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PROPHETEN WEINEN WEGEN DER SÜNDEN DES VOLKES – EINE GENERATION SOLLTE AUF DER ERFAHRUNG DER ANDEREN FORTSCHRITTE MACHEN – VIELE SETZEN IHR HERZ AUF VERGÄNGLICHE DINGE – FÜR DIE ERHÖHUNG ALLER SIND VORKEHRUNGEN GETROFFEN – DER GEIST SOLLTE DAS FLEISCH REGIEREN – BESCHRÄNKTES WISSEN DES MENSCHEN – DAS PHÄNOMEN DER VERGESSLICHKEIT – NATÜRLICHE PHILOSOPHIE – AUSWANDERUNG
 
EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 1. FEBRUAR 1857.
 

 
Die Versammlung soll so leise wie möglich sein.
Ich möchte eine kurze Zeit in Anspruch nehmen und zu euch sprechen und ich bin nicht in der Lage, mit der Leichtigkeit zu reden, die ich mir wünschen würde, weil meine Gesundheit mich für einige Zeit gezwungen hat, mich ziemlich nah auf meine Zimmer zu beschränken. Dies ist das erste Mal, dass ich so weit gegangen bin, um zu diesem Tabernakel zu kommen, seit der Beerdigung von Jedediah M. Grant. Meine körperlichen Beschwerden wollten nicht zulassen, dass ich viel umherging und sie behinderten auch meine Bemühungen, zu sprechen und Leibesübungen zu machen. Ich bin in diesem Winter wie viele in dieser Höhe von einem Aufsteigen des Blutes in den Kopf geplagt worden. Das ist es, was mir heute Morgen Probleme macht, da ich mich kaum in der Lage fühlte hierher zu kommen.
Mit der Hilfe des Glaubens und der Gebete der Heiligen werde ich mich bemühen zu sprechen, so dass ihr mich hören könnt, und euch entsprechend meiner besten Fähigkeit aufzubauen.
Ich habe einen großen Wunsch, das Volk über den Weg des Lebens und die Erlösung zu belehren. Ich bin viele Jahre lang in dieser Arbeit in Anspruch genommen worden. Es war meine Hauptbeschäftigung, die Einwohner der Erde zu unterweisen, wie sie sich ewiges Leben sichern können. Je mehr ich mit den Grundsätzen, die zur Erlösung gehören, vertraut werde und je strenger ich mich an ihnen festhalte, umso mehr Bedeutung messe ich ihnen zu.
Wenn ich die Leute nicht immer so betrachte, wie sie wirklich sind, sehe ich sie teilweise doch so, wie sie sind, vielleicht durch ein dunkles Glas schauend und in der Vision meines Geistes auf dieses Volk schauend, das Heilige der Letzten Tage genannt wird, und den Rest der Einwohner der Erde außer Acht lassend, um meinem Verstand freien Lauf zu lassen, könnte ich laut schreien und vor dem Herrn weinen. Es erscheint mir, dass sehr viele in ihrem Verstand entsprechend dem vergangenen Benehmen der Leute, das gegenwärtige außer Acht lassend, zu sehr wie wilde Tiere oder wie die Tür in ihren Angeln sind, die sich öffnet und schließt, wie man sie betätigt, und die unsensibel ist. Dies scheint die Situation einiger Leute zu sein.
Manchmal erscheint dies merkwürdig und widersprüchlich, wissend, dass die Menschheit zum Empfangen organisiert ist und weiterhin empfängt und dass das Empfangen einer Tatsache sie nicht im Geringsten hindert eine andere zu empfangen. Es gibt keine heidnische Nation, die erwartet, dass ihre Nachkommenschaft in all dem Wissen, das sie besitzen, Fortschritte macht, und dies wird von den Eltern verlangt. Aber die christlichen Nationen, mit denen wir vertraut sind, prahlen mit ihrer Intelligenz, nehmen an, dass sie großes Wissen zu Tage legen und dass es sich bis in den Himmel auftürmt, und sie erwarten von ihren Kindern, dass sie in allen Künsten und Wissenschaften, die in ihrem Besitz sind, Fortschritte machen.
Wenn Leute das Vorrecht haben, sich ewiges Leben zu sichern, wenn ihnen die Worte des ewigen Lebens
 
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gegeben sind, welch ein Jammer ist es, dass sie nicht verstehen, wie ausgeliefert sie sind, vom Weg abzufallen und dass es in diesem Stand der Prüfung notwendig ist. Setzt einigen Leute das vor, wonach sich ihr Appetit sehnt und was er verlangt, und sie werden alles andere verlassen, sogar ihre besten Freunde. Sie werden gegen ihre besten Freunde und Wohltäter streiten, um ihr Verlangen zu stillen. Wenn ich dieses Volk anschaue, um nur von den Heiligen der Letzten Tage zu sprechen, wenn ich ein korrektes Verständnis habe, so sehen einige von ihnen für mich sehr wie das aus, was wir wilde Biester nennen. Die Leute sind belehrt von ihrer Jugend an, dass es für ihr Lernen kein Ende gibt. Sie sind von ihren Eltern belehrt worden und von ihren Lehrern, dass sie weiterhin lernen können, dass sie Wissen einlagern, die Weisheit der Welt anhäufen können, und sie sehen niemals die Zeit, es sei denn, sie werden so alt wie Methusalem oder älter, wann sie ihrem Wissensschatz etwas hinzufügen können.
Wenn ich diese Grundsätze auf die Heiligen der Letzten Tage anwende, so scheint es, wenn sie einmal erfüllt gewesen sind, wenn sie einmal mit den Worten des ewigen Lebens gefüttert worden sind, bis ihre Seelen zufrieden sind, dass sie schlussfolgern, dass das Mahl für immer andauern wird. Sie denken, dass sie niemals etwas mehr verlangen werden und sie werden leer, blass, müde, gelangweilt, dumm und bevor sie es merken, benötigen sie einen Geist der Reformation. Sie benötigen eine frische Kundgebung der Macht Gottes, um sie aufzurühren und aus ihrem Schlaf aufzuwecken, um ihnen die Schuppen von ihren Augen zu entfernen, um sie aus ihrer Lethargie aufzurütteln. Und wenn sie wieder aufgeweckt worden sind, beginnen sie zu sehen, dass sie ohne Nahrung gewesen sind. Dann können sie erkennen, dass sie die gewichtigeren Dinge vernachlässigt haben. Ich frage die Heiligen der Letzten Tage: Ist dies der Fall? Ist es wahr, dass jeder der Ältesten Israels zusammen mit seinen Frauen und Kindern die Dinge Gottes vernachlässigt und sich den armseligen, verderblichen Dingen der Erde zuwendet, und ihre Zuneigungen und Gefühle von heiligen Grundsätzen fortgezogen und auf Objekte ohne Wert gerichtet sind? Ihr könnt diese Frage in eurer Freizeit beantworten.
Ihr, die ihr Dinge versteht, wie sie sind, ihr, die ihr die Visionen der Ewigkeit erlangen könnt, deren Sinne über die Dinge jenseits dieses Tals der Tränen aufsteigen, wie kommt es euch vor? Fühlt ihr euch so, als könntet ihr über dieses Volk weinen? Ob ihr es tut oder nicht, es ist mein Gefühl. Zu beobachten, für welche nichtigen Dinge sich Männer und Frauen vom Geist des heiligen Evangeliums abwenden werden, nachdem sie einige hundert Meilen mit vielleicht einigen kleinen Prüfungen, durch die sie gehen mussten, solche, wie das Verwirrtsein durch wilde Rinder in ihren Gespannen, durch Missgeschick und Verlusten, und sie dürsten, dürsten gierig nach den eitlen und törichten Dingen der Welt und vernachlässigen den Geist und die Grundsätze des heiligen Evangeliums. Es hat sie geistig getötet, durch solchen Kummer, solche Entbehrungen und Prüfungen zu gehen.
