213 bis 220
ERLÖSUNG - DAS GEBET DES HERRN - DAS NEUE LEBEN
 
EINE ANSPRACHE VON ELDER AMASA LYMAN, GEGEBEN IN KAYSVILLE CITY, 20. DEZEMBER 1855.
 
Brüder und Schwestern, es gibt mir so viel Genugtuung und Freude, die Gelegenheit zu haben, euch bei dieser Gelegenheit zu treffen. Und wahrscheinlich gibt es für mich keine Notwendigkeit, euch zu sagen, warum ich froh bin. Ihr mögt in der Lage sein, dies dem zu entnehmen, was ich sagen mag.
Ich bin nicht gekommen, um euch neue Dinge zu erzählen, oder irgendwelche fremden Dinge. Und ich werde heute Abend keine Schriftstelle nehmen, wegen der einfachen Tatsache, dass mir einmal eine Schriftstelle gegeben wurde, um von ihr, über sie und um sie herum zu predigen oder dem Volk zu erklären, und ich bin die letzten zwanzig Jahre bei der Arbeit gewesen und immer noch nicht mit Predigen fertig geworden.
Wir denken immer, dass ein Mensch das Evangelium in einer Predigt predigen und alle Prophezeiungen erklären und nebenbei sehr viele neue machen könnte. Aber während ich älter wurde, bin ich eines Besseren belehrt worden. Ich habe zu meinem Erstaunen herausgefunden, dass ich, anstatt das ganze Evangelium gepredigt zu haben, immer noch nur sehr wenig darüber gelernt habe. Folglich konnte ich nicht alles predigen. Ich bin ein Schüler in der Schule, aber ich bin auch durch denjenigen, der mich belehrt, angeregt worden, diejenigen meiner Mitschüler in der Schule zu belehren, die nicht so weit fortgeschritten sind wie ich.
Nun, das Zustandebringen der Ziele, wofür das Evangelium gepredigt wird, ist eine Angelegenheit, die sich unserem Verstand von selbst präsentiert. Sie ist von größter Wichtigkeit. Denn Menschen könnten das Evangelium predigen, bis es unter dem Himmel keinen Menschen gibt, der nicht davon gehört hat, und sie könnten zurückkehren und sich niedersetzen als solche, die treu diese Verkündungsarbeit ausgeführt haben, und dennoch könnte es nur sehr wenige geben, die errettet sind, und nur ein sehr kleines Werk könnte zustande gebracht worden sein; denn das Ausmaß ihrer Erlösung entspricht der Menge an Grundsätzen und Wahrheit,
 
