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DIE GEISTER ENTSCHLAFENER FAHREN MIT DEN NEIGUNGEN FORT, DIE SIE AUF DER ERDE HATTEN – DIE ORDNUNG UND DIE NOTWENDIGE EINIGKEIT DES PRIESTERTUMS VERANSCHAULICHT – RAT AN DIE VERHEIRATETEN
 
EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT HEBER C. KIMBALL, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 25. JANUAR 1857.
 

 
Als Bruder Woodruff sprach, war er der Mittelpunkt, und als Bruder Wells sprach, war er der Mittelpunkt, und der Sprecher sollte jeden Geist und jedes Gefühl auf den Mittelpunkt lenken; denn dies ist Weg, auf dem ihr eure Reformation erlangt.
Wo es eine solch große Versammlung gibt, ist es unpolitisch, kleine Kinder herzubringen. Ich bin vollkommen bereitwillig, dass Kinder von vier bis sechs Jahren kommen sollten, weil sehr viele von ihnen mehr Verstand haben als einige erwachsene Personen. Ich weiß, dass es bei meinen so ist.
Ich möchte, wie Bruder Wells sagte, einfach über das sprechen, was in meinen Sinn kommt, das heißt, wenn der Geist es für angemessen hält.
Gott sagt: „Mein Haus ist ein Haus der Ordnung und nicht der Verwirrung.“ Der Heilige Geist wird nicht dort wohnen, wo es Verwirrung gibt. Ich frage euch nicht, ob ihr dies wisst oder nicht, weil jeder weiß, dass Verwirrung nicht vom Vater kommt, auch nicht vom Sohn. Kommt sie vom Heiligen Geist? Jeder von euch wird antworten: „Nein.“ Woher kommt sie? Sie kommt vom Urheber der Verwirrung und wird von denen hervorgerufen, die gegen Gott und gegen Seine Vollmacht rebellieren. Es gab viele, die dies früher taten, und sie bilden einen Teil jener Hölle, von der Bruder Wells sprach. Auch wenn diese Männer und Frauen tot sind, haben sie einen guten Teil an Macht. Ihre Geister haben Macht über uns, wenn wir uns ihnen unterwerfen. Ihre Geister sind fleißig bei der Arbeit. Sie sind fleißig darin, das Werk der Zerstörung und Verwirrung zustande zu bringen. Sie gehen direkt in dem Augenblick an diese Arbeit, wann sie ihre Körper verlassen.
Auf der anderen Seite gehen, wenn rechtschaffene Personen sterben, ihre Geister ebenfalls in die Geisterwelt, aber sie gehen mit den Dienern Gottes an die Arbeit, um zu helfen, Gutes zu tun und die Absichten des Allmächtigen in Bezug auf diese Erde zustande zu bringen, während die bösen Geister, solche, die in dieser Bewährungszeit böse gewesen sind, den gegenteiligen Kurs verfolgen, genauso wie sie es vorher taten. Ich habe sehr oft gesagt, dass der Geist, der uns hier besitzt, uns besitzen wird, wenn unsere Geister unsere Körper verlassen, und wir werden sehr dieselben sein wie hier.
Wenn ihr rebellischen Geistern untertänig seid, oder einem Geist des Abfalls hier, werdet ihr dann nicht denselben Geist jenseits des Schleiers haben, den ihr auf dieser Seite hattet? Ja, und er wird über euch Macht haben, euch dahin zu führen, Falsches zu tun, und er wird eure Geister kontrollieren. Wenn ihr also gegen die Wahrheit kämpft, während ihr hier seid, werdet ihr später von diesem Widerstand besessen sein; denn der Geist, der gegen das Werk Gottes hier kämpft, wird gegen dieses Werk kämpfen, wenn er sich jenseits des Schleiers befindet. Ich stelle darüber keine Mutmaßungen an, weil ich auf der anderen Seite des Schleiers gewesen bin, in einer Vision, und einen Grad seines Zustands mit den Augen gesehen habe, die Gott mir gab. Ich habe es gesehen und habe diejenigen gesehen, die im Glauben lebten und das
 
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Vorrecht hatten, Jesus, Petrus, Jakobus und die übrigen Apostel zu sehen und sie das Evangelium predigen zu hören. Ich habe auch jene gesehen, die gegen sie rebellierten, und sie hatten immer noch einen rebellischen Geist und kämpften gegen Gott und Seine Diener.
