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DIE ERSTEN GRUNDSÄTZE DES EVANGELIUMS
 
ANSPRACHE VON ELDER PARLEY P. PRATT, GEGEBEN IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 26. AUGUST 1855.
 
Ich erhebe mich vor euch heute Morgen, meine Freunde und Brüder, um euch das ewigwährende Evangelium zu predigen; denn weil meine Berufung im letzten Viertel eines Jahrhunderts die gewesen ist, dieses Evangelium zu verkünden, habe ich mich immer bemüht, euch und auch anderen gegenüber hier und an vielen anderen Orten meine Pflicht zu tun.
Bevor ich heute Morgen hierher kam, dachte ich: Was soll ich meinen Brüdern und Schwestern sagen, wenn ich berufen werde zu sprechen? Und nach einem Augenblick des Nachdenkens, sagte ich: Ich werde das Evangelium predigen. Und als Bruder Kimball mich aufrief, zu euch zu sprechen, sagte er: "Bruder Parley, wir möchten, dass du uns das Evangelium predigst."
Das Evangelium unseres Herrn und Erretters Jesus Christus ist das einzige System, durch das der Mensch errettet werden kann, und sein Name ist der einzige, durch den wir uns unserem Vater im Himmel annehmbar nähern können, der einzige Name, durch den Vergebung der Sünden erlangt werden kann, und der einzige Name, durch den der Mensch über unreine Geister Macht haben kann, über Teufel, über Krankheiten, über die Elemente und über alles diesseits des celestialen Reiches und seiner Einflüsse. Darum ist es von höchster Wichtigkeit, dass diese Botschaft des Lebens der ganzen Welt verkündet werden sollte.
Dieser Jesus Christus, der Sohn Gottes, wurde einst in Bethlehem geboren, auf dem Kalvarienberg gekreuzigt, wieder von den Toten erweckt und nachdem er zu seinem Vater und zu unserem Vater aufgestiegen war, um die Gefangenschaft in Gefangenschaft zu bringen und den Menschen Gaben zu geben, ist sein Name der einzige Name unter dem Himmel, durch den der Mensch errettet werden, ewiges Leben und Erhöhung empfangen kann. Er ist der einzige Name, durch den der Mensch Vergebung der Sünden, die Gabe des Heiligen Geistes und all seine begleitenden Segnungen erlangen kann. Er ist der einzige Name, durch den wir uns unserem Vater im Himmel nähern und um Seinen Segen bitten können, der einzige Name, durch den wir Krankheit und genau diese Elemente kontrollieren können, durch die Macht Seines Geistes
 
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und durch die Vollmacht Seines Priestertums.
Derselbe Jesus erteilte, nachdem er von den Toten auferstanden war, nachdem er alle Macht im Himmel und auf der Erde empfangen hatte, seinen Aposteln, Petrus und anderen, einen Auftrag, in die ganze Welt zu gehen, jeder Kreatur das Evangelium zu predigen, sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen, und er gab Gebote, dass Buße und Vergebung der Sünden in seinem Namen in der ganzen Welt gepredigt werden sollte, in Jerusalem beginnend.
Nachdem er diese Gebote gegeben und seine Apostel angewiesen hatte, alle Dinge zu lehren, die er gebot, stieg er in die Höhe auf und nahm seinen Sitzplatz zur Rechten Gottes, seines Vaters, ein, und dann goss er die Gabe des Heiligen Geistes aus und übertrug Gaben auf Menschen.
Diese Apostel begannen in Jerusalem, um die Pflichten ihrer Mission zu erfüllen, weil gesagt worden war, dass sie dort verweilen sollten, bis sie mit Macht aus der Höhe ausgestattet wären, und nachdem sie diese Macht empfangen hatten, traten sie hervor und predigten dem Volk am Pfingsttag den gekreuzigten und auferstandenen Erlöser, und als das Volk vom Tod und der Auferstehung des Messias überzeugt war und zu wissen wünschte, was zu tun ist, um von ihren Sünden loszukommen und in den Augen des Himmels annehmbar zu werden, sagte Petrus ihnen, dass sie Buße tun und getauft werden sollen, ein jeder von ihnen im Namen Jesu Christi für die Vergebung der Sünden, und dann fügte er hinzu: "Denn die Verheißung geht an euch und an eure Kinder und alle, die weit entfernt sind, ja, so viele, wie der Herr, unser Gott, rufen wird."
Dies steht geschrieben im 2. Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament als die ersten Anweisungen, die von Petrus und den Aposteln am festgelegten Ort und zum festgelegten Zeitpunkt und unter den festgelegten Umständen und als erster Versuch gegeben wurden, die große Mission, "das Evangelium der Welt zu predigen" auszuführen. Daher schließen wir, dass das Evangelium, das dort gepredigt wurde, dasselbe Evangelium ist, das in der ganzen Welt gepredigt werden sollte und das in der ganzen Welt wirksam werden sollte. Es spielte keine Rolle, welche Hautfarbe oder welches Land, welche Nation oder Sprache, gebildet oder ungebildet, Hindu oder irgendetwas anderes, es war das ewigwährende Evangelium, das vom Erretter gegeben wurde, an dem festgelegten Ort und zur festgelegten Zeit, als sie mit Macht aus der Höhe ausgestattet wurden und der Heilige Geist im Einklang mit der Verheißung auf sie herabstieg.
Folglich machten die Apostel zu jener Zeit und unter jenen Umständen, die ich kurz genannt habe, jene Verkündung, nämlich, dass alle Buße tun und im Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden getauft werden sollten, und ihnen wurde gesagt, dass jeder, der dies tun würde, die Vergebung der Sünden empfangen würde, und dass das Evangelium mit seinen Verheißungen an jede Kreatur gehen würde; und ob jene Menschheit in einem entfernten Zeitalter oder Land gefunden werden würde, spielt keine Rolle. Der Herr würde Sein Evangelium mit der Verheißung der Vergebung der Sünden und der Gabe des Heiligen Geistes durch Gehorsam zum Evangelium dorthin senden. Ja, an jedem Ort und unter allen Menschen sollten die Verheißungen gültig sein und die Zeichen folgen denen, die glauben.
Dieses Evangelium, seine Geschichte und Charakteristiken werden deutlich im Neuen Testament berichtet, in der englischen Version, übersetzt auf Anordnung von King James und durch unsere Väter an uns weitergereicht und es wird uns ebenso durch unsere Väter im Buch Mormon und in vielen anderen guten Büchern gegeben, und in den Worten vieler anderer guter Menschen, die in alter Zeit lebten, und in den Worten vieler moderner Menschen, und viele unserer jungen Menschen werden Teilhaber daran, indem sie Mitglieder der Kirche Christi werden, und sie wissen, was es heißt, Glieder des Körpers Christi zu werden und gerechtfertigt zu sein,
 
