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NEBUKADNEZARS TRAUM – WIDERSTREIT VON MENSCHEN UND TEUFELN GEGEN DAS KÖNIGREICH DER LETZTEN TAGE – BRUCH DES UTAH-POST-VERTRAGS VONSEITEN DER REGIERUNG
 
BEMERKUNGEN VON BRIGHAM YOUNG, GEMACHT IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 26. JULI 1857.
 
Ich möchte einen Teil der Schriften des Propheten Daniel vorlesen, indem ich mit dem 27. Vers des 2. Kapitels des Buches Daniel beginne. [Der Sprecher liest die angesprochenen Verse von Vers 27 bis Vers 49 einschließlich vor.]
Diese Verse sind aus sich selbst heraus ein Text und Texte, eine Predigt und Predigten.
Wir haben eine Menge Reden, Predigen, Ermahnen, Beratung und Ratgeben usw. von diesem Podium aus und an vielen anderen Orten, wo die Heiligen sich versammeln; aber vielleicht mag es bei vielen der Fall sein, wie es irgendwie auch bei mir ist, dass sie es in gewissem Maß vernachlässigen, die Bibel zu lesen, und viele Dinge vergessen, die darin geschrieben stehen. Vielleicht gibt es viele, die nicht viel in der Bibel gelesen haben, seit sie in diese Kirche kamen, da sie nicht viel Zeit dazu hatten.
Ich war ein Bibelleser, bevor ich in diese Kirche kam, und soweit es den
 
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Buchstaben des Buches betraf, verstand ich es. Ich bekannte, an die Bibel zu glauben, sofern ich wusste wie; aber was das Verstehen durch den Geist des Herrn betrifft, tat ich es erst, als ich ein Heiliger der Letzten Tage wurde. Ich hatte oft Daniels Auslegung des Traumes Nebukadnezars gelesen, aber sie war für mich immer ein dunkles Thema. Ich war mit vielen Priestern jener Tage bekannt und ich dachte oft, dass ich von ihnen einige Erkenntnis bekommen würde. Und als ich mit den klugen, intelligenten, belesenen Priestern und Professoren der Religion bekannt wurde, dachte ich: Jetzt kann ich etwas Intelligenz von diesem oder jenem Mann erlangen. Und ich begann über bestimmte Schriftstellen Fragen zu stellen; aber sie ließen mich immer so zurück, wie sie mich vorfanden, im Finstern. Sie befanden sich selber dort und ich wusste mit Sicherheit, bevor ich das Evangelium hörte, dass die Priester blinde Führer waren, die die Blinden führen, und dass ihnen nichts weiter blieb, als hier und dort zu stolpern und vielleicht in eine Grube zu fallen. So viel Erkenntnis hatte ich, bevor ich mit dem bekannt wurde, was „Mormonismus“ genannt wird.
Es wäre für die Bewohner der Erde sehr nützlich, eine Tatsache zu lernen, die sehr wenige in der Welt gelernt haben, dass sie unwissend sind, dass nicht die Weisheit, die Erkenntnis und die Intelligenz außerhalb des Kreises dessen haben, was die Weisheit des Menschen genannt wird. Es wäre sehr nützlich für die Bewohner der Erde, ihr eigenes Talent, ihre eigene Stärke, ihre eigene Fähigkeit, ihren eigenen Einfluss zu kennen und zu verstehen, obwohl einige wenige dies lernen.
