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DAS ALLUMFASSENDE WAHRER RELIGION – OPFER FÜR DAS KÖNIGREICH GOTTES – DIE HEILIGEN SOLLTEN DER WELT IN ALLEN DINGEN ÜBERLEGEN SEIN – VERTRAUEN IN GOTT USW.
 
BEMERKUNGEN VON BRIGHAM YOUNG, GEMACHT IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 14. JUNI 1857.
 

 
Ich kann meine Gefühle nicht ausdrücken. Ich kann mir Vorstellungen machen, aber ich kann sie nicht äußern, während ich die Situation der Heiligen in den Tälern dieser Berge wahrnehme. Ich gehe davon aus, wenn ich meinen Gefühlen, vermischt mit der Schwachheit, die zur Menschheit gehört, freien Lauf lassen würde, dass ihr mich für noch törichter als die Methodisten halten würdet, oder gar törichter als ein direkt hinunterschreiender Kanzelpauker.
 Ich denke, ich weiß, die Segnungen, die ich genieße, zu schätzen, und ich denke wirklich, dass es hier sehr viele gibt, die die ihren zu schätzen wissen. Meine Seele ist voller Dankbarkeit. Wir sind weit von unseren Unterdrückern entfernt, weit von jenen, die danach trachten, uns allein wegen unseres Glaubens zu vernichten, und wir sind inmitten dieser sterilen, ungastlichen Berge und Täler in Sicherheit. Das sind sie auf Grund natürlicher Prinzipien für alle Personen, aber die Heiligen leben hier.
Wenn ich in den Osten gehe, wenn ich einen Nachbarn besuche, wenn ich einem Mann oder einer Frau auf der Straße begegne, wenn ich mich mit der Gemeinschaft versammle, in der ich lebe, bin ich inmitten der Heiligen, oder zumindest jener, die bekennen, Heilige zu sein, und wenn sie keine Heilige sind, denke ich, dass sie versuchen, solche mit all ihrer Macht zu werden. Ich weiß, diese Segnungen zu schätzen, und wenn ich ein rechter, guter, schreiender Methodist wäre, würde ich hier aufstehen und zu reden beginnen, und es würde nicht lang dauern, bis ich „Gloria“, „Halleluja“, „Preist den Herrn!“ zu schreien anfangen würde und ihr würdet die Reaktion über die ganze Versammlung hinweg hören: „Amen!“, „Gloria“, und in kurzer Zeit würden wir in ein wahres Geschrei ausbrechen.
Zurzeit bin ich voll und es gibt viele hier, die wissen, wie man sich an der Gesellschaft der Heiligen erfreut. Ich
 
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bin nicht verpflichtet, meine Stimme mit den Bösen und den Gottlosen zu vermischen. Ich bin nicht verpflichtet, mit ihnen Gemeinschaft zu haben. Bruder Rich weiß, was es heißt, bei den Bösen zu sein; denn er hat in der äußersten Ecke der Sünde und Bosheit für eine lange Zeit gelebt, und er weiß, die Gemeinschaft der Heiligen hier zu schätzen, sich mit ihnen mit einem Herz der Dankbarkeit zu vermischen.
Ich möchte den Heiligen einige Worte über das sagen, was wir unsere heilige Religion nennen. Wenn ihr und ich uns auf der Linie unserer Pflicht befinden, wenn wir reden, wenn wir singen, wenn wir predigen, wenn wir beten, wenn wir uns erheben und wenn wir uns niederlegen, wenn wir hinausgehen und wenn wir hereinkommen, in all den verschiedenen Szenen und Pflichten dieses geschäftigen Lebens, ist jedes Jota, das wir vollbringen, in unsere heilige Religion eingebunden. Den ganzen Marsch des Lebens hindurch ist das eine mit dem anderen untrennbar verbunden, von dem Tag an, an dem Menschen die Wahrheit kennen, bis sie ihr Werk auf der Erde vollendet haben in Vorbereitung auf den Eintritt in einen höheren Stand des Glücks. Die Religion, die wir angenommen haben, ist dazu gedacht, Menschen zu korrigieren, ihnen ein wahres System zu geben, wahre Gesetze, wahre Verordnungen, wahre Gebräuche, und sie in jedem Punkt in allen sozialen Pflichten und Freuden des Lebens zu korrigieren. Sie lehrt uns jeden Grundsatz, der notwendig ist, Menschen hier auf der Erde darauf vorzubereiten, ein vollkommenes Zion zu werden, die Reinen im Herzen, ein vollkommener Himmel auf der Erde.
