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DIE QUELLE DER WAHRHEIT UND DIE QUELLE DER LÜGEN – DAS WERK GOTTES KANN NICHT VERHINDERT WERDEN – EINHEIT IM PRIESTERTUM – AUSERWÄHLTHEIT – SELBSTRECHTFERTIGUNG – GEIST DER DEMUT
 
EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT HEBER C. KIMBALL IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 19. APRIL 1857.
 

 
Wir haben, ich möchte sagen, höchst exzellente Lehre von Bruder Lorenzo Snow gehört. Was kann besser sein? Es ist Wahrheit und Wahrheit ist Licht und Licht ist Leben.
Da wir Wahrheit empfangen, empfangen wir Licht, und wenn wir Licht empfangen, empfangen wir Leben. Wenn dieses Prinzip in uns und es im Überfluss vorhanden ist, das heißt in der Ausübung guter Werke, wird es wie ein Brunnen von Wasser in uns sein, das ins ewige Leben entspringt. Wieso? Weil das kleine Licht, dieses kleine Leben, das in uns wohnt, in die Quelle des Lebens zurückfließen muss, genauso wie ein Strom aus Wasser in seine Quelle, das Meer fließt. Wenn diese Grundsätze in uns wohnen und im Überfluss vorhanden sind, gehen sie zurück in die Quelle des ewigwährenden Lebens und führen uns in das Reservoir aller Wahrheit. Wieso ist es das Reservoir aller Wahrheit? Weil alle Wahrheit von jener Quelle ausgeht und alles, was von ihr ausgeht, muss dorthin zurück wiederhergestellt werden. Es muss eine Wiederherstellung aller Dinge geben, die
 
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die durch die Münder all der heiligen Propheten ausgesprochen worden sind, seit die Welt begann.
Gibt es auch eine Quelle der Lügen? Ja, wenn wir eine Lüge empfangen, werden wir durch ihren Einfluss befruchtet. Auch wenn wir sie von einer anderen Person empfangen haben, insofern wir sie als Wahrheit angenommen und sie gepflegt haben, geben wir den Grundsätzen der Lügen in uns Nahrung, und alle Lügen, jede Unehrlichkeit, alles, was nicht heilsam ist und das nicht von Gott ausgegangen ist, von der Quelle des Guten, ist von der Quelle der Lügen und des Irrtums ausgegangen.
Nach demselben Grundsatz müssen also alle Lügen in ihre Quelle, aus der sie kamen, wiederhergestellt werden und diejenigen, die sich mit ihnen verbunden haben, müssen zur selben Quelle, aus der sie kamen, wiederhergestellt werden, wohin alle Lügner gehen. Somit muss alles zu der Quelle wiederhergestellt werden, wo es herkam. Wenn dies nicht so ist, irre ich mich gewaltig.
Wird Gott seine Kinder wiederherstellen und zurückbringen? Ja. Wenn jeder Sohn und jede Tochter nicht in Seine Gegenwart zurückgebracht werden, oder in die Quelle, aus der sie entsprangen, dann deswegen, weil sie sich selbst pervertiert haben und sich mit den Grundsätzen des Bösen haben impfen lassen, bis sie verworfen worden sind. Gott wird die Rechtschaffen in Seine Gegenwart durch Rechtschaffenheit wiederherstellen und die Unrechtschaffenen in die Quelle der Unrechtschaffenheit mitsamt dem Grundsatz des Bösen, den sie aufgesaugt haben.
Ich bin ein vollblütiger Restaurator, wie ihr sehen werdet. Ich weiß genauso gut, wie ich irgendetwas weiß, dass alles an seinen eigenen Platz wiederhergestellt werden muss, und dies geschieht nach natürlichen Grundsätzen.
Ich habe, bevor ich mich erhob um zu sprechen, nicht an diese Gedanken gedacht, aber sobald ich mich hier erhob, kamen sie genauso zu mir, als hätte ich sie schon immer gekannt.