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von Sünde befreit, und vor Gott mit reinem Herzen und reinem Geist zu stehen.
Wir müssen diese Dinge wissen und sensibel dafür gemacht werden, den befriedigenden Einfluss Seines Heiligen Geistes zu spüren.
Vergesst nicht, wenn wir dieses Evangelium predigen, dass es ein Evangelium der Buße ist. Überspringt keinen Teil davon, sondern schaut euch Punkt für Punkt an, während ihr sie bewertet. Es ist das Evangelium der Buße, nicht ein bloßes Evangelium der Taufe, sondern ein Evangelium der Buße und der Vergebung der Sünden, das in der ganzen Welt gepredigt werden soll.
Warum haben einige Leute einen Hang oder eine Neigung, diesem Evangelium zu gehorchen? Wie können die Leute erkennen, ob dieses Evangelium gut ist, ob es irgendeinen Wert für sie hat oder was es im Allgemeinen für das Volk tun wird, wenn ihm entsprochen wird? Was würde dieses Evangelium für die Menschen irgendeines Zeitalters tun, wenn sie ihm als ein Volk gehorchen würden? Ob es nun eine Nachbarschaft, ein Ort, eine Stadt, eine Nation oder eine Welt oder Millionen von Welten wären, ich frage, was es für jene Nachbarschaft, jenes Volk, jene Stadt, jene Nation oder jene Welt tun würde. Ich werde es euch sagen. Es gäbe dort keine Diebstähle mehr, es gäbe dort kein Lügen mehr, kein Betrügen, kein Täuschen, kein absichtliches Brechen von Versprechen, keinen falschen Handel, keine Ermahnung, keinen Hass, keinen Neid und kein Übelreden. Aber warum würden all diese Dinge aufhören? Einfach weil sie dem Evangelium gehorchen, weil Gehorsam zum Evangelium mit Buße verbunden ist, was nichts anderes bedeutet, als alles Übel abzulegen und damit aufzuhören es zu tun. Unter den Menschen, die dem Evangelium gehorchen, würde es keine Ehebrecher mehr geben, keine Unzüchtigen oder irgendein anderes Übel, das ihr nennen könnt.
Nun, welchen Grund für einen Einwand können Menschen in irgendeinem Zeitalter, unter irgendeiner Nation oder Sprache, in England oder in Texas oder sonstwo gegen ein Evangelium haben, das dazu geneigt ist, all diese Übel unter den Menschen zu beseitigen? Aber ihr sagt: "Gibt es keine Übel, wo dem Evangelium gehorcht wird?" Nein, Sir. Wo dieses Evangelium im Herzen einer Person die Überhand gewinnt, hört diese Person mit diesen Dingen auf, die übel sind, weil er von ihnen gereinigt ist. Er lässt von allem ab, das zum Bösen neigt. Wenn das Evangelium das Herz eines Menschen beeinflusst, hört er auf, jede üble Praktik auszuüben, und wo das Evangelium seine Familie beeinflusst, da gibt es eine Familie ohne diese Übel, und wenn ein Ort oder eine Stadt gefunden werden kann, die vom Evangelium beeinflusst werden, dort werdet ihr einen Ort oder eine Stadt ohne diese Übel vorfinden, die ich genannt habe, und ihr werdet sehen, dass sie allmählich jene, die unter ihnen sein mögen, so schnell beseitigen, wie sie sie erkennen.
"Aber wirklich", sagt jemand, "ich dachte, dass in Utah dem Evangelium ziemlich gut gehorcht wird, und doch sind wir nicht ohne diese Übel, wir sind von diesen Sünden nicht gänzlich frei." Wenn wir zugeben, dass dies der Fall ist, macht es aber nicht diese Worte falsch. Zeigt mir einen Mann, der des Falschschwörens schuldig ist, einen Mann, der seine Brüder verleumdendvorgefunden wird, oder der beim Übelreden vorgefunden wird oder der ein unzüchtig oder ein Dieb ist, und ich werde euch einen Mann zeigen, der dem Evangelium nicht gehorcht. Er mag sich ein "Mormone", ein Heiliger der Letzten Tage oder ein Bruder in Christo nennen, aber das beweist nicht, dass er von seinen Sünden Buße getan hat, aber da Buße ein Teil des ewigwährenden Evangeliums Jesu Christi ist und ohne dem wir durch sein Sühnopfer und seine Gnade nicht begünstigt werden können, können wir nicht die Segnungen haben, die er erkaufte, ohne dass wir Buße mit unserem Glauben verknüpfen. Ich sage, da Buße ein wesentlicher Teil des Evangeliums ist, dass der Mann, der seine Sünden nicht abgelegt hat, sich selbst betrogen hat, weil diese Buße eines der ersten Grundsätze der Erlösung ist. Wenn ich andere Sünden habe und dann die Sünde, die Buße zu vernachlässigen, hinzufüge, ist mein Fall noch schlimmer als vorher.
 
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Ich kenne, wie ich bemerkte, das Evangelium seit 25 Jahren und in dieser Zeit habe ich meine Ansichten über einige Punkte wesentlich geändert. Damals dachte ich, dass sie zu dem Zweck in die Kirche kamen, Buße zu tun und ihre Übel aufzugeben und das Evangelium von ganzem Herzen und mit einem Vorsatz anzunehmen, das Richtige zu tun. Nun, es ist wahr, dass es draußen in der Anerkennung eine Einigkeit gibt, was Buße und Glaube betrifft, aber geben alle, die dem Wort nach das Evangelium anerkennen, ihre Sünden auf? Wir alle würden gern einen solchen Zustand der Dinge in der Welt sehen, wir würden gern sehen, wie unsere Nächsten ihre Sünden aufgeben, selbst wenn wir unsere eigenen liebgewonnenen Sünden nicht aufgeben und überwinden könnten. Angenommen wir würden zufällig Buße tun und von unseren Sünden ablassen, wäre dies etwa nicht richtig? Wäre das nicht angemessen für uns, ohne auf andere zu warten? Oder können wir eine Zeremonie durchführen lassen, die genauso ausreichend wäre, etwas außer dem Ablassen von unseren Sünden und dem Führen eines neuen Lebens?
Vielleicht werden wir nicht aus Angst zur Buße kommen oder uns fürchten, Falsches zu tun, sondern wir werden auf andere Weise dazu kommen. Jemand sagt: "Zum Beispiel die Taufe zur Vergebung der Sünden, wie vom Erretter gegeben, in dessen Namen wir jede gute Gabe empfangen können und ohne dessen Namen wir keine geistige Gabe empfangen können." Wir sehen also, dass er, mit all dieser Macht in seinen Händen, und er, der alle Dinge weiß, die für den Menschen gut wären, nicht nur diese Buße anordnete. Und sie ermahnten das Volk, einen jeden von ihnen, Buße zu tun und dieser Verordnung für die Vergebung der Sünden zu gehorchen, und sie versicherten ihnen auch, dass sie, wenn sie dies tun würden, die Gabe des Heiligen Geistes haben würden, und die Apostel versicherten ihnen weiter, dass diese Verheißung denen galt, die weit entfernt waren, für alle Nationen und Länder; sie wurde auf jede Kreatur ausgeweitet.
Und nun, welchen Einwand kann ein Mensch haben, einem Teil des Evangeliums mehr zu gehorchen als dem anderen? Warum sollten Menschen verschiedene Meinungen über das Evangelium haben, wenn es doch so klar dargelegt ist? Jemand sagt: "Ich vermute, mich zu taufen oder zu besprenkeln, als ich ein Kleinkind war, war ausreichend, denn dies war der Brauch in jenen Tagen, und ich vermute, sie nannten dies Taufe." Nun, haben wir euch nicht gezeigt, dass Buße von Gott kam und dass deshalb alle Menschen Buße tun müssen? Jesus Christus kam nicht, um die Rechtschaffenen zur Buße zu rufen, sondern die Sünder, und er gebot auch seinen Dienern, hinauszugehen und denen Zeugnis zu geben, die das Königreich Gottes suchen, und gab ihnen Macht, die Kranken zu heilen und Teufel auszutreiben.
Können kleine Kinder Sünden begehen? Können sie das Evangelium hören und es in ihren Herzen empfangen? Können kleine Kinder vernünftig denken, Buße tun und Früchte für das Reich Gottes hervorbringen? Können kleine Kinder belehrt werden, in ihrer Kindheit dem Evangelium zu gehorchen? Auf all diese Fragen würde jeder vernünftige Mann antworten: Nein! Nun, was müssen wir also in Bezug auf kleine Kinder mit dem Evangelium tun? Wir sind bereit die Anweisungen des Erretters umzusetzen, als er uns sagte, dass wir sie segnen sollen, und wir sind bereit dies zu tun, wo immer wir sie sehen, und für sie zu beten, aber für Sünder, die ausreichend herangewachsen sind, um frei zu sein, für sich selbst zu handeln, für Personen, die ausreichend herangewachsen sind, um vor dem Allmächtigen rechenschaftspflichtig und fähig zu sein, in ihren Herzen Sünde zu empfangen und ihre Früchte hervorzubringen, für solche war Buße und Taufe und deshalb konnte das Evangelium nie auf kleine Kinder angewendet werden, es war ein Evangelium des freiwilligen Gehorsams und deshalb konnte es nicht auf Kinder in den Armen der Mütter angewendet werden.
 
