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GEISTIGE GABEN - HÖLLE - DIE GEISTERWELT - DIE ÄLTESTEN UND DIE NATIONEN - DIE LAMANITEN - DER TEMPEL
 
EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 3. DEZ. 1854.

Es gibt zwei oder drei Themen, die ich eine kurze Zeit lang belegen möchte, indem ich darüber spreche, und ich werde mit Bemerkungen über geistige Gabe beginnen, die direkt zutreffen auf "solche, die in der Finsternis sitzen und im Schatten des Todes", den Worten des Psalmisten gemäß.
In der Heiligen Schrift, die von Hiob geschrieben wurde, oder von der man sagt, dass sie von ihm geschrieben wurde, kann man lesen: "Es gibt im Menschen einen Geist und die Inspiration des Allmächtigen gibt ihm Verstand", und im Neuen Testament: "In ihm (Christus) war Leben, und das Leben was das Licht der Menschen." Dann sprach Jesus wieder zu ihnen und sagte: "Ich bin das Licht der Welt; wer mir folgt, wird nicht in Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben. Das war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt."
Wir könnten uns vielen anderen Passagen der Heiligen Schrift zuwenden, die auf das anspielen, was ich in Bezug auf die Bewohner der Erde im Sinn habe. Es wird geglaubt oder ist geglaubt worden, denn ich habe es oft von den Ältesten Israels lehren gehört, dass jeder im verantwortlichen Alter, der nicht an das Evangelium des Sohnes Gottes, wie es im Neuen Testament geschrieben steht, glaubt und es in seinem Leben praktiziert, verdammt werden würde, oder in anderen Worten: Wenn jemand nicht ein Heiliger wird oder das, was wir Heiliger nennen, muss er verdammt werden. Entsprechend der alten Heiligen Schrift kann ich in einem Sinne in Bezug auf den Ausdruck zustimmen und wahrhaft sagen, dass die
 
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Bewohner der Erde, die gelebt haben und gestorben sind und die jetzt leben, alle verdammt sind.
Dieser Gedanke bringt so vieles in meinen Sinn, was nicht direkt auf mein Thema anspielt, was ich unterbrechen werde, und ich sage, dass wir jetzt gegen die Teufel kämpfen, um einen Himmel aus dieser Erde zu machen.
Jeder, der die Heiligen Schriften kennt und so versteht wie sie sind und den Geist und Willen Gottes versteht, kann sofort verstehen, dass er, wenn er von der Gegenwart des Herrn ausgeschlossen ist, wenn er Seine Stimme nicht hört, Sein Angesicht nicht sieht, nicht den Dienst Seiner Engel oder die dienenden Geister empfängt und keinen Boten vom Himmel hat, der ihn besucht, sicher in der Hölle sein muss. Ruht der Zorn Gottes auf allen solchen? Ja, und wir haben Menge davon, gerade so viel, wie wir wissen, damit umzugehen. Ist euch nicht bewusst, dass die Heiligen der Letzten Tage dies erkennen und sagen: "Es scheint, als wären die Teufel auf die Heiligen losgelassen"? Wisst ihr nicht, dass sie der Versuchung ausgesetzt sind, um den Zorn, den Groll, die Feindschaft, den Hass Gott gegenüber zu spüren, und den Missfallen gegenüber den Rechtschaffenen und eine Neigung zu spüren, den Allmächtigen enthronisieren zu wollen und sich Seine Vollmacht unrechtmäßig anzueignen? Wenn dies nicht die Hölle ist und nicht der Zorn Gottes, der zu einem gewissen Grad auf den Einwohnern der Erde ruht, werden wir warten, bis wir herausfinden, was sie ist; aber in so wenigen Worten kann ich es nicht besser sagen.
Der Geist des Herrn, das Licht Christi und die Inspiration des Allmächtigen werden jedem Menschen gegeben, um ihnen zu nützen. Alle, die das Evangelium der Erlösung verstehen, haben diesen Trost, wenn sie über den Zustand ihrer Vorfahren nachdenken, so weit sie sie zurückverfolgen können, wenn sie ehrlich sind, wenn sie aufrichtig sind, wenn sie so gut sie konnten, nach dem Licht und der Erkenntnis lebten, das sie hatten, wenn sie dem Herrn gemäß allem dienten, was sie vom Priester und aus anderen Quellen bekommen konnten, und gemäß diesem Licht lebten, sind sie dann verdammt? Ja, genauso wie ihr und ich.