Ihr mögt über diese Gedanken in euren Herzen nachdenken, in eurer Freizeit. Solches Betragen ist für mich eines der erstaunlichsten Dinge, die ich jemals erlebt oder gesehen habe, dennoch habe ich Gründe zu denken, dass ich die natürlichen Ursachen verstehe, warum Leute so sind, wie sie sind.
Vor Jahren schmeichelte ich mir selbst damit, dass, wer immer die Lehre der Erlösung annahm, so lebt, als sei er durch das enge Tor eingetreten. Hierin habe ich mich aber geirrt. Wenn wir heute die gewaltigen Mengen versammelt hätten, die den Namen Christi auf sich genommen haben, die in den neuen und ewigen Bund eingetreten sind, dem Herrn, unserem Gott zu dienen, diejenigen, die das Evangelium der Erlösung angenommen haben, das durch Seinen Propheten und Seher in den letzten Tagen offenbart worden ist, und dann diejenigen ausgelesen hätten, die immer noch ruhig und standhaft im Glauben stehen, so würdet ihr sehen, dass nur ein kleiner Teil von der gewaltigen Versammlung
 
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den Glauben bewahrt hatte. Die weit größere Anzahl befände sich auf der linken Seite. Wenn ihr sie persönlich fragen würdet: „Nachdem ihr das Evangelium gehört, geglaubt und angenommen hattet, dachtet ihr, dass ihr jemals den Glauben verlassen würdet?“, würde jeder Mann und jede Frau antworten: „Nein, nein, ich werde bis in den Tod glauben und gehorchen; keine Macht auf Erden wird mich der Segnungen des Evangeliums, das ich angenommen habe, berauben; denn ich habe alles dafür geopfert.“
Noch einmal – würden nicht Tausende, die ihre Väter, Mütter, Kinder oder Mitarbeiter um des Evangeliums verlassen haben, aber jetzt in den Geist der Welt eingehüllt sind, antworten, wenn sie gefragt werden, ob sie wissen, dass dieses Evangelium wahr ist: „Wir glauben daran“, und wenn sie gefragt werden, ob Joseph Smith ein Prophet war, antworten sie: „Wir glauben es.“ Fragt solche Personen, warum sie sich nicht mit den Heiligen sammeln, und zehntausende Hindernisse, die präsentiert würden, würden sich wir Berge auftürmen und sie davon abhalten, sich zu sammeln. Fragt sie, warum sie nicht ihren Zehnten zahlen und sie haben zehntausend Entschuldigungen und Gründe zu äußern. Fragt sie, warum sie nicht etwas für das Evangelium tun, und belehrt sie, wenn sie ihren Zehnten nicht zahlten und sich auch nicht mit den Heiligen sammeln können, hinauszugehen und ihren Nachbarn zu predigen, und sie werden euch sagen: „O, meine Nachbarn sind ziemlich reich, sie sind gute Leute. Hier sind die Methodisten, Baptisten, Presbyterianer usw. und sie sind gute Leute und ich habe wirklich nicht das Gefühl, dass es meine Pflicht ist, ihnen zu predigen.“ Wo sind solche Personen? Sie befinden sich in der Finsternis, sie sind abgefallen. Eine weitere große Klasse, die ihr finden werdet, ist in offener Rebellion gegenüber dem Glauben aufgetreten, gegenüber jenen Grundsätzen, von denen sie einst bezeugten, dass sie wahr sind, und dies sogar durch die Macht des Heiligen Geistes.
Verlasst nun diese gewaltige Menge und kommt an diesen Ort. Hier ist die Sammlung des Volkes. Hier ist der Kadaver und die Adler sammeln sich an diesem Ort. Hier sind sie zu Tausenden und zu Zigtausenden. Schaut durch die gewaltige Menge vor mir und durch die Bewohner dieses Territoriums und dann geht in die Vereinigten Staaten und nach Europa und die Inseln des Meeres und sammelt alle, die behaupten, Heilige der Letzten Tage zu sein, und wie viele von ihnen befinden sich auf dem Weg, um durch das enge Tor zu gehen? Wie viele gehen, um mit den Göttern gekrönt zu werden? Ihr werdet alle zugeben, dass diese Frage schwer zu beantworten ist. Denkt ihr, dass eine Hälfte von ihnen beim engen Tor eintreten, an den Engeln und den Göttern vorübergehen und eine celestiale Erhöhung empfangen wird? Ich bete, dass es so sein möge, auch wenn sie es nicht glauben.
Gibt es irgendjemanden, der dieses Vorrechts beraubt ist? Nein, nicht einer. Hat der Herr ein Hindernis in den Weg einer Person geworfen, um ihn des Vorrechts zu berauben, erhöht zu werden? Nein, nicht eines, aber alles, was getan werden könnte, ist getan worden. Jede Vorkehrung, die getroffen werden könnte, ist getroffen worden. Jedes Gesetz, das eingesetzt werden könnte, um das Volk zu ermutigen und zu erbauen, ihren Glauben zu mehren, ihre Erkenntnis, ihr Verstehen und um sie zu Leben und Erlösung zu führen, hat der Herr diesem Volk gebracht. Dem Herrn kann also keine Schuld gegeben werden. Muss man den Engeln die Schuld geben? Behindern sie das Volk? Nein. Werfen die Geister der Gerechten Blöcke vor das Volk oder fesseln sie ihre Hände oder bringen sie sie vom rechten Pfad ab? Nein.
Denkt ihr, dass eine Hälfte des Volkes gemäß jeder bekannten Pflicht wandelt, dass sie handeln und arbeiten, dass sie sich auf dem geraden und schmalen Pfad befinden, der zum Leben führt? Beantwortet diese Frage in eurer Freizeit. Dennoch wird jeder anerkennen, dass alles, was der Herr für unsere Erlösung tun könnte, getan worden ist. Der ganze Himmel ist versessen darauf, dass das Volk errettet wird. Die Himmel weinen über das Volk, wegen ihrer
 
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Herzenshärte, ihres Unglaubens und ihrer Langsamkeit zu glauben und zu handeln.
