Seite 18   TEMPEL UND ENDOWMENTS – DAS ANBAUEN VON GETREIDE UND DAS BAUEN VON LAGERHÄUSERN – WEIHUNG   BEMERKUNGEN VON PRÄSIDENT HEBER C.  KIMBALL, GEMACHT IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 6. APRIL 1857.   Ich weiß nicht, ob ich so sprechen kann, dass alle von euch mich deutlich hören können. Ihr werdet sehr still sein müssen oder es wird für mich unmöglich sein, zu eurer Erbauung zu sprechen. Ihr habt gehört, was Bruder Wells in Bezug auf den Tempel, den Kanal usw. gesagt hat. Der Tempel ist für viele Zwecke bestimmt und es gibt viele Dinge, die Gott offenbaren wird und viele Segnungen, die er auf dieses Volk in jenem Gebäude übertragen möchte, falls sie angemessenen Fleiß aufbringen werden, um seine Vollendung voranzubringen. Einige mögen denken, dass die Errichtung des Tempels besonders auf Bruder Brigham, Bruder Heber, Bruder Daniel, die Zwölf und einige Siebziger, Hohepriester und Bischöfe übertragen worden ist, und wenn er fertiggestellt ist, mögen sie sich einbilden, dass sie darin ihre Segnungen empfangen werden; aber dieses Werk ist für die Allgemeinheit gedacht. Es ist unbedingt eine allgemeine Anstrengung notwendig, nicht nur von den führenden Beamten dieser Kirche, sondern von jedem Mitglied, männlich oder weiblich; denn der Tempel ist nicht nur allein für uns; er ist auch für unsere Söhne und Töchter und nachfolgende Generationen. Sie werden darin Segnungen empfangen und deshalb betrifft es sie genauso wie uns. Wenn ich all die Segnungen des Priestertums erhalte, all die Endowments, all die Segnungen, die Gott uns in dieser Bewährungszeit auf uns zu übertragen hat, und diese Dinge heilig halte, während ich lebe, dann bin ich so rein und heilig, wie es für einen Menschen möglich ist, während er sich im Fleisch befindet. Wenn also meine Frauen eins mit mir sind, werden meine Kinder und ihre Nachkommenschaft an jenen Segnungen teilhaben, die auf mich übertragen worden sind. Jede Segnung, die auf mich übertragen wurde, ist geeignet, meiner Nachkommenschaft zu nützen. Jene Segnungen sind für jeden rechtschaffenen Menschen und die Segnungen, die auf glaubenstreue Männer und Frauen in ihren heiligen Salbungen und Sieglungen übertragen werden, werden auf ihrer Nachkommenschaft nach ihnen für immer und ewig durch ihre Glaubenstreue ruhen und es gibt dafür kein Ende. Es ist für euch ein starker Ansporn eure Religion zu leben, mit der Aussicht auf den Nutzen, der sich bei eurer Nachkommenschaft fortsetzt. Wenn ihr nur dies in eurem Kopf behalten könnt, denke ich, dass es dienlich sein wird, euch standhaft auf der Linie eurer Pflichten zu halten. Wird unsere Nachkommenschaft an den Segnungen teilhaben, die wir im Tempel, den wir bauen, empfangen? Ja, für immer und ewig. Unsere Segnungen werden ewig fortdauern. Wenn wir so leben, dass wir die Grundsätze und Fülle der Vollkommenheit erreichen und die Verheißungen des Ewigen Lebens sichern, dann werden diese Segnungen auf uns und unseren Kindern ruhen. Wie lange wird dieses Volk brauchen, um den Tempel auf diesem Block zu bauen, unter der Annahme, dass jeder Mann und jede Frau und jedes Kind, das die Jahre der Verantwortlichkeit erreicht hat, vereint nach seiner Fertigstellung streben wird? Nicht sehr viele Jahre. Wäre es meine Aufgabe, an diesem Tempel zu arbeiten, würde ich mich fortwährend bemühen, an ihm zu arbeiten   Seite 19   und mit einem Auge darauf gerichtet ihn voranzutreiben und auf die Segnungen, die ich darin zu empfangen erwarte. Aber in der Annahme, dass ihr nicht alle so lebt, werdet ihr durch ihn nicht Nutzen haben? Doch, das werdet ihr. Wir wenden uns jetzt Dingen zu, die jeden Zweck erfüllen werden, bis der Tempel fertiggestellt ist. Diejenigen, die jetzt durch ihre Endowments gehen und zum ewigen Leben