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AUSWIRKUNGEN EINES MURRENDEN GEISTES – TRECKS IN DER PRÄRIE – DIEJENIGEN, DIE IN DEN HIMMEL EINTRETEN, MÜSSEN DIE PRÜFUNG DURCH DIE ERSTE PRÄSIDENTSCHAFT ÜBER SICH ERGEHEN LASSEN
 
EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT HEBER C. KIMBALL, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 2. NOVEMBER 1856.
 
Ihr habt gehört, was Bruder Brigham euch heute gesagt hat, und seine Worte sind wahr wie alles, was jemals durch Moses, durch den Propheten Joseph Smith oder durch irgendeinen Menschen gesprochen worden ist, der jemals auf dem Angesicht der Erde lebte oder jetzt lebt.
Würde dieses Volk seine Religion so glaubenstreu leben, wie sie es sollten, wäre der Geist einer Person, die sich erhebt, um die Grundsätze des Lebens und der Erlösung zu lehren, frei, ihre Zunge wäre gelöst und ihr wärt in der Lage, von ihr die Belehrungen zu entlocken, die für eure Gefühle und Umstände am besten zutreffend sind. Aber manchmal ist es für einen Menschen fast unmöglich, zu diesem Volk zu sprechen. Es schien Bruder Grant und mir gestern Abend in der Gesellschaftshalle, als hätte jeder in jener Versammlung sein Herz gegen unsere Worte verschlossen gehabt, und in unseren Zusammenkünften hier bemerke ich gelegentlich mehr oder weniger dasselbe Gefühl. Dies darf deutlich einem murrenden Geist zugesprochen werden, und ich bin ziemlich geneigt zu glauben, dass ihn einige von euch besitzen, und ich werde euch sagen, wobei. Einige suchen Fehler bei Bruder Brigham und seinem Rat und geben ihm Schuld für das Leiden, von dem sie gehört haben, dass es unsere Brüder in der Prärie ertragen. Einige von ihnen sind gestorben und ihr hört einige ausrufen: „Was für eine schreckliche Sache ist das! Wie kommt es, dass die Erste Präsidentschaft in ihren Planungen so unweise ist. Aber es fällt auf ihre Schultern zurück.“ Nun, an der späten Ankunft jener in der Prärie können wir jetzt nichts ändern, aber lasst mich euch äußerst nachdrücklich sagen: Wenn alle, die mit der Sorge und der Organisation der diesjährigen Einwanderung betraut waren, getan hätten, wie ihnen durch die Erste Präsidentschaft dieser Kirche angeraten und aufgetragen wurde, wären die Leiden und Nöte, die jetzt von den Trecks auf ihrem Weg hierher erduldet werden, vermieden worden. Wieso? Weil sie den Missouri rechtzeitig verlassen hätten und nicht bis in den September hinein daran gehindert worden wären.
Es gibt einen Geist des Murrens unter dem Volk und die Fehler werden Bruder Brigham zugeschrieben. Aus diesem Grund sind die Himmel gegen euch verschlossen; denn er hält die Schlüssel des Lebens und der Erlösung auf der Erde und ihr mögt so viel ihr wollt danach streben, aber niemand von euch wird jemals durch die enge Pforte in das Königreich Gottes gehen, sondern nur diejenigen, die durch jenen Mann und seine Brüder hineingehen; denn sie werden die Personen sein, deren Prüfung ihr euch unterziehen müsst. Ich erzähle euch diese klare Wahrheit und ihr könnt damit machen, was ihr für das Beste haltet.
Drei Handkarren-Trecks sind in Sicherheit und rechtzeitig angekommen und mit weit weniger Krankheit und Tod als üblicherweise in Wagen-Trecks auftreten. Macht es einen Menschen krank, zu arbeiten und fleißig zu sein? Lasst mich hinsetzen und in Geist und Körper untätig sein, lasst mich aufhören, zu bauen und Fortschritte zu machen oder etwas Nützliches zu tun,
 