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Geht hin und belehrt alle Nationen und tauft das Volk, nicht zu lehren, die Taufe "zu befolgen", sondern lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die Jesus ausgesprochen hat. Nun, wenn ihr ein kleines Kind tauft, dann denkt daran, ihm alle Dinge zu sagen. Belehrt es, danach tauft und dann müsst ihr es belehren, alle Dinge zu beachten.
Aber ihr seht, dass es keiner toten Form bedarf, um das Evangelium Christi umzusetzen, sondern ein Kleinkind könnte nicht fragen: Was ist das Wort? Personen sind gewöhnlich dazu gebracht worden, einer toten Form zu vertrauen und ließen ihre Kinder besprenkeln; aber wenn von euch jemand besprenkelt wurde, dann geschah es zu einer Zeit, als ihr euch nicht selbst helfen konntet, und deshalb wisst ihr nichts darüber, nur, dass man euch gesagt hat, dass jemand euch besprenkelte, als ihr ein Kleinkind wart.
Danach gehorchtet ihr trotz des Besprenkeltwerdens als Kleinkind nie dem Evangelium, weil es ein Evangelium der Buße war, und so soll es sein, wenn es zu allen gebracht wird, die der Herr, unser Gott, rufen wird. Das Evangelium, das wir predigen müssen, ist ein Evangelium der Buße und der Vergebung der Sünden für jeden, der ihm gehorchen wird, einschließlich einer Taufe, einer freiwilligen Taufe, die auf alle wahrhaft Gehorsamen anzuwenden ist, in jeder Nation, die entschlossen sind, ein neues Leben zu führen und Früchte der Buße hervorzubringen, und was war sie? Der Apostel im Neuen Testament informiert uns, dass sie bedeutete, durch die Taufe mit Christus in seinen Tod begraben zu werden und zu einem neuen Leben seiner Auferstehung gleich hervorzukommen.
Auf meinen Reisen in Übersee traf ich manchmal unter vielen anderen auf Mitglieder der Kirche Roms, wie sie genannt wird. Ich glaube, sie nannten sich selbst so. Ich sagte ihnen: "Sind Sie sicher, dass es eine Kirche wie jene in den Tagen der Apostel gäbe, und dass Sie Mitglieder jener Kirche sind?" "Wenn es eine solche Kirche gäbe", sagte ich, "dann wird im Neuen Testament darüber gesprochen. Nun, sind Sie sicher, dass Sie ein Mitglied der Kirche Roms sind, von der gesagt wird, dass sie gewachsen und angeschwollen ist und sich selbst aufrecht erhält? Wie sind Sie ein solches geworden?" "Indem ich getauft wurde", ist die Antwort. "Dann würden Sie denken, dass eine ungetaufte Person kein Mitglied dieser Kirche wäre?" "Ja, wir würden all solche Personen als Fremde betrachten."
"Nun, dann werde ich Sie überzeugen, dass Sie kein legales Mitglied in der Kirche Roms sind und dass Taufe das erste Recht in dieser Kirche ist." "Wie wollen Sie das tun?" sagte er, "Denn der Apostel gibt in seinem Brief Belehrungen und Anweisungen, wie jedes Mitglied in die Kirche einzuführen wäre, die von ihm selbst in Rom aufgebaut wurde. Er sagte, dass so viele, wie in Christo getauft worden sind, Christus angelegt haben, und wenn ihr Christus angelegt habt, dann seid ihr Christi."
"Er sagte auch: 'Wisst ihr nicht, dass so viele, wie in Jesu Christo getauft wurden, in seinen Tode getauft wurden? Deshalb sind wir mit ihm durch die Taufe in seinen Tod begraben, damit wir, wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten erweckt wurde, ebenso ins neue Leben gehen sollten. Denn wenn wir im Gleichnis seines Todes zusammengewachsen sind, werden wir es auch im Gleichnis seiner Auferstehung sein, wissend, dass der alte Mensch mit ihm gekreuzigt worden ist, dass der Körper der Sünde vernichtet werden möge, damit wir von da an nicht mehr der Sünde dienen würden.'" - Römer, Kapitel 6.
"Nun", sage ich, "bedenken Sie, dass jeder Ihrer Mitglieder der Kirche Roms mit Christus durch die Taufe in den Tod begraben worden ist, und daher müssen Sie zu neuem Leben im Gleichnis seiner Auferstehung hervorgekommen sein. So schreibt es der Apostel an die wahre Kirche Roms und Sie werden es, wie zuvor erklärt, im Neuen Testament finden."
"Nun", sagte ich, "Sie haben zugegeben, dass niemand ein Mitglied der Kirche Roms ist, wenn er
 
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nicht getauft worden ist, und der Apostel selbst sagt, dass 'jedes Mitglied der Kirche Roms mit Christus durch die Taufe begraben worden und wieder aus diesem Grab im Gleichnis seiner Auferstehung hervorgekommen ist'. Wo, Sir, sind Sie mit ihm begraben worden und wann erhoben Sie sich aus diesem Grab im Gleichnis seines Todes und seiner Auferstehung? Und haben Sie jemals ein neues Leben geführt, diese und jene Sünde gemieden, deren Sie vorher schuldig waren?"
"Nun", sagte der Bekenner zur römischen Religion, "Sie haben uns in eine merkwürdige Lage gebracht, muss ich zugeben. Ich werde aufgeben müssen, denn es ist wahr, es ist das geschriebene Wort eines Apostels Gottes. Ich bin nie ein Mitglied der Kirche Roms geworden und folglich bin ich gemäß den Ansichten der Römisch-Katholischen Kirche ein Heide."
Ich habe mich mit Menschen unterhalten, die so ehrlich gewesen sind, wie es ihnen in ihren Positionen möglich war. Mitglieder der Katholischen Kirche sind so ehrlich zu mir gewesen, wie ich erklärt habe, und sagten, dass sie aufgeben müssten, aber die Protestanten sind sehr hartnäckig und werden an ihrem Glauben kleben, oft gegen die Vernunft. Ich vermute, sie sind in Bezug auf Hartnäckigkeit wie alle Menschen. Sie würden an ihrem Gelöbnis festhalten, so dass sie, wenn möglich, für ihren Glauben Bekehrte gewinnen könnten.
Es wird oft die Frage gestellt: "Gibt es in dieser Sekte und der anderen Partei irgendwelche ehrliche Menschen?" Ich sage euch, es gibt in jeder Sekte von Religionisten ehrliche Menschen, und wenn ihr versucht, Menschen zu klassifizieren, werdet ihr einen schwierigen Job haben, denn ihr werdet ehrliche Menschen in dieser und jener Klasse finden und in der Tat in allen Klassen und Sekten von Menschen.
Ihr braucht nicht anzunehmen, dass Ehrlichkeit von unseren Traditionen abhängt oder davon, wo ein Mensch geboren wurde, sondern es gibt in jeder Gemeinschaft ehrliche Menschen und in jeder Sekte unter dem Himmel. Und es gibt solche, die die Wahrheit hassen und die nicht beim Verbreiten von Licht und Wahrheit helfen würden, auch würden sie für irgendeinen Diener Gottes unter dem Himmel nicht ihren Einfluss geltend machen.
Nun, ich liebe einen Menschen ungeachtet der Hautfarbe oder der Nation. Ich liebe einen Menschen, der die Wahrheit liebt, und ich gebe keinem Menschen unter dem Himmel die Schuld dafür, dass er in irgendeiner bestimmten Stadt oder Nation geboren wurde. Ihr könntet ebenso gut einen Menschen dafür beschuldigen, dass er unter bestimmten Tradition aufgewachsen ist, in Ländern, wo sie nicht die Gelegenheit hatten, mit anderen zu reden, keine Diskussionen, keine Pressefreiheit, wo sie ein Leben lang nie etwas anderes lernen konnten als die Tradition.
Ihr könntet ihnen ebenso gut für ihr Land die Schuld geben wie für ihre Traditionen. Umstände könnten eintreten und den Kurs des Geistes eines Menschen und seinen Auftrag so ordnen, dass sie ihm einen neuen Gedankenkanal verleihen und verhindern, irgendeine Entscheidung zu treffen, so wie es beim Apostel Petrus der Fall war.
Es gibt von ihnen ganze Nationen und Generationen, die mit derselben Kenntnis gelebt haben und gestorben sind, die sich direkt vor euren Augen befindet, ohne eine Gelegenheit an irgendeinen anderen Grad der Erkenntnis zu denken. Nun, was tat Petrus in Bezug auf diejenigen, die zu besuchen er berufen wurde und denen er predigen sollte? Als er unter den Anweisungen eines auferstandenen Jesus das Evangelium predigte, als er versuchte, das Evangelium - Buße, Taufe und das Auflegen der Hände für die Gaben des Heiligen Geistes - zu predigen, sagte er: "Die Verheißung gilt euch" und meinte damit jene gegenwärtige Generation und er dachte an ein wenig mehr und sagte dann: "Sie gilt für eure Kinder" und meinte damit die nächste Generation und schließlich öffnete sich sein Herz ein wenig mehr durch den Heiligen Geist, der in ihm war, und er äußerte dessen Diktat: "Für alle, die in der Ferne sind", und dann fiel ihm ein, dass sie jene zählen könnten, die in irgendeinem anderen Land hervorgebracht werden könnten, mit unterschiedlicher Tradition, und schränkte ein wenig ein und sagte:
 
