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GETREIDE EINLAGERN – LEKTIONEN AUS DER VERGANGENHEIT – VERSUCHUNG – DIE KOMMENDE NOT USW.
 
BEMERKUNGEN VON ELDER ORSON HYDE, GEMACHT IN DER BOWERY, SONNTAGMORGEN, 14. JUNI 1857.
 
Brüder und Schwestern, ich erhebe mich, um eure Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, das euch von Zeit zu Zeit von diesem Podium aus dargelegt worden ist. Ich mag eure Sinne vielleicht auffrischen und euch einige Dinge präsentieren, die ihr nicht vollständig begriffen und verstanden haben mögt.
Uns ist gesagt worden, unser Getreide einzulagern und dafür zu sorgen. Die Geschichte der Vergangenheit liefert genug Grund für einen Ratschlag dieser Art. Wir haben nicht nur die Torheit gesehen, sondern auch gespürt, wie es ist, die Produkte der Erde zu niedrig einzuschätzen. Als sie üppig waren, sind sie für wenig Wert erachtet worden. Manchmal haben wir uns verhältnismäßig mittellos vorgefunden; nachfolgend und in der Zeit dieser Knappheit haben wir in unseren Gefühlen gelitten, sind mit Hunger gezwickt worden, und es scheint tatsächlich, dass das Thema des Einlagerns unseres Getreides unter Umständen präsentiert worden ist, die nicht fehlschlagen können, jedem Herzen dessen Wichtigkeit einzuprägen.
Ich möchte euch erzählen, wie die Dinge für mich aussehen. Sie sehen so aus, als hätte der Herr gesagt: „Ich habe mein Volk geprüft; ich habe den Überfluss auf der Erde zurückgehalten und an diesem Tag des Mangels habe ich ihnen den Rat gegeben, ihr Getreide einzulagern, und falls sie jemals in Umstände gebracht werden könnten, sie diese Worte schätzen zu lassen, dann ist es jetzt.“
Es ist jetzt für Kleidung eine ziemlich knappe Zeit. Es ist schwierig, vieles von den Behaglichkeiten des Lebens in Form von Bekleidung zu bekommen. Wir haben kein Geld. Viele von uns haben keinen Überschuss an Produkten der Erde zum Tauschen, und wenn wir ihn hätten, so ist unser Markt verhältnismäßig frei von vielen Artikeln, die wir benötigen.
Einige ziehen in Betracht, dass große Prüfungen uns erwarten, aber ich möchte auf eine eure Aufmerksamkeit lenken. Es ist eine sehr große Prüfung, Mangel an Kleidung, Stiefeln, Schuhen usw. zu haben (ganz zu schweigen von Seide, Bändern, Spitzen und anderen Kinkerlitzchen), um unseren Wünschen und vielleicht nicht unseren wirklichen Bedürfnissen und Behaglichkeiten zu entsprechen, und während wir an diesen Dingen Mangel erleiden, mögen unsere Getreidespeicher unter dem Gewicht des Getreides stöhnen, das sich in ihnen befindet. Aber
 
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mit der Zeit ist der Markt reichlich mit Gütern, mit solchen, die wir benötigen, versorgt. Nun, hier kommt die Prüfung. (Aber haltet die „Heimarbeit“ im Sinn.) Wir wissen, dass diese Umstände zwicken. Wir möchten die Kleidung und wir haben um uns herum eine Fülle und Mittel in unseren Händen, um diese Artikel im Austausch für unsere Produkte und den Weizen zu bekommen. Dies wird uns prüfen, ob wir dem Rat, der uns gegeben worden ist, folgen oder nicht. Ich meine, sagen zu können, dass gerade solche Umstände vor diesem Volk auftreten werden. Ich zögere in meinem Herzen nicht im Geringsten, zu sagen, dass solches der Fall sein wird. Hier habt ihr Getreide in jeder Menge und hier sind euer Silber, euer Gold, eure Güter, eure Lebensmittel, und eure Waren jeder Art und alles, was ihr euch wünschen könnt, um es euch behaglich zu machen. Nun, all dieses befindet sich inmitten dieses Ratschlags, euer Getreide einzulagern und darauf zu achten. Es ist das Gegenstück oder die Versuchung, sich betören zu lassen. Wie viele wird es geben, die hingehen und das eine für das andere eintauschen werden? Ich sage, das eine und das andere, ich muss ein wenig von diesem, ein wenig von jenem und ein wenig von dem anderen haben, und so geht nach und nach das Getreide dahin, das wir einzulagern begonnen haben, bis es fortgesickert ist und unsere Kornkammern leer sind.