versiegelt sind – diese Segnungen werden an ihnen haften bleiben, wenn sie selbst an den Segnungen und Verheißungen haften bleiben, die jemals auf sie gemacht wurden, und mit einem Herz und einer Seele hervortreten, den Willen Gottes zu tun, wie er ihnen von Zeit zu Zeit von diesem Podium aus bekannt gemacht wird. Ist es erforderlich, dass jedes Mitglied meiner Familie dasselbe Interesse spüren sollte, dass ich für meine Wohlfahrt und meine Nachkommenschaft habe? Ja, jede Frau und jedes Kind vom ältesten bis zum jüngsten. Sie sollten gerade wie ein Baum sein, der viele Zweige hat. Das äußerste Ende des längsten Zweiges ist von dem Baum abhängig, aus dem es herauswächst. Wir sollten ein Baum werden und wie der „Baum des Lebens“ sein, „der zwölf Arten von Früchten trägt“, die alle mit einem Strunk verbunden sind. Ich vermute, dass diese Früchte aus Einpfropfungen entstanden, sonst hätte der Baum wahrscheinlich nicht so viele Sorten getragen. Wir müssen in den wahren Weinstock eingepfropft sein und weiter an seiner Fruchtbarkeit teilhaben und dann werden wir zu unserem Vater und Gott zurückgehen, der mit einem verbunden ist, der sich noch weiter zurück befindet; und dieser Vater ist mit einem noch weiter zurückliegenden verbunden, und so weiter; und gerade so weit wie wir unsere Vorgesetzten achten und versuchen, unsere Kinder zu retten, so werden wir Segnungen von dieser Zeit an und für immer empfangen und so zahlreich werden, wie der Sand an der Meeresküste. Was hindert uns daran, diese Segnungen zu erlangen? Nichts, außer unser eigener Mangel an Glaubenstreue; denn durch Fleiß, Redlichkeit und Ausdauer können wir alles zustande bringen, was wir begehren, und helfen, das große Werk Gottes vorwärtszubringen. Ich habe ein Flüstern gehört, dass einige die für den Tempel Stein bearbeiten und in den Werkstätten und Schmieden arbeiten, nichts als Brot zu essen haben. Es scheint, als könnte dies nicht sein; denn ich habe gesehen, wie die öffentlichen Hände Karotten, Pastinak, Kartoffeln usw. für zu Hause einpackten, und das ist nicht so schlimm, da wir eine Menge davon haben, und jeder Mann bekommt pro Tag ein Pfund Mehl und ich denke, dass es kein Murren geben sollte. Es wird keinen Monat dauern, bis wir Salat, Radieschen usw. haben werden, und jetzt gibt es eine Menge Grünzeug und Zwiebeln gibt es im Zehntenbüro reichlich, und wir wären sehr froh, wenn ihr kommt und sie euch zur Bereicherung holt. Ich habe diese Dinge einfach in Verbindung mit Bruder Wells Bemerkung in Bezug auf die Öffentliche Arbeit berührt, da ich mit ihm eins bin, und er ist eins mit mir und wir sind eins mit Bruder Brigham. Wir haben unsere Füße für keinen anderen Zweck für das Rennen bereitgestellt, als ihm zu folgen und durchzurennen; denn er ist unser Führer, zeitlich und geistig, von dieser Zeit an. Wenn Joseph wiederkommt, wird Bruder Brigham entfernt werden? Nein, niemals. Bruder Joseph ist uns voraus, Bruder Brigham ist hinter ihm; ich bin hinter Bruder Brigham und ihr seid hinter mir, nicht wahr? Und wir werden nicht zurückzucken und Gott wird jeden segnen und gedeihen lassen, der sich selber hilft, und Er wird dieses Volk segnen, gedeihen lassen und versorgen und sie werden niemals fallen, als ein Volk, auch wenn wir erwarten, dass viele abfallen, über den Damm stürzen und zu Bruch gehen werden. Wenn wir sündigen und nicht Buße tun, wird Gott uns züchtigen, bis wir Buße tun und von allen Sünden ablassen; aber er wird uns niemals geißeln, so lang wir das Rechte tun. Ich habe einhundert Mal gesagt, dass wir niemals Mangel an Brot, Fleisch und   Seite 20   den Behaglichkeiten des Lebens, an Welten ohne Ende haben werden, wenn wir nur das Rechte tun werden. Dies ist meine Prophezeiung und ist es immer gewesen und sie ist