KINDESPFLICHT – WEIHUNG, USW.
BEMERKUNGEN VON ELDER LORENZO SNOW, GEMACHT IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, DONNERSTAGMORGEN, 9. APRIL 1857.
Während diese Jungen gesprochen haben, kamen einige Gedanken in meinen Sinn, die ich, so dachte ich, zu ihrem Trost aussprechen sollte; denn ich wünsche, ihnen Gutes zu tun.
Wenn zum Beispiel ein Vater eine große, ausgedehnte Familie hätte, wäre sein Ziel, ihr Gutes zu tun, ihr Interesse und Glück zu fördern, in ihre Hände Macht zu geben, wissend, dass sie allein nicht viel zustande bringen könnte und dass sie von jener Familie Hilfe nehmen oder bekommen müsste. Der Sohn, der das größte Interesse hätte, der sich am treuesten jener Familie weihen würde, um die Pläne des Vaters und Oberhauptes jener Familie zu fördern, zum Glück und Gedeihen des Ganzen, würde an Macht und Einfluss schneller zunehmen als irgendein anderer; denn der Vater wäre geneigt, so viel Macht und Einfluss in seine Hände zu geben, wie es für ihn möglich wäre anzunehmen und wie es zum Wohle der Familie wäre.
Dies wäre der Grundsatz, auf Grund dessen alle Mitglieder jener Familie an Erkenntnis, Einfluss und Macht über andere wachsen würden. Es käme durch die Fähigkeit, den Einfluss und die Eignung, die ein Sohn besitzt, die er in Unterwerfung gegenüber dem Willen seines Vaters haben sollte, immer bereit, seine Anordnungen auszuführen, und sein Ziel sollte es sein, bei seinem Vater Einfluss zu gewinnen, und dann
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würde er sich fühlen, als würde er alles besitzen, was er in Unterwerfung der Kontrolle des Vaters erlangt hat. Ganz gleich ob er großen zeitlichen Einfluss erlangt hätte, ganz gleich ob sein Einfluss von intellektuellem oder geistigem Charakter ist, ganz gleich ob er seinen Einfluss durch sein Wissen aus Büchern, durch das Studium der Wissenschaft erlangt hätte, ob er Farmen, oder Ländereien, oder Reichtümer oder ob er seinen Einfluss durch Gehorsam gegenüber dem Willen seines Vaters erlangt hätte, er würde alles unter die Kontrolle seines Vaters bringen, zum allgemeinen Wohl der Familie. Gerade so weit, wie er dies in sich trägt, würde er bei seinem Vater Einfluss gewinnen und Macht für sich bekommen, die zu besitzen für ihn absolut notwendig ist.
Wenn Menschen tief in ihrem Herzen forschen würden, würden sie entdecken, dass ihre Wünsche und Gefühle und tatsächlich viele Dinge, die sie tun und sagen, nicht im Einklang mit dem Sinn und dem Willen des Herrn sind.
Diese Jungen behaupten nicht, viel empfangen zu haben, keine große Menge an Erkenntnis; aber dennoch sind sie gewillt, das zu tun, wozu sie bestimmt sind. Sie legen alles auf den Altar, damit es benutzt werde, wie es dem Meister gefällt, und hierin liegt ihre Stärke, jene großen und herrlichen Pläne für die Erlösung dieses Volkes und das Vorwärtsrollen des Evangeliums Jesu Christi zustande zu bringen. Es spielt keine Rolle wie klein sie sind oder wie wenig sie empfangen haben, so lang sie glaubenstreu bleiben und die Pflichten erfüllen, die ihnen obliegen, wird der Herr sie machtvoll für das Tadeln der Sünde machen und für den Aufbau des Königreiches Gottes und um denen zu dienen, die auf dem ganzen Angesicht des Landes leben.
Nun, wenn jemand Intelligenz vom Herrn empfängt und gewillt ist, diese zum Wohle des Volkes zu vermitteln, wird er zu dieser Intelligenz ständige Hinzufügungen empfangen, und es gibt für sein Wachstum kein Ende, so lang er fest am Glauben des Herrn Jesus Christus festhält, hinüber zu den Nationen der Erde reist oder zwischen die Berge Israels reist, ist diese Person gebunden, stark und mächtig an der Macht Gottes und an der Intelligenz der Ewigkeit zu werden.
