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DIE GABE DER PROPHEZEIUNG UND DER ZUNGEN - DIE FRÜHEREN UMSTÄNDE UND DER GEGENWÄRTIGE ZUSTAND DER HEILIGEN GEGENÜBERGESTELLT - PRÜFUNGEN UND VERSUCHUNGEN FÜR DIE ERHÖHUNG NOTWENDIG - DER ZUSTAND ENTKÖRPERTER GEISTER - ERLÖSUNG DER TOTEN
 
EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT BRIGHAM YOUNG, GEGEBEN IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 22. JUNI 1856.
 
Ich bin glücklich für das Vorrecht, mich wieder vor euch zu erheben und über jene Dinge zu sprechen, die sich auf unseren Frieden beziehen, die uns sehr bei unseren Überlegungen und in unserem Leben interessieren. Es ist mir eine Sache der ständigen Freude und des Trostes.
Es gibt mir große Freude, auf die Versammlungen der Heiligen zu schauen, während ich darüber nachdenke, dass einige von uns in dieser Kirche viele Jahre lang treu gewesen sind, den Heiligen und den Sündern gepredigt haben, Leute aufgerufen haben, Buße zu tun, während der Finger der Verachtung auf uns gezeigt hat und jede Art von Übel gegen uns fälschlich ausgesprochen worden ist. Und viele Male fanden die Ältesten, während sie gläubig arbeiteten, dem Volk zu predigen, keinen Platz, um ihr Haupt niederzulegen, keine Tür öffnete sich, um sie zu empfangen, niemand, der sie ernährte, dennoch sind sie gereist und haben gesucht, bis sie sehr viele gefunden haben, die im Herzen ehrlich sein sollten, sehr viele, die das Evangelium angenommen haben.
Es ist vielen Ältesten dieser Kirche harte Arbeit, das zustande zu bringen, was getan worden ist, dieses Evangelium so vielen Leuten in so vielen verschiedenen Nationen und Königreichen zu predigen.
Wenn die Meilen gezählt werden würden, die unsere Missionare gereist sind, würde eine große Summe zusammenkommen, und wenn ihr wissen könntet, wie viele Tage sie ohne Essen gewesen sind, während sie das Volk aufriefen, Buße zu tun, würdet ihr feststellen, dass es eine große Anzahl ist.
Wenn die Trübsale dieses Volkes vom Beginn dieses Werkes an, von der frühen Geschichte des Propheten, und die Verfolgungen der heiligen vor dieser Versammlung präsentiert werden könnten, wärt ihr erstaunt, ihr würdet euch darüber wundern. Ihr würdet nicht glauben, dass ein Volk so viel ertragen könnte, wie dieses Volk ertragen hat. Ihr würdet es für unmöglich halten, dass Männer und Frauen das ertragen und durch das hindurchgehen können, was sehr viele in dieser Kirche ertragen haben. Es ist wahrhaft ein Wunder, dass wir hier sind.
Diese Dinge in Betracht ziehend und auf unsere gegenwärtigen Umstände und die Vorrechte schauend, die wir genießen, so gibt es kein Herz, dass vollkommen wahrnimmt, was wir durchgemacht haben und welche Segnungen wir jetzt genießen, ohne Gott ständig zu preisen und ausrufen zu müssen: "O, preist den Namen unseres Gottes."
Es ist wahr, viele denken und fühlen, dass wir hier harte Zeiten haben, dass es ein hartes Land ist, um darin zu leben. Wir haben lange, kalte Winter und wir haben sehr vielen Schwierigkeiten zu begegnen, den Indianerkriegen, den Grillenkriegen, den Grashüpferkriegen und den Dürrezeiten.
Was wir während der letzten zwei Jahre erlitten haben, kommt uns in den Sinn, und die Aussicht ist jetzt düster, was den Lebensunterhalt für den Menschen betrifft.
Wie viele sind hier, die sich so fühlen
 
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und sagen: "Gäbe es nicht den 'Mormonismus', wüsste ich sofort, was zu tun ist. Ich weiß, welchen Kurs ich verfolgen würde."? Was würdest du tun, Bruder? "Ich würde meine sieben Sachen packen und fortgehen. Ich würde verkaufen, was ich hier habe, wenn ich könnte, und wenn nicht, würde ich es zurücklassen. Dies sind die Gefühle von einigen.
Ich werde euch sagen, was meine Gefühle sind. Sie sind: Gelobt sei Gott für harte Zeiten; denn ich habe das Gefühl, dass es eines der größten Vorrechte ist, in einem Land zu sein, das nicht begehrenswert ist, an dem die Bösen vorübergehen.
Nun, erkennen wir alle dies? Nein, auch wenn ich keinen Zweifel habe, dass es einige tun. Ich werde euch sagen, was euch dies erkennen lässt, nämlich, wenn ihr den Verlust aller Dinge hier erleidet durch das Vorbeikommen des Feindes und das Vertreiben aus euren Häusern, von euren Farmen und Feldern erleidet, und durch das Wegnehmen eurer Pferde, Rinder und der landwirtschaftlichen Ausrüstung und wie wenig Substanz ihr auch habt, und dadurch, dass sie euch von diesem Ort verbannen und euch fünf- oder sechshundert Meilen weit fortschicken, beraubt von allem, was ihr besaßt, ohne angemessene Kleidung und Vorräte für die Reise.
Dann macht ihr euch an die Arbeit und schuftet und arbeitet mit aller Kraft, einige Jahre lang, um ein weiteres Heim zu bekommen, und lasst dann einen weiteren Haufen kommen und euch von eurem Ort vertreiben, und sie nehmen eure Rinder, eure Farmen und alles, was ihr habt, und sagen euch, dass sie eure Besitztümer wollen, und nach und nach haben sie euch vier- oder fünfmal vertrieben, so wie sie es mit vielen von uns gemacht haben, und sie veranlassen, dass ihr alles, was ihr habt, zurücklassen müsst, und sie bedrohen euch mit dem Tod und beobachten euch bei Tag und bei Nacht, um eine Gelegenheit zu bekommen, euch zu töten, und terrorisierten euch ungestraft, und wenn sie sich trauten, würden sie euch bei Tageslicht töten. Nachdem ihr fünfzehn oder sechzehn Jahre lang durch die Art von Verfolgung gegangen seid, würdet ihr Gott für harte Zeiten danken, für ein Land, wo Pöbelhaufen nicht zu leben wünschen.
Viele Leute in diesen Tälern haben in diesen Dingen keine Erfahrung und ich wäre sehr froh, wenn solche Personen diesen Prüfungen entgingen, falls sie dieselbe Herrlichkeit und Erhöhung empfangen könnten, sie empfangen würden, wenn sie sie durchgemacht hätten.
Ich schaue auf das Volk und, wie ich es oft sage, habe ich Mitleid mit ihnen; denn nicht alle haben die Erfahrung. Euch wurde heute Morgen gesagt, dass ihr nicht an einem Tag zu vollkommenen Heiligen gemacht werden könnt; das ist unmöglich. Ihr könntet genauso gut versuchen, einem Kind jeden Zweig der englischen Literatur während der ersten Woche in der Schule beizubringen; das kann man nicht schaffen.
Wir haben nicht die Fähigkeit, die Erkenntnis und Erfahrung, die nötig ist, um uns zu vollkommenen Heiligen zu machen, an einem Tag, auch nicht in einem Jahr, zu erlangen, sondern wir lernen nach und nach, von Tag zu Tag. Folglich müssen wir miteinander Mitleid haben, jeden so betrachten, wie wir möchten, dass man uns betrachtet, und uns daran erinnern, dass wir gebrechliche, sterbliche Wesen sind und dass wir nur durch das Evangelium der Erlösung zum Besseren verändert werden können.
Wie heute Morgen bemerkt wurde, sollten wir wir selbst und nicht jemand anderer sein. Wir möchten nicht jemand anderer sein, auch wünschen wir nicht, etwas anderes als Heilige zu sein. Wir wünschen, dass das Evangelium auf jeden von uns Wirkung hat, und wir können uns in unseren Gefühlen, in unseren Neigungen und Wesensarten bis zu dem Ausmaß ändern, das von Bruder Kimball in dem Gleichnis, das er anführte, dargestellt wurde.
Ein Mann oder eine Frau, die wünschen, den Willen Gottes zu kennen und eine Gelegenheit haben, ihn zu erfahren, werden ihre Herzen dieser Weisheit zuwenden, bis sie ihnen leicht und vertraut wird, und sie werden es lieben, Gutes anstatt Böses zu tun. Sie werden es lieben, jeden guten Grundsatz zu fördern, und werden bald alles verabscheuen, was zum Bösen tendiert. Sie werden Licht und Erkenntnis erlangen, um zwischen Böse und Gut unterscheiden zu können.
Wer sein Herz der Weisheit zuwendet und fleißig nach
 