wahr. Ich stimme mit Daniel überein, mit Joseph, mit Brigham, mit Jesus und den Aposteln und allen heiligen Propheten, und ich habe gesprochen, weil ich eure Gefühle aufwühlen, euch aufwecken und eure Herzen trösten und eure Sinne erfreuen muss; denn ich habe kein anderes Gefühl, als euch Gutes tun zu wollen. Wenn der Große Big-Cottonwood-Kanal fertig ist, wird er, außer dass er euch bei eurem Wirken für den Bau des Tempels von materiellem Nutzen sein wird, von großem Wert für die Bewässerung der Grundstücke in dieser Stadt sein, besonders in seinem östlichen Teil, und ihr werdet bald in der Lage sein, mehr als bisher anzubauen, um euch für eure Arbeit an diesem Werk zu entlohnen – ja, zehnmal mehr. Ihr mögt dies für übertrieben halten, aber ich sage, dass es das nicht ist. Rechnet es für euch selbst aus und seht, wie viel mehr ihr anbauen könntet, wenn ihr Wasser im Überfluss hättet. Ihr könntet so viel Futtergetreide anbauen, das eure Kühe durch den Winter bringen würde, und ich glaube mehr als ihr Kühe habt, um es aufzufressen, neben der großen Extramenge an Gemüse, das ihr anbauen könntet. Ich möchte nun einige Bemerkungen in Bezug auf das Bauen von Lagerhäusern machen, nicht speziell in Bezug auf den Bau des Zehnten-Lagerhauses; denn dort gibt es gegenwärtig genug, um all das Getreide aufzunehmen, das wir haben, obwohl ich glaube, dass durch ein weiteres Jahr dieses Volk unsere Zehntenhäuser füllen wird, dass sie überfließen; denn sehr viele von ihnen fahren fort, das Rechte zu tun, und leben ihre Religion, und wenn sie dies tun, werdet ihr sehen, wie der Weizen, der Mais, der Hafer, die Gerste und all unsere Vorräte und Besitztümer anwachsen werden. Wenn wir wachsen, wird es wachsen, unser Wohlstand wird wachsen und mit uns zunehmen und es wird darin kein Ende geben. Aber um Getreide einzulagern, müsst ihr Lagerhäuser vorbereiten. Jeder Mann, der eine Farm hat, braucht ein Lagerhaus, eines, das aus Stein und Zement gemacht ist, das euer Getreide gegen Mäuse, Ratten und alle anderen vierbeinigen Schädlinge schützt, auch gegen zweibeinige. Ich habe mehr Angst vor den zweibeinigen als vor den vierbeinigen. Plant ein gutes Lagerhaus zu bauen, ein jeder, der eine Farm hat, und hört niemals auf, bevor ihr es nicht fertiggestellt habt. Und vergesst nicht, euren Zehnten zu zahlen, bevor ihr das Getreide in das Lagerhaus einbringt. Legt genügend für sieben Jahre zurück unter Berücksichtigung von fünf bis zehn pro Familie und dann berechnet ein, dass es in eurer Familie da, wo es jetzt einen gibt, fünf bis zehn Personen geben wird, weil ihr euch im Wachsen befindet. Jetzt benötige ich eintausend Scheffel Weizen, um meine Familie ein Jahr lang zu ernähren, und ich möchte sechstausend für jedes Jahr der sieben zurücklegen, für die ich die Einlagerung plane. Denkt über den wahrscheinlichen Zuwachs meiner Familie innerhalb von sieben Jahren nach. Sie allein werden fast zahlreich genug sein, um eine kleine Stadt zu bevölkern. Wo eine Familie jetzt nur einhundert Scheffel pro Jahr benötigt, soll das Oberhaupt der Familie im ersten Jahr einhundert Scheffel zurücklegen, im nächsten zweihundert und die Menge jedes Jahr proportional zum wahrscheinlichen Bedarf wachsen lassen. Wenn wir unser Getreide eingelagert haben, sind wir sicher, im Fall einer Hungersnot von der Welt unabhängig, oder nicht? Ja, das sind wir; denn in diesem Fall werden wir die Mittel für den Lebensunterhalt in unseren Händen haben. Wenn die Hungersnot auf der Erde beginnt, werden wir sie wahrscheinlich als erste spüren. Wenn die Gerichte zuerst am Haus des Herrn beginnen müssen und wenn die Rechtschaffenen knapp errettet werden, wie wird es dann mit den Bösen sein? Erwarte ich Hungersnöte? Ja, die schrecklichsten und härtesten, die je