Ihr seid den ganzen Tag belehrt worden, dass ihr euch in einer Welt der Sünde befindet. Ihr seid euer ganzes Leben lang belehrt worden, dass die Saat der Sünde in eure sterblichen Körper gesät ist. Ihr seid belehrt worden, dass der Geist gegen das Fleisch Krieg führt und das Fleisch gegen den Geist, dass der Geist jedes Mannes und jeder Frau, der in das celestiale Reich gelangt, das Fleisch überwinden muss, gegen das Fleisch Krieg führen muss, bis die Saat der Sünde, die ins Fleisch gesät ist, dem Gesetz Christi zur Unterwerfung gebracht ist. Dies ist euch von eurer Jugend an gelehrt worden. Es gibt keine Gemeinschaft im Christentum, die diese Grundsätze nicht gelehrt hat, und ihr habt sie in eurer Bibel gelesen, als ihr Kinder wart. Eure Mütter lehrten euch, dass ihr euch in einer Welt der Sünde befändet und dass der Feind der Rechtschaffenheit allzeit bereit ist und darauf achtet, jeden zu überwinden. Ihr antwortet sofort: „Wir glauben an diese Lehre“, und dennoch machen wir Tag für Tag, Woche für, Monate für Monat, Jahr für Jahr so weiter wie bisher. Einige werden sagen: „Ich ließ gestern meiner üblen Leidenschaft freien Lauf, und ich werde ihr heute wieder freien Lauf lassen und ich werde das Fleisch den Geist überwinden lassen. Ich werde meinen Geist meinen üblen Leidenschaften und bösen Einflüssen, die der Feind Christi in den menschlichen Organismus gesät hat, unterwerfen. Ich werde die Zunge sprechen lassen, was ihr gefällt, ich werde meinen Nächsten beschimpfen. Wenn ich mich schlecht fühle, werde ich Gott lästern. Ich werde meinen Bruder oder meinen Nachbarn betrügen“, und so unterwerfen sie den Geist dem Fleisch, bis der Herr, der Allmächtige, das Licht der Wahrheit von solchen Personen zurückziehen wird, und sie werden überlassen werden, wenn nicht sogar abzufallen, Joseph als einen Propheten zu leugnen, Jesus als den Erretter und Heilige Schrift und all die Offenbarungen von Gott als possenhaft zu erachten. Sie werden im Finstern gelassen, um sich in Kummer im Fleisch zu wälzen und in der Geisterwelt können sie niemals erhöht werden.
Ist es also kein Wunder, dass diejenigen, die im Himmel wohnen, über das Volk weinen sollten? Wundert ihr euch jetzt, dass die Propheten in alten Zeiten immer über das Volk weinten, dass Joseph immer über das Volk in seinen Tagen weinte? Falls ihr euch wundert, ich tue es nicht.
Hier auf den Berggipfeln befindet sich ein große Zahl von Heiligen der Letzten Tage und direkt vor jedem einzelnen befindet sich ewiger Tag oder ewige Nacht, ewiges Licht oder ewige Finsternis, ewige Liebe oder ewiger Hass, ewige Herrlichkeit oder ewiges Elend. Dies würde eine Menge an Erklärung erfordern, um es eurem Auffassungsvermögen nahezubringen, so dass ihr verstehen könnt. Aber ich benutze eine Sorte dieser Erklärungen, um eine Vorstellung von dem Gegenteil der Herrlichkeit zu vermitteln, die genau für das Volk vor mir bereitet ist. Der Herr hat alles getan, was er in Gerechtigkeit und Wahrheit tun kann. In Seiner Gnade und in Seinem Langmut und in Seiner Freundlichkeit gibt es nichts, was Er vernachlässigt hat, um diesem Volk Macht in den Besitz zu geben, sich ewigen Tag, ewigen Frieden an Stelle von ewigem Elend zu sichern. Ewige Herrlichkeit, ewiges Glück, ewige Schönheit, Macht, Erhöhung, Exzellenz und jede gute Sache sind für die Ältesten bereitet, die jetzt vor mir sitzen, um in die Gegenwart des Vaters und des Sohnes einzutreten, wo sie erhöht werden, bei den Göttern sitzen, mit Unsterblichkeit und ewigem Leben gekrönt werden, die Väter, nicht nur vieler Nationen, sondern einer endlosen Nachkommenschaft, die Gründer nicht nur eines Königreiches, sondern einer endlosen Ketten von Königreichen werden könnten.
Es kann nicht mehr getan werden, als schon getan worden ist.
Wie viele von denen, die jetzt auf mich schauen, werden ihr Leben so ordnen, dass sie sich ewiges Glück und ewige Erhöhung sichern werden? Denkt ihr, dass die Hälfte dieser Versammlung diese Frage beantworten wird? Ich bete,
 
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dass dies der Fall sein möge, ob ich es glaube oder nicht.
Seht ihr Leute ihre ewige Wohlfahrt vernachlässigen? Bei einigen herrscht das Gefühl vor: „Wir kennen diese Dinge nicht, wir haben diese Dinge nicht gesehen, wir verstehen nicht, dass für die Glaubenstreuen ein Reich bereitet ist, wir verstehen nicht, dass für diejenigen ein Ort bereitet ist , die wild sind, für diejenigen, die nicht glauben, für diejenigen, die die Wahrheit und das Evangelium vernachlässigen, wenn es ihnen in den Besitz gegeben worden ist. Wir wissen überhaupt gar nichts über diese Dinge.“ Ist dies so? Was sagt ihr, Brüder und Schwestern? Habt ihr den Vater und den Sohn gesehen? Wisst ihr, wo sie leben? „O, nein.“ Habt ihr die Höfe der Herrlichkeit gesehen, sind sie eurem Blick geöffnet worden? „O, nein.“ Was kommt als Nächstes? Der Geist des Unglaubens nimmt in euren Herzen Platz. Der Feind, das Böse, das in der Welt ist, das Trübsal und Kummer und Verwirrung verursacht hat, ist mit euch, ist euer ständiger Begleiter und redet euch ständig ein, dass ihr über diese Dinge nichts wisst. Folglich seid ihr ohne die größte Sorge und die Ausübung des Glaubens und strenge Anwendung der Erfordernisse des Himmel im Leben überlassen, den Geist des Unglaubens zu trinken.
Auf diese Weise werden Leute in Finsternis gelassen, sie verstehen die Dinge Gottes nicht, vernachlässigen ihre Erlösung und gehen kriechend und tastend ihren Weg durch diese Welt, ohne dass ein Strahl des Lichts auf ihren Pfad scheint, und hoffen, dass es einen Gott gibt, und falls es einen gibt, dass Er gnädig mit ihnen sein wird, und sie denken, falls es einen Himmel gibt, dass sie dorthin gehen wollen. Falls es ein solches Wesen wie einen Erretter gibt, hoffen sie, dass sein Blut für ihre Sünden sühnen wird, und falls es irgendwelche Wesen wie Engel gibt, hoffen sie, dass sie nach und nach aufgelesen werden. Es kann wie folgt zusammengefasst werden: „Falls es einen Gott gibt, o, sei mit mir gnädig!“ Ihr wisst nicht, nicht wahr? „O nein, wir können es nicht wahrnehmen.“
Lasst mich eine Frage stellen, bevor ich fortfahre. Wie fühltet ihr euch, als der Geist des Evangeliums das erste Mal in eure Herzen eintrat, als das Licht des Evangeliums das erste Mal in euren Verstand schien? Hattet ihr damals irgendwelche solche Gefühle in euch? Hattet ihr irgendwelche Zweifel? Wie habt ihr geredet, als ihr das erste Mal aufstand, um zu bezeugen, dass das Buch Mormon war wäre, dass Joseph ein wahrer Prophet wäre, dass dieses Werk von Gott wäre, dass der Herr, der Allmächtige, sich in diesen unseren Tagen offenbart hat? Hattet ihr irgendwelche Zweifel? „Nein, ich konnte nicht anders, als von diesen Dingen Zeugnis zu geben; ich war so voller Licht und Frieden.“ Hasstet ihr damals irgendjemanden? „Nein. Ich war mit Frieden und Einheit erfüllt, ich liebte Gott und all die Werke Seiner Hände. Es gab keine Wut, keine Bosheit oder Zorn in mir.“ Fühlt ihr euch jetzt auch so? Viele von euch würden mir sagen: „Nein.“ Seid ihr in jenem Geist und Gefühl geblieben? Ihr werdet antworten: „Nein.“
Ihr sagt zu euch selbst: „Ich glaube an das Evangelium, ich glaube, dass der Herr die Wahrheit in Bezug auf sich, in Bezug auf den Sohn, in Bezug auf Engel, Erlösung, ewige Erhöhung usw. offenbart hat. Ich gebe zu, dass all dies wahr ist.“ Also müsst ihr zugeben, dass wir organisiert sind, um alle Herrlichkeit, Macht und Exzellenz zu erben, um mit ewiger Erlösung und Erhöhung erfüllt zu werden, um die Söhne Gottes zu werden, wie der Apostel sagt, „um Götter, ja, die Söhne Gottes“ zu sein, Väter, die andauern werden und deren Nachkommenschaft nie enden wird, auch wenn der Apostel sich von diesem Punkt sehr schnell abwendet, weil das Volk nicht bereit war, es zu empfangen. Ihr stimmt der Tatsache zu, dass wir ausdrücklich für den Zweck organisiert sind, mit den Göttern erhöht zu werden.
