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INSPIRATION UND BELEHRUNGEN DES GEISTES
 
BEMERKUNGEN VON ELDER WILFORD WOODRUFF, GEMACHT IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, SONNTAGMORGEN DEN 22. MÄRZ 1857.
 
Wenn sich irgendjemand von der Präsidentschaft dieser Kirche oder vom Kollegium der Zwölf oder irgendjemand von den Ältesten auf diesem Podium erhebt, um zu sprechen, schaut dieses Volk auf sie und erwartet, dass sie den Heiligen Geist ausreichend genießen werden, um etwas zu sagen, das es aufbauen wird. Das Volk muss einmütig danach schauen. Ich möchte andererseits sagen, dass die Präsidentschaft, die Zwölf und die Ältesten, die in diesem Haus predigen, erwarten, dass das Volk den Geist des Herrn haben wird, so dass sie zu einem Verständnis kommen werden, und dies wird einfach genauso sehr gefordert, damit sie das, was ihnen gesagt wird, begreifen mögen, wie von den Brüdern, die sprechen verlangt wird, Lehre, Grundsätze, Wahrheit und Offenbarungen Jesu Christi zu lehren. Wenn die Sinne des Volkes durch die Macht Gottes und die Gabe des Heiligen Geistes belebt und erleuchtet sind, so dass sie die Grundsätze der
 
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ewigen Wahrheit und die Offenbarungen schätzen und preisen können, die Gott durch seinen Diener Joseph gegeben hat, oder die Dinge, die er während des vergangenen Winters durch den Mund seiner Diener den Bewohnern dieser Stadt offenbart hat, oder jene, die er den Bewohnern der Erde offenbart hat, dann sind sie vorbereitet, durch jene Segnungen, die auf sie ausgegossen sind, Nutzen zu ziehen. Jeder von euch, der diese Segnungen erfahren hat – und ich vermute, dass es manchmal bei allen so gewesen ist -, ist zu gewissen Zeiten seines Lebens erstaunt gewesen, dass es in ihren Geisteshaltungen solche Unterschiede gegeben hat. Ich weiß, dass dies bei mir selbst der Fall ist, und ich vermute, dass es bei anderen so ist. Es hat Zeiten gegeben, dass die Vision meines Geistes geöffnet gewesen ist, um das Wort Gottes und die Belehrungen seiner Diener zu begreifen. Die Vision meines Geistes ist durch die Macht Gottes und die Gabe des Heiligen Geistes geöffnet und belebt worden, so dass ich, als ich hier saß und die Präsidentschaft und die Diener den Grundsatz der Rechtschaffenheit und das Wort Gottes an uns lehren hörte, die Kraft, die Macht und die Bedeutung dieser ewigen Wahrheiten gespürt habe, die sie unseren Geistern darlegten, während zu anderen Zeiten dieselben Wahrheiten gelehrt worden sein mögen, aber vorübergezogen sind, ohne auf meinem Geist denselben Eindruck zu hinterlassen.
Wir haben, wie Bruder Franklin sagte, im letzten Winter eine interessante Zeit verbracht. Viel Wahrheit ist gesprochen worden; Männer sind inspiriert gewesen, uns durch die Gabe und Macht des Heiligen Geistes die Dinge Gottes zu lehren, und dies betrachte ich als eine Sache großer Bedeutung für das Volk. Ich halte es für wichtig, dass wir arbeiten, um diesen Geist zu erlangen, ihn in uns wachsen zu lassen und ihn bei uns zu tragen, so dass unsere Sinne, wenn wir Belehrung hören, vorbereitet sein mögen, sie zu empfangen. Wie kommt es, dass dieses Evangelium des Königreiches fünfundzwanzig Jahre lang der Welt gepredigt worden ist und es nur eine solch kleine Anzahl an Menschenkindern gibt, die diese Wahrheiten angenommen haben, durch sie regiert worden sind und zugelassen haben, dass jede einzelne Handlung ihres Lebens von ihnen geregelt wird? Es liegt daran, dass ihre Sinne verfinstert worden sind und sie das Evangelium nicht wertgeschätzt haben oder die Folgen daraus, es zu verwerfen, nicht bedacht haben. Es ist wahr, dass wir heute hier eine große Versammlung haben und dass es einige Tausende in diesen Tälern und im ganzen Territorium gibt. Dennoch, vergleicht sie mit der Masse der Menschheit und - wie wenige sind sie?! Ich bin nicht in der Lage, eine Berechnung anzustellen und zu sagen, ob es einen unter fünf- oder zehntausend gibt, der das Evangelium angenommen hat. Einer der alten Propheten sagte, dass es eine aus einer Stadt und zwei aus einer Familie geben wird. Dies hat sich in vielen Fällen erfüllt. Als die Ältesten euch das Evangelium verkündeten, haben diejenigen unter euch, die hier sind, das Wort empfangen, so sehr darüber meditiert, dass ihr willig wart, alles zu verlassen, was ihr besaßt, und nach Zion zu kommen. Der Samen hat gute Frucht hervorgebracht. Er hat euch veranlasst, nach Zion zu kommen; aber es gibt Millionen in den Massen, die das Evangelium hörten, aber sie haben ihre Herzen verhärtet und Finsternis hat von ihren Geistern Besitz ergriffen, und darum haben sie den Geist Gottes verworfen, der mit ihnen gerungen hat. Sie haben, indem sie gemäß ihrer Entscheidungsfreiheit handelten, den verführenden Geistern den Weg freigegeben und das Evangelium Christi verworfen, und folglich hat sich der Geist Gottes von ihnen zurückgezogen, und deswegen hat der Herr den Geist von Nationen der Erde genommen. Wir sehen die Früchte daraus. Es braucht kein Argument, um eine so sichtbare Wahrheit zu beweisen.
Ich möchte nun sagen, da so viele von uns das Evangelium angenommen und sich mit den Heiligen Gottes gesammelt haben, dass es wichtig ist, dass wir heute arbeiten, dass wir unter dem Einfluss jenes Geistes leben, damit er weiterhin
 