Wenn uns das Gesetz offenbart wird und uns die Verordnungen zu unserer Verantwortung übertragen werden, wenn wir uns darin nach bestem Wissen und bester Weisheit, die wir haben, üben und so fortfahren, wird Gott uns hinzufügen, bis wir wissen werden, wie Zion in Vollkommenheit zu errichten ist, und wir werden das Königreich Gottes haben, in seiner Fülle, in unserer Mitte und in uns, und die Gemeinschaft der heiligen Wesen genießen. Das ganze wirkliche Geschäft, das wir zu tun haben, ist es, unsere Religion zu fördern.
Wenn sich die Brüder hier erheben, um euch zu ermahnen, wie Bruder Hyde es tat, einem kleinen zeitlichen Geschäft nachzukommen, ist es ein Teil unserer Religion. Ich sagte euch, ich denke am letzten Sabbat, während ich über dieses Thema sprach, dass ihr jetzt danach trachten sollt, diese Gemeinschaft zu versorgen, danach zu trachten, euch selbst zu versorgen. Wie Bruder Hyde bemerkt hat, ist jetzt die erste Sache, um die wir uns kümmern müssen, uns auf einen Tag des Mangels und des Kummers vorzubereiten.
Ich sagte euch – ihr werdet euch erinnern -, dass wir das Königreich Gottes bei uns haben, dass wir als erstes danach trachteten. Hier und dort mag es in dieser Versammlung jemanden geben, der dies noch nicht getan hat, aber fast jeder Mann und jede Frau vor mir hat nach dem Königreich Gottes mit ganzem Herzen getrachtet. Einige mögen es in Missouri, in Illinois, in anderen Teilen der Vereinigten Staaten, in Irland, Schottland, Wales, Deutschland, Frankreich, England und in vielen anderen ausländischen Ländern getan haben. Sie haben mit ihrem ganzen Herzen nach dem Königreich Gottes getrachtet und haben es gefunden und erfreuen sich an seinen Grundsätzen, an seinem Geist und an seiner Macht. Dies ist es, das mir das Vorrecht gibt, in diesen entfernten Tälern auf euch zu schauen.
Wir haben das Königreich. Wir trachteten mit ganzem Herzen danach, auch wenn viele von uns des Besitzes nicht weniger als fünf Mal beraubt worden sind. Ja, wir sind viele Male von allem beraubt worden, was wir auf der Erde besaßen, weil wir nach dem Königreich Gottes und seinen Grundsätzen trachteten. Wir sind wieder und wieder aus unseren Heimen vertrieben worden. Wir haben viele Male den Verlust aller zeitlichen Besitztümer erlitten. Ich sage wir, auch wenn es hier Brüder und Schwestern gibt, die nicht länger als ein Jahr in der Kirche sind und einige zwei, andere drei; aber ihr werdet zu den Heiligen gezählt und die Heiligen haben den Verlust aller Dinge erlitten, wieder und wieder. Wofür? Um des Königreichs des Himmels und seiner Rechtschaffenheit willen.
 
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Es ist unser Vorrecht, in unserer Generation genauso weise zu sein wie die Kinder dieser Welt, und nicht nur das, sondern es ist unsere Pflicht, in unserer Generation so weise zu sein wie die die Kinder dieser Welt. Wir haben das wahre Licht und Wissen und wir sollten genauso viel wissen, wie die philosophische Welt oder jedes andere Volk auf der Erde. Wir sollten wenigstens so viel über Politik wissen wie die politische Welt oder jedes andere Volk. Ich erwarte es, und wenn wir unsere Sinne nur in der richtigen Zeit und in den richtigen Kanälen anwenden, wissen wir so viel über die christliche Welt wie jedes andere Volk, und wir sollten so viel über die ganze Welt wissen wie jedes andere Volk. Tatsächlich sollten wir mehr über all diese Dinge wissen als jedes andere Volk, weil wir mit weit höheren Vorteilen bevorrechtigt sind, durch Glauben und Gehorsam zum Evangelium.
