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VERPFLICHTUNG GEGENÜBER DEM F.-A.-FOND – ÖFFENTLICHE ARBEITEN – WAHRER FORTSCHRITT – ABHÄNGIGKEIT VOM HERRN – SELBSTWEIHUNG
 
BEMERKUNGEN VON PRÄSIDENT DANIEL H. WELLS, 6. APRIL 1857
 
Brüder und Schwestern, ich weiß nicht, ob ich in der Lage sein werde zu sprechen, so dass alle von euch mich hören können; auch habe ich nicht das Gefühl, dass das, was ich sagen mag, von größter Wichtigkeit ist. Ich habe nie dieses Vertrauen gespürt, dem Volk das zu sagen, was ich sagen sollte. Aber ich spüre, wie ich es immer spürte, ein Interesse für die Wohlfahrt der Kirche und des Königreiches Gottes, wozu ich gehöre, und mich und alles, was ich besitze oder kontrollieren kann, für dessen Fortschritt und Aufbau zu weihen.
Wir hatten am Vormittag ein Menge Geschäftliches, das dieser Konferenz präsentiert wurde, als Leitgedanken für die Ältesten, um darüber zu predigen, und da ich die Weisung über Operationen habe, die mit der öffentlichen Arbeit und dem Bau des Tempels direkter unter meiner Verantwortung verbunden sind, war ich erfreut zu hören, dass dieses Thema unter den Leitgedanken präsentiert wurde; denn ich weiß, dass es der Wille unseres Präsidenten ist, da ich ihn oft sich auf diese Weise ausdrücken gehört habe, nämlich dass solche Verbesserungen so schnell wie möglich fortschreiten sollten, und es wird meine Bemühung sein, so lang ich damit verbunden bin, die ganze Energie, die ich besitze, für ihr Vorwärtsrollen aufzubringen. Das ist das Gefühl in meiner Brust und ich glaube, es ist das Gefühl jedes Heiligen, die Arbeiten an den öffentlichen Werken und am Tempel mit allem möglichen Fleiß vorwärts bringen zu lassen. Um dies zu tun, ist es für uns notwendig, glaubenstreu und fleißig in unseren Bemühungen zu sein, dass wir genügend Hilfe haben mögen, das Werk voranzubringen.
Durch die Berichte, die uns heute Vormittag vorgetragen wurden, ist die finanzielle Situation der Kirche gut dargelegt worden, und sie zeigen, wie Mittel in den letzten zwei Jahren eingenommen und ausgezahlt worden sind und natürlich die Menge und Art, die zur Verfügung steht.
Ihr bemerktet anhand jenes Berichts eine große Menge an Schulden von Personen – etwa $82.000, wenn ich mich richtig erinnere. Wenn diejenigen, die wissen,
 
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dass sie ungetilgte Schulden haben, und in der Lage sind, sie mit Arbeit zu tilgen, und sie mit Getreide löschen und bezahlen würden, hätte es eine echte Tendenz, das Zustandebringen wichtiger öffentlicher Pläne zu beschleunigen.
Viele dieser Schulden haben sich gegen Männer angesammelt, die sie aufgenommen hatten, als Vorräte knapp waren, und einige von ihnen sind an andere Orte umgezogen. Nun ist an sie eine Einladung ausgesandt worden, ihre Verpflichtungen zurückzuzahlen. Sie können es durch ihre Arbeit tun oder auf andere Weise, und es ist sehr wünschenswert, dass sie sobald wie möglich dieser Pflicht nachkommen.
Es gibt auch eine große Summe wegen des F.-A.-Fonds und es scheint wirklich so, dass die Brüder, die Mittel haben, ihre Schulden zu tilgen, es kaum nötig haben, eine Einladung dazu zu bekommen. Sie hatten den Nutzen aus jenen Mitteln der Gesellschaft gehabt; sie sind aus den alten Ländern durch jene Hilfsmittel an diesen Ort gebracht worden, und wenn sie hier ankommen, scheinen sich einige gleichgültig gegenüber dem Bezahlen ihrer Schulden zu sein. Alle wissen, dass dies nicht richtig ist; denn dies sollte die erste Schuld sein, die sie bezahlen sollten. Sie sollten nicht warten, bis sie reich werden, bevor sie zahlen, besonders wenn diese Schulden mit Arbeit, Lebensmitteln, Getreide, mit Roh- oder Schmiedeeisen oder irgendwelchem erhältlichem Eigentum bezahlt werden können, das in diesem Land zur Verfügung steht. Natürlich wird Geld bevorzugt, da anderes Eigentum erst in Bargeld umgewandelt werden muss, bevor es verfügbar ist, um Leute aus den fremden Ländern zu holen. Infolge dieser Tatsachen muss das Funktionieren des Fonds eine zeitlang ziemlich stark eingeschränkt werden und Kirchenmittel können in diesem Jahr nicht dafür verwendet werden, um der Einwanderung wie bisher zu helfen.
