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DER GEBRAUCH DER KORREKTUR IST FÜR DAS LEBEN UNSERER RELIGION NOTWENDIG – UNSER EIGENER CHARAKTER WIRKT SICH AUF DIE NACHKOMMEN AUS – DIE HEILIGEN SIND MEHR ALS JEDES ANDERE VOLK GESEGNET – ERGEBNIS DER REBELLION GEGEN DIE AUTORITÄT, USW.
EINE ANSPRACHE VON HEBER C. KIMBALL, GEGEBEN IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 7. JUNI 1857
Ich habe das Gefühl, dass ich gern einige Eindrücke und Gefühle, die in mein Herz kommen, zum Ausdruck bringen wollte. Wir haben viel Predigen, Ermahnung, Korrektur und Zurechtweisung gehabt - und einige könnten sagen – eine Menge Züchtigung, obwohl ich Züchtigung mehr oder weniger Tadel oder Korrektur nenne. Wenn wir von unseren Führern korrigiert werden, ist es so, als würden wir berichtigt werden, um uns den falschen Kurs zu zeigen und uns zu bewegen, den richtigen zu verfolgen. Wenn ich Falsches tue, wenn ich in die Irre gehe, ist es vollkommen richtig, wenn jemand mich korrigieren würde, und wenn ich korrigiert worden bin, ist für es mich nicht richtig, mich zu rechtfertigen; denn wenn ich es tue, unterstütze ich den Kurs einer falschen Absicht. Wenn ich korrigiert worden bin, ist es meine Pflicht zuzuhören, mich zu reformieren und auf dem geraden, schmalen Pfad zu wandeln. Wenn wir nicht durch Vorschrift oder Vorbild lernen wollen, müssen wir die Dinge lernen, die wir erleiden. Ist es für Menschen nicht besser, durch Korrektur als durch bittere Erfahrung zu lernen? Das alte Sprichwort lautet: „Erfahrung ist ein strenger Meister.“
Es gibt einige, die nicht so sehr aus dem Predigen Nutzen ziehen, wie sie es könnten, weil sie sich nicht an das, was sie hören, erinnern und es nicht anwenden. Es hat auf das Ohr eine wohlgefällige Wirkung, wie ein Ton, der auf einem Musikinstrument gut gespielt wird, aber es hinterlässt so wenig Eindruck, dass es vom Zuhörer nicht wiederholt werden kann. Das Wort tritt nicht in das Ohr ein und erreicht nicht das Herz, das der Ort der Einlagerung ist. Dort sollte das Wort Gottes gelagert werden, was der Sitz der Regierung in der menschlichen Form wäre. Jeder von uns hat einen Sitz der Regierung in sich, weil wir in Körper eingepflanzt sind. Jeder Mensch, der in diese Welt kommt, ist ein unabhängiges Wesen nach demselben Grundsatz, nach dem unser Vater und unser Gott unabhängig ist, nur dass Er auf einer höheren Ebene unabhängig ist und an Vollkommenheit weiter fortgeschritten ist. Er kam hierher und half diese Erde zu organisieren. Und da Er Erfahrung damit hatte, Erden zu organisieren, bevor Er hierher kam, war Er in der Lage und besaß jeden nötigen Grundsatz, diese Erde zu erschaffen und sie mit Einwohnern zu füllen. Hätte es in Ihm keinen Sitz der Regierung gegeben und all jene Mächte und Fähigkeiten, um die menschliche Rasse zu verbreiten, hätte Er dieses Werk nie tun können. Wir sind Seine Söhne und Töchter.