Bruder Wells hat euch den Geist des Abfalls erklärt, der dazu neigt, Personen in Besitz zu nehmen, wenn sie das Gefühl haben, von irgendeinem ihrer Brüder verletzt worden zu sein. Ohne Zweifel haben sich einige von einigen meiner Bemerkungen bekümmert und verletzt gefühlt. Während der letzten Woche kamen etliche Männer zu mir, um zu bekennen, dass sie über mich geredet haben, weil ich ihnen gegenüber auf diesem Podium zu hart war. Ich sagte ihnen, dass sie mich nicht verletzt hätten, weil sie nicht vom Saft und Geist des Rebstocks genießen, während sie an mir Fehler suchen. Hätten sie es getan, hätte ich die Auswirkungen davon gespürt. Wenn sie mich kritisieren, dann sind sie die Zweige, die verwelkt sind, und der Saft, die Nahrung, war nicht in ihnen; denn während sie diesen Gefühlen nachgeben, hat er sich zu Ihm zurückgezogen, der ihn spendete.
Natürlich würde ihr Benehmen mich nicht sehr berühren, aber es würde sich für sie an der Verbindung jenes Zweiges mit dem Rebstock oder mit jenem Glied des Baumes auswirken. Sie verletzten mich nicht und ich sagte ihnen, dass sie ihr Gewissen rein machen sollten, indem sie hingehen und denen ein Bekenntnis ablegen, gegenüber denen sie gegen mich gesprochen haben und in deren Gesinnung sie vielleicht ein Vorurteil gegen mich erwirkt haben.
Ich erwähne dies, um euch zu zeigen, dass ihr zu mir kommen müsst, aber nicht einer von euch, der gegen mich gesprochen hat, sondern bekennt eurem Gott und denen gegenüber, die ihr verletzt habt; denn ihr habt nicht mich verletzt, auch nicht Bruder Brigham oder Bruder Wells, weil ihr nicht hoch genug kommen könnt, um es zu tun. Ihr könnt nicht höher als eure Körperlänge reichen, und wenn eure Länge nicht hoch genug reicht, könnt ihr uns nicht erreichen. Es ist der Geist des Abfalls, wenn jemand diesen Kurs nimmt, wie Bruder Wells es gesagt hat.
Ich kannte Bruder Wells in Nauvoo, bevor er in diese Kirche kam, und Abgefallene und böse Menschen gingen immer zu ihm und zu Lewis Robison und sagten ihnen alles, was sie wussten oder sich einbildeten, was in Bezug auf dieses Volk nach außen drang. Nehmen jene Charaktere hier denselben Kurs? Ja, Mr. Bell und Mr. Gerrish wissen alles, was getan wird, fast alles, wenn nicht ebenso gut, wie ihr es wisst. Sie hören die ganze Zeit Dinge und von wem? Von jenen, die bekennen, unsere Brüder zu sein.
Habe ich irgendwelche kranken Gefühle gegenüber Mr. Gerrish oder Mr. Bell? Nein, denn sie sind die ganze Zeit unsere Freunde gewesen. Aber sind alle, die hierher gekommen sind, unsere Freunde gewesen? Nein. Es gibt etliche, die Bruder Brigham, Bruder Daniel und mich in einem Augenblick vernichten würden, wenn sie die Macht dazu hätten. Wie kommt dieses Gefühl zustande? Durch die Abgefallenen in unserer Mitte. Sie gehen ans Werk, um Männer und Frauen zu vernichten und sich selbst rücksichtslos und elend zu machen. Dies ist ihr Zustand.
Viele Männer und Frauen verbreiten alles, was sie wissen und an das sie denken können und dies auch, während sie bekennen, gute Heilige zu sein. Haben sie mich oder Bruder Brigham verletzt? Nein; denn sie können uns nicht erreichen, sie können uns nicht vernichten. Sie können nur das Haus zerstören, in dem wir leben, oder unsere Körper, und werden wir nach dem Tod nicht das Priestertum tragen? Ja, wir werden es für immer tragen.
