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EIN TRAUM – WEIZEN UND SPREU – WEG, DER TRÜBSAL ZU ENTKOMMEN – NOTWENDIGKEIT DER WEIHUNG
 
BEMERKUNG VON OSRSON HYDE, GEMACHT IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 21. DEZEMBER 1856.

 
Da ich gebeten worden bin, heute Nachmittag einige Bemerkungen zu machen, erhebe ich mich, um der Bitte nachzukommen. Ich kann sagen, wie diejenigen, die gesprochen haben, und ich habe selber gesprochen, dass ich mich dem Herrn gegenüber für das Vorrecht dankbar fühle, noch einmal in eurer Mitte zu stehen, um zu euch über Dinge zu sprechen, die zum Königreich Gottes gehören. Es ist wahr - wir haben beim Hindurchkommen aus dem westlichen Teil Utahs eine ziemlich kalte Zeit gehabt und ich dachte, dass wir, bevor wir innerhalb der Grenzen der Ansiedlungen ankamen, eine ziemlich ernste Zeit gehabt hatten. Aber nachdem wir angekommen waren und uns vergewissert hatten, welche Art von Zeiten unsere Brüder und Schwestern in den östlichen Bergen hatten, kam ich zum Schluss, dass wir ziemlich angenehme Zeiten und nichts zu beklagen hatten. Wir sind in Körper, Gliedern und Gelenken gesund und keiner von uns litt materiell, und was auch immer jemand von uns letztes Jahr im Schnee der Sierra-Nevada-Berge erlitten haben mag, so sind diese Verletzungen vollkommen repariert, und ich glaube, dass wir alle für den Dienst fit sind, und ich fühle mich Gott, unserem himmlischen Vater, gegenüber dankbar für diese Segnungen. Ich habe das Vorrecht, mich noch einmal mit meinen Freunden zu treffen. Ich habe Freunde und Feinde getroffen seit ich weggegangen war.
Ich erhebe mich einfach, um einen Traum zu erzählen, den ich vor einigen Nächten hatte, bevor ich innerhalb der Grenzen unserer Ansiedlungen ankam. Der alte Prophet sagt: „Er hatte einen Traum; soll er ihn erzählen, und wer mein Wort hat, soll gläubig sprechen.“ Wir hatten das Wort gläubig im früheren Teil des Tages durch Bruder Kimball gesprochen.
Ich träumte, dass ich einen sehr großen Haufen Weizen gedroschen hatte, aber in der Spreu und auch im Bündel , der beiseite aufgehäuft war, der noch gedroschen werden müsste, steckte eine gute Portion und es schien ein Teil des Fußbodens, auf dem der Weizen lag, entfernt worden zu sein, aber es gab eine ziemliche Menge an Weizen, der auf den Balken und auf den Bodenschwellen lag, und dies war ausgezeichneter Weizen, aber er war mit beträchtlichem Schmutz vermischt. Ich ging mit einer Schaufel und einem Handfeger an die Arbeit und, um das zu retten, was auf den Balken lag, und um den Weizen vom Schmutz zu trennen, warf ich ihn auf den Haufen. Aber es schien mir eine ziemliche Arbeit zu sein, diesen Weizen zu reinigen. Ich warf ihn schaufelweise in die Luft, mit der Erwartung, wie gewöhnlich die Spreu
 