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wachsen und uns bei unseren Taten unter den Menschenkindern regieren möge. Nun, wenn ein Mensch den Heiligen Geist hat und die klaren, einfachen Wahrheiten der Erlösung hört, erscheinen sie wertvoller als alles andere und er ist bereit, alles von zeitlicher Natur zu opfern, um sich Erlösung zu sichern; aber wenn die Sinne der Menschen verfinstert werden, verlieren sie den Heiligen Geist und den Wert jenes Evangeliums und sie nehmen das Vorrecht und die Ehre nicht wahr, mit den Heiligen Gottes in diesen Tälern der Berge Gemeinschaft zu haben, auch halten sie die Treue zu ihrem Himmlischen Vater nicht aufrecht und ehren seinen Namen auf der Erde nicht oder schätzen ihre Gemeinschaft mit denen nicht, die das heilige Priestertum tragen, und deshalb gehen sie in die Finsternis. Warum ist das Wort Reformation jemals in Zion genannt worden? Weil wir nicht daran arbeiteten, in uns jene heiligen Grundsätze des Lebens zu wahren, so dass unsere Sinne Tag für Tag hätten erleuchtet werden und jene Wahrheiten, die uns gegeben wurden, hätten empfangen und schätzen können. Nun wundern wir uns, wenn wir durch den Geist Gottes und die Offenbarungen, die uns gegeben worden sind, erleuchtet sind, und wenn wir zu einem Verständnis von der Wichtigkeit dieser Dinge angeregt sind, sehen wir die Auswirkungen, die sie auf uns haben werden, nicht nur um unsere Geister geeignet zu machen, in die Welt der Geister zu gehen, sondern um uns vorzubereiten, unserem Vater im Himmel zu begegnen. Nun sollten wir auf jene Art und Weise leben, dass der Heilige Geist bei uns wohnen wird, so dass wir vorbereitet sein mögen, jene Wahrheiten zu empfangen, die uns täglich durch die Präsidenten Young, Kimball, Wells oder jeden anderen Mann geliefert werden, der sich hier erhebt, um zu uns die Worte des Lebens zu sprechen. Wir sollten auf das achten, was gesagt wird. Wie Bruder Kimball sagte: Der Mann, der von diesem Podium aus zu euch spricht, ist der Mittelpunkt und wir sollten ihm unsere Aufmerksamkeit, Gebete und unseren Glauben geben, und wenn wir dies tun, werden wir aus der Fülle seines Herzens jene Dinge empfangen, die uns nützen werden. Es sollte unser Hauptstudium sein, die Worte des Lebens zu beherzigen, damit wir in Gnade und Fortschritt in der Erkenntnis Gottes wachsen mögen und Erben Gottes und Miterben Jesu Christi werden.
Die Offenbarungen Jesu Christi lehren uns, dass der Erretter im Fleisch geboren wurde, und der Vater sagte, dass Er ihm nicht gleich die Fülle gab, sondern er schritt von Gnade zu Gnade fort, bis er eine Fülle empfangen hatte und der Sohn Gottes genannt wurde, weil er nicht gleich eine Fülle erhalten hatte. In gleicher Weise sollten wir mit all unseren Seelen danach trachten, an Gnade, Licht und Wahrheit zu wachsen, so dass wir zu gegebener Zeit eine Fülle erhalten mögen. Der Herr hat für uns sehr viele Grundsätze auf Lager und die größten Grundsätze, die er für uns hat, sind die einfachsten und klarsten. Die ersten Grundsätze des Evangeliums, die uns zu ewigem Leben führen, sind die einfachsten, und dennoch sind für uns keine herrlicher und wichtiger. Menschen mögen daran arbeiten, eine große Zurschaustellung von Talenten, Gelehrsamkeit und Wissen zu bieten, gedruckt oder gepredigt. Sie mögen versuchen, die Geheimnisse zu predigen und etwas Fremdartiges, Großartiges und Wundervolles darzubieten, und sie mögen dafür mit all ihre Macht arbeiten, im Geist und in der Stärke des Menschen, ohne die Hilfe des Heiligen Geistes Gottes, und dennoch sind die Leute nicht aufgebaut und ihr Predigen wird nicht viel Genugtuung geben. Es sind die klarsten und einfachsten Dinge, die uns am meisten aufbauen, wenn sie durch den Geist Gottes gelehrt werden, und es gibt nichts Wichtigeres und Nützlicheres für uns. Wenn wir diesen Geist bei uns wohnen haben, wenn er fortwährend bei uns bleibt und uns bei Tag und bei Nacht erleuchtet, sind wir auf dem sicheren Pfad. Und wenn wir die Arbeit des Tages beendet haben, denken wir darüber nach und sind darüber zufrieden und haben das Gefühl, dass sie vom Herrn gebilligt wird. Es ist unser
 