Seite 214
 
die sie gelernt und befolgt haben.
Wir sprechen darüber, von Sünde errettet zu sein und bekommen dann eine Definition der Heiligen Schrift über das, was Sünde ist. Nach der Heiligen Schrift ist es eine Übertretung des Gesetzes. Nun, das lässt ebenso im Dunkeln, als hätten wir keine Heilige Schrift. Sünde ist also eine Übertretung des Gesetzes; aber um diese Sache vollkommen zu begreifen, sollten wir wissen, was das Gesetz ist, damit wir wissen können, wann wir es übertreten.
Nun zu unserer Information, angenommen, wir verlassen diese Dinge und das, was wir in Büchern gelesen haben und was uns vor sehr vielen Jahren gesagt worden ist, so lasst uns mit unser eigenen Art auszudrücken, was wir verstehen, vernünftig miteinander nachdenken.. Wir wollen zusammen darüber nachdenken, als wären wir am Anfang und hätten alles gesagt, was gesagt worden war, und alles getan, was getan worden war.
Nun, um zu verstehen, was Erlösung ist, werden wir befähigt werden, den Weg zu begreifen, auf dem wir errettet werden sollen. Erlösung ist, wie alles andere auch, etwas, das wir nicht machen oder erschaffen können. Wir werden nicht einen Schritt in die Richtung gehen, sie zu erschaffen.
Wir werden dies also zur Seite legen, dass wir nichts erschaffen oder vernichten werden, um erlöst zu werden. Es gibt, nachdem wir errettet sind, nicht mehr Wahrheit in der Welt, als es jetzt gibt. Die Sonne wird aufgehen und untergehen und die Werke Jehovas werden unverändert fortdauern und es wird in den Dingen keinen Unterschied geben, nur in denen, die sich auf uns selbst beziehen. Von Jesus heißt es, dass er der Urheber unserer Erlösung ist, der bestimmte Dinge gelernt hat und sich mit seiner Liebe zur Rechtschaffenheit und zum Gehorsam bekleidet hat. Er kam, um diese Erlösung allen Söhnen der Erde zu offenbaren, damit alle eine Gelegenheit haben könnten, solche Vorteile zu ziehen, die zu übertragen beabsichtigt waren. Darum war er der Urheber und Offenbarer des Evangeliums.
Er sagte, dass er zu den Seinen kam und die Seinen nahmen ihn nicht auf, aber so vielen, wie ihn aufnahmen, denen gab er Macht, die Söhne und Töchter Gottes zu werden. Und er sammelte seine Jünger und Apostel um sich und lehrte sie die Wahrheit, die er selbst begriffen hatte, und er sandte sie aus, ja, so wie der Vater ihn ausgesandt hatte. Er sagte, dass er gekommen war, um den Willen seines Vaters zu tun und von der Wahrheit Zeugnis zu geben. Dies war sein Zeugnis und der Zweck seiner Mission auf der Erde. Er lehrte dies seine Jünger.
Nun, zur Erfüllung welcher Absicht sollten diese Dinge gelehrt werden? Um den verlorenen und gefallenen Söhnen der Erde Erlösung zu bringen und ihnen die Gabe des ewigen Lebens zu übertragen. Nun, was ist Erlösung? Sie ist das, was wir in unserem täglichen Leben lernen, sie ist das, was der Schuljunge in der Schule lernt.
Einer der alten Apostel sagte: Es ist ewiges Leben, den einzigen wahren Gott und Jesus Christus zu kennen, den Er gesandt hat.
Nun, ist dies, was erforderlich ist, um die Söhne und Töchter Gottes zu werden? Ja. Wie erlangten also die Apostel diese Kenntnis? Ich werde es euch sagen. Jesus sagte ihnen: "Folgt mir", und er nahm sie mit in die Berge und lehrte sie dort im Geheimen die Grundsätze der Wahrheit. Und als Test, ob sie lernten, fragte er Petrus und die anderen Apostel (als sie dazukamen; denn, so viel ich weiß, waren sie draußen, um zu predigen, wie die "Mormonen"-Ältesten, und hatten wahrscheinlich eintausend Personen getauft): Was sagen die Menschen, wer ich sei? Nun, sie sagten: "Einige sagen, du bist Johannes, andere einer von den Propheten."
Aber Jesus sagte: "Was sagt ihr, wer ich bin, ihr, meine Jünger, die ihr im Weinberg arbeitet?" Petrus sagte: "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes." Dann sagte er
 