Es ist schon merkwürdig, dass wir dies tun würden, während wir wirklich Brot begehren und seine Notwendigkeit so stark zu spüren bekommen haben! Wir hatten einmal nichts gehabt, das heißt, vergleichsweise nichts. Hunger, schrecklich und entsetzlich, warf seine grauenhaften und beängstigenden Schatten in unsere Gesichter; und was war damals der Rat Gottes? War er nicht, dass wir getreu über das Wenige bleiben sollten, das wir hatten, und die begrenzten Vorräte, die wir hatten, nicht austeilen, sondern die Bedürfnisse der Armen und Bedürftigen befriedigen sollten? Und folgte das Volk nicht in einem guten Ausmaß diesem Rat? Ja, das taten sie. Nun, hat unser himmlischer Vater nicht durch Vervielfältigen unseres Getreides in unseren Lagerhäusern, wie das Mahl und das Öl der Witwe, die bevorstehende Trübsal vereitelt? Mit Sicherheit.
Nun gibt es die Aussicht auf eine reichliche Ernte. Wir können nicht sagen, was sein wird, aber wenn wir wahrhaftig und glaubenstreu sind, wie die Nadel in Richtung Pol, werden wir einen Überfluss haben, um nicht nur unsere gegenwärtigen Bedürfnisse zu versorgen, sondern auch etwas für die Zukunft einzulagern. Dies ist das Ergebnis des Befolgens des Rates Gottes und der Herr sagt: „Ich werde ihnen großzügig geben, weil sie gesagt haben, dass sie es nicht verschwenden werden; denn sie planen jetzt, es für die Kinder des Königreichs und für die Zeit großen Mangels aufzubewahren, wann Fremde wegen Brot zu ihnen kommen werden. Und nun werde ich eine überreiche Ernte ausgießen, um ihre Redlichkeit zu prüfen.
Ich habe gesagt, dass sie mich auf die Probe stellen sollen und jetzt werde ich sie auf die Probe stellen. Ihr bringt euren Zehnten und eure Opfer in mein Lagerhaus und seht dann, ob ich nicht einen Segen ausgießen werde, seht, ob ich nicht die Fenster des Himmels öffnen und einen Segen ausgießen werde, für den ihr nicht genug Raum haben werdet, um ihn aufzunehmen. Ich werde euch jetzt auf die Probe stellen und sehen, ob ihr mir gegenüber ebenso treu sein werdet, wie ich es euch gegenüber gewesen bin.“
Wenn dieses Getreide eingelagert und ordentlich versorgt wird, mögen wir viele Behaglichkeiten, die wir begehren, nicht haben; aber, nachdem der Herr uns diesbezüglich auf die Probe gestellt hat, um zu sehen, ob wir den Versuchungen des Widersachers wiederstehen werden, um zu sehen, ob wir dem glänzenden Gold und der feinen Kleidung widerstehen werden, und um zu sehen, ob wir dem Gesetz gehorchen und unser Getreide verschließen und bewahren, ist es dann nicht ebenso leicht für Ihn, uns mit jenen Dingen zu versorgen, die wir wirklich benötigen, um uns zu kleiden, wie es war, als er unsere begrenzten Lebensmittel wachsen ließ oder uns jetzt eine reichliche Ernte gibt? Heißt es nicht: „Mit Sicherheit, werdet ihr
 
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euch mit alledem bekleiden und ihr werdet in ihrer Herrlichkeit prahlen.“ Und ist nicht gesagt worden, dass die Könige der Erde ihre Herrlichkeit und Reichtümer nach Zion bringen werden? Was wird sie daran hindern, die Schätze zu bringen, durch die wir alle bekleidet werden können? Was wird sie dazu bringen, mit ihren Reichtümern, ihrem Gold und ihrem Silber und ihrer feinen Kleidung überhaupt hier herzukommen? Lasst den Allmächtigen das Tor des Wachstums schließen, wie Er es tun wird, und einen allgemeinen Mangel darauf folgen, und sie wissen, dass es in Zion fruchtbar ist und dass die guten Dinge der Erde dort produziert werden, lasst sie wissen, dass es dort Brot gibt, und ihr werdet sie hier herkommen sehen, um ihre Schätze für ein bisschen Brot auszuschütten. Aber wenn ihr es für sie nicht eingelagert haben werdet, werdet ihr nicht eure Pflicht tun. Der Herr kann dies tun. Er kann diese Dinge herbeiführen und, Brüder, die Prüfung steht uns direkt bevor. Es ist kein Fantasie, sondern sie kommt tatsächlich, um uns zu testen, um zu sehen, ob wir unter diesen Umständen, den Rat, der uns gegeben worden ist, zu befolgen.
