EINE VISION
ERZÄHLT VON ELDER AMASA M. LYMAN, VORGETRAGEN IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 19. JULI 1857.
Ich bin nicht aufgestanden, um eine lange Predigt zu halten; aber, wie Präsident Young sagte, wenn jemand zu reden wünscht, soll er reden. Ich habe eine Angelegenheit im Sinn und ich habe mich geneigt gefühlt, sie den Brüdern und Schwestern gegenüber zu erwähnen. Ich wurde durch einen Ausdruck daran erinnert, den der Präsident in seinen Bemerkungen heute Morgen fallen ließ, als er sagte, wenn er unsere Augen öffnen lassen könnte, wie es bei Elijah geschah, um die zahllosen Heerscharen zu sehen, die uns günstig gesinnt sind, würden wir nicht warten und uns fragen müssen, wann die Hilfe für Israel ausreichend groß sein würde; denn wir sollten wissen, dass jetzt mehr für uns sind, als gegen uns sein können.
Als wir in Nauvoo waren, zu Beginn des letzten Winters, den wir in Nauvoo verbrachten, ungefähr zu der Zeit, als sich die Wolken so dicht sammelten und der letzte Sturm über uns ausbrach, hörten wir das Donnern und die Drohungen der Feinde, mit denen sie erklärten, dass wir im Begriff wären vertrieben zu werden.
Zu jener Zeit war ich wegen Krankheit ans Bett gefesselt, aber ich hörte Tag für Tag den Bericht über die Vorgänge, aber ich konnte nicht herauskommen, um das Angesicht des Himmels zu sehen, um zu beurteilen, was kommen würde. Fortzukommen war zu jener Zeit für mich unmöglich und wir wussten, dass wir, je länger wir bleiben würden, umso mehr von unseren Feinden unterdrückt werden würden.
Nachdem ich begonnen hatte, mich zu erholen, verschwanden eines Morgens, während ich am lichten Tag in meinem Bett lag, so wach wie ich in diesem Augenblick war, mit einem Mal die umgebenden Gegenstände, die ich sehen konnte, als ich mich in meinem natürlichen Zustand befand, und anstatt scheinbar
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Mein Bett zu hüten, fand ich mich zu einem Zeitpunkt nach dem Tod der Propheten an einem Ort stehend vor, an den sich jene, die mit Nauvoo und dem Standort des Druckereibüros vertraut sind, erinnern werden. Vor dem Druckereibüro befand sich ein freies Grundstück. Dort stand ich und ich hörte ein rumpelndes Geräusch, etwas, das die sich bewegende Masse von Leuten begleitet. Ich drehte mich um, um in die Richtung der Hauptstraße zu schauen und siehe da! Das ganze Land war von einer sich bewegenden Menschenmasse erfüllt, die direkt auf den Punkt hin zu reisen schien, wo ich stand. Als sie etwas näher gekommen waren, schienen sie sich nicht auf den Boden zu zu bewegen, sondern irgendwie in die Nähe der Höhe der Gebäude.
An der Spitze der Kompanie befanden sich drei Personen, die mit weißen Gewändern bekleidet waren, wie mit etwas, womit viele von uns vertraut sind. Um ihre Taille befand sich ein Gürtel aus Gold und von diesem hing die Scheide eines Schwerts herab, während sich das Schwert in der Hand des Trägers befand.
Sie nahmen ihre Plätze mit den Gesichtern direkt nach Westen gerichtet ein, und während sie anhielten, wandte sich die vordere Person um und schaute über ihre Schulter mit einem Lächeln der Anerkennung zu mir. Es war Joseph, und die anderen waren seine beiden Brüder, Hyrum und Carlos.
Ich betrachtete sie für einige Augenblicke, aber meine Gefühle zu erzählen, wäre unmöglich. Ich überlasse es euch, sie zu erraten; denn es wäre sinnlos, eine Beschreibung zu versuchen.
Nach Betrachten der Szene für einige Momente, befand ich mich wieder in meinem Bett wie zuvor, und die Vision war verschwunden. Dies war meine Vergewisserung zu Beginn unserer Trübsal dort, die ich über die Wache empfing, die um uns war, und den Schutz, den wir von den Heerscharen des Himmels empfingen.
Die Abfolge unserer Geschichte beweist, dass es keine eitle Erzählung war. Unsere Sicherheit war erfleht und garantiert; aber was beweist unsere Geschichte? Dass die Himmel für uns gearbeitet haben, dass diejenigen, die hinter den Schleier gegangen sind, für uns arbeiteten, und sie arbeiten immer noch für uns. Wenn nur wir den Erfolg des „Mormonismus“ auf der Erde garantieren würden, wäre es eine armselige Garantie. Aber jene Hilfe, die uns gestützt hat, wird nicht von uns genommen oder zurückgezogen werden.
Während wir danach trachten, die Wahrheit zu stützen, werden wir gestützt werden. Wie der Präsident bemerkte, werden wir gerade so lang bewahrt werden, wie der Vater im Himmel uns braucht. All die Interessen, die wir auf der Erde haben, sollten der Unterstützung der Wahrheit geweiht sein, und wenn unsere Interessen von uns fordern, von hier fortzugehen, warum sollten wir es irgend mehr fürchten, als wir uns fürchten, nach England oder an irgendeinen anderen Ort zu gehen?
Wir dienen unseren Interessen, wenn wir Gott dienen, und das ist alles, was wir tun müssen. So ist es mit mir, und so ist es gewesen und so sollte es mit allen von uns sein. Für mich ist es keine Frage, ob ich bleibe oder gehe. Ich habe dort Freunde und ich habe hier Freunde, und wenn ich berechnen müsste, welche ich mehr liebe, könnte ich es nicht sagen.
Nun, Brüder und Schwestern, möge der Herr, der Allmächtige, euch segnen; das ist mein Gebet im Namen Jesu. Amen. |