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ERLÖSUNG - SELBSTREGIERUNG
 
EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 18. DEZEMBER 1853.

Ich liebe es, meine Brüder sprechen zu hören. Ihr Zeugnis bringt meinem Herzen Freude und Trost. Aber trotz der Freude, die es mir geben würde, dazusitzen und ihnen fortwährend zuzuhören, ist es für mich verbindlich, die Position einzunehmen, die ich einnehme, und meine Stimme zusammen mit den ihren hören zu lassen.
Wir alle belegen verschiedene Stationen in der Welt und im Königreich Gottes. Diejenigen, die das Rechte tun und nach der Herrlichkeit des Vaters im Himmel trachten, ob ihre Erkenntnis klein oder groß ist oder ob sie wenig oder viel tun können, wenn sie eben das Beste tun, von dem sie wissen wie, sind vollkommen.
Einigen von euch mag es merkwürdig vorkommen und mit Sicherheit der Welt, zu sagen, dass es für einen Menschen oder eine Frau möglich ist, auf dieser Erde vollkommen zu werden. Es steht geschrieben: "Seid deshalb vollkommen, ja, wie euer Vater, der im Himmel ist, vollkommen ist." Und wieder: "Wenn jemand nicht mit Worten beleidigt, dann ist derselbe ein vollkommener Mensch und auch fähig, den ganzen Körper in Zaum zu halten." Dies ist für eine Person vollkommen logisch, die versteht, was Vollkommenheit wirklich ist.
Wenn die erste Passage, die ich zitiert habe, uns nicht verständlich ist, können wir die Ausdrucksweise des Satzes ändern und sagen: "Seid so vollkommen, wie ihr könnt", denn das ist alles, was wir tun können, auch wenn geschrieben steht: Seid vollkommen wie euer Vater, der im Himmel ist, vollkommen ist. Vollkommen zu sein, wie es uns entsprechend unserer Erkenntnis möglich ist, heißt, genauso vollkommen zu sein, wie unser Vater
 
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im Himmel es ist. Er kann nicht vollkommener sein, als Er weiß wie, nicht mehr als wir. Wenn wir es so gut machen, wie wir wissen wie, in der Sphäre und Station, die wir hier belegen, sind wir in der Gerechtigkeit, in der Rechtschaffenheit, Gnade und dem Gericht gerechtfertigt, die dem Herrn des Himmels und der Erde vorausgehen. Wir sind genauso gerechtfertigt wie die Engel, die sich vor dem Thron Gottes befinden. Die Sünde, die an der gesamten Nachkommenschaft Adams und Evas haften wird, ist, dass sie es nicht so gut gemacht haben, wie sie es gewusst haben.
Ich werde dies auf mich anwenden und es wird auf euch zutreffen und auf jeden Mann und jede Frau auf der Erde, natürlich Morley eingeschlossen, der heute Morgen zu euch sprach. Wenn er das Beste getan hat, was er bei den neulichen Indianerproblemen im Distrikt, wo er lebt, tun konnte und entsprechend dem Urteilsvermögen und dem Licht des Geistes der Offenbarung in ihm handelte, ist er wie ein Engel Gottes gerechtfertigt.
Und wenn wir das Beste tun mögen, von dem wir zu dieser Zeit wissen, wie es zu tun ist, kann da in unserem Leben kein Fortschritt mehr gemacht werden? Doch. Wenn wir unwissentlich Falsches tun, wenn wir erfahren, dass es falsch ist, dann ist es unsere Pflicht, sofort und für immer von dem Falschen abzulassen, und der Sünde der Unwissenheit wird ein Auge zugedrückt und sie verschwindet in der Vergessenheit.
Heute Morgen wurde eine Frage gestellt, ob wir wissen, wer wir sind, in welcher Lage wir uns befinden und welches Verhältnis wir miteinander, zu Gott pflegen und welche Position wir in der menschlichen Familie beziehen. Ich kann die Frage beantworten. Nein, doch nicht. Versteht das Volk all die Verpflichtungen, unter denen sie stehen, zueinander und ihrem Gott gegenüber? Nein. Noch einmal: Versuchen sie, es zu erfahren, so weit es in ihrer Macht liegt? Nein. Gibt es Personen unter uns, die mit ganzem Herzen danach trachten, den Willen Gottes zu erfahren und zu verstehen? Ja, viele. Aber bemühen sie sich als ein Volk mit einem ungeteilten Herzen, den Willen Gottes vorrangig vor allem anderen auf der Erde zu erfahren? Nein.
