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PRÜFUNGEN DER HEILIGEN - ERLÖSUNG ZIONS - ZWEITES KOMMEN CHRISTI - DAS WORT DER WEISHEIT
 
EINE ANSPRACHE VON ELDER ORSON PRATT, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 20. MAI 1855.
 
Ich habe die Bemerkungen, die von Bruder Jackman gemacht worden sind, sehr interessant gefunden, da sie meinen Gefühlen entsprochen haben. Sie brachten es auf den Punkt und viele nützliche Gedanken sind vor uns hingeworfen worden und seine Worte sind voller Bedeutung gewesen. Auch wenn er sich vor dem Volk als schüchtern betrachtet hat, so hat der Herr ihm dennoch diese Dinge in sein Herz gegeben, die für die Heiligen interessant sind.
Wir sehen aus dem, was vor uns dargestellt worden ist, die Prüfungen und Schwierigkeiten, die wir, einige von uns, in dieser Kirche zu erdulden hatten. Wir sehen auch aus dem, was er erklärt hat, die Geduld des Volkes, während sie durch diese Schwierigkeiten gingen, kein Murren, kein Klagen, kein Fehlerfinden, sondern alle bemühten sich, eines Herzens und eines Geistes unter den schwierigsten Umständen den Willen Gottes zu tun.
Wir können diese Gefühle dem Gegenüberstellen, was wir bei einigen unserer neuen Auswanderer sehen. Einige kommen hierher und fühlen sich unzufrieden und sind so geworden, während sie die Prärie überquerten. Sie werden sich untereinander uneinig sein, den guten Geist verlieren und zulassen, dass sie von einem bösen Einfluss kontrolliert werden.
 
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Ich sage, wir können aus der Ansprache Bruder Jackmans einen großen Gegensatz zwischen denen erkennen, die zuerst hierherkamen und denen, die jetzt kommen. Nun könnte die Frage in den Köpfen einiger aufkommen: "Waren die Pioniere, die hierher kamen so viel besser als diejenigen, die jetzt kommen?" Ich denke nicht. "Also warum gab es damals weder Murren, noch Fehlerfinden noch Abtrünnigkeit?" Der Grund ist offensichtlich. Diejenigen, die zuerst hierher kamen, hatten mehr Erfahrung in solchen Dingen als die neuen Auswanderer, die fast ohne Erfahrung in diesen Dingen hierher kommen, mit denen sie natürlich in Kontakt kommen, wenn sie die Prärie überqueren.
Tatsächlich gibt es sehr wenige in der Welt, die es besser machen würden als die "Mormonen"-Pioniere im ersten Jahr, als sie hierher kamen. Es erfordert Erfahrung, um Leute zu befähigen, geduldig durch die Szenen der Prüfung zu gehen, die von den Pionieren und von denen erduldet wurden, die als Erste in diese Täler kamen. Nehmt unsere letzten Auswanderer, die die Prärie überquert hatten und lasst sie einige Male aus ihren behaglichen Wohnplätzen vertrieben werden und lasst sie monatelang im kalten Winter umherwandern und sie dann auf eine Erkundungsexpedition schicken, so wie es die Pioniere in diesem Land unternahmen, und ihr würdet sie als ein ganz anderes Volk sehen, und ihr würdet sie durch den Kurs der Erfahrung, die sie gemacht hätten, verändert und verbessert sehen. Sie hätten aus gewissen Arten der Erfahrung Nutzen gezogen, durch die andere vor ihnen gegangen sind, und wenn sie aufmerksam wären, würden sie ihrem früheren Schatz an Weisheit und Erkenntnis viele wichtige Dinge hinzufügen.
Folglich erfordert es Erfahrung, nicht nur für die alten Mitglieder, sondern auch für die neuen, und würde es den neuen Mitgliedern gestattet werden, aus den alten Ländern zu kommen und auf keine Armut zu treffen, auf keine Not, würde man nie wissen, ob diese Personen solche Prüfungen ertragen würden, und daher die Notwendigkeit solcher Prüfungen, um dem Volk Erfahrung zu geben.
