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ERGEBNIS DER ABORDNUNG ZUM KONGRESS FÜR DIE ZULASSUNG UTAHS ALS STAAT – ZUSTAND DER GESELLSCHAFT IN DEN STAATEN – RÜCKKEHR DER ABGEFALLENEN
 
BEMERKUNGEN VON ELDER GEORGE A. SMITH, GEMACHT IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 31. MAI 1857.

 
Mit der größten Freude, Brüder und Schwestern, habe ich das Vorrecht eure Gesichter zu sehen und eure Stimmen, euer Zeugnis und die Erzählung unseres werten Präsidenten, Brigham Young, zu hören. Es ist für mich nicht leicht, Worte zu finden, um meine Gefühle zu beschreiben und meine Dankbarkeit meinem Himmlischen Vater und meinen Brüdern und Schwestern gegenüber für die Bewahrung meines Lebens und für das Vorrecht zum Ausdruck zu bringen, das ich unter euch bei gegenwärtiger Gelegenheit genieße.
Ich ging in die Ferne und bin ein wenig mehr als ein Jahr und einen Monat abwesend gewesen, um eine Mission zu erfüllen, die für mich neu war, und ich war vom Glauben der Heiligen und den Segnungen des Allmächtigen abhängig, so dass ich durch ihren Glauben und meine eigenen Bemühungen das Werk zustande bringen könnte, das zu tun ich aufbrach; aber es stellte sich ziemlich wie mit den Fischern in den Tagen unseres Erretters heraus, die die ganze Nacht hart arbeiteten und nichts fingen. Dennoch ist es für mich eine Schule der Erfahrung gewesen, da ich eine Gelegenheit hatte, etwas Derartiges zu sehen, und ich habe ein wenig von den Grundsätzen, der Ehre und der Redlichkeit beobachtet, die die Taten der Bundesregierung der großartigen und herrlichen Union beherrschen.
Im Allgemeinen wird es in der Welt so gesehen, dass Wahrheit den Sieg davonträgt. Es wurde in der Tat von den alten Propheten dargelegt, dass dies wirklich der Fall ist. Heutzutage haben sich die Dinge ein wenig geändert, aber es ist ein Zeitalter des Fortschritts. Wenn ein Mann die Wahrheit sagt, hat er auf der Erde keine Chance. Er muss lügen und so viel Lüge unter die Wahrheit mischen, dass sie sie fast gänzlich verbirgt, sonst kann er wie auch immer keine Glaubwürdigkeit erlangen. So ist es in großem Maße, und anstatt dass zur gegenwärtigen Zeit Wahrheit die Welt regiert, wird sie von Lügen und Falschheit regiert, soweit wie ich es beobachtet habe.
Man wird sich erinnern: Als ich das Tal verließ, gab es einen großen Mangel an Vorräten. Wir waren auf halber Ration und hatten sehr oft nicht einmal die Hälfte. Wir stellten die bestmögliche Einschätzung an, wie wir das Mehl bis zur Ernte strecken könnten, und sammelten alles uns mögliche auf, um uns zu versorgen, bis der herrliche Tag der Ernte kommen würde. Dies war bei sehr vielen von uns der Fall und diejenigen, die Vorräte hatten, teilten sie löffelweise an jene aus, die keine hatten. Wenn sie einen Löffel voll hatten, teilten sie ihn, und wenn sie zwei hatten, teilten sie diesen und dieser Zustand der Angelegenheiten
 
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bewies der Welt, dass brüderliche Liebe und Zuneigung hier existierte, die in der Geschichte der Menschheit außer in Deseret ungehört und unbekannt war; denn ein ganzes Volk streckte seine Vorräte und gleichzeitig kam keine einzige Person durch Hunger oder Mangel um. Ich sage: In der Geschichte der Menschheit hat man von solch einer Sache nicht gehört. Als dies gerade begann, ging ich weg. Man dachte in den Staaten, dass wir alle verhungerten. Als ich dort ankam, sagte ich ihnen, dass ich wie jeder andere kaum Vorräte hätte und infolgedessen dorthin gekommen wäre, wo man etwas zu essen hätte.
Ich ging von hier fort und wog im Zehntenbüro 243 Pfund und war dabei nicht gut genährt und fiel während des letzten Jahres bevor ich wegging beträchtlich vom Fleische ab.
