ERLÖSUNG - MENSCHEN SIND DURCH IHRE UNTATEN VERDAMMT - WAHRHEIT - UMFANG DES "MORMONISMUS"
EINE ANSPRACHE VON AMASA LYMAN, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 9. DEZEMBER 1855.
Es scheint, meine Brüder und Schwestern, dass das Auftreten von Umständen uns wieder zusammengebracht hat, und das Auftreten der Umstände ist für eine Weile von euch genommen worden, solche, die mehr bei euch als bei mir aufgetreten sind. Aber es gibt eine Sache, die sich nicht geändert hat, nämlich unsere Interessen, das Wesen des Ziels, das von uns als Heilige zu erlangen ist.
Die einfache Tatsache, dass die Präsidentschaft uns für einen kurzen Zeitraum verlassen hat, hat nicht automatisch irgendeinen Wandel in jenen Dingen bewirkt, die uns interessieren sollten und auf die unsere Aufmerksamkeit gerichtet sein sollte. Wenn wir überhaupt Heilige sind,
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müssen wir dasselbe Interesse haben, dieselbe Erkenntnis und dieselbe Quelle erlangen wollen, aus der diese Erkenntnis bezogen werden kann, so wie jene, die für eine gewisse Zeit von uns fortgegangen sind. Es ist unser Recht, unser Vorrecht und eine Pflicht, die wir uns selbst schuldig sind, denen gegenüber, mit denen wir durch das Band des Ewigen Bundes in Verbindung stehen, wie auch durch jede Beziehung, die uns als intelligente, menschliche Wesen aneinanderbindet, mit unserer Arbeit fortzufahren und so zu arbeiten, dass unsere Bemühungen fortwährend zum Erwerb jener Erkenntnis führen, die für unsere Erlösung erforderlich ist; denn dies umfasst alles, was uns interessieren sollte, mit welchem Namen auch immer ihr es bezeichnen wollt oder wie viele Aufteilungen und Unterteilungen ihr daraus machen wollt. Jedoch wenn ihr alles im Zusammenhang betrachtet, so macht der eine Teil mit den anderen zusammen einfach die Erlösung aus, die wir suchen. Diese allein wird uns glücklich machen, dies alles ist in der Lage, für uns das zustande zu bringen, was für unseren Frieden und unsere Behaglichkeit hier und später notwendig ist. Wir mögen vielleicht denken, dass es viele sehr nette Unterscheidungen gibt, die man zwischen verschiedenen Dingen, wie wir sie sehen, treffen könnte, die in uns, mit uns und für uns das Mittel für Glück und Behaglichkeit ausmachen, und dass dies das eine und etwas anderes die Erlösung ist.
Ich weiß von keiner Sache, die existiert, als ein Mittel zu Glück und Behaglichkeit, die für uns erreichbar ist oder die erhältlich gemacht werden kann, die nicht zu unserer Erlösung gehört.
Diese Dinge sind so verschiedenartig und zahlreich, dass wir ein kurzes Leben damit ausfüllen könnten, um sie zu zählen, und dennoch würde die Summe nicht alles enthalten, was aufgezählt werden würde; aber das große Geschäft unseres Lebens sollte sein, sie zu haben und sich an ihnen zu erfreuen, und dann wären wir vielleicht in der Lage, in etwas geringerem Ausmaß, sie zu schätzen und unser Glück und unsere Behaglichkeit und Herrlichkeit wird in ihrem Ausmaß genau durch das Ausmaß bestimmt und definiert sein, in dem wir die großen Wahrheiten schätzen, die um un herum existieren, in dessen Mitte wir unser Dasein haben.
So dass wir, wenn wir die Erlösung erlangt haben, nach der wir suchen, in all der Unendlichkeit, in die sie sich erstrecken mag, mit der Erfahrung unsagbarer Zeitalter, wenn die Erfahrung von fast zahllosen Zeitaltern ihren Beitrag ins Lagerhaus von Reichtum und Freude geleistet haben werden, wenn diese die Umstände sein werden, die uns umgeben, dann werden wir entdecken, dass alles aus einer Sache besteht, die einfach das Lernen ist, die Wahrheit zu begreifen, die um uns herum existiert inmitten dessen, von dem wir leben, in dem wir uns bewegen und unser Dasein haben.
Dies zu bewirken ist das Ziel des Evangeliums, des Plans der Erlösung, über den zu diskutieren und oft miteinander zu sprechen, darüber nachzudenken, für uns gut ist, damit wir das Ziel verstehen, wofür das Evangelium uns offenbart worden ist, damit wir in der Lage sein mögen, uns die Dinge anzueignen, die uns zugänglich gemacht worden ist, jene Vorrichtungen, die auf solche Weise in unsere Reichweite geworfen worden sind, dass sie für das Zustandebringen dieses Ziels förderlich sind. Für die richtige Aneignung dieser Dinge ist es also nötig, dass wir verstehen, wie es sich auswirken soll, es ist nötig, dass wir in diesem Punkt korrekt sein würden, damit wir nicht nach etwas suchen, das es nicht gibt, und folglich nie die Wirklichkeit finden würden, damit wir nicht ein Land erforschen, um die Juwelen unseres Glücks zu finden, wo es keine gibt.
Jeder von uns hat genug Erfahrung, uns die Wahrheit verständlich zu machen, genug, um überzeugt zu sein, dass sich unsere Suche nach einer Sache dort, wo sie nicht existiert, schlussendlich als fruchtlos erweist, die uns nicht zu einer Belohnung für unsere Arbeit und Mühe bringen wird, die uns nicht Behaglichkeit für die Angst, die wir erlitten haben, geben wird, während wir nach etwas suchen, das wir nicht finden würden.
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Was ist es also nun, meine Brüder und Schwestern. Lasst uns heute Morgen ein wenig vernünftig darüber nachdenken. Was ist es, was das Evangelium für uns zu tun hat? Was haben wir uns in unseren eigenen Köpfen ausgemalt, was es sein könnte? Muss etwas erschaffen werden, das jetzt nicht existiert? Muss unsere natürliche Beschaffenheit verändert werden, wenn wir Empfänger der Erlösung werden? Müssen wir, so wie wir sind, erlöst werden, so wie wir beschaffen sind, oder müssen wir als eine andere Art von Wesen errettet werden? Was müssen wir sein, wenn wir errettet werden? Nehmen wir an, dass wir gesehen und erkannt werden, dass wir als dieselben Personen erkannt werden, die wir jetzt sind?
Wenn nicht, dann wüsste ich gern, was ich sein würde und wer ich sein könnte, weil es einige Dinge gibt, die ich, wenn ich es vermeiden könnte, nicht sein wollte. Aber tatsächlich weiß ich nicht, dass es irgendwelche Gründe gibt, die sich mir jemals zur Beurteilung dargeboten hätten, die so gut wären, dass ich den Wunsch hegen könnte, überhaupt meine Identität zu wechseln.
Ich habe die Freude auf die Erlösung bis heute immer in Verbindung mit meiner eigenen Identität gehegt und verstanden, so dass ich, wenn ich errettet bin, einfach als Bruder Lyman errettet sein werde und nicht als jemand anderer. Ich sollte einfach Bruder Lyman sein, im Besitz all der Erkenntnis, die für die Erlösung erforderlich ist, und der folgerichtige Teilnehmer an den Segnungen, die sich daraus ergeben, dass er jene Erkenntnis besitzt. Wenn ich das nicht bin, werde ich enttäuscht sein, ich werde nicht glücklich oder zufriedengestellt sein, es sei denn ich verliere alle meine gegenwärtigen Erwartungen und all meinen Glauben.
