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EWIGES WACHSTUM DER ERKENNTNIS - DIE NOTWENDIGKEIT, AN JEDEM GUTEN GRUNDSATZ FESTZUHALTEN - MENSCHEN WERDEN NICHT DURCH WUNDERSAME GABEN ZU HEILIGEN GEMACHT, SONDERN DURCH GEHORSAM ZUR WAHRHEIT UND DAS ERHALTEN DES ZEUGNISSES DES GEISTES.
 
EINE ANSPRACHE VON BRIGHAM YOUNG, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 17. FEBRUAR 1856.
 
Wir haben gerade Bruder Morleys Zeugnis in Bezug auf die Religion gehört, die wir angenommen haben. Das Ausmaß der Erkenntnis, die in der Erlösung enthalten ist, die sich auf die Menschenkinder ausweitete, wird die Forschungen der menschlichen Familie bei weitem übertreffen, und wenn sie durch den Schleier gegangen sind, werden sie schließlich verstehen, dass sie gerade nur angefangen haben zu lernen. Bruder Morley sagte, dass er nie davon ausgeht, dass er zum Lernen zu alt ist. Ich glaube an diese Lehre. Das, was in den Ewigkeiten der Götter zu lernen ist, gehört zum Leben, und dieses Leben ist der menschlichen Familie in dem Maß offengelegt, das sie aufnehmen können, damit sie belehrt werden mögen, wie wir unsere Kinder belehren, damit sie die ersten Grundlagen des ewigen Lebens lernen mögen.
Könnten wir im Zeitalter Methusalems leben und die Früchte essen, die die Erde in ihrer Kraft hervorbringen würde, wie Adam und Eva es vor der Übertretung taten, und unser Leben damit verbringen, nach den Grundsätzen des ewigen Lebens zu suchen, würden wir herausfinden, dass wir, wenn eine Ewigkeit uns erreicht hat, so weit nur Kinder gewesen sind, Babys, die gerade beginnen, die Dinge zu lernen,
 
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die zu den Ewigkeiten Gottes gehören.
Wir könnten fragen: Wann werden wir aufhören zu lernen? Ich werde euch meine Meinung darüber sagen: Nie, nie. Wenn wir fortfahren, alles zu lernen, was wir lernen können in Bezug auf die Erlösung, die durch den Sohn Gottes erkauft und uns dargeboten wurde, wird es dann eine Zeit geben, wann jemand aufhören wird zu lernen? Ja, wenn er gegen Gott den Vater, gegen Jesus Christus und den Heiligen Geist, gegen Gottes Diener gesündigt hat, wenn er den Herrn verleugnet, Ihm getrotzt und die Sünde begangen hat, die in der Bibel die unverzeihliche Sünde genannt wird, die Sünde gegen den Heiligen Geist. Das ist die Zeit, wann jemand aufhören wird zu lernen, und von dieser Zeit an wird er zur Unwissenheit hinabsteigen und das vergessen, was er früher wusste, und er wird abnehmen, bis er zum ursprünglichen Element zurückkehrt, sei es in eintausend oder einer Million Jahren oder während so vieler Ewigkeiten, wie ihr zählen könnt. Sie werden aufhören zu wachsen und sie müssen schrumpfen, bis sie zum ursprünglichen Element zurückkehren. Diese sind die einzigen Charaktere, die jemals aufhören werden zu lernen, sowohl in der Zeit wie auch in der Ewigkeit.
Eine Reihe von Punkten in Bezug auf die Heiligen belagern meinen Geist, ich kann sagen, sehr viele mehr als ich an einem Tat, in einem Monat oder in einem Jahr erzählen könnte. Diejenigen, die mich gut kennen, wissen einiges darüber, wie mein Geist funktioniert. Um es zu erklären, lasst mich euch sagen: Wenn ihr mir eine lange Geschichte erzählen wollt, eine, für die ihr zwei Stunden brauchen würdet, um fertig zu werden, würde ein Schlüsselwort sofort ein Verständnis von allem geben, was ihr in dieser langen Zeit sagen könntet. Alle, die mich kennen, wissen dies. Bringt irgendeine geschäftliche Angelegenheit vor mich und die Brüder, mit denen ich in geschäftlichen Transaktionen zu tun habe, wissen, dass ich nur ein Wort brauche, um deren Wesen zu kennen. So verhält es sich, wenn ich zum Volk predige. Wenn ich in sie denselben Geist und das Verständnis bringen könnte, das ich habe, könnten sie Dinge sehen und verstehen, ohne lange Einzelheiten erklärt zu bekommen. Aber dies ist nicht mit allen Leuten der Fall; darum bin ich in gewisser Weise dazu gezwungen, die Zeit zu verwenden, um über die verschiedenen Themen zu sprechen, zumindest so weit, wie ich sie vielleicht zur Verfügung habe. Wenn ich wollte, könnte ich mich vorbereiten, um hier aufzustehen, eine Schriftstelle zu nehmen und sie erklären und auf diesem einen kleinen Punkt verharren, gerade so lange wie jeder andere Mann; aber welchen Nutzen hätte es? Nach diesem Prinzip bräuchten wir mehr Ewigkeiten, als wir jemals sehen werden, um zu lernen, was wir lernen müssen. Folglich spreche ich, wenn ich zu euch spreche, die wenigen Worte, die ich zu sagen habe, wie ich es schon zum Thema Intelligenz und Lernen getan habe.
Wir werden niemals aufhören zu lernen, es sei denn wir fallen von der Religion Jesu Christi ab. Dann werden wir aufhören zu wachsen und werden ständig schrumpfen und uns auflösen, bis wir zu unserem ursprünglichen Element zurückkehren. Könnt ihr das verstehen? Es ist ein Thema, das der Aufmerksamkeit der eminenten Geistlichkeit des Christentums wert ist, und sie mögen darin forschen, bis sie müde sind, und immer noch werden sie vergleichsweise wenig darüber wissen, während ich es euch in wenigen Worten predige.
Ich möchte euch hier ein Thema vorstellen, mit dem wir alle vertraut sein sollten. Ich spiele auf die Moral an. Ist euch Moral gelehrt worden? Ja, jeder von euch ist belehrt worden, nicht profane Sprache zu benutzen, in all euren Taten ehrlich zu sein, allen zu Hause und in der Fremde gegenüber höflich zu sein und bei allen Gelegenheiten streng aufrecht zu sein. All dies ist euch von Jugend an gelehrt worden.