Es gibt einen Grund dafür. Bruder Morley wollte wissen, ob wir uns selbst kennengelernt hätten. Das haben wir nicht. Als er sich auf die Geister in der Welt bezog und was wir dem Kleinkind auf dem Schoß der Mutter, das in dem einen Augenblick wie ein kleiner Seraphim ist und im nächsten wie ein Dämon mit Leidenschaft und Wut, bezeugen könnten, dachte ich, dass wir uns nicht auf das Kind als Beispiel beschränken müssen; denn dieses Bild von Gut und Böse offenbart sich oft in den Eltern und sogar in den grauhäuptigen Greisen wie in dem Kind. Wenn Männer und Frauen vollkommen ihre Position vor Gott, Engeln und den Menschen verstehen, den Platz, den sie einnehmen, und die Sphäre, in der sie handeln, würden sie wissen, dass sie in ihrer Organsiation ebenso unabhängig sind wie die Engel oder wie die Götter. Jedoch umgeben Finsternis, Elend, Torheit, Schwachheit jeder Art und die Macht der Versuchung als Folge der Sünde, die in die Welt eingetreten ist, die Menschenkinder, genauso wie die Macht Gottes. Ich sage, dass der grauhäuptige Vater und die gealterte Matrone der Macht des Bösen den Weg freimachen werden, wenn es über sie kommt, in vielen Fällen so bereitwillig, wie das Kleinkind auf dem Schoß seiner Mutter.
Ich weiß wovon ich spreche und sage: Schande über diejenigen, die solcher Schwachheit unterworfen sind, wenn sie Zeit und Gelegenheit gehabt hatten, es besser zu wissen. Bruder Morley sagte: "Solche Geister werden verdammt sein." Segnet eure Seelen, sie sind schon verdammt. Der Grund, warum sie so in einer Weise handeln, die so entgegengesetzt zu Engeln und Göttern in den Ewigkeiten steht, ist, dass sie sich seit sie auf der Erde sind in einem elenden Zustand befinden.
Wenn Männer und Frauen diesen bösen Geistern den Weg freigeben, ist es Beweis dafür, dass sie ihre Organisation und wofür sie geschaffen sind, nicht gelernt haben.
Was diese Leute inmitten der Völker der Erde in Bezug auf ihre wahre Stellung vor Gott betrifft,
 
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so ist es sicher, dass sie sie noch nicht kennengelernt haben. Werden wir sie je erfahren? Ja. Und ferner werden wir verpflichtet sein, sie zu erfahren, und weiter noch, wir werden GEZWUNGEN sein, sie zu erfahren. Wie? Durch Schmeichelei? Durch Segnungen? Durch das freundliche Lächeln der Vorsehung? Durch die reichliche Fülle der unsichtbaren Hand unseres himmlischen Vaters, die jede Segnung auf uns überträgt? Nun sind einige von uns bereit zu sagen, dass dies uns nicht zu einem Verstehen unserer wahren Position bringen und auf das vorbereiten wird, was vor uns liegt. Wenn die Gnade und die Segnungen unserer freundlichen und nachsichtigen himmlischen Eltern nicht die gewünschte Wirkung bei Seinem Volk erzielen, wird Er sie sicherlich züchtigen und wissen lassen, wodurch sie leiden, wie sie sich selbst regieren und vor Ihm heiligen müssen.
Wir sollten bei unseren Kindern denselben Kurs verfolgen, wenn wir wollen, dass sie unseren Geboten gehorchen. Es ist vernünftig und richtig, nachdem ihr jeden möglichen Anlass wahrgenommen habt, sie zur Vernunft und zum Gehorsam zu bringen, wenn sie dann immer noch widerspenstig bleiben, es mit der Rute zu versuchen und sie so lange zu züchtigen, bis sie gehorsam werden. Das ist, was unser Vater im Himmel mit seinem Volk tun wird, wenn sie nicht durch Seine Segnungen und liebende Freundlichkeit lernen wollen.