Ihr, Brüder, die ihr hier in diesen Tälern seid, habt ein sicheres Vorrecht, das ihr schätzen solltet, nämlich das des Weihens eures Eigentums dem Herrn. Wenn ihr das Geheimnis und den Grundsatz wissen wollt, auf Grund dessen ihr reich werden könnt, so ist es das Beitragen eurer Mittel und das Geben eures Besitzes in die Hände der Führer dieser Kirche. Wenn ein Mann viel Besitz hat, ist er sehr dem ausgeliefert, sein Herz daran fest zu machen. Einige haben Eigentum im Wert von eintausend Dollar und einige haben mehr, und ich fürchte, dass viele ihre Mittel auf eine Weise verwenden, die sich als Fluch anstatt eines Segens erweist. Und wenn der Herr sagt: „Gib mir dein Eigentum!“, sind wir nicht einmütig bereit, dem Ruf zu folgen.
Aber in dieser Hinsicht beginnen wir zu lernen und in gewissem Grad folgen wir dem Ruf. Wir beginnen zu lernen, dass alles dem Herrn gehört und dass er uns ein wenig Macht gegeben hat, durch die wir uns ein wenig Erkenntnis über seinen Willen und seine Pläne in Bezug auf uns erworben haben. Nehmt den Mann, der einen Anteil von Gütern dieser Welt hat, und untersucht, welche Art Mensch er ist. Prüft seinen Geist und ihr werdet im Allgemeinen herausfinden, dass es oft eine der größten Prüfungen ist, die über ihn kommen kann, aufgerufen zu werden, irgendetwas von seinem Eigentum abzugeben.
Wenn es euch gefällt, könnt ihr solch eine Person diesen Jungen gegenüberstellen, die zu euch gesprochen haben, und ihr werdet sie bereit und willig vorfinden, alles zu tun, was von ihren Händen gefordert wird. Diese Jugendlichen sind
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in den Händen der Diener Gottes bereitwilliger und fügsamer als viele Männer, die von Anfang an in der Kirche gewesen sind.
Aber vor kurzem habt ihr das Prinzip zu einem gewissen Grad gelernt und die Macht Gottes ist kundgetan worden, so dass ihr jetzt bereit seid, ein wenig von euren Mitteln für den Aufbau des Königreiches Gottes zu geben, und nach und nach, nehme ich an, werdet ihr Fortschritte machen, wie es einige andere getan haben, und bereit sein, alles auf den Altar zu legen.
Nehmt dieses Volk zur gegenwärtigen Zeit, zieht in Betracht, was sie besitzen, fragt wie viele von ihnen ihr Eigentum geweiht haben und ihr werdet herausfinden, dass die geweihte Menge nur nichts ist im Vergleich zu dem, was die Leute eigentlich besitzen.
Ich sage euch, Brüder, dass dies alles eine kleine Sache zu sein scheint, jedoch, wenn wir am Eigentum, das wir besitzen, festhalten, wie die Bösen es tun, werden wir niemals das erlangen, was wir zu erlangen versuchen. Wir müssen lernen, den Worten des Herrn zu gehorchen. Wie kommt es, dass wir nicht mehr über Weihung sprechen? Weil es Bruder Brigham darum nicht geht, sondern er wünscht nur, dass das Volk einen Kurs nimmt, durch den sie sich vor den Mächten des einen Bösen in Sicherheit bringen, so dass er über sie oder ihre Familien keine Kontrolle gewinnen kann.
Wenn diese Leute, die in diesen Tälern der Berge leben, gewillt sind, ihr Eigentum in die Hände des Treuhänders zu geben, damit es für das Wohl des Königreiches bewahrt werden möge, und fortfahren, ihre Religion zu leben, wie sie es in den paar vergangenen Monaten getan haben, werden sie und ihr Eigentum dem Herrn geheiligt werden, und so werden wir allen Nationen und Völkern zeigen, dass wir einen Grundsatz gelernt haben, von dem sie nichts wissen und mit dem sie nichts zu tun haben, und ihnen zeigen, dass wir, wenn wir ein wenig Eigentum bekommen können, es dorthin geben, wo der Herr es gerade so, wie es Ihm gefällt, verwenden kann.
Dies ist eine Praktik und ein Grundsatz, von dem die Welt nichts weiß; aber wenn diese Leute ihr Eigentum überschreiben, verstehen sie, woran sie sind. Sie wissen, dass sie schließlich erhöht sein werden, um alles zu besitzen, was wünschenswert ist: Das Land, die Häuser, die Weingärten, das Vieh, das Gold, das Silber und alle Reichtümer des Himmels und auf der Erde. Der Herr sagt: „All diese Dinge gehören mir und wegen der Bereitschaft meines Volkes wird alles für mich wieder hergestellt werden, und dann werde ich ihnen all die Reichtümer der Ewigkeit in Besitz geben.