Es gibt einen Grundsatz, den wir als unfehlbar anerkennen werden, und ich möchte ihn durch einige Umständen veranschaulichen, die dieses Volk betreffen. Wir stehen unter der Verpflichtung, unserem Gott zu vertrauen, und dies ist die Grundlage für alles, was wir selbst tun können. Ihr wisst, dass wir eigentlich durch die Macht, die wir haben, kein Haar weiß oder schwarz machen können. Wir können, wie geschrieben steht, unserer Statur keinen Deut hinzufügen. Dies beweist, dass wir in und durch uns allein nichts tun können. Wir haben Gott allezeit vertraut, wie ihr wisst, um das zustande zu bringen, was wir zustande gebracht haben. Wir haben dem Herrn vertraut, sonst hätten wir nie dieses Evangelium empfangen. Wir haben in ihn und in Seinen offenbarten Willen den Menschenkindern gegenüber Zuversicht gehabt. Sollten wir diese Zuversicht, unseren Glauben und unsere Hoffnung verlieren, sind wir uns selbst ohne Stärke überlassen. Folglich sollten wir es besser wissen und unseren Gott nicht verlassen. Versteht ihr nicht selbstverständlich, wenn wir alles tun, was wir für unsere zeitliche Erlösung tun können, dass es durch eine mehr oder weniger große Zuversicht in unseren Gott geschieht?
Nicht durch unsere Werke allein geschieht es, sondern wir arbeiten mit dem Gott des Himmels, mit unserem Vater, zusammen. Wir sind Helfer. Wir erwarten errettet zu werden und wir haben das Werk zustande zu bringen, uns selbst zu erretten. Dies ist notwendig, um uns Erfahrung zu geben, zu wissen, was wir mit unserer Erlösung tun müssen, wenn wir sie erlangt haben. Wir beabsichtigen nicht, unseren Gott zu verlassen und auch nicht zu sagen, dass wir dies oder jenes getan haben; denn wir haben es nicht allein getan und erwarten es auch nicht. Wir müssen lernen - und ich könnte sagen, dass sehr viele in großem Maße gelernt haben -, dass es durch große Zuversicht in unseren Gott geschieht, dass wir all das zustande bringen, was wir hier in Bezug auf Sein Königreich auf Erden tun.
Wir haben in den vergangenen sechs Monaten viel sagen gehört, zu dieser Versammlung in Bezug auf unsere Taten, in Bezug auf unser Verhalten gegenüber anderen. Es ist viel in Bezug auf den Geist der Reformation gesagt worden. Dieser Geist tat sich in unserer Einwanderung der letzten Saison kund. Wir bewiesen Gott, den Engeln und guten Männern und Frauen, ebenso den bösen Männern und Frauen und den Teufeln in der Hölle, dass wir in unseren Gott und in unsere Religion Zuversicht hatten.
Vielleicht sind viele in der Versammlung unwissend in Bezug auf die wahre Situation dieser Gemeinschaft, in zeitlicher Hinsicht, zum Zeitpunkt, als zu unseren späten Einwanderungen und für das vergangene Jahr Hilfe ausgesandt wurde. Ihr könnt Männer nehmen, die gute Beobachter sind, scharfe Kalkulierer, und sie können sich und euch diese eine Tatsache beweisen, dass diese Gemeinschaft im letzten September – und ich weiß nicht, ob schon im August – die kleine Menge der Produkte, die im vorherigen Jahr wuchsen, aufgegessen hatte, so dass es keinen einzigen Scheffel Getreide gab, um damit aufzubrechen, oder der übrig geblieben wäre. Als die Ernte kam und das Getreide und das Gemüse eingebracht waren, lautete die Verkündung guter
 
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Beobachter, dass man im gesamten Territorium nicht genügend Vorräte finden könnte, um diese Gemeinschaft für neun Monate zu ernähren. Es gab sie nicht im Land, sie wuchsen hier nicht. Sie waren nicht auf den Weizenfeldern, als das Getreide gedroschen wurde. Die Kartoffeln und der Buchweizen waren nicht eingebracht. Die Erbsen und Bohnen wuchsen nicht und die notwendige Menge für den Lebensunterhalt stand nicht zur Verfügung, um diese Gemeinschaft neun Monate lang zu versorgen, wenn eine scharfe Berechnung angestellt worden wäre.
