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ZWECK DER EXPRESS-BOTEN-GESELLSCHAFT – WARUM ERFOLG DIE GEISTLICHEN TÄTIGKEITEN DER ÄLTESTEN UND NICHT DIE DER ANDEREN BEGLEITET – RATSCHLAG, GETREIDE EINZULAGERN
 
BEMERKUNGEN VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG, GEMACHT BEI DER ERÖFFNUNGSKONFERENZ, GREAT SALT LAKE CITY, 6. APRIL 1857.
 
Wenn ihr mir nun äußerste Aufmerksamkeit schenken möchtet, werde ich euch einige Punkte des Geschäfts zur Überlegung und Beschließung durch diese Konferenz darlegen.
Ich vertraue darauf, dass wir zum Zweck hierher gekommen sind, uns vor dem Herrn annehmbar zu präsentieren, Geschäfte für den Aufbau Seines Königreiches in diesen unseren Tagen mit reinen Herzen und inbrünstigen Wünschen zu erledigen, den Namen unseres Gottes groß zu machen, damit wir nützlich sein und Macht haben mögen, Frieden und Rechtschaffenheit auf der Erde zu schaffen.
Unsere Religion steht für uns an allererster Stelle, sie ist für alle in dieser Generation von größter Bedeutung; denn in ihr sind die Handlungen und Taten der Heiligen in den Verordnungen des Hauses Gottes enthalten, um Sein Königreich  auf der Erde voranzubringen, uns zu unterstützen, Israel zu sammeln, Zion zu erlösen, Jerusalem aufzubauen und für das Kommen des Menschensohnes vorzubereiten.
Die geschäftlichen Punkte vor dieser Konferenz mögen für die Ältesten, die hier sprechen, als Leitgedanken betrachtet werden, um darüber zu predigen, obwohl sie, wenn sie die Brüder ermahnen, einen Teil ihrer Erfahrungen erzählen oder von einem Traum oder Vision erzählen möchten, das Vorrecht dazu haben. Aber unsere Konferenzen sind insbesondere mehr für die Abwicklung geschäftlicher Dinge da, für das Voranbringen des Königreiches Gottes auf der Erde.
Ich möchte als erstes das Thema des Verfolgens unserer Arbeiten und Operationen in Bezug auf den Bau des Tempels unter unseren gegenwärtigen Umständen und zukünftigen Aussichten präsentieren. Wir haben es für weise und ratsam erachtet, das Herbringen der Felsbrocken für dieses Gebäude aus einer ziemlichen Entfernung in Booten vorzubereiten, was viel billiger sein wird, als sie in Wagen zu holen, und was die Errichtung des Tempels bei weitem erleichtert.
Als Nächstes möchte ich euch an eine Massenversammlung erinnern, die im Tabernakel vor mehr als einem Jahr abgehalten wurde, um
 
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die Angemessenheit und Zweckdienlichkeit zu überdenken, eine Express- und Transportgesellschaft einzurichten, um zwischen und hier und den Staaten im Osten und Kalifornien im Westen zu wirken. Diese Gesellschaft hat nun ihre geschäftliche Tätigkeit begonnen. Drei Trecks haben schon diese Stadt verlassen und die besondere Absicht ist dabei im Blick, Orte einzurichten, wo unsere Brüder anhalten und rasten, Kräfte sammeln und sich erfrischen können, bis sie ihre Reise fortsetzen und dieses Tal erreichen können. Unser Hauptziel ist es, Siedlungen zu gründen und an geeigneten Punkten und in bequemen Abständen Getreide anzubauen, wo wir Rastplätze für die Heiligen vorbereiten können. Die Einwanderung der letzten Saison hat uns, denke ich, ernsthaft zu dieser Aktion gedrängt. Hätten wir bei Deer Creek, La Bonte, unterhalb von Laramie und auf dem Sweet Water, wo Leute Getreide anbauen können, Siedlungen gehabt, hätte unsere verspätete Einwanderung des letzten Jahres Unterkunft, Nahrung und andere Behaglichkeiten haben können, um bequem den Winter abzuwarten, und wir hätten dadurch dieser Gemeinschaft riesige Kosten sparen können. Diese Express-Gesellschaft wird dieser Konferenz vorgelegt werden, so dass ihr darüber ein Verständnis haben werdet, damit ihr in Kenntnis handeln und euren Glauben, Einfluss und eure Mittel geben könnt, um den Zweck ihrer Organisation zu erfüllen.