Ich weiß nicht, dass ich mich besonders dankbar dafür fühle, dass ich in Bezug auf den Mangel an Intelligenz und die Erkenntnis lernte, von der von Christen behauptet wird, dass sie sie besäßen; aber ich bin dankbar dafür gewesen, dass mein Los und mein Glück derartig war, dass mein Gott mir guten, gesunden Verstand gab. Dafür bin ich dankbar. Als das Evangelium zu mir kam, konnte ich mit Sicherheit in mir und überall um mich herum sehr deutlich sehen, was der Apostel mit den Worten meinte: „Als das Gebot kam, lebte die Sünde auf und ich starb.“
Ich konnte deutlich sehen, wo sich die Bewohner der Erde in ihrer Position vor Gott befanden. Die ganze Welt, alles auf diesem Globus, war in Finsternis gehüllt. Es gab einen Dunst, einen Nebel, einen Schleier oder eine Bedeckung auf den Geistern der gesamten Bevölkerung dieser Erde, und was sie verstanden, war nicht mehr als ein blasses Schimmern des Lichts, das für eine Minute vor ihren Augen flackerte, und dann würden sie es nicht mehr sehen. Sie waren wie ein Schiff, das auf dem Ozean eingenebelt und als Führung von einem Leuchtturm abhängig ist, dessen schimmernde Strahlen nur in großen Intervallen ausgemacht werden könnten, wann das Schiff wieder auf einen sicheren Kurs gebracht werden könnte. Aber der Wind hat sich erhoben und ohne Licht oder Kompass wissen sie nicht, ob er nach Osten, Westen, Norden oder Süden bläst, und wie könnten sie dann sagen, ob sie mit ihrem Kurs richtig liegen? Die christliche Welt, so erkannte ich, war wie der Kapitän und die Mannschaft eines Schiffs auf dem Ozean, ohne Kompass, und es wurde hin und hergeworfen, wie der Wind es wehen wollte. Als das Licht zu mir kam, sah ich, dass die ganze so genannte christliche Welt in Finsternis umherkriecht.
Wir behaupten, das Licht, die Intelligenz und die Erkenntnis zu haben, wodurch wir die Dinge Gottes verstehen. Der Traum des Königs Nebukadnezar und dessen Deutung durch Daniel ist so klar für den Mann und die Frau, die vom Heiligen Geist erfüllt sind, wie die gewöhnlichsten Lektionen für die Schulkinder. Sie verstehen die Auslegung sehr klar. Daniel sah, dass in den letzten Tagen der Gott des Himmels sein Königreich auf dieser Erde aufrichten wird. Er hat
 
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das Königreich aufgerichtet, wovon ihr, die ihr heute hier seid, Zeugen seid.
Was brachte euch aus den Staaten und anderen Regionen in diese Berge? Was veranlasste die Männer und Frauen vor mir, ihre guten Farmen, ihre guten Häuser, ihre Läden und all die Luxusgüter und Behaglichkeiten des Lebens, die dem natürlichen Menschen so teuer sind, zurückzulassen? Was veranlasste viele Frauen, ihre Ehemänner, ihre Kinder, ihre Eltern zu verlassen? Was veranlasste all dies? Was ist der Grund für ein solches Verhalten? Kann es mir irgendjemand sagen? Die Welt versucht es, aber sie sind sogar unwissender darüber als sie es über die gegenwärtigen Aktivitäten und Pläne des Präsidenten der Vereinigten Staaten sind. Sie kennen den Grund nicht, warum die Leute hier versammelt sind; denn sie können und wollen nichts sehen und verstehen, außer das, was sie durch die Mächte des natürlichen Menschen erkennen können.
Ich habe ihnen oft gesagt und ich kann es ihnen wieder sagen, falls die ganze Welt meine Stimme hören könnte, dass sie zu bedauern sind, und ich bete für sie. Wir haben die Erde überquert, um ihnen das Evangelium zu predigen. Wir sind oft fast mittellos auf unsere Missionen aufgebrochen, ohne Hüte, fast ohne Schuhe und ohne die Behaglichkeiten des Lebens, um Tausende und Abertausende von Meilen zu reisen, um das Evangelium den Menschen zu predigen. Sollten sie keinen Nutzen davon haben, so sind unsere Kleider frei von ihrem Blut und sie müssen die Schande tragen.
Können sie den Grund nennen, warum die Leute heute hier sind? Können sie die Ursache für den Einfluss nennen, den ich über die Heiligen der Letzten Tage habe? Sie können es nicht. Wenn dies nicht das Königreich Gottes auf der Erde wäre, denkt ihr, dass die Welt gegen es aufgestellt wäre? Nein. Es gibt keinen gesunden, gut informierten Verstand in der Welt, der nicht sofort entscheiden würde, dass es keinen Grund für eine Feindschaft gegen dieses Volk gibt und dass jede Feindschaft gegen uns aus der Tatsache entspringt, dass wir das ewige Priestertum und dessen Einfluss haben. Das Königreich des Himmels ist hier und wir befinden uns darin und sie sind allein dafür auf uns wütend.
