WEIHUNG
EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 3. JUNI 1855.
Die Segnungen, die auf die Heiligen übertragen wurden, werden in vielen Fällen als Opfer angesehen und aus diesem Grund habe ich beschlossen, einige Worte über das Gesetz der Weihung, über überschüssigen Besitz und über den Zehnten zu sagen.
Das Gesetz der Weihung wurde offenbart, bevor die Brüder nach Jackson County gingen, oder ungefähr zu der Zeit, als sie gingen, nachdem sie Jackson County verließen und nach Caldwell gingen, da die Leute nicht verstanden, warum sie zur Weihung aufgerufen werden sollten; denn wenn jemand mehr besaß, als er benötigte, war es dem Herrn sowieso willkommen; aber wenn jemand nicht mehr besaß, als er wirklich zu benötigen glaubte, beschlossen sie, dass es solch ein Gesetz, wie das Gesetz der Weihung oder das Gesetz des Zehnten nicht geben sollte, und infolge vieler Fragen, die zu dem Thema gestellt wurden, wurde eine Offenbarung gegeben, nachdem der Prophet zum Herrn geschrieen hatte und sagte:
Seite 299
O Herr, zeige deinen Dienern, wie viel von dem Besitz deines Volkes du als Zehnten verlangst.
Diese Offenbarung wurde im Februar 1831 gegeben und ich werde einen Teil von ihr vorlesen, indem ich mit dem 8. Abschnitt beginne: "Wenn ihr mich liebt, werdet ihr mir dienen und alle meine Gebote halten. Und seht, ihr werdet der Armen gedenken und euer Eigentum zu ihrer Unterstützung weihen, damit ihr ihnen gebt, was ihr habt, und zwar mit einem Bund und einem Vertrag, der nicht gebrochen werden kann. Und was ihr von eurem Vermögen den Armen gebt, das werdet ihr mir geben, und es soll dem Bischof meiner Kirche und seinen Ratgebern, zwei der Ältesten oder Hohenpriester, vorgelegt werden, so wie er sie für diesen Zweck bestimmt oder eingesetzt hat. 9. Und es soll sich begeben, dass sie, nachdem es vor den Bischof meiner Kirche gelegt worden ist und nachdem er diese Zeugnisse in Bezug auf die Weihung der Eigentümer meiner Kirche erhalten hat, dass sie der Kirche in Übereinstimmung mit meinen Geboten nicht genommen werden können. Jeder soll mir gegenüber als ein Verwalter über sein Eigentum oder über das, was er durch Weihung erhalten hat, insofern es für ihn und seine Familie ausreichend ist, rechenschaftspflichtig gemacht werden."
Für mich lohnt es sich kaum, etwas über die Neigung des Volkes zu sagen, dennoch halten wir es für angemessen, wenn jemand erkennen kann, dass Menschen sich selbst nicht kennen, ihnen zu sagen, wer sie sind, was sie sind und wie sie sich fühlen. Es würde sich für mich oder jeden anderen nicht lohnen, über ihre Neigungen, über die Natur ihrer Absichten zu sprechen, über ihre Zuneigungen zur Welt, ihre Sympathien, Leidenschaften oder irgendetwas dieser Art, wenn es nicht so wäre, dass Leute in ihrem Geist oft verblendet sind und selbst nicht wissen. Daher ist es angebracht genug, einige Bemerkungen über sie zu machen.
Ich werde eine weitere Offenbarung vorlesen, die im April 1832 gegeben wurde: "Wahrlich, so spricht der Herr, zusätzlich zu den Gesetzen der Kirche in Bezug auf Frauen und Kinder, die zur Kirche gehören, die ihre Ehemänner und Väter verloren haben. Frauen haben Anspruch darauf, von ihren Ehemännern versorgt zu werden, bis ihre Ehemänner genommen werden, und wenn sie nicht als Übertreter vorgefunden werden, sollen sie in der Kirche Gemeinschaft haben. Und wenn sie nicht glaubenstreu sind, sollen sie keine Gemeinschaft in der Kirche haben; dennoch können sie gemäß den Gesetzen des Landes auf ihren Erbteilen bleiben."
Abschnitt 2: "Alle Kinder haben Anspruch, von ihren Eltern versorgt zu werden, bis sie ihr Alter erreicht haben, und danach haben sie Anspruch an die Kirche, oder in anderen Worten, an das Lagerhaus des Herrn, wenn ihre Eltern nichts haben, womit sie ihnen ein Erbteil geben können. Und das Lagerhaus soll durch die Weihungen der Kirche aufrechterhalten werden, und Witwen und Waisen sollen ebenso wie die Armen versorgt werden. Amen."
Es gibt eine weitere Offenbarung noch vor dieser Zeit, die aussagt, dass es die Pflicht aller Menschen ist, die nach Zion gehen, ihr gesamtes Eigentum der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zu weihen. Auf diese Offenbarung wurde auf der Aprilkonferenz 1854 Bezug genommen. Sie war eines der ersten Gebote oder Offenbarungen, die diesem Volk gegeben wurden, nachdem sie das Vorrecht hatten, sich als eine Kirche, als eine Körperschaft, als das Königreich Gottes auf der Erde zu organisieren. Ich bemerkte damals und denke es jetzt, dass sie eine der letzten Offenbarungen sein wird, die das Volk in ihre Herzen und Köpfe nach freiem Willen und freier Entscheidung empfangen und als eine Freude, als ein Vorrecht und als eine Segnung für sie wertschätzen wird, um sie als höchst heilig zu achten und einzuhalten.
Es ist die Zeit, dass dem Volk das Vorrecht gegeben wurde, ihr Eigentum zu weihen, es ist der Wille des Herrn, dass diejenigen sich dieses Segens und Vorrechts erfreuen sollten,
Seite 300
die sich entscheiden, ihr Eigentum wem zu übertragen? Dem, der ihnen alles gegeben hat, was sie besitzen. Ihm gehört alles, was sie besitzen, und sie haben kein Eigentum, mehr oder weniger, nur das, was eigentlich dem Herrn gehört, und Er teilt es aus und überträgt es dorthin, wo es Ihm gut erscheint.
