugnen, verleugnen wir genau die Quelle, von der die großen Wahrheiten oder Grundsätze ausströmten, die die Grundlage sowohl der alten als auch der modernen Kirche waren.

Wer kommunizierte mit Jesus und seinen Jüngern auf dem heiligen Berg? Moses und Elias aus der unsichtbaren Welt. Wer übertrug den Aposteln den Auftrag, das Evangelium jeder Kreatur in der ganzen Welt zu predigen? Er, der durch den Schleier des Todes gegangen war und in der Geisterwelt verweilt hatte, ja, er, der weit über die Reiche des Todes hinaufstieg und weit jenseits aller Fürstentümer und Mächte der Geisterwelt, war in die Wohnungen des unsterblichen Fleisches eingetreten und gekrönt worden.

Wer kommunizierte mit dem geliebten Jünger auf der Insel Patmos und offenbarte jene großartigen Wahrheiten, die in seinem prophetischen Buch enthalten sind? Er, der lebt und tot war, durch seinen Engel, der Johannes verkündete: Siehe, ich bin dein Mitdiener und deiner Brüder, den Propheten, die das Zeugnis von Jesus haben.

Wer kommunzierte mit unserem großen, modernen Propheten und offenbarte durch ihn als ein Medium die antike Geschichte einer Hemisphäre und die Berichte der antiken Toten? Moroni, der vor vierzehnhundert Jahren auf der Erde gelebt hatte. Wer ordinierte Joseph, den Propheten, und seinen Mitdiener zum vorbereitenden Priestertum, um für die Vergebung der Sünden zu taufen? Johannes der Täufer, der enthauptet worden war! Wer ordinierte unsere ersten Gründer zur Apostelschaft, um die Schlüssel des Königreiches Gottes in diesen Zeiten der Wiederherstellung zu halten? Petrus, Jakobus und Johannes aus der ewigen Welt. Wer unterwies ihn in den Geheimnissen des Königreiches und in allen Dingen, die zum Priestertum, Gesetz, zur Philosophie, zur heiligen Architektur, zu den Verordnungen, Siegelungen, Salbungen, Taufen für die Toten gehören, und in den Geheimnissen des ersten, zweiten und dritten Himmels, von denen viele nicht rechtmäßig geäußert werden können? Engel und Geister aus den ewigen Welten.

Wer offenbarte ihm den Plan der Erlösung und der Erhöhung für die Toten, die ohne dem Evangelium gestorben sind, und die Schlüssel und Vorbereitungen, die notwendig sind für den heiligen und fortdauernden Umgang mit Jesus Christus und den Geistern gerechter Menschen, die vollkommen gemacht sind, und mit der allgemeinen Versammlung und Kirche des Erstgeborenen im Allerheiligsten? Jene aus den Toten!

Und noch einmal - auf welche Weise erwarten denn die Heiligen die nötige Information, durch die das Amtieren für die Erlösung und Erhöhung ihrer Freunde, die gestorben sind, vervollständigt wird?

Durch einen, der die Schlüssel der Orakel Gottes hält, als ein Medium, durch das die Lebenden von den Toten hören können.

Sollen wir also den Grundsatz, die Philosophie, die Tatsache der Kommunikation zwischen den Welten leugnen? Nein! Wahrlich, nein!

Die spirituelle Philosophie des gegenwärtigen Zeitalters wurde der modernen Welt durch Joseph Smith eingeführt. Das Volk der Vereinigten Staaten überließ ihn dem Märtyrertod und seine Anhänger dem Feuer, dem Schwert, der Plünderung, der Einkerkerung und endgültigen Verbannung in diese weit entfernten Berge und Wüsten, einfach nur weil ein Medium der Kommunikation mit der unsichtbaren Welt gefunden worden war, durch das die Lebenden von den Toten hören konnten. Kaum hatten das Volk und die Nation, die auf diese Weise des Vergießens unschuldigen Blutes schuldig geworden waren, die Verbannung

 

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der Heiligen aus ihrer Mitte vollendet, begannen sie sich einige derselben Grundsätze der sprituellen Philosophie zu eigen zu machen, wenn auch im verdrehten Sinne des Wortes.

Verleger, Staatsmänner, Philosophen, Priester und Juristen, so wie auch das gewöhnliche Volk, begannen, den Grundsatz des Umgangs mit den Toten durch Visionen, Weissagung, Hellsichtigkeit, Klopfen und Schreibmedien usw. zu verteidigen. Diese spirituelle Philosophie des Umgangs mit den Toten, die einst durch Arbeit, Schufterei, Leiden und Märtyrertod ihrer modernen Gründer etabliert wurde und jetzt von einem großen Teil der gebildeten Welt angenommen wird, zeigt einen rascheren und vollständigeren Triumph, einen umfassenderen Sieg, als er je in derselben Zeitenlänge in unserer Welt erreicht wurde.