Es gibt keinen König, keinen Gouverneur oder Regenten, der nicht den Einfluss wünscht und sich bemüht, ihn zu erlangen, den ich und meine Brüder besitzen und rechtmäßig zu erlangen bestrebt sind. Denkt ihr, dass es jemals einen Präsidenten der Vereinigten Staaten gab, der nicht das Vertrauen seiner Wähler wünschte? Nein, nie. Gab es jemals einen Senator, einen Repräsentanten, einen Gouverneur eines Staates, einen Politiker oder einen Priester, der nicht dieselbe Macht in seiner Sphäre begehrte, die ich in meiner habe? Sie können sie nicht bekommen, weil sie nicht wissen wie. Was ist der Grund? Sie haben nicht das Königreich Gottes, das das Volk aneinanderbindet. Sie sind unwissend darüber, obwohl wir gereist sind, barfüßig und fast nackt, um zu ihnen zu predigen, und ich sage, dass sie zu bedauern sind.
Wie oft bin ich hinausgegangen, um ihnen zu predigen, und mit all der Freundlichkeit und Ruhe, zu der ich in der Lage war, sagte ich ihnen, dass ich etwas hätte, was ihnen Freude bereitet und sie tröstet, wenn sie es mit gutem, ehrlichem Herzen hören würden. Wie oft habe ich gefragt: „Kann ich euer Versammlungshaus oder Schulhaus haben, um darin zu predigen? Kann ich das Vorrecht haben, zum Volk zu predigen?“ „Nein, so lang ich es verhindern kann.“ Das ist der Geist der Priester.
Es sind die Priester und Ältesten des Christentums, die die Macht der Hölle in sich haben, die die Probleme verursacht, die ihr seht und die ihr vor vielen Jahren gesehen und ertragen habt. Sie sind wie das wilde Glied, die Zunge, das den Kurs der Natur in Flammen versetzt und im Feuer der Hölle entfacht ist.
Die Priester haben dieses Feuer und wer entfacht die Flamme? Bruder Smoot hat euch gesagt, wer die Blasebälge betätigt. Es sind der Politiker, der Trunkenbold, und der Schmutz und der Abschaum der Erde,
 
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die denen zur Verfügung stehen, die einen Dollar oder einen Sixpence für sie haben, die sie einladen und ihnen ein Austern-Abendessen und eine gute Unterkunft geben.
Es gibt eine weitere Klasse, die Spekulanten, die sich bemühen, einen Plan oder etwas anderes zu bekommen, wodurch sie Geld machen können. Bruder Smoot hat euch einige Punkte in Bezug auf ihre gegenwärtigen Aktionen im Osten angeführt. Durch ihr Jammern, Gezänk, Heulen, Kriechen, Schreienund Kratzen und in einer politischen und spekulativen Hinsicht streben viele danach, unsere Regierung ungeheuerlich an der Nase herumzuführen und ihre Steuereinnahmen zu verschwenden. Und die Priester befinden sich ebenfalls auf dem Boden dieser Bewegung; denn sie haben die Macht, die von der Hölle ist, und andere blasen die Flamme und liefern den Brennstoff, um die Heiligen der Letzten Tage zu verfolgen, weil sie sich in dem Königreich befinden, das der Gott des Himmels in den letzten Tagen gegründet hat, und dies wird nie zerstört werden.
Es ist ein wenig mehr als siebenundzwanzig Jahre her, seit ich das Buch Mormon zu lesen und die Sache zu verteidigen begann, in der wir engagiert sind. Mein Geist war für die Verurteilung bereit und ich wusste, dass die christliche Welt nicht die Religion hatte, die Jesus und seine Apostel lehrten. Ich wusste, dass es meines Wissens keinen Bibelchristen auf der Erde gab. Einige Jahre vor jener Zeit, hatte Joseph die Platten erlangt und begann das Buch Mormon zu übersetzen, und von der Zeit an, als er jene Platten im Hügel Cumorah fand, hat es direkt eine Kanonade an Beschimpfungen, Lügen, Verleumdungen, Defamierungen des Namen und des Charakters des Propheten und seiner Mitstreiter gegeben, wie es sie auch heute gibt. Die Zeit ist jetzt nicht heißer als damals. Es gibt jetzt keine Verfolgung mehr, wie es sie damals gab.