Es wird so verstanden und so steht es geschrieben, dass die Einwohner der Erde, wenn sie durch das gehen, was das Tal des Todes genannt wird, dass das, was sich im Körper befindet, ihn verlässt und in die Welt der Geister geht, die Hades oder Hölle genannt wird. Die Geister, die auf dieser Erde in diesen Körpern wohnen, gehen, wenn sie sie sie verlassen, direkt in die Welt der Geister. Was! Eine versammelte Masse von Bewohnern dort im Geist, die sich miteinander vermischen, so wie sie es hier tun? Ja, Brüder, sie sind zusammen, und wenn sie Gemeinschaft miteinander haben und sich in Sippen und Gesellschaften versammeln, wie sie es hier tun, dann ist es ihr Vorrecht. Ohne Zweifel sehen, hören, unterhalten sie sich und haben immer noch miteinander zu tun, gut wie böse. Jesus selbst ging zu den Geistern im Gefängnis, um ihnen zu predigen, und während er dorthin ging, um ihnen zu predigen, hatte er sicher Gemeinschaft mit ihnen; darüber gibt es keinen Zweifel. Wenn die Propheten hingingen und den Geistern im Gefängnis predigten, hätten sie mit ihnen Gemeinschaft. Wenn die Ältesten Israels in diesen letzten Zeiten hingehen und den Geistern im Gefängnis predigen, haben sie genauso Gemeinschaft mit ihnen, wie unsere Ältesten mit den Bösen im Fleisch, wenn sie hingehen, um ihnen zu predigen.
Dies ist genau das, was ich euch vor Augen führen möchte, auch wenn viele von euch diese Grundsätze verstehen, und noch einmal, viele von euch hatten nicht das Vorrecht, sie zu hören. Bruder Woodard, der heute Morgen zu euch sprach, ist in Italien gewesen und hatte nie zuvor das Vorrecht, sich mit den Heiligen zu sammeln. Er hörte zuerst vom Hervorkommen des Buches Mormon und der Wiederherstellung des Evangeliums von den Ältesten, die dort durchreisten, wo er sich befand, und durch den Geist des Herrn verstand er.
Brüder und Schwestern und alle, die das Evangelium der Erlösung predigen und kurzum alle, die diese Erde bewohnen:
 
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Ich möchte, dass ihr versteht, dass es dem Herrn gefallen hat, hier Körper zu organisieren und Geister in sie zu geben, und dass sie dann zu intelligenten Wesen werden. Mit der Zeit, früher oder später, kehrt dieser Körper, den ihr anfassen könnt, den ihr fühlen, sehen und mit dem ihr umgehen könnt usw., in seine Mutter Staub zurück. Ist der Geist tot? Nein. Ihr glaubt, dass der Geist immer noch existiert, wenn dieser Körper wieder in die Erde zerkrümelt, und der Geist, den Gott in den Körper gibt, geht in die Welt der Geister. Wie sieht ihre Situation aus? Gibt es für sie überhaupt eine Gelegenheit? Ja, auch wenn es eine Menge Heilige Schrift gibt, die die Priester gern gemacht haben, ohne Offenbarung, die diesem Gedanken widerspricht; und die Traditionen der Väter widersprechen ihr, nicht die Traditionen der Propheten und Apostel, sondern die unserer Väter, derjenigen, die in den finsteren Zeitaltern der Welt gelebt haben, und die große Mehrheit derjenigen, die jetzt leben; denn ich kenne keine dunklere Periode in der Geschichte der Welt als die des neunzehnten Jahrhunderts, abgetrennt vom Licht des neuen und ewigen Bundes. Es ist die Unwissenheit und der Aberglaube des Volkes, die dem künftigen Fortschritt in der Welt der Geister widersprechen; denn das Evangelium tut es nicht. Es gibt für Menschen, die im Geist sind, eine Gelegenheit, das Evangelium anzunehmen. Jesus ging, während sein Körper im Grab lag, für zwei Nächte und einen Tag in die Welt der Geister, um den Brüdern zu zeigen, wie sie in der Geisterwelt das Königreich aufbauen und die Geister zur Erkenntnis Wahrheit bringen sollten. Er ging hin, um dort das Muster zu schaffen, so wie er es auf dieser Erde getan hatte. Daher erkennt ihr, dass Geister dort das Vorrecht haben, die Wahrheit anzunehmen.
Ihr könntet fragen, ob sie dort getauft werden? Nein. Können ihnen die Hände aufgelegt werden für die Gabe des Heiligen Geistes? Nein. Keine der äußerlichen Verordnungen wird dort dargeboten, die zum Fleisch gehören, sondern nur das Licht, die Herrlichkeit und die Macht des Heiligen Geistes werden ebenso freigebig genossen wie auf der Erde; und es gibt Gesetze, die die Geisterwelt regieren und kontrollieren und denen sie unterworfen sind.
Können wir irgendetwas für sie tun? Ja. Wofür versuchen wir, einen Tempel zu bauen? Und wir sollen hier nicht nur einen Tempel bauen, wenn wir erfolgreich sind und gesegnet und bewahrt werden, sondern wir werden wahrscheinlich zwei oder drei weitere usw. beginnen, so schnell, wie das Werk es erforderlich macht, für den ausdrücklichen Zweck, unsere Toten zu erlösen. Wenn ich eine Offenbarung bekomme, dass einige meiner Vorfahren ohne die Segnungen des Evangeliums lebten und starben oder es nicht einmal predigen hörten, aber genauso ehrlich waren wie ich es bin, so aufrichtig wie ich bin oder wie irgendein Mann oder irgendeine Frau auf der Erde, so rechtschaffen, soweit sie wissen wie, wie irgendein Apostel oder Prophet, der jemals lebte, werde ich hingehen und mich taufen, konfirmieren, waschen und salben lassen und für sie durch alle Verordnungen und Endowments gehen, damit ihr Weg zum celestialen Reich offen sein kann.