Es ist wahr, sie haben im alten Land durch einige Dinge prüfender Natur gehen müssen, aber sie haben keiner Abfolge von verschiedenen Prüfungen begegnen müssen, deshalb gibt es keine Aussage darüber, ob sie standhalten würden oder nicht, wenn sie aufgerufen wären, durch ähnliche Szenen der Prüfungen zu gehen, wie die frühen Siedler dieses Territoriums.
Es ist also für mich nicht überraschend, dass der Herr bestimmte Maßnahmen ergreift, um diese Personen in schwierige Umstände zu bringen. In der Tat haben wir dafür die eigene Verkündung des Herrn, dass Er dieses Volk prüfen wird, nicht in einigen Dingen, sondern in allen Dingen, um zu sehen, ob sie am Bündnis festhalten werden, und Er sagt: "Wenn sie es nicht tun, werden sie nicht an mir festhalten."
Hier erkennen wir also, dass jeder seinen Anteil an Prüfungen haben wird, entweder am Anfang oder im fortgeschrittenen Zustand der Kirche. Wir wissen nicht, worin sie bestehen werden, nur so viel wie Gott in Seinem Wort offenbart hat. Er hat uns gesagt, dass wir von Hunger und Schwert heimgesucht werden würden, von Pestilenz und Elend. Alle diese sind vorhergesagt und diesem Volk im Buch der Lehre und Bündnisse dargelegt. Der Herr sagt, dass Hunger, Trübsal und Not sie überwinden würden, wenn Seine Diener auf die Worte und den Rat, den Er ihnen gibt, nicht achten würden. Welchen Nutzen oder welche Herrlichkeit gibt es nun für jemanden, der in Umstände gebracht wird, an denen er nichts ändern kann, nicht das Richtige zu tun? Nehmt zum Beispiel an, dass es in der Welt keine berauschenden Getränke gäbe, welche Herrlichkeit und welchen Wert hätte es für jemanden, zu sagen, dass er sich solchen Dingen enthalten hätte? Wenn sein Vater und seine Vorväter der dritten oder vierten Generation an Trunkenheit gestorben wären, hätte er nichts deswegen zu prahlen; denn er könnte kein Trunkenbold sein. Darum sage ich: Wenn diese Versuchung uns wie
 
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der verbotene Baum Mutter Evas vorgesetzt wäre und wir der Versuchung widerstünden, dann gäbe es dabei einen Verdienst, weit mehr, als wenn eine Person sich selbst nüchtern hält, weil sie dazu gezwungen ist. So können wir andere Dinge in demselben Licht sehen.
Warum ließ der Herr zu, dass die Hittiter und Perizziter und Hiviter und Jebusiter und verschiedene andere unter Israel lebten? Er hatte zwei Absichten im Sinn. Die eine war es, Israel zu geißeln, wenn sie von Seinen Geboten abirrten, und die andere, zu sehen, ob sie überwinden würden oder nicht. Er versetzte sie dorthin, wo sie Versuchungen haben würden, um ihre Treue zu testen. Wenn sie dann direkt angesichts des Gesetzes Gottes schwanken und den Bräuchen und Lastern der Heiden nachgeben würden, wären sie der Herrlichkeit Gottes nicht würdig, und auch nicht Sein Volk genannt zu werden.
Aber wenn die Heiden alle hinweggefegt worden wären und diese Versuchungen nicht präsentiert worden wären, worin hätte das Verdienst gelegen? Es wäre in der Tat sehr gering.
Ein Gebot war gegeben, das den Kindern Israels verbot, sich mit den Heiden zu verheiraten. Es war geboten, dass die Söhne Israels keine Frauen unter den Heiden nehmen sollten, auch sollten sie ihre Töchter nicht den Heiden geben.
Nun gab es in jenen Tagen die Versuchung, die den Kindern Israels entgegengestellt wurde, und manchmal brachen sie durch und überschritten die Grenzen, wie der alte Salomo, der übertrat, nachdem Gott ihm dreimal erschienen war und ihm viele erlesene Begünstigungen gegeben und sich ihm in Träumen kundgetan hatte, und auch als er seine Hände ausstreckte, um Gott zu bitten, den Tempel zu segnen, den er gebaut hatte, tat sich damals der Herr ihm, seinem Diener, in der Anwesenheit von ganz Israel kund.
