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DAS EVANGELIUM PREDIGEN
 
EINE ANSPRACHE VON ELDER GEORGE A. SMITH, GEGEBEN IN DER "BOWERY", GREAT SALT LAKE CITY, 12. AUG. 1855.
 
In den Tagen des Propheten Joseph war es eine Art von allgemeinem Sprichwort, dass der "Mormonismus" draußen am besten blüht, und obwohl wir damals hart damit zu kämpfen hatten, als die Brüder es unternahmen, in Missouri ein gehauenes Blockhaus zu bauen, das ungefähr $1200 kosten sollte, prüfte es dennoch den Glauben vieler und es war mehr als wir zustande brachten, bevor die Heiligen aus Jackson County vertrieben wurden, und wir schafften es nicht, ein Gebäude zu errichten, das groß genug war, vor dem Tod des Propheten die Heiligen aufzunehmen. Zum Zeitpunkt seines Todes versuchten wir immer noch, einen Tempel zu bauen, aber all unsere Bemühungen hatten nur zur Folge, dass wir ins Freie gehen mussten, um genügend Raum zu haben.
Bei der gegenwärtigen Gelegenheit haben wir die Freude, draußen zu sitzen und dem Rat und den Belehrungen der Diener Gottes zu lauschen, ohne zusammengedrängt zu sein, auf Grund der Tatsache, dass wir die große Küche unseres Vaters haben, um uns darin zu versammeln, und in dieser geräumigen "Bowery" können wir sehr viel Bequemlichkeit genießen, anstatt dass diejenigen in unserem großen Tabernakel zusammengepfercht sind, die hineinkommen könnten, während der Rest nach Hause gehen müsste.
Auf Bitten meiner Brüder erhebe ich mich bei der gegenwärtigen Gelegenheit, um einige Gedanken zu eurer Betrachtung darzubieten. Als ich zum ersten Mal vom Propheten berufen wurde hinauszugehen, um das Evangelium zu predigen, erhielt ich einen kleinen, guten Rat, aus dem ich seither Nutzen zu ziehen bemüht war, und dies auch nach bestem Vermögen.
An dem Morgen, als ich zu meiner ersten Mission, das Evangelium zu predigen, aufbrach, schaute ich bei Bruder Joseph vorbei, um ihn zu fragen, ob er mir einen Ratschlag zu geben hätte. "Ja", sagte er, "George A., halte kurze Predigten, sprich kurze Gebete, liefere deine Predigten mit gebetsvollem Herzen und du wirst gesegnet sein und die Wahrheit wird in deinen Händen gedeihen." Ich war damals ein Junge von siebzehn und ich nannte dies meine College-Ausbildung; aber ich nahm noch eine zweite Stufe und besuchte Vater Joseph Smith, der der Patriarch der Kirche war, und während ich dabei war aufzubrechen, sagte er: "Ein Wort des Rates, George A.: Was immer tu auch tust, sei vorsichtig und gehe am kleinen Ende des Horns hinein; wenn du wächst, auch wenn es nur wenig ist, kannst du sicher sein, dass du am großen Ende wieder herauskommst. Aber wenn du in das große Ende gehst, kommst du sicher am kleinen Ende an."
Ich habe ihn seit jener Zeit immer angewendet und oft an den Rat des alten Gentleman gedacht, und ich habe ihn als sehr richtig herausgefunden.
Zu jener Zeit Elder Sidney Rigdon, unser großer Prediger (der vollkommen alle Sekten frisierte), ein Mann, der all die zungenbrecherischen Wörter der englischen Sprache hervorbringen konnte und der die Zwischenräume mit
 
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Zitaten aus anderen Sprachen ausfüllen und alles heranführen konnte, um das Evangelium Christi zu veranschaulichen und den Irrtümern der verschiedenen Sekten gegenüberzustellen, denen er früher angehörte - ich erinnere mich, ihn aufstehen und predigen zu sehen, als Professor Seixas und etliche andere gelehrte Gentlemen anwesend waren, die auf einem Besuch in Kirtland waren, und Präsident Rigdon wollte sich möglichst vorteilhaft zeigen. Ich entdeckte seinen Irrtum, als er zu sprechen anfing. Ich sah, dass er in seinen hochhackigen Stiefeln stand, und zu Beginn stieg er so weit über sein Thema hinaus, dass er nicht mehr zurückfand. Seine ganze Ansprache war eine fortlaufende Serie an Bemühungen, auf einen Stil herabzukommen, der der Einfachheit des Evangeliums gebührt, was das natürliche Ergebnis dessen war, dass er zu Beginn zu hoch ansetzte. Die Schwierigkeit und das Problem waren, dass er auf einer zu großen Skala begann, um es erfolgreich zu Ende zu bringen.
