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ANWENDUNG DER WORTE HELAMANS AUF DEN ZUSTAND DER HEILIGEN DER LETZTEN TAGE
 
BEMERKUNGEN VON PRÄSIDENT H. C. KIMBALL, GEMACHT IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 21. SEPTEMBER 1856
 
Ich habe in Bezug auf dieses Volk, ich meine auf uns hier in diesen Tälern der Berge, ständig sehr viele Dinge in meinem Kopf, Tag und Nacht.
Vor kurzem schaute ich in das Buch Mormon und ich dachte, dass sich ein Teil des Buches Helaman von beinahe der 420. Seite (zweite europäische Ausgabe) bis zum Ende des vierten Kapitels sehr gut auf dieses Volk anwenden lassen würde, und wenn sie ihn angemessen schätzen würden, wäre er das, was ich eine sehr gute Predigt nennen würde. [Er wurde der Versammlung am Nachmittag von Bruder Leo Hawkins vorgelesen.]
Er handelt vom Verhalten des Volkes, als es gesegnet war. Sie wurden von ihren Feinden fort in ein Land geführt und der Herr segnete sie außerordentlich, dennoch war der einzige Weg, wie Er sie innerhalb ihrer angemessenen und richtigen Grenzen halten konnte, so dass sie ihre Religion leben konnten, so dass sie vor ihrem Schöpfer und ihrem Gott demütig sein würden, Leiden über sie kommen zu lassen.
 Der Herr erzählt durch den Propheten, dass Er ihre Feinde vor ihnen zurückgehalten hatte, indem er von Tag zu Tag ihre Herzen besänftigte, so dass sie nicht hinaufgehen würden, um gegen das Volk Gottes Krieg zu führen, und dass er über sie Segnungen vervielfältigt hatte, insofern, dass sie außerordentlich reich an feiner Kleidung, Juwelen, Gewändern und allen Dingen wurden, die das Herz sich wünschen könnte.
Gott goss Seine Segnungen über sie aus und so rasch, wie sie begannen zu gedeihen und an Besitztümern zu wachsen, erhoben sie sich im Stolz ihrer Herzen, vergaßen ihren Gott, ihre
 
