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DIE VERGRÖSSERTEN MÄCHTE UND FÄHIGKEITEN DES GEISTES IN EINEM KÜNFTIGEN STAND

 
EINE ANSPRACHE VON ELDER ORSON PRATT, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 15. OKTOBER 1854.
 
Ich fühle mich heute Nachmittag meinem himmlischen Vater gegenüber dankbar für das Vorrecht, mich mit den Heiligen in diesem Tabernakel zu versammeln, und ich fühle mich auch für das Vorrecht dankbar, mich in diese Kanzel zu erheben, zu dem Zweck, zu euch über solche Themen zu sprechen, die meinem Geist präsentiert werden mögen.
Manchmal wird mir mehr als zu anderen Zeiten die Notwendigkeit bewusst, die Gabe des Heiligen Geistes auf mir ruhen zu haben, um das Volk zu unterweisen und zu belehren; denn dies ist das einzige Ziel des Sprechens und Hörens an einem Ort wie diesem. Wir sprechen zu dem Zweck, anderen die Vorstellungen zu vermitteln, die sich in unseren eigenen Köpfen befinden, oder solche Vorstellungen, die Gott in unsere Herzen zu geben geruht. Die Leute lauschen mit der Absicht, die Vorstellungen, die vorgebracht werden, zu empfangen, in der Hoffnung, dass ihr Verstand durch den Sprecher erweitert und unterrichtet werden wird. Falls ich mein eigenes Herz kenne, so ist es mein Wunsch, wenn ich mich vor einer Versammlung erhebe, etwas zu vermitteln, das für die Geister des Volkes unterweisend sein soll, und um dies zu tun, bin ich mir vielleicht ebenso gut wie jede andere lebende Person über die Notwendigkeit bewusst, jenen Geist zu haben, der in der Lage ist, dem Verstand die Wahrheit zu übermitteln, jenen Geist, der in der Lage ist, das Herz in genau dem Augenblick mit Worten und Ideen zu inspirieren, die dem Wohl des Volkes dienen sollen. Dies ist in der Tat die Verheißung des Herrn an Seine Diener. Sie sollen keinen Gedanken in Bezug auf die Worte und Vorstellungen vorwegnehmen, die sie vor der Versammlung äußern sollen. Es ist wahr; ihnen wird in den Offenbarungen, die Gott gegeben hat, geboten, in ihren Herzen fortwährend die Worte des Lebens anzuhäufen.
Warum wird von uns, als Diener Gottes, verlangt, in unseren Herzen die Worte des Lebens anzuhäufen? Ist es, damit wir einen Vorrat an Wissen und Information haben können, ist es, damit wir wahre Grundsätze, wahre Lehre über alle Themen verstehen können, die zur Wohlfahrt des
 
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Menschen gehören, damit das Herz, erfüllt mit Verstand, Licht, Erkenntnis, Wahrheit, mit Theorie und Kenntnis von Dingen, die Gott offenbart hat, in der Lage sein möge, genau in dem Augenblick über jenen Teil desselben zu sprechen, den Gott gern der Versammlung mitteilen möchte, angepasst an ihre Aufnahmefähigkeit und an die Umstände. Dies ist nicht das Vorwegnehmen von Gedanken, die wir sagen sollen. Wenn wir die Worte, die Gott offenbart hat, die im Buch Mormon, in Lehre und Bündnisse und in den verschiedenen Offenbarungen, die Gott in letzter Zeit gegeben hat, geschrieben stehen, anhäufen würden (ich meine die gedruckten und geschriebenen) zusammen mit dem, was er in alter Zeit offenbart hat, wenn wir dies alles auf die Tafel unseres Verstandes einprägen lassen würden, dann wäre es nicht die Vorwegnahme der Gedanken, die wir sagen sollten.
Wenn wir uns erheben, um vor einer Versammlung zu sprechen, wenn wir uns von Gott abhängig machen, uns mit dem Heiligen Geist zu inspirieren, nicht nur das Wissen und die Information in Bezug auf die Dinge, die geschrieben stehen und die offenbart worden sind, vorzutragen, sondern neue Ideen, Anweisungen und Informationen durch die Macht des Heiligen Geistes mitzuteilen, werden wir auf diese Weise in der Lage sein zu erbauen.
Manchmal, wenn ich mich hier in den Tälern der Berge vor einer Versammlung von Heiligen erhebe, betrachte ich mich ungezwungen und überdenke ungezwungen in meinem Geist: Wie kann ich dieses Volk erbauen? Was kann ich ihnen sagen, was nicht schon gesagt worden ist? Dies ist eine Schwäche im menschlichen Wesen. Dieses Nachsinnen und Nachdenken sollte keine Auswirkung auf den Geist haben. Gott hat genug Weisheit, Er hat genügend Erkenntnis und Verstand, und Licht und Wahrheit, um etwas zum Wohl des Volkes mitzuteilen, auch wenn sie für einen langen Zeitraum unterwiesen worden und in der Lehre und in den Grundsätzen gut informiert sind. Manchmal hält der Herr es nicht für angemessen, dem Sprecher neue Ideen mitzuteilen, sondern beeinflusst lieber seinen Geist, auf alten Dingen zu verweilen, oder in anderen Worten, auf dem, was schon kundgetan worden ist, mit der Absicht, die Wichtigkeit, sich dem zuzuwenden, was schon gesprochen und offenbart worden ist, deutlicher oder eindringlicher in den Verstand einzuprägen.
Wir sind hier nur Gäste, um hier für einen kurzen Zeitraum einen Halt einzulegen, und während wir hier sind, versammeln wir uns oft. Wozu? Um etwas zu lernen, das uns zeitlich und geistig nützen soll. In der Tat dient alles, von dem wir umgeben sind, jeder Umstand, in den wir versetzt werden, alles, mit dem wir zu tun haben, wenn es richtig angewendet wird, dem Wohl des Geistes des Menschen. Das ist das Ziel aller Werke Gottes, den lebenden Wesen zu nützen, Wesen, die fähig sind, glücklich gemacht zu werden, fähig, Freude und Frieden zu empfangen, all Seine Werke von Anfang bis Ende (falls es einen Anfang oder ein Ende gäbe, was wir sehr bezweifeln) sind in ihrem Wesen darauf ausgerichtet, Glück, Leben, intelligente Wesen zu erzeugen. Das ist der Grund, warum wir hier sind, der Grund, warum wir aus entfernten Ländern gekommen sind, aus fremden Ländern, und uns in diesen Tälern sammeln, damit wir glücklicher und fähiger werden, die Erfahrung zu sammeln, die uns glücklicher machen wird. Wir freuen uns auf eine Zeit, wann wir außerordentlich glücklich sein werden; das ist für den Geist des Menschen natürlich; er ist gespannt und freut sich auf die Zeit, wann er viel glücklicher als gegenwärtig sein wird. Wir fragen: Wie und durch welche Mittel oder auf welchem Kurs des Betragens können wir uns glücklicher als zur gegenwärtigen Zeit machen? Einige Leute verfolgen den einen Kurs und einige den anderen; die Menschheit hat ihre verschiedenen Pfade, Gehwege und Kurse; es gibt
 