Ihr besitzt die Worte des ewigen Lebens. Was kommt als Nächstes? Nehmt eure eigene Philosophie. Wenn ich organisiert und befähigt bin, diese Herrlichkeit und diese Erhöhung zu empfangen, muss ich der Freund dessen sein, der mich
 
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hervorgebracht und diese Erhöhung eingerichtet hat. Ich muss zu keiner Zeit Sein Feind sein. Wieder sagt ihr: „Wir sind organisiert, um Götter zu werden, ja, Söhne Gottes, um unabhängig zu handeln.“ Ihr erwartet, die Zeit zu sehen, wann ihr Welten um Welten unter Kontrolle haben werdet, falls euer Dasein andauert. Nehmt zum Beispiel Abraham. Ihr könnt die Verheißung, die ihm und wieder Jesus gegeben wurde, lesen: „Nun“, sagt ihr, „wir sind, um Königreiche, Throne, Fürstentümer, Mächte, Herrschaftsbereiche usw. zu haben.“ Könnt ihr es in diesem Buch lesen? Dies ist das Alte und das Neue Testament, über das wir von Jugend an belehrt wurden zu glauben, dass es das Wort Gottes ist. Wenn ich diese Segnungen empfangen soll, werde ich ein unabhängiges Wesen sein, wie diejenigen, die in der Ewigkeit wohnen. Wenn dies der Fall ist, so lasst mich einen Augenblick pausieren und meine eigene Philosophie benutzen. Wie kann ich mich als Freund Gottes erweisen, der all diese Herrlichkeit in meiner Erreichbarkeit platziert hat, wenn Seine Einflüsse nicht von mir zurückgezogen werden, um zu sehen, ob ich Sein Freund sein werde oder nicht? Zu dem Zeitpunkt, wenn ihr die größten Segnungen durch die Bekundungen der Macht und des Geistes Gottes empfangt, könnte der Herr euch sofort euch selbst überlassen, damit ihr euch dieser Erhöhung als würdig erweisen könntet. Große Scharen zur Rechten und zur Linken könnten in Unglauben versinken, wenn dieser Geist und diese Macht von ihnen zurückgezogen sind, und sie wissen nicht, ob es einen Gott gibt oder nicht. Fragt sie: „Was habt ihr gestern wahrgenommen und erlebt?“ Die Antwort ist: „Ich weiß nichts darüber. Ich kann dieses Haus sehen, ich kann die Sonne sehen, ich kann Männer und Frauen sehen, aber mehr kann ich nicht sagen.“ „Glaubst du, was du gestern glaubtest?“ „Ich weiß nicht.“
Kann ein Mensch auf Grund eines anderen Grundsatzes erhöht werden? Wenn Menschen sich selbst überlassen sind, dann bekunden sie ihre Redlichkeit, indem sie sagen und fühlen: „Ich bin der Freund Gottes.“ Erkennen dies alle Leute? Wenn ja, so lasst mich euch sagen: Sie würden schnell an ihrer Redlichkeit festhalten. Wenn der Verstand eines Menschen von Finsternis eingenebelt ist, wenn er die erste Sache über die Religion, an die er glaubt, nicht kennt, dann, weil der Schleier so weit gefallen ist, dass er auf Grund der Organisation seiner eigenen Person handeln mag, die dazu gedacht ist, so unabhängig wie die Götter am Ende zu handeln. Wenn euch dies vollkommen bewusst ist, dann seid ihr bereit, euer Leben für die Sache Gottes und für Sein Volk niederzulegen, wenn ihr auf Grund eurer eigenen Redlichkeit und Philosophie handelt.
Eine der größten Prüfungen, die an den Sohn Gottes herankam, als er im Fleisch war, an den Menschen, den wir als unseren Erretter erachten, war, als der Pöbel ihn in Besitz hatte. Sie spuckten ihn an, geißelten ihn, verspotteten ihn und machten eine Dornenkrone und setzten sie auf sein Haupt (und ich möchte euch versichern, dass sie so auf seinem Kopf platziert war, dass es zu bluten begann) und sagten zu ihm: „Hier ist dein Kreuz, du armseliger, wertloser Frechdachs. Nimm es und trage es zu diesem Hügel; denn dort werden wir dich darannageln.“ Wie würdet ihr euch zu einem solchen Zeitpunkt fühlen und genau zu der Stunde und dem Augenblick, wann dieser Körper leidet. Würde sich dann der Vater zurückziehen und sagen: „Nun, mein Sohn, ich werde sehen, ob du dich als würdig erweist oder nicht.“ Ging er zum Hügel hinauf? Ja, und er trug das Kreuz, bis er darunter zusammenbrach. Dann nahmen sie es und gingen weiter und er unterwarf sich geduldig dem Willen seines Vaters.
Werdet ihr euch geduldig dem Willen eures Vaters in der Stunde der Finsternis unterwerfen? Werdet ihr sagen, dass ihr Freunde Gottes seid? O Schande! Viele von euch werden es nicht in der Stunde der Finsternis sagen. Nehmt diese Heiligen der Letzten Tage, die Ältesten Israels, und lasst viele von ihnen dorthin gehen, wo sie hören können, wie der Name Jesu Christi und der Name ihres Vaters und Gottes verlästert wird, und sie werden wie unberührt davon vorübergehen und werden weder einen
 
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Muskel noch eine Sehne ihres Organismusses bewegen. Es bedeutet ihnen nichts im Vergleich dazu, wenn nur im Geringsten gegen ihren teuren Namen gesprochen worden wäre. Sprecht gegen William, John oder Thomas und ihr werdet dann sehen, wie sich das Feuer des Ärgers in jener Person erhebt, während sie gleichzeitig gegen ihren Vater und Gott, gegen ihren Erretter, gegen den Propheten und gegen ihre heilige Religion sein könnten. Leute können darüber so sehr wie über eine Zunge der Verleumdung schockiert sein, ohne dass ein Wort dazu gesagt oder ein Blick der Missbilligung darüber gegeben wird. Aber, meine lieben Brüder, diese heiligen Männer und Frauen (entschuldigt, wenn ich den Gedanken ein wenig parodiere), eure Namen sind euch so teuer, dass ihr sofort zum Kampf bereit seid, wenn jemand nur ein Wort gegen euch ausspricht.
Wenn ihr wissen wollt, was ihr tun solltet, wenn ihr einen Mann den Namen Gottes verlästern hört und ihr spürt, dass zehntausend Teufel um euch sind, um zu sehen, ob ihr für eure Religion seid, schlagt den Mann nieder, der Gott lästert, und sagt: „Wenn ich nicht beten kann, so kann ich doch für meine Religion und meinen Gott kämpfen.“ Wenn ihr in Finsternis seid, ist es für euch die Zeit, eure Redlichkeit offen zu zeigen und zu beweisen, dass ihr dessen Freunde seid, der euch zu dieser Herrlichkeit und zu diesem ewigen Leben berufen hat.