Viele denken, dass alles, was ihnen von ihren Vätern und Müttern, Schullehrern und Priestern gelehrt worden ist, beiseite gelegt, darauf verzichtet werden sollte und dass sie jeden Grundsatz der Zivilisation neu lernen sollten. Dies ist ein großer Irrtum. Ich mache diese Bemerkungen, weil ich gehört habe,
 
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dass Älteste predigen, dass es keinen Sektenpriester gäbe, keinen Menschen, der auf der Erde lebt oder gelebt hatte, weder ein Reformator noch ein bekennender Christ von der Zeit an, als das Priestertum von der Erde genommen wurde, bis Joseph Smith kam, nicht direkt in das Höllenfeuer ging, als er starb. Ja, ich habe sie so etwas Absurdes predigen hören. Ich habe viele sagen hören: Ich werde auf dieses verzichten und ich werde auf jenes verzichten. Und viele unserer Ältesten verzichten tatsächlich auf das Beten und sagen, dass es nur eine sektiererische Vorstellung sei. Wurdet ihr von euren Vätern belehrt zu beten? "Ja, aber das ist eine sektiererische Vorstellung." Wurdet ihr belehrt, nicht zu lügen? "Ja, aber das war eine sektiererische Vorstellung." Wurdet ihr belehrt, nicht zu stehlen? "Ja, aber wir denken, wir werden es nicht laut sagen: Es ist nur eine sektiererische Vorstellung und wir müssen alles neu erlernen." Dies ist eine irrige Vorstellung. Es gibt nur eine Sache, an dem es dem Volk in diesem Punkt mangelt, damit ihre Traditionen und ihre frühere Erziehung ihnen zum Guten gereichen mögen, und das ist, zu wissen, wie sie das Gute vom Schlechten trennen, wie sie in sich selbst jeden guten Charakterzug aufnehmen, den sie bei ihren Vätern und Müttern, Lehrern und Nachbarn gesehen haben, und jede gute Sache, die ihnen von Jugend an gelehrt worden ist, und wie sie für sich jeden guten Grundsatz ansammeln, der ihnen überliefert worden ist, und dies als ihren persönlichen Besitz einlagern, und dann verzichtet auf jede irrige Vorstellung und jede Widersprüchlichkeit. Viele Dinge, die uns in unserer Kindheit gelehrt worden sind oder in unserem frühen Leben, sind wahrhaft widersprüchlich. Legt sie beiseite und haltet an den Überlieferungen fest, die tatsächlich zur Tugend, Heiligkeit, Keuschheit, Liebenswürdigkeit, Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit in jeder Hinsicht neigen, und sammelt all das Gute in euer eigenes Lagerhaus und lasst jeden sagen: Das gehört mir.
Einige haben die Vorstellung, dass sie beginnen müssen, das Gesamte ihrer früheren Erziehung zu verlernen, aber ich sage: Haltet an allem Guten fest, das ihr gelernt habt, und verwerft das Schlechte. Dies führt mich in ein Feld, dessen Tor ich wünschte verschlossen, verriegelt zu haben und vorübergegangen zu sein. Ich wünsche nicht, irgendetwas darüber zu sagen. Ich werde aber so viel sagen: Wenn es nicht jede Art von Fisch in diesem Evangeliumsnetz gibt, würde ich gern die Art sehen, die nicht darin ist, und ich denke, das wäre etwas Neues unter der Sonne.
Häuft in euren Herzen das an, was zur Tugend neigt. Ihr sagt: "Ich möchte eine Erklärung über Tugend." Ich wünschte, ich könnte sie euch so geben, dass ihr es verstehen könntet, wenn ich mit reden fertig bin. Ich werde mein Bestes geben. Lernt den Willen Gottes, haltet Seine Gebote und tut Seinen Willen und ihr werdet tugendhafte Personen sein. Könnt ihr dies verstehen? Wenn ihr den Willen Gottes wissen könnt und ihr danach handelt, werdet ihr tugendhafte Personen sein. Ihr sagt: "Vielleicht soll ich dazu gebracht werden, das zu tun, was im Widerspruch zu meinen früheren Traditionen steht, und das zu tun, was wirklich falsch ist." Macht euch darüber keine Sorgen. Wenn ihr den Willen Gottes wissen könnt und ihn tut, werdet ihr eine tugendhafte Person sein und ihr werdet Erkenntnis um Erkenntnis empfangen und Weisheit um Weisheit, und ihr werdet an Verstand, im Glauben und im Licht der Ewigkeit wachsen und wissen, wie man zwischen richtig und falsch unterscheidet. Ich weiß, dass die Leute sagen, dass sie nicht verstehen, dass sie nicht wissen, was der Herr von ihnen verlangt. Ich sage: Haltet die Gebote des Herrn. Wir wurden belehrt, dass die Gebote des Herrn dieses, jenes und das andere wären, in unserem früheren Leben, aber wenn wir durch die Offenbarungen Jesu Christi den Willen unseres Vaters im Himmel wissen und verstehen können und Seinen Willen tun, wird Er uns rein und heilig machen und geeignet für die Gemeinschaft mit Engeln und mit Ihm selbst. Werden wir dann nicht tugendhaft sein? Ja, im
 
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höchsten Sinne. Viele sagen: "Ich kenne den Willen des Herrn nicht; ich wünschte, ich würde ihn kennen. Ich wünsche wirklich, dass ich wüsste, was der Herr von mir verlangt, aber ich weiß es nicht und ich weiß nicht, wie man es herausfindet."
Nun werde ich euch auf die Schriftstelle verweisen, wo es heißt, dass wir gemäß den Taten gerichtet werden, die wir im Körper getan haben. Wenn ich den Willen meines Vaters nicht kenne und nicht weiß, was er von mir hinsichtlich eines bestimmten Geschäfts verlangt, wenn ich Ihn bitte, mir Weisheit in Bezug jede Erfordernis im Leben zu geben oder in Bezug auf meinen eigenen Kurs oder den meiner Freunde, meiner Familie, meiner Kinder oder derer, über die ich präsidiere, und keine Antwort von Ihm bekomme und dann das Beste tue, das königliches Urteilmich lehren wird, dann ist Er daran gebunden, dieses Geschäft zu billigen und zu ehren, und Er wird so mit allen Absichten verfahren. Ich habe oft über das Volk nachgedacht, das den Geist und den Willen des Herrn durch Offenbarung kennt. Meine Gedanken wenden sich sofort in mir hin zu dem, was bis hierhin gewesen ist und zu dem, was tatsächlich in Bezug auf die Heiligen in den letzten Tagen und den früheren Tagen vor mir erscheint. Zum Beispiel berief Jesus, als er auf der Erde war, zwölf Männer als Zeugen dafür, dass er der Christus war. Dann gab es sehr viele andere, die an diese Tatsache glaubten, aber er zeigte diesen Zwölfen Dinge, die er niemand anderem zeigte. Er überzeugte sie in einem Maß wie keine andere Person, das heißt in einigen Fällen.
