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PRAKTISCHE RELIGION – EINFACHHEIT – ZEITLICHE ERLÖSUNG – VORZÜGE UTAHS ALS ANSIEDLUNGSORT FÜR DIE HEILIGEN – FALSCHE BERICHTE USW.
 
BEMERKUNGEN VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG, GEMACHT IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, AM VORMITTAG DES 7: JUNI 1857.

 
Ich bin dankbar für das Vorrecht, mich mit der Versammlung der Heiligen an einem weiteren Tag zu versammeln, der bestimmt ist, Gott anzubeten. Ich erfreue mich daran, die Diener des Herrn über jene Dinge sprechen zu hören, die zum Leben und zur Erlösung gehören. Praktische Religion ist das, was wir alle benötigen, um uns darauf vorzubereiten, das zu genießen, worauf wir uns freuen, das, was wir in unserem Glauben bewahren. Die Theorie von irgendeiner Religion allein tut den Menschen nur wenig Gutes. Dies ist das große Versagen der Bibel-Christen, wie sie genannt werden. Sie haben die Theorie der Religion, von der die Bibel Zeugnis ablegt, aber den praktischen Teil verschmähen sie. Darum sind die Heiligen der Letzten Tage für die christliche Welt so unausstehlich geworden. Sie glauben an den praktischen Teil der Religion, über die die Heilige Schrift ein Geschichtsbericht ist. Ihr könnt den Plan und die Einzelheiten des früheren Christentums nehmen, aber wenn er nicht auf die Praxis angewendet wird, wird er dem Volk nichts nützen.
Ich erfreue mich sehr an klarer Einfachheit. Bruder Kimball wünscht klar und einfach zu sein, ja, wie ein Kind. Ich habe Freude daran. Ich glaube gemäß meinen Gefühlen, dass sich, wenn ich die gesamte Meisterschaft der Sprache hätte, die jemals die Gelehrten besessen haben, mein Geist mehr an kindlicher Unterhaltung erfreuen würde, und auch mehr an einer einfachen Sprache, als an dem höchst gelehrten, literarischen Stil, der gebraucht wird. Eine klare Methode, Gedanken auszudrücken, ist mir höchst wohlgefällig. Ich habe immer Freude daran, Bruder Kimball sprechen zu hören, und ich möchte mir die Freiheit nehmen, dieser Versammlung zu sagen, dass Bruder Heber C. Kimball in seinem Geist und in seinem Glauben, so glaube ich, ebenso wahrhaftig, glaubenstreu und korrekt ist, wie jeder Mensch, der jemals lebte; aber er hat nicht diese ausgezeichnete Meisterschaft der Sprache, wie einige sie haben. Er sagt den Leuten nicht alles, was in seinem Herzen ist; das wäre unmöglich. Er bringt in wenigen Worten eine Menge zum Ausdruck.
Es gibt niemanden, der mich jemals über das, was Bruder Kimball sagt, beklagen oder es im Geringsten missbilligen hörte. Der Grund ist einfach der: Ich kenne seinen Geist und was sich in seinem Herzen befindet. Ob er nun ein Viertel davon erzählt oder es nach rechts oder links spricht oder ob er nur ein Teilchen davon trifft, ich weiß, was er meint, und ich weiß, dass seine Meinung einfach richtig ist. Wenn er mit dem Talent gesegnet wäre, die Gedanken, die in seinem Kopf sind, deutlich zu vermitteln, so wage ich zu sagen, dass er einer der größten Redner wäre, die jemals auf dieser Erde gesprochen haben, wegen der wahren Erkenntnisse, Gefühle und Prinzipien. Wir brauchen den Geist, durch den er spricht und lebt, um alles zu verstehen, was er durch seine Ausdrucksweise meint. Ich sage dies und habe in meinem Herzen keine Angst, dass Bruder Kimball in seinen Gefühlen irgendwelche Gedanken dafür, dass ich mich so ausdrücke, auf mich werfen wird.
Ich weiß, dass ich sehr oft in der schwierigen Lage bin,
 
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dem Volk die Wahrheit auf eine genügend klare und einfache Weise vorzutragen, so dass ihr Verstand erreicht wird, und ich weiß, dass das bei anderen der Fall ist.
Ich habe Joseph gesehen, wie es für ihn unmöglich war, dem Volk seine Ansichten über ein Thema zu vermitteln, über das er zu sprechen geplant hatte.