Ich verknüpfe dies mit dem Glauben und den Taten des Volkes bei der Hilfe für die Einwanderer im letzten Herbst. Wir sagten den Brüdern: Lasst den Weizen mahlen, nehmt das Mehl und holt die Einwanderer her. Und ich gebe mein Zeugnis im Namen des Herrn, des Gottes Israel: Wenn diese Gemeinschaft nicht getan hätte, wie es in Bezug auf die Einwanderer von ihnen verlangt wurde, dann hätten wir heute keinen Scheffel Weizen auf dem Markt in diesem Territorium.
Aber diese Gemeinschaft nahm ihre Gespanne, lud Vorräte und Kleidung auf und ging hin zu den Einwanderern auf der Prärie, und einige von ihnen gingen fast nackt und barfüßig. Ich kenne Männer, die in der Stadt beschäftigt waren, als der Aufruf erging, und sie brachen auf, um jenen beizustehen, die sich im Schnee befanden und zwei Monate lang ohne Schuhe an ihren Füßen oder mit bequemer Kleidung gegangen waren, um sich warm zu halten; denn sie hatten diese Sachen nicht von zu Hause mitgebracht, da sie davon ausgingen, dass sie wieder zurückkehren. Sie gingen nicht zurück, um sich ein neues Paar Schuhe und ausreichend Kleidung zu holen, um sich vor dem Erfrieren unter dem Schnee dieser Berge zu bewahren, um dann zu Hause zu bleiben; sondern sie befolgten auf der Stelle dem Aufruf und sagten: Wenn ich Mehl borgen kann, werde ich es zu den Brüdern bringen und werde es zurückzahlen, wenn ich herkomme.
Bewies das Volk, dass es bedingungsloses Vertrauen in ihren Gott hatte? Ja. Sie ließen ihre Familien ohne Holz zurück und ihr Getreide lag auf dem Feld, ihren Weizen ungedroschen, ihre Kartoffeln nicht ausgegraben, ohne Futter für ihre Rinder und ohne Vorbereitungen für den Winterweizen, und vertrauten auf den Herrn, dass er für sie sorgen würde oder sie eine Gelegenheit haben würden, im Winter oder im nächsten Frühjahr oder nie auszusäen. Was war das Ergebnis dieses höchst lobenswerten Verhaltens? Hunderte Leben wurden gerettet und wir haben eine Fülle.
Einige arbeiten gegen das Volk und verkaufen Weizen an jeden, außer an jene, die das Königreich Gottes aufbauen. Bin ich jemals dagegen vorgegangen? Ich sagte: Lasst es die Heiligen haben, wenn ihr es habt. Aber was haben wir im letzten Winter vor einem Jahr hier gesehen? Ein Kaufmann kaufte eine große Menge Weizen zu einem Dollar bis zu anderthalb Dollar pro Scheffel und Mehl zu vier bis fünf Dollar pro Hundert. Was war das Ergebnis? Er konnte es weder in die Staaten noch nach Kalifornien bringen und ich kaufte es zu einem viel geringeren Preis, als er dafür in bar und in Waren bezahlte, und bezahlte ihn mit Rindern. Ich kaufe jetzt Weizen für fünfundsiebzig Cent pro Scheffel, den die Kaufleute hier für $1,25 bis zu $1,75 pro Scheffel einkauften.
Wenn diese Gemeinschaft nicht auf die Bedürfnisse ihrer Brüder und Schwestern gehört hätte, die im letzten Herbst hier herkamen, wäre dies nicht eingetreten, sondern wir hätten jetzt Mangel erlitten. Wer glaubt dies? Ich weiß es berechtigterweise und es wäre für mich fast unmöglich, die Sache in einem anderen Licht zu sehen. Ich habe sorgsam auf die Wohlfahrt und Erlösung dieses Volkes geachtet.