Mein Geist denkt sofort darüber nach: Hatte Jesus, seine Jünger glauben lassen, dass er der Sohn Gottes war, indem er die Toten erweckte, Kranken die Hände auflegte, über Wasser ging, die Brotkrumen und den Fisch, der ihm gebracht wurde, zu vermehren oder durch irgendein anderes Wunder? Überzeugte er die zwölf Männer und bewies er ihnen, dass er der Christus war, durch die Wunder, die er vollbrachte? Nein. Er überzeugte sie nicht durch einen oder alle dieser Taten, die Wunder genannt wurden, die er auf der Erde vollbrachte. Ich weiß, dass viele denken, dass sie ein großer Beweis sind, dass es erstaunlich ist, dass Leute nicht glauben wollen, wenn sie über die Geschichte und Wunder lesen, die in den Tagen Jesu und seiner Apostel vollbracht wurden. Lasst mich euch sagen: Wenn seine Apostel in diesen unseren Tagen hier wären und durch das Land wanderten, die Toten erweckten, den Kranken Hände auflegten, Teufel austrieben, über das Wasser gingen oder irgendetwas vollbrächten, wozu sie in der Lage wären, dann wäre all dies kein Beweis für die Leute, dass sie von Gott gesandt wären. Ich weiß, dass einige von euch denken, dass dies merkwürdig ist, und wenn es so ist, dass ich merkwürdige Ansichten über diese Themen habe. Es ist für mich kein Beweis, es ist auch für niemand anderen ein Beweis, und oft ist es dazu dienlich, Menschen, die sich darauf stützen, in Versuchung zu werfen und sie noch tiefer in die Finsternis zu stürzen. "Hast du dafür irgendeinen Beweis?" Ja, direkt hier in unserer Mitte. Menschen, die angeblich das Meiste gesehen, gewusst und verstanden haben, in dieser Kirche, und die in der Gegenwart von großen Versammlungen bezeugt haben, im Namen des Gottes Israels, dass sie Jesus gesehen haben usw., sind genau die Menschen gewesen, die dieses Königreich vor anderen verlassen haben, die durch Glauben leben mussten. Ich habe direkt vor mir einen Zeugen und ich fürchte mich jedes Mal, wenn ein Mann oder eine Frau zu mir kommt und von großen Visionen erzählt und sagt: "Ich habe eine Vision gehabt. Ein Engel kam und sagte mir so und so. Die Visionen der Ewigkeit wurden geöffnet und ich sah dieses und jenes. Ich sah mein Schicksal, ich sah, was die Brüder mit mir tun würden. Ich sah dies und jenes voraus." Schaut, wie jener Mann oder jene Frau zum Teufel geht.
Ich frage: Gibt es einen Grund dafür, dass Männer und Frauen der Macht des Feindes beständiger und machtvoller dadurch ausgeliefert werden, dass sie Visionen haben, als dass sie keine haben? Er ist einfach folgender: Gott überträgt niemals Seinem Volk oder einer Person höhere Segnungen, ohne eine
 
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ernste Prüfung, um sie zu prüfen, jene Person zu prüfen oder jenes Volk, um zu sehen, ob sie ihre Bündnis mit Ihm einhalten und in Erinnerung behalten werden, was Er ihnen gezeigt hat. Dann kommt die größere Vision, die größere Zurschaustellung der Macht des Feindes. Und wenn solche Personen nicht auf der Hut sind, werden sie sich selbst überlassen wie Jesus; denn genau zu diesem Zweck zog der Vater Seinen Geist von Seinem Sohn zurück, zu der Zeit, als er gekreuzigt werden sollte. Jesus war bei seinem Vater gewesen, redete mit Ihm, wohnte in Seinem Herzen und wusste alles über den Himmel, über die Erschaffung der Erde, über die Übertretung des Menschen und was das Volk erlösen würde und dass er der Charakter war, der die Söhne der Erde und die Erde selbst von allen Sünden, die auf sie gekommen war, erlösen sollte. Das Licht, die Erkenntnis, die Macht und die Herrlichkeit, womit er bekleidet war, war weit über oder übertraf die aller anderen, die nach dem Fall auf der Erde gewesen waren, folglich zog sich der Vater genau in dem Augenblick, in der Stunde, als die Krise für ihn eintrat, sein Leben zu opfern, zurück, zog Seinen Geist zurück und warf einen Schleier über ihn. Das ist es, was ihn Blut schwitzen ließ. Wenn er die Macht Gottes auf sich ruhen gehabt hätte, hätte er nicht Blut geschwitzt, sondern alles wurde von ihm zurückgezogen und ein Schleier wurde über ihn geworfen und dann flehte er den Vater an, ihn nicht zu verlassen. "Nein", sagte der Vater, "du musst deine Prüfungen haben, genauso wie andere."
Wenn also jemand mit Visionen, Offenbarungen und großen Kundgebungen gesegnet ist, passt auf, denn der Teufel ist euch nahe und ihr werdet proportional zu Vision, Offenbarung oder Kundgebung, die ihr empfangen habt, in Versuchung geführt werden. Daher machen Tausende, wenn sie nicht auf der Hut sind, den Weg für ernsthafte Versuchungen frei, die über sie kommen, und seht, sie sind fort.