Wollt ihr wissen, wie ihr in euren Familien beten sollt? Ich habe euch sehr oft gesagt, was ihr tun sollt, wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr kein Teilchen des Geistes des Gebets bei euch habt. Holt eure Frauen und Kinder zusammen, verschließt die Tür, so dass keiner von ihnen hinaus kann und begebt euch auf eure Knie. Und wenn ihr das Gefühl habt, fluchen und schwören zu wollen, bleibt auf euren Knien, bis sie ziemlich müde geworden sind und sagt: „Hier bin ich. Ich werde meinen Schöpfer oder meine Religion nicht beleidigen, auch wenn ich mich innerlich wie die Hölle fühle, sondern ich werde auf meinen Knien bleiben, bis ich diese Teufel um mich herum überwinde.“ Dies wird mir beweisen, dass ihr die Freunde Gottes seid, dass ihr mit Redlichkeit erfüllt seid. Dies ist für jeden gut, dies in der Stunde der Versuchung und Finsternis zu praktizieren. Sagt: „Ich bin der Freund Gottes und wenn du Ihn beleidigst, werde ich dich beleidigen.“ Dies ist, was Abraham immer tat. Er nahm ab und zu seine Diener und ging hinaus und züchtigte die armseligen, elenden Charaktere, die das Priestertum, das er trug, ins Lächerliche zogen.
Hier sind die Leute, die sagen, dass sie Heilige der Letzten Tage sind. Nun, wenn ihr eure eigene Lage verstehen könnt, werdet ihr vielleicht besser wissen, wie man mit sich selbst umgeht und wie man sich kontrolliert, wie ihr eure Neigungen, eure Leidenschaften, Begierden und den Willen unterwerft, und lasst den Geist der Wahrheit, den der Herr euch gegeben hat, beginnen und besiegen und überwinden, Schritt für Schritt, bis ihr die Beherrschung im Geist erlangt. Dies bereitet den Körper auf eine Auferstehung und auf das ewige Leben vor. Ihr könnt nicht ewiges Leben erben, wenn eure Begierden nicht dem Geist, der in euch lebt, zur Unterwerfung gebracht worden sind, jenem Geist, den unser Vater im Himmel gab. Ich meine den Vater unserer Geister, jener Geister, die Er in diese Körper gab. Der Körper muss dem Geist vollkommen zur Unterwerfung gebracht werden, sonst können eure Körper nicht erweckt werden, um ewiges Leben zu erben. Wenn sie hervorkommen, müssen sie in einem niedrigerem Reich leben. Sucht fleißig, bis ihr alles dem Gesetz Christi zur Unterwerfung gebracht habt.
Was die Kenntnis des Volkes betrifft - was wissen sie? Sie wissen viele Dinge. Was wissen sie nicht? Zehntausend- und millionenmal mehr als sie wissen; denn sie wissen verhältnismäßig wenig. Das Wissen, das wir haben, haben wir durch Erfahrung erlangt. Niemand könnte wissen, dass er ein Gebäude bauen könnte, wenn er nicht an die Arbeit gehen und es versuchen würde. Würde er an die Arbeit gehen und ein Gebäude errichten , wüsste er danach, dass er wusste, wie man es macht.
 
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Einige Dinge wisst ihr und es gibt sehr viele Dinge, die ihr nicht wisst. „Kannst du irgendetwas erwähnen, das wir nicht wissen?“ Ja, wir könnten sehr viele Dinge aufzählen und danach nur einen kleinen Teil dessen erwähnen, der dem Menschen unbekannt ist. Ich möchte jene Klasse aus dieser Versammlung nehmen, die nichts über Gott, Himmel, Erde oder Hölle weiß, über nichts als nur das, was sie mit ihren natürlichen Sinnen wahrnehmen, und fragt sie: Könnt ihr mir euren eigenen Ursprung nennen? Ich wäre froh, eine solche Person sehen zu können, aber sie ist nicht gefunden worden. Nehmt einen Mann, der über diese Dinge nichts weiß, und er kann seinen Ursprung nicht nennen.
Und noch einmal – bei aller Weisheit, die es in der Welt gibt – ich kann euch auf eine andere Sache verweisen, die ihr nicht wisst. Ihr wisst nicht, wie man die Urelemente nimmt und einen Körper wie denjenigen zu organisieren, wie ihr ihn besitzt. Ihr mögt die chemischen Geräte des größten Laboratoriums nehmen und in diese Berge gehen und sehen, ob ihr mit all eurem Wissen und euren Geräten einen menschlichen Körper machen könnt, der atmen kann, geschweige denn einen Geist. Ihr könnt es nicht. Ihr wisst also nicht wie.
Würden wir die Frage Stellen, wie wir hierher kamen, könnten wir sie nicht beantworten. Wir wissen, dass wir hier sind, und wir wissen, dass wir leben. Wir wissen, dass wir sehen, hören, riechen usw. durch das System unserer Sinne. Wir wissen, dass wir unseren Appetit befriedigen können, wenn wir etwas Gutes zu essen und eine Fülle davon haben, und wir wissen auch, dass wir wieder hungrig werden. Wir werden schläfrig, wir erwachen und gehen unserem Geschäft nach. Die wilden Tiere wissen dies alles, auch wenn ihre sinnlichen Mächte nicht so scharf sind und sie nicht eine solch große Reichweite haben, wie die der menschlichen Familie. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich besonders auf die Dinge dieser Erde.
Die Heilige Schrift sagt, dass der Mensch als ein wenig geringer als die Engel erschaffen ist, dennoch weiß die Mehrheit nicht, ob es einen Gott gibt. Sie wissen noch nicht einmal, ob es irgendeinen Nutzen hat, zu unserem Vater im Himmel zu beten, und auch nicht ob sie dort einen Vater haben. Wir wissen nicht, wie man einen Grashalm auf der Erde wachsen lässt, oder einen Baum oder irgendeine andere Art der Vegetation. All dies befindet sich jenseits unserer Kenntnis. Sie wachsen, aber wir verstehen nicht wie. Sie werden aus den Elementen hervorgebracht, aber versuchen wir, die Elemente zu organisieren und einen Kürbis wachsen zu lassen, versagen wir. Es befindet sich jenseits unserer Kenntnis.
Wir wissen durch Beobachtung, dass sich diese Erde auf ihrer Achse dreht, dass sie ihre Umlaufbahn hat und ihre jährlichen Zeiten vollzieht. Wir wissen durch Beobachtung, dass das Firmament von kleinen flimmernden Lichtern erfüllt ist. Der Astronom sagt, dass er weiß, dass viele dieser Lichter eigentlich für solare Systeme Sonnen sind, genauso wie unsere Sonne es für uns ist. Weiß er das? Ist er dort gewesen, um es zu sehen? „Nein.“ Er mag also getäuscht worden sein. Die Augen des Menschen werden oft getäuscht. Sie haben ihre Augen, Ohren und alle Sinnesorgane auf eine Person gerichtet gehabt und sind sich sicher gewesen, dass sie sich mit ihr unterhielten und sie ansahen, während zur gleichen Zeit diese Person einhundert Meilen von ihnen entfernt war. Sie waren sich sicher, dass sie sie mit ihren natürlichen Ohren sprechen hörten, dennoch wurden sie getäuscht. So mag der Astronom durch seine machtvollen Gläser getäuscht worden sein. Aber jedes Argument in der Welt könnte euch nicht glauben lassen, dass diese Sterne oder Lichter nicht da wären. Ihr seht sie. Angenommen unsere optischen Mächte sind alle getäuscht worden, gerade so wie sie es in einigen Fällen sind. Es gibt eine Menge Beweise, dass der optische Nerv getäuscht worden ist, selbst durch ein Glas, und Personen glaubten Dinge zu sehen, die sie in Wirklichkeit nie sahen.