Seite 215
 
zu Petrus: "Du bist gesegnet; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, aber mein Vater, der im Himmel ist."
Die Apostel erlangten Erkenntnis als Ergebnis dessen, dass sie die Suche danach anwendeten. Könnt ihr sagen, welcher Wandel in diesen Männern bewirkt wurde? Sie waren Menschen wie wir jetzt, denselben Leidenschaften unterworfen. Dies ist also genauso interessant wie alles andere, das wir uns anschauen können, und wir werden in unserem Geist keinen Augenblick in Frage stellen, dass sich alles so zugetragen hatte, wie die Bibel es erzählt.
Was war also der Wandel im Zustand dieser Männer?, frage ich. Als unser Erretter sie berief, fischten sie und sie hatten nie zuvor mit dem Sohn Gottes Bekanntschaft gemacht. Sie wussten nichts über ihn oder über seinen Vater, der ihn gesandt hat.
Es war seine Frage, die als erstes ihre Aufmerksamkeit weckte, und wir erfahren, dass sie nachfolgend als Boten ausgesandt wurden, das Evangelium ihren Mitmenschen zu predigen. Und was folgte aus all diesem? "Nun", sagt jemand, "sie hatten die Dinge Gottes gelernt." Nun, hatten sie irgendetwas darüber hinaus gelernt? War bei ihnen irgendetwas anders, wussten sie ein wenig mehr als vorher?
Die allererste Erlösung, die Petrus als sein Eigentum schätzen konnte, war, dass er wusste, dass Jesus der Christus war, der Sohn des lebendigen Gottes. Es war der Geist Gottes, der ihm dies offenbarte, und er fuhr fort, die Wahrheit zu begreifen, zusätzlich zu der Wahrheit, die er schon gelernt hatte, und das war der ganze Unterschied, den es bei Petrus oder den übrigen Aposteln gab.
"Aber", sagt jemand, "sprachen sie nicht in Zungen?" Ja, aber sie lernten nichts, ohne dass ein Ausleger anwesend war. Der Apostel Paulus sagte, er hätte lieber fünf Worte mit seinem Verstand gesprochen als zehntausend Worte in einer unbekannten Zunge.
Sie prophezeiten auch. Und lernten sie irgendetwas daraus? Ja, weil etwas vorhergesagt wurde, und sie konnten verstehen, was er sagte, und aus diesem Grund sagte der Apostel Paulus einmal: "Dass er von Gott wünschte, dass sie alle Propheten wären." Somit scheint es, dass er ein Jünger dieser Lehre gewesen ist, dass die Liebe zur Wahrheit und das Begreifen der Wahrheit der Grundsatz war, der aufbaute, dass sie der Grundsatz war, der den vollkommenen Wandel im Zustand der Menschheit festmachen und schaffen würde.
Wir lesen darüber, dass die Apostel im Gefängnis waren, und wir lesen darüber, wie sie aus dem Gefängnis entkamen, aber wir finden sie nichts darüber erzählen, was das ewige Leben ausmacht, sondern nur über das Begreifen von etwas.
"Nun, aber, " sagt jemand, "ist die Wahrheit, die wir irgendwo begreifen, ewiges Leben?" Ein Mensch mag eine Wahrheit begreifen, die keinen Plan des Evangeliums ausmachen würde, aber dies ist ewiges Leben, den einzigen wahren Gott und Seinen Sohn Jesus Christus zu kennen, den Er gesandt hat. Gemäß dieser Sprache macht also das Kennen bestimmter Personen oder das Begreifen bestimmter Wahrheiten Erlösung aus. Es geht nicht darum, einfach zu wissen, dass Er existiert; denn ein Mensch könnte wissen, dass Er existiert, aber dennoch nicht in der Lage sein, ewiges Leben zu empfangen.
Vielleicht werden einige meiner Schüler ungeduldig sein, zu erfahren, was Bruder Lyman sagen will. Nun, ich werde euch mit ein wenig Erklärung trösten. Ich möchte euch zeigen, dass es nicht nur die Arbeit ist, die ihr verrichten könnt, die euch ewiges Leben geben wird. Ich möchte, dass ihr versteht, dass es, wenn ihr ewiges Leben habt, dann sein wird, wann ihr die Wahrheit begreift, so dass sie zu eurem Eigentum wird, so dass ihr sie anwenden könnt, genauso als hättet ihr Geld in eurem Geldbeutel, um davon Brot oder irgendetwas anderes zu kaufen, das ihr wünscht.
 