Ihr werdet euch erinnern, dass ich euch oft gesagt habe, dass Wunder eine Person nicht erretten würden, und ich sage, dass sie niemals errettet werden würden. Sollte ich einen Menschen heute hierher kommen sehen, der sagt: "Ich bin der Große, den der Herr gesandt hat", und der vor unseren Augen Feuer herunterkommen lässt, durch die Decke, die sich über unseren Köpfen befindet, so würde ich ihm deswegen nicht mehr glauben. Es spielt keine Rolle, was er tut, ich kann ihm auf Grund dieser Tatsache nicht mehr glauben. Was wird mich glauben lassen? Was machte die Zwölf Apostel Jesu Christi zu Zeugen? Was machte sie zu Aposteln, zu besonderen Zeugen für die Welt? War es das Sehen von Wundern? Nein. Was war es? Die Visionen ihres Verstandes wurden geöffnet und es war notwendig, dass einige Licht, Erkenntnis und Intelligenz empfangen sollten, die die Mächte der Erde und der Hölle nicht leugnen oder mit denen sie nicht wetteifern könnten. Dieses Zeugnis befand sich in ihnen und dennoch seht ihr nach allem, was für sie getan wurde, nach allem, was Jesus ihnen zeigte und nach all der Macht des Geistes der Offenbarung, die sie besaßen, dass einer von ihnen abfiel und sich abwandte und seinen Herrn und Meister für dreißig Silberstücke verkaufte, als Folge davon, dass er zu seinem Bündnis in der Stunde der Finsternis und Versuchung nicht fest stand. Ein anderer von ihnen war bereit zu sagen: "Ich weiß nichts über den Herrn Jesus Christus", und verleugnete ihn mit Schwören und Fluchen.
Einige sind geneigt zu sagen: "Ich weiß nichts über diesen Mormonismus, ich weiß nichts über das Priestertum." "Wusstest du es nicht einmal?" "Ich dachte es." "Wusstest du nicht einmal, dass Joseph Smith ein Prophet war?" "Ich dachte es." "Wusstest du nicht einmal, dass dies das Königreich Gottes ist, das auf der Erde aufgerichtet wurde?" "Ich dachte es, aber jetzt sehe ich mich getäuscht." Was ist der Grund? Sie machen der Versuchung den Weg frei. Sie mögen großes Licht, große Erkenntnis und großes Verstehen gehabt haben, die Vision ihres Verstandes mag geöffnet gewesen und die Ewigkeit ihrem Blick offen gestanden haben, aber diese ist verschlossen; proportional
 
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zum Licht, das ihnen gegeben wurde, ist die Finsternis, die über sie kommt, um sie zu prüfen.
Werdet ihr abfallen, wenn ihr in der Finsternis seid? Das ist die Zeit, fest zu stehen. Ich weiß, dass es direkt in unserer Mitte einige Leute gibt, die sich gut mit den Quäkern messen können; sie sagen: "Ich bete, wenn ich mich danach fühle." Habt ihr in euren Familien Gebete? "Ja, manchmal, aber mir ist es nicht immer danach zu beten und dann habe ich das Gefühl, als wäre es eine Sünde."
Lasst mich euch sagen, wie ihr euch verhalten solltet. Wenn ihr das Gefühl habt versucht zu sein, euren Mund dem Herrn gegenüber zu öffnen, als wären die Himmel über euch wie Messing und die Erde unter euren Füßen wie Eisen und dass alles verschlossen ist und ihr das Gefühl habt, dass es euch eine Sünde wäre zu beten, dann tretet dem Teufel entgegen und sagt: Herr Teufel, gehen Sie mir aus dem Weg! Und wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr nicht auf eure Knie kommen könnt, aus Angst, dass ihr fluchen werdet, sagt: Nieder mit euch, Knie. Und wenn ihr euch nicht in Ordnung fühlt, wenn sie unten sind, legt etwas unter sie, zum Beispiel einige scharfkantige Hölzer, und sagt: Knie, beugt euch. "Aber ich wage es nicht, meinen Mund zu öffnen", sagt jemand, "aus Furcht, dass ich fluchen werde." Dann sagt: Öffne dich, Mund, und nun, Zunge, beginne. Kann ich nicht Vater sagen? Ja, das kann ich, ich lernte dies in den Tagen meiner Jugend. Angenommen ihr sagt: "Vater, schaue in Gnade auf mich herab", denkt ihr, dass euch dann der Teufel schnappen wird? Wenn er noch in der Nähe ist und ihr es nicht wagt, eure Augen zu öffnen, aus Furcht, dass ihr ihn sehen werdet, sagt ihm, dass er dort stehen bleiben soll, bis ihr mit Beten fertig seid, und bringt den Körper in eine Stellung der Unterwerfung.
Ich habe euch gelehrt, dass der Geist rein ist, wenn er in den Körper kommt. Der Körper ist der Sünde unterworfen, aber der Geist ist es nicht. Sehr viele denken, dass die Geister der Menschenkinder vollkommen verworfen sind, wenn sie in die Körper eintreten. Dies ist ein Irrtum. Sie sind ebenso heilig wie die Engel. Der Teufel hat keine Macht, sie zu vergiften; er vergiftete nur die Körper. Wenn euer Geist den Vater anzubeten wünscht und euer Körper so voller Schwachheit oder Bosheit ist, dass ihr das Gefühl habt, ihr könntet es nicht tun, geht hin und bringt euren Körper zur Unterwerfung, beugt die Knie und bekennt, dass Jesus der Christus ist. Wenn es in euren Herzen finsterer ist als 10.000 Mitternächte, sagt: "Ich bin trotzdem für den Herrn."
Dies lässt mich an sehr viele Christen in der Welt denken. Wenn sie krank und in Schwierigkeiten sind, werden sie beten, wenn sie verhungern aus Nahrungsmangel, frieren wegen Mangel an Kleidung oder Heizmaterial, dann werden sie den Herrn anrufen. Ich weiß, der alte Prophet sagte: "Am Tag der Trübsal nähern sie sich mir." Verschwinde, sage ich in meinen Gefühlen zu solche einer Religion. Wenn ich verhungere, ist es für mich Zeit, fleißig etwas zu essen zu bekommen. Wenn das Schiff sich in einem Sturm befindet, dann ist es Zeit, nach der Takelage zu schauen. Jemand mag sagen: "Willst du dich nicht in diesem fürchterlichen Sturm zum Beten niederknien?" Nein, ich habe jetzt keine Zeit zum Beten; ich muss mich um das Schiff kümmern." So sollte es mit jedem Heiligen der Letzten Tage sein. Nach einer Weile ist der Sturm vorüber. Lasst uns also in die Kajüte hinuntergehen, und bei schönem Wetter unser Gebet verrichten. Das ist, was mich der "Mormonismus" lehrt, und wenn es finster ist wie zu Mitternacht, wenn es in meinem Herzen kein Teilchen gibt, das beten möchte, soll ich dann sagen: Ich werde nicht beten? Nein, aber geht auf die Knie, beugt euch auf dem Fußboden und Mund, öffne dich, Zunge, sprich, und wir werden sehen, was kommt und ihr werdet den Herrn, den Gott Israels, anbeten, selbst wenn ihr das Gefühl habt, als könntet ihr zu Seinen Gunsten kein Wort sagen. Das ist der Sieg, den wir erringen müssen, das ist der Krieg, den wir führen müssen. Er besteht zwischen Geist und Körper, sie sind untrennbar miteinander verbunden. Der
 
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Geist wurde nicht hier erschaffen, er wurde in der Ewigkeit organisiert, bevor es die Welten gab, beim Vater und bei den Engeln, bevor sie hierher kamen.
