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DAS VOLK – EIN AUFRUF UM MULIS, PFERDE, WAGEN, FUHRMÄNNER, MEHL USW.
 
BEMERKUNGEN VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG, GEMACHT IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 5. OKTOBER 1856.
 
Ich wünsche höchste Aufmerksamkeit von der gesamten Versammlung; denn wenn es innerhalb und um die Bowery herum Umhergehen und Reden gibt, werden sehr viele nicht in der Lage sein zu hören. Und ich bitte diejenigen, die zu reden und zu flüstern wünschen, sich so weit zu entfernen, dass sie die Versammlung heute und auch während der Konferenz nicht stören werden, da die Zusammenkunft ohne Zweifel sehr lang sein wird.
Wenn wir die Möglichkeit hätten, eine Bowery oder ein Tabernakel zu bauen, das die Leute uns so nah bringen würde, dass wir nicht so laut sprechen müssten, würden wir es sicher tun; aber wir können dies nicht tun, weil zu dem Zeitpunkt, wann wir ein Tabernakel bauen könnten, um fünfzehntausend Personen einen Sitzplatz näher an dem Sprecher zu bieten als die Randbereiche dieser Versammlung, das Volk so sehr zugenommen hätte, dass wir von unserem Ziel genauso weit entfernt wären wie jetzt.
Ich werde vom Volk verlangen, vollkommen still zu sein, während sie hier sind und wir versuchen, zu ihnen zu sprechen. Unterlasst bitte das Reden, Flüstern und das Schlurfen mit den Füßen. Es wäre gut, wenn Mütter, die kleine Kinder hier haben, die weinen werden, die Bowery verlassen, wenn sie ihre Kinder nicht ruhig halten können. Ich mache diesen Vorschlag als Folge dessen, was in der Vergangenheit gewesen ist.
 Ich möchte in Bezug auf die Schwestern sagen, die Kinder hierher bringen, um Lärm zu machen, dass sie noch nicht ausreichend daran gedacht oder ihren Platz in dieser Welt in Betracht gezogen haben, auch nicht die Plätze anderer, um zu wissen, dass außer ihnen noch andere Personen auf der Erde leben, und sie denken, wenn sie Leute reden hören, dass es ein Lärm durch einen finsteren Schleier ist. Ich kann zur Erziehung nicht viel sagen, auf Grund guter Gefühle, die solche Personen haben. Würde ich es auf deutliche Weise beschreiben, würde ich sagen, dass sie Leute ohne Erziehung sind, dass sie nie erzogen wurden, aber heraufkamen. Das ist ungefähr der Charakter, den ich jeder Mutter zuschreiben kann, die ein schreiendes Kind in der Versammlung lässt. Ich habe niemals zur Versammlung gesagt: Seht und schaut, wer sie sind!, denn ihr könnt mit euren Ohren, ohne zu sehen, die Mütter erkennen, die eine gute Belehrung gehabt haben und in einer zivilisierten Gesellschaft aufgewachsen sind.
So ist es auch mit einigen Männern und zur Schande auch mit einigen von unserer Polizei. Ich möchte es zu Konferenzzeiten erklären, und wenn wir ungewöhnlich lange Versammlungen haben, werden sie sich direkt in der Versammlung unterhalten und direkt draußen die Versammlung stören. Ich wünschte, wir hätten eine Polizei, die ein Verständnis von guter Erziehung hätte. Wenn die Polizei wissen möchte, wie man Ordnung hält, obwohl ich es ihnen oft gesagt habe, werde ich es ihnen jetzt noch einmal sagen. Anstatt „Ruhe“ zu rufen, geht hin und berührt die ungehobelte Person.
 Wäre ich ein Polizist, würde ich einer Praktik meines Vaters folgen. Es war bei ihm gewöhnlich ein Wort und ein Schlag, aber der Schlag kam zuerst. Ich sollte nach diesem Plan handeln, wenn Personen in oder um unsere Versammlungen herum Sitzungsversammlungen abhalten, und wenn sie es nicht unterlassen würden, würde ich ihnen hart genug auf die Finger klopfen,
 