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Gebete und die Bündnisse, die sie mit und vor ihrem Gott gemacht hatten. Und wenn wir die Bibel und das Buch Mormon lesen, werden wir dahin geführt, die Vorgänge bei den Heiligen früherer Tage auf diesem Kontinent mit den Reisen und dem Kurs dieses Volkes zu vergleichen und darüber nachzudenken, dass viele von uns entwurzelt und etwa fünf oder sechs Mal vertrieben worden sind, und schließlich sind wir hierher in die Täler der Berge getrieben worden, eintausend Meilen von jedermann entfernt, wohin Gott uns kommen ließ, um ihn anzubeten, um Seine Pläne umzusetzen, um Seine Verordnungen einzusetzen und ein Volk zu qualifizieren, damit sie eine celestiale Herrlichkeit erlangen mögen.
Läuft dieses Volk nicht in den Stolz hinein? Sind sie nicht von Zwietracht, Streit, Zank und Feindseligkeit erfüllt? Haben sie nicht ihren Gott und ihre Bündnisse vergessen? Halten sie ihre Bündnisse heilig, diejenigen, die sie machten, als sie ihre Endowments empfingen, als sie gelobten, nicht schlecht voneinander zu sprechen, auch nicht über die Gesalbten des Herrn, auch nicht über diejenigen, die sie führen? Machten sie nicht alle diese Bündnisse? Haben sie sie nicht gebrochen, oder viele von ihnen?
Denkt ihr, dass Gott durch Bruder Brigham zu euch gesprochen hätte, wie er es letzten Sonntag tat, wenn alles in Ordnung wäre, wenn ihr alle eure Religion leben würdet? Nein, ein anderer Ton wäre gesungen oder gespielt worden und es wäre zu eurer Ehre gewesen. Aber jene Predigt war für mich gut und Gott weiß, dass ich, seit ich geboren wurde, keine bessere hörte, in Anbetracht der Gelegenheit und den Umständen, in denen dieses Volk vor ihrem Gott steht.
Dies wird nicht auf alle zutreffen, aber wird mehr oder weniger ziemlich gut auf die Allgemeinheit zutreffen. Wir müssen einen anderen Kurs einschlagen und es ist unbedingt notwendig, dass dieses Volk von seinen Sünden Buße tut und seine ersten Werke noch einmal tut, sonst wird Gott ihren Kerzenhalter aus seinem Platz entfernen.
Wenn unser Präsident, unser Führer, unser Prophet Woche für Woche zu uns spricht und von Sabbat zu Sabbat, erreichen dann seine Belehrungen eure Herzen? Hört das Volk? Versteht das Volk? Wenn sie es tun, dann setzen sie sie nicht sorgfältig um?
Ich habe euch sehr oft gesagt, dass das Wort unseres Führers und Propheten das Wort Gottes an dieses Volk ist, und ihr spielt mit diesen Worten und ihr vernachlässigt sie . Ihr vernachlässigt die Stimme und das Wort Gottes und es wird auf eine Weise auf euch fallen, wie ihr es nie erwartet hattet, und ihr erwartet es jetzt nicht. Aber es gibt für uns immer noch eine Chance, uns zu erlösen, und es gibt für uns eine Menge mehr Notwendigkeit uns zu erlösen, als die Toten zu erlösen; denn die Toten sind tot und ihr könnt nichts daran ändern, aber wir leben und können uns helfen, und ich vermute, Gott hilft denen, die sich selbst helfen.
Lasst uns als ein Volk aufstehen und uns dem Herrn, unserem Gott, mit voller Absicht des Herzens zuwenden und vielleicht werden unsere Sünden erlassen und vergeben und ausgelöscht. Dies ist es, wofür der Herr Männer eingesetzt hat, um euch zu führen. Ihr könnt Gott nicht sehen, ihr könnt Ihn nicht schauen und mit Ihm sprechen, wie ein Mann mit einem anderen, aber Er hat uns einen Mann gegeben, mit dem wir reden können und durch den wir Seinen Willen erfahren können, gerade so, als wäre Gott selbst anwesend.
Habe ich Angst vor dem Risiko, meine Erlösung in die Hände eines Menschen zu legen, der bestimmt ist, mich zu führen und dieses Volk zu führen? Nein, nicht mehr, als ich mich selbst den Händen des Allmächtigen anvertraue. Er wird mich recht führen, wenn ich in jeder Hinsicht, unter jedem Umstand, in Armut, in Reichtum, in Krankheit und im Tod, das tue, was Er sagt. Dies ist der Kurs, den ich einschlagen soll, und wenn dies der Kurs ist, den ich einschlagen soll, dann ist es der Kurs für Bruder Grant und für die Zwölf Apostel, für die Siebziger, für die Hohen Priester, für die Ältesten und für jeden in
 