Es steht mir nicht zu, mich zu erheben und zu sagen, dass ich dem Herrn geben kann; denn in Wahrheit habe ich nichts, was ich geben kann. Ich scheine nur etwas zu haben. Wieso? Weil der Herr es für angebracht gehalten hat, mich nach vorn zu bringen, und er hat meine Bemühungen, Dinge die zu sammeln, die begehrenswert sind und als Besitz bezeichnet werden, gesegnet. Er hat einen Plan und eine Ordnung eingerichtet, hat diesen Planeten organisiert und ihn durch Seine Weisheit und Macht bevölkert. Er hat mir mein Dasein auf dieser Erde gegeben, die Ihm gehört, denn "die Erde gehört dem Herrn", und alles was zu ihr gehört, alle Elemente, ganz gleich wie sie organisiert sind, ganz gleich, welches Element es ist, es ist das Element, das der Herr zusammengebracht hat, um die Erde zusammenzusetzen. Gehörte sie Ihm am Anfang? Ja. Veranlasste Er die Atome der Elemente, zusammenzukommen und die Erde zu organisieren? Ja. Er brachte die Erde hervor und formte und organisierte sie, wie sie von Anfang an war, und machte sie vollkommen, rein und heilig.
Wem gehören die Elemente jetzt? Demselben Wesen, das sie am Anfang besaß. Die Erde und ihre Fülle gehören immer noch Ihm, und das schließt jeden von uns ein und schließt alles ein, was wir zu besitzen scheinen. Es umfasst alle Elemente, in welcher Gestalt, Form oder in welchem Zustand auch immer und wo immer sie sich befinden, ob im ursprünglichen Zustand oder im Zustand der Organisation für die Behaglichkeit und das Wohl des Menschen.
Die Fähigkeit, die wir haben, das zusammenzubringen, was wir vom Herrn durch Seine freie Gabe empfangen haben, und Er hat uns fähig gemacht, viele Dinge zu Seiner Herrlichkeit, für Seine Weisheit und für die Erhöhung jener Kreaturen zustande zu bringen, die Er hervorgebracht und erschaffen hat. Hat Er die Menschheit nicht mit Intelligenz ausgestattet? Er hat sie erschaffen, aber als ein wenig niedriger als die Engel. Sie haben Weisheit, Erkenntnis und Verstand empfangen und sind organisiert, um Macht, Herrlichkeit und Ehre zu empfangen. Wenn sie fleißig, klug und mit Verstand erfüllt sind, zu wissen, woher diese Begünstigungen kommen, werden sie natürlich all die Macht und Güte der Ehre und Herrlichkeit dem Wesen zuschreiben, das sie ihnen übertrug.
Wie ich schon angemerkt habe, sind die Menschen unwissend. Sie kennen sich selbst nicht, verstehen ihren eigenen Organismus nicht und woher sie kommen. Wenn sie es täten, gäbe es keine Notwendigkeit, über diese Punkte zu den Menschen zu sprechen. Wir sind hier auf der Erde, wir leben und finden uns mit wundervollen Mächten ausgestattet vor und es scheint, als wären wir als Einzelpersonen vollkommen von jeder Kreatur oder jedem Wesen in der Unermesslichkeit des Raumes unabhängig. Wir können unsere Vorgesetzten nicht sehen und wir erkennen nicht völlig, woher wir alles empfangen haben, was wir jetzt besitzen. Dies ist die Folge unserer Kurzsichtigkeit, unseres Mangels an Verstand und unseres Mangels an Kenntnis über ewige Wesen. Hierin versagt die Menschheit und es mangelt ihr an dem, was wir besitzen könnten, nämlich an Licht der Offenbarung Jesu Christi, an Licht des Heiligen Geist, an Licht vom Himmel. Dies ist das Vorrecht der Heiligen der Letzten Tage, aber sie genießen es nicht so sehr, wie sie es könnten. Folglich ist es richtig, über diese Angelegenheit zu sprechen und das Volk zu unterweisen.
Wenn wir erkennen und vollkommen verstehen könnten, dass jede Fähigkeit und jedes Wissen, das wir haben, alles Gute, das wir besitzen, jede glänzende Idee, jede reine Zuneigung und jede gute Vision des Geistes von unserer Kindheit an bis heute, dass
Seite 301
dies alles die freie Gabe des Herrn ist und dass wir selbst ursprünglich nichts haben, wären wir besser vorbereitet und viel bereiter, unter allen Umständen getreu und weise zu handeln. Jede gute Sache befindet sich in Seinen Händen, ist Seiner Macht unterworfen, gehört Ihm und ist uns nur für die Zeit des Daseins ausgehändigt worden, um zu sehen, was wir daraus machen werden.