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fast genauso viele Kurse, wie es Menschen auf dem Angesicht der Erde gibt, und sie reisen auf diesen Pfaden und Straßen, wobei jeder nach seinem eigenen Glück sucht, und vielleicht, in wenigen Fällen, das Glück einiger anderer. Einige schlagen die Straße der Sünde und Bosheit ein, um sich Glück zu sichern, aber am Ende werden sie sich buchstäblich enttäuscht vorfinden. Beim Reisen auf dieser großen Vielfalt von Wegen finden sie, dass es nicht das Ergebnis einbringt, auf das sie hofften, es bringt ihnen kein Glück und auch keine Freude ein. Es gibt etwas im Zusammenhang mit den Reisen der Menschen und den Kursen, die sie für sich selbst markieren, das sehr oft einen bitteren Stachel im Gewissen hinterlässt. Sie vermuten, dass sie glücklich sein können, wenn sie einen bestimmten Kurs verfolgen, aber finden sich böse enttäuscht vor.
Der Herr sammelt Seine Heiligen in dieses Tal, um sie zu unterrichten, wie man glücklich wird. Das ist das schlussendliche Ziel, das Er im Blick hat. Er wünscht, dass wir gut unterrichtet sind und der gerade und schmale Pfad deutlich vor uns ausgelegt ist, und er zeigt uns von Zeit zu Zeit, welche Schritte nötig sind, um uns zur größten Menge an Glück zu führen, und wenn wir ihnen folgen und auf dem Pfad fortschreiten, werden wir entdecken, dass unser Licht heller und heller, unser Glück größer und größer werden wird, und unsere Freuden werden immer intensiver werden, bis wir in der ewigen Welt gleichsam von einer Fülle an Freude, einer Fülle an Glück verschluckt werden.
Wir freuen uns die ganze Zeit, wie ich schon bemerkt habe, auf etwas, das vor unserem gegenwärtigen Zustand liegt, auf etwas in der Zukunft.
Wir glauben an einen zukünftigen Stand. Es ist eine Art von natürlichem Instinkt im Geist des Menschen, an ein nie endendes Nachher zu glauben. Wenn er seinen sterblichen Körper in das stille Grab legt und er in seine Mutter Erde zurück zerkrümelt, glaubt er nicht, dass die Vernichtung des sterblichen Körpers das letzte vom Wesen ist, das Mensch genannt wird; er glaubt, dass es etwas außer dem Körper aus Fleisch gibt, das leben, sich bewegen und für immer ein Wesen haben wird. Wenn wir ferner noch tiefer über dieses Thema nachdenken, glauben wir, dass das Etwas, das in diesen Fleisch und Knochen wohnt, das einzige Wesen ist, das fähig ist, glücklich gemacht zu werden.
Dies ist uns oft von diesem Podium aus gesagt worden und es ist oft in den Versammlungen der Heiligen im Ausland gesagt worden, dass es der Geist des Menschen ist und nicht der sterbliche Körper, der sich freut, der leidet, der Freude und Schmerzen hat. Aber der sterbliche Körper ist so eng mit dem Geist des Menschen verbunden, und wir sind so lange daran gewöhnt gewesen, die Schmerzen und Freuden des Geistes mit dem in Zusammenhang zu bringen, was mit Schmerzen und Freuden des Körpers bezeichnet wird, dass wir uns fast in den Glauben hineingearbeitet haben, dass es eigentlich der Körper ist, der Schmerzen erleidet und Freude empfindet; aber dies ist nicht der Fall. Der Körper ist, so weit wir wissen, unfähig zu empfinden, er ist von Natur aus dazu nicht imstande. Es ist nur der Geist, der im Körper wohnt, der empfindet. Wie ernsthaft der Körper auch verletzt sein mag, so ist es nicht der Körper, der diese Verletzung wahrnimmt, sondern der Geist innerhalb des Körpers, der sie wahrnimmt. [Der Sprecher bat hier um einen Segen auf den Becher.] Wir sprachen über jenes Wesen, dass wir "uns" nennen, das in diesem sterblichen Körper aus Fleisch und Knochen wohnt. Wir bemerkten, dass der Körper und der Geist so innig miteinander verbunden sind, dass wir daran gewöhnt worden sind, die Freuden und Schmerzen, die wir erleben, als Freuden und Schmerzen des Körpers zu bezeichnen; aber dies ist nicht der Fall. Der Körper aus Fleisch und Knochen ist, wenn der Geist ihn verlassen hat, unfähig welcher Empfindung auch immer. Er bildet keinen
 
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Teil jener Identität, die zu uns als Geister gehört. Wir sind uns seiner Freuden und Schmerzen nicht bewusst, weil er keine hat, aber wir sind uns bewusst, dass der Geist in ihm, wenn unser sterblicher Körper verletzt wird, betrübt und bepeinigt wird; aber es ist unsere Gewohnheit geworden, dies den Schmerz des Körpers zu nennen.
Ich mache diese Bemerkungen, um unser Vorstellungsvermögen auf jenseits dieses Standes der Existenz auszuweiten.
Wenn der Geist, während er sich im Körper befindet, zum Leiden fähig ist, dass auf ihn von außerhalb des Körpers eingewirkt werden kann und dass er verschiedene Empfindungen erfahren kann, wenn er zu intensiver Freude oder Kummer fähig ist, dürfen wir dann nicht annehmen, dass auf denselben Geist, wenn er vom Körper befreit ist, wenn der tierische Körper in den Staub gefallen ist und in seine frühere Erde zurückkehrt, unbekleidet und ungeschützt, gleichsam nackt vor Gott stehend und vor den Elementen, die Er gemacht hat, mehr oder weniger durch dieselben Elemente eingewirkt wird, und dass derselbe Geist, der hier des Leidens fähig ist, im Nachher weit intensiveren Leidens fähig sein wird, dass derselbe Geist, der hier großer Freude fähig ist, im Nachher intensiverer Freude fähig sein wird, und dieselben Dinge äußerer Natur, die hier in der Lage sind hier intensiven Schmerz zu verursachen, unter gewissen Umständen in der Lage sind, im Nachher hundertfach mehr Schmerz zu erzeugen? Wenn dies der Fall ist, wie wichtig ist es dann, dass wir jenen Kurs einschlagen sollten, dass der Geist in seinem künftigen Stand der Existenz in Umstände versetzt werden mag, wo wir die Freude und das Glück erlangen und den Schmerzen, Übeln und der Bitterkeit des Elends entkommen können, denen einige Geister ausgesetzt sein werden.
Vielleicht wird es im zukünftigen Stand einen Unterschied, einen gewaltigen Unterschied in gewisser Hinsicht bei der Widerspiegelung von Schmerz auf den Geist zu dem geben, wie es hier ist. Und in anderer Hinsicht mag es eine Ähnlichkeit geben. Es gibt viele Dinge im Zusammenhang mit dem Geist des Menschen, im Zwischenstadium, über die wir nichts wissen, und dann gibt es andere Dinge, die wir wissen, so weit wie sie offenbart sind und nicht weiter, und dann gibt es andere Dinge im Zusammenhang mit dem Geist des Menschen zwischen Tod und der Auferstehung, die wir glauben können, aber über die wir keine sichere Kenntnis haben, sondern wir können glauben, dass dies und jenes auf Grund der Analogie, der Logik, des Wesens der Dinge der Fall sein wird. Über das Thema des Zwischenzustandes des Geistes, nachdem er diesen sterblichen Körper verlässt, ist nur wenig offenbart worden.
Im Buch Mormon wird uns gesagt, dass die Geister aller Menschen, sobald sie diesen sterblichen Körper verlassen und zu jenem Gott heimkehren, der ihnen Leben gab, ob sie nun böse oder rechtschaffen seien, dorthin zurückgehen, wo sie einst waren. Sie kehren in ihren früheren Stand zurück, an ihren früheren Ort und ihre frühere Wohnung. Sie erscheinen in der Gegenwart des Wesens, das ihnen Leben gab.
Was wird uns weiter zu dem Thema gesagt? Dass es sich, nachdem wir in die Gegenwart Gottes zurückkommen und wieder heimkehren, begeben wird, dass die Geister der Rechtschaffenen, derjenigen, die Gutes getan haben, derjenigen, die die Werke der Rechtschaffenheit hier auf der Erde gewirkt haben, in einen Zustand der Ruhe aufgenommen werden sollen, in einen Zustand des Glücks, des Friedens, in einen Zustand der Freude, wo sie bis zur Zeit der Auferstehung verbleiben werden. Uns wird auch gesagt, dass ein anderer Teil der Geister, eine weitere Klasse von denen, die zu Gott heimkehren, nachdem sie diesen sterblichen Körper verlassen haben, hinausgeworfen, wieder fortgeschickt werden, und ihnen wird nicht erlaubt sein, zu Hause zu bleiben, sondern sie werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen, wo es Weinen und Wimmern und Zähneklappern gibt. Nun muss es ein gewisses intensives Leiden, ein gewisses intensives Elend in Zusammenhang mit der bösen Klasse der Geister geben,
 