Wenn wir den Geist Christi wünschen, welchen Kurs sollen wir nehmen, um ihn zu erhalten? Es gibt nur einen Weg. Bruder Brigham ist unser Führer, unser Prophet, Seher und Offenbarer, um diese Kirche und das Königreich zu organisieren und in Ordnung zu bringen, und meine Berufung ist es, mit ihm eins zu sein, ihm zu helfen und mit ihm zu handeln und denselben Geist in mir zu haben, der in ihm ist. Das ist meine Berufung, ob ich in vollem Ausmaß danach lebe oder nicht. Ich sollte mit ihm in allen Dingen eins sein und sollte an derselben Macht teilhaben, an demselben Geist der Offenbarung, und wenn ich mit ihm an diesen Elementen teilhabe, bin ich eins mit ihm, und wenn ich diesen Vorrechten und Pflichten nicht nachkomme, bin ich soweit für ihn ein Hindernis und ziehe in zurück, anstatt ihm vorwärts zu helfen.
Was das Blockieren der Räder betrifft, so sage ich euch, Gentlemen, dass ihr keine Macht habt oder es in irgendeiner Weise eure Angelegenheit ist, es in den letzten Tagen zu tun. Der Wagen ist losgefahren und er wird niemals anhalten, ihr könnt ihn nicht blockieren.
[Stimme: „Sie können nicht schnell genug rennen, um ihn zu blockieren.“]
Nein, diejenigen, die nicht in diesem Wagen sind, sind nicht in der Lage, mit ihm Schritt zu halten oder ihn dahinter oder davor zu blockieren.
Ich bin auf dem Wagen, ich bin im Königreich Gottes in den letzten Tagen, das fortfahren und die alle Dinge aufrollende Szene herbeiführen wird. Denkt ihr, dass er wie ein altes, abgenutztes Beförderungsmittel daherholpern wird und alle drei oder vier Fuß jemand vorbeikommt und hinter das Rad einen Klotz legt, um ihn daran zu hindern zurückzurollen? Macht Schluss mit eurem Unsinn. Bruder Brigham, unser Führer, und ich, samt jedem wahren Heiligen Gottes, müssen auf einen Wagen gelangen, der sich rasch vorwärtsbewegt und niemals anhalten wird, um hinter oder vor sich einen Bremsklotz zu benötigen, und diejenigen, die nicht den Geist und die Macht dieses Königreichs haben, können ihn niemals auf seinem Kurs behindern, um nicht eine Haaresbreite.
Ich habe die Ältesten über das Blockieren des Rades reden gehört, als würden sie damit großen Beistand leisten; aber lasst mich euch sagen: Solch ein Mann würde sich bei einer armseligen Beschäftigung vorfinden. Es wäre mit ihm sehr ähnlich, wie
 
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es mit jenen vor alters war, die versuchten, die Arche des Herrn aufzuhalten. Sie zerbrachen in Stücke.
Nun gibt es sehr viele Leute, die von hier fortgehen. Werden sie das Werk behindern? Nein, sie sind als Missionare hinausgegangen, um es – ich möchte sagen – um ein Zehnfaches schneller voranzubringen, als wenn sie nicht gegangen wären. Sie können nichts gegen die Wahrheit tun, sondern nur für sie. Was sie auch tun mögen, es wird sie dauerhafter machen, falls ihr Tun und ihre Aussagen ihr überhaupt schaden.
Nun bete ich, und ihr betet, viele von euch, und seid demütig. Betet für Bruder Brigham. Betet, dass der Heilige Geist auf ihm ruhen möge, und dann betet, dass die Brüder Heber und Daniel mit ihm sein mögen, wie er eins mit Joseph ist und wie Joseph mit Petrus, Petrus mit Jesus und Jesus mit seinem Vater eins sind.
Nun, welchen Kurs sollte ich verfolgen? Ich sollte mich allem entziehen, das mich daran hindern würde, vorwärtszuschreiten und mit Bruder Brigham eins zu sein. Nun, was wäre das Nützlichste und würde die Sache Gottes am meisten voranbringen, falls eine Person eindringen und versuchen würde, diese Einigkeit, die bei der Ersten Präsidentschaft dieser Kirche vorhanden ist, zu zerbrechen? Es zuzulassen oder hervorzutreten und ihn oder sie zu töten? Für mich wäre es besser, sie zu töten und Einheit fortbestehen zu lassen; denn es ist besser, dass eine Person leidet als dass eine ganze Nation zugrunde geht.