Wie ich euch oft gesagt habe: Das ist das Werk des Millenniums. Es ist das Werk, das durch den Samen Abrahams, den auserwählten Samen, den königlichen Samen, durch die Gesegneten des Herrn durchgeführt werden muss, durch diejenigen, mit denen der Herr einen Bund schloss. Sie werden hervortreten und jeden Sohn und jede Tochter Adams erretten, die hier auf der Erde Erlösung empfangen wird; und es wird allen Geistern in der Geisterwelt gepredigt, mit ihnen gesprochen und ihnen die Grundsätze der Erlösung gebracht werden, damit sie das Vorrecht haben können, das Evangelium anzunehmen; und sie werden hier eine Menge Kinder auf der Erde haben, die für sie in diesen Verordnungen des Evangeliums, die zum Fleisch gehören, amtieren.
Viele Menschen glauben, dass der Geist des Herrn nicht auf der Erde gewesen ist, als das Evangelium nicht in Reinheit unter den Menschen war. Sie glauben, dass der Geist des Herrn seit dem Abfall der Kirche gänzlich von der Erde genommen worden ist.
 
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Ich glaube nicht einen Moment lang, dass es einen Mann oder eine Frau von den Tagen Adams bis heute auf dieser Erde gegeben hat, die nicht von den Offenbarungen Jesu Christi erleuchtet, angeleitet und belehrt worden sind. "Was! Die unwissenden Heiden?" Ja, jedes menschliche Wesen, das einen gesunden Verstand besessen hat. Ich bin weit davon entfernt zu glauben, dass die Menschenkinder des Vorrechts beraubt worden sind, den Geist des Herrn zu empfangen, der sie Richtig von Falsch unterscheiden lehrt. Ganz gleich welche Traditionen ihre Väter hatten, so werden diejenigen, die vor dem Herrn ehrlich waren und aufrecht handelten, gemäß dem besten Wissen, das sie hatten, eine Gelegenheit haben, in das Reich Gottes zu gehen. Ich glaube, dass dieses Vorrecht den Söhnen und Töchtern Adams gehört und von ihm auf seine Kinder überging, die durch alle Generationen gleichzeitig bei ihm waren.
Menschen, die unter dem Einfluss ihrer Traditionen und früheren Ansichten standen, werden begehren, massenhaft Fragen zu diesem Thema zu stellen, aber ich denke, dass ich euren Geistern Erleichterung geben kann.
Der Geist des Herrn übertritt nicht die Gesetze Gottes, die der Menschheit für ihre Regierung gegeben wurden, wenn er das Volk belehrt und ihre Sinne für die Grundsätze der Wahrheit öffnet. Folglich machte Er den Menschen zum Agenten, der seinem Gott gegenüber rechenschaftspflichtig ist, als der Herr ihn erschuf, mit der Freiheit zu handeln und bis zu einem gewissen Grad zu tun, was ihm gefällt, um sich zu bewähren. Es gibt ein Gesetz, das so weit den Menschen regiert; aber das celestiale Reich ist, wie ich euch oft gesagt habe, für alle Kinder Adams gleich und wird es immer sein. Wenn wir über das celestiale Gesetz sprechen, das vom Himmel offenbart ist, das heißt über das Priestertum, dann sprechen wir über den Grundsatz der Erlösung, über ein vollkommenes System der Regierung, der Gesetze und Verordnungen, durch das wir darauf vorbereitet werden können, von einem Tor zum anderen zu gehen und von einem Wachposten zum anderen, bis wir in die Gegenwart unseres Vaters und Gottes gelangen. Dieses Gesetz ist nicht immer auf der Erde gewesen, und während seiner Abwesenheit sind den Menschenkindern für ihren Fortschritt, für ihre Erziehung, für ihre Regierung andere Gesetze gegeben worden, um zu beweisen, was sie tun würden, wenn sie der Eigenkontrolle überlassen sind; und was wir Tradition nennen, ist aus diesen Umständen erwachsen.
Es gibt so viel darüber, über das ich kaum wage, zu sprechen zu beginnen. Es würde eine ausführliche Ansprache über diesen besonderen Punkt erfordern. So viel sei aber gesagt: Der Herr hat keine Gesetze erlassen, durch die ich gezwungen werde, mir Schuhe in einem bestimmten Stil machen zu lassen. Er hat nie ein Gesetz gegeben, das festlegt, ob ich Stiefel mit rechtwinkligem oder spitzem Zehenteil haben soll, ob ich einen Mantel mit der Taille direkt unter meinen Armen und die Röcke hinunter bis zu meinen Hacken haben soll, oder ob ich einen Mantel haben soll wie den, den ich anhabe. Zu einem gewissen Grad wurde Intelligenz auf Heilige und Sünder übertragen, um sie unabhängig zu gebrauchen, unabhängig davon, ob sie das Gesetz des Priestertums haben oder nicht, oder ob sie jemals davon gehört haben oder nicht. "Ich gebe Intelligenz in dich hinein", sagte der Herr, "damit du wissen kannst, wie du dich selbst regieren und kontrollieren und es dir auf der Erde behaglich und dich glücklich machen kannst, und ich gebe dir bestimmte Vorrechte, in deiner Sphäre so unabhängig handeln zu können, wie ich es bei der Regierung im Himmel tue."