Vor einem Vierteljahrhundert begannen ein unbedeutender Junge und einige seiner Kameraden in der westlichen Wildnis von New York, mit den Toten Umgang zu pflegen. Nun wird über Visionen, neue Offenbarungen, Hellsichtigkeit, Medien, Orakel usw. geredet und sie werden verteidigt, so weit wie die moderne Presse ihren Einfluss ausweiten oder ihre Mächte der Fortbewegung abdampfen kann.

Ein bedeutender Punkt ist erreicht, ein Sieg ist gewonnen und eine zahllose Schar von widerstreitenden Mächten in Bezug auf die führenden oder grundlegenden Wahrheiten der "Mormonen"-Philosophie bezwungen, nämlich "dass die Lebenden von den Toten hören mögen".

Aber trotz dieser großen Siege der Wahrheit über Irrtum, Unwissenheit und Aberglaube, in gewissen Punkten der spirituellen Philosophie, bleibt noch viel zu tun, bevor reine, unvergiftete Wahrheit triumphierend regieren und Finsternis und Irrtum ihr letztes Bollwerk auf der Erde aufgeben werden.

Da die Tatsache, dass die geistigen Mitteilungen etabliert sind, wodurch die Lebenden von den Toten hören, bei den gut informierten keine Streitfrage mehr ist, lassen wir diesen Punkt fallen und richten unsere Aufmerksamkeit auf die Mittel der Unterscheidung oder der Beurteilung zwischen den rechtmäßigen und unrechtmäßigen Medien oder Kanälen der Mitteilung, zwischen dem Heiligen und dem Unreinen, den Wahrheiten und Unwahrheiten, die auf diese Weise mitgeteilt werden.

Während die Worte des heiligen Propheten in unserer Schriftstelle dem Grundsatz zustimmen, dass Lebende von den Toten hören, tadeln sie offen und rügen scharf Personen dafür, dass sie solche aufsuchen, die mit Geistern Umgang haben, und Zauberer, die schauen und murmeln, und sie erinnern uns, dass ein Volk für die Lebenden ihren Gott aufsuchen und von den Toten hören soll.

Durch welche Mittel kann also ein Volk seinen Gott wegen solch einer wichtigen Segnung aufsuchen, wie das Hören von den Toten?

Und wie sollen wir zwischen denen unterscheiden, die Ihn aufsuchen, und denen, die nach demselben durch unrechtmäßige Mittel suchen?

An erster Stelle kann niemand erfolgreich Gott um dieses Vorrecht ersuchen, wenn er nicht an direkte Offenbarung in modernen Zeiten glaubt.

Zum Zweiten ist es für uns unmöglich, Ihn erfolgreich aufzusuchen und dabei in unseren Sünden zu verbleiben. Eine gründliche Buße und Reformation des Lebens sind absolut notwendig, wollten wir Ihn aufsuchen.

Drittens: Jesus Christus ist der einzige Name, der unter dem Himmel als ein Medium gegeben wurde, durch das wir uns Gott nähern können. Niemand kann ein rechtmäßiges Medium sein, der nicht an Jesus Christus oder an moderne Offenbarung glaubt, oder der in seinen Sünden verbleibt oder in seinem eigenen Namen anstatt in dem festgelegten Namen handelt.

Und ferner hat der Herr ein Heiliges Priestertum auf der Erde und in den Himmeln eingesetzt, und ebenso in der Welt der Geister, und dieses Priestertum ist nach der Ordnung oder dem Ebenbild Seines Sohnes, und er hat diesem Priestertum die Schlüssel für heilige und göttliche Offenbarung übertragen und für die Korrespondenz oder Kommunikation zwischen Engeln, Geistern und Menschen und zwischen all den heiligen Abteilungen,

 

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Fürstentümern und Mächten Seiner Regierung in allen Welten.

Und noch einmal: Der Herr hat verordnet, dass all die heiligsten Dinge, die zur Erlösung der Toten gehören, und all die heiligsten Gespräche und der Austausch mit Gott, den Engeln und den Geistern nur in dem Heiligtum Seines heiligen Tempels auf der Erde stattfinden sollen, wenn er von Seinen Heiligen für diesen Zweck bereitet worden ist, und sie von jenen empfangen und ausgeteilt werden, die zu dieser Macht ordiniert und gesiegelt sind, um die Schlüssel der heiligen Orakel Gottes zu halten.