Wenn wir Fortschritte machen werden, glaubenstreu und in allen Segnungen fleißig sind, die auf uns übertragen werden, werden wir den Grundsatz der Vermehrung haben und dies ist der große Segen, der dem Menschen gegeben ist, und er war die Verheißung, die Abraham aus den Händen des Herrn empfing. Abraham hatte Angst, dass er seine Nachkommenschaft auf der Erde nicht vermehren und vervielfachen würde, auch wenn er selbst an Macht, Weisheit und Erkenntnis zunehmen würde, und er überlegte: "Ich habe keine Kinder oder nicht einmal eine Aussicht darauf, dass welche heranwachsen und mich zu segnen oder meinen Namen in kommenden Generationen ehren und achten." Der Herr gab ihm aber folgende Verheißung: "Du bist getreu gewesen und hast Weisheit und Erkenntnis in jeder Segnung erlangt, die ich auf dich übertragen habe, und nun werde ich dir eine Verheißung geben, dass du dennoch eine Nachkommenschaft haben wirst, und sie wird sich auf dem Angesicht der Erde vervielfachen und schließlich wird kein Mensch das Ende ihrer Anzahl sagen können; denn dein Same wird so zahlreich sein wie der Sand an der Küste oder die Sterne am Firmament, und für ihr Wachstum wird es kein Ende geben." Dieselbe Segnung wurde dem Herrn Jesus Christus verheißen. Es war das Vorrecht Abrahams, Erkenntnis, Weisheit und Verstand zu empfangen, aber dies stellte ihn nicht zufrieden; er wünschte zu sehen, wie sich seine Kinder mehrten. Wenn Abraham durch eine bestimmte Tortur gegangen ist und sich als getreu erwiesen hat, wird er Ehre, Macht, Herrlichkeit und Erhöhung empfangen, die in der Zukunft zu erlangen er genauso befähigt werden wird, wie diejenigen, die vor seiner Zeit handelten. Wäre dies nicht der Fall, würden die Intelligenz, die Macht des Geistes. der Geist, der in den Körper eingebracht wurde, und alles, was zum Leben in diesem Stand des Handelns oder dem vor unserem Kommen in die Welt gehört, nicht ehrenvoll gemacht werden; und wenn sie nicht durch die Kreatur durch den Grundsatz geehrt werden, der in sie gelegt ist, dann ist jener Organismus dazu bestimmt, sich aufzulösen. Könnt ihr dies verstehen? Lasst zum Beispiel einen Mann oder eine Frau, die viel von der Macht Gottes, Visionen und Offenbarungen empfangen haben, sich von den heiligen Geboten des Herrn abwenden, und es scheint, dass ihre Sinne von ihnen genommen sind, ihr Verstand und ihr Urteilsvermögen über Rechtschaffenheit ist weggenommen, dann gehen sie in die Finsternis und werden wie Blinde, die sich an der Wand entlang tasten. Viele von uns, werden fast täglich Zeugen davon. Solche werden fortfahren, auf dem rückwärtigen Pfad zu gehen, bis sie sich aufgelöst haben; während diejenigen, die glaubenstreu sind, weiterhin wachsen, und dies ist der große Segen, den der Herr in die Reichweite der Menschenkinder gegeben oder platziert hat, ja, um befähigt zu sein, ewiges Leben zu empfangen.
Eine solche Verheißung auf unsere Häupter gesiegelt zu bekommen, die keine Macht der Erde, im Himmel oder unter der Erde von uns nehmen kann, um für den Tag der Erlösung versiegelt zu sein und die Verheißung auf ewiges Leben zu haben, ist die größte Gabe von allen. Die Leute verstehen diese Dinge nicht völlig und haben sie nicht in voller Vision vor ihrem Geist; denn wäre es so, dann werde ich euch deutlich und in Ehrlichkeit sagen, dass es dann keine Prüfung gibt, durch die zu gehen die Heiligen aufgerufen sind, die sie nicht als ihre größte Segnung wahrnehmen und anerkennen würden.
Ich werde euch meine Gründe dafür nennen. Wenn Adam nicht gesündigt hätte und wenn seine Nachkommenschaft sich auf der Erde fortgesetzt hätte, hätten sie Sünde nicht kennen oder Bitter von Süß nicht unterscheiden können, auch hätten sie keine Rechtschaffenheit gekannt, und zwar aus dem klaren und einfachen Grund, dass jede Auswirkung sich nur durch ihr Gegenteil kundtun kann. Wenn die Heiligen
Seite 302
Dinge so wahrnehmen könnten, wie sie sind, wenn sie aufgerufen sind, durch Prüfungen zu gehen, und das erleiden, was sie Opfer nennen, würden sie sie als die größten Segnungen anerkennen, die auf sie übertragen werden könnten. Aber versetzt ihr sie in den Besitz wahrer Grundsätze und wahrer Freude ohne das Gegenteil, könnten sie die Freude nicht erkennen, sie könnten das Glück nicht wahrnehmen. Sie könnten Licht von Finsternis nicht unterscheiden, weil sie keine Kenntnis von Finsternis haben, und folglich sind sie eines Sinnes für die Wahrnehmung des Lichtes beraubt. Wenn sie das Bittere nicht schmecken würden, wie könnten sie dann das Süße wahrnehmen? Sie könnten es nicht. Sie wären wie eine Maschine und könnten sich nicht einmal dem Standard der gegenwärtigen Freude des brutalen Kerls annähern und wahrscheinlich nicht einmal dem eines Pflanzenreiches. Um das Bittere zu kennen, müssen sie es schmecken. Sie müssen mit dem Bösen vertraut gemacht, das existiert, ansonsten können sie das Gute nicht wahrnehmen. Wenn die Leute die Dinge sehen und verstehen könnten, wie sie sind, anstatt zu sagen: "Ich habe eine Menge für das Königreich geopfert", würden sie verstehen, dass sie überhaupt kein Opfer gebracht haben. Sie haben den Segen der Erkenntnis Gottes empfangen, Dinge zu kennen und zu verstehen, wie sie sind, damit sie den Gegensatz von Böse und Gut verstehen, zwischen Licht und Finsternis, zwischen dem, was von Gott ist, und dem, was nicht von Gott ist, zwischen dem, was dazu bestimmt ist, die Menschen zu erhöhen und zu verherrlichen, und dem, was dazu dient, sie zur Vernichtung hinunterzuführen und sie dahinschwinden zu lassen, bis sie nicht mehr existieren würden. Es ist ein merkwürdiger Gedanke, aber einer, für den es viele Zeugnisse gibt, nämlich, dass Leute, wenn sie die Abwärtsstraße einschlagen, eine, die dazu bestimmt ist, sie zu vernichten, tatsächlich in jedem Sinne des Wortes vernichtet werden. Werden sie, wie es genannt wird, vernichtet werden? Nein, es gibt so etwas wie Vernichtung nicht, weil man Elemente, aus denen Dinge geschaffen sind, nicht zerstören kann. Aber Jesus wird das Königreich übernehmen und regieren, bis der Tod und derjenige vernichtet ist, der die Macht des Todes hat, der der Teufel ist. Die Leute denken, dass viele Offenbarungen des Herrn hart sind, und sie sagen: "Der Herr hat diese Offenbarung gegeben, um mich zu prüfen, um die Stärke meines Glaubens zu prüfen." Es ist der Plan des Herrn, dass Sein Volk Erfahrung machen sollte, deshalb werde ich nicht einen Augenblick bestreiten, dass es der Wille des Herrn war, dass wir mit der Finsternis bekannt gemacht werden und der Eitelkeit unterworfen werden sollten.