Ganz gleich, ob wir Juden oder Heiden sind, wie die zwei Klassen von Menschen genannt werden, obwohl Nichtjuden ein ungehorsames Volk bezeichnet, ganz gleich, ob wir so fest an den Koran glauben, wie wir jetzt an die Bibel glauben, ganz gleich, ob wir von den Juden, Nichtjuden oder Hottentotten erzogen worden sind, ob wir dem wahren und lebendigen Gott dienen oder einem Abbild, wenn wir nur ehrlich vor dem Gott sind, dem wir dienen.
 
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Bruder George Q. Cannon brachte mir einen Gott von den Sandwich-Inseln mit, aus einem Stück Holz hergestellt. Wenn all die Leute sich vor solch einem Gott wie diesem niederbeugen, entspricht es ihren Gesetzen und Verordnungen und der Art, wie sie miteinander umgehen. Der Herr erlaubt ihnen, in Bezug auf diese Angelegenheit zu tun, was ihnen gefällt, und diese Veranschaulichung wird auf alle Nationen auf dem Angesicht der Erde anwendbar sein. Für Leute, die unter die Räder des Molochs fallen und zu Tode gequetscht werden, die bei der Anbetung ihrer Götzen ihre Kinder opfern, gibt es, wenn sie nach ihrem besten Wissen handeln, eine Chance für ihre Erlösung, und zwar in so fern, wie es die Erlösung für jeden anderen gibt.
"Nehmt ihr an, dass die Hindus das Licht des Geistes Christi haben?" Ich weiß, dass sie es haben, und ebenso die Hottentotten und jedes andere Volk und Königreich auf dem Angesicht der Erde, auch wenn einige von ihnen Kannibalen sein mögen und sich einer Praktik hingeben, die für unsere geläuterten Gefühle die widerwärtigste ist, die wir unter allen Völkern kennen, sie ist es eben doch eine Praktik, über die die religiösen, geläuterten und polierten Bewohner unseres lieblichen Landes erschaudern. Aber lasst mich irgendein Mitglied dieser Versammlung, oder alle von ihnen, in solch einen Zustand des Leidens von Jahr zu Jahr versetzen, so dass sie nie einen Tag mit der Behaglichkeit für eine Stunde sehen werden, keine Befriedigung des menschlichen Lebens, dann wäre im Vergleich dazu ein Zustand dieser Art, die Sünde, menschliche Wesen zu töten und zu essen, nicht so groß wie viele Sünden, die von den so genannten christlichen Völkern begangen werden.
Kann ich eure Sinne auf Umstände dieser Art unter dem Volk unseres lieblichen Landes verweisen? Ja, Brüder und Schwestern, Damen und Herren, Dutzende davon. Wenn ein Mann Macht über seinen Nächsten hat, über seinen Mitmenschen, und ihn in Qualen versetzt, die wie die Flammen des ewigen Feuers sind, so dass er es nie wieder wagt, seine Meinung zu sagen, oder über die Straße zu gehen oder irgendeiner geschäftlichen Tätigkeit nachzugehen, ohne beständige Furcht vor seinem Unterdrücker zu haben und vor der Rute, die zur Bestrafung über ihm hängt, dann ist es schlimmer als ihn zu töten und aufzuessen. Das ist wie die Qualen der Hölle, wisst ihr das? Nun lasst euch nicht erschrecken, wenn ihr hört, wie die Heiden in ekelhaften Praktiken verwickelt sind; denn ich fordere euch heraus, eine üblere oder entartetere Bande zu bringen als die, die unter den so genannten zivilisierten Völkern der Erde existiert.
Als ich Bruder George Q. Cannon über die Traditionen des Volkes sprechen hörte, wo er gewesen ist, dachte ich, dass einige ihrer Traditionen nicht schlimmer wären als einige von unseren. Sie glauben, dass niemand fähiger ist, die Bewohner der Erde zu belehren, als sie, und ich fordere sie heraus, dies stärker zu glauben als wir es von uns glauben. Dies ist es, was uns gelehrt worden ist und was wir wahrhaftig glauben. Ihnen ist derselbe Gedanke gelehrt worden und sie glauben es mit ganzem Herzen. Werft sie also wegen ihres ehrlichen Glaubens nicht in die Hölle hinunter.
Aber wenn das Licht der Erkenntnis Gottes zu einem Menschen kommt und er es verwirft, dann ist dies seine Verdammung. Wenn ich ihm alles im Namen des Herrn verkündet habe, wozu ich bevollmächtigt bin, wenn er die Visionen der Ewigkeit nicht hat, dann ist für ihn alles Unsinn. Um die Wahrheit meines Zeugnisses zu erkennen, muss er die Visionen und Offenbarungen Gottes für sich selbst haben. Und wenn er sie bekommt und sich abwendet und zum Verräter der Sache der Rechtschaffenheit wird, wird der Zorn Gottes auf ihn einschlagen und die Rache des Allmächtigen wird schwer auf ihm lasten. Dies kommt nicht herbei, weil vor ihnen ihre Väter in Finsternis lebten, sondern weil der Herr den Geist der Offenbarung über sie ausgießt und sie ihn verwerfen. Dann sind sie bereit für den
 
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Zorn Gottes und sie werden in einen anderen Teil der Geisterwelt verbannt, wo der Teufel Macht und Kontrolle über sie hat.
