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WAS DIE HANDKARRENBEWEGUNG FÜR DIE SAMMLUNG ISRAELS LEISTET – BESONDERS DIE HEILIGEN ERFAHREN BEI JEDEM NEUEN UNTERNEHMEN DEN WIDERSTAND DES TEUFELS – REFORMATION

EINE ANSPRACHE VON ELDER WOODRUFF, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 6. OKTOBER 1856. 

Brüder und Schwestern, ich habe das Gefühl, mir die Freiheit zu nehmen, einige Augenblicke dafür in Anspruch zu nehmen, einige meiner Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Ich habe alle Brüder gehört, die in den letzten Tagen gesprochen haben. Ich habe sie sagen hören, dass sie ihre Gefühle unter großen Schwierigkeiten zum Ausdruck brachten, und ich wunderte mich darüber nicht; denn jeder, der über den Stand der Welt und das Königreich Gottes auf der Erde und den Umgang Gottes mit uns nachdenkt, wird von Gefühlen und Gedanken erfüllt sein, die er nicht ausdrücken kann. Niemand könnte dem zuhören, was wir heute und gestern gehört haben, ohne viele Gefühle in Bezug auf den Zustand des Volkes, der Kirche und des Königreiches Gottes zu haben. Es gibt niemanden, der in dieser Kirche und in diesem Königreich bekannt gewesen ist, der irgendeine Verantwortung auf sich ruhen gespürt hat, der irgendeinen Wunsch in Bezug auf die Sammlung Israels hat, der mit seinen Augen in der letzten oder in den letzten zwei Wochen gesehen hat und der unseren Brüder zugehört hat, der nicht gespürt hat, dass der Geist mit ihnen gewesen ist.

Ich habe ein Verlangen, mit meinen Brüdern Zeugnis zu geben; denn ich fühle mich Gott gegenüber für Seine Segnungen uns gegenüber und unseren Brüdern gegenüber dankbar, die zu Fuß in die Täler gereist sind. Mein Herz wurde mit Freude erfüllt, während ich unseren zurückgekehrten Missionaren zuhörte, die vom Umgang Gottes mit ihnen erzählt haben. Ich bin sehr erbaut und daran interessiert, dem Zeugnis unserer zurückgekehrten Missionare zu lauschen.

Als ich das erste Mal auf den Handkarrentreck traf, war mein Herz voll, die Szene war überwältigend, unsere Herzen waren angeschwollen, wie Bruder Kimball sagte, bis sie das Gefühl hatten, dass sie so groß wie ein Scheffelkorb wären. War es Kummer, der dies hervorrief? Nein, aber Freude, und wieso? Weil es so aussah, als wären die Fluttore der Befreiung geöffnet worden und als könnten wir zu den hungernden Millionen sagen: „Kommt heim nach Zion und verbessert die Gelegenheit, die sich jetzt eröffnet hat und erneuert eure Bündnisse, reformiert euch in eurem Leben und Verhalten.“

Präsident Brigham Young hat vor einiger Zeit von diesem Plan gesprochen, bevor er an die Öffentlichkeit kam. Er hat einen Fortschritt und einen Wandel gespürt, der in Bezug auf die Sammlung des Volkes eingetreten sein muss, so wie auch eine Reformation des Lebens all jener, die gesammelt wurden.

Zu welchem Rat auch immer die Präsidentschaft dieser Kirche geleitet worden ist, ihn diesem Volk zu geben, er ist

 

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vom Geist und der Macht Gottes diktiert worden und unsere Sicherheit und Erlösung liegen im Gehorsam jenem Rat gegenüber und darin, ihn in die Tat umzusetzen. Wir sollten lernen, dem Wirken und dem Kundtun des Geistes der Wahrheit zu lauschen.