Fragt ihr euch, ob ich denke, dass wir auf dem Weg sind, Betrübnis zu erleiden? Wenn wir keine guten Kinder sind, wird es so kommen. Wir müssen lernen, Rechtschaffenheit zu lieben und Sünde zu hassen, und dann können wir uns selbst züchtigen und uns selbst in die Sphäre verbringen, für die wir bestimmt sind, sie auszufüllen, und uns selbst in ihr zu regieren und zu kontrollieren, in Vorbereitung auf die Macht, die in unsere Hand gelegt werden wird. Wir sollten immer nur einen Wunsch haben, nur einen Entschluss; unser Wille sollte vollkommen auf ein Ziel gerichtet sein, nämlich, in jedem Fall den Willen Gottes herauszufinden und ihn zu tun. Jede Person soll sich auf diese Weise schulen, züchtigen, prüfen, sich selbst betrachten und immer wieder betrachten und sich als Gefangener in die Obhut begeben, um sich einer ernsthaften Untersuchung zu unterziehen, bis sein Wille vollkommen dem Willen Gottes in jeder Hinsicht unterworfen ist, und ihr könnt sagen: "Egal was es ist, lasst uns den Willen des Vaters im Himmel erkunden, und das ist dann unser Wille." Dann werden wir in der Lage sein, uns selbst zu trainieren, zu schulen und entsprechend zu praktizieren, bis wir die bösen Einflüsse, die uns umgeben, kontrollieren und unterwerfen können. Dann können wir beginnen, der heranwachsenden Generation den Weg zu pflastern und eine Schnellstraße der Heiligkeit aufzuschütten.
Dies müssen wir tun. Es ist unsere Aufgabe. Es ist die Arbeit der Heiligen der Letzten Tage, die sich, wenn sie ausgeführt, durch all die verschiedenen wechselnden Szenen des sterblichen Lebens ziehen wird. Sie befindet sich in jeder Tat und Handlung, sowohl bei uns selbst als auch bei unseren Familien und den Fremden. Sie erfüllt jede Prachtstraße des menschlichen Lebens von Anfang bis Ende. Geistige Herrschaft über uns selbst und die Einflüsse zu gewinnen, von denen wir umgeben sind, durch einen unbeugsamen Kurs der Selbstdisziplin, ist unser erstes Anliegen, unsere erste Arbeit, bevor wir den Weg für unsere Kinder pflastern können, damit sie ohne Sünde zur Erlösung heranwachsen.
Niemand kann in einer kurzen Stunde oder zwei alles erzählen, was sich in seinem Herzen befindet, wenn es von der Inspiration des Heiligen Geistes angefüllt ist. Aber ich werde meine Bemerkungen fortsetzen und euch ein wenig mehr geben.
Alle Personen sind von Umständen umgeben, die für ihren Wohnsitz, die Station und die Situation im Leben besonders sind. Ein Teil unserer alten Kameraden glaubt, dass wir vollkommen von Umständen kontrolliert werden, aber dieses Volk hat genug gelernt, um zu wissen, dass sie die Fähigkeit und Macht besitzen, bis zu einem gewissen Grad Umstände zu kontrollieren; sie werden uns mehr oder weniger kontrollieren, aber nicht gänzlich. Wir können inmitten dieses Volkes das Fundament für ein Kette von Umständen legen, die die heranwachsende Generation mit einem göttlichen Einfluss umgeben. Wir können auch
 
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eine Kette von Umständen erzeugen, die ihre sichere Vernichtung bewirken werden. Dies liegt in unserer Macht und die erste Sache ist die Arbeit der Heiligen der Letzten Tage.