Wenn ihr auf die Belehrungen von Bruder Woodruff, Bruder Franklin, Bruder Samuel und Bruder Wells hört, werdet ihr auch meine Worte empfangen, und wenn ihr meine Worte empfangen werdet, werdet ihr Bruder Brighams empfangen, und wenn ihr seine empfangt, werdet ihr auch Bruder Josephs empfangen und so weiter, bis ihr zurück zur Wurzel oder zum Baum oder zu dem Stamm gelangt, woher dieses Priestertum kam.
Würdet ihr in die Iron-Grafschaft gehen,
 
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würdet ihr dort einen Zweig dieser Kirche finden, einen Zweig des Weinstocks, der bildhaft für Jesus steht. So ist es mit der Generalautorität dieser Kirche. Hier sind die Erste Präsidentschaft, die Zwölf, die Hohenpriester, die Siebziger, die Ältesten, Bischöfe und das niedrigere Priestertum und sie sind alle Zweige des Weinstocks. Wenn nun die Leute in der Iron-Grafschaft mit dem Hauptzweig, der dort ist, verbunden sind, mit dem Präsidenten und seinen Ratgebern dort, und wenn sie auf ihre Worte hören, dann werden sie auf unsere Worte hören. Und wenn sie auf die Worte jener nicht hören wollen, die bevollmächtigt sind, sie zu belehren, begreift ihr dann nicht, dass sie nicht am Weinstock verbleiben können? Aber wenn sie auf unsere Worte hören, dann gibt es eine Verbindung der geringeren mit den größeren Zweigen, mit denen sie verbunden sind. Und wenn Menschen auf unsere Worte hören, werden sie auch auf die Worte ihrer Bischöfe und Präsidenten hören, und was ist das Ergebnis? Sie werden an demselben Saft und an derselben Nahrung teilhaben, die in uns sind.
Bruder Brigham ist unser Oberhaupt und wir möchten mittels des Vergleichs sagen, dass Bruder Heber und Bruder Wells unsere Arme sind, und ihr könnt sehen, dass es mehrere Glieder gibt, die den Armen entspringen. Diese Arme sind dafür da, das Haupt zu verteidigen, und sollte es da irgendeine Uneinigkeit geben? Oder sollte irgendjemand zwischen sie treten? Oder sollte irgendjemand versuchen, sie zu trennen? Nein; denn sie sollten sich einig sein, dass sie das Haupt ernähren und ihm zur Verfügung stehen, oder dem Zweig, zu dem sie gehören.
Denkt über die Einigkeit nach, die zwischen jenen Männern herrschen sollte! Sie sollten eines Herzens und eines Sinnes sein. Sollte ich die Gesinnung Bruder Brighams nicht kennen? Ja, gerade genauso viel, wie er die Gesinnung Bruder Josephs und wie Bruder Joseph die Gesinnung Petri und Petrus die Gesinnung Jesu und Jesus die Gesinnung des Vaters kennen sollte. Ich sollte die Gesinnung Bruder Brighams kennen und Bruder Wells sollte meine Gesinnung und die Gesinnung Bruder Brighams kennen. Darum renne ich in meinem Rat niemals gegen ihn an, und er weiß es und spricht darüber. Und er gab mir nie ein Gebot, ohne dass ich nicht bereit war, ihn zu unterstützen. Hier ist also ein Kollegium, das in allen Dingen eines Herzens und eines Sinnes ist, und genauso wie der Vater, der Sohn und der Heilige Geist eins sind, so sind wir eins und sollten es immer sein.