Ich glaube von ganzem Herzen, dass es der Plan des Herrn war, dass Adam von der verbotenen Frucht essen sollte, und ich glaube, dass Adam alles darüber wusste, bevor er auf die Erde kam. Ich glaube, dass es für ihn keinen anderen Weg gab, der zu Thronen und Herrschaften führt, außer durch Übertretung oder dass er diese Position einnimmt, in die allein Übertretung den Menschen bringen konnte, unter alle Dinge hinabzusteigen, damit sie zu Thronen, Fürstentümern und Mächten aufsteigen könnten; denn sie könnten zu jenem hohen Stand nicht aufsteigen, ohne zuerst abzusteigen, auch nicht auf Grund irgendeines anderen Grundsatzes.
Ich bestreite nicht, dass ihr und ich natürlicherweise die Welt lieben würden; dies glaube ich wahrhaftig. Ich glaube, der Herr hat seit undenklichen Zeiten geplant, dass wir in Finsternis und Unwissenheit sein sollten, und gleichzeitig glaube ich, dass es Sein Wille ist, dass wir Licht und Intelligenz empfangen sollten, damit wir wahre Grundsätze verstehen können und die wahre Position, die die Heiligen einnehmen sollten, um fortwährend zwischen Böse und Gut unterscheiden zu können. All dies glaube ich genauso sehr wie ich alles andere glaube, was die Menschheit betrifft. Es ist also der Plan des Herrn, dass die Menschheit in diesen finsteren, unwissenden und selbstsüchtigen Zustand versetzt wird, damit wir natürlicherweise der Erde anhaften; denn, wie hier am letzten Sabbat gesagt wurde, ist die Erde in sich und aus sich heraus sehr gut und hat sich an ein celestiales Gesetz gehalten;
Seite 303
folglich sollten wir sie nicht verachten und auch nicht wünschen, sie zu verlassen, sondern wir sollten wünschen und danach streben, demselben Gesetz zu gehorchen, an das sich die Erde hält, und so ehrenhaft wie die Erde daran festhalten.
Wenn wir treu an diesem Gesetz festhalten, so ist uns gewiss, dass wir unsere Auferstehung und Erhöhung bekommen; denn dann können wir Dinge sehen und verstehen, wie sie sind. Dann, anstatt zu schließen, dass der Herr uns in Schwierigkeiten gebracht und uns gezwungen hat, das zu tun, was für unsere Gefühle unfreundlich ist, und ohne einen Zweck Opfer für Opfer zu erleiden, werden wir verstehen, dass Er all dies geplant hat, um uns darauf vorzubereiten, in Seiner Gegenwart zu wohnen, Seinen Geist zu besitzen, der recht und intelligent ist, denn nur Reinheit und Heiligkeit kann dort wohnen, wo Er ist. Er hat es so verordnet, dass wir durch den natürlichen Verstand die Dinge Gottes nicht sehen und verstehen können, darum müssen wir also den Herrn suchen und Seinen Geist und dessen Licht erlangen, um Seinen Willen zu verstehen. Und wenn Er uns aufruft, durch das zu gehen, was wir Leiden, Prüfungen, Versuchungen und Schwierigkeiten nennen, und wir das Licht des Geistes besäßen, würden wir dies als die größte Segnung betrachten, die auf uns übertragen werden könnte.
Als der Herr die Offenbarung gab, die uns in unserer Pflicht unterwies, das zu weihen, was wir haben, wenn das Volk damals die Dinge hätte verstehen können, wie sie sind und jener Offenbarung gehorcht hätten, wäre es nicht mehr oder weniger gewesen, als das Ihm zu geben, was ihnen nicht gehört. Und so verhält es sich jetzt. Aber welch eitle und törichte Grundsätze und Vorstellungen haben sich in die Welt eingeschlichen und die Herzen des Volkes in Beschlag genommen! Sie sind weit von den wahren Grundsätzen der Erlösung und Göttlichkeit entfernt, und die Welt ist so tief in Bosheit, Erbärmlichkeit, Missverständnisse und jeder Art von Unwissenheit und jeder Form von Bosheit versunken, die vom Teufel und den Leuten, die mit ihm verbunden sind, erdacht und eingeführt werden können, so dass sogar einige Heilige fast überzeugt wurden, dass der Herr sie aufgerufen hat, etwas, was sie als ihr Eigen ansehen, aber was es in Wahrheit nicht ist, zu weihen, etwas jemandem zu geben, der es nie besaß.
Einige Leute haben solche Gefühle und es ist die Folge der Bosheit, die sich auf der Erde befindet. Der Herr hat um nichts im Wert eines roten Hellers gebeten, das nicht Ihm gehört. Das Volk könnte es nicht besitzen, und wenn, hätten sie dann Macht, es zu bewahren? Nein. Können sie ihre Gebäude vor den tobenden Elementen des Feuers bewahren? Nein. Haben sie Macht über ihr Getreide, es vor dem Schimmel zu bewahren, es vor Mehltau und vor den Verheerungen durch Insekten zu bewahren? Nein. Haben sie Macht, ihre Tiere am Leben zu halten? Nein. Können sie diese Dinge unabhängig von der Macht des Allmächtigen tun? Nein. Es ist ein eitler und törichter Gedanke der Menschen, wenn sie denken, dass sie irgendetwas selbst besitzen; denn sie besitzen es nicht. Es befindet sich hier in unserem Besitz, aber wie kam es dazu? Sie wissen es nicht. Das Leben ist hier, aber sie kennen nicht die Macht, die es gab, oder die Art seiner Entstehung? Vegetation und Tiere wimmeln in großer Vielfalt auf dem Angesicht der Erde, aber ist die Menschheit mit den geheimen Quellen ihres Wachstums und ihrer Existenz vertraut? Menschen sollten in erster Linie herausfinden, wie diese Dinge zustande kamen und wer sie erzeugte. Sie werden sofort erkennen, dass es nie ein Haus gab, das nicht erbaut wurde, und die Grundsätze der menschlichen Kunst verstehen, aber sie verstehen nicht ganz das Wirken der Natur, obwohl es auf einfachen und natürlichen Grundsätzen abläuft.