Nun, welchen Kurs sollten wir als ein Volk nehmen? Es obliegt uns, vereint ans Werk zu gehen und unsere Religion zu leben, sie in unserem Leben zu praktizieren, und je mehr ihr sie lebt und sie praktiziert, umso besser werdet ihr sein, und es wird eine Liebe zur Wahrheit und Rechtschaffenheit in euch erzeugen, von der ihr niemals mehr in Zeit und Ewigkeit loskommen könnt. Dann wird unsere Nachkommenschaft ebenfalls an diesem heiligen Prinzip, das in uns ist, teilhaben, weshalb sie auf natürliche Weise die Wahrheit von ihrer Kindheit an lieben werden. Sehr viele Leute bedenken nicht, dass sich ihre Charaktere und ihr Kurs des Lebens auf unsere Nachkommen auswirken werden; aber so wird es sein. Der Same
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einer guten, reifen Gurke wird gute Frucht hervorbringen, wie jene, die den Samen erzeugte. Ist eine Frau daran interessiert, genauso wie der Mann? Ja. Der Baum, der die Frucht trägt, wirkt sich auf diese Frucht zum Guten oder Schlechten aus. Der Erretter sagte, dass ein guter Baum gute Frucht hervorbringen wird, und ein verdorbener Baum kann keine gute Frucht hervorbringen, sondern er wird verdorbene Frucht hervorbringen. Nach demselben Prinzip – wie kann eine Frau gute Nachkommenschaft hervorbringen, wenn sie verdorben ist? Sie kann es nicht.
Wenn wir das Rechte tun werden, einfach das tun werden, was uns in allen Dingen gesagt worden ist, werden wir von dieser Zeit an und für immer in Frieden und Ruhe wohnen, und ich weiß es.
Vor einiger Zeit ist das Wetter warm gewesen und der Boden war von der Hitze ausgetrocknet und nun hat der Herr uns wieder Regen gegeben. Was für einen wunderbaren Schauer hatten wir letzte Nacht! Fühle ich mich nicht dankbar? Ja, so sehr wie für alles dieser Natur, das ich jemals empfing. Segnete es mich? Ja. Es segnete auch jeden von euch, ob ihr nun Getreide, Obst und Gemüse angebaut habt oder nicht. Wieso? Weil ihr, falls ihr es nicht getan habt, von den Produkten der Felder und der Gärten einiger eurer Nachbarn leben müsst. Es wirkt sich auf jeden von euch aus, genauso wie auf mich. Ihr seid ebenso gesegnet wie ich. Ich kann nur so viel essen, wie ein Mann essen kann. Ich kann nicht mehr an diesen Wohltaten teilhaben als ihr und alles, was ich erwarte, während ich im Fleisch wohne, ist, was ich esse, Kleidung, die bequem zu tragen ist, Häuser, um darin zu leben und was ich trinken möchte. Ich kann nicht den ganzen City Creek allein austrinken, ich kann nur einfach genug von diesen Segnungen nehmen, um mich aufrecht zu erhalten.
Meine Gefühle sind, dass wir über allen Menschen, die je gelebt haben, über die wir lesen, gesegnet sind. Wir sind über das Volk Enoch hinaus gesegnet und weit über das Volk in den Tagen Jesu hinaus; denn sie wurden vertrieben, zerstreut und durch die Welt geschleift und sie sind seither noch nicht in der Lage gewesen, sich wieder zu sammeln. Aber wir sind gesammelt und wir werden nie wieder zerstreut werden, nein nie, während die Erde steht, wenn ihr tun werdet, was euch gesagt wird. Werden wir nach Jackson County zurückgehen? Ja, wir werden dorthin gehen, ebenso wie in die Stadt Fillmore, unabhängig. Wir werden nach unserem Wohlgefallen gehen und kommen und niemand wird uns belästigen, und wir werden jene Stadt aufbauen und das auch nach natürlichen Grundsätzen, genauso wie wir hingehen und Farmington in Davis County aufbauen oder diese Stadt oder irgendeinen anderen Ort, den wir bewohnen.
Wie wird es mit unseren Feinden sein? Der Herr geht mit ihnen um und führt sie, gerade so viel, wie Er es mit euch und mir tut. Kann Er sie wie mit einem Zügel halten, so wie ihr es mit einem Pferd könnt? Ja, und Er kann es in die Herzen jenes Volkes eingeben, hierher für die Mormonen eine Unterschriftenliste auszusenden, dass sie das ganze Land kaufen sollen, und wir werden unter keiner Notwendigkeit stehen, Blut zu vergießen. Gott möchte kein Blut vergießen, wenn es nicht notwendig ist, nicht mehr als Er von uns möchte, hinzugehen und ein Tier zu schlachten, wenn es dafür keine Notwendigkeit gibt. Aber wenn wir Fleisch benötigen und durch Notwendigkeit dazu getrieben werden, dann ist es in Ordnung. Wenn es notwendig ist, dass wir Blut vergießen, dann ist es in Ordnung. Alle Dinge sind in Ordnung, die gemäß dem Willen und Wohlgefallen Gottes getan werden.