Wenn er nun begonnen hätte, diesen gelehrten Männern die ersten einfachen Grundsätze des Evangeliums zu predigen und dann, wenn der Geist Dinge seinem Verstand eröffnet hätte, er in die fortgeschritteneren Grundsätze gegangen wäre, hätte er wie gewünscht Erfolg haben können; aber er stand mit der Absicht auf, sein großartiges Selbst zu zeigen, und begann am großen Ende des Horns.
Es sind einige Älteste anwesend, die auf Mission gehen werden, und der Rat, den ich erhielt, mag für sie nicht uninteressant sein. Ich habe viele junge Älteste gekannt, die zum Predigen hinausgingen, und das erste, was sie taten, als sie zu predigen begannen, war, dass sie sagten, was für eine gewaltige, kluge Predigt sie halten würden und welche wunderbaren Ergebnisse daraus folgen würden. Und ich habe diese vorpreschende Sorte von Kerlen voranschreiten sehen, bis sie dahinwelkten und ihren Wert verloren und am kleinen Ende des Horns ankamen.
Wenn wir uns nun einer Versammlung von Menschen präsentieren, sollte die erste Sache sein, ihnen klar und einfach auf die bestmögliche Weise die ersten Grundsätze zu übermitteln, die wir empfangen haben. Aber welches ist die beste Art und Weise, sie den Einwohnern der Erde zu übermitteln? Sollen wir die größten zungenbrecherischen Worte in der englischen Sprache und aus anderen Sprachen auswählen oder sollen wir höchst abstrus und mysteriös argumentieren? Die beste Methode ist es, die beste und einfachste Art zu wählen, die wir besitzen, und ihr werdet entdecken, dass sie die beste Methode ist, das Evangelium zu verkünden. Wenn ihr wollt, werdet ihr es bei Männern beobachten, die hinausgehen, um die Wahrheit zu verkünden, und ihr werdet entdecken, dass der Mann, der die wenigsten Worte hat, im Allgemeinen seine Gedanken auf deutlichste Weise den Leuten vermittelt.
Wenn ein Mann zehn oder fünfzehn überflüssige Wörter benutzt, um einen einfachen Gedanken zu übermitteln, geht seine wirkliche Bedeutung verloren; er greift nach allen Regeln der Grammatik und Rhetorik und sein Gedanke, der gut gewesen sein könnte, wäre er in einfache und angemessene Sprache gekleidet worden, geht aus Mangel an passenderen Worten verloren. Es ist wie mit Massa Gratians Weisheit: "Zwei Weizenkörner verborgen in drei Fässern Spreu." Es ist mein Rat, dass unsere Ältesten in all ihren Ansprachen und Mitteilungen an das Volk um Kürze bemüht sein sollten und dass sie auf klarste und einfachste Weise sprechen sollten; denn täten sie dies, so zu sprechen, dass der Ungebildete es begreifen kann, dann werden die Gebildeten es mit Sicherheit verstehen, wenn sie ihre Ohren nicht so verdreht haben, dass es für sie zu vulgär ist, gewöhnlicher Konversation zuzuhören. Sie sind wie der junge Gentleman, der gerade vom College gekommen ist und begehrt, eine beträchtliche Show abzuziehen, so dass er, als er an einem ländlichen Hotel einkehrte, dem Stallburschen folgende Anweisung gab: "Sie werden den Vierfüßer vom Vehikel extrizieren, ihn stabulieren, ihm eine adequate Versorgung mit nahrhafter Alimentation spenden, und wenn die
 
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Aurora des Menschen den celestialen Horizont illuminieren wird, werde ich Sie mit einer finanziellen Kompensation belohnen."