Ich habe nach ihrer Erlösung getrachtet, geistig und zeitlich. Ich achtete im letzten Jahr gut darauf und im Jahr davor.
Vor einem Jahr war dieses Frühjahr ungefähr so hart wie nie zuvor in diesem Territorium. Es gab weder Mehl noch Weizen zu kaufen. Ich hatte nicht viel und ich ernährte sehr viele. Ich sagte euch damals, was ich zu tun beabsichtigte. Ich kann euch sagen, was ich tat. Als die
 
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schlechte Zeit hereinbrach, lehrte mich meine Kenntnis in Bezug auf den Umgang Gottes mit Seinem Volk, gemäß meinem Glauben und Seinen Verheißungen zu arbeiten, und ich sagte: „Ich werde das, was ich zum Leben habe, teilen, bis die letzten vier Unzen aufgebraucht sind; denn, wenn ich versuche, genug zu behalten, um meine Familie und meine Arbeiter zu versorgen und es den Notleidenden vorenthalte, werde ich mit dieser Gemeinschaft in den Mangel geraten und wir werden uns selbst nicht versorgen können. Wenn ich niemanden wegschicken werde, der Mangel erleidet, kann ich den nächsten Bruder dazu bringen, dasselbe zu tun, und diese Gemeinschaft wird nicht wegen Lebensmitteln leiden müssen. Dennoch nehme ich an, dass einige litten, und was war der Grund dafür? Wenn jeder das Gefühl in seinem Herzen hätte, auszuteilen, so lang er etwas auszuteilen hatte, und in seinen Gefühlen nicht gekniffen und in ihren Herzen und in seinen Zuneigungen in der Liebe zu den Dingen der Welt gefangen gewesen wäre und einer auf dieser und ein anderer auf der anderen Seite in seinem Herzen nicht gesagt hätte: „Es ist wahr, ich kann fünfhundert Pfund Mehl erübrigen, aber jetzt ist meine Zeit, dafür fünfzig Dollar pro Hundert zu bekommen, und jetzt ist meine Zeit Beute zu machen“, dann hätte nicht einer leiden müssen. Es gab genug solche Männer in der Gemeinschaft, die den Glauben der Heiligen beschädigten und veranlassten, dass einige litten.
Wenn es so viele gegeben hätte, die so gehandelt hätten, wie sie sollten, wie es gab, die so handelten, wie sie nicht sollten, wären unsere Fässer so voll mit Mehl gewesen, wie es in diesem Jahr der Fall war. Alles, was uns in diesem Jahr rettete, war das Erneuern unserer Bündnisse, das Halten der Gebote Gottes und das demütige Wandeln vor Ihm. Dies ist es, was den Weizen veranlasste hier zu sein, ob ihr es glaubt oder nicht.
Es sind das großzügige Herz, die großherzigen Gefühle von Männern und Frauen, jener, die voll des Glaubens an Gott sind, dass sie nicht leiden werden, weil Er für Sein Volk in den letzten Tagen sorgen wird. So hat Er es getan; aber Er wird nicht für euch und mich sorgen, wenn wir unsere Religion nicht leben, nicht im Licht des Angesichts des Herrn wandeln, Tag für Tag, damit wir mit unserem Vater und Seinem Sohn Jesus Christus durch die Macht des Heiligen Geistes und mit jedem guten Wesen im Himmel und auf der Erde Gemeinschaft haben; lasst mich euch sagen, dass die Hölle spucken und bellen möge, und die Teufel mögen heulen, und sie können euch und mir nicht mehr antun, als es einige Grillen es tun können. Aber um den Schutz des Allmächtigen genießen zu können, müssen wir unsere Religion leben, so leben, als hätten wir die Gesinnung Christi in uns.
Wir haben das Königreich des Himmels und dessen Schlüssel vor langer Zeit erlangt und nun müssen wir so leben, dass sie nicht von uns genommen werden, sondern dass wir fortfahren werden, in allen Gnaden Seines Geistes zu wachsen. Dann werden wir, anstatt zurückzufallen, in himmlischen Dingen reich werden und zu Christus, unserem lebendigen Haupt, hinaufwachsen, bis die Dinge dieser Welt in unseren Tagen ebenso reichlich bei uns sind wie bei den Kindern der Welt.