Als der Teufel die Erde in Besitz bekam, erweiterte sich seine Macht auf das, was zur Erde gehört. Er gewann Einfluss über die Menschenkinder in ihrer gegenwärtigen Organisiertheit, weil die Geister der Menschen den Versuchungen des üblen Grundsatzes nachgaben, dem das Fleisch oder der Körper unterworfen ist. Dies verursachte den Krieg, von dem Paulus sprach: "Der Geist führt Krieg gegen das Fleisch und das Fleisch gegen den Geist." Paulus erklärte es, so gut er konnte, und ich versuche es zu erklären, so gut ich kann. Oft ist es so, dass der Körper siegt, wenn der Geist Gutes tun wollte; dann tut man das Übel, das den Geist zur Unterwerfung bringt. Wenn die Geister der Menschen dem Körper unterworfen sind und es weiterhin bleiben und die Menge an Übel begehen, die notwendig ist, um ihren Becher zu füllen, werden sie hinausgeworfen und ihre Namen werden aus dem Buch des Lebens des Lammes ausgelöscht werden.
Ihr wisst, dass es unter den Methodisten immer ein großes Sprichwort war, und ich könnte sagen, wert jeder Akzeptanz: "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und mein Name steht im Buch des Lebens des Lammes geschrieben." Ihre Namen standen immer dort und werden niemals ausgelöscht werden, auch wenn sie oben oder unten sein mögen, warm, heiß und kühl, und auch wenn sie heute sündigen mögen und morgen dafür Buße tun; aber ihre Namen werden im Buch des Lebens des Lammes verbleiben, bis sie die Todsünde begehen. Und wenn ihre Namen einmal ausgelöscht sein werden, werden sie nie wieder dort niedergeschrieben werden. Sie werden dann unter diejenigen gezählt werden, die aufhören werden zu wachsen, die aufhören zu lernen, sich zu vermehren und sich in die Ferne auszubreiten.
Aber zurück zu dem Zeugnis, das ich im Sinn habe. Es war für Jesus Christus notwendig, bestimmten Personen die Himmel zu öffnen, damit sie Zeugen seiner Person, seines Todes, seines Leidens und seiner Auferstehung sein könnten. Diese Männer waren Zeugen. Aber als Jesus den zwei Brüdern erschien, die aus Jerusalem hinausgingen, wurde er ihn durch das Brechen des Brotes erkenntlich gemacht. Nehmt nun an, er hätte das Brot gegessen und wäre hinausgegangen, ohne ihnen die Augen zu öffnen, wie könnten sie gewusst haben, dass er der Erretter war, der auf dem Kalvarienberg gekreuzigt worden war? Sie hätten es nicht wissen können, aber mit dem Brechen des Brotes wurde ihren Geistern die Vision geöffnet. Dies war notwendig, um sichere Zeugen zu schaffen, und sie kehrten nach Jerusalem zurück und erzählten den Brüdern, was sie gesehen hatten.
Als Jesus kam und Fisch aß, der über den Kohlen gegrillt wurde, und seinen Jüngern sagte, dass sie das Netz auf der anderen Seite des Schiffes auswerfen sollten - was sie taten und sie bekamen es so voll, dass sie es kaum an das Ufer ziehen konnten -, hätten sie durch das Fangen und Einholen einer wundervollen Menge Fisch gewusst, dass er der Erretter war, oder durch irgendetwas anderes, dass sie mit ihren natürlichen Augen hätten sehen können? Nein, aber als er kam und den gegrillten Fisch und die Honigwabe aß, öffnete er ihre Augen und sie sahen, dass er bei ihnen anwesend war. Er war zurück zu seinem Vater gewesen, war zum Himmel aufgestiegen und wieder herabgestiegen und öffnete ihren Verstand, damit sie besondere Zeugen sein könnten. Dies ist notwendig. Sahen alle Jünger in den Tagen der Apostel den auferstandenen Jesus? Nein. Hatten alle Jünger Visionen? Nein. Jetzt? Nein. Ich weiß, dass die Frage aufkommen mag: Kann jemand ein wirklicher Jünger sein, ohne Visionen zu haben? Ja, aber diese Person kann kein besonderer Zeuge für die Lehre sein, an die er glaubt.
Was macht einen wahren Jünger für eine Lehre, für eine Religion, für ein Bekenntnis oder einen Glauben aus, ganz gleich zu wem er gehört? Treue Anhänger jener Glaubensartikel oder Lehre zu sein, macht sie zu wahren Jüngern jener Religion oder Lehre. Wenn wir also die Religion des Erretters haben, haben wir Anspruch auf genau die Segnungen,
 
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die es vor alters gab. Nicht dass alle Visionen hatten, nicht dass alle Träume hatten, nicht dass alle die Gabe der Zungen und der Auslegung der Zungen hatten, aber jeder empfing gemäß seiner Aufnahmefähigkeit und des Segens des Gebers. "Nun, Bruder Brigham, hast du Visionen gehabt?" Ja, das habe ich. "Hast du Offenbarungen gehabt?" Ja, die habe ich allezeit; ich lebe ständig nach dem Prinzip der Offenbarung. Ich empfing nie ein Jota der Intelligenz vom Buchstaben A an bis zu dem, was ich jetzt weiß, - ich meine, genau vom Beginn meines Lebens an bis heute, habe ich nie ein Teilchen der Intelligenz als nur durch Offenbarung empfangen, ganz gleich ob Vater oder Mutter es offenbarten oder meine Schwester oder mein Nachbar.