Er wurde in der Mitte Israels erhoben und ihm wurde ein Königreich und eine Regierung gegeben, die bei weitem alle Königreiche und Regierungen auf der Erde übertrafen, und dennoch, nach all diesen Dingen und nachdem Er ihm viele Frauen gegeben hatte, nahm er das nahm, was verboten war, - er nahm die Töchter der heidnischen Nationen und er setzte als ihr Oberhaupt und ihr König dieses üble Beispiel vor ganz Israel, so dass sie vernichtet worden wären, wenn sie seinen törichten und bösen Wegen gefolgt wären; aber gemäß dem Bericht, den wir haben, wurde er von den Versuchungen, denen er ausgesetzt wurde, überwunden und infolgedessen führten ihn die Frauen, die er genommen hatte, fort, und zwar insofern, dass er sich, um den Frauen zu gefallen, die er aus den Heiden genommen hatte, vor ihren Göttern niederbeugte. Hier gab es also zwei Übel: Erstens, heidnische Frauen zu nehmen, und zweitens, sich mit ihren Göttern abzugeben und sich vor ihnen zu verneigen. Und der Herr wird ihn für all diese Dinge richten, genauso wie Er uns richten wird, gemäß den Werken, die wir getan haben, während wir uns in diesem Stand der Bewährung befanden.
Wenn Salomo in all seiner Herrlichkeit mit all diesen Segnungen, die ihm gegeben waren, zufrieden gewesen wäre und nicht den Versuchungen nachgegeben hätte, die ausgelegt waren, um ihn in der Schlinge zu fangen, hätte er in seiner Herrlichkeit und in seinen Herrschaftsbereichen zugenommen; seine Herrlichkeit hätte in dieser Welt und in der zukünftigen zugenommen; aber der Herr wünschte ihn zu prüfen.
Dies zeigt uns, dass ein Mensch, auch wenn er auf einen Thron gesetzt und hoch über die Menschen erhöht sein mag, dennoch seine Versuchungen hat, und gesegnet ist er, wenn er sie aushält und seiner Treuhandschaft treu ist, und wenn er in Not ist, alles mit Geduld erträgt; denn er wird immer seine Prüfungen haben und niemand wird entkommen, alle Menschen müssen geprüft werden und sich bewähren.
Dies sind Überlegungen, die mir in den Sinn kamen, während Bruder Jackman zu uns sprach, die den Gegensatz zwischen denen zeigen, die zuerst hierher kamen, und denen, die jetzt kommen. Ich war dazu veranlasst worden,
 
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mich zu fragen, warum es solch einen riesigen Unterschied gibt, und der Gedanke kam zu mir, dass es wegen der Erfahrung wäre; denn diejenigen, die von Anfang hier gewesen sind, sind ziemlich gut geprügelt worden, und bevor sie hierher kamen, hatten sie gelernt, sich zu unterwerfen, wenn der Herr es für angebracht hielt, eine Züchtigung über sie kommen zu lassen.
Würden all diese Leute hier in Utah berufen werden, durch solche Szenen zu gehen, die zu begegnen einige von uns berufen gewesen sind, so glaube ich, dass es viele geben würde, die sagen würden: "Lasst uns diese Dinge mit aller Unterwerfung und Geduld vor Gott ertragen."
Um dies zu tun, ist es für uns in unserem Wachstum notwendig, uns an den Herrn, unseren Gott, zu erinnern; denn wenn sich Männer und Frauen nicht an den Herrn erinnern, wenn der Himmel über ihnen lächelt und wenn sie Gesundheit besitzen, wenn sie dann die Hand des Herrn nicht anerkennen und für die Segnungen, die sie empfangen, dankbar sind, dann könnt ihr sicher sein, dass sie nicht so gut vorbereitet sind, Prüfungen zu ertragen und durch Widerwärtigkeiten zu gehen, wie diejenigen, die sich in den Tagen ihres Gedeihens vor dem Herrn gedemütigt und in allen Dingen seine Hand anerkannt haben.
Es gibt Personen in diesem Territorium mit einer sorglosen Haltung und ihr mögt sie und diejenigen, die fett geworden sind, bemerken, und ihre Herzen sind auf die Dinge dieser Welt gerichtet, so dass sie, wenn Trübsale kommen, diejenigen sein werden, die zittern und sich fürchten, während diejenigen, die einen anderen Kurs eingeschlagen haben, standhalten können.