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damit sie den Hinweis beachten, ohne dass ich reden muss.
Ich mache diese Bemerkungen, weil ich möchte, dass die Brüder, die zu euch sprechen werden, die vor kurzem zurückgekehrt sind, gehört werden. Diejenigen, die in großen Versammlungen sprechen, verstehen, dass sie oft ihre Stimmen erheben müssen, als müssten sie einer großen Armee Kommandos geben, aber wir gehen davon aus, dass unsere Ältesten so sprechen, wie sie es gewöhnt sind. Wenn sie ihre Stimme über das Schreien der Kinder und das Reden und Flüstern der Leute erheben können, so dass alle hören können, wird es gut sein; aber dies können wir nicht erwarten.
Morgen beginnt unsere Halbjahreskonferenz und ich bemerke, dass viele aus einer großen Entfernung hergekommen sind. Wir werden während der Konferenz große Versammlungen haben und wir wünschen, dass vollkommene Ordnung eingehalten wird.
Ich möchte nun diesem Volk das Thema und den Text für die Ältesten bekanntgeben, die heute und während der Konferenz sprechen mögen, nämlich, am 5. Tag des Oktober 1856 befinden sich viele Brüder und Schwestern mit Handkarren in der Prärie und wahrscheinlich sind sie jetzt viele siebenhundert Meilen von diesem Ort entfernt und sie müssen hierher gebracht werden, wir müssen ihnen Hilfe schicken. Der Text wird sein: Holt sie her! Ich möchte, dass die Brüder, die sprechen mögen, verstehen, dass ihr Text die Leute in der Prärie sind, und der Hauptbelang dieser Gemeinschaft ist es, nach ihnen zu schicken und sie herzuholen, bevor der Winter einsetzt.
Das ist meine Religion, das ist die Diktierung des Heiligen Geistes, den ich besitze, nämlich die Leute zu retten. Wir müssen sie aus der Prärie hierher holen, und wenn wir sie hier haben, werden wir versuchen, denselben Geist zu bewahren, den wir gehabt hatten, und sie den Weg des Lebens und der Erlösung lehren. Sagt ihnen, wie sie errettet werden können und wie sie ihre Freunde retten können. Dies ist die Erlösung, nach der ich jetzt trachte: Unsere Brüder zu retten, die dabei sind umzukommen oder außerordentlich zu leiden, wenn wir ihnen nicht Hilfe schicken.
 Ich werde heute die Bischöfe aufrufen, ich werde nicht bis morgen warten, auch nicht bis übermorgen, sechzig gute Muligespanne und zwölf oder fünfzehn Wagen aufzutreiben. Ich möchte keine Ochsen schicken, ich möchte gute Pferde und Mulis. Sie befinden sich in  diesem Territorium und wir müssen sie haben, auch zwölf Tonnen Mehl und vierzig gute Fuhrmänner, neben denen, die die Gespanne lenken. Ich teile meinen Text in Überschriften: Erstens: Vierzig gute junge Männer, die wissen, wie man Gespanne lenkt, die sich um die Gespanne kümmern, die jetzt von Männern, Frauen und Kindern bewältigt werden, die nichts darüber wissen, wie man sie lenkt. Zweitens: Sechzig oder fünfundsechzig gute Muligespanne, oder Pferde mit Geschirr, whipple-trees, Joche, Tragbahren, Ladeketten usw. und drittens: vierundzwanzigtausend Pfund Mehl, das wir zur Verfügung haben.
 Ich werde die Teilung wiederholen: Vierzig Extra-Fuhrmänner ist Nummer eins, sechzig Gespanne Mulis oder Pferde ist der Teil Nummer zwei, zwölf Tonnen Mehl und Wagen, um es zu transportieren ist Nummer drei, und viertens werde ich den Brüdern gestatten, etwas über ihre Missionen zu erzählen, als Ermahnung, um die Sache abzurunden.
Ich möchte euch sagen, dass all euer Glaube, eure Religion und euer Bekenntnis zur Religion niemals eine Seele in das celestiale Reich unseres Gottes erretten wird, wenn ihr nicht solche Grundsätze umsetzt, die ich euch jetzt lehre. Geht hin und holt die Leute her, die jetzt in der Prärie sind, und kümmert euch strikt um jene Dinge, die wir zeitlich nennen, oder zeitliche Pflichten, sonst wird euer Glaube vergeblich sein. Das Predigen, das ihr gehört habt, wird für euch vergeblich sein und ihr werdet in die Hölle sinken, wenn ihr euch nicht um die Dinge kümmert, die wir euch sagen. Jeder kann das in seinem eigenen Verstand ohne Probleme abwägen. Das Evangelium ist diesen Brüdern und Schwestern schon gepredigt worden, die sich jetzt
 
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in der Prärie befinden. Sie haben ihm geglaubt und haben es befolgt und sie sind bereit, alles für die Erlösung zu tun. Sie tun alles, was sie können, und der Herr hat alles getan, was von Ihm verlangt wird, und hat uns Macht gegeben, sie aus der Prärie hierher zu holen und sie die weiteren Dinge des Königreiches Gottes zu lehren und vorzubereiten, in das celestiale Reich ihres Vaters einzutreten. Das Allererste ist es, uns unsere eigene Erlösung zu sichern und in Bezug auf uns selbst das Rechte zu tun, und die Hand des Rechts auszustrecken und andere zu retten.
Ich habe euch meinen Text und das Thema gegeben und ich werde den Brüdern Platz machen und äußerste Aufmerksamkeit erbitten und dass es keinen Lärm geben möge; denn ich bin mir bewusst, dass die Männer, die vortreten, um zu predigen, es gewöhnt sind, zu kleinen Versammlungen zu sprechen, in kleinen Hallen, wo alle hören können, ohne die Stimme sehr anzuheben. Dies ist hier nicht möglich, weil wir schreien und unsere Lungen bis zum äußersten belasten müssen, damit so viele Leute hören können.
Ich bin überzeugt, dass das Gebet von Bruder Spencer heute Morgen nicht von einem Drittel der Versammlung gehört wurde. Ein wenig Bewegen der Füße, ein wenig Flüstern, Lärm, der durch Mütter verursacht wird, die versuchen, ihre Kinder ruhig zu halten, ein wenig Lärm dieser Art und ein wenig von jenem, alles neigt dazu, den Klang der Stimme des Sprechers zu übertönen und die Leute können seine Worte nicht aufschnappen und sind natürlich nicht aufgebaut. Möge der Herr uns alle segnen. Amen.
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