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Verstehen trachtet, wird wachsen, um in Israel mächtig zu sein.
Ruft euch ins Gedächtnis, wie viel ihr damals wusstet, als ihr das erste Mal das Evangelium angenommen hattet, im Vergleich mit dem, was ihr jetzt wisst. Konntet ihr damals Fehler so wie jetzt erkennen? Konntet ihr das Wirken der verschiedenen Geister so verstehen, wie ihr es jetzt versteht? Ich weiß, was eure Antwort auf diese Fragen wäre.
Beim ersten Aufgang der Kirche, als die Gaben des Evangeliums auf eine Person oder auf Personen übertragen wurden, konnten die Leute nicht verstehen, dass der Spender der Gabe auch ihr Ausübung übertrug. Wie viel Arbeit hatten die Ältesten, die diese Sache verstanden, damit, um es dem Verstand des Volkes klarzumachen?!
Nehmt zum Beispiel die Gabe der Zungen. Vor Jahren würdet ihr in dieser Kirche Männer, alt und scheinbar erfahren, finden, die predigten und Zweige gründeten, und als ziemlich junge Jungen und Mädchen aufstanden und in Zungen sprachen und andere übersetzten und diese Übersetzung vielleicht die Ältesten unterwies, die sie in die Kirche gebracht hatten, drehten sie sich um und sagten: "Ich kenne meine Pflicht. Dies ist das Wort des Herrn an mich und ich muss tun, was diese Jungen oder Mädchen in Zungen zu mir gesagt haben."
Ihr fragt einen der Ältesten, ob sie die Dinge jetzt so verstehen, und sie werden sagen: "Nein, die Gaben sind vom Herrn und wir sind frei, sie zu gebrauchen, wie es uns gefällt."
Wenn ein Mann berufen ist, ein Prophet zu sein, und die Gabe der Prophezeiung und die Gabe der Prophezeiung auf ihn ausgegossen wird, auch wenn er sich später der Macht Gottes widersetzt und sich von den heiligen Geboten abwendet, so wird er weiterhin in seiner Gabe fortfahren und wird Lügen prophezeien.
Er wird falsche Prophezeiungen machen, dennoch wird er es durch den Geist der Prophezeiung tun. Er wird das Gefühl haben, dass er ein Prophet ist und prophezeien kann, aber er tut es durch einen anderen Geist und eine andere Macht, als ihm durch den Herrn gegeben wurde. Er benutzt die Gabe genauso sehr wie ihr und Ich unsere benutzen.
Die Gabe, mit den natürlichen Augen zu sehen ist genauso sehr eine Gabe wie die Gabe der Zungen. Der Herr gab diese Gabe und wir können in Bezug auf das Sehen tun, wie es uns gefällt. Wir können das Augenlicht zur Herrlichkeit Gottes benutzen oder zu unserer eigenen Vernichtung.
Die Gabe des Schmeckens ist die Gabe Gottes. Wir können sie benutzen, um die Gelüste des Fleisches zu füttern und zu verwöhnen, oder wir können sie zur Herrlichkeit Gottes benutzen.
Die Gabe miteinander zu Sprechen ist die Gabe Gottes, genauso wie die Gabe der Prophezeiung, der Unterscheidung der Geister, der Zungen, des Heilens oder jede andere Gabe, auch wenn Sehfähigkeit, Geschmacksinn und Sprache so allgemein übertragen werden, dass sie nicht in demselben wundersamen Licht betrachtet werden, wie diese Gaben, die im Evangelium erwähnt werden.
Wir können diese Gaben und jede andere Gabe, die Gott uns gegeben hat, benutzen, um Gott zu preisen und zu verherrlichen, Ihm zu dienen, oder wir können sie benutzen, um Ihm und Seiner Sache Schande zu machen. Wir können die Gabe der Sprache verwenden, um über Seinen Namen zu lästern. Das ist wahr und ich habe ein ebenso gutes Recht wie Bruder Kimball, zu sagen, dass das, worüber ich spreche, wahr ist.
Er sagte, dass all sein Reden am Vormittag, wahr wäre, und ich habe ein ebenso gutes Recht zu sagen, dass meine Rede wahr ist, wie er sagen muss, dass seine wahr ist.
Diese Grundsätze sind korrekt, was die Gaben betrifft, die wir für den ausdrücklichen Zweck empfangen, sie zu benutzen, damit wir ausharren und erhöht werden mögen, und damit der Organismus, den wir erhalten haben nicht zu Ende gehen wird, sondern in alle Ewigkeit fortdauert.
Durch eine strikte Anwendung der Gaben, die uns übertragen wurden, können wir uns die Auferstehung dieser Körper sichern, die wir jetzt besitzen, die unsere Geister bewohnen, und wenn sie auferstanden sind, werden sie rein und heilig gemacht werden. Dann werden sie in alle Ewigkeit fortdauern.
 