Als Präsident Young in die Wildnis aufbrach und das Pionierlager anführte, um einen neuen Ort und eine neue Heimat als Ruheplatz für die Heiligen zu suchen, gab es viele Männer, die das Gefühl hatten, als wäre es eine wilde Spekulation. Sie dachten, dass es ein gefährliches Maß annehmen würde, aber waren sie Männer des Glaubens? Sie hätten wohl das Gefühl haben können, dass sie nicht den Geist Gottes hatten, aber all jene, die vom rechten Geist beherrscht und kontrolliert wurden, hatten dasselbe Gefühl wie er, und dass Gott ihn führte und dass er das Volk recht führen würde. Und so ist es mit den Handkarrentrecks.

Wir sollten durch diese Handkarrenoperation eine Lektion lernen, wie wir es durch jede andere Operation der Diener Gottes lernen sollten. Ich weiß, wie es für die Heiligen aussieht, aber der „Mormonismus“ ist für Menschen, die den Geist Gottes nicht haben, ein großes Mysterium und in der Tat ein merkwürdiges Werk, sie verstehen die Wege oder Werke Gottes nicht. Es sieht für sie aus, als führe es das Volk in die Vernichtung, aber in allen Fällen, wo in allen Zeitaltern der Welt Vernichtung kommt, ist es dort, wo die Ratschläge des Propheten Gottes nicht völlig befolgt werden, wo das Volk in gewissem Maß von ihrem Rat abweicht. Und dies tat sich in den Tagen der alten Propheten vollkommen kund, genauso wie in unseren Tagen.

Das Wort des Herrn und die Worte Seiner Diener haben sich viele Male als wahr erwiesen und das vor unseren Augen. Unsere Führer wurden durch den Geist Gottes geleitet und ich kann Zeugnis ablegen, dass unsere Propheten und Führer den Geist des Herrn haben, und sie werden bekleidet mit dem heiligen Priestertum Gottes und all seinen Mächten und Schlüsseln und mit der heiligen Salbung, und sie sind vollkommen bevollmächtigt und qualifiziert, das Königreich Gottes auf der Erde aufzubauen. Sie sind durch denselben Geist inspiriert wie die Alten. Sie wollen das Königreich Gottes aufbauen, dies ist ihr Ziel.

Als ich Bruder Ellsworth in diese Stadt kommen sah, bedeckt mit Staub und einen Handkarren ziehend, hatte ich das Gefühl, dass er größere Ehre erlangte, als die Reichtümer der Welt geben können, und er sah für mich besser aus, als wenn er mit der kostbarsten Kleidung bekleidet gewesen wäre, die menschliche Genialität hervorbringen kann. Er sah besser aus, sage ich, als ein Mann, der mit Juwelen und Feinheiten jeglicher Art geschmückt ist. Die Ehre, die ein Mensch durch seine Glaubenstreue in dieser Sache und in diesem Königreich erlangen kann, ist weit mehr wert als die Ehren und Reichtümer der Welt.

Die Ältesten dieser Kirche sind inspiriert gewesen, während sie in Übersee unter den Nationen der Erde gewesen sind. Sie haben den Geist des Herrn gehabt und sie haben ihn unter das Volk getragen und wir können den Geist sehen, durch den sie in ihren Werken beherrscht worden sind. Ich fühle mich dankbar, dass der Herr unsere Gebete in Bezug auf sie erhört hat, denn dieser Menschen ist gedacht worden. Es ist kein Gebet von einem Mann oder einer Frau in Israel dargeboten wurden, die den Geist des Herrn genossen, die nicht ihre Gebete für diese Menschen dargeboten und ihren Glauben ausgeübt haben. Sie haben für die „Handkarrenkompanie“ gebetet, dass sie stark und in der Lage sein könnten, ihre Pflicht zu erfüllen, und wir haben gebetet, dass sie vor Cholera, vor Krankheit und vor der Macht des Zerstörers bewahrt sein könnten, und diese Gebete sind in die Höhe aufgestiegen und sind in die Ohren des Gottes von Zebaoth eingetreten und unsere Brüder haben ihre Macht gespürt. Sie spürten, wie Bruder Ellsworth sagte, dass er spürte, nämlich dass sie die Gebete und den Glauben ihrer Freunde in Zion hatten.