Seite 216
 
Ihr mögt singen oder beten oder einfach tun, was euch gefällt, aber wenn ihr nicht die Wahrheit lernt und sie vollkommen begreift, werdet ihr keine Erlösung erlangen. Ich möchte, dass ihr dies versteht, damit ihr nicht dahinschwindet.
Ich weiß, dass die Heiligen eine Menge Arbeit verrichten und sie leiden manchmal eine Menge, aber ich möchte euch auf eine Weise aufrichten, dass ihr sehen werdet, dass ihr nicht so schrecklich hart arbeiten und euch versklaven und denken müsst, dass es euch Erlösung bringen wird. Denkt ihr es doch, so werdet ihr am Ende finden, dass ihr ein ebenso schlechter Mensch seid, wie der, der sich bemühte, (wenn ich mich nicht irre, in Kalifornien) bei einigen der neulichen politischen Wettkämpfe ein Staatssenator zu werden. Die gegnerischen Kandidaten hatten gemeinsam mit anderen Freunden ihren ganzen Einfluss aufgebracht, um den Tag zu gewinnen. Schließlich kam es zur Wahl und die meisten Abstimmungen waren ausgezählt, so dass sie dachten, dass eigentlich das Ergebnis bekannt war. Deshalb gab der eine, der sich für gewählt hielt, ein großes Essen, aber gerade zu dem Zeitpunkt, als das Essen vorbei war, stellte sich heraus, dass sein Gegenspieler gewählt war. Wie schlecht fühlte sich der arme Mann.
Wie wird es mit uns sein? Denn wir gehen nicht davon aus, dass wir immer hier leben. Nun, wir werden zum Begreifen der Tatsache erwachen, dass wir nicht den Himmel oder die Erlösung erlangt haben, die wir erwarteten. Ihr seht also, wir hätten wie der Kalifornier warten sollen, zumindest bis zu einer weiteren Wahl.
Ich möchte, dass ihr unterscheidet zwischen dem, was Erlösung ist, und dem, was nicht Erlösung ist. Es gibt so etwas in der Welt als Mittel und das Ziel, das die Mittel bewirken. Das Ziel und die Mittel sind zwei verschiedene Dinge. Ich möchte, dass ihr Folgendes lernt, nämlich dass es ein Begreifen der Wahrheit ist, im Geist und in der Seele des Menschen wie ein Schatz angehäuft, und eine gerechte Anwendung desselben, das ihn erretten wird. Gerade so weit, wie ihr Wahrheit begreift und praktiziert, seid ihr errettet.
"Nun", sagt jemand, "ist diese Erkenntnis, auf die du dich beziehst, alles, was wir erlangen müssen und woraus wir Nutzen ziehen, um errettet zu werden?" Ich weiß nichts anderes. Ich habe euch nichts anderes zu lehren.
"Aber", sagte jemand, "ich dachte, es wäre das Tun meiner Pflicht, das mich erretten würde. Zum Beispiel wird von mir verlangt, meinen Zehnten zu zahlen, kirchlich oder städtisch oder sonstwie. Außerdem muss ich während eines beträchtlichen Teils meiner Zeit arbeiten und ich muss hingehen und das Evangelium predigen und Sünder aufrufen, der Wahrheit zu gehorchen. Ich dachte wahrhaftig, dass dies etwas mit meiner Erlösung zu tun hätte." Nun, dies hat etwas mit eurer Erlösung zu tun, aber ich möchte nicht, dass ihr denkt, weil ihr das Evangelium gepredigt habt und wieder zurückgekehrt seid, dass ihr errettet seid.
Können wir nicht verstehen, dass Millionen von Menschen mit all ihren Kräften arbeiten, auch wenn sie nicht den "Mormonismus" hinaustragen. Sie arbeiten so viel und leiden so viel wie wir und danach gehen sie zu Tausenden und Millionen in die Erde hinunter, und dennoch gibt es keine Seele von ihnen, die ewiges Leben gewonnen hat. Nicht eine Seele von ihnen hat für ihre Selbstmarterung Erlösung erlangt; denn viele von ihnen sind gemartert worden.
Nun, was ist der Grund dafür, wenn Leiden die Heiligen der Letzten Tage erhöhen und erretten wird, dass es nicht Millionen erretten und erhöhen wird, die nie etwas über den "Mormonismus" wussten? Wie ich einen Universalistenprediger sagen hörte (die Aussage haute mich um, als ich sie hörte), dass wir, wenn wir einen Plan finden könnten, der einen Menschen erretten würde, einen Plan finden könnten, der alle Menschen erretten würde. Nun, dies ist es, was wir wünschen; denn wenn wir einen Plan finden können, der einen errettet, können wir den Plan finden, der alle errettet hat, die errettet worden sind.
Wenn in uns nicht das Begreifen und die korrekte Ausübung der Wahrheit entwickelt ist, werden wir nicht errettet werden. Unsere Taufe für die Vergebung der Sünden,
 