Haben sich nicht alle unsere Missionare über harte Zeiten in ihren Feldern der Arbeit beklagt? Und einige, die vor kurzem ausgeschickt wurden, kommen Heim. Es ist eine harte Zeit für die Brüder, die in Indien predigen. Ich verstehe den Grund dafür und ich möchte euch sagen, dass ihr es verstehen mögt, wenn ihr dorthin geht oder nicht.
Nehmt einen künstlichen Globus und zeigt auf den Flecken, wo der Herr begann, Sein Königreich in den Zeiten vor der Flut aufzubauen. Folgt der Geschichte des Volkes bis zu den Tagen nach der Flut und sucht auf dem Globus die Stelle, wo sich ihre Kinder niederließen und wo die Verwirrung der Sprachen stattfand. Dann folgt der Spur der Kinder Israels aus Ägypten, folgt ihrer Spur am Meer entlang und ihren Wanderungen durch das Rote Meer zum Land Kanaan. Dann nehmt den Schauplatz Jerusalem, wo der Erretter den Märtyrertod starb. Dann folgt den Pfaden der antiken Apostel Christi und seht, wo sie das Evangelium predigten, und wenn ihr ihren Spuren während des ganzen Ausmaßes ihrer Arbeit gefolgt seid und zu denen kommt, die das Evangelium nicht verwarfen oder nicht das Vorrecht hatten, es zu empfangen, dann seid ihr an die Grenzen des Bodens gekommen, wo der Samen nicht aufgenommen werden kann.
Jerusalem wird nicht dadurch erlöst werden, dass wir dorthin gehen und den Bewohnern predigen. Es wird durch die hohe Hand des Allmächtigen erlöst werden, es wird durch die Macht Gottes und durch das Ausgießen Seiner Gerichtsbeschlüsse in den Besitz der alten Israeliten gegeben werden. Der Boden, wo ihr den guten Samen aussähen könnt und wo er Früchte hervorbringen wird, die ihr einsammeln könnt, befindet sich außerhalb dessen, wo die antiken Apostel und Propheten arbeiteten. Sie hatten das Licht und die Macht Gottes bei sich und machten die Hand des Allmächtigen offenbar, indem sie das Volk befreiten und Wunder wirkten und diejenigen retteten, die erlöst wurden, und die Menschen, die am bereitesten sind, das Evangelium anzunehmen, sind diejenigen, die von den Tagen Noahs an bis heute ohne es gelebt haben.
Wenn ihr eine Insel finden könnt, auf der ein Teil des Volkes, das vom Turm zu Babel aus zerstreut wurde, einen Ruheplatz fand und deren Bewohner nie von irgendeinem der antiken Apostel und Propheten besucht wurden und die Jesus nicht besuchte und die von den Tagen der Verwirrung an keine Erkenntnis über den Vater empfangen haben, auch nicht über den Sohn, dann ist dort der Flecken, wo die Ältesten die Früchte ihrer Arbeit mehr als anderswo ernten werden.
Bevor wir das Priestertum in diesen letzten Tagen empfingen, als wir Mitglieder der verschiedenen Sektenkirchen waren, lasen wir gewöhnlich viel über die Waldenser, über die Bruder Woodard heute gesprochen hat und die die Berge und Täler von Piedmont bewohnen und von denen die Baptisten, wie sie sagen, ihre Vollmacht oder ihr Priestertum erhielten. Aber ihr Priestertum ist nicht besser als das katholische Priestertum. Denkt ihr, dass sie als ein Volk das Evangelium annehmen werden? Nein. Einige von ihnen schon. Ihr erinnert euch, dass Bruder Woodard sagte, dass sie eine gemischte Rasse wären und die Nachkommen derjenigen seien, die das Evangelium hörten und von denen die meisten es verwarfen. Er sagte, dass nur wenige von ihnen lesen und schreiben konnten und dass der Priester bereit war, diejenigen zu züchtigen, die lesen konnten, wenn bekannt wurde, dass sie ihr eigenes Wissen benutzten. Nun, sie sind nur wie unvernünftiges Vieh. Man kann ihnen für ihren Aberglauben nicht die Schuld geben und sie sind nicht das Volk, das bereitwillig das Evangelium annimmt. Ich könnte sagen, dass sie ihr gusseisernes Glaubensbekenntnis ins Zentrum eines Eisengießens gelegt haben. Das Glaubensbekenntnis, die Ansichten und der Aberglaube ihrer Väter, ihre Priester, Könige, Richter und Männer
 
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in Autorität sind in eine Form geworfen worden und dort sind sie zu Gusseisen stereotypisiert worden. Ihr mögt ihre Eisenbänder sprengen und sie befreien und nur wenige von ihnen werden das Evangelium annehmen.