Auf Grund natürlicher Grundsätze, die
 
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das Licht des Geistes auslassen, das Licht der Offenbarung, oder sagen, dass es keinen Gott gibt, und dies ist bei der natürlichen Philosophie der natürlichen Welt und des natürlichen Glaubens und bei den Vorstellungen jener der Fall, die deistische Grundsätze einsaugen – sie wissen nicht, ob es die Sonne ist oder nicht, die auf uns herabscheint. Sie spüren die Wärme, sie denken, sie sehen die Sonne. Aber wenn euer optischer Nerv euch täuschen kann, kann auch der Astronom getäuscht worden sein. „Nein“, sagt er, „ich kann nicht getäuscht werden“, und diese Versammlung sagt: „Wir können nicht getäuscht werden; wir wissen, dass wir dich heute predigen hören. Wir sehen dich heute auf dem Podium und die ganze Erde kann uns nicht das Gegenteil glauben lassen.“ Mag sein, ihr seid getäuscht worden. „Aber wir können uns darin nicht irren; wir wissen, dass es sicher ist.“ Angenommen ihr geht nach Hause und schlaft heute Nacht sehr gesund und es würde zufällig eine Benommenheit über euch kommen, die euch vergessen ließ, was sich heute ereignet hat. Ich habe solche Begebenheiten gekannt. Angenommen ihr vergesst morgen, was sich heute in diesem Tabernakel zugetragen hat, und jemand würde vorbeikommen und euch fragen, ob ihr euch an das erinnert, was Bruder Brigham gestern sagte, so würdet ihr sagen: „Ich habe ihn überhaupt nichts sagen gehört.“ Man würde sagen: „Du warst in der Versammlung und wir sahen dich.“ Ihr würdet antworten: „Welche Versammlung? Ich war auf keiner Versammlung.“ „Erinnerst du dich nicht, dass du gestern zur Versammlung gingst?“ „Nein“. Kanntet ihr jemals eine Person, die so vergesslich war? Nun, es ist nicht merkwürdiger als viele andere Vergesslichkeiten, nicht ein Bisschen.
Ein Kind sagt: “Mutter, wo hast du diese Schere hingetan, oder dieses Strickzeug?“ Oder: „Was hast du mit deiner Pfeife gemacht.“ Die Antwort ist: „Ich habe sie zurückgelegt.“ „Aber du musst sie seitdem gehabt haben.“ „Diskutiere nicht mit mir, Kind“, während sie die ganze Zeit die Pfeife in ihrem Mund hatte. Ich bringe diese kleinen Dinge an, um sie mit größeren Dingen zu vergleichen. Habt ihr nicht Dinge sorgfältig weggelegt und sie gänzlich vergessen, und wenn ihr sie zufällig gefunden habt, hatten sich eurem Verstand alle Umstände geöffnet und ihr sagtet: „O, ich weiß jetzt alles über sie, aber ich war vorher nie in der Lage, sie ins Gedächtnis zu rufen, da die Dinge so sorgfältig weggelegt waren.“ Dies ist nicht merkwürdiger als es für euch ist zu vergessen, als euer Geist in eure Körper kam; denn ihr kamt unter einem Bündnis hierher, um an einem Tag der Finsternis zu beweisen, dass ihr Freunde Gottes seid und unter einem Bündnis steht, dass ihr alles vergessen würdet, was vor eurem Hierherkommen geschehen war.
Was wisst ihr? Alles, was ihr außer dem wisst, was Gott euch gelehrt hat, ist für euch nicht viel wert, was ich auf meine Verantwortung hin sagen möchte. Ihr wisst, dass die Sonne scheint, ihr könnt die Sterne in einer klaren Nacht leuchten sehen. Ihr wisst, dass ihr euch glücklich fühltet, als ihr das Evangelium der Erlösung in England, im Staat New York, in Vermont usw. annahmt, dass eure Herzen voller Freude und Frieden waren, dass ihr euch so fühltet, als würde der Himmel auf euch herablächeln, und dass alles um euch herum Herrlichkeit wäre. Es gab keine Bosheit, keinen Zorn oder Wurzel der Bitterkeit in euch, aber seither ist eine Wolke über euch gekommen, der Schleier ist über die Vision eures Verstandes gefallen und ihr seid überlassen worden, selbst zu handeln. Ihr wisst dies alles.
Was wisst ihr auf Grund natürlicher Grundsätze? Ich sage nicht natürliche Philosophie, weil meine Religion natürliche Philosophie ist. Ihr habt mich nie eine Lehre predigen gehört, die kein natürliches System in sich hat, und die, wenn sie verstanden wird, so leicht zu begreifen ist, wie zwei und zwei vier ist. All die Offenbarungen des Herrn, des Allmächtigen, an die Menschenkinder und alle offenbarten Lehren der Erlösung beruhen auf natürlichen
 
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Grundsätzen, auf natürlicher Philosophie. Wenn ich diesen Begriff verwende, benutze ich ihn als Synonym für den Plan der Erlösung. Natürliche Philosophie ist der Plan der Erlösung und der Plan der Erlösung ist natürliche Philosophie. Ich brauche in Bezug auf das, was ihr nicht wisst, nichts mehr zu sagen.
Ich habe euch gezeigt, indem ich kleine Umstände aus dem täglichen Leben als Beispiele anführte, dass Leute dazu neigen, heute zu leugnen, was sie gestern wussten. Und ihr wisst, dass ihr mit anderen über diese kleinen Dinge, die sich ereignet haben, diskutiert habt, nachdem die damit verbundenen Umstände aus eurem Gedächtnis verschwunden waren. Es ist in Bezug auf eure Religion genauso. Und wenn ihr zu den allmächtigen Philosophen kommt, zu denen, die denken, dass sie so viel wissen, befinden sie sich im selben Dilemma. Ihre optischen Nerven und ihre Gläser mögen sie allesamt täuschen. Außer wenn jemand durch den Grundsatz der Ewigkeit belehrt worden ist und es ihm durch diese Grundsätze, die bei den Göttern heimisch sind, versichert worden ist, mag er im Zweifel sein, weil es ein zweifelhafter Fall ist. Alles ist zweifelhaft, außer das, was vom Allmächtigen in Seinen Offenbarungen zu Seinem Volk kommt.
Ich möchte nun etwas über unsere Einwanderung in dieser Saison sagen. In den Vorsehungen Gottes, werdet ihr, wenn es verstanden wird, sehen, dass sich eine Sache auf die andere auswirkt. Die Vorsehungen Gottes sind natürliche Grundsätze, wenn sie alle verstanden werden, aber ihr nehmt hier ein wenig und dort ein wenig, und ihr lasst die Leute in Geheimnissen und Zweifel und sie werden sagen, dass sich wundervolle Dinge ereignet haben, während ihr gleichzeitig finden werdet, dass sie sich auf Grund natürlicher Grundsätze ereigneten.