Gott hat begonnen, sein Königreich auf der Erde aufzurichten und die ganze Hölle und ihre Teufel bewegen sich gegen es. Die Hölle gähnt und sendet ihre Teufel und ihre Kobolde aus. Wozu? Um das Königreich Gottes von der Erde zu tilgen; aber sie können es nicht schaffen.
Der Gott des Himmels zeigte Nebukadnezar, dass dieses Königreich niemals zerstört werden würde, und das ist mein Zeugnis. Dies ist das Königreich des Himmels, das Königreich Gottes, das Daniel sah, das Königreich, das König Nebukadnezar offenbart und ihm durch den Propheten Daniel gedeutet wurde. Dies ist das Königreich, das in den letzten Tagen aufgerichtet werden sollte. Es ist wie ein Felsbrocken, der ohne Hände vom Berg genommen wurde, mit all seiner Rohheit, mit seiner ganzen figurlosen Erscheinung, reizlos, ja, ein Stolperstein und ein Stein des Anstoßes für die Nationen der Erde. Dies ist das Königreich, das aufgerichtet ist, und die Geschichte der Königreiche dieser Welt verstehen alle oder sie können sie lesen und verstehen.
Einige mögen hinausschreien: „Macht ihre Aussage, dass dies das Königreich Gottes ist, es zu dem?“ Nein, auf keinen Fall. „Ist Ihr Zeugnis, Mr. Young, dass dies das Königreich Gottes auf der Erde ist, das, das Daniel, dem Propheten, vor Jahrhunderten gezeigt wurde.“ Ja, das ist mein Zeugnis. „Macht dies es zu dem?“ Nein, aber lassen mich Ihnen sagen, dass es wahr ist; folglich gebe ich mein Zeugnis von der Wahrheit dessen, obwohl mein Zeugnis jene Wahrheit nicht im Geringsten verändert, auf die eine oder andere Weise, auch nicht das eines anderen Mannes. Das ist mein Zeugnis und ist es die ganze Zeit gewesen.
Ich gebe von diesen Dingen Zeugnis, weil sie mir offenbart sind und nicht einem anderen für mich. Sie wurden nicht Joseph Smith für mich offenbart. Er hatte die Schlüssel, Visionen und Offenbarungen, Träume und Kundgebungen zu bekommen, und der Heilige Geist für das Volk. Jene Schlüssel wurden ihm übertragen und durch jenen Übertragungsweg, gesegnet sei der Name Gottes, habe ich
 
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den Geist Jesu Christi empfangen, der der Geist der Prophezeiung ist. Unser Zeugnis macht dies nicht wahr und das Zeugnis unserer Feinde, die nicht das Königreich Gottes sind, macht dies nicht wahr oder falsch. Die Tatsache steht auf ihrer eigenen Basis und wird weiterhin so stehen ohne irgendwelche Bemühungen der Menschenkinder.
Ich habe euch die Ursache von all der Hetzeund der Aufruhr gegen uns genannt. Die Blinden führen die Blinden, und wenn ihre Herzen ehrlich wären, wenn sie die Masken des Vorurteils und die falsche elterliche Erziehung von sich werfen würden, könnten sie die Wahrheit ebenso wie ihr und ich annehmen. Manchmal sagt jemand den Traditionen der Väter „goodbye“. Einige werden diese Vorurteile, die die Leute umgeben, von sich werfen und sagen: „Wir werden lesen, beten, denken und meditieren und wir werden Gott selber fragen.“ Das ist der Grund, wieso ihr und ich heute hier sind. Wir baten Gott um ein Zeugnis und er bezeugt uns aus dem Himmel, dass dies das Königreich ist, das Daniel sah, und wir haben es angenommen und es ist uns teurer als alles andere auf dem Angesicht der Erde.
Erwarten wir, dass die Teufel heulen werden? Ja. Wann hat diese Kirche den Frieden gehabt, denn wir gehabt haben, seit wir in den Bergen sind? Nie. Wo gibt es nun den Frieden auf dem Angesicht der Erde, den wir hier genießen? Nirgendwo. Bruder Smoot sagte, dass er in den tieferen Regionen gewesen war. Er konnte dies mit Anstand sagen; denn wir befinden uns in der Tat in den tieferen Regionen. Was denkt ihr, wo die Teufel leben?