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Aber wir können nicht alles auf einmal bekommen, wir können nicht alles auf einmal verstehen. Wir müssen ein wenig hier und ein wenig dort empfangen. Wenn wir ein wenig empfangen, lasst uns auf diesem Wenigen Fortschritte machen, und wenn wir viel empfangen haben, lasst uns darauf Fortschritte machen.
Wenn wir heute eine Zeile bekommen, macht auf ihr Fortschritte. Wenn wir morgen eine weitere bekommen, macht darauf Fortschritte, und wir müssen auf jeder Zeile und Vorschrift und Gabe, die wir empfangen, arbeiten, damit wir vor dem Herrn vollkommen werden.
Dies ist der Weg, wie wir uns und gegenseitig ändern müssen in Bezug auf die Grundsätze der Rechtschaffenheit.
Wie Bruder Joseph an diesem Morgen bemerkte: "Joseph muss Joseph sein, Brigham muss Brigham sein, Heber muss Heber, Amasa muss Amasa sein, Orson muss Orson sein und Parley muss Parley sein", müssen wir wir selbst sein.
Was sollten wir sein und was sind wir? Ich werde die Freiheit nehmen, einige Worte darüber zu sagen. Wir wurden aufrecht, rein und heilig nach dem Abbild unseres Vaters und unserer Mutter erschaffen, nach dem Abbild unseres Gottes.
Worin unterscheiden wir uns? In den Talenten, die uns gegeben sind, und in unseren Berufungen. Wir sind aus demselben Material erschaffen. Unsere Geister wurden durch dieselben Eltern gezeugt. Beim Zeugen des Fleisches stammen wir von denselben ersten Eltern ab und alle Geschlechter der Erde sind aus einem Fleisch gemacht, aber wir sind in Bezug auf unsere Berufungen unterschiedlich.
In erster Linie mögen wir in Bezug auf unsere fleischlichen Organismen variieren. Bruder Kimball erklärte heute Morgen, warum und wie wir voneinander abweichen.
Lasst einen Mann seinem Gott und seiner Religion ergeben sein und mit ihm seine Frauen, und er wird sehr wahrscheinlich Kinder haben, die in der Hege und Ermahnung des Herrn aufwachsen. Wenn beim Vater und der Mutter alles in ihren Handlungen dem Aufbau des Königreiches Gottes auf der Erde gewidmet ist, wenn sie nur den Wunsch haben, das Rechte zu tun, wenn Rechtschaffenheit vorherrscht, dann kontrolliert der Geist, der in ihnen ist zu einem gewissen Grad das Fleisch bei ihrer Nachkommenschaft.
Dennoch müssen jeder Sohn und jede Tochter durch die Qualen gehen, durch die ich und ihr gehen müssen. Sie müssen geprüft, versucht und hin und her geworfen werden, damit sie auf Grund ihrer Entscheidungsfreiheit vor Gott handeln und sich als würdig für eine Erhöhung erweisen.
Auch wenn unsere Kinder in Rechtschaffenheit gezeugt, in Heiligkeit hervorgebracht sind, müssen sie geprüft und versucht werden; denn sie sind Handelnde vor unserem Vater und Gott, genauso wie ihr und ich.
Sie müssen diese Handlungsfreiheit in die Tat umsetzen. Die Leidenschaften und Gelüste müssen beherrscht und kontrolliert werden. Das Auge, die Sprache, die Geschmäcker, die Wünsche - alles muss kontrolliert werden.
Wenn die Leute sich auf diese Weise in ihrem Leben kontrollieren würden, würde es in kommenden Generationen eine großartige Änderung bewirken.
Aber wir können uns nicht selbst von der Macht Satans befreien. Wir müssen wissen, was es heißt, geprüft und versucht zu werden; denn kein Mann und keine Frau kann auf Grund irgendeines anderen Grundsatzes erhöht werden, wie es wunderbar im Leben des Erretters offenbart wurde.
Gemäß der Philosophie unserer Religion verstehen wir, dass er nicht über alle Dinge hätte aufsteigen können, wenn er nicht unter alle Dinge hinabgestiegen wäre.
Wie er bestimmt war, über alle Dinge aufzusteigen, so brachten es sein Vater und sein Gott durch das Handwerk Seiner Vorsehung zustande, dass er bei seiner Geburt und in seinem Leben eigentlich als unter allen Dingen angesehen wurde.
Stieg er unter alle Dinge hinab? Seine Eltern hatten kein Haus, nicht einmal ein Zelt, worin er hätte geboren werden können, sondern sie waren gezwungen, zu einem Stall zu gehen, weil ihnen zweifellos das Vorrecht für ein Haus verweigert wurde.
Der Menschensohn konnte nicht in einem Haus geboren werden und die arme Mutter kroch
 
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in ihrer Not in eine Krippe zwischen den Abfall, der von den Rindern hinterlassen wurde.
Andere mögen in einem ebenso niedrigen Zustand geboren worden sein, aber im zivilisierten Teil der Menschheit ist es schwierig, jemanden zu finden, der niedriger kommt.
Aber nach Meinung der Leute wurden sie als nichts besserem würdig angesehen und auf irgendeine Weise kam es dazu, auch wenn sie nicht wissen warum, auch wussten es die Leute nicht.
Die Geschichte von Joseph und Maria wird von ihren besten Freunden gegeben und zwar so präzise, wie wir die Geschichte des Propheten Joseph wiedergeben würden. Wir wissen, dass er ein guter Mann war, wir wissen, dass er seine Mission erfüllte, wir wissen, dass er ein ehrenwerter Mann war und gerecht handelte, wir kennen seinen wahren Charakter.
Aber lasst die Feinde seinen Charakter darstellen und sie werden aus ihm einen der unedelsten Männer machen, die je auf Erden lebten. Lasst die Feinde von Joseph und Maria uns ihren Charakter darstellen und ihr wärt stark versucht, das zu glauben, was die Juden glauben.
Lasst die Feinde Jesu uns seinen Charakter darstellen und ich weiß nicht, ob in Abwesenheit des Zeugnisses seiner Freunde die gegenwärtige christliche Welt nicht allesamt jüdisch wäre, was ihren Glauben beträfe, dass Jesus Christus ein Betrüger und einer der minderwertigsten Menschen wäre, die je gelebt haben.
Jesus stieg in Bezug auf seine elterliche Herkunft und Geburt sehr tief hinab, aber man könnte die Frage stellen: Ließ er sich so weit herab, dass sein Verstand vermindert wurde?
Mit derselben Argumentationsweise würde ich glauben, dass es so war. Ich würde glauben, dass er einer der schwächsten Kinder war, die jemals geboren wurden, einer der hilflosesten bei seiner Geburt, so hilflos, dass man hätte annehmen können, dass er niemals zu einem Mann heranwachsen würde.
Wie ist seine Geschichte? Lest selbst den Bericht, den seine Freunde gegeben haben. Es heißt, dass Josephus einen ziemlich guten Bericht über Joseph und Maria, die Apostel usw. abgegeben hat, aber er hat nur einen so guten Bericht über Jesus und seine Eltern abgeben, wie eine gewisse Person in London vor kurzem über die "Mormonen" und Joseph Smith, ihren Propheten, abgegeben hat, auch wenn er einen ziemlich fairen Bericht liefert.
Nehmt einen Mann in Paris oder in London und lasst ihn einen Geschichtsbericht über Joseph Smith und die Heiligen der Letzten Tage schreiben, Jahre nachdem Joseph auf der Erde erschienen war; denn der Geschichtsbericht Christi von Josephus wurde etliche Jahre, nachdem er gekreuzigt wurde, geschrieben, und er würde der Wahrheit ebenso nahe kommen, wie Josephus mit dem Geschichtsbericht, den er über Jesus und seine Apostel gegeben hat. Josephus war ein ziemlich fairer Mann, aber er wusste über sie nur wenig.
Welchen Bericht hätte Jesus über sich selbst gegeben, hätte er seine eigenen Aussagen niederschreiben können? So wie jeder gute Mensch; denn er hätte die Wahrheit gesagt, aber jetzt müssen wir seine Geschichte von seinen Freunden und von seinen Feinden übernehmen.
Welchen Bericht erhalten wir von den Juden? Ich möchte es wagen zu sagen, dass kein Mensch auf dem Angesicht der Erde, der in der Lage ist, Sprache zu gebrauchen, um den Charakter einer Person darzustellen, die auf der Erde lebt, einen schlechteren Charakter zeichnen könnte, als sie von Jesus Christus gezeichnet haben.
Vergleicht dies mit allem, was gegen Joseph Smith gesagt worden ist, und ihr werdet herausfinden, dass die Weisheit dieser Generation der der Juden unterlegen ist; denn sie malten über Jesus den übelsten Charakter in der Geschichte. Aber lasst dies Geschichte sein.
Ihr könnt erkennen, dass wir uns kontrollieren müssen, dass wir es tatsächlich durch das Evangelium tun und uns reformieren können. Jeder Mann und jede Frau kann sich durch den Geist der Wahrheit an diesen Grundsatz anpassen, um Fortschritte zu machen, bis wir die Dinge Gottes wissen und verstehen können, so dass
 