 

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Schaue ich auf diese Brüder und Schwestern, die mit Handkarren hereingekommen sind, mit einem geringerem Grad an Respekt, als ich es würde, wenn sie mit Pferden, mit Dromedaren, mit Mulis und flinken Tieren gekommen wären? Nein, sondern ich habe das Gefühl, dass sie ein gutes Werk dadurch zustande gebracht haben, dass sie auf eine Weise nach Zion gekommen sind, die der Präsident aufgezeigt hat.

Mir ist es auch danach zu frohlocken, zu sehen, wie der Geist und die Macht Gottes so mächtig auf die Präsidentschaft der Kirche und auf jene ausgegossen wurde, die entweder zu Hause glaubenstreu gewesen sind, oder auf jene, die in Übersee auf Missionen gewesen sind.

Die Präsidentschaft der Kirche ruft uns als ein Volk auf, Buße zu tun und unsere Sünden abzulegen. Es ist richtig, es ist gerecht, dass wir aufwachen und uns reformieren sollten; denn wir müssen denselben Geist haben, wir müssen aus dem tiefen Schlaf und dem schlummernden Zustand, in dem wir uns vorfinden, aufwachen. Wir müssen uns zu einem Bewusstsein über unsere Lage erheben und die Zeichen der Zeiten verstehen und mit dem vertraut werden, was der Herr aus unseren Händen fordert.

Ich bin überzeugt, und dies seit einer gewissen Länge der Zeit, dass der Herr einen Weg der Befreiung für die armen Heiligen eröffnen würde. Es würde die Mittel aller Heiligen auf der Erde erforderlich machen – ich wollte gerade sagen, dass alle Mittel in der Welt erforderlich wären -, um die Armen auf  die Weise zu holen, in der sie gesammelt worden sind. Es muss einen Wandel in der Art und Weise der Sammlung geben, um sie vor den Trübsalen und Geißeln zu bewahren, die über die bösen Nationen der Erde kommen werden. Es würde mehr Gold erfordern, als all die Heiligen auf der Erde besitzen, um die Heiligen aus allen Nationen auf die Weise nach Zion zu sammeln, wie sie gesammelt worden sind, aber jetzt ist die Handkarrenoperation diesem Volk vorgestellt worden. Sie wird fünf hierher bringen, wo bisher einer hierher gebracht worden ist.

Ich frohlocke über all jene Männer, die als Männer auf ihrem Posten standen und die Worte Seiner Diener verteidigten und dabei halfen, ihre Pläne und Absichten in der Sammlung des Volkes aus den Nationen umzusetzen. Sie sind durch die Macht des großen Gottes inspiriert worden und sie haben die Worte Seiner Diener mit Erfolg in die Tat umgesetzt, und wäre es nicht so gewesen, hätte der Teufel einen großen Sieg über die Heiligen erlangt. Sie haben gesiegt und dies ist bei jeder Operation gewesen, die wir als ein Volk unter der Weisung der Diener Gottes in die Hand genommen haben.

In dem Augenblick, in dem ihr eine neue Operation im Reich Gottes in Angriff nehmt, in dem Augenblick müsst ihr eure Kriegskunst erneuern und die Heiligen werden entdecken, dass der Teufel, während sie ein neues Unternehmen angehen und in die Nationen der Erde geschickt werden, gegen sie aufgebracht sein wird. Seht wie er tobte, als der Prophet Joseph auf diesem Kontinent zu predigen begann, und dann wieder, als wir aus diesem Land nach Europa gingen. Es schien, als wäre die gesamte Hölle losgelassen. Sobald die Brüder Kimball und Hyde in England ankamen, waren alle Teufel in Europa, oder auf jeden Fall in England, gegen sie losgelassen und genau dasselbe war in London der Fall, als die Brüder dorthin gingen, und ich möchte noch weiter gehen und sagen: Es war so an jedem Ort.