Somit sind es einfach wir, die heute hier sitzen, die errettet werden sollen, und was ist darin alles einbezogen? Einfach ein Wechsel unseres Zustandes und nicht der Zustand irgendeiner anderen Person. Anstelle der Unwissenheit werden wir jenen Grundsatz der Erkenntnis und des Begreifens besitzen, der uns frei macht. Wovon? Von der Unwissenheit; das ist alles.
Nun sagt jemand: "Gibt es neben Unwissenheit nicht viele andere Dinge?" Wenn es denkende Männer und Frauen in diesem Raum gibt, die denken und nachdenken können, so möchte ich, dass besonders diese Klasse, wenn sie es noch nie getan hat, für eine kurze Zeit studiert, um eine Sache, zu ihrem eigenen Wohl und zum Wohl anderer, so weit ihr Einfluss reichen möge, herauszufinden, wie viel von dem Übel, dass die Menschheit befällt, in Wahrheit nicht der Unwissenheit zuzuschreiben ist, dem Vorhandensein von Finsternis, die den menschlichen Geist durchdringt, und infolgedessen können sie die Wahrheit nicht begreifen. Aus diesem Grund kennen sie Gott nicht, auch verstehen sie nicht die Grundsätze, nach denen Er handelt.
Wenn ihr ein Übel herausfindet, dessen Spur nicht auf diese große Ursache zurückverfolgbar ist, rechtmäßig und wahrheitsgetreu, auf diese große, offensichtliche Quelle des Bösen und Falschen, das in der Welt existiert, dann kennzeichnet es, benennt es und lasst mich sehen. Sollte es für das Übel eine andere Quelle geben, dann will ich es wissen. Jesus, wie wir es verstehen, kam in die Welt, um Sünder zu retten. Er kam, wie wir es sagen, um verlorene und gefallene Menschen zu retten. Er kam, um die sündigen Söhne der Erde für den Genuss der Gnade und der Gunst und der Segnungen des Himmels zu erretten.
Was behauptete Jesus zu tun; irgendetwas mehr als einfach nur Menschen zu retten? Das Evangelium, das er in die Welt sandte, gibt vor, nicht mehr zu tun, als Menschen zu retten, und tut für den ärmsten Menschen ebenso viel wie für den reichsten; es errettet sie und das ist alles, was es tut.
"Aber", sagt jemand, "verdammt es nicht auch Menschen?" Denkt ihr, dass es das tut? Habt ihr jemals etwas am Evangelium gefunden, das irgendjemanden von euch verdammen würde? "Aber hält die Heilige Schrift einen solchen Gedanken nicht hoch?" Ich weiß nicht, ob sie das tut oder nicht; ihr solltet eure eigene Erfahrung besser als die Heilige Schrift kennen, weil sie euch näher ist, sie ist euer Besitz. Ich würde mir lieber meine eigene
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Erfahrung als die Bibel ins Gesicht werfen lassen; sie ist für mich weit reichhaltiger.
Was hat das Evangelium für euch getan? Es hat uns nur Gutes getan. "Aber", sagt jemand, "hier ist ein Mann, der die Wahrheit angenommen hat und dann von ihr weggegangen ist, er verließ sie und ist jetzt verdammt." Was hat ihn verdammt? Ist es das Evangelium? Nichts hat ihn verdammt als nur sein übles Verhalten, seine eigenen Missetaten, die ihn auf diese Weise gegen sein eigenes Interesse beeinflusst haben. Verlangt das Evangelium von ihm, Sünde zu begehen? Verlangt es von ihm, Falschaussagen zu leisten und einen Grundsatz der Heuchelei zu pflegen und Täuschung gegenüber seinem Nächsten zu praktizieren? Nein. Das Evangelium verlangt von ihm praktische Tugend, Rechtschaffenheit und Wahrheit in seinem ganzen Verhalten.
Lasst uns also nicht das Evangelium beschuldigen, irgendjemanden zu verdammen, es sei denn wir finden heraus, dass es dies tatsächlich getan hat. Das Evangelium wurde in die Welt gesandt, durch den Erretter der Menschheit, um die Mittel der Erlösung in die Reichweite der Sterblichen zu bringen, um denen, die Glauben würden, die Macht zu geben, die Söhne Gottes zu werden. Das war der Zweck dieser Verkündung über die ganze Erde, und der Grund, warum es in jener Einfachheit gelehrt wurde, die die Lehren des Überbringers der Wahrheit kennzeichneten. Die Heilige Schrift verheißt denen Erlösung, die glauben, und denen, die nicht glauben - so werden wir informiert - werden verdammt sein. Was verdammt diejenigen, die nicht glauben? Dasselbe, das sie verdammte, bevor sie das Evangelium hörten. Sie befanden sich in Finsternis und wie war ihr Zustand danach? Sie befanden sich in Finsternis.
Der Zweck dieses Evangeliums, das der Welt gesandt wurde, war einfach, den Menschen eine Erkenntnis von der Wahrheit zu geben und ihre Augen zu öffnen, um das Licht zu veranlassen, in die Mitte der Finsternis zu scheinen, die sie umgab, damit sie in jenem Licht Dinge entdecken könnten, wie sie um sie herum existieren, von denen sie vorher nichts wussten, und eine Vorstellung von Dingen haben könnten, die vorher überhaupt nicht ihren Verstand erreicht oder bewohnt hatten. All dies sollte die Erlösung des Menschen bewirken. Wovon? Vom Fall oder von jedem anderen Übel, das ihn umgibt. Es ist mir gleich, ob ihr sie als die Folgen des Falls anseht oder nicht, es ist mir egal, welchen Namen ihr den Übeln gebt, die den Menschen befallen und sie von dem Genuss einer Fülle an Glück und Herrlichkeit abhalten. Die Menschheit muss von ihnen errettet werden. Sie bilden die Ketten, mit denen Menschen gefesselt sind, die Wolken der Finsternis, die das Licht der Wahrheit verdecken, die das Sonnenlicht der Wahrheit daran hindern, das gesamte Dasein des Menschen leuchtend, herrlich und strahlend zu machen. Worin? In dem, was der große Architekt der Natur dorthin gesetzt und womit er die ganze Schöpfung reich gemacht hat.
Wir leben mittendrin und sind für die Schönheiten um uns herum unempfänglich, für die hervorragenden Dinge innerhalb unserer Reichweite. Wir treten die Dinge, die sich an unserem Pfad ranken, wie die Blumen des Frühlings unter unsere Füße und schätzen ihren Wert nicht, anstatt uns an ihrer Herrlichkeit, Macht und Geschicklichkeit und Urteilskraft zu schmausen, die sich in dem Miteinander kundtun, um dem Auge die Schönheit zu präsentieren.
Nun, so ist es mit der Wahrheit und ihrer Exzellenz über all die verschiedenen Abteilungen der Werke der Natur und ihrer Herrlichkeit. Wir leben mittendrin und hungern, wir sind ein armes, hungerndes, elendes, notleidendes, bettelarmes Pack von Kreaturen inmitten des Überflusses.