Vor dem Tod Josephs sagte er, dass die Zeit kommen würde, wann die Heiligen froh sein würden, ein Bündel unter die Arme zu nehmen, falls sie eines bekommen könnten, und in die Berge aufzubrechen, und sie würden dorthin fliehen, und dass sie froh wären, wenn sie die Kleidung in Leinen eintauschen könnten, um damit aufzubrechen und mit nichts in die Wildnis zu gehen, um der Vernichtung zu entkommen, die über die Einwohner der Erde kommen würde. Dies glaubten wir, oder zumindest tat ich es, obwohl es ziemlich hart erschien, dass Leute gezwungen sein sollten, ihre Häuser, Farmen, Freunde und Behaglichkeiten, die sie um sich gesammelt hatten, zu verlassen und von ihnen allen wegzurennen. Ich werde dies für diese Saison als führendes Thema nehmen.
Wir haben experimentiert. Fünf Trecks, denke ich, sind über die Prärie mit Handkarren gekommen und sie sind sehr viel billiger und besser als andere Trecks hergekommen. Ich glaube, dass, wenn ein Treck es einmal mit Ochsengespannen und einmal mit Handkarren versucht hätte, sich jeder von ihnen zugunsten der Handkarren entscheiden würde, außer sie könnten mehr reiten und komfortabler reisen, als im Allgemeinen die Leute mit Ochsengespannen.
Ich erachte die Handkarren-Operation als erfolgreich und es liegt darin eine Lektion, die die Leute übersehen haben. Welche? Lasst mich die Schwestern und Brüder hier fragen: Um wie viel besser seid dran, als wenn ihr mit einem Bündel unter dem Arm aufgebrochen wärt? Ihr wart mit einer Fülle aufgebrochen, aber habt ihr Ochsen oder Wagen, oder Koffer mit wertvoller Kleidung oder Geld? „Nein.“ Was habt ihr? Eine Schwester sagt: „Ich habe Unterwäsche, die ich auf der Prärie trug, und ein Kleid und ein Taschentuch, das ich wegen des Fehlens einer Sonnenhaube, die verschlissen war, auf meinem Kopf feststeckte, und ich bin hier.“ Seid ihr hier? „Ja.“ Wart ihr über die Prärie gekommen? „Ja.“ Fühlt ihr euch schlecht? „O nein, ich fühle mich ziemlich gut.“ Denkt nun darüber nach: Was wünschen wir noch für euch und was wünscht ihr noch für euch selbst? „Nun“, sagt jemand, „ich möchte ein Kleid und ein Paar Schuhe.“ Gut, gehe an die Arbeit und verdient sie euch und zieht sie an und tragt sie. „Ich möchte eine
 
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Haube.“ Gehe an die Arbeit und verdiene sie euch und dann trage sie, wie du es immer getan hast.
Was wünscht ihr hier außer euch selbst? Nichts außer euch selbst und eure Religion. Das ist alles, was ihr hierher zu bringen wünscht. Wenn ihr nackt und barfüßig kommt (- es würde mich nicht kümmern, wenn ihr nichts als nur eine Hirschhaut um euch hättet, wenn ihr hier ankommt -) und euren Gott und eure Religion mitbringt, seid ihr tausendmal besser, als wenn ihr mit Wagenladungen voller Silber und Gold kommt und euren Gott zurücklasst. Wenn ich unter den Schwestern eine Frau nehmen möchte, die mit den Handkarrentrecks hierher kam, so würde ich lieber eine nehmen, die nichts hätte, und zu ihr sagen: Ich werde fürs Erste eine Bockshaut um dich werfen. Komm in mein Haus, ich habe eine Fülle, oder wenn nicht, so kann ich eine Fülle bekommen.
Einige wollen eine Frau heiraten, weil sie Besitztümer hat. Einige wollen eine reiche Frau, aber ich sah nie den Tag, wann ich nicht lieber eine arme Frau hätte. Ich sah nie den Tag, an dem ich zu Tode unter den Pantoffel gestellt werden wollte; denn das würde mit mir geschehen, wenn ich eine reiche Frau geheiratet hätte. Ich fragte jemanden in meiner Familie, als wir uns genau über diesen Punkt unterhielten: „Was hast du mitgebracht, als du hierherkamst? „Ich brachte ein Hemd, ein Kleid und ein Paar Hausschuhe und eine Sonnenhaube mit“, und sie ist ein so großer Schatz, wie ich ihn nie in meinem Leben hatte, und sehr viel größer als viele mit Wagenladungen voll Silber und Gold es gewesen wären.
Die Leute sind das, was wir wollen. Denkt darüber nach und lasst dies die Ältesten, wenn sie auf Mission gehen, in die Ohren der Heiligen posaunen, und wenn es euch gefällt, philosophiert darüber, wägt die Sache gut ab und seht, was es noch gibt, das in Wirklichkeit für nichts gut ist, außer dass der Heilige sich einfach am Sammlungsort befindet. Lasst die Heiligen kommen und wir haben alles, was wir brauchen.
Ich möchte, dass ihr im Gedächtnis bewahrt, was Joseph sagte, dass der Tag kommen würde, wann die Heiligen froh sein würden, ein Bündel unter ihre Arme zu nehmen und in die Berge zu rennen. Was noch haben sie in dieser Saison getan? Männer und Frauen brachen mit ihren feinen Dingen auf, sie hatten ihr Gold und ihr Silber, ihre Schaf- und Rinderherden und ihren Überfluss, aber sie sind bildlich gesprochen fast alle nackt und barfuß hierher gekommen. Dafür sei Gott gedankt. Was kümmert es mich, ob jemals ein Teilchen des Besitzes, der zurückgelassen wurde, jemals wieder gesammelt wird? Ihr seid genau in die Lage versetzt worden, wie wir, als wir Nauvoo, Kirtland, Missouri usw. verließen. Wir brachen nackt und barfüßig auf. Wenn ich nur mich und meinen Gott und meine Religion mitnehmen kann, dann ist das alles, was ich wünsche. Die Himmel sind voll, die Erde gehört dem Herrn und wir haben nichts weiter zu tun, als an die Arbeit zu gehen und die Elemente zu organisieren und zu bekommen, was wir wünschen.
Dies ist der Tag, an dem wir lernen und an unserer Erkenntnis wachsen müssen. Haben wir dieses Mal eine gute Lektion bekommen? Ich denke: Ja. Welche? Dass die Heiligen, wenn sie von England her aufbrechen, anhalten mögen, um ihre Seide und ihren Samt zu kaufen, ihre Haarbänder und feine Kleidung? Ihr könnt sie nicht hierher bringen, es sei denn die Vorsehung sieht es für euch anders vor, als sie es für die Einwanderung der letzten Saison tat. Wenn ihr eine feine Seiden-Mantille habt, ein feines Samtkleid, feine Kitzlederschuhe, eine feine Spitzenhaube und ihr sagt, dass ihr sie nach Zion bringen wollt, dann tut es, wie sie es in der letzten Saison taten. Hier sind die Armen, die wir herüberholen mussten. Nun lasst mich euch sagen: Wenn ihr das Geld, das ihr William Walker gezahlt habt, das Gepäck herzubringen, genommen und es für die Sammlung der ehrlichen Armen benutzt hättet, hätte es etwas Gutes getan; aber diese Besitztümer sind verdorben, so wie ich es verstehe, und ich bin froh darüber. Vieles davon war verdorben, bevor es aus Iowa City geholt wurde, oder wenn es nicht damals verdorben war, dann wahrscheinlich jetzt. Und gehe davon aus, dass die Güter alle bei Devil's Gate verdorben sind. Ihr mögt mich für meine
 
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Schroffheit entschuldigen, aber ich möchte euch sagen, an was diese Operation mich denken lässt, nämlich dass ihr das, was ihr in der Höllenküche nicht zurückgelassen habt, bei Devil's Gate zurücklassen musstet. Wenn ihr nur euren Gott und eure Religion ehrt, können die Seide und der Samt und das Geld, das ihr dafür bezahltet, allesamt zur Hölle gehen. Lebt eure Religion und das Versprechen, das ich euch gebe, ist, dass ihr das, was ihr wünscht, in Rechtschaffenheit haben werdet. „Dann“, mögen einige sagen, „will ich morgen ein neues Kleid haben, wenn das so ist.“ Aber wollt ihr nicht warten, bis eure Geduld gut auf die Probe gestellt ist? Wenn nicht, werde ich euch dazu bringen, wenn ich es kann. Zur angemessenen Zeit, werdet ihr all die Reichtümer haben, die ihr benötigt. Hättet ihr jetzt Reichtümer, würden sie euch nicht zum Guten gereichen.
