EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT HEBER C. KIMBALL, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 9. NOVEMBER 1856. 

Ich möchte einige Gedanken vorbringen, die jeden in dieser Versammlung betreffen und jeden, der bekennt, ein Heiliger der Letzten Tage zu sein. Ich habe oft über sie nachgedacht und sie sind mir besonders heute in meinem Sinn.

 Am letzten Abend nahm ich am Hohepriesterkollegium teil und dort waren vielleicht einhundert oder einhundertfünfzig Hohepriester anwesend. In jener Versammlung gab Bruder Brigham den Mitgliedern jenes Kollegiums die Erlaubnis, im Taufbecken getauft zu werden, aber er ist dagegen, dass irgendjemand in das Taufbecken steigt, um für die Vergebung der Sünden getauft zu werden, bevor er nicht tatsächlich für die Sünden, die er begangen hätte, Buße getan und Wiedergutmachung geleistet hätte. Sollte irgendjemand von ihnen etwas Falsches getan haben, so möchte er, dass sie denen gegenüber bekennen, die sie verärgert oder verletzt hätten, und Wiedergutmachung leisten. Und wenn sie Sünden begangen und ihrem Priestertum und ihren Bündnissen Gewalt angetan hätten, müssten sie denen gegenüber Genugtuung leisten, die sie verletzt hätten, und dürften nicht in das Taufbecken steigen, bevor sie nicht diese Dinge getan haben.

Das ist der Kurs, der zu nehmen ist, und wie könnt ihr erwarten, eine Vergebung eurer Sünden zu erlangen und dass euch von eurem Vater und Seinem Sohn Jesus Christus vergeben wird, so dass ihr den Heiligen Geist auf euch ruhen haben könnt, wenn ihr nicht Buße tut und Wiedergutmachung oder Wiederherstellung leistet?

Ich bete zu meinem Vater im Namen Seines Sohnes Jesus Christus, dass der Hohepriester oder jeder andere, der versucht, in dieses Becken zu steigen, vorher für solch ein Übel, das er begangen haben mag, Wiedergutmachung geleistet hat.

Ich werde nun einen anderen Punkt berühren. Unsere Bischöfe brechen jetzt das Brot, das Symbol für den gebrochenen Körper unseres Herrn und Erretters Jesus Christus, und ich sage: Jeder, der Sünden schuldig ist, für die er nicht Buße getan und Wiedergutmachung geleistet hat, soll sich weigern, von diesem Brot zu essen, auch von dem Wasser zu trinken (das ein Symbol für das Blut Jesu ist, das für die Vergebung unserer Sünden vergossen wurde), bevor er nicht Buße getan und Wiedergutmachung geleistet hat; denn wenn ihr das nicht tut, werdet ihr für euch Verdammnis trinken, bevor ihr nicht Wiedergutmachung geleistet habt. Es ist mir egal, um welche Personen es sich handelt.

 

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Wenn Hohenpriestern, die mit dem Priestertum bekleidet sind, das nach der Ordnung Gottes ist, eine Evangeliumsverordnung untersagt sein sollte, bevor sie nicht das gutgemacht haben, was sie falsch gemacht haben mögen, warum solltet ihr als ein Volk unter anderen Bedingungen von diesen Symbolen genießen. Wenn ihr es tut, esst ihr für euch Verdammnis und ihr werdet kränklich werden, euch vor Kummer verzehren und sterben. Paulus hat in seinem ersten Brief an die Korinther, Kap. 11 und die Verse 26, 27, 28, 29 und 30, wie folgt geschrieben:

 

„26. Denn so oft ihr dieses Brot esst und von diesem Kelch trinkt, zeigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

27. Darum wird, wer unwürdig dieses Brot essen und von diesem Kelch des Herrn trinken wird, des Leibes und des Blutes des Herrn schuldig sein.

28. Aber ein Mann soll sich selbst überprüfen und dann soll er von diesem Brot und aus diesem Kelch trinken.

29. Denn wer unwürdig isst und trinkt, isst und trinkt für sich Verdammnis und achtet den Leib des Herrn nicht.

30. Aus diesem Grund sind viele schwach und kränklich unter euch und viele schlafen.“

 

Gemäß Paulus erkennt ihr, dass diejenigen, die unwürdig vom Brot und Wein genossen, kränklich wurden und starben; aber diejenigen, die würdig essen und trinken, werden durch den Genuss Leben und Erlösung empfangen. Nun, Gentlemen und Ladys, was denkt ihr über das Nehmen von diesem Brot und diesem Wein zum Gedenken des Herrn Jesus Christus?

Einige von euch sind ohne Zweifel schuldig geworden, mehr oder weniger Sünde zu begehen, mehr oder weniger rebellisch den Autoritäten dieser Kirche, dem Priestertum und der Regierung Gottes gegenüber zu sein, und kommen dann und nehmen von diesem Sakrament. Warum sollten Personen von diesem Sakrament nehmen wollen, wenn sie wissen, dass sie unwürdig sind?