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"So viele, wie der Herr, unser Gott, rufen wird."
Obwohl der Geist von Petrus dazu neigte, zu eingeschränkt zu sein, wusste er doch eine Sache, nämlich, dass der Herr, ihr Gott, die Gewohnheit hatte, mit dem Volk zu kommunizieren, und er verstand, dass dies der Fall sein würde, denn er wusste, dass Gott lebt, und er wusste auch, dass der Herr Jesus Christus lebt, weil er ihn gesehen, und mit ihm gesprochen und ihn berührt hatte, und er hatte ihn in die Höhe aufsteigen sehen, und er hatte ihn bezeugen hören, dass er alle Macht hätte, die ihm im Himmel und auf der Erde gegeben wurde, und er wusste, dass er Macht haben würde, das Evangelium jeder Kreatur zu senden; denn er hatte die Schlüssel, das Evangelium zu senden, wohin es ihm gefiel, an alle Stämme, Nationen und Sprachen, in Welten ohne Ende. Darum schränkte er es nur ein wenig ein, als er die Verheißung machte, oder gab ihm einen bestimmten Zuständigkeitsbereich, sich erinnernd, wohin es gehörte.
Die Verheißung, die er über den Heiligen Geist machte, galt für alle, die weit entfernt waren, denen, die der Herr, unser Gott, rufen wird. Um es in einer Sprache auszudrücken, die vielleicht angemessener ist als jede andere: Die Verheißung des Heiligen Geistes gilt dort, wo immer der Herr eine Offenbarung aussendet, wo immer Er das Evangelium verkündet, wo immer Er Menschen beauftragt und die Schlüssel des Königreiches Gottes aussendet und Menschen bevollmächtigt, in jenen Verordnungen in Seinem Namen zu amtieren. Es spielt keine Rolle, ob es in Judäa oder Amerika, oder ob es in Samaria oder England ist, ob bei den Heiden, den Juden oder dem vornehmen Philosophen. Es spielt keine Rolle, ob wir es auf die alten oder auf die modernen Tage anwenden, ob der allmächtige Gott oder Jesus Christus, Sein Sohn, es für angebracht halten, die Fülle des Evangeliums und die Schlüssel des ewigen Priestertums und den Dienst der Engel zu offenbaren, die Verheißung die dort im Evangelium enthalten ist, musste gültig bleiben, und die Nation oder das Volk, das dem Ruf folgt, sollte die Vergebung der Sünden in seinem Namen empfangen, in Gehorsam zu seinem Evangelium und erfüllt mit dem Heiligen Geist der Verheißung, mit dem Heiligen Geist, der die Gabe der Prophezeiung und der Offenbarung ist und auch viele andere Gaben einschließt.
Ist dieses Evangelium etwa weniger wahr, weil es Mormon offenbart wurde und von ihm gepredigt wurde? Ist jene Wahrheit etwa weniger wahr, weil sie in der Erde verborgen gewesen ist, auf Platten eingraviert, und hervorgekommen und in diesem Zeitalter der Welt übersetzt worden ist? War das Evangelium nicht ebenso gut, als es den Nephiten in Amerika gepredigt wurde, wie, als es den Juden in Palästina gepredigt wurde?
Wenn es ebenso gut war, warum nicht niederschreiben? Und wenn es gut genug war, um gepredigt und niedergeschrieben zu werden, warum diese Schriften nicht haben und sie lesen und sich an dem Geist der Wahrheit erfreuen, die sie enthalten?
Frohlockt, denn es schwillt das Herz an, erweitert den Verstand, gibt einen erweiterten Blick von Gottes Handeln und Gnaden, zeigt ihnen, dass es bis ins Äußerste erweitert werden muss, veröffentlicht in unterschiedliche Länder und auf unterschiedlichen Kontinenten, sowohl der einen wie auch der anderen Nation offenbart; kurzum - es gibt einem Menschen jenes Gefühl, wenn er über das Wirken und das Ausmaß jenes Evangeliums nachdenkt, es gibt einem Menschen das Gefühl, das der Seele Freude und Befriedigung verschafft, es gibt einem Menschen jenes Gefühl, das Engel hatten, als sie in die Ohren der Hirten Judäas sangen: "Wir bringen eine frohe Botschaft großer Freude", die nur in wenigen Ländern und für wenige Leute sein sollte? Nein, das war nicht der Gesang, auch wenn sie zu denen sangen, die einige Traditionen in ihren Familien hatten, die sie von ihren Vorvätern empfangen hatten.
Die Hirten waren erstaunt und das könnten sie auch sehr wohl gewesen sein, und sie brachten diesen Text zu jedem in ganz Judäa. Dennoch waren diese Engel ehrlich genug, die ganze Wahrheit zu singen, auch wenn die Juden alle Heiden als Hunde betrachteten, und ich denke, ich höre die Hirten sagen, die
 