Einige sind bereit auszurufen, wenn ihre Sinne geöffnet sind, um die Reinheit eines Gottes der Ewigkeit zu sehen, die Reinheit des Himmels, und verstehen, dass nichts Unreines dort eintreten kann, wenn sie die Vollkommenheit des erlösten und verherrlichten Zion wahrnehmen können und dann auf das Volk jetzt und ihre Taten schauen und wie sie von ihren Schwachheiten überwunden werden, wie sie nicht hinaus- und hereinkommen können, ohne in irgendeiner Weise mit ihren Nächsten in Kontakt zu kommen, wenn sie auf die weltweite Sündhaftigkeit des sterblichen Menschen schauen: "Wir werden alle in die Vernichtung gehen; Erlösung ist unmöglich." Ich glaube kein Wort davon. Wenn wir das Beste tun, von dem wir wissen wie, und dennoch viele Taten begehen, die falsch sind und im Gegensatz zum Rat stehen, der uns gegeben wurde, so gibt es in unserem Fall Hoffnung.
Der Erretter hat uns gewarnt, vorsichtig zu sein, wenn wir urteilen, und uns an einem Tag sieben mal siebzig mal gegenseitig zu vergeben, wenn wir Buße tun und uns gegenseitig unsere Sünden bekennen. Können wir gnädiger und vergebender sein als unser Vater im Himmel? Nein. Darum lasst die Leute das Beste tun, was sie tun können, und sie werden den Weg für die heranwachsende Generation pflastern, damit sie im Licht, in der Weisheit und Erkenntnis der Engel und Erlösten dieser Erde wandeln, ungeachtet anderer Erden, und sie werden vorbereitet sein, sich in der Auferstehung all der Segnungen zu erfreuen, die für die Getreuen sind, und sich ihrer im Fleisch erfreuen.
Es ist unsere Pflicht, und zu dieser sind wir berufen, während unserer Lebenszeit die Umstände so zu formen und zu kontrollieren, dass sie der heranwachsenden Generation Segnungen bringen, die wir nie erlangen können, so lange wir im Fleisch sind. Aber wenn die Sehfähigkeit unseres Geistes geöffnet ist, um die unbefleckte Reinheit, die Vollkommenheit zu sehen, das Licht, die Schönheit und die Herrlichkeit Zions zu sehen, den Himmel der Ewigkeit, den Ort, wo die Heiligen und Engel in den ewigen Welten wohnen, dann scheint die Erlösung für uns arme, irrende Sterbliche fast unmöglich. Es scheint, als könnten wir kaum errettet werden. Dies ist aber wirklich wahr; wir werden kaum errettet werden. Es gab nie eine Person, die jemals errettet wurde. Alle, die errettet wurden und die jemals errettet werden, sind einfach nur errettet, und dann kann nicht ohne Kampf überwunden werden, was jede Energie der Seele in Anspruch nimmt.
Es ist gut für uns, dem Beispiel jener zu folgen, die Erlösung erlangt haben. Infolgedessen, wenn ich errettet werden und eine Werkzeug sein möchte, anderen die Wege aufzuzeigen, dann lasst mich nicht nur die Lehre von der Erlösung lehren, sondern auch mit meinem Verhalten ein Beispiel setzen, und sie bitten, ihm zu folgen. Wenn unser Glaube eins ist und wir vereint sind, das eine große Ziel zu erreichen, und ich als Einzelperson möglicherweise in das celestiale Reich gelangen kann, dann können ihr und jeder andere mit derselben Regel ebenfalls dort eintreten.
Obwohl unser Interesse als ein Volk eins ist, denkt dennoch daran, dass Erlösung ein persönliches Werk ist; jede Person ist für sich selbst. Ich meine mehr damit als ich Zeit habe, um es ausführlicher zu erzählen, aber ich werde euch einen Hinweise geben. Es gibt solche in dieser Kirche, die denken, dass sie durch die Rechtschaffenheit anderer errettet werden. Sie werden ihr Ziel verfehlen. Sie sind diejenigen, die ankommen, wenn das Tor gerade geschlossen wird, so dass ihr in diesem Fall ausgeschlossen sein mögt. Dann werdet ihr nach jemanden rufen, der durch seine Glaubenstreue, durch die Gnade Jesu Christi durch das celestiale Tor eingetreten ist, dass er komme und es für euch öffne; aber dies zu tun, ist nicht ihre Aufgabe. Das wird das Schicksal derjenigen sein, die vergebens hoffen, auf Grund der Rechtschaffenheit und durch den Einfluss des Bruders Irgendwer errettet zu werden. Ich warne euch deshalb im Voraus, Rechtschaffenheit und Glaubenstreue selbst zu pflegen, was der einzige Passierschein in das celestiale Glück ist.