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um sie weinen und wimmern zu lassen.
Wir könnten jetzt fragen, was die Ursache dieses intensiven Leidens und Elends ist. Ist es die Wirkung der Elemente auf den Geist? Sind es die Materialien der Natur, die von außen einwirken, die diese Not, dieses Weinen, Wimmern, Jammern und Lamentieren verursachen? In gewissem Maß mag dies so sein. Sie mögen dazu beitragen, das Elend und die Erbärmlichkeit hervorzurufen, aber es gibt etwas im Zusammenhang mit dem Geist selbst, das ohne Zweifel dieses Weinen, Wimmern und Klagen erzeugt. Was ist dieses Etwas? Es sind die Erinnerungen und die Gewissensbisse, eine Erinnerung an das, was sie einst getan haben, eine Erinnerung an ihren Ungehorsam. Nehmt ihr nicht an, dass die Geister die Macht haben können, sich in jener Welt genauso zu erinnern wie in dieser? Ja, sicher können sie das. Habt ihr nie im Buch Mormon gelesen, wo es uns informiert, dass jede Handlung unseres Lebens in unserer Erinnerung frisch sein wird, und wir ein deutliches Bewusstsein von all unseren Taten in diesem Leben haben werden? Ja, wir haben dies im Buch Mormon gelesen: "ein deutliches Bewusstsein".
Wir lasen oder lernten gestern eine Sache durch Beobachtung und heute oder morgen ist sie vergangen, außer es war etwas, das uns deutlich beeindruckte, das in unserem Geist einen lebendigen Eindruck hinterließ, so dass wir uns vielleicht Tage, Monate und Jahre lang daran erinnern können; aber allgemeine Informationen und Kenntnisse kommen uns ständig in unsere Sinne und genauso beständig werden sie vergessen. Und einiges Wissen, das wir hier einmal erhalten, wird völlig ausgelöscht, auf Grund der Schwachheit des animalischen Systems, so dass wir es nicht ins Gedächtnis zurückrufen können; keine Assoziation von Gedanken wird es wieder in unseren Verstand bringen; es ist weg, ausradiert, von der Tafel unserer Erinnerungen ausgewischt. Dies ist nicht dem Mangel an Fähigkeit im Geist zuzuschreiben; nein, sondern der Geist besitzt für die Erinnerung eine volle Aufnahmefähigkeit; denn nehmt ihr an, dass Gott bei der Zeugung der Geister in der ewigen Welt eine unvollkommene Sache zeugen würde, die keine Aufnahmefähigkeit besitzt? Nein. Das Wesen, das voller Intelligenz, Erkenntnis und Weisheit ist und nach den großen Grundsätzen handelt, die für die Erzeugung von lebendigen Wesen, geistigen Wesen verordnet sind, bringt sie mit Fähigkeiten hervor, die in der Lage sind, mehr und mehr vergrößert und erweitert zu werden. Folglich ist es nicht der Mangel an Aufnahmefähigkeit im Geist des Menschen, die verursacht, dass er das Wissen vergisst, das er gestern gelernt haben mag, sondern der Grund ist die Unvollkommenheit des Körpers, in dem der Geist wohnt, weil es Unvollkommenheit im Organismus von Fleisch und Knochen und in Dingen gibt, die zum Körper gehören. Dies ist es, das viele Dinge aus unserem Gedächtnis ausradiert, die nützlich wären. Wir können sie nicht in unserem Verstand festhalten, sie sind in der Vergessenheit verschwunden. Mit dem Geist ist es nicht so, wenn er aus diesem Körper entlassen wird.
Ich könnte auf die Worte vieler Propheten zu diesem Thema verweisen, aber jede Person, die nachdenkt und beobachtet, weiß, dass die Unvollkommenheit des Körpers eine Auswirkung auf das Gedächtnis hat, genauso auch auf andere Fähigkeiten und Mächte des Menschen. Es ist bewiesen worden, dass jedes Teilchen des Wissens, die die Person besessen hat, ausgesetzt hat, wenn der Schädel durch Unfall oder durch ein Experiment gequetscht worden ist. Bei Nachlassen des Drucks auf den Schädel, kommen die Dinge wieder frisch in den Verstand. Dies zeigt, dass der Geist seine Erinnerungsfähigkeit nicht verloren hat, sondern es ist die Organisation des Körpers, die das Erinnern verhindert. Wartet, bis diese sterblichen Körper in das Grab gelegt sind, wenn wir zu Gott heimkehren, der uns Leben gab, dann ist die Zeit, wann wir die lebendigste Kenntnis von allen vergangenen Handlungen unseres Lebens während unserer Bewährungszeit haben werden, dann ist die Zeit, wann wir herausfinden, dass dieses Wesen, das wir Mensch nennen, dieser Geist, der
 