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wir uns durch die Gebote und den Willen Gottes erretten können.
Das Evangelium ist einfach, es ist klar. Das Mysterium der Göttlichkeit oder des Evangeliums ist eigentlich in unserer eigenen Unwissenheit angelegt. Das ist die Ursache des Geheimnisses, das wir in den Offenbarungen vermuten, die uns gegeben sind. Es liegt an unserem eigenen Missverstehen, an unserer Unwissenheit.
Es gibt im gesamten Plan der Erlösung kein Geheimnis, nur für diejenigen, die nicht verstehen.
Bruder Joseph berührte am Vormittag einen Grundsatz, über den ich sprechen möchte, nämlich, über unseren zukünftigen Zustand – über unsere Zukunft.
Von Zeit zu Zeit verlassen uns unsere Väter und Mütter, ihre Körper werden dem stillen Grab übergeben, unsere Propheten werden von uns genommen, unsere Partner werden fortgenommen, unsere Brüder und Schwestern verlassen diese Welt.
Der Organismus, der zu diesem Leben gehört, verfällt, er wird leblos, wir legen ihn nieder. Krankheit ereilt unsere Kinder und sie sind fort.
Ich sagte am letzten Sabbat einige Worte über den Grundsatz der Zuneigung. Nun möchte ich einige Worte in Bezug auf unser Leben nach dem Tod sagen. Ich möchte diese Bemerkungen weiter ausführen als auf unsere Existenz im Fleisch.
Wir verstehen, da es uns seit langem gesagt worden ist, dass wir ein Dasein hatten, bevor wir in die Welt kamen. Unsere Geister kamen rein hierher, um diese Körper zu nehmen. Sie kamen, um sie als Wohnungen zu nehmen, mit dem Verstehen, dass alles, was vor unserem Kommen hierher geschehen war, von uns genommen werden würde, dass wir darüber nichts wissen würden.
Wir kommen hierher, um einige Tage zu leben, und dann sind wir wieder weg. Wie lang die sternenreichen Himmel existiert haben, können wir nicht sagen. Wie lang sie fortdauern werden, können wir nicht sagen. Wie lang es Luft, Wasser, Erde geben wird, wie lang die Elemente in ihren gegenwärtigen Kombinationen andauern werden, obliegt uns nicht zu sagen. Unsere Religion lehrt uns, dass es nie eine Zeit gegeben hat, in der es sie nicht gab, und es wird nie eine Zeit geben, wann sie aufhören werden zu sein. Sie befinden sich hier und sie werden für immer hier sein.
Ich werde euch ein Gleichnis geben, das Bruder Hyde in einem Traum hatte. Er hatte sehr viel über Zeit und Ewigkeit nachgedacht, er wollte den Unterschied wissen, aber wie er zu verstehen ist, wusste er nicht. Er fragte den Herrn, es ihm zu zeigen, und nachdem er darüber gebetet hatte, gab ihm der Herr einen Traum - zumindest nehme ich es an -, auf jeden Fall hatte er einen Traum. Sein Verstand wurde geöffnet, so dass er Zeit und Ewigkeit verstehen konnte. Er sagte, dass er dachte, er sähe einen Bach aus einer Nebelwolke herausströmen, die sich zu seiner Rechten und seiner Linken ausbreitete, und der Bach strömte an ihm vorbei und trat wieder in die Wolke ein. Ihm wurde gesagt, dass der Bach die Zeit wäre, dass sie keinen Ort hätte, wo sie zu fließen begann, und es gäbe für ihr Fließen auch kein Ende, und die Zeit, über die er nachdachte und sprach, die er zwischen den beiden Wolken sehen konnte, war ein Teil von oder eins mit etwas, das er nicht erkennen konnte.
So ist es mit euch und mit mir. Hier ist die Zeit, wo ist die Ewigkeit? Sie ist hier, genauso wie überall in der ganzen Ausdehnung des Weltraums. Eine abgemessene Zeit ist nur ein Teil der Ewigkeit.
Wir haben eine kurze Periode der Dauer, die uns gestattet wird, und wir nennen sie Zeit. Wir existieren hier, wir haben Leben in uns. Lasst dieses Leben von uns genommen sein und die Lungen werden aufhören sich zu heben und der Körper wird leblos werden. Ist dieses Leben erloschen? Nein, es existiert genauso fort, wie zu dem Zeitpunkt, als sich die Lungen hebten, als der sterbliche Körper mit Luft, Nahrung und den Elementen belebt wurde, in denen er lebte; es hat nur den Körper verlassen. Das Leben, die belebenden Grundsätze existieren immer noch, genauso wie gestern, als der Körper bei bester Gesundheit war. Hier wird
 
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natürlich die Frage aufkommen, wann unsere Geister unsere Körper verlassen, wohin sie gehen?
Ich werde es euch sagen. Werde ich ihren Ort nennen? Ja, wenn ihr das von mir wünscht. Sie verlassen nicht den Organismus dieser Erde, auf der wir leben. Ihr lest in der Bibel, dass die Geister, wenn sie den Körper verlassen, zu Gott gehen, der sie gab. Nun sagt mir, wo sich Gott befindet, wenn ihr mögt. Ihr könnt es nicht sagen. Wie weit müsstet ihr gehen, um zu Gott zu kommen, wenn eure Geister unbekleidet wären? Müsstet ihr aus dieser Bowery hinausgehen, um Gott zu finden, wenn ihr im Geist wärt? Wenn Gott nicht hier ist, hätten wir diesen Ort besser dafür reserviert, die Bösen zu sammeln; denn sie werden wünschen, dort zu sein, wo Gott nicht ist. Der Herr, der Allmächtige, ist hier durch Seinen Geist, durch Seinen Einfluss, durch Seine Gegenwart. Ich befinde mich nicht am Nordende dieser Bowery, mein Körper befindet sich an ihrem Südende, aber mein Einfluss und meine Stimme erstrecken sich in all ihre Teile. Auf ähnliche Weise befindet sich der Herr hier.
Es steht geschrieben, dass der Geist zu Gott geht, der sie gab. Lasst mich diese Schriftstelle ein wenig deutlicher wiedergeben. Wenn die Geister ihre Körper verlassen, befinden sie sich in der Gegenwart unseres Vaters und Gottes, sie sind also vorbereitet, geistige Dinge zu sehen, zu hören und zu verstehen. Aber wo ist die Geisterwelt? Ist sie in dieses celestiale System eingebunden. Könnt ihr sie mit euren natürlichen Augen sehen? Nein. Angenommen, der Herr würde eure Augen berühren, dass ihr sehen könntet, könntet ihr dann die Geister sehen? Ja, so deutlich wie ihr jetzt Körper seht, wie der Diener Elijas. Wenn der Herr es gestatten würde und es sein Wille wäre, dass es geschehen sollte, könntet ihr die Geister sehen, die von dieser Welt gegangen sind, so deutlich wie ihr jetzt mit euren natürlichen Augen Körper seht, so deutlich, wie die Brüder Kimball und Hyde jene bösen entkörperten Geister in Preston, England, sahen. Sie sahen dort Teufel, so wie wir uns gegenseitig sehen. Sie konnten sie sprechen hören und wussten, was sie sagten. Konnten sie sie mit dem natürlichen Ohr hören? Nein. Sahen sie diese bösen Geister mit ihren natürlichen Augen? Nein. Sie konnten sie am nächsten Morgen nicht sehen, als sie nicht im Geist waren, auch konnten sie sie nicht am Tag zuvor sehen, auch nicht zu irgendeiner Zeit. Ihre geistigen Augen wurden durch die Macht des Allmächtigen berührt. Sie sagten, dass sie durch ihre natürlichen Augen sahen, und ich vermute, dass es so war. Bruder Kimball sah sie, aber ich weiß nicht, ob seine natürlichen Augen zu jenem Zeitpunkt geöffnet waren oder nicht. Bruder Kimball sagte, dass er zeitweise auf dem Fußboden lag, und ich vermute, dass seine Augen geschlossen waren, aber er sah sie ebenso wie Bruder Hyde, und sie hörten sie sprechen.
Wir mögen fragen, wo die Geister wohnen, über die der Teufel Macht hat? Sie wohnen überall, in Preston genauso wie an anderen Orten in England. Wohnen sie noch woanders? Ja, auf diesem Kontinent. Er ist voll von ihnen. Wenn ihr sehen könntet und über viele Teile Nordamerikas gehen würdet, würdet ihr Millionen und Abermillionen der Geister jener sehen, die auf diesem Kontinent getötet worden sind. Würdet ihr die Geister jener sehen, die im Fleisch nach bestem Wissen gut waren? Ja. Würdet ihr die Geister der Bösen sehen? Ja. Könntet ihr die Geister der Teufel sehen? Ja, und das ist alles, was es von ihnen gibt. Ihnen sind Körper verweigert worden und das macht ihren Fluch aus, um nach der Weise der Menschen zu sprechen: Ihr werdet auf der Erde umherwandern, ihr müsst die ganze Zeit eures Lebens außerhalb der Türen leben.
Dies ist die Situation der Geister, die auf die Erde geschickt wurden, als die Revolte im Himmel stattfand, als Luzifer, der Sohn des Morgens, hinausgeworfen wurde. Wohin ging er? Er kam hierher und ein Drittel der Geister im Himmel kam mit ihm. Nehmt ihr an, dass ein Drittel aller Wesen, die in der Ewigkeit existierten,
 