Meine Gefühle sind, euch ermahnen zu wollen, euch zu bitten, mit Gott und Seinen Dienern versöhnt zu sein, und wenn ihr mit Seinen Dienern versöhnt sein werdet, seid ihr es mit Gott, und ohne dem könnt ihr es nicht sein. Wie könnt ihr mit einem Wesen versöhnt sein, das ihr nie gesehen habt, und nicht mit einem Wesen, das ihr seht? Wenn ihr jene nicht lieben könnt, die ihr seht und mit denen ihr jeden Tag Gemeinschaft habt, wie könnt ihr dann ein Wesen lieben, das ihr nie gesehen habt? Es ist unmöglich. Und eine der größten Sünden, die ihr begeht, ist, gegen jene zu sündigen, die ihr kennt, jene, die Gott gesandt und bevollmächtigt hat; denn es ist Seine Vollmacht, gegen die ihr
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rebelliert, und während ihr gegen sie rebelliert, sündigt ihr gegen Gott, den Vater, der sie gesandt hat. Nach demselben Prinzip - wenn wir Bruder Bernhisel nach Washington senden, sollten sie ihn nehmen und missbrauchen, dann zeigen sie Verachtung gegenüber der Autorität, die ihn sandte. Sendet man einen Minister nach Europa aus und würden sie ihn hinauswerfen und auspeitschen, würden sie der Autorität gegenüber, die ihn aussandte, Verachtung zeigen, den ganzen Vereinigten Staaten gegenüber für den Fall, dass sie ihn sandten.
Unser Vater und unser Gott hat Brigham und seine Brüder gesandt. Wenn ihr gegen sie rebelliert, rebelliert ihr gegen die Autorität, die ihn gesandt hat. Ihr sündigt nicht nur gegen die Autorität oder Diener, die er gesandt hat, sondern ihr sündigt gegen Gott, der sie bevollmächtigte. Wenn Bruder Brigham Bruder Wells als Abgeordneten zu mir schickt, um mich zu bevollmächtigen, etwas zu tun, und ich es ablehne, sündige ich gegen Bruder Brigham und gegen den einen, der ihn sandte. Nun, Brüder, was wird uns gesagt, was wir tun sollen? Lest eine Offenbarung, die Joseph vom Herrn für Thomas B. Marsh in Bezug auf die Zwölf empfing. Er sagte ihnen, dass sie vorwärtsgehen und das Evangelium jeder Nation, Generation, Zunge und jedem Volk predigen oder veranlassen sollten, dass es getan wird. Und nach eurem Zeugnis kommt das Zeugnis von Erdbeben, von Hungersnot, von Feuer und Vernichtung. Es wird über die Welt kommen und es wird bei meinem Haus beginnen, sagt der Herr, das heißt bei dem Teil, der gegen Ihn inmitten Seines Hauses rebelliert.
Ihr könnt auch andere Offenbarungen lesen, worin der Herr sagt, dass Er, nachdem ihr so und so gehandelt habt, Hungersnot, und Erdbeben und vernichtende Krankheit usw., usw. senden wird und dass derjenige, der euch abweist, mich abweist und derjenige, der mich abweist, meinen Vater und meinen Gott abweist. Wenn ihr dies tut, tut ihr es auf euer eigenes Risiko hin und zu eurem Kummer und Elend und der Geist Gottes wird euch allezeit auf diese Weise belehren.