Ich bete, dass ich den Geist meines Vaters und meines Gottes und den Geist Jesu, meines älteren Bruders, der wie der Vater ist, haben möge, und ich bete, dass ich am Geist des Heiligen Geistes teilhaben möge, der sich in derselben Familie und Abstammungslinie befindet. Nun lass also diesen Geist und diese Macht, die in Petrus und in Jakobus und Johannes war, auf Brigham und Heber und Daniel, und dann, Vater, lass dieselbe Macht auf den Zwölf Aposteln ruhen, der auf den Zwölfen vor alters ruhte, und lass dieselbe Macht und dieselben Segnungen auf den Siebzigern ruhen, die auf den Siebzigern vor alters waren, und lass dieselbe Macht auf den Patriarchen und Propheten ruhen, die auf jenen Ordnungen vor alters ruhte, und lass die Bischofschaft und das geringere Priestertum mit der Macht der Berufung und des Priestertums gesegnet sein, die auf jenen Beamten in früheren Tagen ruhte.
Lasst dieses Volk um denselben Geist des Vaters beten, der auf den Patriarchen und Propheten, auf Jesus und seinen Aposteln auf Jesus und Brigham und seinen Brüdern ruhte; denn ihr könnt niemals eins werden, wenn ihr nicht diesen Geist der Einheit erlangt.
Ihr habt es Bruder Brigham hier von Zeit zu Zeit immer wieder predigen gehört, und andere Männer, dass ein zerstreuender Geist nicht der Geist Gottes wäre, und ich weiß es. Ein Geist in der Familie eines Mannes, die sich nicht mit ihm versammelt und nicht mit ihm handelt – ist dies dieselbe Art von Geist, die er besitzt? Nein, es ist der Geist des Bösen und einer, der einen Mann oder eine Frau in den Tod und in die Vernichtung führt, und sie können den, der sie anspornt, nicht Fortschritte machen lassen.
Welchen Kurs sollen wir nehmen? Der Kurs, der uns gelehrt wird und auf den wir von Zeit zu Zeit verwiesen werden, durch die Offenbarungen, die wir in Bezug auf uns empfangen haben, und durch die Belehrungen der Diener Gottes, und dies wird uns eins machen.
Es mag hier vielleicht einige geben, die an Joseph Smith als einen Propheten, Seher und Offenbarer glauben, aber nicht an Bruder Brigham. Aber wenn ihr an Joseph glaubt, dann ist das alles, worum ich euch bitte. Sagt dieses Buch nicht, dass es Hungersnot und Krankheit, Tod und Vernichtung unter den Nationen geben wird? Und sagt es nicht, dass es hier oder zuerst am Hause Gottes beginnen wird? Ihr sagt: „Das war in Kirtland.“ Nun, Kirtland ist hier. Ein anderer sagt: „Das war in Nauvoo.“ Ich möchte wissen, ob die Nauvoo-Legion nicht hier ist, mit all ihren Offizieren. Das Königreich ist hier, das Imperium Gottes ist hier und alles, was zu diesem Königreich gehört.
 
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Der Herr mag zu Bruder Brigham sagen: „Ich möchte, dass du nach San Bernardino gehst und dieses Volk mitnimmst. Ich möchte wissen, ob Kirtland, Nauvoo, Great Salt City usw. dann nicht dort sind? Ob unser Gouverneur an einer Ecke sitzt, oder an der anderen oder unter dem Tisch, er ist das Oberhaupt.
So ist es. Kirtland ist hier, Nauvoo und die Winter Quarters sind hier und die Nauvoo-Legion ist hier und sie wird morgen zum Übungsmanöver ausrücken, mit all ihren Offizieren. Bruder Daniel ist unser Generalleutnant und Bruder Brigham ist noch Gouverneur und ich bin Gouverneur-Leutnant und ich bin Daniels Generalleutnant. Wir haben alle General-Status um uns herum, seht ihr es nicht? Und wenn wir glaubenstreu leben, werden wir Welten ohne Ende haben und wir werden niemals auf dieser Erde noch im Himmel unser Wirken einstellen, und wenn wir die Hölle nicht auspeitschen, bevor wir durch sind, dann liegt es daran, dass es keine gibt. Findet mir einen Ort, wo sich die Hölle befindet, und wir werden sie entwurzeln. Wird die Hölle immer auf dieser Erde sein? Nein, wir werden sie über Bord werfen, oder sie wird auf eine andere Erde gehen oder wir werden sie zum Hinterfenster hinauswerfen.