Wir werden eine ziemliche Anzahl berufen, auf Mission zu gehen, und wir bestimmen einen Teil von ihnen, Kanada aufzusuchen. Wir haben sehr viele Älteste, die in ganz Europa arbeiten, aber mehr insbesondere in England, und Kanada ist meistens von derselben Klasse Menschen besiedelt. Es ist wahr, dass früher in jener Region sehr viel gepredigt worden ist und viele Gemeinden gegründet worden sind, besonders im oberen oder westlichen Kanada, aber viele sind in die Staaten ausgewandert und sind jetzt bei uns und ich weiß von keinem Ältesten in dieser Kirche, der jetzt in einer der Provinzen Kanadas arbeitet. Wir möchten einen Trupp aussenden, um dort zu arbeiten und die Ehrlichen im Herzen zu sammeln.
Ich würde auch vorschlagen, Missionare in die Staaten zu schicken, wenn wir zufällig, oder durch Vorherwissen, oder durch Offenbarung oder durch irgendein anderes Mittel von hier die richtige Art von Männern auswählen könnten. In diesem Fall würden wir gern einen guten Anteil dorthin schicken. Meine Gründe dafür sind folgende: Es gibt ehrliche Menschen zu Tausenden und Zigtausende in den Staaten, solche, die noch nie den Klang des Evangeliums gehört haben. Es gibt auch Dutzende Orte, wo Gemeinden gegründet worden sind, aber die Einwohner haben sich derartig gewandelt, dass sie kaum wissen, was man meint, wenn man „Mormone“ oder „Mormonismus“ sagt, und wenn man über das Predigen des ewig währenden Evangeliums spricht, haben es die Wenigen, die immer noch an jenen Orten wohnen, vergessen. Andere Leute besetzen den Ort jener, die ihn verlassen haben, jener, denen gepredigt worden war, und die Kinder sind herangewachsen und haben den Platz ihrer Eltern eingenommen. Andere sind fortgezogen und Fremde sind zugezogen. Es gibt dort ehrliche Menschen, und wenn wir Älteste - um eine westliche Phrase zu gebrauchen – vom „rechten Schlag“ bekommen könnten, könnten wir Massen aus den Vereinigten Staaten bekommen. Wir sandten zum Beispiel Bruder John Taylor mit einer Anzahl von Ältesten nach New York, um zu predigen, zu arbeiten und ihm zu helfen. Einige von ihnen blieben mit Bruder Taylor in New York, besuchten für eine Weile ihre Familien, Beziehungen und Freunde usw. und kehrten zurück. Sie tauften niemanden, bei ihnen „gab es keinen Aufruf zum Predigen, keinen Ort, um die Saat auszusäen oder das gute Wort Gottes zu verbreiten. Sie konnten niemanden finden, der sie predigen zu hören wünschte oder die irgendetwas über das Evangelium zu wissen wünschten“, während zur selben Zeit andere hervortraten, die ein Gefühl für die Interessen des Königreiches und für das Volk hatten und wie Männer arbeiteten, und eine Menge von Gelegenheiten zum Predigen fanden.
 
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Bruder Jeter Clinton war einer von der letztgenannten Klasse. Bruder Taylor schickte ihn nach Philadelphia und als er dort ankam, waren jene, die sich zum „Mormonismus“ bekannten, tot, tot, tot. Sie waren verwelkt und von den Wurzeln zweimal aufgesogen. Bruder Clinton war keine sechs Monate dort gewesen, bis die Gemeinde eine viel größere Anzahl aufwies, als sie es tat, bevor er dorthin kam. Die alten Mitglieder wurden wiederbelebt und sie begannen zu taufen und das Land lebte auf, und als sie wieder fortgingen, hat er wahrscheinlich zehn bis dreißig Älteste anstellen können, um in seinem Feld zu arbeiten.