Wir sollten ein wenig mehr Weisheit haben und ich meine dies wirklich und meine, dass dieses Volk sie haben sollte. Sie werden mehr Wissen und Verständnis in Bezug auf den Himmel und die himmlischen Dinge haben und in Bezug auf die Erde und alles, was zu ihr gehört, als jedes andere Volk. Ich bin entschlossen, dass ich dieses Volk so leiten werde, gemäß meiner besten Fähigkeit und Geschicklichkeit, dass sie dies erlangen werden mit der Hilfe Gottes und den Gebeten des Glaubens. Wenn das Volk letztes Jahr ebenso freigiebig gewesen wäre, wie sie es in diesem Jahr gewesen sind, hätte es kein Schreien nach Brot gegeben. Dieses Jahr sind unsere Herzen weich, sie sind ein wenig elastischer und unsere Segnungen sind reichlicher. Ein weiterer Umstand, den ich erwähnen möchte, ist folgender:
Wir schuldeten einem der Kaufleute in dieser Stadt $12.000 und sind in Bezug auf Einberufungs- und Geldangelegenheiten im Osten enttäuscht worden.
 
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Wie ich euch oft gesagt habe, und ich sage es euch jetzt: Wenn das Geschäft dieser Kirche, das hierher gehört, um durchgeführt zu werden, in anderen Ländern durchgeführt wird, so haben wir bis jetzt keine Männer, die nicht in eine Unordnung geraten und unsere Füße verstricken. Sie versuchen das zu tun, was hier getan werden sollte, und Gott ist nicht bei ihnen, um ihre Handlungen zu leiten, wie sie geleitet werden sollten, und sie scheitern mit ihren Berechnungen. Solche Transaktionen haben irgendwie unsere finanzielle Lage strapaziert. Wir waren nicht bereit, diese eine Schuld zu begleichen. Wir hatten erwartet, diese Schulden in bar bezahlen zu können, aber hatten die Gelegenheit sie mit Rindern zu bezahlen, während wir nach Erkundungen nur einige hier und dort verstreut vorfanden, einige Kühe und einige Zweijährige und Jährlinge. Im letzten Jahr harkten wir den Boden der Herde und sammelten all die Rinder, die irgendwie den Zweck fürs Arbeiten, für den Verkauf oder als Rindfleisch erfüllen würden. Ich sagte: „Jede Kuh, die ich besitze, soll dahingehen, um die Schulden zu bezahlen, und wenn die Brüder kommen und meine Maultiere und Pferde kaufen wollen, sollen sie ebenso dahingehen.“ Der nächste Mann sagte dasselbe: „Wir werden unseren gesamten Bestand hergeben und diese Schulden bezahlen und für die Folgen auf Gott vertrauen.“
Wir hielten die Gespanne zurück, die Steine holten, und gingen davon aus, dass wir hingehen müssten, um Steine mit unseren Pferden und Maultieren zu schleppen. Mit dieser Methode hatten wir einhundert Stück Rinder mit gutem Futter zu versorgen, sie einige Tage ruhen und für die Reise fit sein zu lassen. Wir benachrichtigten die Bischöfe der verschiedenen Gemeinden im Norden und im Süden und jagten auch auf den Farmländereien nach unseren eigenen Rindern und ich sagte: „Ich weiß, dass Gott für mich gesorgt hat, und ich fürchte mich nicht davor, Ihm zu vertrauen“, und desgleichen sprach der nächste und der nächste. Wir wollten vierhundert Stück Rinder auftreiben, um zustande zu bringen, was gewünscht war.
Gestern übergaben wir das letzte Rind, das nötig war, um diese Schulden zu bezahlen. Wir gingen zum Sammelplatz der Herde, von dem Bruder Stringham sagte, dass es dort keine mehr gab, und wir holten dort ungefähr einhundertsiebzig Stück. Und die Brüder begannen, sie hereinzuholen und hereinzuholen, und die Rinder, mit denen wir Steine transportiert hatten, befinden sich immer noch gut in Futter und die Schulden sind bezahlt und wir haben jetzt fast zweihundert Stück Rinder mehr zur Verfügung als wir hatten, als wir begannen. Wir sind jetzt besser mit Rindern für Gespanne, und Rindfleisch, und Milchkühen und Dingen aller Art versorgt als zu dem Zeitpunkt, als wir begannen, und wir haben nicht eines dieser Tiere angerührt, die wir benötigten, um an der Öffentlichen Arbeit zu arbeiten.