Dasselbe ist mit mir der Fall, dasselbe ist mit jedem der Fall, den ich jemals habe sprechen hören. So ist es mit Bruder Kimball und vielen anderen, die sich erheben, um hier zu euch zu sprechen. Wenn sich einige erheben, um hier der Versammlung ein Gericht geistiger Nahrung zu präsentieren, werden sie vielleicht zwei Stunden brauchen, um ein Dutzend Getreidekörner hervorzubringen; aber Bruder Kimball produziert ein komplettes Gericht an geistiger Nahrung in einem Viertel der Zeit oder weniger, und wir haben eine feine Suppe und süßes Fleisches mit beigemischt, eine Kostprobe hier und eine Kostprobe dort. Wenn das Volk es begreifen könnte, würde es im Allgemeinen so viel in einer seiner Predigten finden, wie es in vierzig oder zweihundert Predigten gibt, die von jenen blumigen Rednern geliefert werden, die manchmal zu euch sprechen.
Bruder Kimball fürchtete, uns zu ermüden. Ich sagte, dass ich nie Angst hätte, vom Essen von Succotash genug zu haben, so lang ich noch Platz für einen einzigen Löffel voll hätte. Im Allgemeinen teile ich den Succotash aus und es kümmert mich nicht, ob es zwei Bohnen auf ein Maiskorn gibt oder eine Bohne auf zwei Maiskörner; denn diejenigen, die am liebsten die Bohnen mögen, können sie herauspuhlen und diejenigen, die das Korn bevorzugen, können dieses herauspuhlen. Ich mag den Succotash wirklich gern, den Bruder Kimball euch gerade aufgetischt hat; denn er enthält die Zutaten, die zu unserer Erlösung gehören.
Ich sagte euch am letzten Sabbat, und ich kann es euch heute wieder sagen, was Bruder Heber uns gerade gesagt hat, dass der Feind aller Rechtschaffenheit nie mächtiger gegen die Heiligen aufgestellt war als genau zum heutigen Zeitpunkt. Es gab nie einen größeren Hass gegen die reine, unbeschmutzte, praktische Religion, und es scheint, als wäre jeder unser Feind. Aber wenn eure Augen geöffnet wären, wie jene der Diener Elias, würdet ihr mehr sehen, die für uns sind als gegen uns.
Wenn Menschen auf ihrem Pfad schwanken, und stolpern und fallen, würden sie, wenn sie Augen zum Sehen hätten, wenn sie am Herrn festhalten und Seine Sache hier auf der Erde unterstützen und sich ihr mit Vorliebe zuwenden würden, sehen, dass es für Seine Sache unendlich viel mehr gibt, als von denen, die dagegen sind.
 Männer und Frauen müssen Augen zum Sehen haben, sonst können sie diese Dinge nicht verstehen. Sie müssen durch den Geist Gottes offenbart werden; denn das ist der einzige Weg, auf dem Menschen die Dinge Gottes verstehen können. Dies macht es zu unserer ausdrücklichen Pflicht, den Willen Gottes zu studieren und zu kennen und ihn dann mit all unserer Macht zu tun. Es bringt uns unter die größte Verpflichtung zu unserer eigenen Sicherheit, so zu leben, dass wir den Geist Christi in uns haben und den Geist des Herrn Tag für Tag verstehen. Wenn wir dies tun, sind wir ein glückliches Volk. Wie Bruder Kimball bemerkte, sind wir das glücklichste Volk auf dem Angesicht der gesamten Erde.
Ihr könnt in keine andere Gemeinschaft auf der Erde gehen und diesen Frieden und diese Einigkeit und diese Grundsätze der Ehre, der Gerechtigkeit und des Rechts zwischen Mensch und Mensch finden, wie ihr es in dieser Gemeinschaft vorfindet. Ihr könnt nicht dieselbe Menge an guten Werken, an Glauben, Tugend, Freundlichkeit, Sanftmütigkeit und Frieden finden, die ihr hier vorfindet. Es gibt kaum genug von diesen guten Eigenschaften in der Welt, die ausreichen, um einen Vergleich zu anzustellen. Die ganze Welt befindet sich in einem Durcheinander, in Terror und die Hand eines jeden Menschen scheint gegen seinen Nachbarn gerichtet zu sein. Nation gegen Nation, Partei gegen Partei, Volk gegen Volk. Die Welt befindet sich in Verwirrung, aber dieses Volk wohnt in Frieden.