über die Nationen der Erde gekommen sind. Diese Dinge stehen uns direkt bevor, und einige von diesem Volk denken überhaupt nicht über diese Dinge nach; sie dringen nicht in   Seite 21   ihre Herzen ein. Dennoch gibt es hier keinen Ältesten, der die Offenbarung gelesen hat, die besagt: Geht hin und warnt die Bewohner dieses Landes vor der Krankheit, dem Tod und der Katastrophe, die über diese Nation kommen wird, aber die über die Wahrheit dessen, was ich sage, überzeugt werden muss. Ihr habt gemäß der Belehrung in jener Offenbarung gehandelt und nun denkt über die Dinge nach, die ich eurem Gehör verkünde und erhebt eure Stimmen vereint als ein Volk zum Gott des Himmels, dass er uns gegenüber gnädig und Zion gegenüber gewogen sein wird. Seid weise, hört auf den Rat und gehorcht der Stimme des Oberhaupts und ihr werdet gedeihen und niemals Mangel an Brot haben. Aber, so wahr der Herr lebt, werdet ihr es zu spüren bekommen, wenn ihr nicht auf der Linie der Pflicht fortfahrt. [Präsident Brigham Young: Das ist wahr.] Ja, es ist so wahr, wie Gott jemals zu dieser Generation sprach. Ich erachte das sorgsame Einlagern unseres überschüssigen Getreides für eine Zeit des Mangels für dieses Volk als von größter Wichtigkeit zusammen mit dem Bau des Tempels. Ihr könnt diesen Tempel bauen und gleichzeitig jene Dinge vernachlässigen, von denen ich spreche, und ihr werdet zeitlich umkommen. Nun macht euch daran und baut Getreide an; denn ich fühle mich überzeugt, dass der Herr uns zwei, drei oder viere Jahre guter Zeiten geben und die Feinde der Aufrechten an der Kandarre halten wird, wenn wir das Rechte tun werden. Ich möchte jeder Zeit dieses „falls“ eingefügt behalten; denn in solch einem Fall sage ich euch, dass Gott unsere Feinde zurückhalten wird und sie können keine Macht haben, bis Ihm der Sinn danach steht, sie ihnen zu gestatten, und dann wird Er sie ihnen nur für eine gewisse Zeit gestatten, um Seine allmächtige Macht zu bekunden und sie für eine kommende Zeit zu qualifizieren und vorzubereiten. Ich meine einfach, was ich sage. Ich habe hier Jahr für Jahr gesprochen und euch gesagt, dass ich ans Werk gehen werde, um ein gutes Lagerhaus zu bauen, und jetzt habe ich ein gutes, auch wenn es noch nicht ganz fertig ist. Ich habe fünf- oder sechshundert Scheffel Weizen darin und ich werde einen stabilen Fußboden aus Stein machen, indem ich ihn mit Zement und Sand verfülle und ich verfliese die Wände an beiden Seiten, so dass es gegen Mäuse und anderes Ungeziefer beständig sein kann. Wie ich gesagt habe, weiß ich, dass wir diese Dinge, von denen ich gesprochen habe, sehen werden, solche Hungersnöte wie diese Welt noch nie gesehen hat. Ja, wir müssen diese Szenen sehen, aber wenn wir unsere Gelöbnisse und Bündnisse einhalten, wird der Herr sie fernhalten, bis wir uns vorbereiten können, und wenn ihr erwachen werdet und tut, was euch gesagt wird, werdet ihr entkommen. Ich möchte jedem Mann in jeder Siedlung raten, ein Lagerhaus zu bauen, und wenn einer es nicht allein tun kann, sollen zwei oder drei eines zwischen sich bauen. Lagert und bewahrt euer Getreide und dann werdet ihr sicher sein. Aber, wenn die Hungersnot in unserem gegenwärtigen Zustand über uns kommen sollte, was könnten wir tun? Wenn wir nicht tun, was uns in dieser Sache gesagt wird, wird das Missfallen des Herrn über uns sein und Er wird nicht damit fortfahren, uns zu segnen, wie Er es jetzt tut. Ich weiß, dass er in der Lage ist, Hungersnöte über uns kommen zu lassen und danach Manna regnen zu lassen, um uns zu versorgen. Ich weiß auch, dass Er unser Getreide in den Kornkammern und unser Mehl in den Fässern vermehren und einen kleinen Laib Brot machen kann, der für viele Personen ausreicht, indem Er Seine kreative Macht bemüht. Ich weiß