Daher sehen sie die Berge und wissen nicht, wie sie gemacht werden, das Gras, aber sie wissen nicht, auf Grund welchen Prinzips es wächst. Die Rinder kommen und gehen, aber sie kennen nicht ihren ersten Ursprung. Die Menschheit verbreitet sich über die Erde, aber sie wissen nicht, wie sie hierher kamen, und sind nicht mit
Seite 304
dem Wirken der Macht vertraut, die sie unterstützt. Dies sollten die Leute als Erstes herausfinden und dann werden sie wissen, dass die Erde und die Fülle auf ihr dem Herrn gehört und dass es eine Ewigkeit an Materie gibt, die noch zu organisieren ist. Wenn die Heiligen die Wahrheit herausfinden, wie sie ist, werden sie erfahren, dass sie in Wahrheit nichts zu weihen haben, dass sie nichts dem Herrn zu geben haben, weil sie nichts haben, was nicht schon Ihm gehört. Wir scheinen viel zu besitzen, und wenn wir treu sind und bis zum Ende ausharren, werden wir gekrönt werden, und dann wird der Herr sagen: "Es ist genug, ihr habt euch als treu erwiesen." Um es zu vergleichen: Er wird mit ihnen reden, wie ein Vater mit seinen Kindern. Dem einen Sohn sagt er: "Geh und verbessere jene Farm, auch wenn ich sie dir nicht überschreibe." Zu einem anderen sagt er: "Nimm jene Farm." Und zu einem dritten: "Nimm diese", und alle zu denselben Bedingungen, "und ich werde sehen, was ihr mit diesen Farmen machen werdet." Sie denken, dass ihnen die Farmen schon gehören, aber sie irren sich; denn der Vater überschrieb ihnen die Farmen nicht. Der älteste Sohn zäunt ein, pflügt und verbessert sie, baut ein Haus und eine gute Scheune dazu, pflanzt einen Obstgarten, züchtet Rinder und macht den Besitz viel wertvoller als er war, als der Vater ihn in seine Hände gab." Nun, John", sagt der Vater, "du hast dich als weiser und treuer Verwalter erwiesen. Ich werde dir jetzt eine Urkunde über diesen Besitz geben, den ich so lange besessen habe, damit er dein Eigentum sein möge." Er sagt zu William: "Wie sieht es mit deiner Farm aus?" "Nun, Vater, sie ist im Großen und Ganzen genauso, wie du sie mir geben hast, damit ich sie verbessere. Ich habe nicht viel getan. Ich habe ein wenig Weizen und Mais angebaut." "Wo ist dein Haus, William?" "O, ich war mir nicht sicher, dass das Land mir gehört, und ich baute keines." "Warum hast du keine Scheune gebaut?" "Nun, ich wusste nicht, dass ich sie besitzen werde, also lud ich mir die Mühsal nicht auf; und was einen Obstgarten betrifft, so habe ich für dich keinen angelegt, damit du ihn einem der anderen Jungs gibst." "Du bist ein treuloser Verwalter und du kannst jetzt gehen und dir eine Farm besorgen, und ich werde diese nehmen, die du hättest verbessern und als ewiges Erbteil besitzen können, und sie John geben; denn er ist treu gewesen." Das Gleichnis, das von Jesus Christus geliefert wurde, ist eine passende Veranschaulichung dieses Grundsatzes, bei dem er das Königreich des Himmels mit einem Mann vergleicht, der in ein entferntes Land reist, der seine eigenen Diener zu sich ruft und ihnen sein Hab und Gut übergibt, "und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei und einem weiteren eines", usw. Der eine, der das eine Talent bekam, versteckte es; er war untreu und nutzlos, und also nahm ihm sein Meister das eine Talent weg und gab es dem, der zehn hatte. So ist es beim Herrn in allen Dingen. Wenn Menschen treu sind, wird die Zeit kommen, wann sie die Macht und Erkenntnis besitzen werden, Dinge zu erlangen, zu organisieren, ins Dasein zu bringen und zu besitzen. "Was! Für sich selbst, von ihrem Schöpfer unabhängig?" Nein. Aber sie und ihr Schöpfer werden immer eins sein. Sie werden immer eines Herzen und eines Sinnes sein und zusammen arbeiten und wirken; denn was immer der Vater tut, das tut der Sohn, und so fahren sie bei allem Wirken in alle Ewigkeit fort. John wird als würdig gerechnet werden, sein Erbteil zu empfangen, aber William wird enterbt werden und das, was er zu haben glaubte, wird von ihm genommen und dem treuen Verwalter gegeben werden. Was haben wir, das wirklich unser Eigen ist, um es zu weihen? Überhaupt nichts. Was ist unsere Pflicht? Es ist unsere Pflicht, aus jedem Segen, den der Herr uns gibt, eine Verbesserung zu machen. Wenn Er uns Land gibt, verbessert es! Wenn Er das Vorrecht gibt, Häuser zu bauen, verbessert sie! Wenn Er uns Frauen und Kinder gibt, versucht sie die Wege des Herrn zu lehren und erhöht sie über den finsteren, degradierten und versunkenen Zustand der Menschheit, usw. Wenn Er uns das
Seite 305
Vorrecht gibt, uns zu sammeln, lasst uns uns heiligen. In Seiner Vorsehung hat Er die Heiligen der Letzten Tage aus der Welt gerufen, hat sie aus anderen Nationen gesammelt und ihnen einen Platz auf der Erde gegeben. Ist dies eine Segnung? Ja, eine der größten, an der sich das Volk erfreuen kann, frei zu sein von der Bosheit der Bösen, von den Katastrophen und Forderungen der Welt. An dieser Segnung können wir unserem Vater im Himmel zeigen, dass wir treue Verwalter sind; und mehr noch: Es ist ein Segen, das Vorrecht zu haben, Ihm das zurückzugeben, was Er in unseren Besitz gegeben hat, und nicht zu sagen, dass es uns gehört, bevor Er es vom Himmel her sagen wird. Es ist also klar, dass das, was ich zu haben scheine, in Wirklichkeit nicht mir gehört, und ich werde es dem Herrn zurückgeben, wenn er dazu aufruft. Es gehört Ihm und es ist allezeit