Das Geheimnis in dem Unterschied liegt darin, dass er ein Herz für das Königreich hatte, und als er in sein Feld der Arbeit ging, sagte er nicht: „O, wie einsam ich bin; wie wünschte ich, dass ich meine Familie hier hätte; ich wünsche wirklich, dass ich zu Hause im Tal wäre; meine Geister sind niedergeschmettert, wie schlecht fühle ich mich.“ Wenn solche Personen sich bemühen zu predigen, ist ihr Predigen so trocken wie ein verdorrter Strunk; in ihnen gibt es nicht mehr Saft als in ihm.
Bruder Alexander Robbins ist ein Mann dieser Beschreibung, und obwohl er von Natur aus ein guter ist, ein freundlicher und einfühlsamer Mann, einer, an den ich oft denke, war er dennoch, als er auf der Konferenz im letzten Herbst von diesem Podium sprach, genauso vollkommen ohne Saft, wie jeder dieser trockenen Pfosten und ich tadelte den Geist, den er zu offenbaren schien. Er setzte sich still mit Bruder Taylor in New York nieder, bis er so vertrocknet war, dass er heimkam und nicht an Gott, den Himmel, die Hölle, die Engel und die Religion glaubte. Er hat jedes Teilchen der Erkenntnis und des Geistes verloren, den er früher besaß.
Wenn Bruder Clinton und andere zurückkehren, jene, die ihr Selbst beiseitelegten und arbeiteten und fragten: „Was können wir tun, um die Seelen der Menschenkinder zu gewinnen?“, sind sie voller Leben, voll guten Geistes, voller Lebhaftigkeit. Ihre Gesichter sind hell und lebendig, und wenn man mit ihnen spricht oder sie predigen hört, kann man Wahrheit, Leben und Erlösung von ihren Lippen erfahren und einsammeln, während andere so leblos sind wie ausgelaugte Asche.
Wenn wir ein- oder zweihundert Älteste abzweigen könnten, um wie Bruder Clinton und andere nach Kanada und in die Vereinigten Staaten zu gehen, könnten wir Zig- und Hunderttausende guter Leute aus jenen Regionen einsammeln. Aber denkt einen Augenblick über den Unterschied im Verhalten unserer Missionare und die Behandlung nach, die sie erfahren. In Texas sind einige gemobbt worden und einige hatten keinen Ort, in dem sie predigen konnten. Bruder Benjamin L. Clapp, der vor kurzem von einer Mission dort heimgekehrt ist, konnte kaum einen Platz finden, wo er predigen konnte, obwohl andere zur selben Zeit dorthin reisten und dort predigten und viele wünschten sie zu hören.
Für ein weiteres Beispiel möchte ich auf mein eigenes Kollegium verweisen. Als wir das Werk in England begannen, gingen die Brüder Heber, George A. und Woodruff nach London. Es kostete viel Glauben, Fürsorge, Geld und Fleiß, das Werk an jenem Ort aufzubauen, und nachdem sie ungefähr dreißig Personen getauft hatten, kamen sie nach Manchester, um an einer Konferenz teilzunehmen. Sobald die Konferenz vorüber war, gingen die Brüder Woodruff und George A. nach London und Bruder Kimball und ich unternahmen eine Tour durch das Land und hielten Konferenzen ab, und als wir in London ankamen, predigte ich in der ersten Versammlung, die wir nach unserer Ankunft abhielten, und was denkt ihr, wie viele anwesend waren, um mich zu hören? Dreißig waren getauft worden, aber die Brüder Kimball, Woodruff und Geo. A., der Mann, der den kleinen Raum besaß, den wir angemietet hatten, und, ich denke, zwei weitere Personen, bestanden aus der Versammlung. Ich predigte so gut ich konnte, auch wenn es ziemlich harte Arbeit war zu pumpen, während es im Brunnen kein Wasser gab. Bruder Kimball und ich blieben dort elf Tage und als ich fortging, war das kleine Versammlungshaus überfüllt. Was war der Grund dafür?