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innerhalb des Körpers wohnt, ein Wesen ist, das ausreichend Aufnahmefähigkeit hat, um alle seine vergangenen Handlungen im Gedächtnis zu behalten, seien sie nun gut oder böse.
Es ist also diese Erinnerung, die das Leiden und die Schmerzen bei der Klasse von Geistern erzeugen wird, dessen Werke in den Augen Gottes böse und abscheulich gewesen sind. Ein Geist wird sich also erinnern, dass "ich zu jener Zeit in der Welt da unten und an jenem Ort den Geboten Gottes nicht gehorchte. Ich hörte nicht auf den Rat jener, die Gott bestimmt hatte, meine Ratgeber zu sein. Ich beachtete nicht den Mann Gottes; nein, sondern ich verwarf seine Aussagen. Mir wurde guter Rat gegeben, aber ich beachtete ihn nicht." In diesem Leben werden Dinge, die seit Jahren aus eurem Gedächtnis ausradiert worden sein mögen, vor euch mit aller Lebendigkeit präsentiert, als hätten sie gerade erst stattgefunden. Dies wird wie ein Wurm im Gewissen sein, er wird am Geist nagen und Unglück, Erbärmlichkeit und Elend erzeugen. Dies wird euch lamentieren und klagen und weinen lassen, nachdem ihr aus der Gegenwart Gottes, aus dem Heim ausgestoßen worden seid, zu dem ihr zurückgekehrt seid.
Ich spreche jetzt von den Bösen. Was ist es, das das gegenteilige Prinzip erzeugt? Es gibt in allen Dingen einen Gegensatz. Es ist die Widerspiegelung der Erinnerung, die Freude erzeugt; das ist eines der Elemente, durch das Freude und Glück bei dem Geist des Menschen im zukünftigen Stand hervorgerufen werden. Wir erinnern uns an die Taten unseres vergangenen Lebens, dass sie gut gewesen sind. Wir erkennen durch unsere Erinnerung, dass wir dem Rat gehorsam gewesen sind, wir erkennen, dass wir, wenn wir uns auf Grund unserer Schwachheit geirrt hatten, Buße getan haben, wenn wir auf einen Fehler hingewiesen worden sind, haben wir von ihm abgelassen. Wenn wir auf die Bekannten und Nachbarn zurückblicken, erkennen wir, dass wir die goldene Regel beachtet haben, anderen zu tun, wie wir wollten, dass andere uns tun sollten. Wir schauen auf unser vergangenes Leben zurück und wir erkennen, dass wir nie gegen einen Bruder oder gegen eine Schwester übel geredet haben, dass wir nie danach gestrebt haben, Familienstreit anzustiften, und dass wir nie gewünscht haben, einem der Menschenkinder zu schaden, männlich oder weiblich. Was rufen diese Gedanken hervor? Sie erzeugen Freude, Befriedigung, Frieden, Trost und diese Freude ist hundertfach intensiver als der Geist in diesem Leben aufnehmen oder genießen kann. Wieso? Weil die Freude einfach proportional zur Lebendigkeit des Gewissens oder der Erinnerung sein wird. Darüber werdet ihr durch die alltägliche Erfahrung Kenntnis haben, gerade proportional zur Lebendigkeit eurer Gedanken und der Wahrheit, die euch eurem Verstand vor Augen geführt wird, und der guten Dinge, die euch mitgeteilt werden, umso intensiver ist euer Glück hier. Um wie viel intensiver wäre es später, wenn dieser sterbliche Klotz mit all seinen Unvollkommenheiten in das Grab gelegt worden ist! Tatsache ist, dass unsere Geister dann glücklich sein werden, weit glücklicher als wir in dieser Welt überhaupt begreifen oder wovon wir die geringste Vorstellung haben können.
Unser Glück hier wird in großem Maße durch äußerliche Objekte, durch die Organisation des sterblichen Körpers reguliert. Es ist ihm nicht erlaubt, sich sehr hoch zu erheben oder sehr groß zu werden. Auf der anderen Seite scheint es eine Art von Einschränkung für unsere Freuden, Leiden und Schmerzen zu sein, und zwar wegen der Unvollkommenheit des Körpers, in dem wir wohnen, und wegen jener Dinge, von denen wir umgeben sind. Aber in jenem Leben wird alles in seinen wahren Farben erscheinen. Nach meiner Einschätzung wird nicht ein einziger Gedanke des Herzens, der je durch den Kopf gegangen ist, keine einzige Tat einer Person von der frühesten Zeit ihrer Erinnerung bis zur Zeit, wann sie in die Gegenwart Gottes kommt, der Aufmerksamkeit des Gedächtnisses entgehen, wenn sie dort erscheint, von diesem Körper unbelastet.
Gibt es irgendwelche andere Umstände, die Schmerz oder Freude erzeugen werden, neben
 
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denen, die mit dem Geist in Zusammenhang stehen, neben seinem eigenen Gewissen oder Gedächtnis? Ja, eine Menge wird von dem Wohnort dieser Geister abhängen. Angenommen, ihr wärt ein rechtschaffener Geist, und wärt ausgestoßen, um dort eine gewisse Zeit zu verweilen, nicht ausgestoßen, sondern ausgesandt auf eine Mission zu den Wohnungen der Finsternis oder zu jenen, die nicht so rechtschaffen wie ihr selbst sind. Auch wenn ihr Gewissensfrieden und Glück haben würdet, das in eurer eigenen Brust verweilt, während ihr über euer vergangenes Betragen nachdenkt, ist dennoch die Gesellschaft, mit der ihr euch eine kurze Zeit lang zu vermischen gezwungen seid, um Erkenntnis und Weisheit und solche Information zu vermitteln, die ihnen nützen soll, zu einem gewissen Grad unangenehm. Ihr seid eine Saison lang gezwungen, euch mit denen zu vermischen, die euch in ihren Fähigkeiten unterlegen sind. Wenn ihr hingeht und mit ihnen Gemeinschaft habt, gibt es im Wesen dieser Gemeinschaft etwas Unangenehmes. Ihr habt das Gefühl, sie in ihrer Unwissenheit, in ihrem Zustand und ihren Umständen bedauern zu müssen. Ihre Redeweise ist euch nicht so annehmbar wie die eurer eigenen Kameraden in der Gegenwart Gottes. Es gibt etwas, das vermutlich ihre Gesellschaft ihnen selbst unangenehm macht, das zunimmt, so wie die Degradierung der Gesellschaft zunimmt. Dann hat ein böser Mensch, der in die Gemeinschaft solcher Wesen eintritt nicht nur in sich selbst eine Hölle, ein Gewissen, das wie ein Wurm nagt, sondern er sieht Elend und Erbärmlichkeit, und sie kleben in ihrer Bosheit aneinander und bei ihren Gesprächen und Handlungen und Taten und Umgang miteinander; all diese Dinge erzeugen in ihrem Wesen genauso wie ihr Gewissen Elend und Erbärmlichkeit. Es sollte also unser fortwährendes Bemühen sein, dieser Ordnung von Dingen zu entkommen. Wir sind frei und unabhängig, es liegt alles in unseren Händen, ob wir dieser Ordnung von Erbärmlichkeit und Elend und den Wohnungen der Bösen in der Geisterwelt entkommen. Wir können in der Gesellschaft der Rechtschaffenen wohnen oder in der Gesellschaft der Bösen, gerade so, wie wir es wählen. Da die Offenbarung erklärt, dass jede Intelligenz und jede Wahrheit in jener Sphäre, in die Gott sie versetzt hat, unabhängig ist, für sich selbst zu handeln, sind ihr und ich folglich diejenigen, die sich selbst glücklich machen, indem sie den von unseren Vorgesetzten aufgezeigten Kurs einschlagen, von jenen, die ein Recht haben, uns zu belehren, zu kontrollieren und zu leiten. Es liegt bei uns, einen Himmel innerhalb unseres eigenen Verstandes zu schaffen. Es liegt bei uns, den Platz unserer Wohnung zu wählen, entweder unter den Geistern der Gerechten oder unter den Geistern der Verdammten.
Wir haben über das Gedächtnis der Geister im zukünftigen Stand gesprochen. Derselbe Grundsatz wird sich auf viele andere Fähigkeiten des Geistes des Menschen anwenden lassen, genauso wie das Gedächtnis so zum Beispiel auch das Wissen. Wie begrenzt, wie sehr begrenzt ist in seinem Wesen das Wissen des Menschen in diesem Leben. Wie kommt es, dass unser Wissen so begrenzt ist? Ich sage begrenzt im Vergleich zu dem, was man wissen muss und was man wissen wird. Der Grund ist, dass Gott es in Seiner unendlichen Weisheit für angemessen gehalten hat, uns in Umstände zu versetzen, in denen wir die allerersten Elemente der Erkenntnis lernen und in erster Linie auf ihrer Basis handeln können. Anstatt uns auf einmal die Gesamtheit des reichen Schatzes an Wissen und Weisheit zu entfalten, beginnt Er uns nach und nach zu füttern, so wie ihr ein schwächliches, kränkliches Kleinkind mit Nahrung füttern würdet, dass seinem Geschmack und der Schwachheit seines Organismusses entsprechend angepasst und zubereitet ist. Der Herr bringt uns in diesem Stand unter ähnliche Umstände, ausgestattet mit gewissen Sinnen, durch die wir nach und nach Erkenntnis und Information gewinnen können, aber es nimmt eine lange Zeit in Anspruch, ein Bisschen in unseren Kopf hineinzubekommen. Es scheint, dass unsere Geister, die einst in der Gegenwart Gottes standen, vergessen, was sie einst waren, das vergessen, was einst frisch in ihrem Verstand vorhanden war.
 