Nun sind es diese Ketten, die uns in diesem Zustand fesseln, von denen das Evangelium uns zu befreien behauptet, dass der Plan der Erlösung sie zerreißen und uns eine reichliche Befreiung und entsprechend einen reichen Eintritt in das Reich Gottes geben soll, und um unsere Zukunft ebenso herrlich wie lichtreich und hell zu machen wie der Pfad, auf dem wir gewandelt
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sind, gefährlich, finster und düster gewesen ist. Dies ist es, was das Evangelium für uns zu tun behauptet. Wie soll es erwirkt werden? Nach diesem selben Grundsatz: Durch Lernen der Wahrheit, und dies ist der Grund, nämlich dass ewiges Leben ist, den einzigen lebendigen und wahren Gott und Jesus Christus, den Er gesandt hat, zu erkennen. Es gibt einen Grund dafür, genauso wie für jede andere Wahrheit, die sich als solche durch die weiten Ränge der Schöpfung erstreckt. Es ist ewiges Leben, weil es Freiheit von den Ketten der Finsternis ist, von der Herrschaft des Irrtums, eine Befreiung von der Knechtschaft, die den Menschen in seiner Existenz elend und miserabel macht.
Wenn dies tatsächlich Erlösung ist, wo sollten wir nach dem Wissen über ihre Segnungen suchen? Wie sollen wir in ihren Genuss kommen? Einfach durch den Erwerb von Erkenntnis. Jemand sagt: "Ist dies alles?" Ja, dies umfasst alles. "Aber müssen wir nicht recht tun und ist es nicht wichtig, das wir dies sollten?" Ja, aber wie könnt ihr recht tun, bevor ihr wisst, was recht ist?
Was tun die Heiligen der Letzten Tage? Ich kann jene elende Verwirrung unter ihnen sehen, die die Menschen der Welt charakterisiert. Alles muss dem Trachten nach dem Reichtum und der Ehre den Weg freimachen. In ihren Augen scheint dies die einzige Sache zu sein, die sie glücklich machen kann. Und es gibt ebenso viele Wege, auf denen Menschen nach Glück suchen, wie es Menschen gibt, die danach suchen, und es gibt eine ebenso große Vielfalt von Interessen, denen in der Welt der Menschheit gedient wird, gemeinschaftlich, wie es Menschen gibt, die diese Interessen verfolgen und arbeiten, um sie zu wahren, und diese werden fortwährend in Konflikt miteinander kommen, und wofür ein Mensch arbeitet, um es aufzubauen, dafür arbeitet ein anderer, um es niederzureißen. Das, was für den einen Reichtum ist, ist für einen anderen Armut, was die Taschen des einen Menschen füllt, entleert dem anderen die Tasche bis auf den letzten Heller, der letzte Dollar verlässt ihn und wandert in den Geldbeutel seines Nächsten. Das ist die Art und Weise, wie die Welt reich wird und sich selbst als glücklich wähnt, und dies ist die Art und Weise, wie viele Heilige der Letzten Tage Erlösung finden wollten, indem sie versuchen recht zu tun, ohne zu wissen, was recht ist.
Der Erretter sprach vernünftig und logisch, als er sagte: "Dies ist ewiges Leben, den einzig wahren Gott und Jesus Christus zu kennen, den Er gesandt hat." Was könnt ihr an Richtigem wissen, ohne Ihn zu kennen? Was versteht und begreift ihr von der Wahrheit in rechter Weise? Wie Geologen und Chemiker in der Welt: Sie bauen einen Brunnen und finden sehr viele Schichten, das heißt, wenn man die Zeitschicht etwas zuschreibt, das ihnen rätselhaft ist, suchen sie viele Arten von Material zusammen, die mit der Erde in Verbindung stehen. Der Chemiker analysiert Teile der Erde, die ausgeworfen wurde, um die verschiedenen Verhältnisse und Arten der Materie zu bestimmen, aus denen die Erde zusammengesetzt ist. Was bringen sie in Erfahrung? Etwas Wahrheit. Aber wie sieht sie aus? Sie können es nicht sagen. Wenn sie die Eigenschaft von Säure oder Base besitzt, wissen sie es. Aber wissen sie etwas darüber, wer ihre verschiedenen Teile miteinander verband; wissen sie etwas über den aktiven Verstand, der in den Verbindungen, die sie finden, seinen Schatten hinterlässt? Nein. Wir mögen also in der Erde nach Wahrheit suchen, auf der Erde und über der Erde, und wir mögen eine Menge finden, aber wir begreifen nichts davon, wegen der Tatsache, dass wir Gott nicht kennen. Wir haben noch nicht einmal mit dem Anfang unserer Lektion begonnen.
Viele Menschen sind überzeugt worden, dass es einen Gott gibt, aber sie kennen Ihn nicht, wissen nicht, wo Er lebt, wie Er aussieht oder ob er wie irgendjemand oder irgendetwas ist, das von uns gesehen, gehört, berührt oder begriffen werden kann. Nun behauptet das Evangelium einfach, die Welt der Menschheit die Wahrheit in Bezug auf die große Quelle der Wahrheit zu lehren, die am Anfang aller Dinge ist, den wir als einen Anfang erkennen können, um sie zu einer Entdeckung der Tatsache in Bezug auf jene Wahrheit zu führen,
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die die universelle Schöpfung durchdringt, die da existiert, soweit wie ihre Existenz bekannt oder nicht bekannt ist, wo sie tatsächlich existiert. Es gibt eine Wahrheit, die an Ausdehnung mit ihr ebenbürtigist. Wenn es dort Licht gibt, ist es ihr Licht, wenn es Herrlichkeit gibt, gehört sie zur Wahrheit.
"Nun", sagt jemand, "ist sie so groß wie Gott? Begreift sie Gott oder wird Gott von ihr begriffen?" Ihr wisst, den großen Grundsatz des ewigen Lebens zu kennen, bedeutet, den einzigen wahren und lebendigen Gott zu kennen usw. In unseren kindischen Spekulationen sprechen wir über sehr viele Herren und Götter und ihr könnt die Lehre heilig erscheinen lassen, indem ihr die Sprache der Heiligen Schrift verwendet.
Aber angenommen die Heilige Schrift hätte nichts darüber gesagt, welcher Mensch, der in der Fremde in das Gesicht der weltweiten Natur geschaut hat, wie sie uns präsentiert wird, der in dieser vorhandenen und atmenden Welt nur für einige Jahre gelebt hat, hat nicht selbst vollkommen erfahren und verstanden, dass es ein Prinzip der Wahrheit gibt, das alle Dinge durchdringt, das in sich unbewegbar ist, das überall dasselbe ist, in jedem Land und Klima, ob wir über ein einziges Atom sprechen, über das kriechende Insekt oder über das sich an Welten drängende Universum - alle bewegen sich und existieren und werden von demselben großen Gesetz kontrolliert, demselben großen Prinzip, das sie veranlasst, in Wahrheit und Harmonie miteinander zu existieren.
Lasst uns vom Reisen in der Ferne zurückkommen, von diesem umherwandeln, und sehen, ob wir dasselbe auf uns hier zu Hause angewendet vorfinden können. Gibt es ein Prinzip, das uns kontrolliert und das wir kontrollieren können, ein Prinzip, das sich in allen Dingen befindet, in denen wir leben, uns bewegen und unser Dasein fristen, das größer ist als die größte Sache, die wir uns vorstellen können, und das alle Dinge umfasst? Ja, das einfache Prinzip, das sich in diesem kleinen Ding offenbart. Zwei mal zwei ist vier, das ist eines, das wir nicht ändern können, oder wir können uns keinen Grundsatz vorstellen, durch das es geändert werden könnte.