Ich habe Bruder Joseph Bemerkungen machen hören, als er über diejenigen sprach, die in Nauvoo krank waren, die denen, die ich gerade gemacht habe, ähnlich sind. Er sagte, dass diejenigen, die, wenn sie in guter Gesundheit sind, den Herrn nicht anrufen und nicht Seine Hand in allen Dingen anerkennen und sich an ihn nicht erinnern würden, keinen Glauben haben würden, wenn er gebraucht würde. Er sagte, dass diese Personen in den Tagen ihrer Katastrophen und Nöte nur wenig Glauben haben würden.
Trachtet also danach, genügend Glauben und Geist zu bekommen, um uns in den Tagen unserer Leiden beistehen zu können, damit wir auf alle Wechselfälle des Lebens vorbereitet sein mögen. Wir sollten wissen, dass es uns gegenwärtig ziemlich gut geht, aber nicht alle anerkennen diese Tatsache.
Wie oft habe ich an die Bemerkung gedacht, die vom Propheten gemacht wurde. Nichts kann wahrer sein als jene Bemerkung. Sie trägt ihren eigenen Beweis in sich, dass die Personen, die Wohlstand und Reichtümer im Überfluss haben, aber sich nicht an den Herrn erinnern, wenn Probleme auftreten, allgemein gesprochen in größter Not sein werden.
Ich weiß nicht, was der Herr später mit diesem Volk tun wird. Ich habe selbst nicht ausreichend von dem Geist der Prophezeiung, um all die Ereignisse der Zukunft zu verstehen, und ich bezweifle sehr, dass es in dieser Kirche jemanden gibt, der es weiß; aber wir wissen die Dinge der Zukunft, so weit sie offenbart worden sind, und wir mögen viele Dinge durch Träume und Visionen wissen, aber wenn es zu Grundsätzen kommt und zu dem, was der Herr mit diesem Volk tun wird, so bezweifle ich sehr, dass es jemanden in der Welt gibt, der die Wandlungen und Vielfalt der Szenen kennt, durch die dieses Volk zu gehen berufen werden wird.
Es gibt in vielen Offenbarungen, nicht nur in den modernen, sondern auch in alten Prophezeiungen, Vorhersagen, die die Szenen der letzten Tage berühren und die Prüfungen der Heiligen, und wir sollten auf was immer auch kommt, Trübsale, Not, Hunger, Krieg oder sonst etwas, vorbereitet sein.
Der Herr hat gesagt, dass großes Wachstum auf uns wartet, weit jenseits dessen, was wir jetzt haben, aber ich bezweifle sehr, dass dieses Wachstum kommen wird, bevor wir durch einige weitere Trübsale gegangen sind.
Es gibt Offenbarungen in Bezug auf die Nationen der Erde und dieses Volk,
 
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die anzudeuten scheinen, dass wir durch einige Dinge gehen müssen, denen wir nie zuvor begegnen mussten, und es erscheint mir, dass wir standhalten und uns gegen unsere Feinde verteidigen müssen. Und wir müssen wie Israel geprüft werden, um zu sehen, ob unsere Söhne heidnische Frauen oder unsere Töchter heidnische Ehemänner heiraten werden.
Nun, wenn es keine Heiden unter uns gäbe, könnten wir nicht sehen, ob es unter diesem Volk irgendwelche Redlichkeit gäbe. Denkt ihr, dass dieses Volk vor den Heiden bewahrt werden wird? Nein, wahrlich, der Herr beabsichtigt nicht, dass wir von der ganzen Welt abgetrennt leben sollten. Von dieser Zeit an ist es unsere Pflicht, unsere Söhne und Töchter Tag für Tag und Nacht für Nacht und Woche für Woche zu warnen, wie es uns von diesem Podium aus gesagt worden ist, dass wir unsere Söhne und Töchter warnen sollen, wie Gott unsere ersten Eltern in Bezug auf die verbotene Frucht warnte. Als Er ihnen die verbotene Frucht vorsetzte, sagte Er: "Wenn ihr esst, wird sie euch sterblich machen, während ihr jetzt unsterblich seid, aber ihr könnt selbst wählen."