Als nächstes kommen die Zwölf Apostel. Sind sie ein getrennter und unabhängiger Körper? Nein; denn sie entsprangen von jenem Baum und sind Zweige, die mit demselben Stamm verbunden sind, und wir entsprangen von Joseph und Joseph von Petrus und Petrus von Jesus und Jesus von seinem Vater. Die Zwölf mögen fragen: „Sollten wir nicht denselben Geist wie die Erste Präsidentschaft haben?“ Ja, mit größter Sicherheit. Wenn die Zwölf denselben Geist haben, werden sie in unserem Sinne sprechen und werden nicht zulassen, dass irgendjemand zwischen uns tritt, auch nicht zwischen uns und ihnen, auch nicht zwischen sie; denn niemand hat das Recht, ihnen Vorschriften zu machen, außer Bruder Daniel, Bruder Heber und Bruder Brigham, weil sie ein Kollegium bilden, das der Autorität der Ersten Präsidentschaft am nächsten steht, und die Schlüssel des Königreiches für alle Menschen und Nationen auf der Erde halten. Sie sollten im Geist mit der Ersten Präsidentschaft eins sein und die Siebziger sollten mit den Zwölfen und mit uns eins sein.
Die Erste Präsidentschaft der Siebziger, Joseph Young und seine Ratgeber, bilden eine weitere Körperschaft, die Macht und Vollmacht hält. Und woher empfingen sie ihre Macht und Vollmacht? Sie entsprangen den Zwölfen. Es gibt also sieben Präsidenten für jeden Siebziger und jeder Siebziger ist ein Zweig und sie alle sind mit dem Weinstock verbunden. Ihre sieben Präsidenten sind die Verbindungen, durch die die Siebziger mit dem Weinstock verbunden sind, selbst mit dem
 
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allerletzten, und sie sollten alle dieselbe Macht und denselben Glauben haben wie die ersten. Wenn die Nahrung und die Verbindung gut sind und die Verbindungspunkte dieser Zweige oder Glieder alle lebendig sind, dann hat der entfernteste Siebziger den Geist des ersten und alle werden den rechten Weg gehen. Wieso? Weil sie sich alle in enger Verbindung mit dem Weinstock stehen.
Ich benutze das Sinnbild des Weinstocks, um euch das Verbundensein dieses Volkes miteinander zu zeigen, und wenn die Verbindung unbehindert ist, werdet ihr ausgezeichnete Frucht vorfinden, selbst beim Entferntesten. Wenn das wahr ist, ist es egal, wie weit er sich vom Haupt entfernt befindet, dann kann er als ein Mitglied dieser Kirche so hell und nützlich in seiner Sphäre sein wie jedes andere Mitglied, das näher ist.
Noch einmal – die meisten der Mitglieder jener Siebziger haben Ehefrauen und Kinder und fünf bis zehn Zweige, die von jedem von ihnen ausgehen, und dennoch ist das letzte Kind ebenso gut wie das erste, weil es dieselbe Nahrung, dieselbe Fürsorge und Aufmerksamkeit erhält; denn es entsprang dem Weinstock und hält an seiner Nahrhaftigkeit fest.
Es muss unbedingt diese Verbindung geben und sie muss bis zur entferntesten Person dieses Königreiches reichen, und wenn es kein Hindernis gibt, was kann ihren Fluss bis in den kleinsten Zweig und die Ranke behindern? Aber sollte ein Hindernis auftreten, was wird in einem solchen Fall unternommen? Vernichtet den Zweig oder das Glied, das das Hindernis verursacht, und der andere Teil des Baums wird austreiben.
Ich bin in vielen Teilen dieser Erde gewesen und die Macht, die in mir ist, erstreckt sich auf die äußersten Teile der Schöpfung Gottes. Aber seht ihr nicht, dass ich mit dem Weinstock oder dem Baum verbunden sein muss? Auch müssen wir darauf sehen, dass die Frucht eingesammelt wird, damit sie in Sicherheit gebracht und aufbewahrt werde, weil ein Sturm kommt, und wenn die Frucht eingesammelt und ordnungsgemäß gelagert ist, kann sie auf Grund natürlicher Grundsätze bewahrt werden.
Sollte es in der Wurzel, im Weinstock, in den Zweigen Unordnung geben, was wäre die Folge davon? Sollte es dort Verwirrung geben und Menschen würden in ihrem Glauben und in ihren Gefühle beleidigt sein, würde nicht viel Gutes zustande gebracht werden. Aber wenn jeder Mensch in seiner Vollmacht und in der Macht der Berufung, die ihm auferlegt ist, handeln würde, gäbe es kein Hindernis. Angenommen, jener City Creek würde sich in zehntausend Zweige durch diese Stadt ausweiten und dass kein Hindernis oder Schmutz in ihn geworfen würde, dann wäre der zehntausendste Bach genauso gut, rein und heilsam, wie der Rest. Genauso ist es mit Männern und Frauen in dieser Kirche und in diesem Königreich.