Ich möchte euch warnen und warne euch vor, mit dieser Verordnung zu spielen oder irgendeinem unweisen Verhalten nachzugeben. Ich hatte Verlangen nach der Gelegenheit, euch meine Gefühle mitzuteilen, bevor dieses Brot geweiht und geheiligt ist.  Ich denke nicht, dass es für jemanden geweiht und geheiligt wird, der es nicht mit aufrichtigem Herzen essen kann, oder für jemanden, der es essen wird und danach nach einem Kurs der Rebellion gegen Gott und Seine Autoritäten lebt.

Ich denke nicht, dass eine meiner Frauen oder eines meiner Kinder ein Recht hat, von diesen Symbolen zu essen, bevor sie nicht eine volle und angemessene Wiedergutmachung mir gegenüber leisten, falls sie mich verletzt haben. Warum ist dies so? Weil ich ihr Oberhaupt bin und ihr Priester, und wenn sie gegen mich rebellieren, entfachen sie sofort eine Meuterei in meiner Familie.

Ich verbiete allen unwürdigen Personen, von diesem Sakrament zu genießen, sie sollen es auf ihre eigene Verantwortung und nicht auf meine tun. Wenn es jemand unwürdig nimmt, verdirbt und zerstört er sich selbst, nicht mich. Diese Verordnung wird unter der Bedingung ausgeteilt, dass ihr in Rechtschaffenheit lebt und eure Herzen eurem Gott und euren Brüdern gegenüber wahrhaftig seid.

Wie könnt ihr Gott und Jesus Christus lieben und nicht diejenigen lieben, die Er euch gesandt hat, um euch Gutes zu tun? Könnt ihr Gott und Seinen Sohn Jesus Christus lieben und den Rat nicht beachten, der euch durch Bruder Brigham und diejenigen aufgezeigt wird, die euch gesandt werden? Jesus sagt: „Wenn ihr mich liebt, haltet meine Gebote“, und Bruder Brigham und seine Ratgeber können sagen: Wenn ihr Gott liebt, liebt uns und haltet unsere Gebote. Wieso? Weil Bruder Brigham als Gottes Agent für uns im Fleisch eingesetzt ist.

 

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Wenn ihr in den Himmel geht, in die celestiale Welt, werdet ihr die Kirche so organisiert sehen, wie sie es hier ist, und ihr werdet all die Beamten bis hinunter zum Diakon vorfinden. Unsere Kirchenorganisation ist eine Manifestation von Dingen, wie sie im Himmel sind, und ihr betet, dass die Kirche hier zu Einheit und Ordnung gebracht werden möge, wie sie es im Himmel ist.

Denkt ihr, dass eine Frau mit ihrem Ehemann mit einem guten Geist streitet, während ihr geboten ist, ihrem Ehemann untertan zu sein, ja, so wie wir Christus gegenüber? Ist es nicht ebenso notwendig, dass Frauen beherrscht werden, wie es mit Menschen sein sollte? Ist es nicht ebenso vernünftig, dass eine Frau regiert werden sollte, wie ihr Ehemann regiert werden sollte? Ich möchte wissen, wir gut eine Frau für mich ist, wenn sie mich nicht führen und leiten und sie durch das Wort Gottes regieren lässt.

Wenn eine Frau ihrem Mann gegenüber gehorsam ist, gibt es Einigkeit, da ist der Himmel, das heißt, da gibt es einen Himmel, auch wenn er ein kleiner ist, und eine rechtschaffene Einigkeit ist das, was einen Himmel ausmachen wird.

Es gibt viele Arten von Sünde und darunter befindet sich die Sünde des Durcheinanders, und ich sage euch: Es gibt eine Menge Durcheinander in einer Familie, wo jeder das Oberhaupt sein will. Schaut es euch einfach an, was für ein Himmel das ist! Wir alle müssen unseren Himmel schaffen oder ohne einen auskommen.

Sehr viele aus diesem Volk möchten ihre Endowments, aber ich möchte keinem Mann oder keiner Frau ihre Endowments geben, bevor sie sich nicht von dem reformieren, was auch immer sie falsch getan haben mögen. Ich würde lieber sofort dem Teufel sein Endowment geben, als es auf einige Männer und Frauen zu übertragen, die vorgeben Heilige der Letzten Tage zu sein. Ich möchte, dass sie sich zuerst reformieren.

Habe ich das Gefühl, tanzen zu wollen? Nein, ich möchte nicht wieder zum Tanzen hinausgehen, bevor nicht der Geist der Reformation unter dem Volk gänzlich vorhanden ist. Auch möchte ich nicht sehen, dass irgendein Mann oder irgendeine Frau am Abendmahl teilnimmt, wenn sie in offener Rebellion gegen Gott, gegen seine Regierung und gegen Seine Diener leben.