Der Junge ging ins Haus zu dem alten Mann und rief: "Wirt, hier draußen ist ein Holländer; ich kann kein Wort von dem verstehen, was er sagt. Komm und rede selbst mit ihm." (Gelächter) Wenn er nun gesagt hätte: "Spanne das Pferd aus, tränke und füttere es und ich werde dir am Morgen dafür bezahlen", dann wäre er von dem Stallburschen verstanden worden. Aber die Tatsache ist: Die Welt kennt durch ihre Weisheit Gott nicht und hat die Einfachheit unserer Väter und die Einfachheit des Evangeliums Jesu Christi aus den Augen verloren und vergessen, und der Grund ist, dass der Plan der Erlösung von Anfang an zu klar und einfach war, um für die Gelehrten interessant zu sein, und es ist seit eh und je die Absicht der Menschen der Gelehrtheit gewesen, die Weisheit und Erkenntnis der Welt in solch eine hochtrabende Sprache zu kleiden, dass die ärmere Klasse der Menschheit ihnen in keiner Weise nahe kommen konnte, und somit verbargen sie sie in der Überfülle an Unsinn, den sie benutzten; sie verwendeten Tausende von Wörtern, um den Unwissenden und Unbelesenen zu blenden, damit sie im Finstern behalten werden und in Unwissenheit bleiben könnten, und dies alles durch die Gelehrtheit und Hinterlist der Menschen.
Dies sind kurz gesagt meine Ansichten zu diesem Thema und wie sehr ich die Anweisungen, die ich von Präsident Joseph Smith erhielt, kurze Predigten zu halten und kurze Gebete zu sprechen, auch gebrochen oder übertreten haben mag, so habe ich mich immer bemüht, diese Belehrungen zu beachten, auch wenn ich bei einigen Gelegenheiten versagt haben mag. Manchmal hat mich vielleicht der Übereifer jenseits der Grenzen geführt, aber im Allgemeinen habe ich mich bemüht, sie streng zu beachten, und habe es als gut befunden, so zu handeln, und ich habe oft, und tue es immer noch, an meine erste Stufe gedacht.
Aber ich sollte wahrscheinlich einige Zugeständnisse und Bekenntnisse machen. Ich erinnere mich gut an das erste Mal, als ich jemals diese Anweisungen missachtete. Ich predigte in Virginia, in der Grafschaft Tyler. Dort gab es einen Methodistenprediger namens West, der mir folgte, wo immer ich hinging, und wenn ich mit Predigen fertig war, stand er auf, um mich zu parodieren, und er sprach ein oder zwei Stunden lang und ließ dann seine Versammlung singen, aber mit allem, was er tun konnte, konnte er nicht mehr als Dreißig oder Vierzig dazu bewegen, zu kommen und ihn predigen zu hören, während ich drei- bis vierhundert aufmerksame Zuhörer hatte. Also kam er bei einer bestimmten Gelegenheit mit seinen Methodistenfreunden zur Versammlung und ich lud ihn ein, als erster zu predigen, aber nein, er sagte, dass "er predigen wird, sobald ich fertig bin". Also sagte ich zu mir: "Du wirst eine ziemlich beträchtliche Weile warten müssen, alter Gentleman", und ich wählte dann eines der längsten Kapitel aus, das ich in der Bibel finden konnte und las es vor, und ich las es langsam vor. Dann las ich ein langes Kirchenlied vor und unterstrich es und ließ es den Prediger für mich singen, wonach ich ungefähr zweieinhalb Stunden predigte. Ich sah, dass sich der Prediger in einer schrecklich großen Eile befand, eine Gelegenheit zum Sprechen zu bekommen. Der Grund war, dass es in der Versammlung viele gab, die 20 oder 30 Meilen gereist waren, um ihn zu hören, und dass das Land sehr dünn besiedelt war und einige von ihnen ihre Schweine aus dem Pferch gelassen hätten, wenn sie gewusst hätten, dass West darin predigen würde, und genau in dem Augenblick, als ich mit Sprechen fertig war, sprang er auf und sagte, dass er predigen möchte, bevor ich die Versammlung auflöste. Als er begann, verließen ungefähr 300 die Versammlung.