Wie lang wird es dauern, bis ihr Männer und Frauen Gottes seid und eure Berufung ehrt? Wenn ihr gegen eure Führer kämpft oder gegen das Haupt eines Zweiges, seht ihr nicht, dass ihr gegen euer Haupt kämpft? Es ist genauso, als würde ein Kind gegen seine Mutter kämpfen; denn wenn es das tut, kämpft es gegen seine eigene Existenz.
Ich möchte euch die Richtigkeit dessen zeigen, am Weinstock oder am Zweig festzuhalten, mit dem ihr verbunden seid; denn wenn ihr das nicht tut, werdet ihr abgeschnitten werden, wie es mit vielen geschehen ist. Sind sie abgehackt? Ja, mit allen Wurzeln und Zweigen, die an ihnen sind, das heißt, angenommen, sie hätten später zehntausend Kinder, dass sie nicht in diesem Königreich anerkannt werden würden, außer sie werden genommen und zurück in das Priestertum eingepfropft werden. Ich möchte euch diese Gedanken präsentieren, Brüder und Schwestern, damit ihr ein neues Leben führen könnt.
Ich habe keine Frau, die nicht aus einer Familie eines anderen Mannes genommen und in eine Lücke gepfropft wurde, die mir in meiner Familie entstanden war. Nun, wenn ich eine Frau habe, die sagt, dass sie für die Vielehe keine Liebe hat, dann denke ich nicht, dass es ihr gegenüber viel Zuneigung geben könnte. Und wenn es Zuneigung gibt, würde eine solche Frau bald alles verbannen. Angenommen, sie hätte keine Liebe, keine Zuneigung, kann
 
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sie dann von ihrem Ehemann Zuneigung erwarten? Kann ein eingepfropfter Steckling zu einem Baum heranwachsen, wenn er in seinem Wesen dem Baum, in den er eingepfropft ist,  nicht angenehm ist? Wenn ein Mann mir einen Pfropf von seinem Baum gibt und ich Hunderte von Pfropfen von anderen Bäumen bekomme und sie alle in meinen Baum einpfropfe, dann werden sie sicherlich wachsen, wenn sie an der Nahrung und Nahrhaftigkeit teilhaben, die in dem Baum sind, aber wenn sie sich entfremden, werden sie welken und abfallen.
Einige von euch glauben vielleicht nicht, dass der Geist des Herrn durch jeden Teil des Weinstocks geht und kommt, ja, zu seiner kleinsten und entferntesten Extremität; aber er tut es. Wie könnten die Glieder meines Körpers existieren, wenn das Blut nicht die Extremitäten erreichen würde? Danach muss es umkehren und zu den Organen zurückkehren. Nun angenommen, ich sei ein Zweig – wie kann ich an Bruder Brighams Geist teilhaben und seine Gesinnung kennen, wenn ich nicht auch an der Nahrhaftigkeit des wahren Weinstocks teilhabe und zulasse, dass sein Saft oder seine Essenz oder sein Geist durch mich ohne Hindernis hindurchfließt, so dass mein Geist und mein Wille vermischt werden und zusammen mit dem Geist und Willen Bruder Brighams fließen mögen, damit sich unsere Geister frei und vollkommen durch dieselben warmherzigen Einflüsse des Geistes der Wahrheit vereinen können? Und wenn meine Ehefrau mit mir eins sein möchte, muss sie ihren Willen und ihre Zuneigungen in mich konzentrieren, gerade so als wäre ich der Weinstock und meine Frau ein Zweig. Wo gibt es dann Raum oder Gelegenheit für Verwirrung? Wäre dies allgemein der Fall, denkt ihr nicht, dass wir eine noch bessere Nachkommenschaft heranziehen könnten?