In einer Töpferei werfen sie all ihre zerbrochenen Krüge, Fässer, Teekannen, all die Ware, die glasiert und zum Brennen bereit gemacht worden ist, aber beim Brennen gesprungen und in Stücke zerbrochen ist, durch die Hinterfenster. Sie kommen nicht wieder in die Mühle, sondern werden auf einen Haufen geworfen, um in ihr ursprüngliches Element zurückzukehren oder für solche Zwecke gebraucht zu werden, wofür sie noch dienlich sind, und sie verrotten nicht sehr schnell. Der Töpfer nimmt solche zerbrochene Ware und zerkrümelt sie unter einem großen Steinrad, vermischt das grobe Pulver mit ein wenig Ton und macht daraus, was man Brennkapseln nennt, die die Gestalt eines halben Scheffels mit einem Boden haben. Diese dienen als Schutz für die feinere Ware beim Akt des Brennens. Diese Brennkapseln werden mit feiner Ware gefüllt und im Brennofen aufeinandergestapelt. Warum machen sie die Brennkapseln aus jenem Material? Weil sie springen würden, wenn sie sie aus dosiertem, rohem Ton machen würden. Das Feuer würde durch sie hindurchgehen und die Ware im Innern verderben. Sie nehmen diese zerbrochenen, unehrenhaften Gefäße für diesen Zweck, weil sie porös und für nichts anderes gut sind. Sie werden zu Gefäßen des Zorns gemacht, die für die Zerstörung geeignet sind.
Gott benutzt sie als Brennkapseln, um das bessere Material zum Zeitpunkt des Brennens und der Läuterung durch Feuer zu schützen. Gott benutzte den Pharao nach dem gleichen Grundsatz. Er war ein Gefäß des Zorns, geeignet zur Vernichtung. Machte Gott ihn für die Vernichtung geeignet? Nein, nicht mehr als ich ein Gefäß machen würde, damit es zerstört werde. Ich machte nie eines nach diesem Grundsatz, sondern wenn ich Gefäße herstellte, war es zur Ehre.
Ging ich nach England und predigte das Evangelium, gewann Seelen und brachte sie hierher, um den Glauben zu verleugnen und zur Hölle zu gehen? Nein. Wir gehen, um Seelen zu gewinnen, damit wir sie erretten und mit ihnen am Tag der Ewigkeit Freude haben mögen. Ich ging nicht nach England des Geldes oder eurer Güter oder der feinen Dinge wegen. Wäre ich aus diesem Grund dorthin gegangen, wäre ich enttäuscht gewesen. [„Ich schätze, das wärst du.“] Ich schätze, das war ich, und Bruder Brigham war es, als ich Geld borgen musste, um unsere Überfahrt übers Meer zu bezahlen. Ich ging nie deswegen dorthin, aber einige taten es. Aber was ist daraus geworden?
Es gibt sehr viele Leute in der Welt, die Gott ordinierte, um ihnen ihr Endowment zu geben, und sie wurden zu Gefäßen des Zorns, geeignet für die Zerstörung. Haben wir hier nicht jahrelang mit ihnen gearbeitet und geschuftet, um euch eure Segnungen, und Endowments und Salbungen zu geben, und dann versiegelten wir euch und dies und jenes und das andere? Seht ihr, wie sie sich abwenden? Haben wir sie so erschaffen? Wir gaben ihnen all ihre Segnungen, genauso wie wir euch die eurigen gegeben haben, und sie
 
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werden zu Gefäßen des Zorns, sie sind für die Zerstörung geeignet und sie werden gehen, und das Werk Gottes tun, und Er wird Seine Absichten durch sie herbeiführen und sie werden vernichtet werden, sie werden eine Weile als Brennkapseln benutzt werden und als ein Schild, als ein Schutzschild für das Haus Israel.
Nun sagt ihr, ich glaube an den Grundsatz der Auserwähltheit. Ja, ich glaube alles, was richtig ist. Jeder ist erwählt, der erwählt sein will und dann seine Berufung und sein Priestertum ehrt und die Segnungen und Verheißungen erlangt, und wenn sie bis zum Ende ihrer Tage glaubenstreu sind, werden sie errettet sein, jeder von ihnen. In diesem Sinne glaube ich an Auserwähltheit und es gibt einige, die auserwählt sind, verdammt zu sein. Wieso? Weil sie einen Kurs eingeschlagen haben, der sie verdammt, und sie gehen zu jener Quelle, zu der sie gehören und aus der sie die üblen Grundsätze entnommen haben, die sie in Gefäße des Zorns geändert haben. Dies stellt alles an seinen Platz wieder her.