Seins. Ich besitze es nicht, ich besaß es nie. Er hat das Volk aufgerufen, ihren Besitz zu weihen, zu sehen, ob sie eine einfache Sache wie diese verstehen könnten. Wenn sie sich niederbeugen, um den Herrn anzubeten, anerkennen sie, dass die Erde und die Rinder über tausend Hügel Ihm gehören, und sagen dem Herrn, dass es kein Opfer gibt, zu dem sie nicht um der Religion Jesu Christi willen bereit sind. Die Leute riefen dies fortwährend in den Gemeindehäusern, als das Buch Mormon hervorkam, und der Herr sprach durch Joseph und offenbarte das Gesetz der Weihung, um zu sehen, ob sie bereit wären, zu handeln, wie sie es in ihren Gebeten sagten. Auf ihren wöchentlichen Versammlungen haben sie erzählt, wie der Herr sie gesegnet und ihre Sünden vergeben hat, welche herrlichen Visionen sie gehabt hatten, und sie haben verkündet, dass der Herr anwesend war und dass sie Engel hatten, die sie besuchten, und sie fühlten sich so gut, dass sie für Christus alles geben würden. Der Herr sagte zu Joseph: "Sieh, ob sie mir ihre Farmen geben werden." Was war das Ergebnis? Sie wollten es nicht tun, obwohl es eines der klarsten Dinge in der Welt war. Es wurde nie eine Offenbarung gegeben, die einfacher zu begreifen war als jene über das Gesetz der Weihung, das die Christen in all ihren Tagen anerkannt hatten, und wir sind durch Geburt alle Christen und alle glaubten, dass wir nichts besäßen, sondern dass alles dem Geber alles Guten gehörte. Wir glauben an Gott den Vater und an Seinen Sohn Jesus Christus, den Erretter der Welt, und wir glauben, dass er tatsächlich die Erde besitzen und mit seinem Volk auf der Erde regieren wird, dass alles ihm gehört und es immer so sein wird. Doch als der Herr zu Joseph sprach und ihn anwies, dem Volk anzuraten, ihre Besitztümer zu weihen und sie mit einem Bündnis, das nicht gebrochen werden kann, der Kirche zu überschreiben - wollten dann die Leute darauf hören? Nein, sondern sie begannen herauszufinden, dass sie sich geirrt hatten und nur mit ihrem Mund anerkannt hatten, dass die Dinge, die sie besaßen, dem Herrn gehörten. Wenn sich die Heiligen der Letzten Tage erheben, um in ihren Versammlungen zu sprechen und Zeugnis zu geben, erzählen sie uns davon, dass der Herr die Erde besitzt und ihr Schöpfer ist, und ich habe manchmal gedacht, dass wir eine Klasse herauspicken könnten, die diesen Grundsatz anerkennen, sowohl außerhalb wie auch innerhalb der Türen. Nicht wie ein Mann, der im letzten Sommer zu mir sprach, als ich in meiner Kutsche fuhr; er schüttelte mir die Hand und er hielt mit der anderen die Kutsche fest und sagte: "Bruder Brigham, wie geht es dir? Ich werde meinen ganzen Besitz weihen, könntest du mir nicht eine Farm kaufen?" Ich riss meine Hand los und die andere von dem Rad weg und er ging taumelnd vor Trunkenheit dahin und ich sagte zu ihm, dass ich mit solchen Männern nichts zu tun haben wollte.
Ein anderer sagte: "Bruder Brigham, ich möchte alles weihen, was ich habe, aber du musst für mich ein Haus bauen und mir mein Holz besorgen." Diese Klasse wird anerkennen, dass alles dem Herrn gehört, sowohl außerhalb als auch innerhalb der Tür. Ich möchte sehen, dass die Leute den Grundsatz der
Seite 306
Weihung in ihren Werken anerkennen, genauso wie in ihren Gebeten. Möchte ich persönlich sehen, dass die Leute alles, was sie haben, der Kirche überschreiben? Mich persönlich interessiert es nicht. Ich würde nicht die Asche eines Roggenstrohhalms für eine persönliche Überschreibung all dessen geben, was die Heiligen der Letzten Tage besitzen. Dennoch versuchen sie anzuerkennen, dass alles dem Herrn gehört, und sie werden sagen: "Soll Bruder Brigham kommen und sich holen, was er wünscht, aber ich glaube nicht, dass wir diesen Besitz abgeben sollen; er gehört mir und ich könnte mit diesem, jenem oder einem anderen Artikel Handel treiben wollen." Ich möchte keinen roten Heller von euch; aber der Herr wäre froh, dieses Volk außerhalb der Türen das praktizieren zu sehen, was sie heuchlerisch vor Ihm innerhalb der Türen bekennen. Sie sagen, dass sie dem Herrn gehören, und wenn ihre Kinder krank werden, oder ihre Frauen, Väter, Mütter oder Ehemänner krank werden, o, wie demütig sind sie dann, und sie werden die Ältesten holen lassen, um für sie zu beten, und anerkennen, dass alles dem Herrn gehört, und sagen: "Wir geben dir uns und alles, was wir haben." Der Herr macht sie durch Seine Macht gesund, durch die Verordnungen Seines Hauses, aber werden sie weihen? Nein. Sie sagen: "Es gehört mir und ich will es für mich selbst haben." Da ist der Schatz und das Herz befindet sich dort, und was wird das Ende davon sein? Das, was sie zu haben scheinen, wird denen gegeben, die treu sind, und sie werden überhaupt nichts empfangen. Sie werden auf der Erde kein Erbteil bekommen und können nicht als Könige und Regenten im Königreich Gottes gekrönt werden; sondern wenn sie überhaupt errettet werden, dann als Diener, um die stumpfsinnige Plackerei derjenigen zu tun, die treu sind, und die die Religion, von der sie sagen, dass sie sie in ihren Herzen haben, außerhalb der Türen leben. Wenn die Leute sich selbst kennen würden, wenn sie ihre eigenen Gefühle und ihre Argumentation und die Geister verstünden, die auf sie einwirken, und welches Geistes sie sind, dann gäbe es keine Notwendigkeit, auf diese Weise zu ihnen zu sprechen.