Wir können keine Vorstellung von dem, was es sein würde aufrechterhalten, wenn es nicht das wäre, was es ist. Es ist in jedem Land, jederzeit und an jedem Ort dasselbe. Es ist dasselbe, ob wir das Prinzip anwenden, um die Anzahl von Äpfeln im Einkaufskorb zu bestimmen, oder ob wir es bei ausgiebigeren Berechnungen anwenden, um Größen, Zeiten und Entfernungen von Planeten zu bestimmen. Hier gibt es ein Prinzip, dem wir nachgeben müssen, dem wir uns beugen müssen. Wieso? Einfach weil es größer als wir ist, es widersetzt sich unseren Bemühungen, es zu ändern, es kontrolliert unsere Handlungen, beeinflusst unser Sein, es legt Dinge fest und wir werden mit anderen Dingen zusammen von ihm bestimmt. Was können wir dazu sagen? Können wir es demütigen? Nein, weil es uns maßregeln wird, es regiert uns. Was ist es? Es ist das Licht, das in uns ist. Die Offenbarung sagt: "Es ist das Licht unsrer Augen, das unseren Verstand erleuchtet. Und was ist es? Es ist der Gott, den wir in der Sonne sehen und im Mond und in den Sternen; denn Er ist ihr Licht und die Macht, durch die sie geschaffen wurden. Es ist einfach das, über das der Apostel vor alters sprach, wie es in der Heiligen Schrift aufgezeichnet ist. Er ruft aus: "Groß ist das Geheimnis der Göttlichkeit, Gott tut sich im Fleisch kund."
Einige mögen angenommen haben, dass die Offenbarung Gottes nur auf einige Dinge beschränkt ist, auf einige Exemplare, die wir in dem großen Umfang der Werke der Natur sehen, wie sie genannt werden. Ich weiß nicht, ob die Natur irgendwelche Werke hat. Während wir auf diese schauen, erkennen wir, dass alles, was wir sehen, worüber wir lesen und was wir durch die Mittel ergreifen können, die wir zum Erwerb von Erkenntnis und für das Erwecken von Vorstellungen in unseren Köpfen in Bezug auf die riesige Unendlichkeit des Werkes des Allmächtigen verfügbar machen können - wir erkennen, dass sie einfach nur die Schatten vorauswerfen. Wovon? Von diesem großen Prinzip der Wahrheit, diesem Gott, den wir verehren, den wir zu erkennen suchen, den auf rechte Weise zu suchen ewiges Leben ist.
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Wieso? Weil es die Ketten der Unwissenheit auseinanderreißt, die uns in Knechtschaft gehalten haben. Es löst die Wolken der Finsternis auf, die das Sonnenlicht der Wahrheit daran hindert, um uns herum zu scheinen, und das Verhältnis behindert, das wir der Natur, Gott gegenüber und untereinander pflegen, und das Ziel versperrt, für das wir leben und wofür wir geschaffen sind, und das Ende, auf das wir zusteuern.
Bis wir dieses lernen, sind wir umnachtet und verfinstert. Wir sind genauso verloren wie jeder, der sich ohne Licht oder ohne Führung im Sumpf befindet. Er ist nicht schlimmer dran als wir ohne dem Licht der Wahrheit; denn wir wissen nicht, welchen Weg wir gehen sollen oder in welche Richtung wir nach Unterstützung schauen sollen; wir wissen nicht, woher Befreiung kommt oder ob sie überhaupt kommt.
Was benötigen wir also, um gerettet zu werden? Einfach eine Erkenntnis von der Wahrheit. Jemand sagt: "Ich weiß nur, dass Gott mich retten wird." Ich weiß nur wenig über Ihn, aber ich weiß mehr über Ihn, als über irgendeinen anderen Gott. Wieso? Weil ich von Ihm mehr gesehen habe. Jeder von euch, der in den Himmel geschaut hat, der das Licht des Tages gesehen hat, durch das Licht der Sonne beglückt und durch ihre angenehmen Strahlen getröstet worden ist, hat ihre berauschenden Einflüsse gespürt.
Hier ist ein Gott, den ich sehe, ein Gott, den ich gehört habe, dessen Stimme ständig von Ihm geäußert wird, Millionen von Erden und Sonnen in der Größe des Universums, und Tausende Universen, die zusammenwirken, werfen den Schatten Seiner Größe und Herrlichkeit voraus. Dann gibt es einen Gott, der sanft und freundlich ist, den man leicht anflehen kann, der voller Mitleid und sanfter Gnade ist, dessen Lagerhaus an Gutem reichlich gefüllt ist, um wen glücklich zu machen? Diejenigen, die nach Glück suchen. Wo lebt Er? Überall. Welcher von den Göttern ist Er? Es ist jener Gott, der überall lebt, der durch alles Lebendige lebt und sich in jedem Ausmaß ausdehnt, der sich ungeteilt ausbreitet und unverbraucht wirkt; es ist der Gott, über den ich jetzt spreche.
Welchen anderen Gott gibt es? Ihr mögt über Jesus Christus sprechen und über seinen Vater. Was sagte Jesus von sich selbst, jener Mensch, der in die Welt kam und der, wie die Heilige Schrift sagt, der Urheber der ewigen Erlösung für so viele wurde, die glauben würden. Wozu, sagte er, kam er in die Welt? Für kein anderes Werk, als das, was er seinen Vater tun sah.
Er kam, um den Willen seines Vaters zu tun. Was wird von ihm gesagt? "Dein Thron, o Gott, ist für immer und ewig; ein Zepter der Rechtschaffenheit ist das Zepter deines Reiches." Weil er Rechtschaffenheit liebte und Bosheit hasste, wurde er vorher seinen Kameraden vorgezogen und wurde mit dem Öl der Freude über sie gesalbt. Was war mit seinem Vater getan worden? Sagte Jesus von sich selbst, dass er in der Sonne war und im Mond und dass er der Grundsatz war, der unseren Verstand erleuchtete? Nein, das sagte er nicht, aber er sagte, dass jeder, der diese gesehen hätte, Gott in Majestät und Macht sich bewegen gesehen hätte.
Was sagt er von sich selbst? Er sagt: "Heiligkeit ist mein Name." Angenommen, wir würden ihn ein wenig ändern und sagen, dass er ein heiliger Mann wäre, würde das in irgendeinem Fall die Tatsache ändern? Nein, er war einfach ein heiliger Mann. Wie kam er dazu, heilig zu sein? Einfach so wir ihr und ich heilig sein werden, wenn wir es jemals sind. Was macht ihn zu einem heiligen Mann? Einfach, dass er durch heilige Einflüsse geleitet wird, dass er fortwährend damit beschäftigt ist, heilige und rechtschaffene Taten auszuführen; dies machte ihn zu einem Mann der Heiligkeit.
Wieder sagte er: "Mann des Rats ist mein Name", weil er sich immer dem Rat unterworfen hatte. Er kam in diese Welt, um dem Menschen zu dienen, und legte für ihn sein Leben nieder, weil er Mann des Rats war. Er kam, um den Menschen zu retten, weil er ein Mann des Rats war,
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und er predigte die Wahrheit, weil er ein Mann des Rats war. Waren die Vollkommenheiten, mit denen er bekleidet war, ihm innewohnend? Ich sage: Nein, weil die Heilige Schrift nein sagt. Er wurde durch Leiden vollkommen gemacht, informiert sie uns.