Diese Trübsale kommen; geht hin und lest selbst. Wenn ihr mir nicht glaubt und Brigham und den Zwölfen, glaubt den Offenbarungen, die Gott Joseph gab. Und dann, wenn ihr Joseph nicht glaubt, glaubt Jesaja, Jeremia und den Propheten, und wenn ihr ihnen nicht glauben könnt, glaubt Jesus Christus, und wenn ihr ihm nicht glauben könnt, glaubt dem Vater. [Stimme: „Und wenn sie dem Vater glauben, werden sie allen anderen glauben.“] Ja, Bruder Brigham sagt, dass ihr, wenn ihr dem Vater glaubt, allen anderen glauben werdet. Ihr könnt Jesus glauben, und wenn ihr Jesus glauben könnt, könnt ihr seinen Aposteln glauben und dann könnt ihr Joseph und seinen Aposteln glauben und Bruder Brigham und seinen Aposteln. Hat Bruder Brigham Apostel? Ja, er hat die Zwölf ordiniert. Bruder Joseph ordinierte die Zwölf und so tat es Petrus.
Bruder Brigham ist ein Apostel Jesu und ich weiß es, einfach genauso sehr, wie Joseph es jemals war. Ich bitte euch nicht, dies für mich zu glauben. Ich weiß, dass es wahr ist. Bruder Brigham, ich und einige andere wandelte mit Bruder Joseph in seiner Erneuerung, aber wir wissen nicht, ob wir an seiner Rechten oder zu seiner Linken oder überhaupt bei ihm sitzen werden; das zu bestimmen ist Sache des Vaters oder anderer. Es ist spielt aber keine Rolle; denn wenn wir die Gebote Gottes halten, werden wir über die Welt, das Fleisch und den Teufel und über jede Person triumphieren, die auf Gottes Fußschemel lebt, die nicht sich selbst und alles, was sie hat, ihm unterwirft.
Brüder und Schwestern, dies ist die Zeit, in der wir uns vorbereiten müssen. Wenn ihr in diesen Tälern nicht zeitlich errettet seid, bin ich es auch nicht. Wenn ihr einen Kurs verfolgt, der Leid über dieses Volk bringt, werden wir Leid erdulden müssen. Ich habe genug gelernt, um zu wissen, dass ich, als wir in Kirtland waren und Leid und Elend auf dieses Volk kam, mit ihnen leiden musste. Ich floh nach England, Bruder Joseph und Bruder Brigham flohen nach Missouri und jeder,
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der den „Mormonismus“ ehrte und ihn unterstützte, musste fliehen. Wieso? Weil einige ihn ehrten. Die Rechtschaffenen mussten mit den Bösen leiden und es sind die Gottlosen, die über die Rechtschaffenen Trübsale bringen, und sie müssen diese Schuld bezahlen. Auch wenn es in zehntausend mal zehntausend Jahren nicht geschehen wird, sie werden dafür die Schuld bezahlen müssen, dass sie unrechtmäßig Leid über die Rechtschaffenen gebracht haben.
Was sollen wir tun? Der Herr segnet uns und solch eine Zeit des Segens habe ich noch nie gesehen. Wir sind noch nie so sehr gesegnet worden wie in diesem Jahr. Geht nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen und ihr werdet sehen, wie die Erde in solch einem Ausmaß mit Vegetation bedeckt ist, wie ich es nie zuvor gesehen habe. Geht in unsere Gärten und Obstanlagen und ihr werdet sogar jetzt schon sehen, wie unsere Bäume vor Früchten tatsächlich zusammenbrechen. Wir werden die Äste der Pfirsichbäume ausdünnen müssen, sonst werden sie zusammenbrechen, bevor sie die Last, die auf ihnen ruht, werden reifen lassen können. Die Zweige brechen vor lauter Äpfeln, Pflaumen, Johannisbeeren und aller Art Früchten, die wir anbauen, herunter und die Erdbeerreben würden abbrechen, wenn sie nicht schon auf dem Boden lägen. Ich habe Ähnliches nicht in den Staaten, auch nicht in England oder irgendwo anders gesehen.