 
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Es gibt noch eine Sache, die ich erwähnen möchte, nämlich in Bezug auf den Mann, von dem Bruder Morley heute Morgen sprach, der seine Frau wegschickte, die er neulich genommen hatte. Er begann zu erzählen, wie schlimm es für ihn aussieht, auf diese Weise mit den größten Segnungen des Himmels für den Menschen zu spielen. Männern, die um Segnungen bitten und köstliche Juwelen und danach trachten, sie morgen wegzuwerfen, wird einmal gesagt werden: "Nimm dies und gib es einem Mann, der würdiger ist." Und was soll mit dem anderen gemacht werden? Er soll den Boden schrubben, Schuhe putzen und Seife herstellen. Ich bitte, dies geistig zu verstehen. Natürlich werden wir im himmlischen Zion so sauber sein, dass wir niemanden dafür benötigen, für uns zu waschen. Wenn ich sage, dass wir solche Charaktere zur Arbeit in den Garten schicken, unsere Ställe zu säubern, unsere Pferde zu striegeln oder in der Waschküche zu arbeiten, ist dies geistig zu verstehen.
Ihr mögt Juwelen von größter Kostbarkeit bekommen und mit ihnen spielen und sie für Nichts erachten, aber irgendwann werden sie euch so sehr überstrahlen, dass ihr den Schein ihrer Herrlichkeit nicht anschauen könnt, ohne mit Blindheit geschlagen zu werden. Die Worte des Erretters werden sich an solchen Personen erfüllen: "Wer Ohren hat, der höre: Denn wer hat, dem soll gegeben werden, und wer nicht hat, dem soll das genommen werden, was er scheinbar hat."
Das, was sie zu besitzen glauben, scheinen sie nur zu haben. Es ist ihnen für wenige Tage in die Hände gegeben, um zu sehen, ob sie genügend Weisheit haben, um es zur Herrlichkeit und Ehre Gottes zu verwenden, damit ihnen mehr Segnungen zugefügt werden. Wenn sie sich als unwürdig dessen erwiesen haben, was sie zu haben schienen, dann wird es ihnen genommen werden und einem anderen gegeben, der würdiger ist, damit er reichlicher haben möge.
In Bezug auf die bösen Taten der Leute dachte ich, während Bruder Morley sprach, dass ich euch Dinge über einige Männer erzählen könnte, die ihr nicht hören wollt. Um meinen eigenen Gefühlen auf dem Weg des Vergleichs genüge zu tun, werde ich euch eine blasse Ahnung davon geben, wie sie für mich aussehen.
Stellt euch all die Kadaver der Menschen vor, die an Cholera und anderen ekelhaften Krankheiten gestorben sind, aufgehäuft um als eine allgemeine Masse unter den Strahlen der südlichen Sonne zu verrotten, und der Gestank solch einer Masse von Verderbnis würde nicht beginnen, eure Nasenlöcher und die Nasenlöcher jedes rechtschaffenen Menschen so sehr zu beleidigen, wie jene Männer. Wenn andererseits jeder Mensch das Beste tut, was er tun kann, und insofern er weiß wie, wird es mit ihm gut sein und er wird gesegnet werden, bis es keinen Platz mehr gibt, die Segnungen aufzunehmen, die auf ihn ausgegossen werden. Sünde besteht darin, dass wir Falsches tun, während wir es besser wissen und besser tun können, und sie wird zu gegebener Zeit des Herrn mit einer gerechten Vergeltung bestraft werden.