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jedem Frohe Botschaft brachten: "Zu diesen Hunden?" Dennoch waren die Engel, ein Chor von ihnen, kühn genug zu singen: "Wir bringen euch frohe Botschaft großer Freude, die für alle Menschen sein soll!"
Was für eine große Aussage für jüdische Hirten! Nun, sie müssen ihre Herzen erweitert und sich angesichts dieser sehr merkwürdigen Botschaft gewundert haben! Nun, Petrus hatte kaum sein Herz ausreichend erweitert, um dieser frohen Botschaft zu glauben, viele Jahre, nachdem sie verkündet wurde, obwohl er so viel gepredigt hatte.
Es schwoll stufenweise an und zog sich wieder zusammen, vermute ich, und schließlich musste er eine Vision bekommen und dass ein Tuch vom Himmel herabgelassen wurde und ihm Dinge gezeigt wurden und sie ihm immer wieder erklärt wurde, damit er die Wahrheit der frohen Botschaft erkannte, die von Engeln bei der Geburt des Erretters gesungen wurde.
Sie zeigte so viel, sie war eine so breite Plattform, solch ein grenzenloser Ozean der Gnade! Sie schuf für die menschliche Familie eine so große Vorsorge, dass Petrus es nicht begreifen konnte. Wenn der Engel gesagt hätte, dass sie für die Juden wäre, für das besondere Volk Gottes, für jene, die die neue Offenbarung empfangen könnten, nun, dann wäre es in Ordnung gewesen. Aber ihre Traditionen über Bord zu werfen, sie, die die wenigen Besonderen waren, als die sie sich betrachteten, zu glauben, dass die frohe Botschaft von der Geburt des Erretters für diese heidnischen Hunde wäre, das konnten sie keinen Augenblick ertragen. Sie waren vom Haus Israel, dem Samen der Verheißung.
Dies war in der Tat eine besondere Vision, die die frohe Botschaft von der Geburt des Erretters brachte; denn das war die besondere Mission jener Engel, deshalb brachten sie nicht das Evangelium, sie sagten nichts über Taufe, oder Buße oder Vergebung der Sünden, sondern sie brachten einfach eine frohe Botschaft darüber. Sie verkündeten die Tatsache, dass zu jenem Zeitpunkt und Ort ein Erretter geboren wurde, sie erzählten vom Geburtsort und den Ereignissen, dass ein Erretter in Bethlehem geboren war, unter den Umständen, die zu jener Zeit benannt wurden, und sie verkündeten, dass diese Nachricht, diese frohe Botschaft, an alle Menschen ergehen sollte.
Was war die Folge? Nun, sie ging durch Judäa, sie erschallte durch Samaria, sie ging nach Rom und nach Griechenland. Sie ging nach Äthiopien, sie ging in die äußersten Teile der Erde, bald überquerte sie das Meer. Die Engel Gottes, die jenes Lied sangen, konnten sich niemals in ihren Worten widersprechen. Wenn sie sie damals über die Meere tragen mussten, in jedes Land und auf jeden Kontinent, wo sich der Same der Verheißung befand, dann waren sie gebunden, jene Mission zu erfüllen, und sie flogen rasch nach Amerika und verkündeten die frohe Botschaft dort.
Sie fanden das Volk dort durch eine Wolke der Finsternis vor dem Licht der Wahrheit ausgeschlossen vor. Sie fanden dort ein Volk vor, dass Nephiten und Lamaniten genannt wurde, die ein Zweig des Hauses Israel waren, die hinausgeworfen waren oder - besser gesagt - über die großen Wasser von ihrem Land fortgeführt waren, und sie verkündeten ihnen die frohe Botschaft (ihr habt es im Buch Nephi gelesen) und sie informierten sie, dass zu jener Zeit und an jenem Ort der Erretter geboren wurde.
Nach einer gewissen Zeit kam der Erretter selbst hier herüber und sagte es dem Volk; aber dies geschah nach seiner Auferstehung; denn für sein sterbliches Leben war das Werk zu viel und das Feld zu weit; denn er hatte nur wenige Jahre zur Verfügung, um das Evangelium den Juden zu predigen, und zu einem Teil jenes kurzen Lebens von 33 Jahren war er ein Kind, ein Junge, und deshalb musste er auf jenes Land beschränkt bleiben, wo er einen sterblichen Körper hatte, und er konnte von den Wellen der Berge getragen werden, die ein Land vom anderen getrennt haben mögen. Aber nach seiner Auferstehung war er von den Wellen und Bergen ebenso unabhängig wie von jenen, die ihn kreuzigten; denn er konnte sich über ihre Macht erheben, er war in der Lage mit vollkommener Leichtigkeit von einem Planeten zum anderen zu gehen, er war in der Lage, aufzusteigen und von Kontinent zu Kontinent zu gehen. Er war ebenso in der Lage,
 
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zu seinem Gott aufzusteigen, und zu unserem Gott, wie er in der Lage war, seinen Jüngern zu erscheinen.
Ich sage: Jesus konnte nicht in Palästina festgehalten werden. Weder die Berge noch die rollenden Meere hatten Macht, seinen Fortschritt aufzuhalten; denn er hatte seinen Jüngern gesagt, während er noch lebte, dass er andere Schafe hätte, die nicht von jener Herde wären, und er sagte: "Sie werden meine Stimme hören."
In Erfüllung dessen und gemäß der Natur dieses großen Auftrags, zeigte sich der Erretter der ganzen Welt, nicht der Hälfte von ihr, in seinem verherrlichten Körper den Nephiten in Amerika und übertrug ihnen das Priestertum mit all seinen Gaben und Eigenschaften, dasselbe Evangelium, das er gerade zuvor seinen Propheten und Aposteln in Jerusalem gegeben hatte, und er sagte denen, die er erwählte, dass sie das Priestertum auf diesem Kontinent tragen, hinausgehen und dieselbe frohe Botschaft der Erlösung ihrer ganzen Welt predigen sollten, um in Teilen die Worte des Petrus zu erfüllen: "Denn die Verheißung ist für alle, die in der Ferne sind."
Und Jesus rief jene Nephiten an, als er herabstieg, und sie fielen zu seinen Füßen, so viele wie in seine Nähe kommen konnten, und sie badeten seine Füße in ihren Tränen, und sie untersuchten seine Wunden und hörten die gnadenvollen Worte aus seinem Mund, und sie sahen ihn aufsteigen und wieder herabsteigen, und sie hatten so große Gefühle der Menschenfreundlichkeit und Zuneigung, und das Licht der Wahrheit war so groß und ausgedehnt in seiner Wohltätigkeit und seinem Wohlwollen und das Zeugnis so stark, dass sie in den Segnungen schwelgten, die ihnen übertragen wurden, und dann gebot er ihnen, seine Aussagen niederzuschreiben und einen Bericht über die Wunder anzufertigen, die er unter ihnen wirkte.
Sie taten dies, wir er gebot, und sie mochten die Schriften so sehr, dass sie sie an jeden nachfolgenden Propheten weiterreichten, bis hin zu Mormon, der drei oder vier Jahrhunderte später geboren wurde, und er konnte wegen des Abfalls, der Gotteslästerung und der Bosheit des Volkes und wegen der Kriege und Trübsale, die sich unter dem Volk ausbreiteten, diese heiligen Berichte nicht mehr weiterreichen. Also schuf er ein geheimes Depot für diese Schriften und legte sie in die Erde, und er schrieb auch ein Buch und nannte es das "Buch Mormon", das eine Abkürzung der anderen Berichte war, und dieses wurde für den Herrn verborgen und durch das Einschreiten des Allmächtigen einem jungen Mann, Joseph Smith, durch die Gabe und Macht Gottes - ich sage, durch jenen jungen Mann und den Dienst von heiligen Engeln ihm gegenüber kam jenes Buch für die Welt hervor und seit jener Zeit ist es in unserer Sprache und vielen anderen gepredigt und gelesen worden, und wir erfreuen uns an ihm und haben von ihm in der Welt Zeugnis gegeben.
Durch dieses gesegnete Buch Mormon, mit diesem Evangelium darin, haben wir das Zeugnis, das wir in Bezug auf den Tod und die Auferstehung des Erretters der Menschen haben.
Es ist wahr, wie es im Buch Mormon aufgezeichnet ist und wie es auf diesem Kontinent gepredigt wird, und es ist wahr, wie es im Neuen Testament geschrieben steht und wie es den Juden in Jerusalem gepredigt wurde und wie es den Zehn Stämmen gepredigt wurde, auch wenn wir ihre Berichte noch nicht haben, aber wir werden sie haben, und wir werden sehen, dass der gesegnete Jesus ihnen das Evangelium offenbarte und sie sich daran erfreuten.
Und ihr Bericht wird kommen, damit wir mit einer Gewissheit und wahrhaftig wissen werden, dass sie das ewigwährende Evangelium hatten, genauso wie ihre Brüder in Jerusalem und auf diesem Kontinent.
Wenn diese Dinge zustande kommen, werden wir drei altertümliche Berichte haben, von drei verschiedenen Ländern geliefert. Wir haben im Alten und im Neuen Testament und im Buch Mormon und anderen guten Büchern alles, was für uns gegenwärtig erforderlich ist.
Wir werden schließlich die Geschichte der Zehn Stämme im Norden haben, von den Nephiten in Amerika und von
 