Das Volk tut das Rechte, sie wachen auf und der Herr schaut auf uns, wie ein guter Vater auf seine Jungen schaut, die im Feld bei der Arbeit sind, graben und den Boden bewässern, in der heißen Sonne, bis zu den Knien im Schlamm, mit ihren Frauen und Kindern. Er sagt: „Meine Jungs, ihr seid gute Jungen; ich werde euch etwas Regen geben, ich werde eure Feldfrüchte bewässern und euch ein wenig Ruhe geben; aber ich werde euch nur ein wenig Wasser geben; denn wenn ich hier den Regen schicke, wird der Teufel mit seiner Bande über euch kommen. Ich werde euch nicht viel Regen geben, nur gerade so viel, um eure Arbeit für eine kleine Weile zu erleichtern.“ Das ist die Art, wie mein Vater fühlt, und ich fühle ebenso, wenn ich Seinen Geist habe, und das ist der Grund, warum ich Ihn verstehe, wenn ich Seinen Geist habe. Ihr habt mich sagen gehört, dass ich mich gemäß dem Anteil am Geist des Herrn, den ich genoss, voller Freude, spaßig und lustig fühlte. Fühle ich mich danach, tanzen und hüpfen zu wollen? Ja, und danach, alles zu tun, was gut und angenehm ist. Wenn ich den Geist des Herrn habe, fühle ich mich so, und das lässt mich denken, dass sich mein Vater im Himmel vor mir so fühlte.
Brüder, geht hin und baut Lagerhäuser, bevor euer Getreide geerntet ist, und lagert es ein und lasst uns niemals aufhören, bis wir einen Vorrat für sieben Jahre haben. Ihr mögt denken, dass wir die Zeiten, wann wir ihn benötigen, nicht sehen werden. Begreift ihr nicht, wie angenehm es für uns sein wird, zu wissen, dass wir Getreide genug haben, um sieben Jahre lang auszuharren? Aber es würde mich für Bruder Brigham, für mich und einige andere und das Zehntenbüro schlecht fühlen lassen, wenn wir unsere Getreidelager voll hätten und das Volk nichts hätte. Wieso? Weil wir unsere Getreidevorräte austeilen müssten, so lang wie kein Körnchen übrig wäre. [Stimme: „Wir müssten das Ganze einkaufen.“] Ja, wir würden eure feinen Kleider, eure Juwelen und alles, was ihr habt, kaufen müssen, was wir tun werden, wenn ihr keinen Vorrat anlegt.
Ich frage: Wären die Dinge bei uns, wie es jetzt der Fall ist, wenn wir nicht Buße getan und von neuem begonnen hätten? Jetzt werden 7 Tonnen oder 14.000 Pfund Mehl aus dem Zehntenbüro jede Woche zu Händen der Öffentlichen Arbeit ausgeteilt und können sie die Vorräte, die in diesem Büro sind, verringern? Sie sind dazu noch nicht in der Lage, weil einige Keller ausgehoben worden sind, um Getreide einzulagern. Wir haben nicht genug Lagerraum, um es aufzunehmen, und wir sind gezwungen, zu den Mühlen zu gehen, um dafür Lagerplatz zu bekommen. Und die Männer, die das Mehl austeilen, sagen, dass sie das zur Verfügung stehende Mehl nicht verringert haben, dass sie es fortwährend auf diesem Stand halten und sogar
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noch ein wenig mehr dazu bekommen. Wenn ihr es erklären könnt, dann tut es.
Bewirkt der Herr, dass sich unser Getreide vermehrt? Ja, und dies auch auf Grund natürlicher Grundsätze. Sät einen Scheffel Weizen aus, zum Beispiel, und wenn ihr erntet, ist das Ergebnis, das ihr bekommt - ich sag mal - 25 bis 50 Scheffel. Wo kommen diese 25 oder 50 Scheffel her? Sagen wir, ich gehe hin und gebe 100 Pfund Mehl in meine Tonne und dass ich später vierzig Mal mehr Mehl herausnehme, als ich hineingab – wie kam es dort hinein? Nach demselben Prinzip, wie aus einem Scheffel Weizen vierzig wurden. Ich werde einen Pfirsichkern nehmen und einpflanzen und in vier Jahren wird dieser Pfirsichkern einen Baum hervorbringen, der 500 bis 1000 Pfirsiche tragen wird. Woher kämen sie? Es wurde nur einer eingepflanzt. Sie kommen alle aus den Elementen. Also kann Gott unser Getreide in der Tonne nicht sich vermehren lassen, genauso gut wie Er es auf dem Feld sich vermehren lassen kann?