Nun, wie werden wir wissen, wann die Tore Zions den Nationen offenstehen sollen, damit die Heiden hereinströmen werden wie ein fließender Strom? Ein fließender Strom ist etwas, das ständig fließt, und die Heiden werden an jenem Tag wie ein fließender Strom zu uns kommen und wir werden unsere Tore ständig offenhalten müssen. Sie werden kommen wie Wolken und wie Tauben in großen Scharen. Denkt ihr, dass die Heiden unwissend darüber bleiben werden, was vor sich geht? Nun, dies wird nicht der Fall sein; sie werden vollkommen verstehen, was vor sich geht. Die Leute werden sehen, dass die Hand Gottes über diesem Volk ausgestreckt ist; sie werden sehen, dass Er in unserer Mitte ist und dass Er unser Wachturm ist, dass Er unser Schutzschild und unsere Verteidigung ist, und deshalb werden sie sagen: "Lasst uns hinaufgehen und unsere Reichtümer nach Zion bringen, denn in unseren eigenen Nationen gibt es keine Sicherheit."
Jene Nationen zittern und beben und werden schließlich zu Ruinen zerkrümeln, und jene Menschen des Reichtums werden hierher kommen, nicht um getauft zu werden, sondern viele von ihnen werden kommen, die nie die Diener Gottes gehört haben, aber sie werden hören, dass Frieden und Gesundheit unter uns wohnen und dass unsere Offiziere alle Friedensoffiziere sind und unsere Steuereinzieher Männer der Rechtschaffenheit.
Sie werden kommen, nicht um getauft zu werden, sondern sie werden mit ihren alten Traditionen und Bräuchen kommen, und sie werden mit ihren Reichtümern nach Zion fliehen, aber sie werden zugunsten ihrer alten Bräuche und ihrer alten heidnischen Ansichten von Religion kommen, und wenn Gott mit ihnen gnädig ist, weil er veranlasst, dass sie ihre Heimat verlassen, damit wir sie aufnehmen, sie belehren und sie nähren und zur Standarte der Wahrheit hinaufbringen mögen, dann wird alles recht sein; aber wenn sie es vernachlässigen, die gegebenen Belehrungen zu beachten und zu befolgen und den guten Beispielen, die ihnen gegeben werden, zu folgen, wird umso größer ihr Fluch und ihre Verdammnis sein.
Wenn unsere Söhne und Töchter unter ihnen heiraten werden, sind sie viel schlimmer als die Heiden; denn wir sind belehrt worden und sollten es besser wissen.
Aber trotz allem, was gesagt worden ist, mag eine Zeit kommen, von der ich nicht weiß, wie lange sie dauern wird, aber die Zeit wird kommen, wann Rechtschaffenheit an die Schnur und Gerechtigkeit an das Lot gelegt werden.
Es wird einen gewissen Grad an Freiheit an den Personen ausgeübt werden, die nach Zion kommen mögen, aber nicht damit wir uns an ihren Taten beteiligen, sondern es wird euch im Gegenteil streng verboten sein, an ihren üblen Praktiken teilzunehmen.
Aber wenn die Heiligen weise handeln, können sie ihnen ein Beispiel setzen, das für sie gut sein wird, und wenn es in ihnen etwas Gutes oder Rechtschaffenes gibt,
 
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wird ein aufrechtes, heiliges Beispiel es aus ihnen hervorholen. All dies wird sich ereignen und es gibt hier viele, die diese Dinge zu Lebzeiten erleben werden, und ich freue mich, dass es nur vergleichsweise wenig Zeit gibt, um diese Dinge zustande zu bringen.
Ich betrachte Dinge vielleicht ein wenig anders als einige, die auf die eine oder andere Weise vom Weg abkommen, und wenn sie enttäuscht werden, werden sie abfallen.