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den Juden in Jerusalem, und ihr geschriebenes Zeugnis wird eins werden, und ihre Worte werden eins werden, und das Volk Gottes wird unter dem Zeugnis zu einem Körper gesammelt sein, und das Zeugnis der Heiligen der Letzten Tage wird mit jenem der Heiligen der Früheren Tage eins werden (und ist es jetzt auch, so weit es bekannt ist), und die Zeugnisse jener werden die Erde wie eine Flut fegen und durch die Stimme von Menschen und Engeln und schließlich durch den großen Schall der Posaune, und niemand wird entkommen.
Vor dieser großen Vernichtung wird ihnen das ewigwährende Evangelium gelehrt werden, durch die Diener Gottes, durch das Zeugnis von Menschen und Engeln, und durch das Zeugnis Jesu Christi, und durch das Zeugnis der alten und modernen Propheten, durch das Zeugnis Joseph Smiths und der Apostel, die durch ihn ordiniert wurden, und durch das Zeugnis der alten und modernen Heiligen, durch das Zeugnis der Zehn Stämme, durch das Zeugnis des Himmels und das Zeugnis der Erde. Dann werden die Bösen an ihren eigenen Platz geschickt, und Wahrheit wird auf der Erde aufgerichtet werden und die Stimme der Freude und Glücks wird bei den Sanftmütigen der Erde gehört werden.
Diejenigen, die von ihren Sünden ablassen, werden übermäßigen Grund haben, sich mit denen zu freuen, die die Wahrheit lieben und durch sie im Herzen rein gemacht wurden.
Freude und Glück werden gehört werden und für alle Sanftmütigen wird es frohe Botschaft geben, und für alle Reinen im Herzen, für alle, die Belehrung lieben, für alle, die ihr Herz nicht verhärten werden, für alle Sünder, die gehorsam sein und von ihren Sünden ablassen werden und ein heiliges Leben führen.
Der Ruf wird nicht mehr ausgehen: "Sie wollen nicht Buße tun und bekehrt werden, damit ich sie heilen möge", denn der Herr Gott, der gesegnete Erretter, der voller Tugend, Macht und Liebe und Heilung ist, wird sie mit seinem Priestertum segnen, und sie werden Trost finden, denn er wird sie heilen.
Aus der Tatsache, dass Jesus über ein Volk klagt, dass nicht bekehrt werden will, damit er sie heilen könnte, könnten wir schließen, dass Bekehrung eine Bedingung für die heilende Macht wäre. Nun, er sagt: "Sie wollen sich nicht von ihren Sünden abwenden und bekehrt werden, damit ich sie heilen möge." Aber wenn sie bekehrt sind und zu eins zusammenwachsen, kommt der Tag seiner Macht und dann sagt er: "Sie sind bekehrt und ich werde sie heilen."
Seht ihr nicht, dass er zu den Nephiten kam (ihr habt es im Buch Mormon gelesen), und er sagte: "Bringt eure Lahmen und Blinden und Tauben und ich werde sie heilen, denn ich sehe, dass euer Glaube ausreichend ist, und ich werde sie alle heilen", und er heilte sie, einen jeden von ihnen, wie sie ihm gebracht wurden.
Jener Tag der allgemeinen Heilung kam zu ihnen, weil der bösere Teil der Bewohner ausgeschlossen worden war, und ich wollte von Gott, dass jener Tag unter uns kommen würde.
Nun, lasst uns bekehrt sein und diejenigen, die bekehrt worden sind, daran festhalten und ein wenig mehr bekehrt sein, denn ich sage euch: Ich mag ziemlich oft Bekehrung. Ich meine nicht, dass ich es mag, dass Menschen sich von der Wahrheit abwenden und dann Buße tun und sagen. "Es tut mir Leid", sondern ich meine, dass ein Mensch heute und morgen und übermorgen Bekehrung nötig hat, weil ein Mensch, der Fortschritte macht, stufenweise lernt. Heute lernte er zu verstehen, dass ein bestimmter Grundsatz oder eine bestimmte Praktik von ihm falsch ist, und wenn er sich selbst im Irrtum sieht und seinen Fehler erkennt, wendet er sich von ihm ab; aber selbst dann versteht er nicht alle Dinge in Bezug auf richtig und falsch. Er hat nicht alle Dinge gelernt, die beim Aufbau des Königreiches Gottes im Weg stehen könnten, und deshalb wünscht oder benötigt er, heute, morgen und übermorgen und so weiter bekehrt zu werden, bis er von allen seinen schlechten Gewohnheiten und von seinen Unreinheiten bekehrt ist, und er wird einfach solch ein Mensch, an dem der Herr Gefallen hat.
Und Jesus sagte: "Seid wie ich bin,
 
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und ich bin wie der Vater." Er stellt sich und sie dem Vater gegenüber und sagt dann: "Welche Art von Menschen solltet ihr sein? Wahrlich, ich sage euch, so wie ich bin, und ich bin, wie der Vater ist."
Zu diesem Zweck kamen wir in die Welt, damit wir wie der Vater werden könnten, und damit wir wie Er sein können, ist es nötig, dass wir uns jeden Tag bekehren, oder zumindest bis wir von allem Übel frei sind, selbst wenn es fünfhundertmal sein müsste, dass wir uns nicht von der Wahrheit abwenden, sondern zur Vollkommenheit weitergehen.
Wir brauchen die Bekehrung, bis wir das Gefühl haben, dass die Verheißung des Heiligen Geistes "für alle gilt, die weit entfernt sind, ja, so viele der Herr, unser Gott, rufen wird". Der Herr ruft die Juden, die Christen, die "Mormonen", die Nichtjuden. Er ruft die Zehn Stämme und Er hat auch uns gerufen. Gott hat Bruder Joseph, Bruder Hyrum und Bruder Brigham und Seine Apostel und die Ältesten gerufen, die in diesem Zeitalter das Priestertum tragen, und er ruft das Volk Amerikas und Europas und die ganze menschliche Familie. Einige ruft Er durch Seine Engel und durch Seine eigene Stimme aus dem Himmel. Auf diese Weise rief Er Joseph und seine Kameraden und offenbarte ihnen die Fülle des Evangeliums, übertrug ihnen die Mächte des ewigen Priestertums nach derselben Ordnung wie Er selbst und sagte ihnen, dass sie hinausgehen und andere berufen sollten, ihnen zu helfen.
Dies taten sie und andere gehorchten dem Evangelium. Sie legten ihre Hände auf sie, nachdem sie sie getauft hatten, und konfirmierten sie, und sie ordinierten sie, über ihre Berufung Zeugnis zu geben und über die Wiederherstellung des Evangeliums in seiner Fülle, dass an die Nationen der Erde ein neuer Ruf ausgegangen ist.
Und es erforderte in unseren Tagen einen weiteren Ruf, da Petrus den Weg alles Irdischen gegangen war und ebenso seine Brüder, die seine Zeitgenossen waren, und die Brüder unter den Nephiten waren gegangen oder waren fortgenommen worden, und diejenigen, die die Vollmacht unter den Zehn Stämmen hielten, waren den Weg alles Irdischen gegangen.
Und dies war es, was jene frohe Botschaft und jene Boten zu uns brachte, und sie waren diejenigen, die das Licht des Himmels unserem geliebten Bruder Joseph Smith brachten.
Nun, wäre ich zu einem hohen Zeugen dieser Dinge gemacht worden, was hätte die Wahrheit zu mir gebracht? Es wäre durch den Dienst von Engeln geschehen, unter deren Händen diese meine Brüder zum heiligen Priestertum ordiniert worden sind, und mit ihm brachte es die Segnungen des ewigwährenden Evangeliums herunter, denn es könnte nicht ohne eine Berufung in der Welt sein, denn diejenigen, die es vorher trugen, waren in eine andere Sphäre gegangen.
Das Evangelium wurde Menschen vor alters in verschiedenen Klimaverhältnissen und Ländern offenbart, wann immer es Menschen gab, die errettet werden sollten, und es wurde den modernen Menschen offenbart, weil es moderne Menschen gab, die errettet werden sollten. Das Evangelium war für alle, die der Herr, unser Gott, rufen würde, in jedem Zeitalter und in jedem Land, und ohne diesen Ruf wären wir blind wie Fledermäuse in den Traditionen unserer Väter, fortgeführt durch verschiedene Konfessionen und durch die Hinterlist der Menschen, die auf der Lauer liegen, um zu täuschen. Wo wären wir gewesen, wenn es diesen Ruf nicht gegeben hätte? Wir könnten ausreichend gute Menschen gewesen sein, vielleicht, aber wo wären wir gewesen?
Die Einführung des Evangeliums war einen Engel wert, ja, der Botengang war eines Korps von ihnen wert, er war einer Heerschar von ihnen wert! Er war eines Gottes würdig! Es war Gegenstand von Wichtigkeit, die Jesus aus dem Schoß seines Vaters in die ewige Welt rief. Ein Ruf war also notwendig. Glaube war notwendig und Glaube kommt durch das Hören des Wortes Gottes, und wie hättet ihr es hören können, wenn niemand berufen worden wäre, es zu übermitteln? Wir befanden uns inmitten der Finsternis
 