Ich danke Gott, dass diese Männer, die bestimmt gewesen sind, diese Handkarren zu führen, mit dem Heiligen Geist erfüllt gewesen sind und den Mut und den Glauben gehabt hatten, den ersonnenen Plan durch die Diener des Allmächtigen auszuführen. Es ist ein Omen, nicht nur für die Juden, sondern auch für die Nichtjuden. Es zeigt ihnen, dass es einen Gott in Israel gibt, dessen Macht und Priestertum in die Hände der Menschen auf der Erde übertragen worden ist, und ihre Werke veranlassen, dass „die Weisheit der Weisen zunichte und der Verstand der Klugen verborgen wird“, und diese Macht und dieser Grundsatz wird von den Großen und Mächtigen unter den Menschen gespürt.

 

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Ich fühle mich dankbar, dass der Herr unsere Brüder, die Missionare, bewahrt hat und dass ihnen erlaubt worden ist, in unsere Mitte zurückzukehren, und dass wir das Vorrecht haben, sie zu begrüßen, und dass wir gemeinsam über die Güte und Gnade Gottes frohlocken können.

Ich möchte den Ältesten einige Worte sagen. Ich vermute, wir sind alle Älteste. Lehrt ihre eure Familien den Weg des Lebens und der Erlösung? Lehrt ihre eure Ehefrauen und Kinder den Rat Gottes? Wir sollten dem Verstand unserer Kinder die bösen Folgen des Sündenbegehens oder des Brechens irgendeines Gesetzes Gottes einprägen. Sie sollten zum Verstehen gebracht werden, dass sie durch Falschestun Kummer und Trübsal erben werden, dem sie mit Leichtigkeit entkommen können, indem sie das Richtige tun, und sie sollten diesen Grundsatz durch Belehrung lernen, ohne Kummer und Leid durch Erfahrung kennenzulernen, indem sie das Falsche tun.

Wir als Volk sollten demütig sein, gebetsvoll, den Mächten, die da sein mögen, unterwürfig, damit wir die verheißenen Segnungen unseres Himmlischen Vaters empfangen mögen.

Ich möchte nun einige Worte zu dem Thema unserer Reformation sagen. Die Präsidentschaft hat uns aufgerufen, unsere Wege zu reformieren, unsere Bündnisse zu erneuern und damit zu beginnen, das Leben von Heiligen zu leben. Ich erlaube mir diese Freiheit, weil ich die Gelegenheit habe, zu euch zu sprechen. Ich sage also, dass sie uns aufgerufen haben, die ganze Rüstung anzulegen, unser Benehmen zu reformieren. Männer, die Vollmacht haben, haben uns aufgerufen, von unserer Bosheit und unseren Torheiten abzulassen, und ich darf hier sagen, dass die Präsidentschaft zum Volk in diesem Territorium gepredigt hat, nicht nur im letzten Monat, sondern im ganzen letzten Jahr, und ich habe gedacht, dass es ziemlich wie das Werfen eines Balles gegen einen Felsen war; er durchdrang ihn nicht, sondern prallte zurück, aber sie haben uns gesagt, dass wir als ein Volk schliefen, und uns ist durch die Propheten Gottes über den Zustand erzählt worden, in dem wir uns befinden, und wie Bruder Grant gesagt hat, könnten wir die Kirche als Gesamtes mitsamt dem Priestertum nehmen, und wir sind mit nur wenigen Ausnahmen, am Schlafen gewesen. Was! Sollten die Apostel Jesu Christi schlafen gehen, Männer, die ihre Sinne auf nichts anderes gerichtet haben sollten als auf das Königreich Gottes? Nein, das sollten sie nicht; sie sollten nicht schlafen, aber sie haben nicht immer das Gefühl gehabt, das sie haben sollten.