Wir könnten es Erfahrung nennen, weil er durch die Dinge, die er erlitt, Gehorsam lernte. Nun, von uns wird also verlangt vollkommen zu sein, ja, so wie er vollkommen ist, und er verlangte von seinen Jüngern, die bei ihm waren, vollkommen zu sein, ja, wie ihr Vater im Himmel vollkommen war. Es eröffnet uns folgende Sicht der Dinge: Jesus hatte nur das, was er erwarb, wie gewaltig und ausgedehnt die Macht auch sein mochte, mit der er bekleidet war. Die Fähigkeit, die ihm ausreichend für das Zustandebringen des großes Werks verlieh, das er zustande brachte, war das Ergebnis dessen, was er aus dem großen Brunnen der Wahrheit um ihn herum sammelte, jene Menge an Begreifen der enormen Unendlichkeit der Wahrheit, die ihn mit der Fähigkeit ausstattete, die er besaß.
Dies ist der Pfad, den wir als Heilige Gottes bereisen, auf dem wir nach Erlösung Ausschau halten und aus demselben reichen Lager die Summe unseres Glücks, der Größe und Herrlichkeit sammeln sollten. Gott war nicht zu groß, um aus derselben Quelle zu trinken und aus ihr alles zu beziehen, was Er an Macht, Größe und Herrlichkeit besaß. Das, aus dem Seine Herrlichkeit besteht, macht die Größe, Macht und Majestät aller aus, die Fortschritte machen, und sie werden mit demselben Prinzip bekleidet. Dass sich der Vater Jesu Christi in keiner Weise von ihm selbst sehr unterschied, wird aus dem offensichtlich, was er sagte. Er kam seinem Vater fast gleich und er wird kraft seines Gehorsams zum Erben des ganzen Erbes seines Vaters erklärt. Er sagte, dass er kam, um dasselbe zu tun, was er seinen Vater tun sah.
Wenn wir also die Geschichte seines Vaters lesen wollen, müssen wir nur die Geschichte des Sohnes lesen; denn, wenn wir die Geschichte des Sohnes lesen, lesen wir auch die Geschichte des Vaters, und Jesus Christus hat uns, seinen Brüdern, gesagt, dass dies ewiges Leben ist, den einzigen lebendigen und wahren Gott und Jesus Christus, den Er gesandt hat, zu erkennen. Wohin führt das? Nicht nur dahin, das man weiß, dass sie die Wahrheit hatten, sondern auch dass man den Grundsatz versteht und begreift, auf Grund dessen sie sie besaßen, ob es ein wahres Erbe war, das von aller Ewigkeit an, in ihnen wohnt, ohne Anfang oder Ende in der Geschichte ihrer Existenz, als sie begannen, Erkenntnis zu erwerben, und ob sie Erkenntnis von dieser großen Wahrheit erwarben, von dieser großen Wahrheit, wie uns gelehrt wird, sie zu erwerben.
Nun, dass dies das höchste Ziel war, das bei der Verkündung des Evangeliums, bei seiner Offenbarung an die Menschheit, ins Auge gefasst war, ist für mich offensichtlich; es ist für mich so klar, wie ich alles andere sehen kann. Denn, wenn der Mensch die Wahrheit erfahren hat, in Bezug auf all diese Dinge, gibt es dann noch mehr, was er erfahren kann? Nein. Es ist die enorme Unendlichkeit der Wahrheit, die um uns genug Licht reflektiert hat, um unseren Verstand zu öffnen und uns zu befähigen, eine Vorstellung von nichts höherem, edlerem zu haben, von nichts, das größere Qualitäten besitzt als einfach die Wahrheit selbst.
Wir sprechen über Heiligkeit, und Herrlichkeit und Macht, aber es gibt keine Macht, die nicht von der Wahrheit kommt, keine Größe, kein unvergiftetes Glück, die nicht von der Wahrheit kommen. Sie umfasst die Summe aller ausgezeichneten Qualitäten, die in der Weite der universellen Existenz miteinander verbunden sind, ob man sie nun auf ein Stäubchen oder auf einen Berg anwendet, auf einen einzigen Planeten, auf ein Universum oder auf eine Gemeinschaft von Universen.
Die Wahrheit zu erfahren, ist die beste Sache, die wir tun können. Es ist eine Jagd nach den größten Gütern für uns; denn sie wird uns Erlösung bringen und uns mit dem Glück und dem Gesegnetsein jenes Zustands in einer Fülle ausstatten und uns befähigen, sie zu schätzen, weil wir das Licht der Wahrheit haben werden, um Dinge so zu erkennen, wie sie um uns herum sind." Und dies ist in der Tat unser Glück, unsere Herrlichkeit und Stärke. Was
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können wir mehr als damals sehen, als wir zum ersten Mal den Klang des Evangeliums hörten?
Lasst uns nachdenken, diejenigen von uns, die die Vorrechte und Segnungen gehabt hatten, an denen sich sehr viele nicht erfreut haben, wir, die die Erfahrung von einem Dutzend von Jahren gemacht hatten, seit wir das erste Mal das Evangelium erklärt bekamen, darüber sprachen, seit uns das erste Mal mitgeteilt wurde, dass die Himmel gnädig gewesen sind, den irrenden Söhnen der Erde eine Einladung zu schicken, von ihrem Umherwandern umzukehren und sich dem Unterricht zu unterstellen, den der Himmel eingerichtet hat, um in ihnen eine vollkommene Erkenntnis von den Grundsätzen der Wahrheit zu entwickeln. Ich sage: Was wissen wir heute mehr als damals? Welche Fähigkeit mehr besitzen wir? Jemand sagt: "Ich weiß eine ganze Menge mehr und wir sind befähigt, mehr als damals zu zustande zu bringen." Wir besitzen einfach mehr Wahrheit und indem wir sie anwenden, können wir ein weiteres Feld besetzen und sind vorbereitet, einer größeren Vielfalt von Umständen zu begegnen, unter denen wir all befähigt werden, die Wahrheit anzuwenden und Umstände zu schaffen, die Gott gut und annehmbar sind, zu unserem Wachstum in der Wahrheit und zum Wachstum des Königreiches Gottes auf der Erde.
Das Königreich Gottes wird unter dem Einfluss des Evangeliums entwickelt werden. Wie schnell? Gerade so schnell, wie wahre Grundsätze in den Herzen der Männer und Frauen entwickelt werden. Gerade so schnell und gerade so weit, wie das Königreich Gottes tatsächlich entwickelt ist, Stärke besitzt und mit gesunden und soliden Materialien gebaut ist, die den Zahn der Zeit überleben werden, und das fortwährend an Stärke und Macht wächst, während sublunare Dinge vergangen sind. Wenn wir diese Sicht von der Erlösung haben, sehen wir, dass ihr Ziel darin besteht, das in unseren Besitz zu bekommen, ohne das es für uns unmöglich ist, glücklich zu sein.
Nun, sollten wir also dem Rat untergeben sein und uns beraten lassen? Ja. Menschen erheben hier ihre Nasen und beklagen sich, weil von ihnen gefordert wird, sich dem Rat zu unterwerfen. Jemand sagt: "Ich weiß genug, um mich um mein Geschäft zu kümmern. Ich möchte nicht, dass irgendjemand für mich meine Angelegenheiten regelt, das kann ich nicht ertragen, ich bin zu unabhängig." Nun, du arme, unabhängige Seele, du, der du zu unabhängig bist, um die Wahrheit zu lernen, deine Pflicht gelehrt zu bekommen, welche Unabhängigkeit hast du?" "O, ich habe das Vorrecht, mich in dieser atmenden Welt so hin- und herzubewegen, wie es mir gefällt, und ich möchte nicht kontrolliert werden." Ihr wollt es nicht, aber ich sage: Ihr werdet kontrolliert werden und ihr seid kontrolliert und das ist genau der Grund, warum ihr das sagt, was ihr sagt, und tut, was ihr tut. Ihr seid in jedem Augenblick eures Lebens kontrolliert und dennoch sagt ihr, dass es nicht so sei. Ihr seid nicht unabhängig, ihr wart es nie und werdet es nie sein. Dieses Dasein gibt es in der Reichweite der Geschichte des Menschen nicht. Genau die Grundsätze, nach denen wir existieren, machen uns zu Objekten der Abhängigkeit.