Wie kommt das? Weil ihre Väter das Evangelium hörten und die meisten von ihnen es verwarfen, und der Fluch des Allmächtigen liegt auf ihnen und auf ihrer Nachkommenschaft, bis sie ihre Erlösung durch Leiden ausgearbeitet haben; denn der Letzte wird der Erste sein und der Erste wird der Letzte sein. Ein Volk, das das Vorrecht gehabt hatte, den ewigen Bund zu empfangen, und ihn verworfen hat, wird ihm Reich Gottes errettet werden, aber es wird sich unter den Allerletzten befinden, die das Evangelium annehmen werden. Ihr werdet euch vielleicht darüber wundern. Für mich ist es kein Wunder, weil ich natürliche Grundsätze und gesunde Logik für all diese Vorsehungen des Allmächtigen empfinde. Alle Seine Vorsehungen für Sein Volk auf dem Angesicht der gesamten Erde sind vollkommen philosophisch. Erinnert euch also, dass es für alle, die ehrlich im Herzen sind, eine Chance gibt. Was sollen wir mit denen machen, die unehrlich sind? Lasst sie bei den Guten verbleiben, bis die Zeit kommt, sie wegzuwerfen und aus den Guten herauszusammeln.
Wir könnten viel über diesen Punkt sagen und euch zeigen, warum Dinge in Bezug auf die Bewohner der Erde, die das Evangelium annehmen oder verwerfen, so sind, wie sie sind. Nehmt ihr an, dass sie an Jesus Christus in Jerusalem glauben? Könnt ihr aus einem Juden einen Christen machen? Ich sage euch: Nein. Wenn ein Jude in diese Kirche kommt und ehrlich bekennt, ein Heiliger zu sein, ein Jünger Christi, und in seinen Adern vom Blute Judas ist, wird er abfallen. Er mag als Jude geboren und aufgewachsen sein, ein Gesicht eines Juden haben, die Sprache der Juden sprechen und an allen Zeremonien der jüdischen Tradition teilgenommen und offen bekannt haben, alle Tage ein Jude zu sein, aber ich werde euch ein Geheimnis erzählen: Es gibt nicht ein Teilchen vom Blut des Judentums in ihm, wenn er ein wahrer Christ, ein Heiliger Gottes geworden ist; denn, wenn es etwas davon gibt, wird er mit größter Sicherheit die Kirche Christi verlassen oder das Blut wird sich aus seinen Adern ergießen. Wir haben Menschen unter uns, die Juden waren und vom Judentum bekehrt wurden. Hier ist zum Beispiel Bruder Neibaur. Glaube ich, dass es in seinen Adern ein Teilchen vom Blute Judas gibt? Nein, nicht so viel, wie man auf der Spitze der feinsten Batistennadel durch ein Mikroskop mit zweimillionenfacher Vergrößerung erkennen könnte. Dies ist ein Geheimnis, das ihr vielleicht an einem kommenden Tag zu eurer Genugtuung herausfinden werdet. Der Herr wusste, wie er zu den Juden predigen musste, und sagte ihnen, was die Wahrheit war. Ihr könntet es genauso versuchen, die niedrigsten dieser Indianerstämme zu befehligen und ihnen Waffen und Ausrüstung zu geben, und versuchen, sie durch die reguläre militärische Ausbildung zu bringen, wie den Juden zu predigen, um sie zum Glauben an Jesus Christus zu veranlassen.
Jerusalem wird nicht durch die sanfte, leise Stimme des Predigers des Evangeliums des Friedens erlöst. Wieso? Weil sie einst die Gesegneten des Herrn waren, die Auserwählten des Herrn, der verheißene Samen. Sie waren das Volk, aus denen der Messias entspringen sollte, und nur durch diesen Stamm sollte Erlösung gefunden werden. Der Messias kam unter sie und sie töteten ihn, und sie werden die Letzten von allen Nachkommen Abrahams sein, die das Vorrecht haben, den Neuen und Ewigen Bund zu empfangen. Ihr könntet ihnen Gold aushändigen, ihr könntet sie ernähren und kleiden, aber es ist unmöglich, die Juden zu bekehren, bevor der Herr, Gott der Allmächtige, es tut.
Uns wird dies im Bericht über Kain und Abel veranschaulicht. Kain unterhielt sich jeden Tag mit seinem Gott und kannte alles über den Plan der Erschaffung seiner Erde, weil es ihm sein Vater erzählte. Aber aus Mangel an Demut und durch Neid und Eifer,
 
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das Königreich zu besitzen und das Ganze unter seiner Kontrolle zu haben und niemand anderem das Recht zuzugestehen, ein Wort zu sagen, was hat er getan? Er tötete seinen Bruder. Der Herr setzte ein Zeichen auf ihn; und es gibt in diesem Raum einige seiner Kinder. Wenn all die anderen Kinder Adams das Vorrecht gehabt haben, das Priestertum zu empfangen und in das Königreich Gottes zu kommen, und aus allen vier Enden der Erde heraus erlöst sein werden und ihre Auferstehung von den Toten empfangen haben, dann wird Zeit genug sein, den Fluch von Kain und seiner Nachkommenschaft zu entfernen. Er raubte seinem Bruder das Vorrecht, seine Reise durch das Leben fortzusetzen und sein Königreich durch Vermehrung auf der Erde auszuweiten; und weil er dies tat, ist er der letzte, der an den Freuden des Königreiches Gottes teilhaben wird.