 
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Ich habe gegen Bruder Clapps Kurs in Texas gesprochen. Er entsprang dem Mangel an Erkenntnis. Ich habe auch gegen den Kurs gesprochen, den die Brüder Woodruff und George A. in London einschlugen. Er ging aus dem Mangel an Takt und Gespür in jenen Personen hervor, zu wissen, wie man die Leute gewinnt. Als wir sie in London fanden, war Bruder Woodruff eifrig damit beschäftigt, seinen Geschichtsbericht von morgens bis abends zu schreiben, und wenn eine Schwester ihn besuchte, sagte er: „Wie geht es Ihnen? Nehmen Sie einen Stuhl“, und er schrieb und arbeitete weiter, um seine Geschichte der Kirche und seine eigene zu erstellen.
Dies war in Ordnung und gut am rechten Platz, aber, wenn eine Schwester eine Frage stellte, war die Antwort: „Ja“, und wenn sie eine weitere stellte: „Nein“, und das war die ganze Unterhaltung. Wenn ein Bruder hereinkam, war es dasselbe. Aber Bruder Kimball würde sagen: „Komm mein Freund, setze dich, sei nicht in Eile“, und er würde damit beginnen, das Evangelium auf eine deutliche und vertraute Art zu predigen, und seine Hörer veranlassen, alles zu glauben, was er sagte, und würde sie von dessen Wahrheit Zeugnis ablegen lassen, ob sie es glaubten oder nicht, und sie fragen: „Nun, ist es nicht so?“ und sie würden sagen: „Ja.“ Und er würde Heilige Schrift aus seiner eigenen Bibel schaffen, so wie er sie benötigte, und fragen: „Nun, ist es nicht so?“ und sie würden antworten: „Ja.“ Er würde sagen: „Nun, glaubt ihr dies? Seht ihr, wie klar das Evangelium ist? Kommt jetzt!“ und er würde sie in das Wasser der Taufe führen. Die Leute würden kommen und ihn früh am Morgen sehen und bis Mittag bei ihm bleiben wollen und von da an bis in die Nacht, und er würde seinen Arm um ihren Hals legen und sagen: „Kommt, lasst uns ins Wasser hinuntergehen.“
Tausende Älteste gehen auf Mission und verhalten sich wie ein Mann namens Glover. Er predigte in Herefordshire und wir sandten ihn nach Bristol in einer Entfernung von ungefähr dreißig Meilen, und sagten ihm, dass er dorthin gehen und das Werk beginnen sollte. Er würde aufstehen und eine glänzende Ansprache predigen. Er ging nach Bristol und schrie den „Mormonismus“ oder das Evangelium hinaus, aber niemand wollte ihm zuhören. Am nächsten Morgen war er zurück in Ledbury und sagte: „Ich kam aus Bristol, wusch meine Füße gegen sie und versiegelte sie alle zur Verdammnis.“ Das ist die Art und Weise, wie einige unserer Ältesten vorgehen.
Ich weiß, dass wir, als ich mit einigen der Zwölf gereist bin und einer von ihnen um ein Frühstück, Mittag-, Abendessen oder um Unterkunft bat, dutzende Male abgewiesen worden sind. Nun mögt ihr denken, dass ich ein wenig prahlen möchte. Ich möchte mit meinem eigenen Taktgefühl und Talent ein wenig angeben. Als andere fragten, wurde uns oft ein Krümel oder etwas zu essen verweigert, und so gingen wir von Haus zu Haus. Aber als ich das Vorrecht hatte zu fragen, wurde ich nie abgewiesen, nein, nicht ein einziges Mal.