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und die Finsternis begriff es nicht. Wir konnten sehen, wie in anderen Zeitaltern Offenbarungen gegeben wurden, aber wir wollten sie in unserem Zeitalter sehen, aber wir wollten einen Ruf.
Ich bin mir bewusst, dass einige an ihre Großmütter und Großväter denken, die im Mittelalter starben und die in der Hoffnung starben, so weit es ihnen möglich war. Ich weiß, sie werden die ganze Zeit wissen wollen, was aus ihnen geworden ist.
Nun, es geht uns nichts an; wir müssen uns um unser eigenes Geschäft kümmern und nach unserer eigenen Erlösung sehen. Wenn wir dies tun, werden wir keine Verdammnis haben. Wir wissen nur, wenn wir in Rechtschaffenheit Fortschritte machen, dass wir vielleicht durch die Vorkehrungen, die unser großer Vater getroffen hat, ihnen dienen können und für diejenigen unserer guten, alten Väter und Mütter, die das Licht in weiter Ferne sahen, aber in Ermangelung eines Rufs nicht dorthin gelangen konnten, in Ermangelung eines Priestertums, das ohne Anfang der Tage ist, und von Menschen, die die Vollmacht des Himmels tragen, ja, wir mögen für sie das tun müssen, wozu sie kein Vorrecht hatten, es selbst zu tun.
Nun, worin besteht die Vorsorge? Warum habe ich euch nicht einfach gesagt, dass dieses ewige Priestertum ohne Beginn der Tage oder Ende des Lebens ist, nach der Ordnung des Sohnes Gottes? Nehmt ihr an, dass ein Mann, wenn er durch den Schleier geht, weniger ein Priester ist? Wenn Engel oder Menschen durch den Geist der Prophezeiung ihre Hände auf ihn gelegt und ihn zu einem Amt im Priestertum des Sohnes Gottes ordiniert haben und ihm im Namen des Herrn eine Berufung gegeben haben, anderen Erlösung zu geben, denkt ihr dann, dass er dadurch, dass er durch den Schleier geht, nicht mehr ordiniert ist?
Was sagte Jesus zu den Juden? Er sagte: "Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist der Gott, dem ihr zu dienen bekennt, aber", sagte er, "ich möchte, dass ihr versteht, dass Er nicht der Gott der Toten ist, denn welche Herrlichkeit gäbe es darin? Aber", sagte er, "Er ist der Gott der Lebenden." Er sprach zu den Kindern Abrahams, die tot waren, so, als würde damals Abraham leben.
Wenn nun also ein Mann, der das ewige Priestertum trägt, durch den Schleier geht, trägt er immer noch seine Vollmacht und sein Herz ist voller Zuneigung und Liebe zu Gottes Geschöpfen und er ist mit der Macht Gottes bekleidet und er ist Sein Prophet, Apostel und Ältester. Es ist unmöglich, einen Menschen schweigend zu halten, der vom Zeugnis Jesu erfüllt ist. Ich würde eher Feuer in trockenen Spänen in Schach halten können, als die gute Nachricht im Herzen jenes Mannes, denn er hat seine Mission, die darin besteht, das Evangelium denen zu predigen, die in Finsternis waren und sind.
Die guten alten Väter und Mütter, die nicht die Vorrechte und Segnungen des Evangeliums hatten - geht zum Beispiel hin und überbringt ihnen eure Botschaft, damit sie zum Licht der Wahrheit kommen und errettet sein mögen.
Der Apostel sagte, als er zu den Heiligen sprach: "Aber ihr habt von Herzen jener Form der Lehre gehorcht, die euch überbracht wurde. Also frei von Sünde gemacht wurdet ihr die Diener der Rechtschaffenheit." (Röm. 6, 17 und 18)
Es gab die Freiheit des Gehorsams zu jener Form der Lehre, die ihnen überbracht wurde. Gehorsam zu jener Form der Lehre machte sie frei, aber es hinderte sie nicht daran, als Menschen zu handeln, in zeitlicher Hinsicht.
Der Apostel spricht davon, vom Tod zum Leben zu gehen, weil sie die Brüder liebten. Das Gehen durch den Schleier ändert einen Menschen nicht. Es entzieht ihn sicherlich den Augen des Fleisches, aber die Fähigkeiten, die Intelligenz, die denkenden Mächte sind alle quicklebendig, und wenn sie das Evangelium hören, werden sie froh sein, und die Verheißungen sind für sie gemacht und sie werden sich an ihnen freuen.
Lasst einen Mann mit dem ewigwährenden Priestertum, das er bis zum Tag seines Todes großgemacht hat, durch den Schleier gehen und
 