Ich kenne die Geschichte jenes unabhängigen Mannes. Wie geht sie? Es ist die Geschichte jedes Menschen, der in die Welt kommt. Der Mensch kommt als Bettler, nackt, mittellos und genau als ein Wesen der Abhängigkeit und Armut, das jemals auf der Bühne der menschlichen Existenz dargebracht wurde. Konnte er sich selbst helfen, seine Nacktheit bekleiden? Nein. Das Allererste, was er benötigte, als er in diese Welt schaute, musste er sich aus der Atmosphäre borgen, die Gott für ihn bereitet hatte, bevor er hierher kam.
Und hätte es nicht die Vorkehrungen seines großen Wohltäters gegeben, wäre er nur dafür geboren worden, um am Morgen seiner Tage umzukommen. So sieht es mit dem Mann aus, der uns erzählt, dass er unabhängig ist. Er ist zu unabhängig, um belehrt und unterwiesen zu werden. Ich sage: Was wusste er oder was konnte er in den Tagen seiner Kindheit tun? Jedes kriechende Insekt, das sich seinen Weg durch den Staub der Erde wackelt, wäre unabhängiger als er und könnte sich selbst besser helfen. Er spricht von Unabhängigkeit
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und hat vergessen, dass er geboren wurde, und das ist das Problem. Er ist nicht nur unwissend über die Wahrheit, sondern er hat allezeit seine Augen davor verschlossen, seit er auf der Welt ist.
Er hat vergessen, dass er nackt und hilflos geboren wurde. Ich vermute, er denkt, er wurde in seidenen Gewändern geboren, wenn er darüber nachdenkt, weil er sie vielleicht seitdem immer getragen hat. Ich weiß nicht, aber er denkt, er wurde in den Juwelen geboren, die seinen Körper schmücken, seit er auf der Erde ist, oder, wie das alte Sprichwort sagt, mit einem Silberlöffel im Mund.
Er ist unabhängig, sagt er. Was tut er in erster Linie? Er musste in seiner Hilflosigkeit gewiegt werden. Der Sorge und sanften Fürsorge einer Mutter verdankt er sein Leben, das Fortbestehen seines Daseins auf der Erde. Als er alt genug geworden war, um sich selbst zu ernähren und den Lebensunterhalt aus anderen Quellen zu beziehen, aß er das Brot, das die Erde hervorbrachte, das ihm hier zur Verfügung stand; er trug nichts zu seiner Zubereitung bei, er aß es, genoss den Segen, der von ihm ausging, und er schaut immer noch zum Himmel hinauf und ruft wie Nebukadnezar vor alters aus: "Ich habe all diese Dinge gemacht", er ist so unabhängig.
Angenommen, es hätte keine Erde gegeben, um Brot für seine Ernährung hervorzubringen, wie hätte er leben können? Angenommen, es hätte keine Hand gegeben, die die Erde bearbeitet und als Ergebnis der Arbeit Brot erzeugt hätte, er wäre nicht in der Lage, in die Fremde zu gehen, um es zu finden, und er könnte es nicht herstellen. Er ist die ganze Zeit abhängig. Hier finden wir ihn, in feinen Gewändern gekleidet, sich an dem Ort erfreuend, den seine Mitmenschen besiedelten, und Menschen zur Rechten und zur Linken gehen auf sein Bitten hin und kommen, wenn er ruft.
Aber was könnte er tun, wenn sie nicht da wären und er der einzige Pächter auf dieser weiten Welt wäre? Wie viel könnte er zustande bringen, um Mittel für seinen Genuss zu beschaffen? Wer wäre sein Farmer, sein Gärtner oder sein Handwerker? Wer würde seinen Palast bauen, ihm dienen und seine Bedürfnisse befriedigen? Niemand. Er wäre arm, mittellos, nackt, ohne ein Haus, in dem er wohnen könnte, den Segnungen der Gemeinschaft und der freundlichen Aufmerksamkeit von Freunden entblößt.
Dennoch sagt er, er sei unabhängig. Wenn er es ist, so überlasst ihn sich selbst, und wenn er sechs Monate allein gelebt hat, wird er geneigt sein, zur Einsicht zu kommen, falls er genug Brot hat, um ihn bis dahin am Leben zu halten.
Am Ende jener Zeit würde er wünschen, die Gesellschaft des Neger-Pavians oder von irgendetwas in menschlicher Gestalt zu haben. Er würde nach Gemeinschaft mit seinen Mitmenschen hungern und dürsten, er würde sich ohne sie elend fühlen und er würde wie Nebukadnezar in der Bitterkeit seiner Seele ausrufen: "Gott ist groß und gut."
Jesus Christus erklärte nie seine Unabhängigkeit. Er sagte, er kam in die Welt - um seine eigene Sache zu tun? Nein, er kam, um den Willen des Vaters zu tun. Hier haben wir ein Beispiel von dem, wonach wir trachten sollten und wie wir die Grundsätze wertschätzen sollten, die wir in uns hegen sollten. Die Wahrheit liegt vor uns und es liegt an uns, ob wir sie erfahren. Dies ist der große Schlüssel zu unserem Glück, und wenn wir die ganze Wahrheit erfahren haben, werden wir unsere Erlösung erhalten. Das, was uns nicht die Wahrheit vermittelt, verleiht uns auch nicht Erlösung. Das was uns die Wahrheit beibringt, befähigt uns sie zu begreifen, was für uns Erlösung ist.
Es ist mir egal, wie sie erlangt wird oder wo sie zu finden ist, ob bei unserer Arbeit oder in unseren Momenten der Ruhe und der Stunden des Nachdenkens, Studierens und Besinnens. Die Stimme der Wahrheit ist überall. Es ist die Stimme des Heiligen Geistes, die was tun sollte? Euch und mich führen und alle anderen, die mit Gott einen Bund geschlossen haben, Seine Gebote zu halten, in alle Wahrheit.
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Wie viel Lehrer ist dieser Heilige Geist? Was ist seine Fähigkeit, die Fähigkeit zu der er verpflichtet ist, es sei denn, es gibt eine Unwahrheit, die mit der Verkündung verbunden ist, zu tun, was er zu tun verspricht. Was ist das? Mich nicht in einen Teil der Wahrheit zu führen und dann aufzuhören, bis er Bilanz gezogen hat, sondern mich in alle Wahrheit zu führen. Das ist, was verheißen wird und was als das Amt des Heiligen Geistes verkündet wird.
Fällt euch ein Prinzip ein, das universell ist und in seinem Ausmaß unendlich, bei dem es keinen Raum gibt, der nicht von ihm ausgefüllt ist, kein Geschöpf, das nicht seiner Macht und seinem Einfluss sein Dasein verdankt? Denkt darüber nach und stellt euch die Frage, wer es ist und was es ist, das euch in diese ganze Unendlichkeit der Wahrheit führt, wenn nicht jenes Prinzip.