Um meine Gefühle zu erklären, werde ich ein kleines Beispiel bringen. Es wurde zum Beispiel erwartet, dass es ein vollkommenes Paradies geben würde, als die Heiligen nach Jackson County gesammelt wurden, und dass Trübsale und Widerstand ein Ende haben würden. Und als die Heiligen aus Jackson County vertrieben wurden, erwarteten fast alle in der Kirche, dass sie rasch wieder hergestellt werden würden, und jemand, der sagen würde, dass sie nicht vor fünf Jahren zurückkommen würden, wurde fast als ein Abtrünniger betrachtet; aber die vorherrschende Meinung schien zu sein, dass es sofort geschehen würde.
Als das Zionslager hinaufging und die Heiligen überall hin zerstreut vorfand, was hörten wir da? Nun, alle im Lager befanden sich in den Startlöchern, um Zion sofort zu erlösen. Einige würden ihren Glauben vielleicht ausdehnen und es um fünf Jahre verschieben, aber diese wurden als schwach im Glauben angesehen. Dies war ihre extreme Begeisterung.
Ich wurde dazu bestimmt, all die Heiligen in Clay County zu besuchten und sie zu stärken, und ich bewies ihnen an Hand des Buches der Lehre und Bündnisse, dass es viele Jahre dauern würde, bis Zion erlöst werden sollte, und einige wollten es glauben und einige andere dachten, dass Bruder Pratt im Glauben ziemlich schwach war; aber ich bemühte mich, ihnen zu zeigen, dass diese und jene Dinge vor der Erlösung Zions erfüllt werden müssten, und die Zeit hat die Wahrheit dessen bewiesen, was ich vorbrachte.
Lasst uns nun sehen, ob sie nicht in das andere Extrem gefallen sind. Zwanzig Jahre sind seit jener Zeit vergangen, und wenn wir uns umschauen, ist es da nicht anders herum, genau das Gegenteil? Die Leute denken fast nur an alles andere als an die Erlösung Zions, und wenn sie zu Leuten darüber sprechen, verlegen sie es weit in die Zukunft. Aber ich habe nicht das Gefühl, in dieses Extrem verfallen zu wollen. Ich werde euch meine Meinung sagen. So weit die Offenbarungen gehen, wenn sie über dieses Thema sprechen, denke ich, dass dieses Ereignis näher ist, als sich dieses Volk bewusst ist.
Nehmt zum Beispiel das Thema des Kommens Christi, und so weit ich mich erinnern kann, kam ich 1831 von New York nach Kirtland und fand viele Heilige vor, die dachten, dass Christus sofort kommen würde. Auch wenn ich nur wenig Erfahrung hatte, so hatte ich mich an die geschriebenen Offenbarungen gehalten; denn sie waren damals noch nicht gedruckt, aber ich hatte oft das Vorrecht, sie zu lesen und einige von ihnen abzuschreiben, und deshalb hatte ich eine Gelegenheit, sie vielleicht richtiger zu beurteilen als diejenigen, die nicht dasselbe Vorrecht hatten.
Ohne Zweifel fühlten sie sich äußerst begierig, ihn kommen zu sehen, so wie wir alle, und dieser Eifer überwand sie und daher waren sie im Irrtum. Ich habe keinen Zweifel, dass es andere in der Kirche gibt, die denken, dass es ein weit entferntes Ereignis ist, ein Ereignis, dass sich wahrscheinlich in den Tagen der jüngsten Kinder ereignen wird; aber nach dem, was geschrieben steht, sehe ich es als ein Ereignis an, das viel näher liegt, als im Allgemeinen angenommen.
Es ist wahr, ein großes Werk muss zustande gebracht werden, aber der Herr hat sehr viele, um es zustande zu bringen. Wenn Er sie alle zu einer riesigen Körperschaft aus England, Schottland, den Nationen Europas und den Inseln des Meeres konzentriert hätte, könnte er das Werk, trotz seiner enormen Größe, bald zustande bringen.