Wenn diejenigen, die dem Fond gegenüber für die Hilfe, die ihnen gewährt wurde, Schulden haben, sie zurückzahlen, um ihren Freunden zu helfen, versteht ihr nicht, dass sie die Ausgaben wiedergutmachen müssen, die jetzt gegen sie stehen? Wenn ihr dieses Thema versteht, wovon ich annehme, dass ihr es tut, werdet ihr die Verpflichtung erkennen, der ihr untersteht, wenn ihr nicht darauf reagiert, obwohl ihr in der Lage dazu seid, und es nicht so bald wie möglich tut, um anderen zu helfen, die gleichermaßen würdig sind und wünschen, an diesen Ort zu kommen. Erinnert euch an die Lage, in der ihr euch befandet, als ihr in den alten Ländern wart, und denkt über ihre Sorge kommen zu können nach, und dass es für viele von ihnen unmöglich ist, es zu tun, es sei denn durch die Hilfe des F.-A.-Fonds. Hunderten und Tausenden ist herausgeholfen worden, die immer noch ohne diese Hilfe dort wären, und Hunderte und Tausende blicken auf diesen Fond als ihre einzige Hoffnung. Ihr steht für den Gebrauch der Mittel, die ihr zur Verfügung hattet, in eurer Schuld. Werdet ihr sie zurückzahlen oder nicht? Das ist die Frage, über die ihr zu entscheiden habt. Dies ist kein Tag vieler Worte, sondern ein Tag, an dem Männer in ihrer Macht voranschreiten, in ihrer Macht und Stärke, und jene Dinge tun, die ihnen obliegen.
Der Große Cottonwood-Kanal sollte fertiggestellt sein, um das Heranschaffen von Felsbrocken für den Bau des Tempels zu erleichtern. Es ist schon viel Arbeit darauf verwendet worden, aber es ist immer noch mehr erforderlich. Die Brüder sind in dieser Sache sehr fleißig gewesen, aber wir gehen davon aus, dass wir sie für weitere Arbeit an diesem Werk aufrufen müssen. Wir sind darauf bedacht, das Wasser in diesen Kanal einzulassen, um alle Schwachstellen auszutesten, damit sie verstärkt werden können und das Werk in Gänze fertiggestellt werden kann; denn das Wasser wird für die Bewässerung wie auch für das Fahren der Boote benötigt. Werdet ihr uns eure Hilfe in diesem Unterfangen borgen? Werdet ihr es in dieser Saison vollenden, damit wir Felsbrocken für den Tempel verschiffen können? Dies wird sich durch eure Taten erweisen, wie auch durch euren Glauben.
Es sind Steinmätze aufgerufen worden und nur wenige haben sich gemeldet. Gibt es im Lande nur wenige? Wenn das so ist, können Männer dieses Handwerk bald erlernen. Werden jene, die wünschen, Arbeit zu bekommen, sofort hervortreten
 
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und diesen Zweig des Geschäfts übernehmen und den Stein bearbeiten, der für rasches Vorankommen der Arbeit am Tempel notwendig ist?
Ich dachte, ich sollte eure Aufmerksamkeit auf diese wenigen Fakten lenken. Und lasst die Brüder, die dem Volk predigen, ein Auge auf diese Dinge haben, auf das Interesse und die allgemeine Wohlfahrt des Königreiches Gottes, auf das Vorwärtsrollen des Werkes, auf den Bau des Tempels, damit wir in all diesen Dingen gedeihen mögen.