Wenn Frauen mit ihren Ehemännern eins werden, wenn es keine böse Unterbrechung gibt, werden Kinder gezeugt, geboren und unter stark verbesserten Einflüssen großgezogen werden. Der Heilige Geist wird auf den Eltern ruhen und bei ihnen wohnen und ihre Nachkommen werden mächtig und gottähnlich sein. Ich würde nicht viel für einen Mann oder eine Frau geben, die sich nicht der Gemeinschaft des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes erfreuen. Wenn ich den Heiligen Geist nicht habe, werde ich nicht die Frucht hervorbringen, die durch die heilige Ordnung der Ehe beabsichtigt ist. Maria, die Mutter Jesu, war eine reine Frau und wurde ordiniert und bestimmt, den Sohn Gottes zu gebären, weil keine Frau in ihren Sünden würdig war, dieses Werk zu vollbringen. Wie lang wird es dauern, bis wir Kinder haben, die von Geburt an vom Heiligen Geist erfüllt sind, die fest in der Wahrheit aufwachsen werden, ja, zu Söhnen und Töchtern Gottes? Keine Frau, die in diese heilige Ordnung eintritt, sollte es tun, ohne den Heiligen Geist zu haben, und sie sollte ihn danach immer behalten, damit ihre Nahrung, ihr Vorbild und ihre Lehren immer von den Leben spendenden Grundsätzen jenes Geistes durchdrungen sind.
Hört mit jeder Bosheit auf, mit all euren Streitigkeiten und allen unheiligen Scheidungen. Einige Frauen heiraten an einem Tag einen Mann und rufen am nächsten nach einer Scheidung. Sie spielen mit den Dingen Gottes und versiegeln ihre eigene Verdammnis. Einige Frauen heiraten und laufen danach anderen Männern hinterher und einige Männer heiraten und laufen danach anderen Frauen hinterher. Was tun solche Personen? Sie versiegeln ihre eigene Verdammnis. Auf der anderen Seite werden jeder Mann und jede Frau, die nicht der Leidenschaft oder irgendeiner üblen Praktik oder einem üblen Grundsatz nachgeben, mit dem Geist Gottes erfüllt werden und er wird von einem zum anderen übergehen. Darum, wie ich oft gesagt habe, liebe ich Bruder Brigham Young mehr als irgendeine Frau auf dieser Erde, weil mein Wille in seinen und seiner in meinen eingeflossen ist, und es gibt einen freien Austausch von Gefühlen. Es gibt nur wenige Männer, die dies tun; denn sie wollen im Allgemeinen ihren eigenen Weg und ihren eigenen Willen; darum fließt ihr Wille nicht in unseren und in den des Vaters ein. Dieser freie Austausch reiner Gefühle sollte durch alle Organisationen in dieser Kirche fließen und durch
 
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jedes Mitglied in jeder Familie innerhalb aller unserer Grenzen.
Ich habe versucht, euch zu sagen, wie ihr Kinder erziehen könnt, das Priestertum zu tragen und dem Herrn heilig zu sein, und wenn alle einen rechten und angemessenen Kurs in Bezug auf das Heranziehen von Kindern, von Beginn an bis sie erwachsen sind, einschlagen und nicht einen Kurs nehmen würden, den Baum zu ermüden, während seine Frucht heranreift, würden sich viele besser verhalten als sie es jetzt tun. Viele, die nur eine Frau haben, und etliche von denen, die mehr als eine haben, schlagen einen Kurs ein, der zum Ehebruch anspornt, und was noch viel schlimmer ist: Sie nehmen diesen Kurs zum ungeeignetsten und unweisesten Zeitpunkt und verletzen dadurch ernsthaft ihre Nachkommenschaft. Wenn Ehemänner und Ehefrauen in dieser Sache einen rechtschaffenen Kurs verfolgen, werden ihre Kinder viel weniger lustvollen Begierden unterworfen sein und mit einem Blick auf das Halten des Gebots in den heiligen Bund der Ehe eintreten und eine reine Nachkommenschaft heranziehen. Für diesen Zweck hat Gott die Vielehe eingesetzt.