Als ich in die Staaten hinunterkam, wo das Klima für meine Lunge nicht zuträglich war, verbrachte ich einen guten Teil des Winters damit, den schlimmsten Husten zu pflegen, den jemals ein Mensch hatte. Wie auch immer, ich nahm beträchtlich zu und wurde ein ziemlich anständig aussehender „Kaplan“. Als ich St. Louis verließ, wog ich 260 Pfund. Ich dachte, ich würde in gutem Zustand nach Hause gehen, aber siehe, mein ganzes Missouri- und östliches Rindfleisch, das ich eingesammelt hatte, wurde auf die Prärie geschüttelt und ich fand mich als den armen, „dürren“, mageren Mann vor, den ihr vor euch seht. Als ich am nächsten Tag zum Zehntenbüro kam, war ich ungefähr sieben Pfund leichter als an dem Tag, als ich fortging. Und ich gehe davon aus, dass ich dies ausgeglichen haben werde, da ich nach Hause gekommen bin. Meine Gesundheit hat sich sehr verbessert, seit ich mit meinem abnehmenden Gewicht den Missouri-Fluss verlassen habe.
Ich bin sehr dankbar, dass der Herr mich bewahrt und mich wieder in eure Mitte zurückgebracht hat. Die Nachrichten, die ihr wahrscheinlich erhalten habt, sind unbedeutend, auch wenn ihr in den letzten Monaten sehr wenig erhalten habt; denn ihr müsst wissen, Onkel Sam ist arm und nicht in der Lage seine Briefe zu transportieren und der Winter ist sehr hart gewesen und die Umstände sind derartig gewesen, dass er nicht einmal Botschaften oder irgendetwas senden konnte. Aber die Flüsse fließen alle genauso wie sie es taten, als ich früher dort war, und sie fließen ungefähr in dieselbe Richtung. Eisenbahnzusammenstöße, Dampfbootunfälle, Brände und Erfrieren sind ebenso gewöhnlich wie zuvor und sogar ein wenig häufiger. Und eine andere Sache, von der ihr froh seid zu erfahren: Der Teufel ist nicht tot. [Brigham Young: Dafür fühle ich mich dankbar.]
Ein großer Teil der Leute ist zu dem Schluss gekommen, nachdem sie sehr viele Jahre über das Thema nachgedacht hatten, dass wir hier draußen eine sehr verzweifelte Gruppe von Typen sind. Die Politiker sind ein wenig verärgert, weil sie nicht wissen, was sie mit uns tun sollen. Sie ließen während dieser Sitzung des Kongresses kein Territorium in die Union zu, obwohl sie gnädigerweise 250.000 Einwohnern, die im Territorium Minnesota wohnen, gewährten, eine Verfassung zu schaffen.
Ich habe mir Tagesordnungspunkte angeschaut, gedacht und nachgedacht, sah wie es ablief und wartete auf eine Gelegenheit. Ihr müsst wissen, dass es eine sehr bescheidene Mission war, zu der ich hinunterging. Ich ging nach Washington, um um Erlaubnis zu bitten, in die Union einzutreten, und ich wollte nicht eintreten, bis ich eine gute Gelegenheit fand. Ich hasste es, zu bitten und abgewiesen zu werden. Ich habe mich über jedes Teilchen an Neuigkeiten gefreut, die ich aus den Bergen erhalten konnte. Ich empfing Briefe von Präsident Young und anderen, drei, vier und manchmal sechs Monate nachdem sie geschrieben wurden. Als sie ankamen, brachten sie mir eine große Portion an Freude und waren eine Quelle des Frohlockens, besonders als ich erfuhr, dass die Heiligen dabei waren aufzuwachen.
Auf meinem Weg mit der Post hierher hatte ich zusätzliche Ursache zur Freude, als ich sah, dass sehr viele kranke Personen - Personen, deren Leben schrecklich in Gefahr war – Glück genug hatten,
 
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zu entrinnen und durch das Entkommen mit der geringen Chance unter hunderttausend Toden in der Lage gewesen zu sein, in ein friedvolles Land zu reisen, wo sie erwarten können sich ihrer selbst zu freuen. Aber ich muss sagen, an Hand der wenigen Beobachtungen, die ich über sie gemacht hatte, dass sie eine kränkliche Menschenmenge waren. Und wenn sie eine Gelegenheit hatten, übergaben sie sich ausgiebig, und durch diesen Vorgang waren sie wahrscheinlich in der Lage, sich bei der Stange zu halten, bis sie zum Missouri-Fluss hinuntergelangten.