Ein großes Werk muss zustande gebracht werden. Wie viele Jahre oder Dutzende
 
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von Jahren es dauern wird, weiß ich nicht, aber angesichts der Szenen, die wir unter dem Volk sehen, des Zusammenbruchs der Nationen und der Zeichen der Zeit und der gegenwärtigen Aussichten auf den europäischen Krieg und des Abschließens und Einstellens der Verkündung des Evangeliums in vielen Ländern, scheint das Kommen Christi nahe zu sein, dennoch muss vor jenem Tag Zion erlöst werden, der Tempel muss auf dem heiligen Flecken gebaut werden, die Wolke und die Herrlichkeit des Herrn auf ihm ruhen und die Lamaniten - viele von ihnen, müssen hereingebracht sein und sie müssen das NEUE JERUSALEM aufbauen! Es ist wahr, so sagt das Buch Mormon, dass sie, wenn die Nichtjuden das Evangelium empfangen, meinem Volk, dem Überrest Jakobs, helfen werden, sagt der Herr, das Neue Jerusalem aufzubauen. Und wenn sie es aufgebaut haben, dann, so wird uns gesagt, werden sie meinem Volk, das von Jakob abstammt, helfen, zum Neuen Jerusalem hineingesammelt zu werden.
Nur wenige Tausend oder Hunderttausend werden also in dieses Werk eingebunden sein und dann, nachdem es erledigt ist, müssen wir den Lamaniten beim Einsammeln helfen, und dann werden die Mächte des Himmels in unserer Mitte sein und dann findet das Kommen Christi statt.
Es wird nicht geschehen, bevor die Lamaniten hereinkommen, auch nicht bevor der Tempel in Jackson County errichtet ist, aber es gibt ein großartiges Volk, das das Werk tun kann.
Ich schaue auf diese Ereignisse als etwas, das früher eintreten wird, als viele erwarten, und viele vorfinden wird, die es in weite Ferne geschoben haben. Dies wird aus der Tatsache ersichtlich, dass er sie genau in der Stunde seines Kommens mit den Trunkenbolden essend und trinkend, heiratend und in die Ehe gebend vorfinden wird.
Dies zeigt den Zustand der Welt, wie er während seines Kommens sein wird, und wenn sie ein Ereignis nach dem anderen sehen, warum geben sie sich diesen Dingen hin? Es zeigt, dass sie nicht erkennen, dass es so nahe ist.
Es sind nicht diejenigen, die Öl in ihren Lampen haben, denn die sind bereit, und wenn der Ton erschallt, ist das Öl vorhanden, sondern es sind die anderen. Ihre Lampen werden ausgegangen sein und sie werden kein Licht haben, und wenn er kommt und die Menschen es nicht merken, tritt er ein und die Tür wird verschlossen und fünf von den zehn Jungfrauen, die sich eigentlich versammelt haben, so scheint es, werden unter die Heuchler und Ungläubigen gezählt.
Wie oft denke ich an dieses und an den Zustand der Heiligen? Werden die Heiligen bereit sein? Mit all den Beweisen und den Zeugnissen, die ihnen von Sabbat zu Sabbat vorgebracht worden sind, ist es da nicht merkwürdig, dass so viele auf diesen schrecklichen Tag des Herrn unvorbereitet sein werden? Es wird für die Rechtschaffenen ein freudiger Tag sein, aber schrecklich für die Bösen.
Dies sollte uns aufrütteln, es sollte unsere Geister aufmerken lassen und uns veranlassen, uns auf jene Zeit vorzubereiten. Würde ich dies nicht tun, vernachlässige ich meine Pflicht. Sollte ich falsch handeln, weil jemand im Priestertum, in der Vollmacht hochstehend, Falsches tut? Nein, es sollte auf mich keinen Einfluss haben.
Wir sollten den Geist des Lichts bei uns haben, das jeden erleuchtet, der in die Welt kommt, und besonders diejenigen, die der Wahrheit gehorchen. Und wenn wir diesem Einfluss folgen, werden wir nicht vom richtigen Pfad weggeführt werden. Wir sollten nicht den Weg frei machen, nicht einmal Engeln, die vorgeben mögen, vom Himmel zu kommen.
Der Geist auf uns sollte uns befähigen, das zu tun, was richtig ist, und das, was unsere Pflicht ist. Nehmt zum Beispiel das Wort der Weisheit, das unserem Wohl und unserem zeitlichen Heil gegeben wurde. Es ist wahr - Ungehorsam hierzu ist eine nicht so grobe Sünde wie gegenüber anderem, aber dennoch ist es für unser zeitliches Heil gegeben worden und es sollte beachtet werden. Nun würde es erfordern, dass die Diener Gottes
 
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es jede zweite Woche oder wenigstens einmal im Monat predigen, damit dieses Volk es beachtet, und doch wissen sie, dass es das Wort des Herrn ist. Würde ich abstimmen lassen, so nehme ich an, dass es nicht einen geben würde, der die Jahre des Verstehens erreicht hat, der nicht sagen würde, dass es das Wort des Herrn ist.