Warum müssen sie an jenen Ort gehen, zur Quelle der Zerstörung? Weil sie jene Elemente empfangen haben und sie müssen zu jener Quelle gehen, um sie zurückzubringen, oder sie bringen euch mit sich, weil sie über euch dominieren. Das ist meine Art der Wiederherstellung.
Wenn ich gute, tugendhafte, heilige, reine und unbefleckte Grundsätze sammle und meinen Brüdern und meinem Gott gegenüber immer wahrhaftig und glaubenstreu gewesen bin, herrschen diese Grundsätze in mir vor und bringen mich zu der Quelle, von der sie ausgegangen sind.
Nun, wie könnt ihr euch selber helfen? Ihr könnt es nicht. Wenn ich die Gebote Gottes halte, kann ich vom wahren Weg nicht abgebracht werden und kann so fortfahren bis zum Tag meines Todes. Ich werde in das celestiale Reich unseres Gottes gehen, während jene, die den gegenteiligen Kurs gehen, verdammt sein werden und zur Hölle gehen, wohin sie gehören.
Wenn ihr den Geist der Propheten wünscht, den Geist, den Bruder Brigham hat, der der Geist Josephs ist (und Joseph hatte den Geist des Petrus, von dem er das Priestertum empfing), müsst ihr eure Religion leben. Seht ihr nicht, dass da eine Linie verläuft, die vom Vater zum Sohn und vom Sohn zu den Aposteln, danach zu Joseph, dann zu Bruder Brigham und dann zu jenen gezogen ist, die mit ihm in ihren Berufungen verbunden sind?
Wie ich gestern Bruder Franklin sagte, versetzte ich ihm auf dem Podium einen Schlag. Einige hatten die Vorstellung, dass es nicht meine Sache wäre so zu sprechen. Wenn es so wäre, dann werde ich euch sagen, dass ich das Recht habe,  euch über dem Schädel einen Sprung zu verursachen und dann wird der Kopf zu euch sprechen. Seit ich Bruder Franklin über den Kopf schlug, begann der Kopf mit ihm zu sprechen, und er sagte: Ich werde dir mit meinem rechten Arm niemals einen Sprung schlagen, wenn du das Rechte tust, weil ich den Geist Bruder Brighams habe, sonst hätte ich es nie getan.
Ihr werdet zugeben, dass ich sein rechter Arm bin. Ist es das Haupt, das schlägt. „Nein, sagt er, du Kollege, gib ihm einen Schlag und vielleicht wird das ihn zur Vernunft bringen; danach will ich mit ihm sprechen.“ Und, hat es geschadet? Es hat hunderten Männern gut getan, die in einigen Dingen so im Irrtum waren wie er in seiner Sache. Es hat sie wach gemacht.
Ich werde von dem Schlag, den du auf deinen Rücken bekommen hast profitieren, Bruder Franklin, und ich werde sorgsam darin sein, das Rechte zu tun. Ich habe ihn nicht auf meinen Rücken bekommen. Denke ich über ihn schlechter? Nicht ein Bisschen. Ich liebe ihn mehr, weil er ihn empfing und sich unter ihm beugte, so demütig wie ein kleines Kind. Über wen denke ich geringschätziger? Über jene, die, wenn sie schuldig sind, keine Züchtigung annehmen wollen, sondern sich in ihren Sünden rechtfertigen wollen. Ich nehme den Geist, der in ihnen ist, nicht an, weil er ein Geist des Bösen ist. Habe ich es jemals getan? Nein.
Ich kann mich an ein oder zwei Umstände erinnern, als ich Falsches tat; aber demütigte
 
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ich mich? Ja, wie ein kleines Kind und es schien, als könnte ich nicht darüber hinwegkommen. Ich sagte: „Es tut mir leid, Bruder Brigham, willst du es nicht vergessen und Vergangenheit sein lassen?“ Ich hätte meine Augen herausweinen und in meinen ganzen Körper in Tränen zerfließen lassen können. Verachtete mich Bruder Brigham dafür? Nein, er liebte mich mehr als zuvor. Ich möchte ihm keine Gelegenheit dazu geben, aber wenn doch, welchen Kurs soll ich dann nehmen? Soll ich hier aufstehen und mich rechtfertigen? Nein, der Herr, der Allmächtige, helfe mir, niemals so etwas zu tun! Wenn ich schuldig bin, bin ich schuldig. Angenommen ich wüsste es nicht, dann ist es genug, wenn er es sagt.