Seite 217
 
gefolgt vom Auflegen der Hände, und unsere Waschungen und Salbungen werden nichts bewirken, wenn sie nicht von dieser Entwicklung gefolgt werden.
Wenn die Lampe der ewigen Wahrheit in uns nicht angezündet ist, hier nicht eingesetzt ist, hier ihre Stärke nicht empfängt, werden all unsere Bemühungen vergebens sein. Wenn die Erkenntnis und das Licht der ewigen Wahrheit als das Ergebnis unserer Plackerei nicht folgen, werden die Verordnungen, die wir empfangen, und alles, was für uns getan worden ist, uns nicht erretten. Wir mögen Häuser aus Gold bauen, geschmückt mit Glanz und Herrlichkeit, geeignet den Sohn Gottes aufzunehmen; genauso wird es damit auch sein.
Nebukadnezar baute eine herrliche Stadt, aber war der Grundsatz der Erlösung bei ihm oder unter seinem Volk? Gab es da eine errettete Seele von denen, die diese großartige Stadt bauten? Nein, anstatt dass Nebukadnezar in den Himmel ging, ging er auf die Weide, um mit den Rindern zu fressen. Und das ist die Weise, wie es mit euch sein wird, wenn ihr euch nicht auf rechte Weise plagt. Anstatt in den Himmel zu gehen, werdet ihr wie er auf die Weide gehen müssen.
Dies ist eine wahrheitsvolle Illustration. Nebukadnezar hatte das Kommando über millionen Menschen und er baute herrliche Städte und Paläste, und wir gehen nach demselben Prinzip an die Arbeit und bauen Städte, aber wir bauen sie mit gewöhnlichen Materialien. Aus einem Teil machen wir eine Mauer und aus einem anderen Teil machen wir ein Haus. Wir machen Fortschritte hin zur Pracht, wie Nebukadnezar, aber wir können nicht zum Himmel aufschauen und sagen: Hier sind sehr viele Städte, die wir gemacht haben. Aber wir können sagen: Hier sind sehr viele Städte, die wir begonnen haben, aber wir sind viel reicher als der König, weil wir das haben, was uns für die Erlösung weise machen wird.
Dies ist ein Teil meiner Predigt, in dem ich nicht über über Taufe für die Vergebung der Sünden und über das Auflegen der Hände und Prophezeiung usw. gepredigt habe.
Ihr könnt zu Hause über diese Dinge lesen. Folglich ist es für euch nicht nötig, dass ich hierher komme und mich selbst kaputt mache und über sie rede. Ich möchte euch etwas lehren, das ihr nicht lesen könnt. Wenn ich euch in einer Schule hätte, wäre ich euch gegenüber nicht großzügiger. Ihr werdet durch die Wahrheit nicht errettet, bevor ihr sie kennt und ihr gehorcht. Im "Mormonismus" gibt es ein A und ein B. Nun, ihr werdet also das A lernen und das B und so weiter. Erinnert sich jemand von euch daran, wie ihr zu Hause Buchstaben lerntet, die euch eure Mutter lehrte? Sie holte irgendein altes Buch oder ein anderes heraus und sagte: Nun, mein Sohn, welcher ist der erste Buchstabe in diesem Buch? Nun, er konnte ihn nicht nennen. Sie hätte den Jungen genauso über die Sonne befragen können, als ihn darüber zu befragen.
Die Mutter würde sagen: Nun, dies ist ein A. Danach würde der kleine Kerl versuchen, es nachzusprechen. Nach einer Weile würde sie ihn bitten, ihr zu wiederholen, was ein A ist, aber der kleine Kerl ist einfach so dumm wie zuvor. Nun, sie versucht es noch einmal mit ihm und, nachdem sie ihm gesagt hatte, was es ist, sagte er: A. Nun hat er etwas gelernt. Er hat die Gestalt des Buchstaben vor ihm gelernt.
Ich nehme an, dass ich nicht mit einer Kenntnis über meine Buchstaben in die Welt geboren wurde; darum musste ich sie lernen wie alle anderen von euch auch. Nun, ich möchte euch wissen lassen, dass dies der Weg ist, wie wir Erlösung erlangen werden.
Die Offenbarungen sagen uns, dass Intelligenz nicht erschaffen wurde, auch kann sie nicht erschaffen werden. Deshalb müssen wir das begreifen, was existiert. Dies erklärt die Angemessenheit und Wahrheit des Gebets des Herrn. Nun sagt der Herr: "Wenn ihr betet, betet auf folgende Weise: Unser Vater, der du im Himmel bist, geheiligt sei dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht."
Nun, was ist damit? Nun, an erster Stelle nehmen wir an, dass einfach die Verwendung der Worte jemanden erretten würde; denn Väter und Mütter bringen ihren Kindern oft dieses Gebet bei,
 