Hier sind die Lamaniten, ein weiteres Beispiel. Ihre Bosheit war nicht so groß wie die derjenigen, die den Sohn Gottes töteten. Jesus selbst offenbarte sich ihnen, nachdem er getötet worden war, predigte ihnen das Evangelium. Aber in der vierten Generation wurde das Priestertum aus ihrer Mitte vertrieben und danach hörten die Gesetze, Verordnungen und die Macht des Evangeliums auf, bei ihnen zu sein. Ist ihr Fluch genauso groß wie derer in Palästina? Nein, er ist vergleichsweise leicht. Sie begannen nach dem Blut des anderen zu dürsten und schlachteten sich gegenseitig ab, von Generation zu Generation, bis Sie in Bosheit und üble, höchst entwürdigende Grundsätze versanken und ekelhaft und nichtswürdig geworden waren. Dennoch wird deren Fluch eher entfernt, als der Fluch der Kinder Judas. Und sie werden „ein weißes und schönes Volk“ werden.
Bruder Ballantyne und viele andere Brüder in fernen Ländern schrieben: „O, wie würden wir uns freuen, wenn wir das Vorrecht hätten, unsere Bergheimat zu besuchen!“ Ich würde mir eher vornehmen, fünftausend Lamaniten zu bekehren, als eines dieser miserablen Kreaturen zu bekehren, deren Väter den Erlöser töteten und die bis heute sagen: „Amen zu der Tat“. Ja, ich würde lieber den Teufel selbst bekehren wollen, wenn es möglich wäre.
Also sage ich den Ältesten in jener Region: Seid nicht erstaunt, wenn ihr harte Zeiten sehen müsst. Und wenn ich eine Stimme hätte, die die Ohren all der Ältesten erreichen könnte, würde ich sagen: VERLASST SIE UND KOMMT NACH HAUSE; DER HERR VERLANGT NICHT VON EUCH, DORT ZU BLEIBEN; DENN SIE MÜSSEN LEIDEN UND VERDAMMT SEIN.
Nun, Schwestern, schreibt euren Ehemännern, die in den Regionen sind, wo in alter Zeit das Evangelium gepredigt worden ist, dass sie nach Hause kommen sollen; und ich sage allen Ältesten, die in Ländern sind, wo vor unserer Zeit das Evangelium gepredigt worden ist, kommt von diesem Volke weg und verlasst sie, dass sie in ihren Sünden und in ihrer Unwissenheit leben und sterben. Denn die Sünde ihrer Väter ist für sie ein süßes Stückchen und sie haben Freude an ihrer Bosheit. Darum lasst sie allein und kommt nach Hause und predigt den Lamaniten.
Es gibt viele in dieser Stadt, die ein Ereignis bezeugen können, von dem ich jetzt erzählen werde. Im letzten Frühjahr, als wir Walker, den Indianerhäuptling, besuchten, war er stumpfsinnig und verdrießlich, und lag in seinem Zelt und wollte nicht herauskommen, um uns zu treffen. Ich ging in sein Zelt und das, was er sagte, war: „Bruder Brigham, lege mir deine Hände auf, denn mein Geist ist von mir gegangen und ich möchte, dass er wieder zurückkommt.“ Er war voller Zorn, denn sein Volk hatte gekämpft und er wusste nicht, ob er sich auf die Seite des Friedens oder des Krieges stellen sollte.
Wir legten ihm die Hände auf und er fühlte sich besser. Auf seine Bitte hin sangen wir einige „Mormonen“-Lieder und als wir das Zelt verließen, war er voll guten Geistes und wollte diesem Volk nicht Unrecht tun, keinem einzigen. Er war voller Freundlichkeit und Liebe zu Gott und all Seinen Werken. Er reiste mit uns
 
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nach Iron County und hatte träume, die in Offenbarungen gipfelten. Wenn ich ihn die ganze Zeit bei mir behalten könnte, nehmt ihr an, dass er dann einen bösen Geist haben würde? Nein. Er würde mit dem Geist des Herrn erfüllt sein.
Letzten Sabbat hatten wir eine ausgezeichnete Ansprache von Bruder Aaron Farr. Sein Geist ist gut und auch Bruder Washington L. Jollys. Bruder Farr würzte seine Bemerkungen damit, "dass wir schöne Häuser bauten und den Tempel des Herrn vernachlässigten", und Bruder Jolly bezog sich in seinen Bemerkungen auf dieselbe Sache. Wenn es nicht ihre Gefühle verletzten würde, würde ich sagen: Es ist nicht eure Sache, ob wir hier jahrelang keinen Tempel bauen. Ich weiß, dass sie sich begierig fühlen, für uns einen Ort zu haben, um darin die Endowments durchzuführen, und so ist es mit mir.