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und ihr könnt es nicht von ihm losbekommen. Es wird in der Welt der Geister bei ihm bleiben, und wenn er in jener Welt unter den Geistern erwacht, hat er jene Macht und jene Verpflichtung auf sich ruhend, so dass er erkennt, wenn er eine Person finden kann, die der Erlösung würdig ist, nun, sobald er dies erkennt und er sich erinnert, was er lehren kann und wen er belehren kann, dass er eine Mission hat, und diese richtet sich an jene Seelen, die nicht das Vorrecht hatten, das wir in dieser Welt haben, dass sie ebenso wie wir Teilhaber am Evangelium sein mögen.
Und hierin befinden sich, wenn sie vollkommen ausgeführt werden, die Schlüssel der "Taufe für die Toten" und die Erlösung jener, die nicht auf der Erde sind, ein Thema, auf das ich jetzt nicht einzugehen brauche, auch wenn es sich unter den ersten Grundsätzen der Erlösung befindet; aber sie sind so ausführlich, dass wir nicht auf alle gleichzeitig eingehen können.
Aber so viel sei gesagt, dass der Herr, als Er Vorkehrung traf, dass es nur einen Namen geben sollte, durch den der Mensch errettet werden sollte, und als Er plante, dass die frohe Botschaft großer Freude über die Inseln und Kontinente und die vier Enden der Erde gehen sollte, sich auch an die Geister im Gefängnis erinnerte, und Er traf Vorkehrungen so weit wie die Ewigkeit, damit sie die Sache einer "jeden Kreatur" erreichen könnte, ganz gleich welche Umstände innerhalb der Reichweite der Gnade auftreten könnten.
Somit ordnete er an, dass "jede Art von Sünden und Gotteslästerungen zu gegebener Zeit vergeben sein könnten, außer jene, der in dieser Welt nicht gerechterweise vergeben werden kann, auch nicht in der künftigen."
Der Plan war so ausgearbeitet, dass jeder Buße und Vergebung der Sünden und die Gabe des Heiligen Geistes in seiner Zeit und an seinem Platz haben könnte, wenn er wollte, aber wenn er es nicht wollte, dann ist es in Ordnung; er könnte tun, was ihm gefällt, ob in dieser Welt oder in irgendeiner anderen, gemäß der klaren Freiheit, unter der er lebt.
Ihr wisst, dass man kein dummes Tier zwingen kann zu trinken. Man kann es zum Wasser führen, seine Aufmerksamkeit auf den kristallklaren, reinen Bach lenken und dennoch kann es vor Durst sterben. Und Menschen mögen sterben, weil sie nicht von ihren Sünden ablassen und das Kreuz auf sich nehmen werden, und wenn sie vor Durst sterben und nicht die Erlösung ergreifen, die von einem blutenden Erretter angeboten wird, dann mögen sie den Tod der Bösen sterben.
Und wenn dies der Fall ist, weil sie ihre Freiheit, das Richtige zu tun, nicht aufgeben wollen, dann können sie gehen. Sie werden in alle Ewigkeit sterben und niemals gezwungen werden, der Wahrheit zu gehorchen.
Nun Freunde, hier ist das Evangelium und wo ist das Herz des Menschen so hart, dass er es nicht sehen und umarmen will? Ein Mensch, der dem Gesetz des Evangeliums nicht gehorchen will, muss in Bosheit verhärtet sein. Und jener Teil von euch, der nicht gehorcht hat: An euch alle geht meine Einladung. Und an alle in der Kirche, die dem Evangelium in seiner Fülle nicht gehorcht haben: Seht zu, dass ihr ihm in seiner Fülle gehorcht; ich meine jeden Tag, folgt dem Bußeteil davon, dem Ablassenteil, dem Aufgeben eurer Übel, dem Bekehrungsteil und bringt Früchte hervor, die einem neuen Leben angemessen sind.
Ich werde für mein Predigen gerichtet werden und ihr für euer Zuhören. Ich für meinen Teil werde ziemlich vorsichtig sein. Das kann ich tun, denke ich. Ich werde in die Dinge schauen, meinen Geist vorbereiten, zwischen richtig und falsch unterscheiden zu können, sonst könnte ich nachlässig sein und es wird einen Menschen ziemlich beschäftigt halten, Buße zu tun und Früchte für ein neues Leben hervorzubringen. Es wird eine Menge Wachsamkeit und Gebet geben und er wird ziemlich sorgsam darin sein, so zu leben, dass er den Heiligen Geist bekommt, dass er ihn nicht verlassen wird, und er wird ohne ihn wie ein Fisch außerhalb des Wassers sein oder wie jemand bei heißem Wetter ohne frische Luft. Wenn er einmal den Geist verliert, nachdem er ihn erhalten hat, wird es ihn ziemlich beschäftigt halten, ihn wieder zu bekommen.
Diese Buße und dieses Begrabenwerden im Namen des auferstandenen Jesus verlangt
 
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eine Menge Demut und Ausdauer; denn dort ist der alte Mensch, der seine Taten abzulegen und ein neues Leben zu führen hat.
Es bedeutet nicht nur etwas, sondern es zeigt sich auch in den Taten des Menschen. Nun, wird das nicht einen Menschen ziemlich beschäftigt halten? Ich denke schon, in einer Welt wie diese. Nun, in diesem Sinne des Wortes sind die Heiligen aufgerufen, dem Evangelium zu gehorchen und Buße zu tun, immerfort, aber wir sprechen über das Sterben der Sünde gegenüber und die Erneuerung des Lebens. Das Sterben der Sünde gegenüber und das Hervorkommen in neuem Leben und die Taufe wären für einen Augenblick, aber der Strom, der aus dem Gehorsam fließt, ist fortdauernd.
Nun, diejenigen außerhalb der Kirche sind sicherlich aufgerufen, dem Evangelium zu gehorchen, und wenn Leute in Bezug auf ihre Pflichten sorglos und gleichgültig sind, dann erheben sich böse Menschen unter uns und dann sind wir aufgerufen, Buße zu tun und dem Evangelium zu gehorchen. Bevor ich mich hinsetze, möchte ich meine Gewänder reinigen, so weit wie ein Tag es tun will. Die kleinen Kinder sind aufgerufen, dem Evangelium zu gehorchen, und zwar diejenigen, die in der Lage sind, belehrt zu werden, und sie sollten von ihren Eltern belehrt werden, damit sie es zum Zeitpunkt, wenn sie acht Jahre alt sind, verstehen mögen. Dann sind sie aufgerufen, Buße zu tun, zu verstehen und die Früchte hervorzubringen, die für das Reich Gottes angemessen sind, und wie Jesus im Gleichnis des Todes begraben zu werden und dann von all ihren törichten und sündigen Wegen abzulassen und sich dann aus ihrem nassen Grab zu ergeben, verstehend, dass Jesus sich wieder von den Toten erhob, aus seinem Grab, und dies wissend sollten sie dann ihr Kreuz auf sich nehmen. Dies ist ein Bild, das uns zeigen soll, dass dann ein neues Leben beginnt.
Nun, ihr Leute, die ihr in das Evangelium gebracht worden seid, in das Licht des Himmels, aber sorglos oder böse seid, erhebt euch und gehorcht dem Evangelium und lasst euch nicht taufen, ohne Buße getan zu haben; denn alles, was ihr vom Evangelium hört und an dem ihr teilnehmt, wird euch nicht zum Guten gereichen, wenn ihr nicht so demütig wie ein kleines Kind seid, und denkt daran, dass ihr durch den Namen und das sühnende Blut Jesu Christi Vergebung der Sünden haben könnt, durch die Verordnung der Taufe, die das Begräbnis repräsentiert. Und denjenigen Menschen, die nicht innerhalb dieses Rufes und Einflusses gebracht worden sind, sage ich: Kommt und gehorcht ihm und nennt euch nicht Außenseiter oder Fremde, sondern Miterben der Verheißungen, die Abraham gemacht wurden und die durch ihn eingerichtet und ihm als ein ewigwährendes Bündnis gegeben wurden.
Ihr mögt vermuten, dass es ein Teil des Gesetzes war, das Moses gegeben wurde, und deshalb in Christo abgeschafft wurde. Lasst mich euch sagen, dass das ewigwährende Bündnis, das mit Abraham geschlossen wurde und in den Schriften erwähnt wird, vierhundertundfünfzig Jahre, bevor das Gesetz vom Berg Sinai gedonnert wurde, geschlossen wurde. Getrennt vom Evangelium wurde das Gesetz Moses gegeben, aber nicht um dieses Bündnis zu annulieren, und als der Herr Jesus Christus kam, annulierte er es nie, sondern gebot seinen Aposteln, es zu predigen. Es ist viel älter als das Gesetz, denn es wurde angewendet, bevor Moses geboren war und auch danach, und alles, was wir zu tun haben, ist, da hinein zu kommen und so glaubenstreu zu werden, wie Abraham glaubenstreu war, und dann werden wir Söhne, und wenn Söhne, die Söhne Abrahams werden, und wenn Töchter, die Töchter Saras, weil wir dasselbe Evangelium und dieselben Grundsätze angenommen haben. Und wenn wir dann mit Rahel und Lea in den Himmel kommen, werden sie sich unser nicht schämen und mehr noch, wir werden uns ihrer nicht schämen. Dann werden wir als Freunde gefeiert werden und uns im Reich Gottes niedersetzen und für immer nicht hinausgehen. "Und viele werden aus dem Osten und aus dem Westen kommen und werden sich im Reich Gottes niedersetzen", und wenn wir nicht glaubenstreu sind, werden wir ausgeschlossen sein. Deshalb möchte ich, dass
 
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ihr versteht, dass die Verheißungen, die besonders sind, nicht auf uns angewendet werden, und wir nicht dorthin gehen können, wohin sie gehen, es sei denn durch Adoption.
Möge der Herr euch segnen. Amen
Ich mag es, heute Morgen das Evangelium zu predigen. Bevor ich hierher kam, dachte ich: Was soll ich sagen, wenn sie mich aufrufen, heute zu sprechen? Und der Gedanke kam mir in den Sinn: Ich werde das Evangelium predigen, und in dem Augenblick, als ich kam, sagte Bruder Kimball: "Bruder Parley, komm und predige uns das Evangelium." Ich antwortete: "Das ist gerade das, woran ich dachte."

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