Niemand empfängt Erkenntnis als nur durch das Prinzip der Offenbarung, das heißt, dass ihm etwas offenbart worden ist. "Hast du die Offenbarungen des Herrn Jesus Christus?" Ich möchte dies zu beurteilen anderen überlassen. Wenn der Herr etwas von diesem Volk fordert und durch mich spricht, werde ich es ihnen sagen; aber wenn Er es nicht tut, leben wir dennoch nach dem Grundsatz der Offenbarung. Wer offenbart? Jeder um uns herum. Wir lernen voneinander. Ich habe etwas, was ihr nicht habt, und ihr habt etwas, was ich nicht habe. Ich offenbare euch das, was ich habe, und ihr offenbart mir, was ihr habt. Ich glaube, dass wir gegenseitige Offenbarer sind. Sind die Himmel geöffnet? Ja, manchmal einigen, jedoch auf Grund natürlicher Grundsätze, auf dem Grundsatz der natürlichen Philosophie. "Kennst du den Willen und Sinn des Herrn?" Ja, in Bezug auf dieses Volk und in Bezug auf mich selbst. Kennt jeder meiner Brüder und Schwestern den Willen des Herrn? Lasst mich zu den Heiligen der Letzten Tagen sagen: Wenn sie ihr Kreuz auf sich nehmen und dem Herrn Jesus Christus in der Erneuerung folgen wollen, werden viele von ihnen mehr empfangen, mehr wissen und mehr von dem Geist der Offenbarung haben, als sie sich bewusst sind, aber die Offenbarungen, die ich empfange, beruhen alle auf natürlichen Grundsätzen. Ich werde euch eine Offenbarung geben, die ich in Far West hatte, und sie beruht auf demselben Grundsatz, der gälte, wenn ich jetzt eine Offenbarung hätte, während ich zu euch spreche. Es war im Frühjahr 1838, bevor es irgendwelche Unruhen in Far West oder in der Davies-Grafschaft gab.
Diese Leute, dachte ich, sind für diese Missourianer unausstehlich, sie hassen unsere Religion, verachten unseren Propheten und würden ihn gern töten. Sie sind unwissend über die Dinge Gottes, sie haben die Vorschriften von Menschen angenommen und haben so viel davon getrunken und sie sind mit ihren Gefühlen so verwoben, dass die wahre Religion des Himmels nicht in ihren Herzen wohnen kann. Deshalb sah ich auf Grund natürlicher Grundsätze, dass wir von dort vertrieben werden würden, aber wann, das wusste ich nicht, aber dennoch war es für mich klar, dass wir den Staat würden verlassen müssen und dass wir, wenn wir ihn verließen, nicht nach Süden, Norden oder Westen gehen würden, sondern nach Osten, zurück in die anderen Staaten. Dies sah ich auf Grund natürlicher Grundsätze und ich wusste, wovor dieses Volk Angst hatte. Dann sah ich, dass wir als eine Kirche und als Volk nach Norden gehen würden, und dann nach Westen, und dass sie, wenn sie nach Jackson County gingen, von Westen nach Osten gehen würden. Achtet auf meine Worte, schreibt sie nieder: Dieses Volk wird als eine Kirche und als Königreich vom Westen nach Osten gehen. Ich kann euch mehr über das sagen, was ich auf Grund natürlicher Prinzipien sah. Ich sah, dass dieses Volk würde Fuß fassen, eine Stärke, eine Macht, einen Einfluss, die Fähigkeit gewinnen müssen, selbstständig zu gehen und für sich selbst zu sorgen und Macht zu gewinnen, gegen ihre Feinde zu streiten und sie zu überwinden, auf Grund desselben Prinzips, nach dem die Weißen handelten, als sie das erste Mal nach Amerika kamen und die Indianer überwanden. Viele hier wissen nichts über die Geschichte der frühen Besiedlung Amerikas.
New Orleans war einer der ersten
 
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Orte, die von den Europäern besiedelt wurden, nachdem Nordamerika entdeckt war. St. Louis wurde lange vor New York besiedelt und in jener Region findet man Apfelbäume mit zwei Fuß im Durchmesser, die zwischen Eichen stehen, die mehrere Fuß im Durchmesser haben. Blieben die ersten Siedler dort? Nein, sie wurden entweder getötet oder mussten fortgehen, um nicht getötet zu werden, mit Ausnahme einiger Spanier, die sich mit den Indianern verheirateten und bei ihnen lebten. Die Weißen mussten fort und den Mississippi-Fluss hinuntergehen und zogen umher nach Maine und Massachussets, und als sie dort ankamen, sagten die Indianer: "Ihr seid in diesem Land willkommen", eine Region, wo man jedes Jahr dreizehn Monate Winter hat. Ich verwende diesen außergewöhnlichen Ausdruck, um eine Vorstellung von den Unbilden des Klimas zu vermitteln; aber ihr sprecht von harten Wintern und Schnee hier, im Vergleich dazu wissen viele nur wenig über sie.
Ich könnte hier Dutzende Yankees herauspicken, die in Ländern gelebt haben, wo sie schöne Obstgärten haben konnten, und dennoch fuhren sie im Winter oft in ihren Schlitten fünf Fuß hoch über die Zäune hinweg. Ich bin in den östlichen Staaten über Schnee geritten, der fünfzehn Fuß tief war. Um zum Thema zurückzukehren - ich sagte, dass dieses Volk auf Grund natürlicher Grundsätze in ein Land gehen müsste, das die Heiden nicht begehren. Ich kann euch noch etwas sagen. Wenn ihr seht, dass irgendein Mitglied dieser Gemeinschaft wünscht, sich zurückzuziehen und dorthin zu gehen, wo es ein schönes Land gibt, wo das Leben leicht ist, so lasst mich euch sagen, dass dieser Mann abfallen oder aus seinem Lieblingswohnort vertrieben werden wird. Schreibe es nieder, Bruder George, als das Wort des Allmächtigen.
Ich habe jede Menge Besitzurkunden über Land, für das ich keinen Cent bekam, als ich gezwungen wurde, es zu verlassen. Ich baute auch viele Häuser in den Staaten; dort sind sie jetzt, so viel ich weiß. Sie werden irgendwann in diesen Tagen zusammenfallen und es ist mir egal wie schnell. Dieses Volk kann nur dadurch Stärke gewinnen, dass es in ein Land flieht, wo die Bösen nicht leben wollen, und wo es genügend Stärke gewinnen kann, um selbständig zu wandeln und dorthin zu gehen, wo es ihnen gefällt. Dies ist eine der Wahrheiten des Himmels.