Denkt ihr nicht, dass wir unter denen, denen wir in Nauvoo die Endowments spendeten, sie einigen spendeten, die Teufel, oder in anderen Worten, voller Teufel waren? Ihr wünscht zu sehen, dass ein Tempel gebaut wird, und wenn er fertig ist, werden einige arme, elende Wesen herkommen und sagen: "Wir wurden von Bruder Soundso getauft. Bruder Brigham ist ein bezaubernder Mann und was für eine exzellente Frau seine Gattin ist! Können wir in diesem Winter nicht unsere Endowments haben, Bruder Brigham?" Und sie werden Bruder Kimball anbetteln und sich für diesen oder jenen Mann einsetzen und sagen: "Lass ihn sein Endowment haben; denn er ist so großmütig und liebend; er gab einer Schwester ein paar Socken und Schuhe. Kann er nicht sein Endowment haben?" Nun, er bekommt sein Endowment und wofür? Um nach Kalifornien zu gehen und alles ihm Mögliche zu offenbaren und die Bösen aufzuwiegeln und sich für die Hölle zu bereiten.
Ich würde lieber dieses Volk gereinigt sehen und den Rechtschaffenen ihre Endowments geben, nachdem sie eine Weile gewartet haben. Lasst die Armen und diejenigen, die vor dem Herrn demütig sind, die erste Chance haben. Ich werde keinen Tempel bauen, auch nicht damit beginnen, ein Stück gehauenen Steins auf das Fundament zu schleppen oder ein Brett oder Stück Holz für das Gebäude zu glätten, bevor nicht das Tempelgrundstück eingezäunt ist. Wenn dieses Volk ein Fünftel oder Sechstel des Zehnten zahlen wird, der gebührend wäre, können wir alles bauen, was wir wünschen.
Ich werde es wagen zu sagen, dass die Brüder Farr und Jolly nie dort, wo sie gearbeitet haben, ihren Brüdern rieten, hierher zu kommen und ihren Zehnten zu bezahlen, und dennoch schauen sie auf mich, dass ich dies alles tue, das Evangelium den Nationen sende, Tempel baue und bei Nacht und bei Tag über die Interessen dieses Königreiches wache, und sie haben das Wort Zehnten nicht einmal in den Mund genommen, oder, wenn sie es getan haben, so haben sie es nur eben berührt, und wenn sie hierher kommen, flüstern sie in mein Ohr: "Bruder Brigham, behandle sie in Bezug auf den Zehnten vorsichtig; denn sie wissen nur wenig darüber."
Ich möchte, dass ihr mich versteht. Wartet, bis dieses Volk ihren Zehnten gezahlt hat, bevor irgendeine Forderung nach einem Tempel an den Herrn oder an Seine Diener gerichtet wird. Wenn dieses Volk sich erhebt und an mich Forderungen für irgendetwas stellt, das nicht getan worden ist, oder sich über irgendetwas beklagt, was sie getan haben, bin ich bereit, die Bücher auf dem Laufenden zu bringen und eine Bilanz aufzustellen, und zu zeigen, ob ihr oder euer Präsident säumige Zahler sind. Wenn alle Brüder verstünden und eine korrekte Politik verfolgen würden, würde es ihnen besser gehen als jetzt. Meine Politik ist es, reich zu werden; ich bin in ewigen Dingen ein Geizhals. Wünsche ich an den Dingen dieser Erde reich zu werden? Ja, wenn der Herr es wünscht, dass ich solche Dinge haben soll, und ich sie vorteilhaft verwenden kann. Meine Politik ist es, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind eifrig beschäftigt zu halten, damit sie keine untätige Zeit haben, in der Nacht Schaden auszuhecken und Pläne zu schmieden, um ihren eigenen Untergang zustande zu bringen.
Wir sehen Menschen auf unseren Straßen, die nur damit beschäftigt sind, den Untergang dieses Volkes zu planen. Aber Männer, die in
 
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den Canyons, in den Läden oder in irgendeiner aktiven Arbeit am Tag beschäftigt sind, sind froh, zur Ruhe gehen zu können, wenn die Nacht hereinbricht. Die Nacht ist die Zeit, wann die Müßigen und Trägen ihre Beute ans Wasser führen. Meine Politik ist es, jeden mit dem Aufbau dieses Königreiches, mit dem Bauen von Häusern, dem Aufbrechen von Land, dem Pflanzen von Obst- und Zierbäumen, mit dem Anlegen von schönen Gärten, gefälligen Spazierwegen, schönen Hainen, dem Bauen von Akademien und anderen Orten der Bildung geschäftig zu halten.
Es gibt Hunderte junger Männer hier, die zur Schule gehen können, was weit besser ist, als ihre Zeit zu verschwenden. Studiert Sprachen, erwerbt Kenntnis und Verständnis, und während ihr dies tut, erwerbt Weisheit von Gott und vergesst sie nicht und lernt, wie ihr sie anwenden müsst, damit ihr in allen Tagen eures Lebens Gutes tun könnt. Möge Gott euch segnen. AMEN.

 
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