Denkt ihr, dass es irgendein solches Ding wie den Teufel gibt? Ja. Sehr viele glauben, dass es das gibt. Wo lebt er? Die Antwort kommt auf der Stelle. Er lebt in der Hölle, natürlich. Wenn sich hier also Teufel befinden, müssen wir ebenfalls in der Hölle sein. Denkt ihr nicht, dass sich der Teufel in Schmerzen befindet? Ich würde wegen seines Stöhnens, das aus dem Osten ausgestoßen wird, denken: Ja. Ihr seht, dass Bruder Smoot mit Anstand sagen konnte, dass er in den tieferen Regionen gewesen ist; aber als er hier ankam, obwohl die Höhe viel größer ist, befand er sich immer noch in derselben Welt. Wir sind alle hier und wir sind von Teufeln umgeben.
Menschen rasen und kochen vor Zorn und Entrüstung und sie kennen dessen Ursache nicht. Wenn sie denken: „Welchen Schaden haben die ‚Mormonen‘ mir zugefügt?“ wird die Antwort aus ihrem eigenen Herzen sein: „Keinen.“ Was können die Menschen wahrheitsgemäß sagen, die zivil hier in den Westen durchgegangen sind, um ihr Glück zu machen? Dass es hier einen Ort des Friedens und der Zufriedenheit gibt und dass es, obwohl eintausend Meilen von der Zivilisation und von all dem Luxus und den vielen Behaglichkeiten des Lebens entfernt, hier dennoch ein Volk gibt, das zufrieden und glücklich ist. Fügten sie euch Schaden zu? „Nein.“ Behandelten sie euch freundlich? „Ja.“ Fragt die Menschen im Osten, was los ist. „Wir können es euch nicht sagen, außer dass jemand etwas gesagt hat.“ Was haben sie gesagt? „Wir wissen es nicht; wir haben nur ein Gerücht gehört. Das ist alles.“
Die Leute in der Ferne sind so töricht, unweise und kurzsichtig, wie sie nur durch die gelehrtesten Menschen in der Welt repräsentiert werden können. Was tun sie? Was sie die ganze Zeit getan haben. Haben sie versucht, den „Mormonismus“ zu vernichten? Ja. Haben sie ihn vernichtet, als sie Joseph das Leben nahmen? Nein. Der „Mormonismus“ ist hier, das Priestertum ist hier, die Schlüssel des Königreiches sind hier auf der Erde, und als Joseph ging, gingen sie nicht. Und wenn die Bösen erfolgreich darin sein sollten, mir das Leben zu nehmen, so bleiben doch die Schlüssel des Königreiches in der Kirche. Aber mein Glaube ist, dass sie jetzt noch keinen Erfolg haben werden, mein Leben zu nehmen. Sie haben es mit keinem so guten Menschen zu tun wie Joseph, als sie ihn hatten. Ich behaupte nicht, sehr gut zu sein. Ich werde versuchen,
 
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mich um Nummer eins zu kümmern, auch wenn es von mir böse ist, zu versuchen mich selber zu bewahren, werde ich doch nicht locker lassen; denn ich beabsichtige, mich um mich zu kümmern.
Als sie Joseph Smith töteten, sprachen sie davon, sehr viele andere zu töten. Würdet ihr glauben, dass die Abgefallenen sagen, dass ich der Anstifter für den Tod Josephs und Hyrums war? Und William Smith hat behauptet, dass ich die Ursache für den Tod seines Bruders Samuel war, während Bruder Woodruff, der heute hier ist, weiß, dass wir genau zu dem Zeitpunkt, als Joseph und Hyrum getötet wurden, an der Sammelstelle in Boston auf die Überfahrt nach Osten warteten. Bruder Taylor wurde damals fast getötet und Doktor Richards wurde sein Backenbart  fast von dem Feuer der Kanonen versengt. Einige Wochen danach starb Samuel Smith und ich werde als Urheber seines Todes beschuldigt. Wir hörten vom Tod Josephs erst etwa drei oder vier Wochen nachdem er den Märtyrertod starb.