Seite 218
 
fast schon bevor sie sprechen können, und sie werden es wiederholen, bis sie alt genug sind, um wegzurennen.
Ich möchte, dass ihr erkennt, dass wir hier eines der Wegweiserdes Evangeliums haben. Wir sagen: Unser Vater, der du im Himmel bist. Nun, was deutet diese Sprache an? Nun, sie sagt uns, dass wir einen Vater im Himmel haben und dass wir Seine Kinder sind. Das Nächste sagt uns, dass Er heilig ist: "Dein Königreich komme, dein Wille geschehe, wie er im Himmel geschieht." Wir beten dies, einfach weil wir wollen, dass hier wie dort sein Wille geschieht.
Aber wir haben bisher nur eine Seite des Wegweisersgelesen. Nun, also kommen wir jetzt zur Bitte an den Vater um einen besonderen Gefallen, und jetzt sagen wir ihm: "Vater, vergib uns all unsere Sünden, so wie wir denen vergeben, die gegen uns übertreten." Nun, wollt ihr wissen, wie sehr Er uns vergeben wird? Wenn ihr euren Nächsten verflucht, weil er gegen euch übertreten hat, kniet nieder und bittet euren Vater darum, euch zu verfluchen.
Nun: "Aber", sagt jemand, "Ich wollte nicht gern beten, dass Gott mich verflucht." Ich vermute, dass ihr nicht dachtet, dass das Gebet des Herrn so etwas meinte. Nun, wie ihr wollt, dass Gott mit euch umgeht, so geht mit eurem Nächsten um.
Nun, wir alle hätten es gern, dass der Mensch, gegen den wir übertreten, uns vergibt, und dann nehmen wir an, dass Gott ihm vergeben würde, gerade so wie er uns vergeben hat. Unser Erretter sagte, dass wir Menschen vergeben sollten, wenn sie gegen uns übertreten. Und wieso? Weil das die Art und Weise ist, wie der Herr mit uns verfahren wird. Wir sollten den ersten Grundsatz des Evangeliums nicht vergessen oder vernachlässigen, sondern gleichzeitig zur Vollkommenheit voranschreiten.
Aber habt ihr von euren praktischen Sünden abgelassen? Denn Theorie wird euch nicht zum Guten gereichen. Ihr mögt all die Kenntnis haben, die euch gefällt, aber sie wird euch nicht zum Guten gereichen, bevor sie nicht die Göttlichkeit ihres Charakters festlegt, bevor sie nicht unauslöschlich in euren Geistern verankert ist. Ich möchte, dass ihr dies lernen sollt.
Jemand sagt: "Ist es nicht gut für uns, getauft zu werden?" Ja. Und es ist ebenfalls gut, das Gebet des Herrn zu verwenden, und wenn ihr um Vergebung bittet, sagt euch das gegebene Beispiel genau den Kurs, den ihr gegenüber Gott einschlagen sollt und gegenüber allen, mit denen ihr irgendwie zu tun habt. Es gibt nichts, auf das ihr mehr achten solltet, als dieses. Wenn ihr sagt: "Vater, vergib mir", dann vergewissert euch sofort, dass ihr eurem Bruder vergeben habt, und wenn ihr eurem Bruder nicht vergeben habt, wenn der Kraftausdruck gerade über eure Lippen fallen will, verschließt euren Mund, macht ihn zum Gefangenen.
Vielleicht werdet ihr mich anklagen und sagen: "Nun, wir dachten, Bruder Lyman würde uns etwas Neues erzählen, das uns unterhalten würde." Nun, ich denke, ich habe euch trotzdem gut unterhalten.
Als Jesus Christus hier herunterkam, kam er als ein Charakter, dem man folgen sollte. Er kam im Charakter eines Gottes, nicht als einfacher Junge, sondern um das Evangelium zu predigen. Nun also, was kommt als Nächstes? Sagte er den Leuten, dass sie an die Arbeit gehen und für ein Jahr Brot zurücklegen sollten, oder für zehn Jahre? Oder sagte er ihnen, dass sie um Brot für morgen bitten sollten? Nein, das tat er nicht. Wieso? Weil dies ein Tag ist, über den wir nichts wissen. Angenommen, wir wären acht oder neun Tage lang ohne Brot gewesen und würden ihn um Brot für morgen bitten, was würde Er von uns denken? Nun, gerade das, was ihr über eure Kinder denken würdet, wenn sie euch mit vollen Händen und vollem Mund um Brot bitten würden.
Wenn wir also kein Brot haben, sollten wir für den heutigen Tag um unser tägliches Brot bitten; denn wir wissen nicht, ob wir es morgen benötigen werden oder nicht. Gestern ist vergangen und nur heute lebt der Mensch.
Nun denn, was kommt als Nächstes? "Dein sei die Macht und die Herrlichkeit, für immer und ewig. Amen" Wir sind
 