Ich habe keine Frau und keine Kinder, die irgendein Recht haben, gegen mich zu rebellieren. Wenn sie meine Gesetze übertreten und gegen mich rebellieren, werden sie in Probleme geraten, gerade so schnell, als hätten sie gegen den Rat und die Lehren Bruder Brighams verstoßen. Gibt es einer Frau das Recht, gegen mich zu sündigen, nur weil sie meine Ehefrau ist? Nein, sondern es ist ihre Pflicht, meinen Willen zu tun, so wie ich den Willen meines Vaters und meines Gottes tue.

Es ist die Pflicht einer Frau, ihrem Ehemann gegenüber gehorsam zu sein, und wenn sie es nicht ist, würde ich auf ihr ganzes königliche Recht und ihre königliche Vollmacht pfeifen, und auch auf sie, wenn sie wegen des Werkes Gottes und des Grundsatzes der Vielehe streitet und lügt.

Ich sage euch, so wahr der Herr, der all[mächtige Gott, lebt: Mein Schwert ist aus der Scheide gezogen], und ich werde es erst zurückstecken, wenn diejenigen von euch, die Falsches getan haben, von ihren Übeltaten umkehren. Einige von euch haben sich daran gestört, weil ich so klar und ernsthaft bin. Niemand kann sich hier mit Spitzfindigkeit und silbernen Lippen erheben und für einen Augenblick den Heiligen Geist haben.

Eine Nichtbeachtung klarer und korrekter Lehren ist der Grund, warum so viele tot und verdammt und bis in die Wurzeln doppelt gerupft sind, und ich würde eher den Teufel taufen als einige von euch. Ihr nennt dies harte Worte, nicht wahr?

Brüder und Schwestern, soll ich den Herrn bitten, dieses Brot zu segnen, und es Ihm für euch weihen und ihr nehmt es dann unwürdig? Ihr würdet nur für euch selbst Verdammnis trinken, nicht für mich. Ich habe niemanden von euch wissentlich verletzt. Falls ich jemanden in dieser Versammlung oder in dieser Kirche verletzt habe, dann muss ich es getan haben, indem ich die Wahrheit gesagt habe, falls das eine Verletzung genannt werden kann. Es gibt da keinen Mann oder keine Frau, die gerechtfertigt sagen können,

 

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dass ich ihnen den ersten Dime genommen habe oder irgendetwas gestohlen oder eine Lüge erzählt habe. Falls es welche gibt, sollen sie hervorkommen und ich werde vierfach Wiedergutmachung leisten.

Alles an Fehlern, die ich bei mir erkennen muss, und ich vermute, alles, was Gott bei mir erkennen muss, ist, dass ich manchmal Seinen Geist zurückhielt und ihm Widerstand geleistet habe. Und so haben es die Brüder getan; denn wenn wir ihm immer nachgegeben hätten, wären wir zehnmal ernsthafter als jetzt. Ich weiß, dass ich mich schlecht darüber gefühlt habe, wenn ich in unserer Mitte üble Praktiken gesehen habe. Stellt zum Beispiel einige Männer zur Arbeit ein und in dem Augenblick, wann ihr außer Sichtweite seid, werden sie kaum etwas tun. Wofür sind solche Männer gut?

Der Mann, der faul sein und seine Zeit nutzlos verbringen wird, wird stehlen und wird  auch dem erlegen sein, es nicht als Sünde zu betrachten, Ehebruch zu begehen. Und einige Männer und Frauen, die ihr einstellt, werden ebenso viel von euch stehlen, wie die Löhne, für die ihr sie einstelltet.

Während ich zwischen euch und dem Brot stehe, kenne ich keinen anderen Weg, als deutlich zu euch zu predigen und euch eure Fehler zu sagen. Jetzt fühle ich mich klar und  ich könnte keinen Frieden in mir spüren, wenn ich euch nicht gesagt hätte, was in meinem Herzen war.

Möge Gott Gnade mit euch haben und eure Sinne erleuchten, euren Intellekt berühren und euch für eure Berufungen qualifizieren.

Ich werde euch einen Traum erzählen, den Bruder Joseph Fielding ungefähr zu der Zeit in England hatte, als Bruder Brigham und ich zu unserem zweiten Besuch zurückgingen; denn er wird auf viele in dieser Versammlung anwendbar sein.

Bruder Fielding träumte, dass er eine scharfe Sichel hätte und dass er sie in einen Busch hing; aber als er zurückkehrte und die Sichel herunternahm, fand er, dass die Schneide gänzlich von ihr entfernt worden war. Dies wird auf viele andere zutreffen. Du erinnerst dich, nicht wahr, Bruder Joseph? Und ist es richtig? Ja, und seine Sichel hat von jener Zeit an bis heute nicht geschnitten, und der Grund dafür ist, dass er eine Frau gehabt hatte, die er von jener Zeit an bis heute breitbeinig in seinem Nacken sitzen hatte. Amen.