Würde ich in das Haus gehen und zu ihnen sagen: „Ich bin ein ‚Mormonen’-Ältester, wirst du mir zu essen geben?“ Es war ihnen egal, wer ich war. Aber wenn ich fragte: „Willst du mir etwas zu essen geben?“, war die Antwort ständig: „Ja.“ Und wir konnten sitzen und reden und singen und uns vertraut und akzeptabel machen und bevor wir weggingen, nachdem sie erfahren hatten, wer wir waren, fragten sie oft: „Wollt ihr nicht bleiben und für uns predigen?“ und boten an, ihre Familie und ihre Nachbarn zu sammeln, und das Gefühl wäre: „Nun, wenn dies ‚Mormonismus’ ist, werde ich all den ‚Mormonen’-Ältesten zu essen geben, die kommen.“ Während, wenn ich gesagt hätte: „Ich bin ein ‚Mormonen’-Ältester; wirst du mir zu essen geben?“, wäre die Antwort oft gewesen: „Nein, aus meinem Haus!“
Nun, wenn wir den „rechten Schlag“ finden könnten, der hier aus den wichtigen Pflichten entbehrt werden könnte, würden wir einen guten Teil der Ältesten in die Staaten schicken.
Ich möchte von einem anderen Umstand erzählen, von einem, der einen Ältesten betrifft, der auf
 
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eine Mission von Nauvoo aus ging. Er ging durch Indiana, wenn ich mich recht erinnere. Er lebt an diesem Ort und sein Name ist James Carroll. Er ging in eine Nachbarschaft, wo sich eine Baptisten-Gesellschaft befand, die vor kurzem ein Versammlungshaus gebaut hatte. Sie hatten von den „Mormonen“ gehört, aber sie wussten nichts über die Lehre. Sie wünschten, dass er bliebe und predigte, und der Geistliche lud ihn auf seine Kanzel ein. Er erhob sich und begann „Mormonismus“ zu predigen, wie er es nannte, und ungefähr der erste Punkt, den er den Leuten präsentierte, war fast das letzte Ereignis, das auf der Erde in Bezug auf die Kirche stattfinden wird. Anstatt die Wiederherstellung und die ersten Grundsätze des Evangeliums zu predigen, war fast die erste Bemerkung, die er machte: „Sie haben ein hübsches Versammlungshaus und gute Gebäude und Farmen; aber wisst ihr, dass der ‚Mormonismus’ hierher kommen wird, um dies alles in Besitz zu nehmen?“
Er hatte nie Joseph Smith, die Zwölf oder irgendeinen Ältesten, der das Evangelium verstand, eine solche Lehre lehren gehört, aber er hatte wahrscheinlich den Gedanken beim Lesen der Bibel aufgelesen. Zu dem Zeitpunkt, als er mit einer solch kurzen Predigt fertig war, war die Versammlung bereit, ihn aus der Nachbarschaft hinauszukicken, und er hätte sofort aus der Kanzel gekickt werden sollen. Dies spricht nicht unbedingt gegen den Charakter jenes Mannes, aber viele Älteste scheinen nicht zu verstehen, wie man die Aufmerksamkeit und Gefühle der Leute gewinnt und sie auf den Pfad der Wahrheit führt.
Wir haben aus dem Osten Briefe erhalten, die erklären: „Es gibt dort keinen Ort, wo man predigen kann“, während ich in Wirklichkeit denke, dass hier Hunderte von Ältesten ausgewählt werden könnten, wenn wir auf sie verzichten könnten, die in die Staaten gehen und ebenso gute freie Plätze zum Predigen finden können, wie es sie in der Welt gibt, zumindest würde ich dafür meine Hand ins Feuer legen. Hätte ich die Wahl, in die Staaten zu gehen und Heilige zu sammeln oder dorthin zu gehen, wo das Evangelium von den Aposteln des Herrn Jesus Christus vor alters unter den Kindern des Volkes gepredigt wurde, denen früher das Evangelium gepredigt worden war, würde ich mich dafür einsetzen, in die Staaten zu gehen und einhundert Heilige pro einen zu sammeln, der unter den Kindern jener gesammelt werden könnte, die Petrus, Paulus und andere von den alten Aposteln predigen hörten.
Berichte über die geschäftlichen Transaktionen und den Zustand der Kirche und die Gesellschaft des Fortwährenden Auswanderungsfonds sind vorbereitet worden und werden verlesen werden, so dass ihr die wahre Lage unserer allgemeinen finanziellen Angelegenheiten verstehen könnt. Der F.-A.-Fond ist auf den Grundsatz des ewig währenden Wachstums gegründet, und wenn das Volk recht handelt oder wenigstens zur Hälfte, werden unsere Mittel zunehmen.