Wann immer ihr Leute seht, die diesen Ort durchqueren auf ihrem Weg zu einem milderen Klima, die ein besseres Zuhause suchen, sie werden abfallen oder aus ihrem geliebten Asyl vertrieben werden. Ihr könnt dies als eine Tatsache nehmen. Ich sah, dass dieses Volk würde in die Berge fliehen müssen und in ein Klima und ein Land, dass die Heiden nicht begehren würden. Wenn wir nicht an einem solchen Ort sind, dann weiß ich nicht, wo wir einen nicht begehrenswerteren finden werden als diesen. Erfreuen sich die Heiligen an dieser Örtlichkeit? Nein, sie ist für ihre Gefühle abstoßend, wenn sie die Wahl hätten. Kam ich freiwillig hierher oder weil ich hierher kommen musste? Ich mag dieses Land und wenn es für diejenigen, die ein leichtes Leben wollen, nicht nackt, kalt und unangenehm genug ist, werden wir ein wenig weiter weg einen anderen Ort finden. Als wir hierher kamen, waren wir von jedem eintausend Meilen entfernt. Habt ihr Angst davor, dass die Heiden hierher kommen? Würden wir alle von dieser Stadt wegziehen und den Heiden die Freiheit geben, unsere Häuser, unsere Farmen usw. zu besetzen, so würdet ihr sie in fünf Jahren hier nicht mehr finden. Sie könnten hier nicht leben, weil dies kein Ort ist, der ihnen genehm ist. Wenn dies nicht der Ort für uns ist, um hier zu wohnen, so wird man ihn nicht in Texas, in Kalifornien oder im alten oder neuen Mexiko finden. Wo ist er also? Es ist weder meine noch eure Sache, danach zu fragen, aber er wird sich nicht in einem dieser Plätze finden lassen. Wenn wir jetzt nicht am richtigen Ort sind, wird der Herr uns dorthin führen, wo wir unsere Kräfte sammeln, uns vermehren und uns heiligen können, so dass wir hervortreten und dem Herrn mit sauberen Händen und reinen Herzen dienen können.
Ich werde euch jetzt ein wenig mehr über die Zeugen erzählen. Ich bin etwas
 
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von diesem Punkt abgeschweift, aber ich binde mich niemals an, während ich bei den Brüdern bin. Wenn ich in der Fremde in der Welt wäre, würde ich mich irgendwie verpflichtet fühlen, aus Gewohnheit, würde ich mich an die Wünsche und Gefühle der Leute in Bezug darauf halten, dass ich dem Faden jede vorgegebenen Themas folge, aber hier fühle ich mich so frei wie die Luft. Ihr habt von mir den Gedanken aufgelesen, dass es nicht die Wunder sind, die vor den Augen einer Person vollbracht werden, die sie überzeugt, dass jemand von Gott ist oder vom Teufel; dennoch kann eine Person so handeln, wenn der Herr beabsichtigt, dass jemand die Kranken heilen soll, aber soll dies den Bösen davon überzeugen, dass der Ausführende von Gott gesandt ist? Nein, es ist ein Segen auf den Heiligen und die Bösen haben damit nichts zu tun, es ist nicht ihre Sache, davon zu hören, es ist für die Heiligen, es ist besonders für ihr Wohl, und nur für ihr Wohl. Was sollten die Bösen hören? Sie sollten einen Mann Zeugnis geben hören, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes war und ist, dass er ein guter Mensch war und dass er das Königreich Gottes auf der Erde pflanzte und organisierte, und wir wissen es. "Wie werde ich wissen?" fragt jemand. Durch Gehorsam zu den Geboten, die euch gegeben sind. Der Herr hat gesagt: Geht in das Wasser der Taufe und werdet getauft zur Vergebung eurer Sünden und ihr werdet ein Zeugnis empfangen, dass ich euch die Wahrheit sage! Wie? Nur durch Taufe und Auflegen der Hände? Nein. Durch das Sehen, wie Kranke geheilt werden? Nein, aber durch den Geist, der durch Gehorsam zu euch kommt, der euch wie kleine Kinder fühlen lässt und euch veranlasst, Freude daran zu haben, Gutes zu tun, euren Vater im Himmel und die Gesellschaft der Rechtschaffenen zu lieben. Habt ihr dann Bosheit und Zorn? Nein, es ist von euch genommen und ihr fühlt euch wie das Kind auf dem Mutterschoß. Ihr werdet euch euren Kindern, euren Brüdern und Schwestern, euren Eltern und Nachbarn und allen um euch gegenüber freundlich fühlen. Ihr werdet ein Glühen spüren, wie von Feuer, das in euch brennt. Und wenn ihr eure Münder öffnet, um zu sprechen, werdet ihr Gedanken verkünden, die ihr früher nicht dachtet. sie werden in euren Verstand fließen, ja solche, an die ihr seit Jahren nicht gedacht habt. Die Heilige Schrift wird euch geöffnet sein und ihr werdet sehen, wie klar und vernünftig alles ist, was dieser oder jener Älteste euch lehrt. Eure Herzen werden getröstet sein, ihr könnt euch niederlegen und in Frieden schlafen und mit Gefühlen erwachen, die so freundlich sind wie die Sommerbrise. Dies ist euch ein Zeugnis. Ihr bittet den Herrn, euch zu heilen oder euer krankes Kind, und wenn Er dazu geneigt ist, es zu tun, wird Er es tun, und wenn nicht, dann ist es in Ordnung. Wenn Er geneigt ist, die Himmel zu öffnen und uns den Besuch eines Engels zu geben, dann ist das in Ordnung. Wenn Er geneigt ist, uns durch natürliche Philosophie zu offenbaren, was geschehen wird, dann ist es richtig. Wenn Er dazu geneigt ist, uns durch Vision zu zeigen, wohin dieses Volk geht und wann, in Ordnung, und es ist richtig, wenn Er diese Information zurückhält.
Wenn Er euch durch das Flüstern einer kleinen, leisen Stimme diktiert, dieses oder jenes zu tun und euch zeigt, was richtig oder falsch ist, dann ist es in Ordnung und es ist richtig, die Hand des Herrn bei Seinem Tun anzuerkennen.
Aber wenn ihr Glauben hättet, in den Weinberg hinauszugehen und Dutzende von den Toten zu erwecken, so würde dies allein sie nicht zu Heiligen der Letzten Tage machen, auch nicht, wenn die Visionen eures Geistes geöffnet wären, so dass ihr den Finger Gottes sehen könntet. Was dann? Das Halten der Gebote des Herrn, demütig vor Gott zu wandeln und voreinander, aufzuhören, Übles zu tun, und zu lernen, das Gute zu tun, und nach jedem Wort zu leben, das aus dem Mund Gottes hervorgeht; dann seid ihr Heilige der Letzten Tage, ob ihr Visionen habt oder nicht.