Wie ich euch am letzten Sabbat sagte, habe ich
 
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während unserer letzten Reise in Bezug auf die Gefühle von über einhundert Brüdern eine Erfahrung gemacht. Es herrschte vollkommener Friede und vollkommene Einigkeit. Gab es ein negatives Wort, so habe ich es nicht gehört. Gab es einen negativen Blick, so habe ich ihn nicht gesehen. Gab es ein negatives Gefühl, so ist es bei mir nicht angekommen. Kann irgendeine andere Gemeinschaft eine solche Art von Männern und Frauen hervorbringen? Ist irgendein anderes Volk so gesegnet wie dieses Volk? Nein. Wir haben jetzt das Vorrecht, in Frieden zu leben, uns unsere zeitliche Erlösung zu sichern. Wir genießen dieses Recht. Und wir werden herausfinden, dass jene Worte Bruder Kimballs in Bezug auf das Leiden der Menschenkinder um uns herum, wahr ist, und wenn wir nicht auf den Rat hören, der uns gegeben wird, werden wir den Tag sehen, an dem wir wünschen werden, dass wir gehört hätten. Wir werden wehklagen, wenn wir nicht hingehen und uns Mittel für unser zeitliches Dasein sichern.
Es ist wahr, dass der Erretter sagte: „Trachtet als erstes nach dem Königreich Gottes und Seiner Rechtschaffenheit“, aber jetzt haben wir das Königreich des Himmels bei uns. Wir haben danach getrachtet und wir habe es in unserem Besitz. Wir erfreuen uns an den Segnungen jenes Königreiches. Folglich wären wir töricht, wenn wir alles andere vernachlässigen, wir würden aussterben. Aber da wir das Königreich Gottes bei uns haben, da wir es hier unter uns haben, da wir dessen Schlüssel, dessen Herrlichkeit, dessen Behaglichkeiten, dessen Macht und dessen Gesetze haben, lasst uns jetzt hingehen und für unsere Körper sorgen, damit wir lang auf der Erde leben mögen, um Gutes zu tun. Und lasst uns unsere Familien versorgen, unsere Frauen und Kinder, da wir die notwendigen Mittel und Segnungen haben, die uns vorbereiten, dass uns alle Dinge hinzugefügt werden.
Seid weise. Seid ebenso weise wie die Generationen dieser Welt. In den Tagen Jesu schienen diejenigen, die das Königreich und den Geist des Königreiches annahmen, eine zeitliche Erlösung gänzlich aus den Augen verloren zu haben, und Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Die Kinder dieser Welt sind in ihren Generationen weiser als die Kinder des Lichts.“ Die Kinder des Lichts wussten nicht, wie sie sich versorgen sollten; sie verstanden nicht, wie sie sich und das Königreich bei ihnen versorgen sollten.
Andererseits gibt es bei diesem Volk eine Gefahr. Wir haben davon Zeugnis gegeben. Wir haben eine Fülle an Beweisen darüber, nämlich, dass sich, wenn sich das Volk tatsächlich der Welt zuwendet und nach den Dingen dieser Welt trachtet, um sich die Behaglichkeiten des Lebens zu sichern, anscheinend ihre Zuneigungen vom Königreich Gottes abwenden und sie werden den Dingen dieser Welt anhaften. Es wäre besser, wenn ihr und ich nie etwas hätten, was zu dieser Welt gehört, als den  Geist des Evangeliums zu verlieren und die Welt zu lieben.
Aber haben wir nicht genug gelernt? Verstehen wir jetzt nicht genug, um zu wissen, dass strikte Sparsamkeit von uns gefordert wird, uns zu versorgen und für unsere Freunde vorzubereiten, und auch für unsere Feinde, und in der Lage zu sein, den Stoff des Lebens auszuteilen, nicht nur an unsere Freunde, sondern auch an unsere Feinde, um ihnen zu beweisen, was wir den ganzen Tag gepredigt haben, dass wir Freunde der Menschheit sind? Wir sind tatsächlich ihre Freunde, nicht nur geistig, sondern auch zeitlich. Lasst uns darangehen, und in unsere Lagerhäuser einlagern und uns auf den Tag der Hungersnot, des Kummers und der Trübsal vorbereiten; denn all diese Dinge, die in den Prophezeiungen geschrieben wurden, in alten wie in diesen unseren Tagen, werden sicherlich auf die Bewohner der Erde herabkommen.
Ich segne euch und euren Besitz, mit allem, was zu euch gehört, und wenn ich könnte, würde ich den Geist Gottes so auf euch bringen, dass ihr Augen haben könntet zu sehen und in der Lage wäret, den Geist und den Willen Gottes selbst zu kennen.