Als die Offenbarung, die ich vorgelesen habe, 1838 gegeben wurde, war ich anwesend, und ich erinnere mich an die Gefühle der Brüder. Am selben Tag wurde eine Reihe von Offenbarungen gegeben. Die Brüder wollten, dass ich in die Gemeinden ginge und herausfände, welchen Überschuss die Leute hätten, um damit den Bau des Tempels voranzubringen, mit dem wir in Far West begannen. Entsprechend ging ich von Ort zu Ort durch das Land. Bevor ich aufbrach, fragte ich Bruder Joseph: "Wer soll darüber richten, was überschüssiges Eigentum ist?" Er sagte: "Lasst sie selber urteilen; denn mich kümmert es nicht, wenn sie keinen einzigen Groschen abgeben. Sofern es mich betrifft, so will ich nichts von dem, was sie haben."
Dann antwortete ich: "Ich werde hingehen und sie um ihr überschüssiges Eigentum bitten." Und so tat ich es. Ich fand heraus, dass die Leute sagten, dass sie bereit wären, so zu handeln, wie ihnen angeraten würde; aber als ich sie um ihr überschüssiges Eigentum bat, sagten die meisten Menschen, die Land und Rinder besaßen: "Ich habe so viele hundert Morgen Land, und ich habe so viele Jungen, und ich möchte, dass jeder von ihnen achtzig Morgen hat; darum ist es kein überschüssiges Eigentum." Und wieder: "Ich habe so viele Mädchen, und ich glaube nicht, dass ich in der Lage sein werde, jeder von ihnen vierzig Morgen zu geben." "Nun, du hast zwei oder drei Morgen übrig." "Ja, aber ein Schwiegersohn wird bald kommen, und er wird in Bezug auf den Lebensunterhalt von mir abhängig sein. Der Neffe meiner Frau ist ebenfalls unterwegs; er ist arm und ich werde ihn mit einer Farm ausstatten müssen, wenn er hier ankommt." Ich ging zum nächsten und er hatte mehr Land und Rinder, als er zu seinem Vorteil bewirtschaften könnte. Es ist eine lachhafte Vorstellung, aber trotzdem ist es wahr: Menschen erzählten mir, dass sie jung wären und ihnen die Welt offen stünde, und sie sagten: "Wir haben keine Kinder, aber unsere Aussichten sind gut, und wir denken, wir werden eine Familie mit Kindern haben, und wenn dies der Fall ist, möchten wir jedem von ihnen acht Morgen Land geben; wir haben
Seite 307
kein überschüssiges Eigentum." "Wie viele Rinder habt ihr?" "So viele." "Wie viele Pferde, usw.?" "So viele, aber ich habe für all diese Vorkehrungen getroffen, und ich habe für alles, was ich habe, eine Verwendung."
Einige waren geneigt, mit ihrem überschüssigen Eigentum das Richtige zu tun, und ab und zu fand man einen Mann, der eine Kuh hatte, die er als Überschuss betrachtete, aber im Allgemeinen, war sie von der Sorte, die jemanden den Hut ab- oder die Augen austreten würde, oder die Wölfe hatten ihre Zitzen abgefressen. Ab und zu würde man einen Mann finden, der ein Pferd hatte, das er als Überschuss ansah, aber gleichzeitig hatte es den Ringknochen, war kurzatmig, an beiden Beinen geschwollen, das Stangenübel an einem Ende des Halses und eine Fistel am anderen und beide Knie aufgesprungen.
Dies ist die Beschreibung des überschüssigen Eigentums, das einige dem Herrn anbieten würden. So sind die Gefühle sehr vieler Menschen gewesen. Sie kamen zu mir und sagten: "Bruder Brigham, ich möchte meinen Zehnten zahlen; bitte komme zu mir heraus, ich möchte dir ein Pferd zeigen, das ich bekommen habe. Ich möchte mit diesem Pferd fünfzig Dollar machen und ich bin bereit, den Gewinn als Zehnten einzuzahlen. Wenn du mir zwanzig Dollar in Geld zahlen willst, zehn in Vorräten, und so viel auf das Zehntenkonto eines anderen Mannes und so viel auf meine eigenes, sollst du das Pferd für achtzig Dollar haben", während ich ein ebenso gutes für vierzig hätte bekommen können. Ich mache keine solchen Geschäfte. Einige unserer Brüder würden tatsächlich ein Pferd nehmen, das nicht mehr als vierzig Dollar wert ist, und fünfzig dafür zahlen und weitere dreißig als Zehnten gutschreiben lassen.