Ihr könnt die Zwölf nehmen, und die Siebziger und die Hohenpriester und all die anderen Kollegien mit Ausnahme der Ersten Präsidentschaft, und sie haben mehr oder weniger geschlafen. Ich glaube, dass die Erste Präsidentschaft wach gewesen ist, sonst würden sie nicht wissen, dass wir schliefen, und sie denken jetzt, dass es für uns Zeit ist, aus unserem Schlummer aufzuwachen, und so empfinde ich auch.

Ich werde euch sagen, was ich darüber empfinde. Männer tragen das Priestertum, das ist eine feste Wahrheit, und ihr wisst es genauso wie ich, dass fast alle männlichen Mitglieder in diesem Land das heilige Priestertum des Allerhöchsten tragen, und dennoch haben wir gleichzeitig mehr Stehlen, mehr Lügen, mehr Fluchen in einem Jahr gehabt, als es in eintausend geben sollte. Wir haben mehr Stehlen hier in Utah gehabt, als es für unsere Glaubwürdigkeit gut gewesen ist, und wenn ihr dieses zur Gewohnheit gemacht habt, könnt ihr auch jede andere Sünde zur Gewohnheit machen und sie aufhäufen, und wie sieht dann euer Zustand vor Gott aus? Nun, wir haben unsere Bündnisse verletzt, die wir im Wasser der Taufe geschlossen haben. Welchen Wert hat es also, wenn wir sagen, dass wir rechtschaffen gewesen sind, dass wir heilig gewesen sind, wenn wir uns eigentlich im gesunden Schlaf befinden, wenn wir so weit vom Weg abgekommen sind? Es ist wertlos, egal wie oder was, und die Zeit des Siebens und Reinigens der Heiligen ist gekommen, und für eines bin ich bereit: Mein Gewand anzulegen und es anzubehalten, bis wir all das Übel, das vorhanden ist, ausgebrannt haben.

Warum wollen wir zulassen, dass unsere Herzen auf die Dinge der Welt gesetzt werden,

 

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wenn wir doch auf den Herrn und auf den Aufbau Seines Reiches gerichtet sein sollten? Und so lang die Engel bereit sind, unsere Taten niederzuschreiben, und der Geist Gottes von den Nationen der Erde fortgenommen wird, und sie sind mit Bosheit und Gräueln jeder Art erfüllt und die Gerichte Gottes sind bereit, auf die Erde zu fallen; denn „die Hölle hat sich selbst vergrößert und der Pomp und die Herrlichkeit der Welt werden in sie hinabsteigen.“ Und wo sollten Menschen wach sein, wenn nicht hier in Zion?

Es ist unsere Pflicht, Brüder, auf solche Art und Weise vor unserem Gott zu leben, dass wir keine Schwierigkeit beim Verrichten irgendeiner Verordnung des Königreiches Gottes haben. Wir sollten so leben, dass der Geist und die Macht des Heiligen Geistes auf uns ruhen wird. Wir sollten uns vor dem Herrn in unseren Kämmerchen demütigen und Tag für Tag so leben, dass wir wissen können, was richtig und was falsch ist, und wenn die Präsidentschaft uns irgendeine Belehrung oder Anklage gibt, so leben, dass wir bereit sein werden, ihrem Rat zu folgen.