Er hatte es zu seiner Taktik gemacht, jedem "Mormonen" zu folgen, der in das Land kam, und seine Tirade der Wahrheit entgegen zu halten. Dann würden sich ihm seine Methodistenbrüder anschließen und mit lautester Stimme singen, bis sich die Versammlung auflöste, und es war seine Absicht, mich genauso zu behandeln, aber er hatte

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nicht ganz so viel Erfolg, wie er es sich erhoffte.
Das war das erste Mal, an das ich mich erinnere, dass ich die Anweisungen, die ich erhalten hatte, nicht einhielt, und ich muss sagen, dass ich ziemlich viele Jahre nicht dafür Buße tat, und ich habe es immer noch nicht vollkommen getan, weil ich dachte, dass man einen Menschen für das Strapazieren seiner Anweisungen bei einer solchen Gelegenheit entschuldigen muss, und Tatsache ist, dass wir nicht oft solche Menschen finden. Dieser Mann verfolgte und belästigte unsere Ältesten jedes Mal, wenn sie in dieses Land gingen, und blieb ihnen auf den Fersen, bis er sie sicher aus dem Land gejagt hatte. Als er erkannte, dass ich dort in der Gegend predigen würde, gab er öffentlich zu verstehen, dass ich, wenn ich in die Nachbarschaft käme, wo er lebte, einen Mantel aus Teer und Federn bekommen sollte. Als ich dies hörte, beschloss ich hinzugehen und ihn anzuprobieren.
Es gab einen Mann namens Mr. Willey, ein nächster Nachbar von Rev. Mr. West. Er war ein kleiner Mann von ungefähr 130 Pfd. Gewicht, mit einem roten Kopf und er hatte 13 Jungen mit einem roten Kopf, von denen jeder 180 bis 250 Pfd. wog. Er hatte seine Jungen perfekt gedrillt, und wenn er die Gegenpartei nicht durch Abstimmen an der Wahlurne schlagen konnte, so konnte er sie immer durch Kämpfen schlagen; denn er und seine rotköpfigen Jungen (denn sie hatten Haare so rot wie meine Perücke, die ich manchmal trage) waren für jede Partei, die mit ihnen innerhalb der Grafschaft Tyler in Berührung kamen, mehr als nur ein Spiel. Wenn er sie nicht durch Wahlen schlagen konnte, dann schaffte er es immer auf die andere Weise. Als er hörte, dass West, der Methodistenprediger vorhatte, mich teeren und federn zu lassen, schickte er seine hübscheste Tochter zu Pferd über die Berge, in feinster Seide gekleidet, und lud mich ein, herüberzukommen und zu predigen, und versicherte mir, dass ich nicht das Geringste wegen der Drohung vonseiten der Methodisten, mich zu teeren und zu federn, zu fürchten hätte. Ich schickte ihm einen Termin, dass ich in zwei Wochen in seinem Haus predigen würde. Entsprechend machte ich mich auf den Weg, den alten Mann zu besuchen, erledigte einige Termine, die ich zuvor in Buffalo Creek, Monongahela County, abgemacht hatte, und ungefähr 15 Meilen von Mr. Willeys Heim entfernt traf ich auf drei junge Männer, alle mit roten Köpfen, gut beritten, und stehend etwas 6 Fuß 2 Zoll groß, in Kentucky-Jeans gekleidet, aber sehr gepflegt und sauber. Sie sahen groß genug aus, um in Erebus als Entfacher des Vulkans angestellt zu werden und Blitze für Jupiter zu schmieden. Sie informierten mich, dass sie die Söhne Mr. Willeys wären und dass er sie geschickt hätte, um mir den Weg durch die Berge zu zeigen. Sie bemerkten, dass es ein ziemlich wildes Land wäre, um allein zu reisen, und sie informierten mich ebenfalls, dass es das Gerücht gäbe, dass West, der Methodistenprediger, beabsichtigte, mich mit einer Gruppe von seinen frommen Brüdern aufzusuchen und mir einen Mantel aus Teer und Federn zu geben, aber sie versicherten mir im Namen ihres Vaters, dass ich nicht die geringste Gefahr zu fürchten hätte.