Könnt ihr euch irgendeine Vorstellung von dem machen, was der Heilige Geist [Holy Ghost] ist, der für euch und mich dieses Amt ausführen soll, uns in alle Wahrheit zu führen oder, in anderen Worten, der Heilige Geist [Holy Spirit]? Wenn er uns in alle Wahrheit führt, muss er selbst alle Wahrheit begreifen, sonst könnte er uns nicht dorthin führen.
Wenn wir diesen Geist in uns wohnen haben, damit er unser ständiger Begleiter und unser Lehrer ist, werden wir an Gnade wachsen und an Erkenntnis von der Wahrheit, weil er uns jeden Tag neue Schätze der Wahrheit eröffnen wird. Unser Feld der Wahrheit wird weiter und weiter und wird folglich mehr Tatsachen aus der Natur umfassen, wie sie heute existieren und gestern existierten, und auf diese Weise werden wir Erkenntnis zu Erkenntnis hinzufügen, Wahrheit zu Wahrheit, um in der Summe das zustande zu bringen, was uns auf eine Ebene bringt, die für unser Glück erforderlich ist, bis es sich zu einer gewaltigen, grenzenlosen Unendlichkeit ausdehnen mag.
Nun möchte ich, dass ihr in euch eine Liebe und Achtung vor Seinem Geist pflegt und hegt. Ihr seid wieder und wieder ermahnt worden, so zu leben, dass der Geist der Wahrheit, der Heilige Geist, in euch wohnen und euer ständiger Begleiter sein mag. Ihr solltet jenen Zustand des Gefühls pflegen, der dem Heiligen Geist angenehm ist.
Ihr solltet jede Kleinheit der Seele verbannen und jede spärliche, magere Vorstellung, und lernen, dass die Unendlichkeit der Wahrheit grenzenlos ist. Und wenn ihr diese Vorstellung gehegt habt, denkt nicht, dass es etwas größeres gibt; denn es kann nichts größeres geben als das, was grenzenlos ist, das die Unermesslichkeit des Raumes füllt. Wieso? Einfach weil es keinen Raum für etwas größeres gibt.
Das ist der Grund, warum der "Mormonismus" größer als alles andere ist. Geht nun an die Arbeit und fallt ab; wollt ihr das, ihr aus der armen, unabhängigen Klasse der Heiligen der Letzten Tage? Aber wohin wollt ihr gehen; denn ihr könnt nicht jenseits der Reichweite des Mormonismus gelangen, wenn ihr sterbt oder in die Hölle geht?
Der alte David war überzeugt als er dies sah; denn er sagte: "Wenn ich die Flügel des Morgens nähme und zum äußersten Teil des Himmels flöge, so bist Du dort. Wenn ich in die Hölle gehe, um Deinen Augen zu entkommen, siehe, Du bist dort." Ihr werdet abfallen und denken, dass ihr etwas besseres als den "Mormonismus" findet. Wo hängt dieses Etwas? Ich würde gern das Fundament sehen, auf das es gegründet ist.
Der "Mormonismus" erstreckt sich über eine grenzenlose Unendlichkeit. Es gibt keinen Ort, wo er nicht ist, kein Dasein, das nicht durch seinen Einfluss und seine Macht existiert. Wenn es Leben hat, dann wird es durch ihn belebt. Wenn es Licht besitzt, dann wird es durch ihn erhellt. Ich werde mit dem "Mormonismus" fortfahren, auch wenn ich wenig über ihn weiß. Ich habe genug gelernt, um mich zu überzeugen, dass es für nichts anderes Raum gibt. Alles, was ich tun muss, ist zu leben und meine Bekanntschaft mit ihm auszuweiten, meine Erforschungen durch seine verschiedenen Verzweigungen wachsen zu lassen.
Ich erwarte, dass ich die unermessliche Zukunft meines Seins hindurch in ihnen rangiere und Erkenntnis sammle. Ich erwarte niemals,
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aus dem "Mormonismus" hinauszugehen. Ich habe vor langer Zeit die Vorstellung aufgegeben, jemals abzufallen, um ihm aus dem Weg gelangen.
Ich möchte euch, die ihr solche Gedanken habt, raten, diese Vorstellung aufzugeben; denn es ist eine lange Reise, ihr werdet nie das Ende erreichen. Nachdem ihr viele harte Schlachten gegen die Rechte der Wahrheit und ihre Verurteilungen geschlagen habt, werde ich euch auf euren Wanderungen antreffen und euch immer noch innerhalb des "Mormonismus" vorfinden, und ihr werdet in ihm leben. Es kümmert mich nicht, wohin ihr geht, ihr könnt ihn nicht loswerden.
Ich möchte euch raten, alle Gedanken des Abfallens aufzugeben. Angenommen, ihr erwacht aus eurem Schlummer und versucht es mit meinem Plan, eine gründliche Kenntnis von der Wahrheit zu bekommen, angenommen, ihr würdet es zwanzig Jahre lang versuchen, Gott gegenüber treu sein, ebenso lange ehrlich mit euch selbst und eurem Nächsten umzugehen, ebenso lange Gott zu lieben und ebenso lange eine Liebe zur Wahrheit zu pflegen, so wird es in euch einen ziemlichen Wandel bewirken, und wahrscheinlich würdet ihr genauso viel an der Wahrheit haften wie an eurem Tee, Kaffee oder Tabak, nicht weil sie sie liebten, als sie geboren wurden oder einen natürlichen Geschmack für sie hatten, sondern weil sie sie zehn, zwanzig oder dreißig Jahre lang geliebt haben.
Sie wachen nicht auf und vergessen sie, auch gehen sie nicht aufs Feld und kommen nach Hause und vergessen sie, weil die Erinnerung an sie so fest dadurch verankert ist, dass sie sie so lange benutzten. Sie sind sozusagen zu einem Grundsatz ihres Lebens und Seins geworden. Wünscht ihr nicht, dass der Plan der Erlösung so in euch verankert wäre? Wärt ihr nicht sehr viel glücklicher, als ihr es jetzt seid?
Ich vermute, dass dies bei einigen der Fall ist? Ich hoffe es zumindest. Ihr wollt eine Liebe zur Wahrheit, die das Einzige ist, das euch als Heilige der Letzten Tage Erfolg sichern wird; denn wenn ihr nicht die Liebe zu ihr in euch habt, könnt ihr sie nicht schätzen, und wenn ihr sie nicht schätzt, würdet ihr sie für einen kleinen, süßen Kuchen oder irgendeine nichtige Sache weggeben, weil die Liebe zu ihr in euren Zuneigungen nie verankert war.
Wenn ihr die Wahrheit so schätzt, als sei sie alles Wert, was ihr für sie geben oder eintauschen könntet, dann seid ihr sicher, und so lange ihr fortfahren könnt, sie zu lieben, werdet ihr nicht abfallen. Aber wenn ihr beginnt, unzufrieden zu werden, habt Acht, dass ihr nicht abfallt. Ihr sagt: "Ich mag den 'Mormonismus' wie seit eh und je, aber ich mag dieses Land nicht." Ihr sagt die Wahrheit, glaube ich, aber ihr glaubtet nie fest genug an ihn. Wenn ihr das getan hättet, würdet ihr dieses Land geliebt haben, wohin die Pflicht euch gerufen hat, oder jedes andere Land, wohin das Interesse der Sache euch ruft. Wieso? Weil euer Interesse hier ist. Das, was ihr liebt, ist hier, und die Belohnung, nach der ihr sucht, ist dort. Ihr solltet den "Mormonismus" in euren Zuneigungen festhalten, so dass sie die gesamte Zuneigung der Seele in Anspruch nimmt, bis die Liebe zur Wahrheit in eurem ganzen Sein verteiltist.