Ich glaube, dass die Mehrheit des Volkes bereit ist aufzuwachen. Ich glaube, dass sie schon den Reformationsgeist zu spüren beginnen, und es ist sicherlich an der Zeit; denn es stehen große Ereignisse vor unserer Tür, und ich spüre auch, dass wir ebenso viel Arbeit zu tun haben werden, wie wir in der Lage sein werden zu verrichten. Es ist ein großer und bedeutsamer Tag, an dem wir leben, und wenn wir das Werk des Herrn als Älteste, als Hohepriester, als Siebziger anschauen und wie Männer es sollten, die das Priestertum tragen, sollten wir niemals schlafen, sondern immer bereit sein, das Werk Gottes zu tun und Sein Königreich aufzubauen; denn der Tag ist jetzt gekommen, wann wir wach sein und Freunde Gottes werden müssen. Wir dürfen nicht zulassen, dass irgendetwas zwischen uns und unserem Gott steht, sonst werden wir abgeschnitten werden.

Es hat sehr viel unter uns gegeben, was falsch gewesen ist und wofür wir getadelt worden sind, und ich möchte nicht die Gewänder an meinen Nachbarn aushändigen, sondern ich möchte jedem seinen Anteil geben und jenen Teil für mich selbst nehmen, der mir gehört. Es ist zu Zeiten, wann Tadel erteilt worden sind, der Brauch gewesen, das Gewand, wenn es einem Menschen passte, an seinen Nächsten auszuhändigen, aber ich weiß, dass nur wenige von uns davonkommen werden.

Ich weiß, dass ich die Tadel auf mich selbst beziehen kann, und ich betrachte es als einen der größten Siege für einen Menschen, zu lernen, wie man sich selbst kontrolliert. Zeigt mir einen Menschen, der sich selbst kontrolliert, und ich werde euch einen Menschen zeigen, der in Sicherheit ist, oder einen Menschen, der sich durch diesen Grundsatz vorbereitet hat, der auf dem Weg zur Erlösung ist. Ein Mensch, der vorbereitet ist, alles, was er hat, auf den Altar zu legen, und sein Leben dazu, um des Evangeliums und des Königreiches Gottes willen, ist auf dem richtigen Weg, aber in dem Augenblick, wann wir eine Lehre lehren, die wir nicht praktizieren, zeigen wir unsere Schwachheit. In dem Augenblick, wann ein Mann oder eine Frau zornig werden, zeigen sie eine große Schwachheit, und so ist es mit jedem von uns, wenn wir etwas Falsches tun.

Ich spüre, wie Präsident Young sagte, dass unser Vater im Himmel von den Gefühlen unserer Gebrechlichkeiten berührt ist, und wenn ich auf das Ausmaß des Werkes geschaut habe, und auf das Wesen unseres Priestertums und auf die Vollmacht und Verantwortung, die auf uns und auf all den Heerscharen Israels ruhen, habe ich oft das Klagen und Weinen über die Leidenschaften und Torheiten gespürt, denen der Mensch in diesem Leben unterworfen ist.

Wenn Menschen ihr Verhältnis zu Gott sehen und verstehen könnten und die Position, die sie einnehmen, würden sie nicht einen Augenblick ihres Lebens sehen, in dem sie begehren würden, eine falsche Sache zu tun, sondern sie würden einen geraden Kurs verfolgen, sie würden jede Art von bösen Worten und unangemessenen Ausdrücken vermeiden.

Was war bei der Etablierung des Evangeliums Jesu Christi beabsichtigt?


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Sollten Menschen verfinstert und schläfrig werden? Nein. In dem Augenblick, wann wir es tun, kommen wir unter Verdammung. Ich sage also, dass wir alle durch die Brüder getadelt worden sind. Ich spreche von den Tadeln, die ausgeteilt worden sind, weil sie vor unseren Brüdern, die uns vor einiger Zeit gepredigt haben, zwischen den Dingen gewesen sind.

Ich habe das Gefühl, dass dieser Aufruf zur Buße und zur Taufe zur Vergebung unserer Sünden eine wichtige Sache ist und dass wir nicht wieder ungestraft schlafen gehen können, und ich habe das Gefühl, dass wir, sofern wir im Licht wandeln, von unserem Schlummer erwachen, die Segnungen des Evangeliums Christi und alle Dinge empfangen werden, die zum Königreich unseres Gottes gehören.