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der Kirche und im Königreich Gottes. Wir sollten wie der Ton in den Händen des Töpfers sein. Segnet eure Seelen, dies ist einfach ein so wahres Gleichnis, wie es einem Volk nur präsentiert werden kann, wenn sie jemals einen Töpfer arbeiten sahen. Aber wenn sie nie einen arbeiten sahen, wissen nicht, welchen Kurs er nimmt, nicht mehr als jemand über eine Mühle weiß, der nie eine gesehen hat.
Nun, dies ist der Kurs, den wir einschlagen sollten, wie Ton in den Händen des Töpfers zu sein. Wer ist der Töpfer? Gott, unser Vater, ist der große Töpfer, der Cheftöpfer, und Brigham ist einer Seiner Diener, um über diese Töpferei hier im Fleisch zu präsidieren, und sein Wort ist das Wort Gottes an dieses Volk und an jene, die er berufen hat, ihm in diesem großen Werk zu assistieren.
Dies sind meine Gefühle und ein Teil dessen, worüber ich meditiere und nachdenke, genauso wie darüber, wie sehr wir gesegnet sind. Ich weiß, dass etliche fortgehen und dass sie sagen, dass es ein hartes Land ist. Lasst die Leute, die von Dänemark gekommen sind, umkehren und dorthin zurückkehren, woher sie gekommen sind, und dann werden sie sagen, dass dieses Land ein vollkommenes Eden ist und dieser Ort ein vollkommener Palast, wenn sie es mit dem Land vergleichen, in dem sie lebten, bevor sie hierher kamen. Sie kommen so raubeinig und robust hierher wie unsere Bergschafe oder Hirsche oder Büffel, und warum ist das so? Weil sie vom Tag ihrer Jugend an immer gearbeitet haben, sie sind die Kerle. Wir wollen diese Männer, die in den Bergen aufgewachsen sind und die gelernt haben, vom Tag ihrer Jugend an gehorsam zu sein. Sie sind die Heiligen, die die Männer Gottes wünschen. Ich liebe es, sie unter ihrer eigenen Flagge hierher kommen zu sehen, unter der dänischen Flagge; denn die Standarte ist gehisst und sie mögen mit ihren eigenen Bannern kommen und sich dem König Immanuel beugen.
Was wird von uns verlangt, jetzt, wo wir in eine Schlinge gelaufen sind. Wir sollten gewillt sein, aus dem verbotenen Pfad herauszutreten und uns dem Herrn mit voller Absicht des Herzens zuzuwenden. Hier sind Hunderte von Menschen, die ihre Endowments wünschen, sobald sie sie bekommen können. Ich würde ihnen ihre Endowments nicht geben, nicht einmal den letzten, die wir hindurchgeführt haben, bevor sie nicht Buße getan haben und getauft worden sind. Wir haben Hunderte hindurchgeführt, während sie eigentlich vorher ihre ersten Werke getan haben sollten.
Ich biete euch diese wenigen Bemerkungen, damit ihr über sie nachdenkt und wisst, wann ihr schuldig seid. Wenn ein Mann Falsches getan hat, weiß er es, und wenn er seine Bündnisse bricht, weiß er es, und solche Personen stehen unter Verdammnis und es ist notwendig, dass sie Buße tun. Ich bin bereit, von meinen Sünden Buße zu tun, sowohl privat als auch öffentlich. Und ich schlage einen Kurs ein, fleißig zu sein, und ich tue, was mir gesagt wird, und es ist mir egal, was es ist; denn ich weiß, dass es richtig sein wird. Wenn mir gesagt werden würde, ein Haus zu bauen, das diese gesamte Stadt umfassen würde, würde ich es tun. Ich mag vielleicht ein wenig murren, aber ich würde mich daran machen, glaubt ihr nicht? Ich sage euch, dass ich es tun würde, auch wenn es mein Genick brechen oder meine Kehle durchschneiden und mich zu Hackfleisch machen würde. Ich würde zum Königreich und zu den Propheten und Aposteln stehen und zu allen, die für das Königreich Gottes aufstehen. Ich bin ihr Freund und Finger weg von diesen Männern, wenn ihr nicht mit dem Leben spielen wollt. Dies sind meine Gefühle und möge Gott euch segnen und möge euch der Frieden vervielfältigt werden. Amen.
 
[Das Nachfolgende ist der Teil des Buches Mormon, der von Präsident Kimball angedeutet wurde.]
 
„Und so können wir sehen, wie falsch, und auch den Wankelmut der Herzen der Menschenkinder, ja, wir können sehen, dass der Herr in Seiner großen, unendlichen Güte diejenigen segnet und gedeihen lässt, die ihr Vertrauen in Ihn setzen, ja, und wir können genau zu der Zeit,
 