Dies ist das einzige Prinzip, auf Grund dessen wir uns die verheißenen Segnungen sichern können. „Also“, sagt jemand, „ warum wird nicht mehr darüber gesprochen als es bisher der Fall war?“ Wenn die Leute es jetzt nicht erkennen und nicht danach mit dem Licht und der Erkenntnis handeln können, die sie schon erhalten haben, wenn sie den Grundsatz nicht erkennen können, durch den sie aufgebaut werden können, folgt natürlich daraus, dass sie im Reich unseres Vaters nicht aufgebaut werden können. Es ist der Plan des Allmächtigen, in die Herzen des Volkes die Grundsätze einzuarbeiten, nach denen sie operieren sollen, um eine ewige Erhöhung und Herrlichkeit zu erlangen, und wenn wir sie jetzt nicht erkennen, mit der Belehrung, die uns schon gegeben wurde, werden wir sie durch Erfahrung in Härte lernen müssen.
Wir haben nicht die Macht, irgendetwas ohne die Hilfe des Geistes des Herrn zu tun; aber wissen wir alle, dass das Evangelium, das wir predigen, wahr ist? Wissen wir es ebenso gut, wie diese kleinen Jungen, die zu euch gesprochen haben. Eigentlich wissen sie, dass dies das Werk Gottes ist, aber einige von ihnen begreifen nicht wirklich, dass sie so viel Wahrheit verstehen. Aber die Wahrheiten des Evangeliums Christi befinden sich in ihnen und durch sie; denn sie wurden im Evangelium geboren und deshalb sind sie geborene Heilige der Letzten Tage. Die Wurzel der Sache befindet sich in ihnen und sie sind
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durch die gute Hand des Herrn bewahrt worden; denn Er hat Sein Auge auf ihnen und beabsichtigt, sie an einem zukünftigen Tag zu verwenden. Sie sind bereit, was sie an Einfluss, Mittel oder Wissen besitzen, für den Gebrauch des Vaters zu geben.
Lasst diese Jungen in den Hohen Rat gehen und durch den Geist, der in ihnen ist, werden sie bessere Urteile abgeben als diese alten Männer, und ich kann dies mit Sicherheit sagen und dies auch auf die Verantwortung Bruder Brighams hin; denn ich habe es ihn mehrmals sagen gehört.
Fühle ich mich dessen sicher? Ja; denn die Tatsache ist, dass sie nichts über Irrtum wissen; sie kennen nur die Wahrheit, während wir alte Käuze, die so mit Tradition angefüllt sind, zweimal nachdenken sollten, bevor sie es wagen, einmal zu sprechen.
Auf diese Weise betrachte ich die Bewegungen dieser jungen Männer in Kontrast zu den Handlungen der alten Käuze. Sie sind lebendig, energetisch, immer bereit, bei Nacht oder bei Tag Eilbriefe auszubringen oder irgendetwas zu tun, was von ihnen verlangt wird.
Brüder, ich fühle mich heute erstklassig und ich weiß, dass ihr es tut, durch das Licht, das aus euren Gesichtern strahlt. Es gibt eine Sache in meinem Sinn, über die ich sprechen möchte, bevor ich schließe. Ich möchte, dass meine Brüder es verstehen, wegen diesem und der Dinge, die wir in Bezug auf unsere Erlösung und Herrlichkeit gehört haben. Sie liegen tief, aber immer noch sind sie wichtig.
Lasst uns vorwärtsgehen und das genau tun, was uns gesagt wird, und gerade so schnell, wie wir Fortschritte machen, so werden wir jene geistige Erkenntnis anwenden müssen, die uns auf eine Weise gegeben ist, die helfen wird, das Königreich Gottes aufzubauen. Und genauso verhält es sich mit diesem wenigen Besitz und den Mitteln, die ihr habt; es muss alles auf dem Altar sein. Ihr müsst euch von diesem kleinen, gemeinen, scheußlichen Geist trennen und im Licht Gottes wandeln. Lasst euren Verstand sich erweitern und seid für jede Pflicht bereit, die euch auferlegt ist.
Es gibt direkt vor mir Männer, die nur wenig für das Königreich Gottes getan haben und die, wenn sie wüssten, was für sie gut ist, innerhalb von vierundzwanzig Stunden hingehen und zu Präsident Young sagen würden: Es gibt eintausend oder fünf- oder zehntausend Dollar, die ich zum Wohl des Königreiches spenden möchte.
Aber dann erkenne ich, dass wir noch Kinder sind, und wir haben unsere Pflichten nicht vollständig gelernt. Es ist wahr, dass es ab und zu einen Mann gibt, der vom allgemeinen Weg Dinge zu tun ausbrechen kann, und solch ein Mann wird an Einfluss, an Erkenntnis von Gott und an Reichtümern der Ewigkeit wachsen. Es gibt Männer, die dies zur gegenwärtigen Zeit tun werden, aber nach und nach werden alle Heiligen Gottes umfassender den Grundsatz gelernt haben und ihm gehorchen.
Möge der Herr euch segnen, ist mein Gebet, im Namen Jesu Christi. Amen. |