Es ist kaum jemals einer Person oder Personen ein Gebot gegeben worden, ohne dass ihnen vorher eine Versuchung platziert worden ist, um sie, falls möglich, vom Gehorsam zu diesem Gebot wegzulocken. Unsere Eltern im Garten Eden hatten in dieser Welt nur wenig Erfahrung gehabt und es schien, dass sie entsprechend der Erfahrung und dem Wissen, das sie von Dingen hatten, wie sie waren, eine Prüfung haben mussten. Die Anweisung des Vaters lautete: „Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, nur von einem nicht, und an dem Tag, da du von ihm isst, wirst du mit Sicherheit sterben.“ Der Herr sagte: „Adam und Eva, ihr könnt euch erfreuen, aber es gibt einen Baum und ich gebiete euch, nicht von ihm zu essen; denn an dem Tag, an dem ihr es tut, werdet ihr sicherlich sterben.“
Es scheint, dass sie gut versorgt waren. Es gab einen Überfluss an Früchten anderer Art; aber es gab eine Art von juckendem Begehren, von dem zu essen, was ihnen verboten war, und sie wurden in Versuchung geführt, bis sie von jener Frucht aßen, und so bekam der Teufel Macht über sie.
Nun, wenn der Rat uns gegeben worden ist, unser Getreide einzulagern, würde es mich nicht wundern, dass vor uns Versuchungen platziert wurden, um uns zum Nichtbefolgen zu bewegen. Es könnten hohe Preise in Gold und Silber als Anreiz geboten werden. Es könnten Menschen kommen und sagen: „Ich werde euch für euren Weizen einen hohen Preis geben. Hier sind Waren jeder Art, die wir euch für euer Getreide geben werden.“ Da, so erkennt ihr, befinden sich die Versuchung und der Ratschlag. Wir würden die Behaglichkeiten des Lebens mögen und würden sie ohne Zweifel gern kaufen, aber der Rat der Diener des Herrn würde uns dahin führen, anders zu handeln.
Solche Szenen wie diese könnten wir sehen, Brüder und Schwestern, und sie mögen nicht weit von uns entfernt sein. Sie mögen sehr nahe sein; denn manchmal ändern sich Dinge sehr plötzlich. Es obliegt uns, den Rat Gottes zu befolgen und uns niemals zur Seite wenden oder einen sehnsüchtigen Blick auf die Reichtümer und Behaglichkeiten dieses Lebens zu werfen, wenn wir eine heilige Vorschrift übertreten müssen, um sie zu bekommen. Denkt daran, Brüder und Schwestern; denn ich möchte es in eure Herzen einprägen. Bewahrt euer Getreide für euch selbst und für Fremde, die in Zeiten des Hungers drüben in der Ferne danach trachten, von euren Händen Brot vom Himmel und von der Erde zu bekommen. Wenn die Diener Gottes euch guten Rat geben und diese Versuchungen folgen, werden sie vielleicht nicht gebieten, während die Versuchung gegenwärtig ist, und diese Dinge euch eine Versuchung sein. Sie werden so sein, um zu sehen, ob ihr zu eurer Redlichkeit stehen oder durch euren Wankelmut fallen werdet.