Bevor ich in die Gegend kam, begegneten mir zwei oder drei weitere rotköpfige Gentlemen und kurz danach kamen wir am Wohnsitz des alten Mannes an, wo ich mit aller Freundlichkeit behandelt wurde, und die erste Begrüßung war, mir zu versichern, dass ich nicht das Geringste befürchten oder erwarten müsste, dass irgendein Schaden von meinen Methodistenfreunden auf mich zukommen würde. Und das Schöne daran war, dass ich später erfuhr, dass er seit langem eine Gelegenheit gewünscht hatte, der ganzen Methodistenkirche eins auszuwischen, und wenn sie herausgekommen wären, um mich zu mobben, hätte er dann eine gute Gelegenheit gehabt, auf sie einzuschlagen. Dies ist eine Veranschaulichung, was Menschen alles unternehmen, um ihre Ziele oder ihre Absichten zu erreichen, die sie im Blick haben.
Und so lange ich in jenem Teil der Grafschaft Tyler blieb, ließ der alte Mann zwei oder drei dieser Jungs mit mir gehen, um mir den Weg durch das Land zu zeigen, wo immer ich hingehen wollte, und zwei oder drei weitere hielten Ausschau. Ich vermute, dass er wirklich
 
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wünschte, dass die Methodisten ihre Drohung wahr machten und versuchten, mich zu mobben; aber da West die Gefühle der rotköpfigen Truppe kannte, beschloss er, dass es das Beste wäre, es nicht zu tun.
Trotz allen Widerstandes hatten wir Erfolg darin, in jener Grafschaft einige "Mormonen" zu sammeln. Ich bin mir bewusst, dass die Dinge damals anders waren als heute; denn wenn damals ein Ältester den "Mormonismus" in einem Ort oder einer Stadt präsentierte, so weiß jeder, der mit unserer Geschichte vertraut ist, dass er von allen als bloßer Humbug angesehen wurde. "Nun, "sagten sie, "es wird alles in zwei oder drei Wochen vorbei sein; diese sind ein paar müßige Kerle, die umhergehen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten." Aber jetzt ist alles anders, wenn ein "Mormone" hinausgeht, um zu predigen. Wie sehr sie ihn auch anfeinden oder beschimpfen mögen, so wissen sie doch, dass er ein allmächtiges Volk repräsentiert und dass er mit den größten Männern des Zeitalters in Verbindung steht und von ihnen Rückendeckung bekommt. Sie wissen, dass man gegen die "Mormonen" nicht erfolgreich mit Argumenten und moralischen Appellen kämpfen kann, sondern nur mit dem alten Missouri-System der Pöbelherrschaft. Sie wissen, dass die Priester es vor Jahren aufgegeben haben. "O", sagen sie, "wenn ihr mit einem Mormonenältesten sprecht, könnt ihr sicher sein, verflucht zu werden. Teert und federt sie, mobbt sie und steinigt sie aus dem Land; denn wenn ihr ihnen zuhört, werdet ihr getäuscht."
Ich erinnere mich, als Joseph Smith zum ersten Mal auf die abrahamischen Berichte stieß (und lasst mich hier sagen, dass ich hoffe, dass diejenigen Brüder und Schwestern, die nicht schon Abonnenten der Deseret News sind, zum Büro gehen und beginnen werden, sie sich zu holen, während dieser bedeutende Bericht gerade veröffentlicht wird; denn er wird in kommenden Jahren einen großen Dienst erweisen), gab es im Staat New York einen sehr frommen Presbyterdiakon, der mit meinen Eltern sehr eng verbunden war, als sie Mitglieder derselben Kirche waren, und während er durch Kirtland ging, besuchte er sie. Es war für den Glauben des frommen alten Mannes fast eine Vergewaltigung, meinem Vater die Hand zu geben, als er ihn traf, aber er wagte es und schließlich fasste er genügend Mut, den Besuch abzustatten und nicht nur die Hände zu schütteln, sondern auch ein kleines Gespräch zu führen.