Sie gehen fort, nachdem sie eine der herrlichsten Ansprachen über diese und andere Offenbarungen gehört haben, und werden vielleicht das Wort der Weisheit zwei oder drei Tage halten, aber es bereitet ihrem Kopf Schmerzen, und sie nehmen dann ein wenig Tee zu sich, und es tut ihnen für einen Augenblick gut und sie denken, dass der Herr nicht so gut wie sie weiß, was sie brauchen. Ich sage nicht, dass ihr dies sagt, aber eure Taten sagen es. Aber es ist eine solche Prüfung! Es muss eine schreckliche Prüfung sein, von der der Herr sagte, dass der Schwächste von allen, die Heilige sind oder so genannt werden können, sie bestehen könnte. Es zeigt die Torheit und Schwachheit des Menschen, wenn eine Sache wie Tee einen solchen Einfluss über uns hat, dass wir das Wort der Weisheit nur zwei Tage lang halten können, um es dann zu brechen, bis wir eine weitere Ansprache darüber hören, und somit unsere Bündnisse brechen. Es zeigt, wie der Einfluss eines Menschen einen anderen besiegt.
Warum könnt ihr nicht unabhängige Wesen sein und sagen: "Ich werde dies und jenes tun; soll doch mein Nächster tun, was er mag, soll mein Nächster tun, was er will, aber was mich und mein Haus betrifft, wir werden dem Herrn dienen"? Dies ist es, wie es sein sollte.
Während ich diese Anmerkungen mache, beherzige ich sie auch selbst, obwohl ich persönlich in Bezug auf das Wort der Weisheit sehr streng gewesen bin, seit ich in dem Tal bin und Jahre davor. Mag ich nicht den guten alten Tee? Ja, und wenn er gesüßt und ein wenig Sahne eingerührt ist, ist er sehr wohlgefällig, wie es ohne Zweifel auch die verbotene Frucht war; aber es obliegt mir, meine Anstrengungen aufzubringen, es beachten zu lassen, indem ich ein gutes Vorbild bin, damit ich Einfluss auf meinen Nächsten und auf meine Familie haben kann, und ich übe in der Tat diesen Einfluss aus, da er beständig ist, aber es ist schwierig, Personen zu überreden, von ihren alten Gewohnheiten abzulassen.
Ich frage mich, was diese Personen tun würden, wenn sie aufgerufen wären, für ihre Religion zu Märtyrern zu werden, die nicht leben können, ohne das Wort der Weisheit zu brechen! Ich bin mir bewusst, dass es keinen Zwang dahinter gibt und ein Mann sollte seine Familie nicht zwingen, es zu befolgen, aber wird jeder über seine Taten Rechenschaft ablegen und die Folgen tragen müssen, ganz gleich wie, ob der zerstörende Engel durchs Land geht, um die Ungehorsamen zu töten, oder auf andere Weise.
Ein Mensch mag das Wort der Weisheit halten, so weit es Tee, Kaffee und Tabak betrifft, und trotzdem sehr schlecht abschneiden. Wenn er das Rechte zu tun wünscht und beabsichtigt, muss er dieses zusammen mit all den Geboten und Worten der Weisheit befolgen. Wir müssen unsere Gedanken, unser Kommen und Gehen und all unser Handeln und unseren Verstand durch den Geist des Herrn und durch die Ratschläge Seiner Diener regulieren. Kann der Zerstörer über solch einen Menschen Einfluss gewinnen?
Lasst solch einen Menschen aufstehen und sagen: "Herr, ich habe getan, wie du mir gesagt hast, ich habe deine Worte eingehalten." Könnte solch ein Mensch vernichtet werden, bevor er sein Werk auf Erden zustande gebracht hat? Ich frage. Nun, wir werden zweifellos eine Zeit sehen, wann wir solch eine Zuversicht benötigen werden.
Möge der Herr euch alle um Christi willen segnen. Amen.

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