Welche Nachrichten machen jetzt die Runde durch die Vereinigten Staaten? Dass Captain Gunnison von Brigham Young getötet wurde und dass Babbitt auf der Prärie von Brigham Young und seiner Danitenbande getötet wurde. Was noch? Dass Brigham Young alle Menschen getötet hat, die zwischen dem Missouri-Fluss und Kalifornien gestorben sind. Ich sage nicht, dass Präsident Buchanan einen solchen Gedanken hat oder die Offiziere der Truppen, von denen berichtet wird, dass sie auf dem Weg hierher sind; aber die Zeitungen berichten solche Geschichten. Solche Berichte befinden sich in den Blasebälgen und die Herausgeber und die Politiker blasen sie hinaus.
Ihrer Version gemäß bin ich für den Tod jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes schuldig, die zwischen dem Missouri-Fluss und den Goldminen Kaliforniens gestorben sind, und sie kommen hierher, um mich zu züchtigen. Der Gedanke bringt mich zum Lachen und wann denkt ihr werden sie eine Gelegenheit bekommen? Vor dem Hängen kommt erst das Einfangen. Sie verstehen, müsst ihr wissen, dass ich nach Norden gegangen wäre und beabsichtigte, diesen Ort mit denen zu verlassen, die mir folgen würden, und sie kommen, um ein Jubiläum zu verkünden. Es ist ihr Wunsch zu dem Volk zu sagen: „Ihr seid frei, ihr steht nicht mehr unter der Knechtschaft Brigham Youngs, ihr braucht sein Joch nicht länger zu tragen. Nun lasst uns betrunken sein, kämpfen, Karten spielen und Pferderennen veranstalten, und jede von euch Frauen soll zur Hure werden und mit der Zivilisation der Christenheit Gemeinschaft haben.“ Das ist die Freiheit, die hier zu verkünden sie sich bemühen.
Ich möchte Onkel Sam folgenden Vorschlag machen. Ich werde Kutschen, Pferde, die besten Kutscher und die beste Nahrung zur Verfügung stellen und jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in die Staaten transportieren, die diesen Ort zu verlassen wünschen, wenn sie all jene auf eigene Kosten losschicken wollen, die nach Utah zu kommen wünschen, und wir werden für einen von ihnen Tausende gewinnen, wie alle sehr gut wissen, die die Sache verstehen. Es wäre viel besser, die Wagen, von denen berichtet wird, dass sie auf dem Weg hierher sind, mit Männern, Frauen und Kindern beladen zu lassen, als mit Proviant, um Soldaten zu versorgen; denn sie werden niemals hierher gelangen, wenn wir ihnen nicht helfen. Auch denke ich nicht, dass es der Plan von Präsident Buchanan ist, dass sie hierher kommen sollten.
Ich werde keine Träume deuten; denn ich behaupte nicht, ein solcher Prophet zu sein, wie es Joseph und Daniel waren; aber ich kann Yankees einschätzen und ich schätze, dass James Buchanan diese Expedition angeordnet hat, um den Zorn der wütenden Hunde zu beschwichtigen, die um ihn herum heulen. Er beabsichtigte nicht, am 15. Juli Männer loszuschicken, um diese Prärien bis an diesen Punkt zu Fuß zu überqueren. Russel und Co. wird wahrscheinlich acht- bis zehnhunderttausend Dollar damit verdienen, das Gepäck der Expedition zu transportieren. Was würde die Regierung dazu bringen, diese Menge Geld für
 
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dieses Territorium auszugeben? Vor drei Jahren eigneten sie sich $45.000 für den Zweck an, mit den Utah-Indianern Verträge abzuschließen. Ist diese winzige Summe jemals hierher geschickt worden? Sie befindet sich bis heute in der Schatulle der Regierung, wenn sie sie nicht gestohlen oder für einen anderen Zweck unangemessen ausgezahlt haben.