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mit ihm kam? Nein, sondern ein Drittel der Geister, die gezeugt und organisiert und hervorgebracht wurden, um Pächter fleischlicher Körper zu werden, um auf dieser Erde zu wohnen. Sie verließen Jesus Christus, den rechtmäßigen Erben, und schlossen sich Luzifer, dem Sohn des Morgens, an und kamen auf diese Erde. Sie kamen als erste hierher. Sobald Mutter Eva im Garten Eden erschien, war der Teufel zur Stelle.
Man kann niemandem seine Erhöhung geben, es sei denn, er weiß, was böse ist, was Sünde, Kummer und Elend sind; denn niemand könnte eine Erhöhung auf Grund keines anderen Prinzips begreifen, schätzen und sie genießen. Der Teufel kam mit einem Drittel der Geister unseres Vaters Reichs vor uns hierher und wir verweilten dort mit unseren Freunden, bis für uns die Zeit kam, auf die Erde zu kommen und Körper anzunehmen. Aber denjenigen Geistern, die revoltierten, wurde es verboten, jemals eigene Körper zu haben. Jetzt könnt ihr begreifen, wie es kommt, dass sie immer versuchen, in den Besitz der Körper menschlicher Wesen zu kommen. Wir lesen darüber, wie ein Mann von einer Legion besessen war und Maria Magdalena hatte sieben.
Ihr könnt jetzt Leute mit Legionen von bösen Geistern in ihnen und um sie herum sehen. Es gibt Menschen, die auf unseren Straßen gehen, die mehr als einhundert Teufel in sich und um sich herum haben, die sie überreden, jede Art von Übel zu tun, und auch einige, die bekennen Heilige der Letzten Tage zu sein, und würdet ihr die Teufel aus ihnen und um sie herum fortnehmen, würdet ihr sie als tote Körper zurücklassen; denn ich glaube, dass von ihnen nichts übrigbleiben würde.
Ich möchte, dass ihr diese Dinge versteht, und wenn ihr sagen oder denken solltet, dass ich über sie nichts weiß, seid so gut, es herauszufinden und mich zu informieren. Ihr könnt die Taten dieser bösen Geister an jedem Ort sehen; das ganze Land ist voll von ihnen, die ganze Erde wimmelt von ihnen und sie versuchen ständig, in die Körper der menschlichen Familie zu gelangen, und sie sind immer bereit, uns zu überreden, von der strengen Linie unserer Pflicht abzuweichen.
Ihr wisst, dass wir manchmal einen Vorsager brauchen. Wenn jemand von euch von der Regierung der Vereinigten Staaten berufen wurde, nach Deutschland, Italien oder in irgendeine ausländische Nation als Botschafter zu gehen, würde jemand, falls ihr die Sprache nicht verstehen würdet, für euch übersetzen. Nun, diese bösen Geister sind bereit, euch vorzusagen. Sagen sie uns vor? Ja, und ich könnte meine Hand auf ein Dutzend von ihnen legen, während ich auf diesem Podium bin. Sie befinden sich hier auf dem Podium. Könnten wir ohne die Teufel auskommen? Nein, wir könnten ohne sie nicht zurechtkommen. Sie sind hier und sie schlagen dies und jenes vor.
Wenn ihr diesen Körper niederlegt, wohin geht ihr? In die Geisterwelt. Geht ihr in Abrahams Schoß? Nein, nicht einmal in die Nähe, sondern in die Geisterwelt. Wo ist diese Geisterwelt? Sie ist direkt hier. Kommen die guten und bösen Geister zusammen? Ja. Bewohnen beide ein Königreich? Ja. Gehen sie zur Sonne? Nein. Gehen sie jenseits der Grenzen dieser organisierten Erde? Nein. Sie werden auf dieser Erde hervorgebracht, zum ausdrücklichen Zweck, sie in alle Ewigkeit zu bewohnen. Wohin geht ihr noch? Nirgendwohin, außer wohin es euch erlaubt wird.
Wenn die Geister der Menschheit ihre Körper verlassen, ganz gleich ob die Person ein Prophet oder die schlimmste Person war, die man finden könnte, wohin gehen sie? In die Geisterwelt. Wo ist sie? Ich sage es euch. Der Geist Josephs - ich weiß nicht, ob er jetzt in dieser Bowery ist, aber ich möchte euch versichern, dass er dicht bei den Heiligen der Letzten Tage ist - predigt aktiv den Geistern im Gefängnis und bereitet den Weg, die Nationen der Erde zu erlösen, diejenigen, die vor der Einführung des Evangeliums in diesen Tagen durch ihn selbst in Finsternis lebten.
 
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Er hat genauso viel Arbeit zu tun wie ich, er hat genauso viel zu tun. Vater Smith und Carlos und Bruder Partridge, ja, und jeder andere gute Heilige sind in der Geisterwelt genauso geschäftig wie ihr und ich hier. Sie können uns sehen, aber wir können sie nicht sehen, es sei denn, unsere Augen würden geöffnet. Was tun sie hier? Sie predigen, predigen die ganze Zeit und bereiten den Weg für uns, um unsere Arbeit, Tempel hier und anderswo zu bauen, zu beschleunigen, um nach Jackson County zurückgehen und den großen Tempel des Herrn bauen zu können. Sie beeilen sich, um zu dem Zeitpunkt, wann wir bereit sind, bereit zu sein, und wir beeilen uns zu dem Zeitpunkt bereit zu sein, wann unser ältester Bruder bereit ist.
Die bösen Geister, die hier fortgehen und in die Geisterwelt gehen, sind sie dort böse? Ja.
Die Geister von Leuten, die auf der Erde entsprechend dem besten Licht, das sie hatten, gelebt haben, die ehrlich und gewissenhaft waren, wie Männer und Frauen nur sein könnten, stehen immer noch bis zu einem gewissen Grad unter der Macht und Kontrolle von bösen Geistern, wenn sie ohne das Vorrecht des Evangeliums und des Priestertums und seiner Schlüssel lebten. Ganz gleich, wo auf dem Angesicht der Erde sie lebten, alle Männer und Frauen, die ohne die Schlüssel und Macht des Priestertums gestorben sind, stehen mehr oder weniger unter dem Einfluss des Teufels, auch wenn sie ehrlich und ernsthaft gewesen sein mögen und alles getan haben, was sie konnten. Genauso so sehr wie andere? Nein, nein. Nehmt diejenigen, die absichtlich böse waren, die wissentlich ohne das Evangelium lebten, als es sich in ihrer Reichweite befand; sie werden dem Teufel übergeben, sie werden zu Werkzeugen des Teufels und der Geister von Teufeln.
Geht in die Zeit zurück, als das Evangelium in den Tagen Josephs auf die Erde kam, nehmt die Bösen, die gegen dieses Volk gekämpft und sie bis in den Tod verfolgt haben, und sie sind in die Hölle geschickt worden. Wo sind sie? Sie sind in der Geisterwelt und sind so geschäftig wie irgend möglich, um alles gegen den Propheten und die Apostel, gegen Jesus und sein Königreich zu tun. Sie sind genauso böse und boshaft in ihren Aktionen gegen die Sache der Wahrheit, wie sie es waren, als sie sich in ihren fleischlichen Körpern befanden.
Joseph geht ebenfalls dorthin, aber hat der Teufel Macht über ihn? Nein, weil er die Schlüssel und die Macht des ewigen Priestertums hier trägt und den Sieg errang, während er hier im Fleisch war.
Bevor ich weitergehe, möchte ich eine Veranschaulichung geben. Schickt einen Mann, der es gewöhnt ist, Leute zu magnetisieren, und seht, ob er einen Ältesten Israels magnetisieren kann, einen, der voller Glauben ist, oder eine gläubige Schwester in der Kirche Gottes. Könnte Le Roy Sunderland, einer ihrer größten Persönlichkeiten, einen Heiligen der Letzten Tage magnetisieren? Nein. Er könnte genauso gut versuchen, die Sonne am Firmament zu magnetisieren. Wieso? Weil das Priestertum auf euch ruht und er würde versuchen, euch durch eine andere und geringere Macht zu magnetisieren.
Das Prinzip der Tiermagnetisierung ist wahr, aber böse Menschen wenden es für einen bösen Zweck an. Ich habe euch nie viel über meinen Glauben an dieses magnetische Prinzip gesagt. Sprechen ist eine wahre Gabe, aber ich kann zur Herrlichkeit Gottes sprechen oder zum Schaden für Seine Sache und zu meiner Verdammung, wie es mir gefällt, und doch ist es die Gabe von Gott. Die Gabe des Tiermagnetismus ist eine Gabe von Gott, aber böse Menschen benutzen sie, um die Sache des Teufels voranzubringen, und das ist genau der Unterschied. Ihr könntet durch die Welt reisen und nachforschen, wo die Ältesten entlanggereist sind, und könntet kein Beispiel finden, wo der Teufel durch diese Macht über einen guten und getreuen Ältesten Macht gewonnen hat. Er kann es nicht, weil der treue Älteste dieser Kirche die Schlüssel und die Macht über das hält, was üblicherweise von denen benutzt wird, die umhergehen und Lektionen über Magnetismus halten und ihn an allen anwenden, die ihrem Willen gegenüber passiv werden. Sie haben nicht
 