Wie gern würde ich auf deutlichste Weise zu euch sprechen, die der Geist mir diktiert, aber die Empfindsamkeit und Bosheit der Verderbten und Gottlosen kann sie nicht ertragen. Ich möchte, dass ihr eine Reformation habt; denn Gott wirkt auf mich ein. Ich wollte heute Morgen zu Hause bleiben, aber ich konnte es nicht. Ich musste hierher kommen, um zu euch zu sprechen. Die Welt richtet Bruder Brigham und mich, so wie sie es mit sich selbst tut, und einige von euch tun es auf die gleiche Weise. Ich möchte dies einfach nur kurz ansprechen, da die Welt nicht an unsere Religion glaubt; dennoch nehmen sie sich die Freiheit, über uns zu richten, und sie richten uns, so wie einige von euch es tun, gemäß den Gläsern oder Mikroskopen, die sie haben. Dies ist nicht der richtige Weg; denn es gibt nur wenige Männer, die wie Bruder Brigham und ich im Alter rüstig sind. Während wir, wenn wir den Kurs genommen hätten, den jene gehen, die uns auf diese Weise ungerecht richten, vor langer Zeit schon alt gewesen wären.
Einige von euch leben in Ehebruch oder im Geist des Ehebruchs. Und einige haben Frauen, die keine Kinder gebären. Warum lasst ihr nicht von ihnen ab? Warum schlagt ihr nicht einen Kurs ein, der zur Regenerierung und nicht zur Degenerierung beiträgt?
Was denkt ihr, wie ich mich fühle? So wahr ich lebe und so wahr der Herr lebt, werde ich das Öl und den Wein verteidigen, und sie werden mit den Segnungen Abrahams, Isaaks und Jakobs gesegnet sein und mit all den Segnungen der Väter zurück durch alle Generationen und Dispensationen. All diese Segnungen werden auf ihnen ruhen. Es kümmert mich nicht, ob es Männer oder Frauen sind, die die Religion des ewig währenden Evangeliums leben, auch nicht, ob sie Amerikaner, Engländer, Schotten, Holländer, Dänen oder Bewohner irgendeiner anderen Nation sind; denn all solche Personen haben meine Segnungen und meine guten Gefühle. Ich bin kein Nationalist oder Sektierer und Gott verbietet, dass ich es sein sollte; denn ich habe jenen Geist, der sich an der Wohlfahrt und Erlösung der menschlichen Familie erfreut. Und wenn ich den Geist um mich habe, kann ich dann nationalistisch sein? Ihr habt nie erfahren, dass dieses Gefühl in mir sei, weil ich es verabscheue. Ich werde mein Haupt vor jenem nationalistischen Geist nicht beugen, auch vor keinem anderen Geist, der nicht von Gott ist.
Pflegt die Grundsätze, die ich euch darzulegen versucht habe; denn ich habe dies zu eurem Guten, für euer Glück und für eure Erlösung getan. Ich habe mich bemüht, euch wissen zu lassen, dass wir eins werden müssen, oder wir werden nie mit jenem Weinstock oder Baum verbunden sein, von dem ich gesprochen habe. Alles wird errettet werden, das an dem Weinstock haftet; aber wenn ihr nicht mit dem Weinstock verbunden seid, könnt ihr nicht errettet werden. Dieser Weinstock ist wie ein Seil, das hinter den Schleier reicht, und der Vater hält es fest.
Die Zwölf Apostel entsprangen in seinen Tagen aus Jesus und Joseph entsprang aus ihnen und Bruder Brigham und ich und andere entsprangen aus Bruder Joseph und wir haften aneinander.
 
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Wie kann da irgendeiner von uns verloren gehen? Dies wird niemals eintreten. Aber springt nicht auf den Wagen und fahrt, ohne zu versuchen etwas zu tun, um dabei zu helfen, den Wagen in Bewegung zu halten. Springt nicht auf, wie es einige Frauen taten, die in der letzten Saison die Prärie überquerten. Sie sprangen in den Handkarren und ließen die Männer sie ziehen, bis die Männer starben.
Der wahre Same des Hauses Israel kommt aus der Welt und die Heiligen sind in den Bergen eingeschlossen, um jene Grundsätze zu lernen und zu praktizieren, die zur Erlösung im celestialen Reich unseres Gottes gehören, und mein Gebet ist, dass wir befähigt sein mögen, die Sammlung Israels und die Erlösung Zions zustande zu bringen. Amen.
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