Bruder Brigham und ich starteten einst mit $13.50, und reisten 500 Meilen, und zahlten für jede hundert Meilen der Reise $16, und bezahlten für zwei bis drei Mahlzeiten am Tag, und hin und wieder zahlten wir 50 Cent für eine Übernachtung und als wir angekommen waren, hatten wir nicht ganz so viel Geld wie zum Zeitpunkt, als wir starteten. Selbst wenn wir nichts gehabt hätten, wäre es ein Wunder gewesen; aber wir hatten etwas Geld übrig. Wir führten die Reise mit den Mitteln durch, die ich erwähnt habe. Das Geld, das wir ausgaben, befand sich in den Elementen, sonst wäre ein Engel Gottes dorthin gegangen, wo es sich befand, und hätte es geholt und in unsere Taschen gesteckt. Bruder Brigham bewahrte die Geldbörse auf. Ich gab mein Geld zu seinem und er bezahlte ständig aus, und wenn es unsere Pflicht gewesen wäre, bis an jenen Tag zu reisen, hätten wir bis zu jenem Tag Geld gehabt. Und ab und zu hatten wir Schwächemomente; denn wir waren durch Krankheit so geschwächt, dass wir beide keinen gewöhnlichen Koffer von zwei Fuß Länge und zehn Zoll Breite in einen Wagen heben konnten. Wir waren schwach und das blieben wir, bis wir an den Küsten Europas landeten, und dann verließ uns die Krankheit. Der Teufel wollte uns schaden, um zu sehen, ob er uns nicht zurückhalten könnte; aber er hatte es mit zwei zu harten Kerlen zu tun.
Der Herr war mit uns und Seine Engel gingen vor uns her, und als wir nach Kirtland gingen, wollten uns die Leute außer einmal nicht predigen lassen. Ich predigte einmal und verglich sie mit einem Haufen alter, zerkratzter Töpfe und allem möglichen, was mir einfiel, und ich verkündete, dass ich dort nicht wieder predigen würde. Ich wollte es nie wieder. Sie sagten, dass wir uns unter der Zensur des Allmächtigen befänden, weil wir krank und angegriffen waren. Der Herr ließ es zu, damit er ihre Rechtschaffenheit und Tugend testen könnte.
Lasst uns an die Arbeit gehen, ein jeder Mann und jede Frau von uns, und unsere Vorräte einlagern und gute Lagerhäuser bauen und Fortschritte machen. Wenn wir dies tun werden, Brüder, werden wir einige der schönsten Zeiten haben, die ihr jemals gesehen habt. Unser Getreide wird zunehmen und wir werden für die Welt und die Gottlosen ein Fundament legen und wir werden sie als unsere Diener kaufen. Sie werden froh sein, zu kommen und gegen Brot für uns zu arbeiten, und jeder von uns wird sein, wie Joseph in Ägypten für das Haus seines Vaters war. Sie werden zu uns kommen und Getreide und die guten Dinge dieser Welt kaufen; denn ich weiß, dass wir das Volk sind, das diese Sache tun muss.
Werdet ihr nachlässig sein, Brüder, und das Böse über uns kommen lassen, während wir euch vor den künftigen Ereignissen, die kommen werden, warnen? Nun angenommen, ich hätte nicht den Geist der Prophezeiung in mir, dann wäre es besser, ich setze mich hin. Wenn ein Mann hier aufsteht und den Geist Gottes ihn diktieren lässt, kann er nicht anders, als zu prophezeien; denn der Heilige Geist ist der Geist der Prophezeiung und er wird künftige Ereignisse voraussagen, und ihr könnt es nicht ändern. Wir sprechen von dem, was die Propheten
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gesagt haben, über das, was der Herr Joseph gesagt hat. Wacht nun auf, wache auf, o Israel, und lagert euer Getreide und eure Vorräte ein. Ich sage euch, dass Trübsale über die Welt kommen. Sie haben an einigen Orten in diesem Jahr eine ziemliche Dürre gehabt. Ich weiß nicht, ob Bruder Amasa euch gesagt hat, dass fast alles in Südkalifornien verbrannt ist. Sie müssen dort leben und Brot bekommen und sie werden wahrscheinlich froh sein, einen Handkarren zu bekommen.