Diese Dinge, die Gott uns durch unsere Propheten gegeben hat, werden sich als Würze des Lebens zum Leben erweisen oder des Todes zum Tod.

Als ich ein Junge war, gab es einen alten Mann, der gewöhnlich mein Elternhaus besuchte. Sein Name war Robert Mason und ich hörte von ihm Belehrungen zu der Zeit, als ich acht Jahre alt war und darüber, und es waren Belehrungen, an die ich mich immer erinnern werde, und er lehrte dem Haushalt meines Vaters viele wichtige Wahrheiten in Bezug auf die Kirche und das Königreich Gottes und sagte ihnen viele Dinge in Bezug auf die Propheten und die Dinge, die auf die Erde kommen würden, aber seine Lehren wurden von nur wenigen angenommen, sie waren bei der christlichen Welt unbeliebt, aber fast alle, die seine Lehren annahmen, haben sich den Heiligen der Letzten Tage angeschlossen. An jenem Tag waren Propheten nicht mehr als jetzt beliebt und ich habe oft an viele Dinge gedacht, die der alte Mann mich in den Tagen meiner Jugend lehrte, seit ich die Fülle des Evangeliums empfing und ein Mitglied der Kirche Christi wurde.

Er sagte: „Wenn du die Bibel liest, denkst du jemals daran, dass das, was du liest, erfüllt werden wird? Die Lehrer von heute“, sagte er, „sie vergeistigen die Bibel, aber wenn du in der Bibel über Träume, Visionen, Offenbarungen und Vorhersagen Esekiels, Jesajas, Jeremias oder irgendeines anderen Propheten oder Apostels in Bezug auf die Sammlung Israels und den Aufbau Zions liest, wo sie sagen, dass Israel auf Sänften, schnellen Tieren und Dromedaren gesammelt werden soll, magst du verstehen, dass es einfach das bedeutet, was es sagt, und dass es auf der Erde in den letzten Tagen erfüllt werden wird. Und wenn du von Männern liest, die den Kranken die Hände auflegen und sie heilen und Teufel austreiben und im Namen Jesu Christi Wunder wirken, bedeutet es das, was es sagt.“ Und er sagte weiter: „Die Kirche Christi und das Königreich Gottes sind nicht auf der Erde, aber sie sind den Menschenkindern durch Unglauben genommen worden und weil sie vom Evangelium einige der heiligsten Verordnungen entfernt und stattdessen Formeln und Zeremonien ohne die Macht Gottes eingesetzt und die  Wahrheit in Fabeln verwandelt haben, aber“, sagte er, „sie wird bald den Menschenkindern auf der Erde wieder hergestellt werden, mit ihren alten Gaben und Mächten, da die Heilige Schrift ohne sie nicht erfüllt werden kann, aber ich werde nicht so lang leben, um es zu sehen, aber“, sagte er zu mir, „du wirst leben, um jenen Tag zu sehen, und du wirst ein offensichtlicher Akteur in jenem Königreich werden, und wenn du jenen Tag siehst, dann wird das, wovon die Propheten gesprochen haben, erfüllt werden.

Und wie Bruder Van Cott über seinen Vater und seine Großväter sagte, dass sie sich keiner Kirche anschlossen, so war es auch mit mir. Ich schloss mich keiner Kirche an, da ich glaubte, dass die Kirche Christi in ihrer wahren Organisation auf der Erde nicht existierte, aber als die Grundsätze des ewigen Evangeliums mir zum ersten Mal verkündet wurden, glaubte ich sie mit meinem ganzen Herzen und ich wurde nach der ersten Predigt, die ich hörte, getauft; denn der Geist Gottes gab mir Zeugnis in Macht, dass es wahr war.