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dieselbe Macht, die die glaubenstreuen Ältesten Israels haben; denn diese Ältesten haben das ewige Priestertum auf sich ruhen, das über alles steht und über jede andere Macht präsidiert.
Wenn die glaubenstreuen Ältesten, die dieses Priestertum tragen, in die Geisterwelt gehen, tragen sie dieselbe Macht und dasselbe Priestertum mit sich, das sie hatten, während sie sich im sterblichen Körper befanden. Sie haben den Sieg über die Macht des Feindes hier davongetragen, folglich haben sie, wenn sie diese Welt verlassen, vollkommene Kontrolle über diese bösen Geister und können von Satan nicht hin und her geworfen werden. Aber so lang sie im Fleisch leben, kann kein Wesen auf dieser Erde von der Nachkommenschaft Adams frei von der Macht des Teufels sein.
Wenn dieser Teil der Schule beendet ist, der eine, in dem wir unter alle Dinge hinabsteigen und auf dieser Erde beginnen, die ersten Lektionen für eine ewige Erhöhung zu lernen, falls ihr treue Schüler gewesen seid und überwunden habt, falls ihr das Fleisch durch die Macht des Priestertums zur Unterwerfung gebracht habt, falls ihr den Körper geehrt habt, wenn er zur Erde zerkrümelt und euer Geist von seinem Heim aus Lehm befreit ist, hat dann der Teufel irgendwelche Macht über ihn? Nicht über den geringsten Teil.
Dies ist ein Vorteil, den die Glaubenstreuen gewinnen werden, aber während sie auf der Erde leben, sind sie den Schlägen Satans unterworfen. Joseph und diejenigen, die im Glauben an das Evangelium gestorben sind, sind davon frei. Sollte jetzt ein Pöbelhaufen über Joseph herfallen, hat er Macht, sie mit der Bewegung seiner Hand zu zerstreuen und sie zu vertreiben, wohin es ihm gefällt. Aber ist Joseph verherrlicht? Nein, er predigt den Geistern im Gefängnis. Er wird als erster von allen in diesem Königreich seine Auferstehung bekommen, weil er der erste war, den Gott auserwählte, das Werk der letzten Tage hervorzubringen.
Sein Amt ist nicht von ihm genommen worden, er ist nur gegangen, um in einer anderen Abteilung des Wirkens des Allmächtigen zu arbeiten. Er ist immer noch ein Apostel, immer noch ein Prophet und tut das Werk eines Apostels und Propheten. Er ist einen Schritt jenseits von uns gegangen und hat einen Sieg erlangt, den ihr und ich nicht erlangt haben; dennoch ist er noch nicht in das celestiale Reich gegangen, oder wenn er gegangen ist, dann auf Grund direkten Befehls vom Allmächtigen, und dies auch nur, um wieder zurückzukehren, sobald der Zweck erfüllt worden ist.
Niemand kann in das celestiale Reich eintreten und mit einer celestialen Herrlichkeit gekrönt werden, ohne vorher seinen auferstandenen Körper bekommen zu haben; aber Joseph und die Getreuen, die gestorben sind, haben einen Sieg über die Macht des Teufels erlangt, den ihr und ich nicht erlangt haben. So lang wir in diesen Körpern leben, so lang werden wir den Versuchungen und der Macht des Teufels unterworfen sein, aber wenn wir sie niederlegen, haben wir, wenn wir treu gewesen sind, den Sieg erlangt. Aber selbst dann sind wir nicht sofort so weit fortgeschritten, um aus der Nachbarschaft von bösen Geistern entfernt zu sein.
Der dritte Teil der Heerscharen des Himmels, der hinausgeworfen wurde, ist nicht weggenommen worden, zumindest derjenige, den ich herausgefunden habe, und die anderen zwei Drittel müssen kommen und Körper annehmen, alle, die es noch nicht getan haben, und die Gelegenheit bekommen, sich auf eine herrliche Auferstehung und Erhöhung vorzubereiten, bevor wir mit dieser Welt fertig sind, und diejenigen, die im Fleisch den Forderungen des Evangeliums gegenüber treu sind, werden diesen Sieg über die Geister erlangen, denen es nicht erlaubt ist, Körper anzunehmen, und diese Klasse macht ein Drittel der Heerscharen des Himmels aus.
Diejenigen, die ohne das Evangelium gestorben sind, werden ständig von diesen bösen Geistern heimgesucht, die zu ihnen sagen: "Geht nicht hin, um den Mann Joseph Smith predigen zu hören, oder David Patten oder irgendeinen ihrer Mitarbeiter; denn sie sind Betrüger."
Geister sind ebenso vertraut mit Geistern wie Körper mit Körpern, obwohl Geister aus Materie zusammengesetzt sind, die so verfeinert ist,
 