Wir sind in der glücklichsten Lage unter allen Völkern der Welt. Wir besitzen genau das Land, in dem wir in Frieden leben können,
 
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und es gibt keinen anderen Ort auf dieser Erde, wo die Heiligen jetzt leben können, ohne belästigt zu werden. Nehmt zum Beispiel an, ihr könntet nach Kalifornien gehen. Die Brüder Amasa Lyman und Charles C. Rich gingen und schufen in Südkalifornien eine Ansiedlung und viele Brüder waren besorgt, dass die gesamte Kirche dorthin gehen würde.
Wenn wir dorthin gegangen wären, wäre dies in etwa das letzte Jahr, in dem die Heiligen dort bleiben könnten. Sie wären aus ihren Häusern vertrieben worden. Es ist etwa das letzte Jahr, in dem Bruder Amasa dort bleiben kann. Würde er euch von der wahren Situation jenes Ortes erzählen, würde er euch sagen, dass dort die Hölle regiert und dass ein „Mormone“ mehr nicht tun kann, um dort zu leben, und dass es für ihn und für jeden wahren Heiligen an der Zeit ist, jenes Land zu verlassen.
Angenommen, wir würden nach Süden gehen. Sehr viele wünschten zum Gila River zu gehen. Dies wurde vorgeschlagen, als wir in diesem Tal ankamen. Es wurde gesagt, dass es ein liebliches Land sei und dass Menschen dort fast ohne zu arbeiten leben könnten. Was wäre, wenn wir dorthin gegangen wären? Ihr seht, was uns hierher gefolgt ist, aber was wäre die Folge gewesen, wenn wir dorthin gegangen wären? Lange vor dieser Zeit, hätten uns unsere Feinde zahlenmäßig übertroffen; es hätte in unserer Gemeinschaft mehr gegen uns als für uns gegeben. Angenommen, wir wären nach Texas gegangen, wohin Lyman Wight ging? Er versuchte, alle Heiligen glauben zu lassen, dass Joseph die ganze Kirche dorthin bringen wollte. Lange vorher wären wir getötet oder gezwungen worden, jenes Land zu verlassen. Wir hätten dort nicht leben können, und hier können sie nicht mehr tun, als uns in Ruhe zu lassen.
Wie ich oft schon gesagt habe – ich bin vollkommen dankbar, dass der Herr uns in diese dürren Täler gebracht hat, in diese sterilen Berge, in diese verlassene Wüste, wo nur Heilige leben können oder würden, in eine Region, die von keiner anderen Menschenklasse auf der Erde begehrt wird. Wenn sie kommen und erfolgreich unser Geld bekommen haben, werden sie nicht länger bleiben. Wenn sie alles, was sie können, aus den Heiligen der Letzten Tage herausgeholt haben, wünschen sie fortzugehen. Und wenn ihr jemanden seht, der des „Mormonismus“ überdrüssig geworden ist und auf seinem Pfad schwankt, in seinen Gefühlen rückfällig wird, richtet sich sein Auge sofort auf die Staaten, auf Kalifornien oder auf irgendeinen anderen als diesen Ort. Dennoch werden solche Personen vor ihrem Weggehen an ihre Freunde und an die Zeitungen jenseits jede erdenkliche Falschdarstellung schreiben und selbst die Mehrheit der Beamten, die hierher gesandt worden sind, versuchen die Regierung glauben zu lassen, dass wir das Land einnehmen, dass wir uns tatsächlich in Bezug auf den Boden widerrechtlich Macht aneignen, dass wir die Gesetze der Vereinigten Staaten übertreten, dass wir in unseren Gefühlen Verräter sind, von unserer Regierung entfremdet, und so weiter und so fort. Sie verkünden auch, dass die „Mormonen“ das wenige Holz herausholen, das es in den Canyons gibt, und dass dieses Land, wenn das Holz verbraucht ist, pro Hektar keinen Penny wert ist.