Was ist Wohlstand? Nach meinem Verständnis ist es nicht so sehr das Erreichen von Dingen dieser Welt, wie das Fortschreiten in der Erkenntnis Gottes. Was sind wahre Reichtümer? Es ist nicht so sehr das Erlangen der Dinge dieser Welt, wie das Sichern der Grundsätze und Schlüssel, die die Schätze der himmlischen Weisheit öffnen, der Erkenntnis Gottes und der Dinge, die zur Ewigkeit gehören. Dies sind die Reichtümer, nach denen wir trachten; dies ist der Fortschritt, den wir machen wollen. Um dies zustande zu bringen, ist es notwendig, in allen Dingen, die uns anvertraut wurden, treu zu sein, vor Gott ehrlich und den Ratschlägen Seiner Diener gehorsam zu sein. Ich weiß, dass ich immer so sein wollte, und ich habe mehr tun als reden wollen. Ich habe mich immer bereit gefühlt, hier oder dorthin zu gehen, wie es mir gesagt worden ist, und dieses Gefühl habe ich auch heute. Es ist mein Fleisch und Getränk, zu tun, was immer mir gesagt wird, gemäß dem besten Verständnis, das ich habe. Auf Grund dieses Prinzips, bin ich in der Lage gewesen, alles zu tun, was ich getan habe. Der Herr hat mich dazu befähigt, weil ich wahrhaftig weiß, dass ich in und aus mir selbst nicht die Kraft habe, das zu tun, was ich getan habe, seit ich in der Kirche und dem Königreich bin.
Ich habe immer das Gefühl gehabt, mich um Hilfe beim Herrn anzulehnen, und so fühle ich mich heute. Ich weiß nicht, wann ich mich schwächer oder mehr danach fühlte, mich vor meinem Gott und meinen Brüdern zu demütigen, als gegenwärtig. Es ist notwendig, dass wir uns demütigen und uns an dem Herrn, unserem Gott, anlehnen, und in Seiner Macht und Stärke hingehen und Seinem Namen die Ehre und Herrlichkeit geben, wenn wir Erfolg darin haben wollten, irgendetwas zum Wohle des Hauses Israel zustande zu bringen. Es ist Sein Werk. Er möchte nur, dass Diener es tun, und Er möchte nur bereitwillige Diener haben. Er wird niemanden zwingen, Seine Absichten zustande zu bringen; sie müssen dies aus eigenem freien Willen tun. Sie müssen es als ein Vorrecht erachten, ja, weil es ein höchst unschätzbares Vorrecht ist, es tun zu dürfen. Er gibt es uns, damit es unser Werk ist, wenn wir es tun wollen; wenn nicht, wird er es anderen geben. Er beabsichtigt nicht, uns nachzulaufen, auch nicht, dass Seine Diener es tun. Es obliegt uns, nach ihnen und dem Herrn zu trachten, so dass wir Seinen willen in Bezug auf uns erfahren und treue Treuhänder und ehrlich vor Ihm und bereitwillige Werkzeuge in Seinen Händen sind, alles zu tun, was wir tun können, um Seine Sache und Sein Königreich vorwärtszurollen. Dass uns unsere Pflicht kundgetan wird, ist alles, was wir brauchen. Danach obliegt es uns, hier und dorthin zu gehen, wie Er uns anweist und es verlangt.
Dies sind meine Gefühle, falls ich mich kenne, und sind es immer gewesen, und ich habe das Gefühl, vor dem Herrn zu frohlocken, dass ich das Vorrecht habe, mit Seinen Dienern in den Dingen, die für das Vorwärtsrollen Seines Königreiches geplant sind, Gemeinschaft zu haben und Seine Absichten auf der Erde zu erfüllen. Ich habe das Gefühl gehabt, meine Bündnisse und Verpflichtungen zu erneuern, und vor ihnen dem besten Licht gemäß zu wandeln, das ich habe, und nach mehr zu streben. Ich denke, es ist für uns alle notwendig, solche Gefühle zu haben, und ich denke, dass wir auf diese Weise besser fahren als auf die andere, wenn wir wünschen, den Saft des „Mormonismus“ in uns zu haben, wie Bruder Brigham es heute Morgen bemerkte, wenn wir wünschen Werkzeuge für das Gute in den Händen Gottes zu sein. Ich fühle mich mehr danach, Ermahnung zu bekommen als sie auszuteilen. Ich fühle mich mehr danach, zu
 
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handeln als zu reden; dennoch möchte ich keine gute Sache zurückhalten, die ich in Besitz haben mag. Ich fühle mich danach, zu tun, was der Herr wünscht und wobei er mir helfen will, es zu tun. Es kümmert mich nicht, was es ist; sofern es das Wort und der Wille des Herrn ist, sollte ich danach streben, es zu tun.