 

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Und ich glaube, dass ich mich nie einer Kirche angeschlossen hätte, hätte ich nicht einige Männer predigen gehört, die das heilige Priestertum hatten. Aber als ich die Fülle des Evangeliums hörte, war ich sehr damit gesegnet, es anzunehmen, und ich war von unaussprechlicher Freude erfüllt und ich bin nie traurig gewesen, sondern ich habe alle Tage frohlockt, und als ich jenen Treck von Handkarren sah, dachte ich an die Belehrungen und Worte des alten Propheten Mason; denn er kam dem, ein wahrer Prophet Gottes in seinen Vorhersagen und Werken zu sein, von allen Männern, die ich  jemals sah, am nächsten, bis ich Männer sah, die im heiligen Priestertum amtierten.

Er trieb auch im Namen Jesu Christi Teufel aus, durch Auflegen der Hände und das Gebet des Glaubens. „Aber“, sagte er, „ich habe kein Recht in den Verordnungen des Evangeliums zu amtieren, ebenso niemand, es sei denn, er empfängt es durch Offenbarung von Gott aus dem Himmel, so wie die Alten. Aber wenn meine Familie oder meine Freunde krank sind, habe ich das Recht, ihnen die Hände aufzulegen und für sie im Namen Jesu Christi zu beten, und wenn wir Glauben erlangen können, geheilt zu werden, so ist es unser Vorrecht. Und ich möchte hier sagen, dass viele durch Glauben und Gebete geheilt wurden, und dies auch innerhalb meiner Kenntnis.“ Und als dieser erste Handkarrentreck in die Stadt kam, dachte ich in der Tat an den alten Propheten; denn wenn sie nicht mit Sänften kamen, so war es doch nahe an der Wahrscheinlichkeit, und ich glaube jetzt von dieser Zeit an, dass Handkarren mehr als Pferde, Mulis und Ochsen benutzt werden.

Ich danke Gott, dass ich so lang gelebt habe, um diesen Tag und diese Generation zu sehen, und ich bete zu Gott, euch und mich zu segnen, dass wir unsere Pflicht in unseren Familien und unter unseren Freunden tun mögen, und in unserer Nachbarschaft und in jedem Umstand, in den wir versetzt werden. Ich fühle mich auch dankbar, unsere Brüder und Schwestern und besonders die Missionare hereinkommen zu sehen; denn sie sind zurückgekehrt mit den Gaben und Mächten des Heiligen Geistes erfüllt. Es tut meiner Seele gut und es ist mir danach, Gott für diese Dinge zu danken.

Als ich in den Tabernakel kam und die Opfer sah, die gemacht wurden, fühlte ich mich überzeugt, dass es einen Fortschritt gegeben hat, und ich möchte hier sagen, dass wir, wann immer die Propheten, die uns führen, aufrufen, bereit sein sollten, an das Rad Hand anzulegen, zu dem er uns zu ziehen anweist, und wenn wir den Geist unserer Berufung erlangen und die Macht Gottes auf uns, werden die Kirche und das Königreich wachsen. Wie Präsident Young sagte: Der Schleier wird gelüftet sein, und wenn sich die Heere Gogs und Magogs erheben, werden sie sagen: Lasst uns nicht gegen Israel in den Kampf ziehen; denn ihre Söhne sind schrecklich und wir können nicht Stand halten.

Wenn wir als ein Volk dem Rat der Präsidentschaft dieser Kirche folgen, von unseren Sünden Buße tun, aufwachen, unsere Pflicht tun, die Rüstung der Rechtschaffenheit anbehalten, unsere Religion leben und mit dem Heiligen Geist erfüllt sind, werden wir bald sehen, dass Sünder in Zion zittern werden und Furcht den Heuchler ergreifen wird.

Mir ist es danach, euch, Brüder und Schwestern, zu segnen und zu beten, dass wir unsere Pflicht in allen Dingen tun und immer das Priestertum ehren und schließlich in der Kirche und im Königreich Gottes gekrönt werden mögen. Ich erbitte es im Namen Jesu Christi. Amen.
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