Ist dieses Volk gesegnet worden? Ja. Warum können sie nicht verstehen, dass sie für den ausdrücklichen Zweck organisiert und gestaltet wurden, um in sich und von sich unabhängig zu werden, damit sie beginnen, sich vor jedem üblen Grundsatz oder vor den Anregungen des Bösen zu schützen? Aber ihr werdet sofort sagen: "Das steckt in allen Menschen, es ist für sie natürlich." So dachte Paulus. Er war von bösen Geistern umgeben und hatte wundervolle Probleme mit ihnen, insofern, dass das Böse bei ihm anwesend war, wenn er Gutes tun wollte. Ich hätte sie die Tür hinausgetreten. Er war ein rechtschaffener Mann und starb um des Evangeliums willen und es war richtig für ihn, dass er starb, und wenn es für nichts anderes war, als sich um die Kleider derjenigen zu kümmern, die Stephanus zu Tode steinigten. "Nun", sagt Paulus, "ich wollte jenem Mann Gutes tun, aber das Böse ist bei mir anwesend." Warum trat er den Teufel nicht aus dem Weg, als er Gutes tun wollte? War er verpflichtet, sich davon belästigen zu lassen? Nein, nicht mehr als ihr und ich.
Sind diejenigen, die heute trinken und
 
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zechen (und es mag einige geben, die es tun und behaupten, Brüder zu sein), verpflichtet, den Sabbat zu brechen und sich zu Trunkenbolden und Vielfraßen zu machen? Nein.Wenn die Brüder, die bekennen, Heilige zu sein, und Falsches tun, die Wurzel der Sache offenlegen und die ganze Wahrheit sagen würden, dann wäre es so: "Ich habe den Wunsch, eine Menge Gutes zu tun, aber der Teufel hängt immer an meinem Ellenbogen, und ich möchte gerne immer diesen alten Gentleman behalten, damit er immer griffbereit ist; denn ich möchte ihn manchmal benutzen." Das ist der Grund, warum Männer und Frauen vom Bösen überwunden werden.
Und noch einmal: Ich kann euch für das anklagen, für das ihr euch für schuldig erklären würdet, wenn ihr die Wahrheit bekennen würdet, nämlich, ihr wagt es nicht, euer ganzes Herz Gott zu geben und dadurch geheiligt und von morgens bis abends und von einem Jahr zum anderen vom Heiligen Geist geführt zu werden. Ich weiß, dass dies so ist, und dennoch werden es wenige zugeben. Ich weiß, dass sich dieses Gefühl in euren Herzen befindet, genauso wie ich weiß, das die Sonne scheint.
Wir wollen dies ein wenig näher untersuchen. Viele von euch haben ängstliche Ahnungen, dass in der Organisation dieses Königreiches nicht alles richtig ist. Ihr zittert und schüttelt in euren Gefühlen und bebt in eurem Geist. Ihr könnt euer Vertrauen nicht in Gott, in Menschen und auch nicht in euch selbst setzen. Dies ensteht durch die Macht des Bösen, der so vorherrschend auf dem Angesicht der ganzen Erde ist. Es wurde euch von eurem Vater und von eurer Mutter gegeben, es wurde euch mit eurer Empfängnis im Mutterleib beigemischt und es ist in eurem Fleisch herangereift, in eurem Blut und in euren Knochen, so dass es in genau eurem Wesen verankert worden ist. Würde ich euch persönlich fragen, ob ihr durch und durch so geheiligt und rein und heilig werden wollt, wie ihr wahrscheinlich leben könntet, würde jeder "Ja" sagen. Jedoch, wenn der Herr, der Allmächtige eine Offenbarung geben würde, die euch anwies, Ihm und Seiner Sache gänzlich gegeben zu werden, würdet ihr schrumpfen und sagen: "Ich fürchte, er wird mir einige meiner Lieblinge nehmen." Das ist das Problem bei der Mehrheit dieses Volkes.