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Aber jemand fragt: "Hast du eine Vorstellung davon, ob wir einst viel Information und Wissen in der Geisterwelt hatten?" Ja, wir hatten eine Menge Wissen und Information, aber in welchem Ausmaß, weiß ich nicht. So viel sei aber gesagt, wir hatten viel Wissen, wir waren fähig unsere Stimmen zu erheben und vor Freude laut auszurufen, als die Morgensterne zusammen vor Freude sangen, als die Fundamente dieser Welt gelegt wurden. Was rief diese Freude hervor? Die Gedanken an eine Welt, auf der wir unsere Bewährungszeit erhalten und Körper aus Fleisch und Knochen haben und unsere Erlösung erlangen würden. All diese Dinge waren uns in unserem vorherigen Stand bekannt, aber wir haben sie alle vergessen. Wir wussten damals von dem Erlöser, über Christus, aber wir vergaßen es in unseren kleinkindlichen Augenblicken.
Sobald unsere Geister in diese Körper eingebunden waren, verschwand all unser früheres Wissen, die Kenntnis über unsere früheren Taten waren verloren; was wir damals taten, wissen wir nicht. Wir hatten Gesetze, um uns zu regieren. Wie gehorsam wir ihnen gegenüber waren, wissen wir nicht, wie treu wir waren, wissen wir nicht. Wir hatten einen Streit mit dem einen Drittel der Heerscharen des Himmels und wir überwanden sie, und dann machte der Herr eine Erde, wo wir eine zweite Prüfungszeit haben könnten, und wir vergaßen alles, was wir einst in Bezug auf die Schlachten gegen Luzifer, den Sohn des Morgens, wussten, die wir schlugen, bevor wir hierher kamen. Wir vergaßen die Gesetze, die gegeben waren, um uns in jenem geistigen Stand zu regieren. Warum dies alles? Wenn wir hierher kämen mit all dem Wissen, das wir vorher besaßen, könnten wir dann wieder geprüft werden, wie jene, die nur die ersten Grundsätze der Erkenntnis besitzen? Wir müssen mit dem Alphabet der Erkenntnis beginnen, und wenn wir einmal beginnen, Wissen und Information zu gewinnen, prüft der Herr uns, um zu sehen, ob wir dem entsprechen werden, und wenn wir es tun, gibt Er uns in diesem Stand der Bewährung mehr; aber nachdem wir alles erlangt haben, was wir hier bekommen können, ist es nichts im Vergleich mit jener unermesslichen Fülle, die zu erlangen das Vorrecht der Menschenkinder im zukünftigen Stand des Daseins ist.
Unser Wissen hier ist vergleichsweise nichts. Es kann kaum als die Elemente des Wissens gerechnet werden. Wie wenig schimmernde Vorstellungen doch der weiseste von uns erlangt, die wir durch Erfahrung erlangen, durch das Mittel unserer Sinne und die denkenden Mächte unseres Verstandes.
Einige Leute vermuten, dass wir kaum irgendeine Erkenntnis erwerben, außer durch Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Fühlen. In einem Sinne des Wortes können wir es vielleicht nicht, aber in einem anderen Sinn gibt es eine enorme Menge an Wissen, das wir durch Nachdenken erhalten. Die Lösung von mathematischen Problemen wird nicht von Anfang bis Ende durch Sehen, Hören, Tasten, Schmecken oder Fühlen herbeigeführt, es sei denn der Verstand kann sie fühlen. Wir denken logisch von einem Schritt zum anderen, bis wir das Problem lösen. Es gibt ein riesiges Feld an Wissen, das zu diesem Stand gehört, das die Menschheit durch das Mittel ihrer nachdenkenden und vernünftig überlegenden Mächte erwerben kann. Und dann gibt es ein weiteres riesiges Feld, das sie durch das Mittel ihrer Sinne erforschen können. Ich spreche jetzt von zeitlichem Wissen.
Wir machten durch die Organisation unserer Körper die Bekanntschaft mit Licht und Farbe. In anderen Worten, der Herr hat das sterbliche Auge konstruiert und es auf eine Weise geformt, dass es in der Lage ist, ein Element der Natur auf sich einwirken zu lassen, das Licht genannt wird, und das gibt uns eine große Vielfalt von Wissen. Ein Blinder weiß nichts über Licht, wie uns hier gestern von unserem Präsidenten gesagt wurde; der Blinde weiß nichts über Licht, wenn er blind geboren wurde. Man kann nicht durch eintausend Jahre langes Reden seinem Verstand eine Vorstellung davon einflößen, wie rot, gelb, weiß, schwarz, grün, blau aussieht; das sind Vorstellungen, die nie
 