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dass sie für diesen gröberen Organismus nicht spürbar ist. Sie gehen, unterhalten sich und haben ihre Versammlungen, und die Geister guter Menschen wie Joseph und die Ältesten, die für eine gewisse Zeit diese Kirche auf der Erde verlassen haben, um in einer anderen Sphäre zu wirken, sammeln all ihre Kräfte und gehen von Ort zu Ort, um das Evangelium zu predigen, und Joseph leitet sie und sagt: Geht voran, meine Brüder, und wenn sie euren Weg versperren, schreitet voran und gebietet ihnen zu verschwinden. Ihr habt das Priestertum und könnt sie vertreiben, aber wenn jemand von ihnen das Evangelium zu hören wünscht, predigt es ihnen.
Können sie sie taufen? Nein. Was können sie tun? Sie können das Evangelium predigen, und wenn wir das Vorrecht haben, Zion aufzubauen, wird die Zeit für die Erretter kommen, zum Berg Zion hinaufzugehen. Mein Bruder Joseph sprach heute Vormittag von diesem Grundsatz. Einige von denen, die sich nicht in der Sterblichkeit befinden, werden vorbeikommen und sagen: "Hier sind eintausend Namen. Ich möchte, dass ihr euch in diesem Tempel um sie kümmert, und wenn ihr mit ihnen durch seid, werde ich euch weitere tausend geben", und die Ältesten Israels und ihre Ehefrauen werden hervortreten, um für ihre Vorväter zu amtieren, Männer für Männer und Frauen für Frauen.
Ein Mann wird ordiniert und empfängt seine Waschungen, Salbungen und Endowments für den männlichen Teil seiner und der Vorfahren seiner Frau und seine Frau für den weiblichen Teil.
Dann werden sie in der Geisterwelt sagen: "Seht ihr nicht, dass jemand für euch arbeitet? Der Herr erinnert sich an euch und hat Seinen Dienern auf der Erde offenbart, was für euch zu tun ist."
Befindet sich die Geisterwelt hier? Sie befindet sich nicht jenseits der Sonne, sondern auf dieser Erde, die für Leute organisiert wurde, die auf ihr gelebt haben, auf ihr leben und leben werden. Kein anderes Volk kann sie haben und wir können kein anderes Königreich haben, bevor wir nicht vorbereitet sind, diese ewig zu bewohnen. In der Geisterwelt fahren diejenigen, die den Sieg erlangt haben, damit fort, den Weg für diejenigen zu bereiten, die im Fleisch leben und das Werk des Erretters auf dem Berg Zion erfüllen.
Um dieses Werk zustande zu bringen, wird es nicht nur einen Tempel geben, sondern Tausende von ihnen, und tausende und abertausende Männer und Frauen werden in diese Tempel gehen und für Menschen amtieren, die so weit zurück gelebt haben, wie der Herr es offenbaren wird. Wenn wir treu genug sind, zurückzugehen und jenen großartigen Tempel zu bauen, über den Joseph geschrieben hat, und wenn der Herr die Arbeit seiner Diener anerkennen sollte, dann seid wachsam; denn ihr werdet jemanden sehen, den ihr vorher gesehen habt, und viele von euch werden ihn sehen, den ihr nicht vorher gesehen habt, aber ihr werdet ihn erkennen, sobald ihr ihn seht.
Dieses Vorrecht können wir jetzt nicht genießen, weil die Macht Satans derartig ist, dass wir die Arbeit nicht verrichten können, die notwendig ist, um es zu erlangen.
Wenn wir wieder mit den Mauern des Tempels beginnen, der auf diesem Block zu bauen ist, wird die Nachricht von Maine bis Kalifornien fliegen. Wer wird sie ihnen erzählen? Diese kleinen Teufel, die hier um uns herum sind, die um diese Erde herum in der Geisterwelt sind. Es wird Millionen von ihnen geben, die bereit sind, die Nachricht den Teufeln in Missouri, Illinois, Kalifornien, Mexiko und in der ganzen Welt mitzuteilen. Und die Frage wird sein: "Wie lautet die Nachricht? Da geht irgendeine teuflische Sache unter den 'Mormonen' vor, und ich weiß es. Diese 'Mormonen' sollten getötet werden." Sie wissen nicht, was sie zu diesen Gefühlen aufstachelt. Es sind diese Geister, die ständig in ihrer Nähe sind.
Wir alle haben Geister, die uns beiwohnen. Als die Augen des Dieners Elijas geöffnet waren, sah er, dass diejenigen, die für ihn waren, mehr waren als diejenigen, die gegen ihn waren. Es gibt zwei Drittel für uns und ein Drittel gegen uns, und es gibt keinen Sohn oder keine Tochter Adams, die nicht in irgendeinem Königreich errettet werden
 
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und Herrlichkeit und bis zu einem gewissen Grad Erhöhung empfangen, außer diejenigen, die das Vorrecht des Evangeliums gehabt hatten und es verworfen und gegen den Heiligen Geist gesündigt haben. Sie werden Diener des Teufels werden.
Wie lang werden sie existieren? Ich weiß es nicht, auch kümmert es mich nicht. Alle aus diesem Volk, zusammen mit den Heiligen, die vor uns gelebt haben von den Tagen Adams bis jetzt und diejenigen, die nach uns kommen mögen, sagen alle: "Baut das Königreich Gottes auf." Wozu? Um die Bewohner der Erde zu retten, um sie alle in eine Art des Königreiches zurückzubringen, wo ihnen gedient werden kann und diese organisierte Materie nicht in ihr ursprüngliches Element zurückkehrt; denn wir wünschen, dass dieses Werk aufrecht erhalten wird.
Ihr kennt dies, wenn ihr eine Farm bewirtschaftet. Es missfällt euch, sie von Unkraut überflutet zu sehn, und es würde eure Gefühle verletzen, eure Häuser, Scheunen und anderen Besitz vernichtet zu sehen. Es ist wahr, ihr könnt es wieder neu machen, aber wie meint ihr, fühlt sich der Herr, der viel mehr Mitleid hat als wir, wenn Er sieht, wie der Teufel über Seine Schöpfung einen Vorteil erlangt, um sie wegzuführen, um sie zu vernichten? Denkt ihr nicht, dass das Herz Seines Mitleids über dieses Volk weint und dass er zornig über die Bösen ist? Denkt ihr nicht, dass Er sich oft so fühlt und sagen möchte: "O meine Kinder, warum hört ihr nicht auf das, was ich euch sage, und haltet an den Grundsätzen des Lebens fest und hört damit auf, einen Kurs zu verfolgen, der euch vernichten wird? Ich habe gearbeitet, diese Organisation hervorzubringen, und ich möchte meine Arbeit nicht verlieren, sondern ich wünsche, dass ihr auf den Rat hört, den ich euch gebe, und euch vorbereitet, für immer auszuharren und in meine Gegenwart zu kommen, und wenn ihr dies nicht tun und ein celestiales Gesetz nicht aushalten könnt, dann haltet wenigstens das Gesetz eines Königreichs aus, wohin ich euch Engel schicken kann, und ich werde sie schicken und euch trösten und euch dienen und werde euch aufrichten und froh und glücklich machen und werde euch mit Freude und Frieden erfüllen."
Es ist unser Geschäft, unsere Religion zu leben, und das ist alles, was wir zu tun haben: "Aber", sagt jemand, "ich dachte, wir müssten Getreide anbauen." Ich habe euch viele Male gesagt, dass ich für euren Glauben nichts geben würde, wenn ihr nicht Werke hinzufügt. Wie werdet ihr an die Arbeit gehen, um das Königreich aufzubauen?
Ich möchte nun das Thema verlassen, das wir betrachtet haben; denn ich denke, ich habe für heute genug darüber geredet und sage euch, dass ihr euch vorbereiten müsst, das Königreich Gottes aufzubauen und die Ehrlichen im Herzen zu retten.
Hier sind wir in den Tälern dieser Berge und ich sage, dass es kein Volk auf der Erde gibt, dass hier leben wollte, außer den Heiligen der Letzten Tage, und es scheint fast mehr, als sie tun können, um hier bleiben zu können. Wenn ihr nun genauso flink darin wärt, auf den Rat zu hören, wie sie reich werden wollen und wie sie ihren eigenen Neigungen frönen, würden wir nicht die harten Zeiten sehen, die wir jetzt sehen.
Als wir hier ankamen, waren wir keine zwei Wochen auf diesem Platz gewesen, bevor der Große Cottonwood-Kanal, den wir jetzt bauen, für mich genauso so sichtbar wurde, wie er jemals sein wird, wenn er fertig ist, und ihr werdet noch Boote auf ihm sehen. Er muss dort sein. Wozu? Um dieses Volk zu unterstützen. Denkt ihr, dass wir das Wasser wollen, das jetzt in diesen natürlichen Kanälen verschwendet wird? Sagt, Schwestern, denkt ihr, dass wir für die Bewässerung mehr Wasser wollen? Ja, das denkt ihr; denn eure Erbsen vertrocknen und es nicht wahrscheinlich, dass ihr viele Gurken zum Einlegen haben werdet.
Ist dieses Volk ebenso flink darin gewesen, auf den Rat zu hören, wie reich zu werden? Nein, und viele von euch würden lieber zum Herrn beten, Regen zu schicken, als sich durch eure Arbeit das Wasser anzueignen, das ständig aus diesen Kanyons fließt. Ich sage euch jetzt, wie ich es zuvor gesagt habe: Ich habe nicht viel Glauben, um für Regen zu beten, und wenn ich Glauben und Macht hätte,
 