Die Mittel, die aus dem Verkauf von herumstreunenden Rindern erzielt werden, wie sie einige gern nennen, fließen alle dorthin, wo sie die Menge wachsen lassen, um für den F.-A.-Fond oder die Sammlung der Armen zur Verfügung zu stehen. Jedoch, wenn die streunenden Tiere in den allgemeinen Pferch für streunende Tiere getrieben werden, könnt ihr Männer kommen und diesen Ochsen und jene Kuh beschwören sehen, und sie werden zwei oder drei andere hinzuholen, um den Anspruch auf ein Tier zu bezeugen, und ein weiterer Mann wird hervortreten und sagen: „Das ist mein Tier“, und er wird ebenfalls drei oder vier Zeugen als Beweis bringen und ziemlich bald kommt noch ein weiterer und beansprucht dasselbe Tier und so weiter, bis es vielleicht vier oder fünf Personen in dem Pferch gibt, die alle bereit sind so auf einen Stapel von Bibeln zu schwören, als hofften sie auf Erlösung, dass solch eine Kreatur ihnen gehört, während sie wissen müssten, dass sie es nie zuvor gesehen haben. Solche Umstände tragen sich ständig zu, dass streunende Rinder hereingetrieben werden. Ich möchte euch sagen, so dass ihr es nicht missverstehen könnt, außer ihr seid vollkommene Heuchler und Gauner: Lasst die Rinder allein herumstreunen, außer ihr wisst wirklich, dass sie euch gehören.
 
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Ich könnte ziemlich viele Personen in unserer eigenen Gemeinschaft nennen, die alle Rinder stehlen würden, die wir haben, wenn sie wüssten, welche uns gehören. Ich dachte, dass die Reformation solche Vorgänge gestoppt hätte, aber sobald die streunenden Rinder hereingetrieben werden, sind einige elende Schufte bereit, sie alle in Besitz zu nehmen. Diese Tiere werden verkauft und jeder Cent der Mittel, die auf diese Weise eingenommen werden, geht in den F.-A.-Fond; die einzigen, die aus ihm Nutzen ziehen, sind die armen Heiligen in fremden Ländern. Ihr müsst aufhören, euren Nächsten zu beeinträchtigen.
Wenn diejenigen, die Häupter von Kollegien sind, ihren Pflichten nachgehen, würde der Mann, der nicht gemäß seinen kürzlich geschlossenen Bündnissen lebt, der die Verordnungen und Gesetze des Hauses Gottes bricht, von seinem Kollegium abgetrennt und von dieser Kirche abgeschnitten werden.
Und wenn diejenigen, die Häupter von Kollegien sind, ihren Pflichten nachgehen, würde der Mann, der nicht gemäß seinen kürzlich geschlossenen Bündnissen lebt, der die Verordnungen und Gesetze des Hauses Gottes bricht, von seinem Kollegium abgetrennt und von dieser Kirche abgeschnitten werden, und wenn sie es nicht tun wollen, werden wir es von diesem Podium aus tun. Menschen müssen aufhören, zu fluchen und den Namen Gottes unnütz zu führen. Sie müssen vom Lügen, Stehlen, Betrügen und dem Tun dessen ablassen, von dem sie wissen, dass sie es nicht tun sollten, sonst müssen sie von dieser Kirche und dem Königreich abgetrennt werden.
Ich möchte nun ein Thema präsentieren, das für die Brüder ein Leitgedanke sein wird, um darüber auf diesem Podium zu predigen, nämlich die Notwendigkeit ein Lagerhaus zu bauen, in dem wir unser Getreide aufbewahren können. Wenn wir in diesem kommenden Sommer eine ertragreiche Saison haben, werden wir eine große Menge überschüssigen Getreides haben, das wir nicht außer Landes auf den Markt bringen können. Es muss hier bleiben. Und wenn das Volk seine Pflicht in dieser Sache tut, werden sie weiterhin für sich selbst Getreide und für die Gemeinschaft in diesem gesamten Territorium und fünfzig- oder hundertmal mehr beiseitelegen, bis sie genug haben, um sieben Jahre zu überdauern. Ihr könnt es ausrechnen und erfahren, wie viel Getreide ihr zurücklegen solltet. Wenn wir, wie ich glaube, einige an Getreide ertragreiche Zeiten haben werden, dann ist die Scheunensache, um es zu versorgen und aufzubewahren, unsere unentbehrliche Pflicht, damit wir es für kommende Zeiten sicher lagern können. Dies wird für einige Brüder der Leitgedanke sein.