Haben sie jemals ihre Schulden gegenüber Utah bezahlt? Nein. Und jetzt haben sie ihre Schlechtigkeit übertroffen, indem sie Hiram Kimball die Post aus den Händen genommen haben, einfach weil sie wussten, dass er ein Mitglied dieser Kirche war. Wäre er nur zu gewisser Zeit abgefallen und hätte Lügen über uns geschrieben, wäre es nicht wahrscheinlich, dass ihm der Postvertrag ohne den geringsten Schatten des Rechts abgenommen worden wäre, wie es jetzt geschehen ist. Er sollte $23.000 für den Transport der Post von Independence zu dieser Stadt einmal im Monat haben, was das niedrigste Angebot war; aber weil er ein „Mormone“ ist, musste der Vertrag aufgelöst werden, und dies auch, nachdem er den weit treuesten und wirkungsvollsten Dienst auf der Route geleistet hatte, der jemals geleistet worden ist, wie es in Washington sehr wohl bekannt ist. Wenn ich dächte, dass mein Gebet beantwortet werden könnte, würde ich beten, dass kein anderer Postdienst der Vereinigten Staaten in diese Stadt kommen möge; denn bis Mr. Kimball seinen Dienst begann, ist er eine ständige Quelle des Ärgernisses, der Enttäuschung und für uns ein Verlust gewesen. Wir können unsere Post selber transportieren, unseren Staub selber aufwirbeln und uns selbst versorgen.
Aber wehe, wehe dem Mann, der hierher kommt, um sich unrechtmäßig in meine Angelegenheiten zu mischen, Wehe, wehe jenen Menschen, die hierher kommen, um sich unrechtmäßig an uns und diesem Volk zu schaffen zu machen. Ich schwor in Nauvoo, wenn mir meine Feinde ins Gesicht sehen würden, dass ich sie direkt in die Hölle schicken würde, wenn sie sich mit mir anlegen, und heute kümmert mich die ganze Hölle nicht mehr. Wenn sie mich heute töten, ist es in Ordnung; aber sie werden es nicht tun, bis die Zeit gekommen ist, und ich denke, dass ich eines natürlichen Todes sterben werde; zumindest erwarte ich es.
Würde es nicht jeden Menschen oder jede Gemeinschaft wütend machen, auszuharren und über die Misshandlung nachzudenken, die unserer Feinde über uns aufgehäuft haben und die über Gottes Volk auszugießen sie immer noch bestrebt sind? Bruder Bernhisel sagt, dass McGraws Postvertrag im vergangenen August ausgelaufen war; aber sie verlangten von ihm, und sie würden es ihm bezahlen, dass er sie drei weitere Monate lang transportieren sollte. Die Postabteilung wusste oder hätte es wissen müssen, dass es die Akzeptanz von Mr. Kimballs Angebot für einen neuen Vertrag in jener Post übersandt hatte, die McGraw nicht transportierte, und dann zog es den Vorteil aus dieser nicht überbrachten Post und posaunte eine falsche Behauptung über den unorganisierten Staat Utah hinaus und auf dieser Grundlage lösten sie den Vertrag mit Mr. Kimball auf. Unsere Postrechte und andere Rechte und Vorrechte werden höchst ungerecht unter die Füße getrampelt; aber sie können Millionen ausgeben, um einen Tumult zu erzeugen und vorzutäuschen, dass in Utah etwas falsch läuft.
Lasst mich der Präsident der Vereinigten Staaten für eine kleine Weile sein und ich würde zu den Senatoren, Repräsentanten und anderen Beamten der Regierung sagen: Gentlemen, Sie müssen die Rolle von Männern und Staatsmännern spielen, sonst werde ich Sie zurechtweisen. Worüber sind sie mir gegenüber wütend? Weil ich Männer für ihre Bosheit zurechtweisen werde und weil ich solch einen Einfluss hier habe, genau das, wohinter sie alle her sind. Sie denken, dass sie ihn mit Geld erlangen können; aber das können sie nicht.
Es gibt keinen Einfluss, keine Wahrheit oder Rechtschaffenheit in der Welt, außer wenn sie von Gott her, unserem Vater im Himmel, fließen. Wir haben jene Macht, jenen Einfluss, wir haben auch Liebe und Hingabe, so dass wir uns unserem Vater und Gott unterwerfen, wie ein Kind es einem freundlichen Elternteil gegenüber tut.
Möge Gott euch segnen, Brüder und Schwestern. Amen.
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