Ich habe das Gefühl, in den Händen meiner Brüder gefügig sein zu wollen, so geknetet zu werden, wie sie es wollen. Ich mag manchmal steif sein und Dinge tun, die ihnen nicht gefallen, aber sie sind mir gegenüber in diesen Dingen gnädig und freundlich gewesen und sind mit Nachsicht erfüllt gewesen. Ich fühle mich danach, mich dem Herrn mit allem, was ich habe und kontrollieren kann, und mit allem, mit dem der Herr mich segnen wird, zu weihen, und ich erbitte von Ihm als eine große Gunst, dieses mein Angebot und diese meine Weihung anzunehmen. Es ist wahr, ich habe Ihm nicht viel zu opfern; ich wünschte, ich hätte mehr; aber was ich habe, ist immer auf dem Altar geweiht worden. Ich verstehe, dass dies der Grundsatz der Erlösung ist, und ich möchte mit Erlösung gekleidet sein, damit meine Worte Worte des Trostes für das Volk sein mögen.
Ich fühle mich mehr danach, das Volk Gottes zu segnen, sowie meine Brüder und jene zu segnen, mit denen ich Gemeinschaft habe. Ich weiß, dass dies ein gutes Volk ist, und dem Herrn gefällt es, sie zu segnen, falls sie so leben, dass sie es zulassen. Er hält oft Seine Segnungen zu unserem Guten zurück. Vielleicht würden einige die Segnungen nicht zum Guten anwenden, sondern würden sich abwenden und den Glauben verleugnen; darum habe ich das Gefühl, dass Züchtigung ebenfalls gut ist. Der Herr liebt, wen Er züchtigt.
Möge der Herr uns durch diese Konferenz und durch das künftige Leben segnen und uns helfen, Seinen Willen zu tun und Seine Gebote zu halten. Und wenn wir die Segnungen des Heiligen Geistes zu irgendeinem Ausmaß auf uns ausgegossen gehabt haben, lasst uns behalten, was wir haben und nach mehr trachten. Wenn wir über wenige Dinge treu gewesen sind, lasst uns versuchen, in allem treu zu sein, was uns anvertraut ist, und Fortschritte machen. Lasst uns nach ewigen Reichtümern trachten und die Grundsätze und Schlüssel ergreifen, die die Schätze des Himmels unserem Verstand eröffnen, so dass wir für die Erfüllung unserer Pflichten besser befähigt sein mögen, so dass wir im Werk Gottes vorwärtsgehen und treue Kinder sein mögen und nach Ihm, unserem Vater, mit ganzer Herzensabsicht suchen und all die Tage unseres Lebens mit vollkommenem Herzen und bereitwilligen Sinnen Rechtschaffenheit wirken.
Möge der Herr Seine Segnungen auf uns ausgießen und mögen wir treu und fleißig in allen Dingen sein, die wir zu tun haben. Möge Er die Erde unsretwillen segnen, damit sie die Unterstützung für das Volk in den Tälern dieser Berge hervorbringen möge. Möge er Sein Werk zu seiner Zeit beschleunigen, damit wir unter allen Umständen beim Aufbau des Königreiches Gottes nützlich, mit Ihm vereint sein mögen, in Frieden wohnen, in Einigkeit und Stärke, so dass die Früchte der Rechtschaffenheit hervorspringen und hundertfältig wachsen mögen. Dann haben wir nichts zu fürchten; denn keine Macht auf Erden kann gegen dieses Volk siegen, wenn es miteinander vereint ist.
Lasst uns nach dieser Einigkeit im Geist trachten und alle Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten ablegen und uns gegenseitig stützen.
Es gibt noch viel mehr Gedanken, die vorgetragen werden könnten, aber ich glaube nicht an lange Predigten. Ich liebe es, die Brüder sprechen zu hören, und ich liebe es, selbst zu sprechen, zu sagen, was ich zu sagen haben mag, und dann aufzuhören. Ich denke, dass dies am nützlichsten ist und unsere Sinne rege und lebendig hält. Ich werde deshalb damit schließen, Gott zu bitten, uns alle zu segnen, im Namen Jesu Christi. Amen.
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