Ich möchte den Missionaren sagen, die nach Westen zu den Sandwich-Inseln, nach Kalifornien und Oregon gehen, dass wir vorhaben, eine Rinderherde von hier aufbrechen zu lassen, sobald sie über die Berge getrieben werden kann, und wenn sie für ihre eigene Kleidung, für ihr Bettzeug und für Waffen zur Verteidigung selber sorgen, werden wir für Verpflegung und Transport nach Kalifornien sorgen.
Ich möchte nun das Volk fragen, ob sie mir die Gunst erweisen werden, mir während dieser Konferenz einhundertfünfundzwanzig Dollar in Bargeld zu geben. Ich werde die Brüder und Schwestern ihre Dollar oder halben oder viertel Dollar einzuwerfen, gerade so, wie sie es möchten, und ich möchte mit dem Betrag tun, was mir gefällt. Und wenn ihr nicht damit zufrieden seid, mir $125 zu geben, könnt ihr den Betrag verdoppeln und $250 daraus machen, und ich möchte damit tun, was ich will. Wenn es mir danach ist, es sofort auszugeben, dann geht es niemanden etwas an.
Einige von uns ziehen es in Erwägung, in diesem Frühjahr nach Norden zu gehen. Ihr erinnert euch, dass ich euch auf der letzten Herbstkonferenz sagte, dass ich nach Osten gehen würde, um unseren Einwanderern hereinzuhelfen, und ihr stimmtet dafür, dass ich nicht gehen sollte. Ich brach auf und ging über den Big Mountain zum East Canyon Creek, aber der Teufel hatte die Ohren  so sehr bereit, die Gebete des Volkes zu hören und ihnen zu helfen, dass er mich so krank machte, dass ich nicht mehr weiter gehen konnte. Ich möchte, dass in diesem Frühjahr kein solcher Einfluss auf mich ausgeübt wird; denn ich werde mit einigen meiner Brüder einen angenehmen Ritt vornehmen, das Land schauen, Freude haben und unsere Gesundheit wieder herstellen, und ich möchte, dass ihr für uns betet, uns euren Glauben gebt und gewillt seid, dass wir gehen sollten, Ich möchte nicht, wie im letzten Herbst, dass ich gestoppt werde.
Jetzt kommt ein weiterer Geschäftspunkt. Es hat sich so ergeben, dass die Wahl der Beamten für diese Stadt auf den heutigen Tag fällt, ebenso die
 
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Wahl des Generalleutnants der Nauvoo-Legion, die per Proklamation durch den Gouverneur angeordnet worden ist. Beide Wahlen finden im Rathaus statt und wir möchten, dass die Brüder dort anhalten und ihre Stimme abgeben. Denn der Generalleutnant, diejenigen, die aus der Ferne kommen, haben ein ebenso gutes Recht, hier ihre Stimmen abzugeben, als wären sie zu Hause in Iron County, Davis, Sanpete oder in irgendeinem anderen Teil unseres Territoriums. Wir haben Daniel H. Wells für das Amt des Generalleutnants der Nauvoo-Legion nominiert, dieselbe Person, die diese Position seit unserer Ansiedlung in Utah innehatte. Die Wahllokale werden bis zum Sonnenuntergang geöffnet sein.
Ich habe nun kurz die Punkte präsentiert, die ich mir notiert habe. Weitere Angelegenheiten werden dieser Konferenz vorgetragen werden, wie das Predigen, Ermahnen usw. Ich möchte nun anderen den Platz freimachen. Gott segne euch. Amen.
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