Ist es so in den Vereinigten Staaten? Ja. Sie müssen aus diesem Kelch trinken, und wenn Hungersnot. Pestilenz und Hunger in geringem Maß über uns kommen wird, wird es sich für sie vervierfachen, und sie in konzentrierter Form überrennen und sie können nichts daran tun. Lasst sie frohlocken. Es gab noch nie ein solches Vorurteil gegen dieses Volk wie in diesen Tagen. Der Teufel stiftet sie an, weil wir diesen Tempel begonnen haben, und wir werden ihn bauen und sie können es nicht ändern, und wir werden das Getreide für sieben Jahre einlagern und Tausende von ihnen werden uns für einen kleinen Johnny-Kuchen dienen und ich werde es zu Lebzeiten sehen und ihr auch. Und wenn ihr es seht, dann werdet ihr Kenntnis haben, nicht wahr?
Wir sorgen uns nicht so sehr darum, ob ihr in uns als Propheten Vertrauen habt oder nicht; aber wenn ihr hingeht und tut, was euch gesagt wird, werdet ihr diese Dinge sehen und über alles, was wir sagen, eine Kenntnis haben. Das ist praktische Religion, wenn alle Menschen an die Arbeit gehen und die Erde bearbeiten, Getreide anbauen und unsere Religion leben, und nicht so hierher kommen, wie einige von euch Dandys es tun und unsere Eingeweide aus uns heraussaugen, indem sie in luxuriöse Geschäfte gehen und dieses und jenes und das andere. Ihr seid nicht besser als wir und nicht halb so gut. Wir sind die Erretter der Menschen und wir müssen dafür an die Arbeit gehen, graben und schürfen, und je härter wir schürfen umso schneller wird es zustande kommen. Dieses Volk arbeitet und es ist das beste Volk, das jemals lebte; aber es gibt eine große Gelegenheit für Fortschritt.
Ich machte gestern Fortschritte, ich arbeitete und machte alle Fortschritte, die ich machen konnte, und ich tat mein Bestes; aber es wurde Nacht und ich legte mich hin, um ein Nickerchen zu nehmen, was dem Tod gleichkommt. Heute Morgen bin ich aufgestanden und habe wieder meine Arbeiten begonnen, und ich werde heute Fortschritte und es besser machen als gestern. Aber herein bricht eine weitere Nacht des Schlafens, ich lege mich nieder, was dem Tod entspricht und stehe am Morgen auf, was der Auferstehung entspricht, und ich nehme meine Arbeite wieder auf. Ich muss dort beginnen, wo ich aufgehört habe; aber ihr könnt nicht erkennen, dass ihr nur einen Hüpfer nach vorn machen müsst, wenn es so weit ist, dass ihr den Körper verlasst und in die Geisterwelt geht. Das ist nicht so; denn ihr werdet beginnen, eure Reihe dort zu hacken, wo ihr aufgehört habt.
Menschen reden über Wettrennen. Niemand kann das Rennen gewinnen, außer jene, die rechtmäßig über den festgelegten Platz laufen. Jene halben Läufe werden den Preis nicht gewinnen. Es gibt sehr viele, die umkehren und in die andere Richtung laufen, aber ihr Weg wird eintausend Mal länger als unserer sein, und je gerader wir auf dem kürzeren laufen, umso näher kommen wir an den Punkt, wo wir gewinnen müssen.