In dem Spiel, das sie spielen, geben sie uns neun für zehn. Ein Gentleman namens Morrill wünschte im Repräsentantenhaus über die Mormonenfrage eine Rede zu halten; aber sein Freund schaffte es, es zu verhindern; denn sie sahen die dünne Oberfläche, auf der sie ritten, während er seine Rede schrieb. Sie sahen, dass das Halten seiner Rede den „Mormonen“ mehr Gutes als Schaden tun würde, und sie schafften es, mit dem Antrag auf eine Vertagung, der durchkam, die Rede fallen zu lassen. Er fühlte sich mit dem Verlust der Gelegenheit, seine Rede zu geben, verärgert, von der er dachte, dass sie voller Donnerschläge war, und die in einer großen Zeitung sechseinhalb Kolumnen in Anspruch nahm, und vieles davon in Nonpareille-Schrift. Sie wollten sie nicht hören. Jeder
 
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mit gesundem Menschenverstand sagte: „Mr. Morrill, dies wird unseren Einfluss auf unsere Wähler vernichten und den Mormonen mehr Gutes tun als ihnen schaden und unsere Sache ruinieren.“ Ohne Zweifel wollten seine Freunde sie von ihm stehlen und sie zur Totgeburt werden lassen, aber Mr. Morrill fühlt sich betrogen, rennt direkt zum Globe-Büro und lässt sie sehr zu unserem Wohl und Vorteil in der Zeitung veröffentlichen. Das ist der Weg, den all unsere Feinde gehen. Sie schießen über das Ziel, auf das sie zielen, hinaus.
Ein anderer hat einen langen Artikel geschrieben und veröffentlichen lassen und ich habe wirklich gedacht, dass ich die Rede gern gehabt hätte, die nie gehalten wurde, diese lange Rede und einige andere Artikel ähnlicher Art, die vor der öffentlichen Versammlung verlesen wurden. William Smith, Bruder des Propheten, ist einer, der verdächtigt wird, den langen, erwähnten Artikel diktiert zu haben. Er widersetzt sich den Vereinigten Staaten, einen Gouverneur hierher zu schicken, der für die „Mormonen“ nichts tun kann, außer ihn selbst. Er verkündet, dass niemand nach Utah gehen kann, außer jemand, der mit den „Mormonen“ gut vertraut ist, und einen, der unter ihnen ebenso viel Einfluss hat wie Brigham Young, und er präsentiert sich als dieser Mann. Er spricht auch über die Daniten und behauptet, dass es sie in jeder Stadt in den gesamten Vereinigten Staaten gibt und dass ihre Absicht den Leuten nicht bekannt ist, dass sie in der ganzen Welt sind, und dass es von ihnen Tausende gibt und dass das Leben jedes Beamten, der hierher kommt, in den Händen der Daniten liegt, dass sogar der Präsident der Vereinigten Staaten nicht sicher ist; denn mit einem Wink Brighams werden die Daniten über ihn herfallen und ihn töten. Nach all diesem sagt er, dass niemand dorthin gehen kann, und wenn er mit seiner Geschichte fertig ist und damit ausreichend offenbart, wer er ist, behauptet er: „Ich kann dorthin gehen, und wenn Sie mir nicht glauben, stellen Sie mich auf die Probe, und wenn Sie denken, dass ich es nicht kann, geben Sie mir das Recht, mit einer guten, großen Armee dorthin zu gehen.“
Richter Drummond kommt heraus, mit Tod und Donner über die „Mormonen“, und dass kein anderer die „Mormonen“ beherrschen würde, als Richter Drummond, der PFERDEHÄNDLER, und so kommt es. Und sie veröffentlichen, dass wir Tausende und Zehntausende von Männern in der ganzen Welt zerstreut haben, voller Leidenschaft, Integrität und Mut, in Alarmbereitschaft. Nur ein Wort von Brigham und sie sind bereit, alle zu töten, die sich vor ihnen befinden, und danach wenden sie sich um und verkünden, dass die „Mormonen“ vernichtet werden sollten, und man könne mit ihnen dies und jenes tun. Es ist alles kompletter Unsinn, das Ganze.
„Der Teufel ist wahnsinnig und ich bin froh. Und was können wir tun, um ihm zu gefallen?“
Ich weiß, was ich denke, aber ich werde es jetzt nicht sagen. Es würde mir besser als alles andere gefallen, ihn die Tür hinaustreten zu lassen und besonders von dieser Gemeinschaft.
Wenn wir kein Wort darüber sagen würden, dass das Volk seine Religion leben soll, und von diesem Tempel und vom Geist des Fortschritts in Bezug auf unsere Religion ablassen würden und alles, was zu dieser Welt gehört, und die Welt in unseren Häusern und an unseren Feuerstellen willkommen heißen und mit ihnen die Hände schütteln und sie unsere Freunde nennen würden, hätten wir mit ihnen keine Schwierigkeiten. Sie haben nichts gegen uns, außer dass sie nicht tun können, was sie wollen, wenn sie hierher kommen, sondern die Gesetze der Vereinigten Staaten  und dieses Territoriums und einen gewissen Grad an sittlichem Anstand beachten müssen. Sie können in ihrer Verderbtheit nicht tun, was sie wollen, und sie erheben gegen die „Mormonen“ ein Gezeter und Mordio.