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wann Er Sein Volk gedeihen lässt, ja, beim Wachstum ihrer Felder, ihrer Schaf- und Rinderherden und beim Gold und Silber und bei aller Art und Kunst von kostbaren Dingen sehen, ja, wie Er ihr Leben verschont und sie aus den Händen ihrer Feinde befreit, die Herzen ihrer Feinde erweicht, damit sie gegen sie nicht den Krieg erklären, ja, und indem er schließlich alles für das Wohl und das Glück Seines Volkes tut, ja, dann ist die Zeit, dass sie ihre Herzen verhärten und den Herrn, ihren Gott, vergessen und den einen Heiligen unter ihre Füße treten, ja, und dies wegen ihres leichten Lebens und ihres außerordentlich großen Gedeihens. Und so sehen wir, dass sie sich nicht an den Herrn erinnern werden, wenn Er Sein Volk nicht mit vielen Leiden züchtigt, wenn Er sie nicht mit Tod und mit Schrecken und mit Hunger und mit aller Art von Pestilenzen heimsucht. O wie töricht und wie eingebildet und wie böse und teuflisch und wie schnell, Sünde zu begehen, und wie langsam sind die Menschenkinder, Gutes zu tun, ja, wie schnell sind sie, auf die Worte des Bösen zu hören und ihr Herz an eingebildete Dinge der Welt zu hängen, ja, wie schnell sind sie, in Stolz erhoben zu werden, ja, wie schnell mit Prahlen und alles zu tun, was Sünde ist, und wie langsam sind sie, sich an den Herrn, ihren Gott, zu erinnern und Seinen Ratschlägen Gehör zu schenken, ja, wie langsam auf den Pfaden der Weisheit zu wandeln! Seht, sie wünschen nicht, dass der Herr, ihr Gott, der sie erschaffen hat, über sie regieren und herrschen sollte, trotz Seiner großen Güte und Seiner Gnade ihnen gegenüber. Sie achten Seinen Rat für nichts und sie wollen nicht, dass Er ihr Führer sein sollte. O wie groß ist die Nichtigkeit der Menschenkinder, ja, sie sind sogar geringer als der Staub der Erde; denn seht, der Staub der Erde bewegt sich hierhin und dorthin, um sich auf das Gebot des großen und ewigwährenden Gott hin zu zerteilen, ja, seht auf Seine Stimme hin erzittern und beben die Hügel, und durch die Macht Seiner Stimme werden sie aufgebrochen und sacht, ja, sogar wie zu einem Tal, ja, durch die Macht Seiner Stimme erbebt die ganze Erde, ja, durch die Macht Seiner Stimme wackelt das Fundament sogar bis ins Zentrum, ja, und wenn Er zur Erde sagt: Bewege dich!, bewegt sie sich, ja, wenn er zur Erde sagt: Du sollst rückwärts gehen, damit es den Tag um viele Stunden verlängert!, geschieht es, und so geht gemäß Seinem Wort die Erde rückwärts und es erscheint dem Menschen so, als stünde die Sonne still, ja, und seht, dies ist so; denn mit Sicherheit ist es die Erde, die sich bewegt und nicht die Sonne. Und seht auch, wenn Er zum Wasser der großen Tiefe sagt: Es sei ausgetrocknet!, wird es geschehen. Seht, wenn Er zu diesem Berg sagt: Erhebe dich und komme herüber und falle über diese Stadt, so dass sie begraben ist, seht, es wird geschehen. Und seht, wenn ein Mann einen Schatz in der Erde versteckt und der Herr sagen wird: Er soll verflucht sein, wegen der Bosheit dessen, der ihn verborgen hat, seht, er wird verflucht sein, und wenn der Herr sagen wird: Sei verflucht, damit kein Mensch dich von dieser Zeit an und für immer finden wird!, seht, niemand bekommt ihn von da an und für immer. Und seht, wenn der Herr zu einem Mann sagen wird: Wegen deiner Bosheiten sollst du für immer verflucht sein!, wird es geschehen. Und wenn der Herr sagen wird: Wegen deiner Bosheiten sollst du von meiner Gegenwart abgeschnitten sein!, wird er bewirken, dass es so sein wird. Und Weh demjenigen, zu dem Er dies sagen wird, denn er wird es sein, der Bosheiten begeht, und er kann nicht gerettet werden, darum, wegen dieser Sache, ist Buße verkündet worden. Darum sind diejenigen gesegnet, die Buße tun und auf die Stimme des Herrn, ihres Gottes, hören; denn sie sind es, die errettet werden. Und möge Gott
 
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in Seiner großen Fülle gewähren, dass Menschen zur Buße und zu guten Werken gebracht werden, damit sie zur Gnade wieder hergestellt werden mögen, zur Gnade gemäß ihren Werken. Und ich wollte, dass alle Menschen errettet werden könnten. Aber wir lesen, dass es am großen und letzten Tag einige geben wird, die ausgestoßen werden, ja, die aus der Gegenwart des Herrn ausgestoßen werden, ja, die einem Zustand des endlosen Elends übergeben werden, in Erfüllung der Worte, die sagen, dass diejenigen, die Gutes getan haben, ewiges Leben haben werden, und diejenigen, die Böses getan haben, ewige Verdammnis haben werden. Und so ist es. Amen.“
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