Es gibt nichts, was schneller zur Verdammnis und Vernichtung führen wird, als Selbstrechtfertigung, wenn man der Sünde schuldig ist. Wie Bruder Orson letzten Sonntag sagte, ist es der erste Schritt zum Abfall. Jene Männer und Frauen, die sich in der Sünde selbst rechtfertigen und auf diesem Kurs beharren, werden dieses Evangelium verleugnen und werden über Bord gehen. Waren sie mit Israel eins? Nein. Waren sie eins mit Gottes Gesalbten? Nein. Waren sie eins mit ihren Ehemännern? Nein. Waren sie eins mit dem Grundsatz, durch den sie im Evangelium verbunden waren? Nein.
Dies sind meine Ansichten; es sind die Ansichten meiner Brüder und die Ansichten Jesu; denn er sagt: „Wenn wir nicht eins sind, sind wir nicht sein.“ Wir sollten eins sein, wie ein großer Baum.
Einige sagen, sie haben von der Frucht des Baumes des Lebens gekostet. Ich habe darüber gesprochen. Jener Baum ist Licht und Licht ist Leben. Die Frucht ist das Element des Baumes des Lebens; und wenn nicht jeder Mann und jede Frau auf der Erde in ihn eingepfropft werden, und in Christus, werden sie verloren sein.
Ihr lest über den Baum des Lebens. Es heißt, dass es zwölf Arten von Frucht an ihm gibt. Einige werden sagen, dass die zwölf Stämme Israels damit gemeint sind. Dem stimme ich zu; sie sind eingepfropft und dann werden wir zustimmen, dass wir ihre Kinder sind und dass wir zu einem dieser Stämme gehören. Wenn wir nicht in die Zweige dieses Baumes entsprechend unserem Platz eingepfropft sind, werden wir verloren sein.
Es kümmert mich nicht, welchen Weg ihr einschlagt; der eine Weg ist genauso lang wie der andere. Wir gehören zu einigen dieser Familien; das müsst ihr zugeben, und ich nehme an, dass alle zum Haus Israel gehören; einige zum Blut Efraims und einige zu Joseph, einige zu dem einen und einige zu dem anderen. Weil wir zum Haus Israel gehören, wird es uns erretten? Nein. Weil wir von unseren Väter abgeschnitten worden sind und wir eingepfropft werden müssen; denn Gott sagte, dass er keine Bündnisse anerkannte, als diese Kirche begann. Alle alten Bündnisse waren abgeschafft. Darum tretet durch das enge Tor ein und gebt mir keine Ratschläge! Gebt Bruder Brigham keine Ratschläge! Ihr könnt zu ihm kommen, um Rat zu holen; desgleichen kann ich es tun; aber versucht nicht, ihn zu züchtigen oder euch selbst zu rechtfertigen, sondern ich sage: „Bruder Brigham, ich bitte dich, ich erflehe von dir, ich flehe dich an, dieses oder jenes zu tun. Bruder Daniel kann mich nicht züchtigen, wenn ich nicht meinen Platz verlassen habe, ebenso kann ich Bruder Brigham nicht züchtigen.
Ich erflehe von meinem Vater, mir ein Stück Brot und Butter zu geben, weil ich hungrig bin. Das ist der Kurs für mich, das ist der Kurs für die Zwölf, die Siebziger, die Hohenpriester, Bischöfe, Ältesten usw. und das ist der Kurs, meine Damen, den ihr mit euren Ehemännern nehmen müsst, und der Kurs, den eure Kinder gegenüber ihren Eltern nehmen sollten.
Würde uns das nicht eins machen? Es gibt keinen anderen Grundsatz, der uns eins machen wird, als nur dem zugänglich zu sein, wohin wir gehören, und jeder, der sich weigert, wird in die Vernichtung gehen. Es kümmert mich nicht, ob sie Männer oder Frauen sind, und ihr könnt euch nicht selber helfen. Amen.
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