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Regen auf die Feldfrüchte dieser Täler zu bringen, würde ich es nicht tun. Wieso? Weil es viele von euch in faule, träge, eitle Gewohnheiten führen würde, und jeder Heide, der hier durchkäme, würde eure Farmen begehren und sagen: "Dies ist das schönste Land, das wir jemals sahen. Wie reich ihr seid, wie eure Rinder auf den Hügeln gedeihen, euer Gras wächst fast ohne Kultivierungsarbeiten."
Sie würden bald beginnen, euer Erbteil zu begehren, diese Häuser und diese Stadt, und in nur wenigen Jahren würden wir fortgehen oder mit ihnen kämpfen müssen. So wie es jetzt ist, gibt es keine Leute, die hier leben wollten, außer die Heiligen der Letzten Tage, und sie sind entschieden das beste Volk auf der Erde, auch wenn ich sie manchmal züchtige, und was ich sage ist wahr, denn einige verdienen es, gezüchtigt zu werden.
Ich glaube nicht, dass die Stadt Enoch im selben Zeitraum größeren Fortschritt machte als dieses Volk in sechsundzwanzig Jahren seiner Laufbahn, was eine Menge für sie spricht. Wer sonst wollte hier leben? Niemand. Versetzt die Heiden hierher und sagt ihnen, dass sie hier eingesperrt sein müssen, und sie würden sich als in einem schlimmeren Gefängnis als ein Zuchthaus betrachten.
Murren die Brüder ein wenig und sagen: "Wenn der Mormonismus nicht wäre, würden sie dies und jenes tun"? Na und? Gibt es irgendein anderes Volk, das es so gut machen würde wie ihr? Nein, kein anderes.
Wenn ich Leute dafür kritisiere, dass sie nicht auf den Rat hören, dann weil ich möchte, dass sie so leben, dass sie schnell die Belohnung für Rechtschaffenheit bekommen und nicht so lang darauf warten müssen.
Dies ist ein gutes Volk, auch wenn es einige in unserer Mitte gibt, die nicht das Rechte tun. Verpflanzt die Heiden hierher, ihr würdet bald sehen, wie Kehlen durchgeschnitten werden, und das scharfe Knacken des Gewehrs an den Wasserabschnitten hören. Es gäbe weit mehr Kampf um Wasser als es unter den "Mormonen" gibt, auch wenn einige von ihnen es jetzt stehlen.
Viele Brüder haben das gleiche Gefühl wie ich. Wenn meine Feldfrüchte wachsen würden und jemand käme daher und würde mein Wasser stehlen, würde ich sagen: Du willst Getreide anbauen, nicht wahr? Gut, dann mach weiter; denn wir werden es holen, wenn du es anbaust.
Hier sitzt ein Mann, auf den ich jetzt schauen kann, der sagt, dass ich ein größerer Despot sei als der Kaiser von Russland. Vielleicht bin ich es; denn sollte ich sehen, wie die Armen leiden, könnte ich die Mehltonnen besser aufschlagen als Alexander II. und den Inhalt den Armen mit einem besseren Herzen geben als er es könnte.
Wer in der weiten Welt könnte hier friedvoller leben als wir? Niemand, und ich danke Gott für harte Zeiten. Denkt ihr, dass die Heiden dieses Land wollen? Nein, sie sagen: "Es ist ein gottverlassenes Land", und ich sage: Hallelujah; denn es ist genau das Land, das ich bevorzuge, ein Land, wo niemand sonst leben will, außer diejenigen, die bereit sind, die Gebote Gottes zu halten.
Ich möchte tyrannisch genug sein, falls dies die richtige Bezeichnung ist, um aus euch gute Männer und gute Frauen zu machen. Geht mit aller Macht in diesem Jahr daran und seht, ob wir uns nicht für ein weiteres Jahr vorbereiten können. Dies ist ein großartiges Land, um Heilige heranzuziehen. Wir haben Weizen hier fast von selbst wachsen sehen und es könnte kein besseres Land geben, um Heilige heranzuziehen.
Wenn jemand ehrlich vor Gott ist und mehr hat, als er für seinen eigenen Gebrauch benötigt, und es nicht begehrt, wird er es an diejenigen verteilen, die es nicht haben, und niemand muss ohne die notwendige Nahrung bleiben. Ich weiß, dass es hier viele gibt, die viel Mehl ausgegeben haben, und sie haben in keiner Weise wegen ihrer Freizügigkeit gelitten. Da sitzt ein Mann auf dem Podium, der sagt, dass [fehlender Text] den Boden der Mehltonne auskratzte und am nächsten Morgen hinging, um sie noch einmal auszukratzen, um den Armen noch mehr auszuteilen, und sie fand sie halbvoll vor. Sie
 
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fragte ihn, ob er es da hineingeschüttet hätte. Er antwortete: "Nein." "Nun", sagte sie, "Ich kratzte sie gestern Abend aus."
Der Herr möchte euch prüfen. Sollen wir sagen, dass wir die Segnungen Gottes horten wollen, damit wir sagen können, dass wir eine Menge für uns selbst haben? Nein, sondern teilt sie aus und tut es mit einem ehrlichen Herzen, in aller Demut, und lasst diejenigen, die Segnungen empfangen, sie mit einem ehrlichen Herzen empfangen, in aller Demut und Dankbarkeit. Einige, die haben, werden zurückhalten, und einige der Armen sind neidisch und werden ein wenig hier und dort ergrabschen und es beiseite legen oder verschwenden. Wenn ihr mit der Gier weitermacht, wird eure Substanz schrumpfen und dahinschwinden.
Lasst die Armen, diejenigen, die wegen Brot von ihren Brüdern abhängig sind, nach dem sie alles in ihrer Macht stehende getan haben, um es selbst zu bekommen, dankbar sein und nicht mehr nehmen, als erforderlich ist, um es auf genügsame Weise zu verwenden. Wenn dieser Kurs eingeschlagen würde, würde niemand leiden müssen.
Bei einigen gibt es eine Ängstlichkeit, einen Mangel an Glauben und Zuversicht in Gott und eine knausrige Geizhalsigkeit. Dies ist der Grund, warum so viele gekniffen werden. Wie ich es oft getan habe, lade ich wieder diejenigen ein, die misstrauisch und ängstlich sind, dass Gott dieses Volk verlassen wird, wegzugehen, wenn sie keine Heiligen sein und Vertrauen in den Gott der Heiligen setzen möchten. Ich wünsche, dass solche Charaktere fortgehen. Ich werde froh sein, wenn sie gehen werden. Ich wollte nicht, dass sie bleiben, ich würde ihnen lieber Mehl geben und ihnen helfen, fortzugehen, weil sie den Heiligen ein Fluch sind. Und wenn der Teufel es ihnen in ihr Herz gibt zu gehen, so weiß ich, dass es einen gewissen Teil dieser bösen Geister gibt, die mit ihnen gehen, und dennoch werden immer eine Menge mehr kommen.
Alles, was ich von euch erbitte, ist, eure Herzen dem Evangelium Jesu zuzuwenden und Heilige zu sein. Ich werde von euch nichts anderes auf dieser Erde erbitten, als nur so zu leben, dass ihr den Geist und den Willen Gottes erkennt, wenn ihr ihn empfangt, und dann daran festzuhalten. Wenn ihr das tut, werdet ihr vorbereitet sein, sehr viele Dinge mehr zu tun, und ihr werdet herausfinden, dass es sehr viel Gutes zu tun gibt.
Wir haben keine Zeit, um sie auf törichte Weise zu verbringen, denn wir haben genauso viel zu tun, wie wir wahrscheinlich tun können, um mit jenem Teil unserer Brüder Schritt zu halten, die in den anderen Raum gegangen sind.
Und wenn wir in die Sphäre gegangen sind, wo Joseph ist, gibt es immer noch eine andere Abteilung und dann noch eine und noch eine und so weiter, bis zu einem ewigen Fortschritt in Erhöhung und ewigem Leben. Das ist die Erhöhung, auf die ich mich freue. Möge Gott euch segnen. Amen.
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