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in seinen Verstand eingedrungen sind. Wieso? Weil der kleine Zugang zu dieser Art von Wissen verschlossen ist, und es gibt keinen anderen Teil des Geistes, der dem Licht ausgesetzt ist. Es ist nur eine kleine Stelle, mit der sich der Geist mit Licht und seinen Farben verständigen kann. Gerade so ist es mit vielen anderen Vorstellungen.
Nehmt einen Menschen, der vollkommen taub ist, der taub geboren wurde, so dass nie ein Ton jemals in sein Ohr eingedrungen ist. Was weiß er über Musik, über die verschiedenen Klänge, die für den Geist des Menschen so schön sind? Er weiß überhaupt nichts über sie, auch kann man sie ihm nicht beschreiben.
Ein Mensch, der immer des Organs des Schmeckens beraubt gewesen ist, hat keinen anderen Zugang des Erkennens, durch den er das Wesen des Geschmacks wissen und verstehen kann. Er kann einen Geschmack nicht sehen oder hören. Er kann nur durch dieses kleine Organ, das Nase genannt wird, wahrgenommen werden. Das ist der einzige Weg, auf dem diese Vorstellungen zum Geist gelangen können. Wenn er sie jemals kannte, bevor er hierher kam, so hat er sie vergessen, was dasselbe ist, als hätte er sie nie gekannt. Und wenn er wünscht, eine Vorstellung von den Eindrücken zu bekommen, die durch die Elemente der Natur erzeugt werden, muss er sie erneut durch dieses Medium erlernen. Wenn ein Mensch ohne Geschmackssinn ist, was kann er über süß und sauer wissen? Ihr könntet genauso gut mit ihm über die Grenzen von Zeit und Raum sprechen und ihn einen Himmel begreifen lassen, der sich jenseits ihrer Grenzen befindet, wie ihn erfassen zu lassen, was süß und bitter ist, oder ihm den Unterschied zwischen einem Stück Zucker und Essig erzählen, was seinen Geschmackssinn anbetrifft.
So verhält es sich mit dem Tasten. Es gibt viele Dinge, die wir nicht fühlen können, dennoch haben wir von ihnen Kenntnis. Wir können nicht die Sonne, den Mond, die Sterne und die Kometen und viele andere Dinge fühlen, und wenn es nicht einige Sinne gäbe, die uns Kenntnis von ihnen geben, wären wir in vollkommener Unwissenheit über sie eingehüllt. Wie wissen wir, wenn dieser Geist von diesem sterblichen Körper befreit ist, dass all diese Sinne stark erweitert sein werden? Wenn wir durch das Schauen durch diese kleinen unsere Augen Objekte sehen können, die einige tausendmillionen Meilen entfernt sind, wenn wir durch das Medium dieser kleinen Durchlässe Objekte sehen können, die in dieser immensen Entfernung existieren, angenommen, dass der Geist unbedeckt und den ganzen Strahlen des Lichts ausgesetzt wäre, kann dann angenommen werden, dass Licht den Geist nicht angreifen würde, wenn er auf diese Weise ungeschützt, unbedeckt und unbekleidet wäre? Nehmt ihr an, dass er nicht für alle Eindrücke empfänglich wäre, die die Elemente des Licht schaffen? Der Geist ist angeborenerweise fähig, die Eindrücke des Lichts zu erleben; wenn es nicht so wäre, könnten wir nicht sehen. Ihr könntet ein Auge formen, so fein, wie jemals eines erschaffen wurde, aber wenn der Geist darin, und dem es gehört, nicht in der Lage wäre, die Strahlen des Lichts auf sich wirken zu lassen, hätte ein Auge keinen Nutzen. Entkleidet also den Geist und, anstatt ihn nur einem kleinen Teil von etwa der Größe einer Erbse der Wirkung der Lichtstrahlen auszusetzen, wäre das Ganze von ihm ihr ausgesetzt. Ich denke, wir könnten dann auf einmal in verschiedene Richtungen sehen, anstatt nur in eine bestimmte Richtung zu sehen. Dann könnten wir im selben Augenblick um uns herum schauen. Wir können dies bis zu einem gewissen Grad verwirklicht sehen, indem wir künstliche Mittel zu Hilfe nehmen. Seht die Erfindung der Teleskope, welchen Vorteil sie haben. Wieso? Sie bringen eine größere Zahl von Lichtstrahlen zusammen und konzentrieren sie auf die Netzhaut des Auges. Die Gläser innerhalb des Teleskops sind so beschaffen, dass sie die Lichtstrahlen in einen Fokus bringen, und wenn sie in dem Instrument richtig angebracht sind, bringt es eine größere Anzahl von Strahlen auf das Auge, so dass es Objekte bringt, die wir mit dem natürlichen Auge innerhalb unserer Sehkraft nicht sehen können. Somit werden wir befähigt, viele herrliche Objekte in den Himmeln zu sehen, auf die das natürliche Auge nie hätte schauen können.
 
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Lasst den Geist selbst ein Teleskop sein, oder in anderen Worten, lasst millionenmal mehr Oberfläche des Geistes vorhanden sein, die den Lichtstrahlen ausgesetzt ist, als sie jetzt durch das Medium der Augen ausgesetzt ist, oder wäre dieser Körper aus Fleisch und Knochen fortgenommen und der ganze Geist den Lichtstrahlen ausgesetzt, würden diese Strahlen nicht eine Wirkung auf den Geist erzeugen? Ja, da er angeborenerweise befähigt ist, unabhängig von Fleisch und Knochen, solche Wirkungen aufzunehmen. Somit wäre also dem Blick des Geistes ein riesiges Feld geöffnet, und dieses wäre nicht in eine Richtung geöffnet, sondern in alle Richtungen. Wir wären dann dem Teleskop überlegen, auch wenn es so groß wäre wie das des Lord Ross, dessen Objektiv einen Durchmesser von sechs Fuß hat. Welch großer Fortschritt wäre es, wenn ein Teleskop erfunden werden könnte, das die Lichtstrahlen auf andere Teile des Geistes außer dem Auge bringen könnte. Dies wird der Fall sein, wenn dieser Körper fortgenommen ist. Wir werden nicht nur in eine Richtung schauen, sondern in jede Richtung. Dies wird dazu dienen, uns neue Vorstellungen in Bezug auf die Unermesslichkeit der Schöpfungen Gottes zu geben, in Bezug auf Welten, die weit jenseits der Reichweite der mächtigsten Instrumente liegen, die jemals zur Hilfestellung des Menschen berufen worden sind. Dies wird uns Information und Erkenntnis bringen, die wir nie erfahren können, solange wir in diesem sterblichen Körper wohnen. Dieser Körper, auch wenn er an seinem Platz gut ist, ist so etwas wie ein Gerüst, das ihr um ein Gebäude herum seht, das gerade errichtet wird. Es ist nur eine Hilfe, eine Stütze in dieser unvollkommenen Situation. Aber wenn wir in einen anderen Umstand kommen, werden wir sehen, dass diese unvollkommenen Hilfsmittel nicht besonders gewünscht sein werden. Wir werden neben diesen Zugängen, die Sinne genannt werden, andere Quellen haben, um Erkenntnis zu gewinnen.
In Bezug auf diese Angelegenheit, die Ausweitung unserer Erkenntnis Jahr für Jahr betreffend, haben einige Leute gedacht, dass wir durch Studieren alles lernen sollten. Ich glaube das nicht. Es gibt eine Menge Wege, Dinge zu lernen, ohne vernünftig nachzudenken oder sie auszustudieren, ohne sie durch das Medium der fünf Sinne zu erwerben. Der Mensch wird, nachdem er diesen Körper verlässt, mit Mächten und Fähigkeiten ausgestattet werden, von denen er jetzt keine Kenntnis hat, durch die er erfahren kann, was sich um ihn herum befindet. Um dies zu beweisen, lasst mich auf einige Dinge in einigen der Offenbarungen verweisen, die Gott gegeben hat. Was wird über den Bruder Jareds gesagt? Es heißt, dass der Herr ihm alle Menschenkinder vor seiner Zeit zeigte, und all diejenigen, die zu der Zeit auf der Erde waren, als er lebte, und alle, die es geben würde bis zum Ende der Zeit. Was vermutet ihr, wie er sie sah? Sah er sie mit seinen natürlichen Augen? Was meint ihr, wie lange würde es dauern, bis ein Mensch alle gesehen hat, die jetzt leben, wenn er nur eine Sekunde hätte, um sich jede Person anzuschauen? Er würde eine lange Zeit brauchen, es würde ihn über dreißig Jahre beanspruchen. Um sie alle zu sehen, muss er auf alle seine Augen richten. Wenn ein Mensch auf eine Person in dieser Versammlung schaut, auch wenn er nur undeutlich auf jeder Seite jener Person eine große Vielfalt von Gesichtern erkennen kann, so gibt es dennoch nur eine Person, die er deutlich sieht; die übrigen erzeugen seinem Blick nur sehr undeutliche Abbilder. So war es mit dem Bruder Jareds; wenn er sich jede Person aus allen Generationen nacheinander für eine Sekunde angeschaut hätte, hätte er dreitausend Jahre gebraucht, um sie alle gesehen zu haben.
Es muss eine gewisse Fähigkeit oder Macht geben, die für Gott und höhere Wesen natürlich ist, die der Mensch in diesem Leben zu irgendeinem größeren Grad nicht besitzt, durch die er gleichzeitig auf eine große Vielfalt von Objekten schauen kann. Der Bruder Jareds konnte auf vergangene, gegenwärtige und zukünftige Generationen schauen; sie alle erschienen vor ihm und er schaute sie alle an. Es gab nicht eine Seele, die er nicht sah.
 