Mein Vater erzählte ihm, dass Joseph dieses Buch Abraham erhalten hätte und dass er es übersetzen könnte und dass es einige sehr wichtige Grundsätze offenbarte. "Es ist seltsam, "antwortete der alte Mann, "ich würde den Bericht wirklich gern sehen."
"Nun, Diakon", sagte mein Vater, "komm, ich gehe mit dir hinüber zum Haus des Propheten und zeige dir den Papyrus."
"Nun, Mr. Smith, ich weiß aber nicht, ob ich jetzt hinübergehen soll."
"O, komm", sagte mein Vater, "es gibt vor dem Mittagessen viel Zeit, es sind nur wenige Schritte, lasst uns hinübergehen, während das Mittagessen vorbereitet wird."
"Mr. Smith, Mr. Smith, es besteht große Gefahr, getäuscht zu werden! Mr. Smith, ich würde lieber nicht gehen?"
Das ist die Art, wie Menschen fühlen; sie haben die ganze Zeit Angst, getäuscht zu werden. Wenn die Wahrheit kommt, wagen sie es nicht, ihren Augen, ihren Ohren oder ihrem Verstand zu trauen. Sie fürchten sich den ganzen Tag und zittern, dass sie getäuscht werden könnten. Und gleichzeitig ergreifen Unglaube, Mesmerismus, Elektrobiologie, geistige Mitteilungen verschiedener Art und Abstufung vom Verstand der menschlichen Rasse Besitz, bei denen in den höchsten Rängen der Gesellschaft und bei den Niedrigsten.
Und hier in den Zeitungen werden wir die Hälfte ihrer Kolumnen mit Berichten über Mord, Selbstmord, Plünderungen, Blutvergießen und jeder anderen Sorte von Verbrechen vorfinden. "Na und", sagt jemand. Nun, Verbrechen scheint das Hauptthema des Tages zu sein. Und was ist die Ursache von all diesem? Der Grund ist, dass die Menschen die Wahrheit verworfen haben, und deshalb hat das Licht der
 
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Wahrheit aufgehört, in ihren Herzen zu leuchten.
Es dürstet sie nach dem Blut des jeweils anderen und es dürstet sie und sie begehren die Vernichtung eines jeden anderen, und sie haben kein anderes Gefühl als nur Blut und Gemetzel.Und die Großen der Welt, besonders im Osten, fragen sich, ob der Kaiser von Russland das Vorrecht haben soll, so viele Schiffe zu bauen, wie er es für angemessen hält, und sie ins Schwarze Meer zu lassen. Er sagt, dass ein Teil des Schwarzen Meeres und das Asowsche Meer in seinem Herrschaftsbereich liegen, und dass er tun wird, was ihm gefällt. Aber die alliierten Mächte geloben, dass er es nicht tun soll, und sie verpfänden das Leben von Millionen und verkünden, dass er nicht mehr Schiffe bauen soll, als es etwa ein halbes Dutzend anderer Nationen für angemessen halten, in jenem Meer zu unterhalten. Dies scheint die ganze Frage zu sein, die das Leben von Millionen fortwährend in Gefahr schweben lässt.
Ich sage, lest die Deseret News, lest die Berichte über die Missionen der Ältesten, lest die großen Dinge, die Woche für Woche offenbart werden, die Geschichte des Propheten, die Offenbarungen, die durch ihn kamen, und seht wie schnell sie sich erfüllen, und beobachtet, wie politische Parteien und ständiges Gerangel den menschlichen Verstand ergreifen und wie schrecklich sie gegeneinander kämpfen werden und sich gegenseitig in Lügerei unterstützen und über diejenigen übelreden, die gut sind.
Mit diesen Anmerkungen werde ich den Platz freimachen und ich bete, dass der Herr euch für immer segnen möge. Amen.

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