Über denselben Grundsatz legen die Propheten Jesaja und Micha Zeugnis ab und sagen, dass in den letzten Tagen alle Nationen zum Haus (oder Tempel) des Herrn hinaufgehen werden, um in Seinen Wegen belehrt zu werden und auf Seinen Pfaden zu wandeln, denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, usw. Nun ist es erwiesen, dass das Volk aller Nationen in den letzten Tagen nicht vollkommen in der Lage sein würden, die Wege des Herrn an keinem anderen Ort in Vollkommenheit zu erfahren als in einem heiligen Tempel, der zwischen den Bergen errichtet sein wird. Denn wenn man die Orakel und die heiligsten Verordnungen und die Schlüssel oder die Geheimnisse woanders haben könnte oder an irgendeinem Ort, würde das Volk niemals die Mühe auf sich nehmen, sich zu einem Haus inmitten der Berge zu begeben, um Seine Wege zu lernen und in Seinen Pfaden zu wandeln.

Es ist also gemäß den Dingen, die den antiken Propheten offenbart und für uns erneuert wurden, sicher, dass all die tiermagnetischen Phänomene, all die Verzückungen und Visionen des hellsichtigen Zustandes, all die Phänomene des geistigen Klopfens, Schreibmedien usw. aus unreinen, unrechtmäßigen und unheiligen Quellen stammen und dass diese heiligen und erwählten Gefäße, die die Schlüssel des Priestertums in dieser Welt halten, in der Geisterwelt oder in der Welt der auferstandenen Wesen von all diesen falschen Kanälen oder unheiligen Medien der geistigen Kommunikation so weit entfernt stehen, wie die Himmel höher sind als die Erde oder wie die Geheimnisse des dritten Himmels, die auszusprechen unrechtmäßig ist, sich vom Jargon der sektiererischen Unwissenheit und Torheit oder den Weissagungen der widerwärtigen Geister, der verlassenen Zauberer, der magischen Schausteller, Jongleure und Wahrsager unterscheiden.

Ihr Heiligen der Letzten Tage! Ihr Tausende der Heerscharen Israels! Ihr seid heute hier versammelt und habt diese Ecksteine für den ausdrücklichen Zweck gelegt, dass die Lebenden von den Toten hören können und dass wir ein Heiligtum bereiten mögen, wo "das Volk seinen Gott aufsuchen kann, damit die Lebenden von den Toten hören" und damit Himmel und Erde und die Welt der Geister miteinander kommunizieren mögen, damit die Könige, die Edlen, Präsidenten, Regenten, Richter, Priester, Ratgeber und Senatoren, die die allgemeine Versammlung der Kirche des Erstgeborenen in all diesen verschiedenen Sphären des zeitlichen und geistigen Daseins bilden, in einem großen Rat sitzen und auf der Erde einen Kongress oder eine Gerichtssitzung abhalten mögen, um Maßnahmen für die Vernichtung des "Myteriums der Sünde", der Throne der Tyrannen, der Heiligtümer der Pfaffenlist und des Aberglaubens und der Regierung von Unwissenheit, Sünde und Tod zu verabreden.

Heilige, diese Siege werden zustande kommen! Und Jesus Christus und seine Heiligen werden alle widerstreitenden Mächte unterwerfen und das universelle Reich im Himmel und auf der Erde erreichen, so sicher wie jemals unschuldiges Blut auf dem Kalvarienberg vergossen oder das amtliche Siegel an der Tür des Grabes des Sohnes Gottes zerbrochen wurde. Das Werk dieses Tages, diese Ecksteine für einen Tempel mitten in den Bergen zu legen, ist ein Schritt im Fortschreiten der notwendigen Vorbereitungen für diese mächtigen Umwälzungen.

Lasst Zion diesen Tempel fertigstellen, lasst ihn dem Allmächtigen geweiht und von Ihm angenommen sein, lasst ihn gemäß den Gesetzen des Heiligen Priestertums in Heiligkeit bewahrt sein und Zion wird es nicht an einem Mann mangeln, der vor dem Herrn steht und die Orakel empfängt und in Seinem heiligen Heiligtum amtiert

 

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und die Schlüssel Seiner Regierung auf der Erde verwaltet, während Sonne oder Mond oder Sterne strahlen oder Fürstentümer andauern werden.

Wenn die Heilgen diese Dinge zuwege bringen und nicht darin versagen, die Gebote Jesu Christi und die Ratschläge seiner Diener zu befolgen, werden die Königreiche der Welt von dieser Zeit an und für immer niemals die Oberhand über sie gewinnen.