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Moses hatte ebenfalls einen ähnlichen Blick. Er war zu einer bestimmten Zeit mit der Herrlichkeit Gottes bekleidet, während er so eingekleidet war, war er befähigt, viele Dinge zu sehen, und er sah einige Dinge, die sehr herrlich aussahen. Er wollte mehr sehen, aber der Herr sagte zu ihm: "Niemand kann alle meine Werke sehen, es sei denn er sieht meine ganze Herrlichkeit; und niemand kann meine ganze Herrlichkeit sehen und danach im Fleisch verbleiben", das heißt, es würde ihn verzehren. Die Ansicht wäre so überwältigend, dass der sterbliche Körper dahinschmelzen würde. Würde einem sterblichen Menschen gestattet werden, alle Werke Gottes zu sehen, die Seine ganze Herrlichkeit mit einschließen, könnte die Sterblichkeit es nicht aushalten. Aber der Herr geruhte, ihm bis zu einem gewissen Grad, denselben Grundsatz zu geben, den Er selbst besitzt; denn der Herr sieht alle Seine Werke. Er sagte: "Mein Auge kann sie alle durchdringen", nachdem er uns sagte, dass die Anzahl der Welten größer wäre als die Anzahl der Teilchen auf Millionen von Erden wie diese. Jesus sagte, dass er "auf die weite Ausdehnung der Ewigkeit hinausschaute" und dass "alle Dinge vor meinen Augen gegenwärtig sind".
Nun, der Herr teilte einen Teil dieses Grundsatzes Moses mit. Lasst uns sehen, wie er auf seine Vision einwirkte. Sobald Moses diesen neuen Grundsatz erhalten hatte, für den Menschen nicht natürlich, was sah er da? Er sah das, was die Menschheit in diesem natürlichen Zustand ohne die Hilfe desselben Grundsatzes nie sehen kann. Er sah jedes Teilchen der Erde oder, wie die neue Offenbarung sagt: Und es gab kein Teilchen von ihr, das er nicht sah, und er nahm sie durch den Geist Gottes wahr. Was für ein ausgezeichnetes Teleskop! Hinterließ der Geist Gottes den Eindruck durch die Lichtstrahlen nur auf der Netzhaut des Auges? Nein, die Vision wurde dem Verstand eröffnet, unabhängig vom natürlichen Auge. Anstatt nur auf das Auge einzuwirken, konnte jeder Teil des menschlichen Geistes durch das Medium der allmächtigen Substanz, des Geistes Gottes, jedes Teilchen dieser Erde sehen und wahrnehmen. Wie lange hätte Moses gebraucht, um sich mit den natürlichen Augen jeden Teil einzeln anzuschauen? Während er mit dem Auge auf eines schaute, könnte er nicht direkt auf ein anderes schauen. Er hätte viele millionen Jahre gebraucht, um sich jedes Teil der Erde direkt und deutlich nacheinander anzuschauen. Aber stattdessen sehen wir, dass er sich in kurzer Zeit, vielleicht in einem Zeitraum von wenigen Minuten oder Stunden, jedes Teil anschaute. Hier gibt es etwas Neues und vom natürlichen Auge Unabhängiges, das ihm Dinge unter der Oberfläche zeigt. Menschen schauen mit dem natürlichen Auge auf die Oberfläche, aber hier ist ein Mann, der durch die Macht des Himmels befähigt ist, das zu durchdringen, was das natürliche Auge niemals sehen könnte. Angenommen der Geist des Menschen wäre von diesem sterblichen Körper entkleidet, könnte der Herr ihm auf dieselbe Weise die Teilchen von Abermillionen Welten zeigen, und mit derselben Leichtigkeit, wie er Moses die Teilchen von einer zeigte.
Durch dieselbe Macht und dasselbe Prinzip, durch das Moses jedes Teilchen dieser Erde sah, hätte er auf den Mond schauen und jedes Teilchen von ihm sehen können, und dieselbe Macht hätte jedes Teilchen der Sonne, der Planeten, der Kometen und der Fixsterne zeigen können.
Hier gibt es also eine neue Fähigkeit zur Erkenntnis, die in ihrem Wesen sehr ausgeweitet ist, die in der Lage ist, auf den Geist des Menschen eine riesige Menge an Information zu werfen, fast in einem Augenblick. Wir lange würde ein Mensch in der nächsten Welt brauchen, wenn er Kenntnis erwerben müsste wie wir hier, um die einfachsten Dingen in der Natur herauszufinden? Er könnte tausend Jahre lang logisch nachdenken und nachdenken und hätte dann kaum damit begonnen. Aber wenn dieser Geist Gottes, dieses große Teleskop, das in den celestialen Himmeln verwendet wird, dem Menschen gegeben wird
 
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und er mit dessen Hilfe auf die ewigen Dinge schaut, was sieht er dann? Nicht einen Gegenstand zu einer Zeit, sondern eine riesige Menge an Objekten schießt vor seine Vision und ist vor seinem Geist gegenwärtig und erfüllt ihn in einem Augenblick mit der Kenntnis über Welten, die zahlreicher sind als die Sandkörner am Strand. Wird er es ertragen können? Ja, sein Geist wird proportional zur Menge an mitgeteilter Information gestärkt. Es ist dieser Körper in seinem gegenwärtigen Zustand, der uns an ausgedehnterem Verstehen hindert. Moses verstand alles, was er sah, so weit wie es dem Herrn ihm zu zeigen gefiel, und wenn der Herr ihm alle Eigenschaften, Qualitäten und Verbindungen jener Teilchen gezeigt hätte, hätte er sie verstanden.
Es gibt eine Fähigkeit, die im Wort Gottes erwähnt wird, die wir hier nicht besitzen, aber wir werden sie später besitzen, nämlich nicht nur die riesige Anzahl von Dingen in demselben Augenblick zu sehen und dabei mit der Hilfe des Geistes in alle Richtungen zu schauen, sondern auch eine richtige Anzahl von Vorstellungen im selben Augenblick zu bekommen. Hier müssen wir uns auf einen kleinen, engen, zusammengezogenen Raum beschränken und wir können kaum an zwei Dinge gleichzeitig denken. Wenn wir es tun, wird unser Geist abgelenkt, und wir können nicht klar denken. Es ist wahr, einige sind gewohnheitsmäßig in der Lage, an zwei oder drei kleine Dinge gleichzeitig zu denken, oder zumindest ist der Zwischenraum zwischen den nachfolgenden Gedanken so klein, dass er unbedeutend ist. Einige Leute spielen auf einem Musikinstrument und können durch eine sehr schwierige Passage gehen, während ihr Geist an etwas anderes denkt, und sie nehmen aus Gewohnheit kaum das Wirken des Musikinstruments wahr.
Ich glaube, wir werden in der nächsten Welt in großem Maße von diesen engen, eingeschränkten Methoden des Denkens befreit werden. Anstatt in einem Kanal zu denken und dabei einen bestimmten Kurs der Logik zu verfolgen, um eine bestimmte Wahrheit zu finden, wird die Erkenntnis aus allen Vierteln hereinstürzen. Sie wird wie das Licht hereinkommen, das von der Sonne herströmt und jeden Teil durchdringt, und den Geist informieren und ihm Verständnis über zehntausend Dinge gleichzeitig geben; und der Geist wird in der Lage sein, alles aufzunehmen und zu behalten.
Jemand sagt: "Werden wir alles Wissen haben?" Darüber habe ich nichts zu sagen; das ist eine Sache, für die ihr auf unseren Präsidenten schauen müsst, um Information darüber zu bekommen. Er ist derjenige, auf den man in Bezug auf dieses Thema hören muss, und wir sollten nichts lehren, wenn wir uns nicht erst über sein wirkliches Verständnis vergewissern, und das mit seinen Lehren in Konflikt gerät. Ich weiß nicht, dass ich heute irgendwelche Ansichten präsentiert hätte, die sich von den seinen unterschieden. Wenn doch, dann korrigiert er mich; ich werde über das Thema still sein, wenn ich es nicht so verstehe wie er. So verhält es sich mit jedem anderen Grundsatz, ganz gleich welchen ich lehren mag. Gott hat ihn als Präsidenten dieser Kirche, als unseren Führer, Leiter und Lehrer gesetzt und wir sind verpflichtet, nicht mit ihm in Konflikt zu kommen, nicht anders zu lehren als er; das heißt, wenn wir uns einmal vollkommen über seinen Geist und seine Ansichten vergewissern. Aber die Menschheit ist so oft so unvollkommen und ihre Geister sind so beschränkt und ihre Kenntnis vergleichsweise so gering, dass sie viele Dinge von sich geben mögen, die nicht wahr sein mögen, die falsch sind; aber der Herr hat diese bestimmt, die die Schlüssel halten, uns zu korrigieren und Belehrungen über alle Grundsätze der Lehre zu geben, und so oft sie es für angemessen halten, die Schlüssel zu drehen und ihren Geistern diese Grundsätze zu öffnen, so oft können sie es tun. Es ist nicht immer Weisheit, die Schlüssel der Erkenntnis und Offenbarung über geringfügige Themen zu benutzen. Es mag auch viele Themen geben, für die es nicht weise ist, dass wir sie heute verstehen und empfangen. Es mag viele Punkte der Erkenntnis im Schoße Gottes in den ewigen Welten geben, die uns zu offenbaren Er nicht für angemessen hält, während wir uns in unserem sterblichen Zustand befinden;
 