Ich möchte, dass ihr diese Dinge beachtet und nicht abfallt. Es ist ein schlechtes Geschäft und tut euch nichts Gutes. Steht fest im Bündnis, das ihr geschlossen habt, und lernt Tag für Tag die Wahrheit und erwerbt fortwährend Erkenntnis. Wenn ich dächte, dass es mehr oder besseres als den "Mormonismus" gäbe, irgendetwas, das euch mehr Gutes tun würde, so würde ich darüber sprechen.
Ich habe zu euch nicht genauso gesprochen wie ich zu einem anderen Volk unter anderen Umständen sprechen würde. Sehr viele von euch sind seit langer Zeit im "Mormonismus" und haben in ihm beträchtliche Erfahrungen gesammelt, und andererseits haben einige nur Erfahrungen von wenigen Jahren gemacht, in denen sie gelernt haben und unterwiesen worden sind.
Nun, als Heilige der Letzten Tage solltet ihr lernen, dass ihr nicht unabhängig sondern jederzeit abhängig seid, dass ihr die Wahrheit lernen müsst. Ihr habt sie nur angenommen und in euren Herzen gesagt, dass das Zeugnis der Diener Gottes wahr ist. Ihr
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mögt die Kundgebungen des Heiligen Geistes empfangen haben, der euch Zeugnis gegeben und eurem Verstand Dinge zu verstehen gegeben hat, die euch verheißen wurden. Aber dies steht gerade erst am Anfang der Wahrheit, alles liegt immer noch vor euch, ihr begreift nur ein wenig von ihr, ihr begreift erst nur die Tatsache, dass es ein System der Erlösung gibt.
Lebt ihr heute im Genuss jener Freiheit von der Finsternis, vom Zweifel und der Ungewissheit, was nur das Ergebnis eines vollkommenen Begreifens der Wahrheit ist, die die Seele befriedigt und sie von allen Ängsten und Sorgen befreit? Genießt ihr dies heute? Versteht ihr vollkommen die Grundsätze des "Mormonismus"? Wenn ihr ehrlich seid, werdet ihr mir sagen, dass dies nicht der Fall ist.
Trachtet danach, sie zu lernen. Dies ist die Pflicht, die vor euch liegt. Eure zukünftige Arbeit besteht darin. Ihr seid für die Vergebung der Sünden getauft worden, als ein Zeichen des Bündnisses, das ihr geschlossen habt, dass ihr den alten Menschen und seine Taten ablegen würdet, dass ihr in Bezug auf die Grundlagen der Welt, die euer früheres Leben beeinflussten, sterben und den Grundlagen Christi folgen würdet.
Wachst ihr an Gnade und an Erkenntnis von der Wahrheit? Werdet ihr immer intelligenter? Lebt ihr heute mehr nach der Wahrheit als letztes Jahr, letzte Woche oder vor fünf oder zehn Jahren, als ihr das erste Mal von ihr hörtet? Begreift ihr mehr von ihr? Wenn nicht, dann wachst ihr nicht an Gnade und an der Erkenntnis von Gott und der Wahrheit.
Gehorcht dem Wort der Weisheit. "Meinst du, ich soll kein Tee oder Kaffee trinken?" Es ist mir egal, ob ihr es tut oder nicht. Ich ziehe nicht in Betracht, dass ihr dem Wort der Weisheit gehorcht, einfach weil ihr keinen Tee oder Kaffee trinkt. Vielleicht könnt ihr ihn nicht bekommen. Ich habe die Zeit gesehen, dass ich ihn trank, als es schwierig war, ihn zu bekommen, und dass ich ihn nicht benutzte, als ich ihn hätte bekommen können.
Arbeitet euch nicht zu Tode, sondern versucht, lange zu leben und zu lernen, zu rennen und nicht müde zu werden, zu gehen und nicht schlapp zu machen. Denkt ihr, dass das Ablassen von Tee und Kaffee allein euch befähigen wird, die Berge zu besteigen und die Bergziege an Gewandtheit zu übertreffen. Es ist genauso wahr, dass Müdigkeit die Folge von übermäßiger Schufterei ist, wie Gott lebt und regiert. Es offenbart sich an euch und an mir und an jedem Teil Seines Werks. Haltet das Wort der Weisheit, und wenn ihr rennen und nicht müde werden, gehen und schlapp machen wollt, kommt zu mir und ich werde euch sagen wie: Hört einfach auf, bevor ihr müde werdet.
Das Wort der Weisheit wurde als ein Grundsatz mit einer Verheißung gegeben, als eine Verhaltensregel, die die Menschen befähigen sollte, ihre Zeit einzuteilen und sich selbst zu verwalten und zu kontrollieren, wie nicht im Übermaß zu essen und zu trinken oder das zu gebrauchen, was ihnen schadet, damit sie in allen Dingen maßvoll sind, in der Ausübung der Arbeit und ebenso beim Essen und Trinken. Kleidet euch angemessen, wenn ihr es könnt, ertüchtigt euch körperlich, wenn ihr könnt und tut in allen Dingen das Richtige.
Haltet das Werk des Fortschritts und der Reform nicht auf, indem ihr den kleinen Dingen Aufmerksamkeit schenkt, die nicht wert sind, beachtet zu werden, sondern lasst es sich durch den gesamten Kreis eures Daseins ausweiten, lasst es jede Beziehung im Leben erreichen und jede Nebenbeschäftigung und Pflicht, die euer Dasein umfasst.
Lasst es sich auf euer Denken und die Gefühle auswirken, die ihr pflegt, und lasst nichts, was zu eurem Dasein gehört, davon unbeeinflusst. Das Wort der Weisheit selbst würde euch retten, wenn ihr es nur in seinem wahren Sinn und Geist halten und den Zweck begreifen würdet, für den es gegeben wurde.
Es erreicht alles, was euer Glück betrifft. Geht also voran und beachtet das Wort der Weisheit. Was sagt euch die Weisheit? Lasst die Finger von Tee und Kaffee und enthaltet euch von dem,
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was die Stärke eures Organismus überlastet und den Einzug von Krankheit begünstigt und euer Leben verkürzt und dadurch das Maß eurer Nützlichkeit einschränkt.
Studiert, um euch selbst zu retten. Das, was euer Leben rettet und eure Tage verlängert, ist Erlösung. Und das, was eure Tage mit dem Durchdringen von Gutem ausfüllt, ist Erlösung, es hilft, die Summe für unsere Erlosung zusammenzubringen.
Ich möchte, dass ihr es aus diesem Blickwinkel betrachtet und durch den Geist der Wahrheit beeinflusst seid, es in den Quellen eurer Gefühle pflegt, und es wird eurem Verhalten einen guten Charakter verleihen.
Dies wird das Leben eurer Religion sein, Tag für Tag, in allen Dingen, die ihr tut. Ihr werdet außerhalb eurer Religion nichts tun müssen.
Nun, dass ihr Weisheit haben mögt, diesen Kurs des Lebens einzuschlagen und so zu leben, dass ihr die Segnungen genießen könnt, die sich dadurch ansammeln, ist mein Gebet im Namen Jesu Christi. Amen. |