Was das Lagerhaus betrifft, falls es jemals wieder leer sein sollte, so wird das niemals der Fall sein, wenn wir den Kurs einschlagen, der uns dargelegt wurde. Und wir müssen unser Lagerhaus um mehr als das Hundertfache erweitern, und wenn dieses Volk diesen Kurs einschlagen wird, werden die Getreidelager voller sein als jetzt, und sie müssen auf eine stabilere Art gebaut werden. Und wenn wir diesen Tempel gebaut haben, ist er kaum mit dem zu vergleichen, was wir als Nächstes bauen werden, und der Teufel wird immer noch schlimmer und schlimmer toben, und er wird toben, und toben und schäumen; aber wenn wir das Rechte tun, kann er nie über diese Berge kommen, oder, in anderen Worten: Er mag hierher kommen, aber die Körper,
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die er hierher kommen lassen möchte, können es nicht, nein niemals; denn sie werden fallen, ohne dass wir sie berühren. [Stimme: „Und es wird den ‚Mormonen‘ angelastet werden.“] Ja, sie legten den Mord an Babbitt und Gunnison den „Mormonen“ zur Last und sie sagen, dass Dr. Bernhisel Brigham in einem Jahr töten wird [Gelächter auf dem Podium und in der Versammlung], weil er auf ihn neidisch ist. Ich muss gestehen, dass dies das größte Wunder wäre, das ich jemals gesehen habe. Fast jedes Übel, das während der letzten zwanzig Jahre begangen worden ist, wurde den ‚Mormonen‘ angelastet und sie versuchen, sich glauben zu machen, dass die „Mormonen“ Daniten, oder Zerstörende Engel, in jedem Winkel haben.
Nun, ihr mögt dies übertrieben nennen, aber die Welt glaubt es. Ich sah noch nie die Welt so töricht wie zu dieser Zeit und sie können uns niemals schaden. Ich möchte, dass ihr dies im Auge behaltet. Das ist mein Leitgedanke: Sie können uns niemals Trübsal bringen, wenn wir tun, was uns gesagt wird. Und wenn Bruder Brigham, seinen kleinen Finger krümmt, lasst eure Hände sich bewegen. Ich predige, was sie sagen.
Wir werden gedeihen und der Boden und die Berge werden reichen Ertrag bringen und uns wird es nie an etwas mangeln. Wir mögen ständig Holz aus den Bergen ziehen, so wie wir es brauchen, und es wird immer noch so viel geben, wie es jetzt gibt. Wir werden in alle Ewigkeit Brot essen und unsere Fässer werden immer noch voll sein. Ihr mögt in alle Ewigkeit Kleider tragen, wenn ihr sie herstellen werdet, und es wird immer eine Fülle davon geben.
Ich bin in meinem Element, wenn ich unter diesem Volk bin und zu ihnen spreche, und mein Gebet ist bei Tag und bei Nacht, dass ich in meinem Mitteilungsvermögen so einfach wie ein Kind sein möge und die Wahrheit spreche. Was mein Gebet betrifft, dass Gott mich redegewandt machen wird, wie die Welt es nennt, so wünsche ich dies niemals, aber dass Er mich in der Wahrheit redegewandt macht, sie in Deutlichkeit und Einfachheit auszusprechen.
Brüder und Schwestern, hier in diesen Bergen befindet sich das Zentrum der Regierung, hier befindet sich das Hauptquartier für die ganze Erde, und dies wird das Hauptquartier sein, bis dieses Hauptquartier ein anderes erschafft. Und wenn in Jerusalem Hauptquartiere geschaffen werden, werden wir sie schaffen. Wieso? Weil dies die Dispensation der Dispensationen ist, und wo Israel sich niedergelassen hat, da müssen wir sie aufbauen und etablieren, genauso wie Männer und Frauen in der Auferstehung, wo sie niedergelegt sind, durch die Vollmacht Gottes erweckt werden müssen.
Die Erde ist des Herrn und wir sind Seine Diener und jeder soll gemäß der Vollmacht, die er besitzt, seine Häuser weihen, das Material aus dem sie gebaut sind, die Erde auf der sie stehen und die Obstgärten und Felder, und sie werden gesegnet sein, und ich weiß es. Wir befinden uns am besten Ort auf der Erde, wo wir die Erde, und die Einwohner, und die Berge, und die kleinen Hügel und die Wasserquellen auf ihr heiligen und segnen können. Das ist unser Geschäft, und uns einander zu segnen, und einander aufzubauen und ein reines und heiliges Volk zu erwecken. Darum sind wir hier, und wenn ihr die Berufung, zu der ihr berufen seid, nicht ehrt, werdet ihr zu nichts gut sein.
Gott segne euch, Brüder, Gott segne euch Schwestern und Gott segne eure Kinder, und die Erde und alles, was auf ihr ist, um euretwillen. Amen. |