Ihr mögt geprüft und niedergeworfen werden und dazu geneigt sein zu sagen, dass der Herr euch dieses oder jenes nicht offenbart hat, sondern nur das, was nichts mit mir oder euch zu tun hat. Ich wünsche nicht, dem Herrn in dieser Sache
 
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Vorschriften zu machen. Alles, was ich tue, ist mir Gedanken um die Dinge zu machen, die Er von mir verlangt; denn es ist Sein Recht, Seinen eigenen Weg zu verfolgen und sich beim Umgang mit mir Seine eigene Zeit und Methode zu wählen. Könnt ihr einen Sieg erringen? Ja.
Wie ich euch gesagt habe, befindet sich euer Geist ständig im Krieg mit dem Fleisch. Der Geist diktiert einen Weg, euer Fleisch einen anderen, und dies bringt den Kampf. Was müsst ihr tun? Ihr müsst die Hände, die Ellbögen, die Füße, die Zunge und alle Organe der Sprache und jede Macht des Körpers zur Unterwerfung bringen.
Ihr müsst sagen, dass ihr weder fluchen noch irgendetwas sagen oder tun wollt, das falsch ist. Ein Ältester wurde letzten Sonntag wegen Fluchen von der Kirche abgeschnitten. Was denke ich darüber? Immer wieder habe ich die Hohen Priester und Siebziger gebeten, solche Mitglieder ihrer verschiedenen Kollegien auszuschließen, die den Sabbat brechen und den Namen des Herrn unrecht führen. Ich sage: Trennt sie vom Baum ab; denn diese losen und bösen Charaktere schaden dem Baum. Sie sind wie vertrocknete Glieder und so weit verfault, dass der Saft durch sie hindurchsickert und den Weg ins Herz des Baumes findet, und mit der Zeit, wenn wir solche Zweige nicht abschneiden, wird der Baum selbst absterben.
Ich denke oft, dass die Hohen Priester und Siebziger sich nicht trauen, dieser Pflicht streng nachzugehen, und ich bin manchmal dazu geneigt, mir vorzustellen, dass einige der Präsidenten dieser Kollegien solcher Dinge selber schuldig sind.
Bringt die Namen solcher Männer an dieses Podium und ich werde sie abschneiden, wenn sonst niemand es tun will, und frage nicht nach dem Kollegium, und ihr werdet mir Recht geben. Bringt die Namen der Männer, die den Namen Gottes unnütz führen und in jeder Hinsicht falsch handeln, und ich werde keinen Hohen Rat oder kein Bischofsgericht bitten, über ihren Fall zu beraten. Ich werde sie vom Baum des Lebens abtrennen und sie fragen, was sie deswegen tun wollen. Sie werden verwelken und sterben.
Ihr mögt versuchen, taube Früchte auf dem Baum wachsen zu lassen, aber solch eine Praktik schadet dem Hervorbringen von guter Frucht.
Ich möchte ein wenig mehr über die Zeugnisse sprechen. Ich bin ein Zeuge - wovon? Ich habe es hier und in Nauvoo erzählt. Ich weiß, wovon ich Zeuge bin und ich kenne meine Apostelschaft. Ich bin ein Zeuge, dass Joseph Smith ein Prophet Gottes war. Welch einen Aufschrei würde es in der christlichen Welt hervorrufen, wenn ich sage, dass ich ein Apostel Josephs bin. Schreibt es nieder und schreibt es euren Freunden im Osten, dass ich ein Apostel Joseph Smiths bin. Er war ein Mann Gottes und hatte die Offenbarungen Jesu Christi und die Worte Jesu Christi für das Volk. Er baute und organisierte das Königreich Gottes auf der Erde und durch ihn stellte der Herr, der Allmächtige, das Priestertum für die Menschenkinder wieder her.
Brüder, ich bin dessen ein Zeuge, nicht durch das Auflegen der Hände auf die Kranken und dass sie geheilt wurden, auch nicht durch die Offenbarungen, die über ihn in der Bibel gegeben werden, sondern durch das Empfangen desselben Geistes und Zeugnisses, das die Alten empfingen, durch die Visionen des Himmels, die meinem Geist geöffnet sind, durch das Verstehen dessen, was im Buch Mormon offenbart wird und was Joseph Smith als das offenbarte, woraus das Buch der Lehre und Bündnisse besteht.
Ich bin Zeuge, dass dies die Offenbarungen des Herrn durch Joseph Smith in dieser letzten Dispensation für die Sammlung des Volkes sind, und alle, die mein Zeugnis verwerfen, werden zur Hölle gehen, so gewiss, wie es eine gibt, ganz gleich, ob sie heiß oder kalt ist; sie werden den Zorn des Vaters und des Sohnes erleiden.
Dessen bin ich Zeuge und alle, die die Stimme der Diener Gottes hören, auf das achten, was sie sagen, und den Geboten gehorchen, die dem Volk gegeben wurden, werden ein Zeugnis empfangen und wissen, dass wir ihnen
 
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die Wahrheit sagen, dass Joseph ein Prophet Gottes ist und tatsächlich das Werk vollendete, das der Herr ihm zu tun gab, sein Zeugnis mit seinem Blut versiegelte und gegangen ist, um in der Welt der Geister zu wohnen, bis er seinen Körper bekommt. Alle werden anerkennen müssen, dass dies wahr ist.
Es gibt viele andere Dinge, die angemerkt werden könnten, und viel mehr, das über dieses Thema gesagt werden könnte. Ich habe nur einen Hinweis auf das Zeugnis gegeben, auf die Vorrechte, Segnungen und Pflichten der Heiligen und auf das, was einen Heiligen ausmacht, aber ich habe das Gefühl, dass ich lang genug geredet habe oder so viel, wie ich heute sagen sollte. Ich habe eine schlimme Erkältung und könnte ebenso Husten wie die Übrigen von euch, aber ich bin befähigt worden, den Husten zurückzuhalten, seit ich hier bin und während der kurzen Zeit, die ich heute Morgen in Anspruch genommen habe, um zu euch zu sprechen.
Ich hoffe und vertraue darauf, dass wir unser Leben ordnen werden, so dass wir der Segnungen würdig sind, die uns verheißen sind, und für die Herrlichkeit Gottes leben, damit wir eine herrliche Auferstehung haben und uns der gegenseitigen Gemeinschaft im Reich unseres Gottes erfreuen werden. Dies ist unser ständiges Gebet in Bezug auf euch, im Namen Jesu Christi. Amen.
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