Ich erwähne diese Dinge, um die Gefühle vieler Leute zu veranschaulichen; denn sie verstehen nicht wessen Geist sie sind. Wenn ein Mann etwas zu geben wünscht, so soll er das Beste geben, das er hat. Der Herr hat mir alles gegeben, was ich besitze. Ich habe in Wirklichkeit nichts, nicht ein einziger Heller gehört mir. Ihr mögt fragen: "Entspricht dein Gefühl dem, was du sagst?" Ja, in der Tat. Der Mantel, den ich auf meinem Rücken trage, gehört nicht mir und ist nie meiner gewesen. Der Herr gab ihn mir ehrenvoll in meinen Besitz und ich trage ihn; aber wenn er nach ihm verlangt und nach allem, was darunter ist, so ist er willkommen für alles. Ich besitze kein Haus oder einen einzigen Fuß Land, kein Pferd, kein Maultier, kein Kutsche oder Wagen, keine Frau, keine Kinder, sondern nur das, was der Herr mir gab, und wenn er es zu haben wünscht, kann er es nach Seinem Wohlgefallen nehmen, ob Er nun deswegen spricht oder es nimmt, ohne Worte zu machen. Sollten dies die Gefühle sein, die jede Brust beleben? Ja. Was habt ihr zu weihen, was tatsächlich euch gehört? Nichts. Die Zeit wird kommen, wann die Leute auf ihre ersten Erfahrungen zurückblicken werden und sie werden erkennen, dass das, was sie jetzt als Härte betrachten, ihr größter Segen war. Sie werden aufgerufen, ihre Heime zu verlassen, ihre Eltern, ihre Familien und ihr Heimatland. Sie werden durch die Vorsehung Gottes fortberufen, was sie jetzt als Kummer ansehen; aber es ist nicht so, es ist nur eine Erfahrung, die den Heiligen gegeben wird, damit sie die Segnungen der Ewigkeit erfahren können. Es gibt in der Ewigkeit kein Wesen, von dem wir jemals gelesen oder gehört haben, das nicht auf ähnliche Weise gelitten hat wie wir; denn durch Erleiden mussten sie ihre Erhöhung erlangen, so wie ihr und ich es werden tun müssen.
Wann gab es einen Anfang? Es gab nie einen. Wenn es einen gab, wird es auch ein Ende geben; aber es gab nie einen Anfang, und deshalb wird es kein Ende geben; so sieht die Ewigkeit aus. Wenn wir über den Anfang der Ewigkeit reden, ist es eine ziemlich vereinfachte Unterhaltung, und sie reicht weit jenseits des Auffassungsvermögens des Menschen. Alle Wesen werden in einen zukünftigen Stand eingehen, und was meint ihr, was jene denken, die jetzt dort sind? Meint ihr, dass Joseph der Prophet denkt, dass er auf dieser Erde irgendetwas geopfert hat? Nein. Aber der Herr führte ihn auf eine Weise, dass er Herrlichkeit, Erhöhung und Macht verstehen könnte, dass er die Segnungen begreifen könnte,
Seite 308
die der Herr ihm gab. Angenommen ihr hättet einen Diamanten von reinster Qualität, so groß wie meine Faust und millionen Pfund Sterling wert, und würdet ihn jemanden geben, der seinen Wert nicht kennen würde, so würde er ihn so schnell wie eine Kartoffel in den Schlamm werfen, und eine sehr unwissende Person würde keinen Unterschied zwischen einem Stück Gold und einem Stück glänzenden Kupfers erkennen. Er muss die Unterscheidung durch jene Grundsätze des Wissens lernen, die der Herr in die Herzen der menschlichen Familie pflanzt, um sie zu befähigen, das eine vom anderen zu unterscheiden und alles durch seinen Gegensatz zu erkennen. Nehmt ein kleines Mädchen, das nicht mehr Wissen hat, als zu denken, dass ein Stück weißes Papier ebenso gut ist, ein Kleid daraus zu machen, wie ein gutes Stück Leinen, und sie muss warten, bis sie zu dieser Erkenntnis herangewachsen ist. Alle Propheten mussten auf ähnliche Weise lernen. Joseph lernte auf diese Weise, und wir müssen es ebenso.
Wie lange müssen wir leben, bis wir herausfinden, dass wir nichts haben, das wir dem Herrn weihen müssen, dass alles dem Vater im Himmel gehört, dass diese Berge Ihm gehören, die Täler, das Holz, das Wasser, der Boden, und schließlich die Erde und ihre Fülle?
Ihr seht jetzt Seine Heere hier durchziehen, wie sie alles vor sich herfegen. Hat Er mit diesen Grashüpfern nichts zu tun, die unsere Ernte vernichten? Doch, so wie mit allem anderen auf der Erde. Hat Er etwas mit den Heuschrecken in Ägypten zu tun? Ja, aber sie sind nicht damit zufrieden, die Vegetation aufzufressen, sondern sie werden dem Menschen die Schuhe von seinen Füßen fressen und den Bart aus seinem Gesicht; denn wenn sich ein Mann schlafen legt, läuft er Gefahr, seinen Schnurrbart zu verlieren. Dies sind einige der Heere des Herrn. Er erschuf sie und Er erschuf den Menschen, das eine ebenso wie das andere. Er erschuf den Menschen nur ein wenig geringer als die Engel und gleich nach dem Menschen kommt die wilde Schöpfung, und Er füllte die Erde mit unterschiedlichsten Samen und Insekten. Er erschuf die Erde und alles, was mit ihr zusammenhängt, organisierte sie und brachte sie hervor, und jetzt beabsichtigt Er zu sehen, was die Menschen mit ihr tun werden, ob sie geneigt sind, mehr zu tun, als nur zu sagen: "Dies ist meins und das ist deins."
Beachtet die Menschen, die reich an Besitz in diese Kirche gekommen sind, und ob ihr einen finden könnt, der gesagt hat: "Ich brachte fünfzig-, vierzig- oder zwanzigtausend Dollar in diese Kirche", aber der zuletzt nicht entweder bettelnd zur Kirche gekommen oder abgefallen ist? Wenn ihr an der Welt festhaltet und sagt, dass es für euch schwer ist, dies oder jenes zu tun, dann erinnert euch, dass die Liebe des Vaters nicht in euch ist. Lasst mich die Welt so lieben, wie Er sie liebt, sie schön machen und den Namen meines Vaters im Himmel verherrlichen. Es spielt keine Rolle, ob ich oder jemand anderer sie besitzt, wenn wir nur dafür arbeiten, um sie zu verschönern, dann ist es in Ordnung. Lasst mich tun, wozu ich berufen bin, und mit meinem Schicksal kämpfen und nicht über dieses, jenes oder das andere besorgt sein. Ich habe lange genug gesprochen. Möge Gott euch segnen. Amen.
|