Ich möchte eine kleine Anekdote erzählen, die mir zu Ohren kam. Ich weiß nicht, ob ich Recht habe, aber wenn ich mich irre, gibt es jene Personen,
 
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die mich korrigieren können. Man sagt, es gibt einen Mann in der Stadt, ein natürlicher Bergarbeiter, der eine besondere Gabe hat, wertvolle Metalle zu entdecken, auch wenn sie in jeder Tiefe in der Erde verborgen sind. Er kann den Ort aufzeigen, wo sie sich befinden. Er war zufällig im Haus eines Gentleman in dieser Stadt und sie diskutierten seine Mächte, jedes Metall in der Erde ausfindig zu machen. Die Dame des Hauses, die seine Fähigkeit bezweifelte, nahm ein Stück Blei und ging heimlich nach draußen und vergrub es und achtete darauf, keine sichtbaren Zeichen zu hinterlassen, wodurch jeder andere außer ihr es finden könnte. Er unternahm den Versuch und nach ein wenig Herumstreunen zeigte er genau auf den Punkt, wo es lag; aber die Dame, die meinte sie könnte ihn täuschen und entmutigten, machte sich über ihn vollkommen lustig und fragte ihn, was ihn denken ließe, dass es dort läge. Sie tat so, als würde sie ihn für geisteskrank halten, und der arme Mann kam zu dem Schluss, dass er sich geirrt haben könnte, da die Dame mit ihrem Lächerlichmachen so inbrünstig erschien. Er gestand es als Fehler zu und zweifelte an seiner Gabe. Seit der Zeit, als er sich vom Glauben an die natürliche Gabe, die Gott ihm gegeben hatte, hat abbringen lassen - (Präs. H. C. Kimball: Und das durch eine Frau.) – ja, und seitdem ist alles von ihm genommen worden. Vor dieser Zeit hatte er sich in solchen Dingen nie geirrt, aber seither hat er nicht mehr Mächte zu entdecken als jeder andere.
Nun haben wir die Gabe Gottes und das ist die Gabe des weisen Ratschlags, des guten Ratschlags, die uns für den Zweck der Selbsterhaltung gegeben ist. Wollen wir diese Gabe aus irgendeinem Grund, durch irgendeine Kunst, durch irgendein Mittel, durch irgendeine Technik, durch irgendein Abweichen von unseren Absichten verlieren? Denkt daran, dass diese Gabe, die uns gegeben ist, wenn wir uns auf feindlichem Boden befinden, vernichtet oder für immer von uns genommen werden könnte, und wahrscheinlich wird die Zeit kommen, wann ihr und ich den Rat der Diener Gottes nicht täglich haben könnten. Falls nötig, könnten wir ihn aber haben, und wenn nicht, dann erinnert euch an ihn, ihr Heiligen der Letzten Tage und jeder, der Gott fürchtet und Ihm mit voller Absicht und ganzem Herzen dient! Denkt an den Rat, der gegeben wird: „LAGERT EUER GESAMTES GETREIDE EIN“, und sorgt dafür! Schätzt es höher als Gold und Silber ein, höher als reiche Kleidung und feine Gewänder und höher als alles andere mit Ausnahme des Brotes des Lebens! Und ich sage euch: Es ist fast genauso notwendig, Brot zu haben, um den Körper zu ernähren, wie Nahrung für den Geist zu haben; denn das eine ist ebenso notwendig wie das andere, um uns zu befähigen, das Werk Gottes auf der Erde voranzubringen.
Brüder und Schwestern, möge Gott euch segnen und eure Felder, eure Herden und alles segnen, was ihr besitzt. Geht sorgsam mit euren Feldern, euren Schafen und Rindern um. Kümmert euch um alles und bewahrt alles, was Gott uns gegeben hat, damit wir auf der Erde für es sorgen. Möge Gott euch segnen und uns alle segnen und die Gabe des Ewigen Lebens geben. Und möge der Engel des Lebens uns bewahren und mögen wir uns Schulter an Schulter fühlen und Gott und unseren Brüdern beweisen, dass wir bereit und entschlossen sind, dieses großartige Werk vorwärtszurollen, „ Während das Leben oder die Gedanken oder das Sein bleiben, oder die Unsterblichkeit andauert.“ Amen.

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