Aber erst einmal, wenn ich nichts unternommen hätte und Bruder Kimball, und Bruder Wells und die Bischöfe Hunter, Hardy und Little und die übrigen Brüder dasselbe getan und dann hinausgeschickt hätten, um zu sehen, ob die Brüder im Osten Viehbestände auftreiben würden, um die Verbindlichkeiten zu bezahlen, hätten wir diese Rinder nie in unsere Hände bekommen. Wir hätten sie nicht einmal im Territorium gesehen. Unsere Augen wären so verfinstert gewesen, dass wir nicht so viele sehen könnten, wie wir gesehen haben. Ich möchte wagen zu sagen, dass wir jetzt mehr Rinder finden können als vor sechs Wochen, ungeachtet dessen, dass wir gerade so viele herausgetrieben haben. Dies sind sture Tatsachen, denen man nicht ausweichen kann. Man kann sie mir gegenüber nicht wegphilosophieren; denn ich weiß, dass sie Wahrheiten sind.
Wenn dieses Volk damit fortfährt recht zu handeln, garantiere ich ihnen, dass sie sich vermehren werden. Ihr kennt das Gleichnis, das Bruder Kimball manchmal präsentiert; aber ich bin nicht dafür, die alte Kuh zu Tode zu melken. Und ich sage den Brüdern: Falls irgendjemand zu eurem Schaden eine Kuh oder ein Rind abgegeben hat, kommt und wir werden sie wieder zurückholen. Wollt ihr sie nicht zurück, dann habt das Gefühl, das ich habe, und lasst sie gehen. Ich habe sie hergegeben und ich werde nicht hingehen und sie zurückholen. Viele haben Rinder als Spende abgegeben. Als wir den Bischöfen über das Thema schrieben,
 
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bereiteten wir den Weg, so dass wir sie in Empfang nehmen könnten; denn ich hatte damals das Gefühl, durch den Geist, dass ziemlich viele Männer und Frauen sagen würden: „Würdest du alles als Spende nehmen, denn unser Zehnter usw. ist bezahlt? Ich habe eine Kuh oder einen Ochsen oder ein wenig Geld, das ich ebenso gut erübrigen wie auch nicht erübrigen könnte, und ich werde es hinaussenden, wenn du es als Spende nehmen willst.“ Die Brüder waren über diesen Punkt nicht belehrt, also informierte ich sie mit einem Brief, dass sie, wenn sie zum Spenden geneigt sind, es tun könnten; aber wir würden die Rinder als Zehnten oder für die Schulden im Ständigen Auswanderungsfond annehmen; denn uns wird eine große Menge geschuldet. Wenn diese Schulden bezahlt wären, hätten wir einen Überfluss; denn es gibt allein für den Ständigen Auswanderungsfond Schulden von fast 200.000 Dollar. Wir können die Schulden jetzt nicht einsammeln, weil die Brüder arm sind, daher müssen wir ohne diese Mittel operieren.
Sollte jemand durch seine Spenden gelitten haben, so möchte ich ihnen sagen: Wir haben mehr Rinder als wir zu Beginn hatten und wir sind besser in der Lage zu geben, als wir es waren, bevor wir diese Schulden bezahlten. Seht ihr nicht darin die Hand des Herrn? Ich weiß es und ich möchte, dass jeder so lebt, dass er die Hand des Herrn in allen Dingen sehen kann, so wie die Sonne vor ihm scheint, dass er den Umgang des Herrn unter seinem Volk sehen mag, so deutlich wie er heute den Pfad nach Hause sieht. Wenn wir so leben, ist alles in Ordnung; wir sind sicher, wir wissen, wie wir uns selber geistig und zeitlich erretten können. Was denkt ihr über solch ein Volk? Sind sie nicht vom Herrn gesegnet? Sie sind ein gottgesegnetes Volk und ich segne euch im Namen des Herrn Jesus Christus. So sei es, Amen.
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