Aber wir verstehen, dass sie nicht akzeptiert werden. Ein Teil der Gesellschaft würde von seinem knappen Entkommen erzählen, von ihrer Befreiung um Haaresbreite, und der andere Teil würde alles als Lüge verkünden, dass nicht ein Wort davon wahr sei. Ein Ende der Gesellschaft würde dem widersprechen, was das andere behaupten würde. Wenn ich jemals etwas auf der Erde von ganzem Herzen wünschen würde, seit ich in diese Täler kam, dann dass der Herr all jene aus unserer Mitte sammeln würde, die Ärger machen. Jedes Mal, wenn ich einer Gruppe begegne, ist mir danach, „Glory hallelujah“ auszurufen. Das Werk, das ich sah, ging voran und mir war danach zu frohlocken.
Ich ging nicht nach Washington, um mein Vertrauen in Menschen zu setzen, auch kam ich nicht nach Hause, um mein Vertrauen in Menschen zu setzen. Der allmächtige Gott ist am Steuer, Er leitet Sein Volk, Er regiert und kontrolliert alle Menschen und Er kann nach Seinem Wohlgefallen die Bösen zurückhalten; aber lasst mich euch sagen: Wenn die Absichten des Geistes des Teufels, der in den Herzen der Bösen gegen uns regiert und sie zu unserer Vernichtung aufwiegelt, ausgeführt werden könnten, würden wir vom Angesicht der Erde getilgt werden, aber Gott schränkt ihre Macht ein und so lang sie ihrem gesamten Begehren nicht Genugtuung verleihen können, so lang mögen sie toben und schäumen. Aber wenn ihr in ganz gleich welchen Menschen irgendwelches Vertrauen setzt, wenn ihr euch auf den Arm des Fleisches verlasst, euch zu beschützen, werdet ihr enttäuscht werden. Welchen Schutz hatten wir jemals gehabt, von dem Tag an, als wir begannen, das Evangelium bis heute zu predigen? Wir erwarten nichts, außer dass der Arm des Allmächtigen Sein Volk beschützt. Lasst uns deshalb unser Vertrauen in Ihn setzen und lasst den Teufel einfach heulen.
Ich hatte ein kleines, ernstes Gespräch mit Captain Smith am Fort Kearney. Dieser sehr ritterliche Befehlshaber jenes Forts, Major Wharton, hatte fast sein Augenlicht verloren, hauptsächlich beim Beobachten der feindlich gesinnten Cheyenne-Indianer durch das Fernrohr, und Captain Smith war der amtierende Kommandeur. Ich fragte, wie der Zustand der Dragoner wäre, die dort stationiert waren. Er antwortete, dass sie ungefähr fünfzig Pferde hätten, aber ihre Hufe hätten sich abgelöst. „Wie viele haben Sie, die einen wirkungsvollen Dienst tun können, wenn sie dazu aufgerufen werden?“ Er sagte, dass sie ungefähr zehn oder zwölf in gutem Zustand hätten, aber es würden frische Pferde erwartet.
Die Kompanie der Handkarrenältesten war für jeden, der sie sah, erstaunlich. Die Händler auf dem Weg sagten, dass nirgends Mulis an ihrer Seite waren. Ich sah nie in meinem Leben einen solch schönen Anblick. Wir hatten mit ihnen eine Versammlung am Horseshoe Creek und ich sah nie eine bessere Gruppe von Menschen, und Menschen, die alt waren, als ich ein Junge war, waren so aktiv wie Jungen und rollten mit ihren Handkarren vorwärts und sangen und frohlockten.
Vielleicht, wenn ich eine andere Gelegenheit bekomme, mag ich mich frei fühlen, ohne die Zeit anderer zu beeinträchtigen, um mehr in Einzelheiten über die Dinge zu sprechen, die meine Mission betreffen. Möge der Herr uns segnen und uns befähigen, rechtschaffen und nüchtern zu leben und uns mit dem Stern des Morgens zu erheben und ewige Herrlichkeit zu genießen, das ist mein Gebet im Namen Jesu Christi. Amen.
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