Wenn wir zu den Brüdern und Schwestern nicht sagen würden, „Versucht eure Religion gemäß dem Geist des Evangeliums zu leben, an Gnade zu wachsen, und an Erkenntnis von der Wahrheit und in allen Gnaden und Gaben des Geistes Gottes“, wäre
 
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Friede zwischen uns und den Bösen. Würden wir nichts über den Bau eines Tempels für den Namen des Gottes Israels sagen, wäre der Teufel nicht in Rage und der Fall läge so wie der eines Priesters. In seiner Vision in der Nacht kam er auf eine Stadt in ziemlich guter Größe zu, schön und nett in Mauern gefasst, und er dachte, dass er in eine Ecke kam, wo ein Pfosten stand und der Teufel schlafend und nickend auf der Spitze saß. Aber er öffnete seine Augen und bemerkte den Priester und fragte ihn: „Wohin gehst du? In die Stadt?“ „Ja“, antwortete der Priester, „ aber was tust du hier?“ „O, ich überschaue einfach die Stadt.“ „Wie viele Teufel außer dir sind nötig, um auf dieses Volk aufzupassen?“ „Es gibt hier außer mir keinen; das ganze Volk befindet sich unter meiner Kontrolle und ich habe sie so gut dressiert, dass ich nichts zu tun habe, und sie sind so gut in der Lehre der Teufel ausgebildet, dass sie fast ohne mich auskommen. Ich bin nur hier, um zu sehen, ob sie weiterhin tun, was sie getan haben. Ich dachte daran, dass ich in eine andere Stadt gehen sollte; aber da du gekommen bist, werde ich mehr Arbeit haben.“ Wenn wir so leben, dass der Teufel es nötig hat, sorgfältig nach uns zu schauen, ist alles in Ordnung.
Die Welt hätte uns gern als ihre Freunde und dass wir ihrem Vater, dem Teufel, dienen würden. Wir bekennen, Heilige des Allerhöchsten zu sein, und das Volk beweist es durch seine Taten. Sie sind voller Redlichkeit und guter Werke und dennoch gibt es einige, die ihre Wege flicken sollten, auch wenn ich glücklich bin zu sehen, dass es nicht viele in dieser Gemeinschaft gibt und dass diese Anzahl weniger anwächst. Und es ist mein fortwährendes Gebet, den ganzen Tag lang, dass Gott die Rechtschaffenen und die rechtschaffenen Grundsätze in der ganzen Welt doch mehren wollte, während er die Gottlosen weniger werden ließe, und auch, dass wir so leben mögen, dass wir uns an all den Brüdern erfreuen, die heute Morgen gesprochen haben, die Teufel entwurzeln und alle verfaulten Geister auffordern, sich aus unseren Häusern und unserer Gemeinschaft zu entfernen, damit wir den Frieden des Evangeliums in seiner Fülle genießen mögen.
Ich bete sowohl für meine Freunde als auch für meine Feinde, so dass die Erde, falls sie nicht Buße tun, rasch von den Gottlosen geleert werden möge. Ich habe euch oft gesagt, wie ich meine Feinde liebe. Ich würde für ihre Erlösung etwas tun, wenn der Herr es mir erlauben würde. Und wenn die Zeit gekommen wäre, würde ich einen Schritt tun, um ihnen keinen überragenden Himmel zu geben, aber einen Ort des Friedens. Wenn es in meiner Macht läge, würde ich dies vielleicht vor der Zeit tun.
Betet, dass unsere Feinde keine Macht über uns haben mögen. Betet um den Geist des Evangeliums, damit der Herr die Ältesten stärken und sie im Geist der Demut halten möge, während sie draußen sind, um das Evangelium zu predigen. Betet für die Gesalbten des Herrn, für das Haus Israel, für jene armen, erniedrigten Lamaniten, damit mehr und mehr Licht und Wahrheit auf sie überspringen möge. Sie beginnen, großartig Fortschritte zu machen. Betet, dass es weitergeht, dass sie zu einer Erkenntnis von der Wahrheit kommen und helfen mögen, Zion aufzubauen, und sie werden uns am Tag der Trübsal ein Schutzschild sein. All dies und eine ganze Menge mehr möchte ich sagen, aber für heute möchte ich den Weg freimachen. Möge Gott uns alle segnen. Amen.
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