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von dem Wind weggeblasen wurde, aber ein Teil der Spreu fiel wieder herunter und vermischte sich die ganze Zeit mit dem Weizen, und ich machte auf diese Weise mit der Arbeit weiter. Er schien aber von der Spreu und dem Schmutz immer sauberer zu werden, aber bei allem, was ich tun konnte, kam ein Teil der Spreu mit dem Weizen herunter. Ich dachte, dass es ausgezeichneter und guter Weizen war.
Ihr könnt in Bezug auf die Auslegung selber urteilen. Auf jeden Fall fühle ich mich geneigt, meine Mühe und die geringe Stärke, die ich habe, beizutragen, um den Weizen zu retten und zu reinigen, damit er für den Gebrauch aufbereitet werden möge, für den er bestimmt war.
Die Bemerkungen, die im früheren Teil des Tages gemacht wurden, sind es wert, unauslöschlich in jedes Herz geschrieben zu werden. Dass sie in Wahrheit und Macht gemacht wurden, daran gibt es keinen Zweifel, und eines habe ich mir vorgenommen, nämlich das Werk der Buße und der Reformation sofort umzusetzen. Ich habe versucht, mich zu reformieren und so gut zu leben, wie ich dachte, dass ich es könnte; aber als ich dazu kam, in das Glas zu schauen und mich selbst zu sehen, musste ich zugeben, dass es Raum für Verbesserung gibt, und diese Verbesserung beabsichtige ich zu machen, Gott sei mein Helfer, mit all der Geschwindigkeit, die in meiner Macht liegt.
Ich denke, es war im letzten August, dass ich meiner Familie schrieb und ihnen sagte, dass ein Tag der Prüfung nahe bevorsteht und dass meine Gefühle so waren, dass sie allgemein in der ganzen Kirche stattfinden würde. Ich vermute, dass sie jetzt den Brief haben. Dies waren damals meine Gefühle, dies sind die ganze Zeit meine Gefühle. Nun, es spielt keine Rolle, wie früh dies Eintritt, aber lasst mich hier, Brüder und Schwestern, euch alle ermahnen und warnen und mich auch, dass wir, während wir die Gelegenheit haben, alles Falsche richtig zu machen, das in unserer Macht liegt oder das sich unter unserer Kontrolle befindet, es fortan tun und uns vor dem Herrn ins Reine bringen. Es ist nicht nötig, viele Worte zu sagen, das Thema ist für mich zu tief, um viel Zeit damit zu verbringen, Worte darüber zu vervielfältigen. Ich habe das Gefühl, dass Klarheit das Charakteristikum der Bemerkungen Bruder Kimballs heute Morgen gewesen ist, und auch Wahrheit, und damit wir Nutzen daraus ziehen, lasst uns seine Worte beherzigen und sie in die Praxis umsetzen und unser Leben gemäß den Umständen, die uns veranschaulicht wurden, ausrichten, und wenn wir dies tun, werden wir Grund haben, auf die Gnade und Gunst unseres Gottes zu hoffen, dass es inmitten der Trübsal einen Weg für unser Entkommen gibt.
Und was meine Zeit betrifft, meine Talente und alles, was ich auf der Erde besitze, so ist alles in den Dienst dieser Kirche und des Aufbaus des Königreiches Gottes gestellt. Wann immer ich oder irgendetwas, das ich besitze, verwendet werden kann, um das Werk Gottes auf Erden voranzubringen, fühle ich mich stolz für die Gelegenheit, alles in meiner Macht stehende tun zu können, diese Kirche aufzubauen.
In der Tat möchte ich einen kleinen Umstand in Bezug auf das Gesetz der Weihung erwähnen. Wir hörten eine ganze Menge im frühen Teil seiner Einführung. Ich predigte den Grundsatz, ich glaubte an ihn. Dennoch habe ich es nicht geschafft, meine Geschäfte dem genau anzupassen, wie ich dachte, ich habe es nicht unterschrieben, sondern verschob es auf eine passendere Zeit. Die Indianer sind auf einem Teil des Weges zwischen hier und Carson Valley feindlich gesinnt und wir wussten nicht, wie wir sicher zwischen ihnen hindurchgelangen könnten, und noch einmal, es war spät in der Jahreszeit geworden und der Schnee wurde höher und heftiger, und mehr noch, es war ziemlich schwierig zu sagen, ob wir sicher hindurchgelangen würden oder nicht. Ich dachte: Welchen Beweis habe ich jemals geliefert, dass ich von dem, was ich besaß, Gott und Seiner Kirche geweiht habe, für den Fall, dass es unser Schicksal wäre, nicht zurückzukehren? Welcher Beweis wird bei der Auferstehung auf dem Bericht erscheinen, dass ich
 
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Gott und Seiner Kirche geweiht habe? Was kann ich vorweisen? Was wird das Buch zeigen? Ich betete, dass ich mit meinen Brüdern verschont werde zurückzukehren und mir das Vorrecht erlaubt werde, Gott meine irdischen Güter zu weihen, und ich spürte eine Freude vorwärtszupreschen, ganz gleich, welche Folgen es haben könnte. Unsere Gebete wurden beantwortet und ich bin teilweise den Diktierungen des Gewissens, die diese Dinge lehren, nachgekommen, so dass, wenn die Bücher geöffnet sein werden und ein weiteres Buch geöffnet wird und die Toten aus diesen Dingen gerichtet werden, die in den Büchern geschrieben stehen, ich frohlocken werde, dass die Berichte meine Gefühle der Kirche gegenüber zeigen werden. Welche irdischen Güter ich auch besitze und was ich bin, sie befinden sich im Dienst meiner Brüder und stehen ihnen für die Interessen des Königreiches Gottes zur Verfügung.
Als ich heute Morgen die Bemerkungen hörte, die gemacht wurden, sahen für mich alle weltlichen Interessen wie Unrat aus. Ich habe hart gearbeitet, um im Westen für eine Siedlung eine gute Grundlage zu legen, aber wenn alles, was wir getan haben, geopfert werden soll, dann sei es so. Wir taten das, was wir für richtig hielten, und versuchten, Beträchtliches davon zu tun. Tatsache ist, dass ich ein Erbe im Königreich Gottes als größer erachte als irgendetwas, das diese Welt aufbieten kann.
Lasst uns daran denken, was uns heute gesagt worden ist, und es nicht vergessen, und lasst uns unsere Berufung und Erwählung sicher machen und Gott, den Allmächtigen bitten, uns von allem Kranken zu retten,  außer er gibt uns Stärke zum Aushalten, damit wir als würdig erachtet werden, in Seiner Gegenwart gekrönt zu werden, was Er gewähren möge, im Namen Jesu. Amen.
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