Es ist eure Sache, gegen diesen Grundsatz Krieg zu führen, bis er in uns überwunden ist, und dann werden wir ihn nicht auf unsere Kinder vererben. Es liegt bei uns, ein Fundament zu legen, so dass alles, mit dem unsere Kinder zu tun haben, sie zum Berg Zion bringen wird und zur Stadt des lebendigen Gottes, zum himmlischen Jerusalem und zu einer unzähligen Schar von Engeln, zur allgemeinen Versammlung und Kirche der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind, und zu Gott, dem Richter von allem, und zu den Geistern gerechter, vollkommen gemachter Menschen, und zu Jesus, dem Mittler des Neuen Bundes und zum versprengten Blut, das bessere Dinge spricht als das Blut Abels. Wenn wir mit allem guten Gewissen solch ein Fundament legen und so treu, wie wir können, arbeiten, wird es gut mit uns und unseren Kindern sein, in Zeit und in Ewigkeit.
Welche Art von Gefühl würde es in meinem Herzen erzeugen, würde ich am Schluss dieser Versammlung hören, dass der Herr zugelassen hätte, dass der Teufel meine Häuser, meine Frauen und meine Kinder vernichtet und jedes Teilchen meines Besitzes den verzehrenden Flammen übergeben hätte, so dass ich in der Welt mittellos und allein gelassen wäre? Ich möchte, dass ihr alle diese Frage auf euch selbst bezieht. Was würde solch ein Umstand bei diesem Volk erzeugen, vorausgesetzt, sie wüssten nicht, dass der Herr im Begriff war, ein Gericht über sie zu schicken, wie Er es in früheren Zeiten getan hat (auch wenn ihr es nicht fürchten müsst)? Wie würdet ihr euch fühlen? Gäbe es da nicht Murren, Fehlerfinden und das Schreiben und Verschwören mit Abtrünnigen, und dass einige nach Kalifornien fliehen und einige in die Staaten zurückrennen würden?
Oder angenommen, wenn ihr von dieser Versammlung heimkommen und entdecken würdet, dass euer Nachbar eure Pferde getötet und euren Besitz vernichtet hat? Wie würdet ihr
 
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euch fühlen? Ihr hättet das Gefühl, auf der Stelle an dem Vollstrecker der Tat Rache nehmen zu wollen. Aber es wäre für euch falsch, das geringste Teilchen des Gefühls zu ermuntern, in eurer Brust hochzukommen, wie Wut oder Rache oder das Gericht in eure eigenen Hände nehmen zu wollen, bis der Herr sagen wird: "Das Urteil gehört euch und ihr könnt es vollstrecken."
Bruder Morley wollte wissen, ob jemand den Ursprung des Gedankens erklären könnte. Der Ursprung des Gedankens wurde am Anfang eures Daseins in euren Organismus gepflanzt, der organisiert wurde, um so unabhängig zu sein, wie jedes andere Wesen in der Ewigkeit. Wenn ihr nach Hause geht und erfahrt, dass euer Nachbar an eurem Eigentum oder an eurer Familie einige Verheerung angerichtet hat, und Wut in eurer Brust hochkommt, dann zieht in Betracht, dass sie in euch selbst entsteht.
Nehmen wir andererseits an, dass eine Person euch gesegnet hat, wenn ihr nach Hause zurückkehrt, euch zum Beispiel in einer Zeit der Knappheit einen Sack Mehl gebracht hat, und etwas Butter, Milch und Gemüse, dann würden sofort Gedanken aufkommen, den Geber segnen zu wollen. Der Ursprung der Gedanken und des Nachdenkens liegt in uns selbst. Wir denken, weil wir sind, und sind für ewige Einflüsse empfänglich gemacht und und um unsere Verwandtschaft mit ewigen Objekten zu spüren. Somit werden Rachegedanken und Gedanken des Segnenwollens im selben Herzen entstehen, während es von äußerlichen Umständen beeinflusst wird.
Wenn ihr von einem Nachbarn Schaden zugefügt bekommt, ist der erste Gedanke des nicht edelmütigen Herzens, dass Gott die Person verdammen soll, die euch verletzt hat. Aber wenn jemand euch segnet, ist der erste Gedanke, der in euch aufkommt, dass Gott diesen Mann segne, und dies ist die Neigung, an der wir festhalten sollten. Aber schickt jeden Geist weg, der euch drängen möchte, irgendeine Kreatur, die der Herr geschaffen hat, zu verletzen; gebt ihm keinen Raum, ermuntert ihn nicht und er wird nicht dort bleiben, wo ihr seid. Ihr könnt den schwarzen Mann oder den weißen Mann in euer Haus lassen, wie es euch gefällt. Ihr könnt zu beiden sagen: "Kommt herein."