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Vorrecht, auf diese Weise zu leben, so dass all unsere Zeit so verbracht wird, dass wir ein Gewissen haben, das frei von Kränkung gegenüber Gott und den Menschen ist. Wenn wir über den Tag nachdenken, der vergangen ist, und sehen, worin wir Übel getan haben, sollten wir daran arbeiten, uns zu verbessern und in den Dingen des Königreiches Gottes Fortschritte zu machen. Ich habe das Gefühl, dass wir, um die Gaben Gottes wertzuschätzen, die Segnungen des Evangeliums, das Vorrecht, das wir haben, Tabernakel zu bauen und hier in Frieden zu leben und uns in unseren Familienkreisen niederzuknien, in unserer Gemeinschaft Propheten Gottes zu haben, Menschen von Weisheit erfüllt, die in der Lage sind, uns zur Erlösung zu führen und uns auf die Pfade des Lebens zu führen, die uns die Grundsätze der Wahrheit zu lehren, die uns zu unserem Vater und unserem Gott zurückführen werden – ich sage: Wenn wir diese Dinge in Betracht ziehen, sollten wir unsere Vorrechte als Heilige des Allerhöchsten wertschätzen. Brüder, wir müssen ständig den Geist Gottes bei uns haben, so dass wir immer auf der Linie der Pflicht gehalten werden mögen.
Ich habe das Gefühl, euch in Bezug auf diese Dinge ermahnen zu wollen, damit wir diese Segnungen, die Gott uns gegeben hat, wertschätzen und einen Kurs verfolgen, auf dem wir vor dem Herrn gerechtfertigt sein mögen. Nun, wenn wir versuchen, etwas zu tun, das nicht richtig ist, wird der Geist des Herrn uns nicht zustimmen, sondern wir werden uns verdammt fühlen. Der Herr hat uns während des vergangenen Winters gesegnet; er hat eine große Menge an Erkenntnis, Weisheit und Schätzen auf uns ausgegossen, die wir wertschätzen sollten. Nun, da der Frühling auf uns zu kommt und da wir unsere Aufmerksamkeit dem Pflug und dem Kultivieren der Erde zuwenden, wird, wenn wir unsere Gebete vergessen, der Teufel doppelten Vorteil aus uns herausschlagen. Wir haben unsere Bündnisse durch Taufe erneuert und wir haben große Segnungen vom Herrn erhalten und viel vom Heiligen Geist ist unter dieses Volk hinausgegossen worden. Und wie Bruder Richard gesagt hat – und ich halte den Ratschlag für richtig -, sollten wir uns nicht nur maßregeln, wenn wir einen Fehler gemacht haben, sondern wir sollten die Sünde maßregeln, wo immer wir sie sehen, ob in uns selbst, in unseren Straßen oder in unseren Kollegien. Wir sollten immer unsere Missbilligung derer zeigen, die falsch handeln, die sündhaft und böse sind.
Ich habe heute Morgen nicht das Gefühl, dass ich einen großen Teil eurer Zeit belegen sollte, sondern ich habe das Gefühl, dass der Herr uns gegenüber gnädig ist und dass wir die Worte des ewigen Lebens, die uns gegeben werden, über alle Dinge preisen sollten. So lang wir vom Heiligen Geist regiert werden, sind unsere Geister gestärkt und unser Glaube ist es und wird wachsen werden, und wir werden für den Aufbau des Königreiches Gottes arbeiten. Und ich bete, dass unsere Herzen inspiriert sein mögen, unsere Berufung und das heilige Priestertum groß zu machen und Gott zu ehren, seine Gebote zu halten und unsere Religion zu leben, was ich im Namen Jesu Christi erbitte. Amen.
 
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