nicht, wie er das macht, aber ich weiß, dass er es tun kann, gerade so leicht, wie Er mich ins Dasein auf diese Erde bringen konnte. Es gibt sehr viele Dinge, die wir aufbewahren und pflegen können, genauso wie wir es mit Weizen, Gerste und Hafer können. Wir können Kürbisse, Johannisbeeren, Äpfel, Pfirsiche usw. trocknen und sie aufbewahren. Wir können auch Bohnen, Erbsen und ähnliche Artikel aufbewahren und sie sieben Jahre lang aufheben. Und wenn ihr euch auf richtige Weise um euren Weizen kümmert, könnt ihr ihn gerade so lang aufbewahren, wie ihr es wünschen mögt,   Seite 22   aber bei der üblichen Methode, ihn zu lagern, müsst ihr ihn rühren; ihr müsst ihn bewegen, hin- und herbewegen und ihn ständig wenden, sonst wird er verderben. Genauso ist es mit diesem Volk; sie mussten von Ort zu Ort hin- und herbewegt werden, um sie daran zu hindern, altersschwach zu werden. Ich hätte keine Angst, einem sechzigjährigen Mann zu verheißen, falls er den Rat Bruder Brighams und seiner Brüder annimmt, dass er sich verjüngen würde. Ich habe wahrgenommen, dass ein Mann, der nur eine Frau hatte und dieser Lehre zugeneigt war, bald zu welken und vertrocknen begann, während ein Mann, der in die Vielehe geht, frisch, jung und rüstig aussieht. Wie kommt das? Weil Gott diesen Mann liebt und weil er Sein Werk und Sein Wort ehrt. Einige von euch mögen dies nicht glauben; aber ich glaube es nicht nur, ich weiß es auch. Für einen Mann ist es ein kleines Geschäft, nur auf eine Frau beschränkt zu sein; denn das ist so viel, was wir jetzt tun können, um uns unter der Last, die wir zu tragen haben, aufrecht zu halten, und ich weiß nicht, was wir tun würden, wenn wir pro Person nur eine Frau hätten. Lasst uns an die Arbeit gehen, und die Erde urbar machen, und in die Felder gehen, und das Land segnen und es Gott widmen und weihen, und dann die Saat weihen, die Werkzeuge und die Pferde und Ochsen. Denkt ihr, dass dies irgendeine Wirkung haben wird? Ich weiß, dass es so ist. Vor fast zwanzig Jahren war ich an einem Ort in England, wo ich mich sehr seltsam fühlte; aber ich wusste zu der Zeit nicht, was es bedeutete. Ich ging durch eine Stadt, die Chadburn genannt wird, jenseits von Clithero. Bevor ich dorthin ging, sagten mir einige Personen, dass ich einen vernünftigen Eindruck machte, und fragten mich, warum ich nach Chadburn gehen wollte, und sagten, dass es der übelste Ort im Land wäre; denn die Sektenpriester hatten dort gläubig dreißig Jahre lang gepredigt, ohne irgendeinen Eindruck zu bewirken. Trotzdem ging ich hin und predigte einmal und taufte fünfundzwanzig Personen, wo die Priester nicht in der Lage gewesen waren, eine Sache zu tun. Ich ging durch die Straßen jener Stadt und fühlte mich wie nie zuvor in meinem Leben. Mein Haar sträubte sich auf meinem Kopf, während ich durch die Straßen ging und ich wusste damals nicht, was mit mir los war. Ich zog meinen Hut vom Kopf und hatte das Gefühl, meine Schuhe ausziehen zu wollen, und ich wusste nicht, was ich darüber denken sollte. Als ich zurückkehrte, erwähnte ich Bruder Joseph den Umstand, der sagte: „Hast du nicht verstanden? Dies ist ein Ort, wo einige der alten Propheten reisten und dieses Land weihten und ihr Segen fiel auf dich.