Erinnert euch an das Motto, das lautet, dass die Zeit kommen wird, wann die Heiligen froh sein werden, sich ein Bündel unter ihre Arme zu schnappen und in die Berge zu rennen. Die Zeit ist gewesen, als sie es unternahmen, mit einer Fülle zu kommen, aber sie kamen mit Nichts hierher. Nehmt das Geld, das für solche Gegenstände zurückgelegt wurde, die ihr gedachtet anzuziehen, als ihr in diesen Tabernakel kamt, und es wäre mehr gewesen als eine behagliche Ausstattung für die Trecks aus den Staaten. Wären diese Gegenstände in den Läden zurückgelassen worden und ihr eure Taler und halbe Taler, Schillinge und Pennys genommen hättet, hättet ihr genug habt, um alle diese Trecks über diese Prärie zu bringen. Dies ist etwas, von dem ich möchte, dass ihr Älteste es bedenkt, und ich möchte, dass ihr es unter das Volk donnert, lang und laut, wie die Donner des Berges Sinai.
Nehmt das Geld, das bislang für nutzlose Gegenstände ausgegeben wurde, und lest eure armen Nächsten auf, die nicht den ersten Shilling haben. Macht euch auf den Weg nach Liverpool, bezahlt eure Überfahrt über den Ozean zu den Vereinigten Staaten und nehmt dann einen Handkarren oder zwischen zwei Leuten einen guten Hickory-Stab und platziert darauf euer Gepäck und lasst den Handkarren nach Zion gehen und wandert nach Zion.
Wenn ihr dort ankommt, wollen wir nichts als euch selbst, wenn ihr Gott und eure Religion bei euch habt. Aber wenn ihr sie nicht habt, bleibt weg. Wir haben schon genug halbherzige Christen hier. Wir haben jetzt genug armselige Teufel und halbherzige Heuchler hier und wir wollen nicht, dass noch mehr von ihnen hierher kommen. Die ganze Hölle kocht über, um diesen Ort mit solchen armseligen, elenden Charakteren zu füllen.
Wenn ihr euch selbst bringt, ist es alles, was wir wünschen. Nehmt das Geld, das die Güter kaufte, die auf dem Weg zurückgelassen wurden, und es hätte jede Seele, die in der letzten Saison kam, ohne die Hilfe der F.A.-Gesellschaft hergebracht, und anstatt dass ihr fünfzig- oder sechzigtausend Dollar ausgegeben habt, wäre diese Summe gespart worden. Dieses Geld hätte für eure Ausstattung über die Prärie gesorgt, ganz zu schweigen, was für euch an diesem Ende der Route getan worden wäre.
Noch einmal – wir hätten jede Seele, die in dieser Saison mit den Wagentrecks gekommen ist, durch den F.A-Fond holen und sie von Liverpool billiger herbringen können, als wir sie aus dem Schnee an diesem Ende der Reise brachten, um nichts über die Schwierigkeiten und das Leiden zu sagen. Seht ihr nicht, dass es große Kosten gegeben hat, die wir später einsparen müssen?
Ich möchte den Heiligen in Übersee sagen: Wenn ihr etwas guten Hickory-Stoff oder etwas Bockshaut bekommen und die Schwestern Kleider und Gewänder daraus machen lassen könnt, die nicht leicht zerreißen können und die halten, bis ihr hier angekommen seid, und kommt und euch selbst bringt, dann ist das alles, was wir wünschen. Und für die Zukunft, lasst den F.A.-Fond und das Geld und eure Seide und euren Samt außer Acht und nehmt das Geld, das ihr habt, und bringt euch selbst an diesen Ort.
Der Herr in Seiner Vorsehung hat euch und mir und der Gemeinschaft in diesem Territorium gezeigt und wird es
 
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den Leuten in den alten Ländern zeigen, wenn die Ältesten glaubenstreu sind, dass sie sich davon verabschieden können, ihre Güter im Wert von Millionen hierher zu bringen. Wenn sie etwas bringen, dann sollen sie ihre Taler hierher bringen. Das Gold wird ihnen hier mehr Gutes tun als irgendetwas anderes. Gebt es nicht in der Welt aus. Bringt den Herrn dazu, euch einen Engel mitzuschicken. Bringt Seinen Heiligen Geist dazu, mit euch an diesen Ort zu reisen und lasst allen Schund zurück.
Wenn die Trecks nur aus jungen Frauen zusammengesetzt sind, mögen sie zu Abertausenden kommen, wenn sie wollen, denn ich habe auf diesem Markt nie etwas gesehen, das den Handkarrenmädchen gleichkommt.
Ich möchte sehen, dass Männer und Frauen so kommen, wie ich vorgeschlagen habe, und ich denke, gerade so viele, wenn sie kommen und ihre Religion mit sich bringen, als würden sie mit Wagenladungen von Gold, Silber und Waren kommen.
Ich möchte, dass ihr über diese Dinge nachdenkt! Und ich möchte, dass ihr auf meine Ermahnung in geistigen Dingen hört. Hier ist ein Volk vor mir, dass sagt, dass es sich in einer Reformation befindet. Ich glaube es. Es gibt einen guten Geist, den sie jetzt besitzen, den einige eine Zeitlang nicht hatten.
Ich glaube, dass die Brüder und Schwestern versuchen, das Rechte zu tun, um Zufriedenstellung zu schaffen und ihr Leben vor Gott und untereinander besser in Ordnung zu bringen. Und lasst mich euch sagen, dass ihr, wenn ihr ein Leben lang gelebt habt, sehen werdet, dass ihr außer für die Reformation, für den Zuwachs an Glauben, für ein Wachsen an Erkenntnis der Wahrheit nie eine einzige Stunde rechtschaffen verbracht habt. Ihr habt keine Zeit, rückfällig zu werden oder an die Welt zu verschwenden. Es ist Gott und Sein Königreich; alle anderen Dinge werden als zweitrangig zu betrachten sein.
Ich bin glücklich für das Vorrecht, heute zu euch zu sprechen, und ich vertraue darauf, dass ich euch viele Male hier sehen werde. Ich bete fortwährend für euch und ich weiß, dass ihr für mich betet. Ich bitte dieses Volk nicht für mich zu beten, weil ich das Zeugnis habe, dass es in diesem Königreich kein ehrliches Herz gibt, das nicht ständig für mich betet. Ihr seid mir immer vor Augen und mein ganzes Begehren ist für eure Wohlfahrt und die Wohlfahrt des Königreiches Gottes auf der Erde. Möge Gott euch segnen. Amen.
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