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folglich können sich Menschen in Bezug auf ihre Ansichten über diese Dinge, die nicht offenbart sind und die sie nicht verstehen, unterscheiden. In vielen meiner Bemerkungen und Lehren, mag ich euch Gedanken vorgelegt haben, die, wenn ihr dazu kommt, die Gedanken des Präsidenten darüber zu erfahren, als irrtümliche und ungesunde Lehre verkündet werden mögen. Ich mag in vielen meiner Schriften dasselbe getan haben, aber in allen Punkten der Lehre in Bezug auf den Plan der Erlösung und die Erlösung des Menschen, so weit ich ihn verstehe, habe ich mich bemüht, das zu schreiben, was ich zu der Zeit wahrhaftig für wahr hielt. Einige dieser Dinge mögen falsch sein. Ich sage nicht, dass ich in der Lage bin, ohne direkte Offenbarung, über viele schwierige Punkte mit demselben Grad an Vollkommenheit und Genauigkeit zu schreiben, wie jemand, der nur so schreibt, wie er inspiriert wird. Aber ich fühle mich dem Gott gegenüber, der uns in diese Täler der Berge platziert hat, dankbar, dass Er Schlüssel verordnet hat, durch die Erkenntnis und Information aus der großen Quelle ausgegossen werden können, bis wir alles erhalten haben, was für uns in diesem Zustand zu wissen notwendig ist. Und ich schaue mit großer Freude auf die Aussichten in der Zukunft.
Wenn wir über den künftigen Zustand des Menschen sprechen und über die Situation unserer Geister zwischen Tod und Auferstehung, so sehne ich mich nach der Erfahrung und der Erkenntnis, die wir in jenem Zustand wie auch in diesem erhalten werden. Wir werden dort eine Menge mehr Dinge lernen. Wir brauchen nicht anzunehmen, dass unsere fünf Sinne uns mit all den Dingen des Himmels, der Erde und der Ewigkeit und des Raums in Verbindung bringen. Wir brauchen nicht zu denken, dass wir mit all den Elementen der Natur durch das Medium der Sinne vertraut sein werden, die Gott uns hier gegeben hat. Angenommen, Er würde uns hier einen sechsten Sinn geben, einen siebten, einen achten, einen neunten oder einen fünfzigsten, so würden all diese verschiedenen Sinne uns neue Vorstellungen übermitteln, genauso wie die Sinne des Schmeckens, Riechens oder Sehens uns andere Vorstellungen als die durch das Hören vermitteln.
Nehmen wir an, dass sich die fünf Sinne des Menschen mit all den Elementen der Natur verständigen? Nein. Es gibt ein Prinzip, das Magnetismus genannt wird. Wir sehen seine Wirkung, aber der Name der Sache gibt uns keine Kenntnis von seinem Wesen oder von der Art und Weise, durch die die Wirkungen erzeugt werden. Wir wissen nicht, warum sich ein Stück Eisen einem Magnet auf diese oder jene Weise zuwendet. Nun angenommen, wir hätten einen sechsten Sinn, der so angepasst wäre, dass er genau diese Sache wahrnehmen könnte, so würden wir einige neue Vorstellungen im Zusammenhang mit den Elementen der Natur erfahren, neben denen, die wir durch die fünf Sinne erfahren haben, die wir schon besitzen. Ich glaube, dass es zehntausend Dinge gibt, von denen wir umgeben sind, über die wir durch unsere gegenwärtigen natürlichen Sinne nichts wissen. Wenn der Herr uns ein Prinzip vermittelt, durch das wir in die Vergangenheit und in die Zukunft schauen können, durch das wir auf viele schwierige Objekte der Natur schauen können, die jetzt unserem Blick verborgen sind, werden wir sehen, dass sich die Fähigkeit, Erkenntnis zu gewinnen und zu behalten, stark erweitert hat.
Wir haben schon die Fähigkeit und alles, was fehlt, ist, die Dinge in eine Lage zu bringen, dass man auf sie wirken kann. Die Fähigkeit ist hier, und wenn der Herr es für angemessen hält, wird sie unterrichtet und gelehrt werden und Dinge werden enthüllt werden, ja, die Dinge Gottes und die Gesetze, die in Bezug auf die celestialen, terrestrialen und telestialen Welten verborgen worden sind und in Bezug auf die Vielfalt der Dinge, die in der Unermesslichkeit des Raumes organisiert sind, sofern es der Herr für angemessen hält, sie zu enthüllen, und wir werden mehr und mehr davon erfahren bis zum vollkommenen Tag, wann der Herr uns in Umstände versetzt, mit ihnen vertraut zu werden.
Ich verweilte auf diesem Thema, damit wir uns mit freudiger Erwartung auf die Zukunft freuen können. Ich schaue ständig in die Zukunft, genauso wie in die Gegenwart, und versuche, meinen gegenwärtigen Kurs des Verhaltens so zu gestalten;
 
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dass es mich befähigen wird, das zu erlangen, was für die Treuen in der Zukunft liegt. Wenn ich keine Erkenntnis oder kein Verständnis von der Zukunft hätte, wäre ich wie eine Person, die einem Phantom hinterherläuft, die nicht weiß, was von Wert ist; aber je mehr Erkenntnis wir über die Zukunft bekommen, je mehr wir sie unserem Verstand und in unsere Gedanken einprägen, umso mehr werden wir in unseren Bemühungen angespornt sein, das zu tun, was uns in der Gegenwart betrifft, wissend, dass es eine rundum bedeutende Auswirkung auf die Zukunft hat.

 
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