“ Versucht es also und seht, ob es nicht einen Segen für uns hinterlassen wird, wenn wir unsere Ländereien weihen. Wenn ihr denkt, dass es das nicht tun wird, dann bringt nie wieder eine Flasche Öl und bittet uns, es für das Wohl der Kranken zu heiligen und zu weihen. Ich weiß, dass wir das Land segnen können und dass es dadurch, dass wir es segnen, mit jenem Geist und jener Macht Gottes erfüllt sein wird, und dies auch in Überfülle, wenn wir selbst mit jenem Geist erfüllt sind. Einige mögen mich fanatisch nennen; aber ich bin es nicht mehr als die alten Propheten, als sie den Geist Gottes bei sich hatten. Lasst uns das Land, dass wir kultivieren, segnen und die Wasserquellen und sie werden gesegnet sein, und dann mögen Menschen von diesem Wasser trinken und es wird sie mit dem Geist und der Macht Gottes erfüllen. Lasst uns die Quellen des Lebens segnen und weihen, die in uns, in unseren Frauen und Kindern sind und in allem, das uns umgibt. Kann der Geist Gottes in einen Stein eintreten oder in einen dieser Pfosten? Ja, und er kann jede Pore erfüllen, genauso wie jede Pore in meinem Körper. Kann er in meine Poren eindringen? Ja, sogar in meine Haare, und er kann ebenfalls in meine Knochen eindringen und jedes Glied, jedes Gelenk und jede Faser beleben. Lasst uns kein Getreide abgeben, außer wenn es wirklich notwendig ist. Wenn es tatsächlich notwendig ist, uns von etwas Getreide zu trennen, dann lasst es uns in die richtigen Hände geben. Wenn ich etwas zu erübrigen habe, werde   Seite 23   ich es in die Hände jener geben, die es gut verwenden werden. Wir müssen in unseren finanziellen Angelegenheiten in der Kirche und im Königreich Gottes eins werden. Wie könnt ihr ein Baum werden, mit Ästen und Zweigen, die alle zu demselben Baum gehören, wenn es unter euch Uneinigkeit gibt? Geht also ans Werk und baut dieses Königreich, richtet Rechtschaffenheit auf und bereitet euch auf die Hungersnöte vor, die über die Erde kommen werden; denn ich sage euch, dass sie kommen. Denkt ihr, dass Gott Offenbarungen geben und uns sagen würde, die Bewohner der Erde vor diesen Dingen, die rasch über sie kommen würden, zu warnen, wenn Er nicht die Absicht hätte, dass diese Dinge kommen sollten? Er sagte, dass sie sie spüren sollten, und ich weiß, dass sie sie notwendigerweise spüren müssen; denn sie werden nicht Buße tun. Lasst uns ans Werk gehen und uns für die Tausende und Abertausende vorbereiten, die zu uns kommen werden. Unsere Transportgesellschaft befindet sich nur in ihren Kinderschuhen, aber sie wird den Weg bereiten, und der Tag wird kommen, wann sich Leute hier zu Hunderten und zu Tausenden, ja, zu fünfzigtausend pro Jahr sammeln werden, und sehr viele werden kommen und mit ihren Bündeln unter den Armen hergetrottet kommen. Ich habe Bruder Joseph, Bruder Brigham und etliche andere Männer sagen hören, dass es so sein wird, und ich weiß, dass es so sein wird, weil sie es gesagt haben. Viele von euch werden es wagen zu sagen, dass ihr es glaubt; aber ich weiß, dass es wahr ist, und es wird mit Sicherheit eintreten. Brüder und Schwestern, dies sind einige meiner Gefühle und ich hoffe und bete, dass diejenigen, die wir gewarnt haben, heimgehen werden und ihre Nachbarn warnen und ihnen sagen, dass sie auf den Beinen und entsprechend handeln sollen, und dann werden wir euch diese Dinge nicht noch einmal sagen müssen. Es ist keine Zeit zu murren, es ist keine Zeit deprimiert zu sein, es ist keine Zeit für Süßigkeiten, zum Tanzen und zum Amüsieren. Gegenwärtig sind Vergnügungen eingestellt, aber wenn Brigham sagt: Tanzt! Dann tanzt, aber wenn er sagt: Hört auf! Dann hört auf, und wenn er sagt: Prophezeit! Dann prophezeit, aber seid sicher, dass ihr richtig prophezeit. Ich habe nichts gesagt, was nicht der Geist diktiert hat, und all die Grundsätze, die ich berührt habe, sind in der Bibel enthalten. Wenn ihr es nicht glaubt, nehmt jenes Buch und schaut selber nach, und dann nehmt das Buch Mormon und seht, was der Herr zu den Nephiten sagte. Er sagte: „Das Land oder das Volk, das mir in diesem Land nicht dienen will, werde ich vom Angesicht der Erde abschneiden“, und ich weiß, dass Er es tun wird. Und Bruder Brigham, die Zwölf Apostel und die Patriarchen John Young und Isaac Morley werden alle verkünden, dass es wahr ist. Möge Gott euch segnen. Amen.