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und ich würde keine sechs Monate leben, auch nicht Bruder Brigham, weil wir so sehr an unseren Beruf gewöhnt gewesen sind.
Hätte die Einwanderung so ausgeführt werden können, wie von Bruder Brigham diktiert worden ist, hätte es keine Probleme gegeben. Der Teufel hat versucht, den Weg zu versperren, damit wir die weisen Pläne, die von unserem Präsidenten ausgearbeitet wurden, nicht ausführen würden, und er hat versucht, diese Pläne so unannehmbar und elendig wie möglich aussehen zu lassen. Unsere Brüder und Schwestern auf der Prärie befinden sich ständig in meinen Gedanken und Bruder Brigham hat denen, die es wünschen, das Vorrecht gegeben, zurückzugehen und zu helfen, sie hierher zu bringen. Wenn ich nicht selbst gehe, werde ich ein Gespann schicken, obwohl ich schon fast alle meine Gespanne zurückgeschickt habe, und desgleichen hat es Bruder Brigham getan. Denjenigen, die zurückgegangen sind, wird es niemals leidtun bzw. sie werden es nie bedauern, dass sie so gehandelt haben. Wären die Brüder Joseph A. Young, mein Sohn William H., George D. Grant und mein Sohn David P. Nicht zum Beistand jener in der Prärie hinausgegangen, würde ich es immer bedauern. Wenn sie während dieser Reise sterben, werden sie sterben, während sie sich bemühten, ihre Brüder zu retten; und wer hat größere Liebe als derjenige, der sein Leben für seine Freunde niederlegt? Bekundet eure Liebe durch eure Werke. Jesus sagte: „Wenn ihr mich liebt, haltet meine Gebote“, dadurch sollt ihr wissen, dass ihr ihn liebt. Wenn ihr die Brüder Brigham, Heber, Jedediah und die Zwölf liebt, so haltet bitte unsere Gebote, die euch von Tag zu Tag gegeben werden, und ihr werdet gesegnet und erhöht sein. Ich möchte nicht, dass eine Frau mir sagt, dass sie mich liebt, wenn sie nicht meine Gebote hält; denn dann wäre ihre Aussage verwaschen und töricht.
Befände ich mich in der Lage von einigen von euch, würde ich keine weitere Nacht schlafen, bevor ich mich nicht zur Hilfe der Leute auf den Weg machte, die sich jetzt durch den Schnee kämpfen. Ich würde nicht bis morgen warten, ich würde heute aufbrechen und ich mich abmühen, bis ich diese Brüder erreicht hätte und sie in diesem Tal wären. Als die Brüder, die zurückgingen, auf sie trafen, fühlten sie sich, als wären sie wahrhaftige Retter für sie, und als sie in ihre Mitte kamen, ließen sie nicht zu, dass sie zehn Ruten von ihnen entfernt waren; denn wenn einer von ihnen anwesend war, fühlten sie sich sicher, als würden sie von Elend, von Hunger und Tod bewahrt sein. Und dennoch mögen sich gerade einige dieser Personen, die wir zu retten bestrebt sind, vielleicht gegen die Kirche wenden und unsere bittersten Feinde werden.
Diejenigen, die gestorben sind, so nehme ich an, waren einige der besten Männer und Frauen im Treck und die getreuesten. Warum nahm der Herr nicht die gottlosen? Vielleicht weil Er dachte, den Teufel ein wenig Hand an sie legen zu lassen und einige von ihnen zu töten, und der Teufel ist so sehr ein Finanzier, dass er seine eigenen Untertanen nicht töten wird. Nun, wenn er die Heiligen mit der Erlaubnis Gottes getötet hat und sie ein gutes Volk waren, das nach Zion heraufkam, um Gott zu dienen und nach ewiger Herrlichkeit zu trachten, dann sind sie glücklich heimgegangen und wir werden sie wiedersehen. Und sie werden Gott danken, dass sie aus der Welt herausgetreten sind, wenn sie es taten; denn wenn sie hierher gekommen wären, hätten sie die Bosheit einiger  in diesem Volk gesehen, und vielleicht wären sie ebenfalls unrechtschaffen geworden.
Wie Bruder Brigham gesagt hat, würde ich lieber jenen auf der Prärie helfen, als hier zu sein, wenn die Umstände und die Pflicht es zulassen würden. Wir boten unser Opfer an und brachen auf, aber der Herr ordnete es anders an und wir kamen nach Hause. Aber wir haben ein besseres Werk getan, als wenn wir es getan hätten; denn die Brüder hätten gesagt: „Bruder Brigham ist mit seinem Rat dort und wir werden uns hier niedersetzen und unsere Schienbeine rösten, unsere Gebete sprechen und uns in den Schlaf wiegen.“ Es hätte
 
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keine allgemeine Aufregung wegen unserer Brüder in der Prärie gegeben, aber jetzt sind Hunderte hinausgegangen, um ihnen zu begegnen, und sie haben so weit gutes Wetter gehabt, oder nicht?
Ich kann mir die Barriere, die sich zwischen euch und dem Herrn befindet, nicht anders erklären, als dass eine ziemliche Sympathie gegen Bruder Brigham und seinen Rat zu Werke ist. Aber es gibt keine Sache, die er angeordnet hat, die sich nicht als richtig herausgestellt hat und auch jetzt, und alles wird zum Guten jener zusammenwirken, die Gott lieben und Seine Gebote halten. Wir müssen die Hand Gottes in allen Dingen anerkennen, und der Mann oder die Frau, die meinen murren und klagen zu müssen, befinden sich in der Galle der Bitterkeit und in den Fesseln der Sünde und wissen es nicht. Möge Gott mit euch Gnade haben. Amen.
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