Dies ist ein Gleichnis. Wenn der weiße Mann sich vorstellt, erkennt ihr ihn an seiner Hautfarbe. Dasselbe ist es, wenn ihr Finsternis und Schwärze kommen seht; ihr wisst, dass sie von unten kommen, und ihr könnt ihnen gebieten, euer Haus zu verlassen. Wenn der gute Mann kommt, bringt er eine Ausstrahlung der Freundlichkeit mit sich, die euch mit Frieden und himmlischer Behaglichkeit erfüllt. Lade ihn in dein Haus ein und macht ihn zu eurem ständigen Gast.
Ich habe euch oft von diesem Podium aus gesagt, dass ihr, wenn ihr an heiligen, gottähnlichen Grundsätzen festhaltet, eurem Organismus, der an erster Stelle unabhängig gemacht ist, noch mehr Gutes hinzufügt und der gute Geist und Einfluss, der vom Vater des Lichts und von Jesus Christus kommt und von den heiligen Engeln, fügen ihm Gutes hinzu. Und wenn ihr euch bewährt habt und wenn ihr gearbeitet und ausreichend darauf aufgebaut habt, wird es in euch zu dem werden, was Bruder Joseph Smith zu Elder Taylor sagte, nämlich dass es, wenn er streng am Geist des Herrn festhalten würde, in ihm eine Quelle der Offenbarung werden würde. Das ist wahr. Nach einer Weile wird der Herr zu solchen sagen: "Mein Sohn, du bist treu gewesen, du hast am Guten festgehalten und du hast Rechtschaffenheit geliebt und hasst Sünde, von der du dich abgewendet hast. Nun sollst du die Segnung des Heiligen Geistes haben, dass er dich führt und dein ständiger Begleiter ist, von dieser Zeit an und für immer. Dann wird der Heilige Geist zu deinem Eigentum. Er ist dir zum Nutzen gegeben worden und als einen ewigen Segen. Er zielt auf Hinzufügung, Ausdehnung und Zuwachs, auf Unsterblichkeit und ewiges Leben ab."
Wenn ihr zulasst, dass das Gegenteil davon von euren Körpern Besitz ergreift, wird es euch und allem schaden, das mit euch in Verbindung steht,
 
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und euch mit Mehltau verfluchen und schlagen, bis eure Körper, die erschaffen wurden, um endlos fortzudauern, verwest sein werden und zu ihren ursprünglichen Elementen zurückgegangen sind, um wieder durchgemahlen zu werden, wie der widerspenstige Ton, der in der Hand des Töpfers verdorben ist, wieder neu bearbeitet werden muss, bis er passiv wird und dem Wunsch des Töpfers entspricht.
Die eine Macht soll hinzufügen, aufbauen und vermehren, die andere vernichten und verringern. Die eine ist Leben, die andere ist Tod. Lasst uns also ein Fundament für die heranwachsende Generation legen, damit sie aufwächst, ohne bei ihrem Aufwärtskurs zu Herrlichkeit und Glück vom Aberglauben, von der Tradition und der Unwissenheit gehemmt und behindert zu werden, die uns geblendet und geschadet haben. Lasst uns das Beste tun, das wir tun können, und wenn wir einmal, siebenmal oder siebzigmal am Tag einen Fehler machen und bei unseren Bekenntnissen ehrlich sind, soll uns großzügig vergeben werden. So wie wir erwarten, Gnade zu bekommen, so lasst uns Gnade füreinander haben. Und wenn der böse Geist kommt, lasst ihn in euch keinen Platz finden.
Ich erinnere mich, den Heiligen der Letzten Tage gesagt zu haben, dass niemand das Wesen eines Geistes beurteilen könnte, ohne ihn erst zu testen. Bis dahin ist er nicht in der Lage, ihn zu beurteilen. Brüder, liebt die Rechtschaffenheit und hasst Sünde.
Möge Gott euch für immer segnen. Amen

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