Seite 219
 
jetzt mit dem Gebet des Herrn durch, aber ich möchte nicht, dass ihr immer so schnell damit fertig seid. Es ist mir egal, ob ihr darin schwach seid. Die meisten von euch lehren eure Kinder diese Form des Gebets, bevor sie es wertschätzen können. Ihr könnt es wertschätzen, aber sie können es nicht. Ihr lehrt sie zu sagen: "Unser Vater, der du im Himmel bist", ohne dass sie irgendeine vernünftige Ahnung haben, wer Er ist oder ob Er irgendjemand oder niemand ist.
Es gibt einige andere Dinge, von denen ich möchte, dass ihr sie in Betracht zieht. Die Verordnung der Taufe wird von sehr vielen missbraucht. Einige von euch lassen sich sehr oft taufen, und wofür werdet ihr getauft? So lange ich sehe, dass ihr zur Vergebung der Sünden getauft werdet, werde ich schließen, dass ihr nicht errettet seid.
Also dann, ihr geht hinunter in die Verordnung der Taufe und es heißt, dass ihr begraben werdet. Werdet ihr lebendig begraben? Natürlich setzt ein Begräbnis voraus, dass jemand tot ist. Es heißt auch, dass wir den alten Menschen der Sünde ablegen sollen, das alte Gewand, das wir getragen haben, und aus diesem Grab sollen wir zu neuem Leben erweckt werden, wie zuvor schon erwähnt. Wir sollen nicht mehr so handeln wie wir einst handelten.
Nun, wir sollen also tot sein, aber wir sollen nicht so sterben, wie im Allgemeinen Menschen sterben; denn kommen sie zurück und bauen Städte und handeln so wie vorher, wenn sie tot sind? Vorher waren Butter und Käse notwendig und diese guten Dinge, um sie am Leben zu erhalten; aber wenn sie sterben, hören diese Kosten auf.
Nun, wie soll es mit uns in Bezug auf unsere frühere Existenz sein? Wir waren damals keine Heiligen. Wir sagten und taten Dinge, die oft falsch waren, weil wir nicht wussten, was richtig ist. Wir sollten der Sünde und Finsternis sterben und das Licht erfahren und darin leben und von ihm geleitet und regiert werden.
Dies ist es, was die Taufe uns lehren sollte. Habt ihr den Wegweiserauf diese Weise gelesen? Dass es uns einfach nur sagt, dass wir der Finsternis und Verderbtheit sterben sollten, damit wir der Unsterblichkeit und dem ewigem Leben leben, wird uns nicht erretten. Wenn ihr den Wegweisernicht so gelesen habt, dann habt ihr es nicht richtig gelesen. Diejenigen, die nicht mit Christus in der Taufe begraben und zu neuem Leben erweckt worden sind und den alten Menschen nicht abgelegt haben, leben ohne das Licht. Es sind diejenigen, die die schwarzen Schatten der Finsternis nie verlassen haben. Sie denken falsch, sie handeln falsch und sie irren sich, weil sie das Licht nicht haben. Sie kennen nicht den Unterschied zwischen dem, was rein ist, und dem, was nicht rein ist.
Vollkommenheit steht nicht auf dem Wegweiser, aber wir können dort über sie lesen, dass dies der Weg ist, der dorthin führt. Aber angenommen, ihr würdet dort stehen bleiben; was würdet ihr zustande bringen? Ihr wärt vollkommen verwirrt, ohne jede Möglichkeit, jemals den richtigen Weg zu finden. Wie töricht wäre es für uns, dort zu verbleiben und zu sagen: Nun, ich kann es nicht zurücklassen, es zeigte mir anfangs den Weg zum Leben, und kann ich es jetzt zurücklassen? Nein, ich werde damit leben und damit sterben.
Gibt es irgendeine solche Sache im "Mormonismus"? Nein. Der "Mormonismus" gibt einem Mann mehr als eine Frau. "Ah", sagen einige halbherzige 'Mormonen', "er spricht darüber, dass ein Mann mehr als eine Frau haben kann. Jetzt wissen wir, dass die ganze Kirche abgefallen ist und Brigham und die Zwölf sich alle irren." Solche armen Schlucker sind an den Wegweisergekommen und sie wollen dort bleiben.
Die Heiligen, die den Geist des Lichts und der Wahrheit haben, würden sich schämen zuzugeben, dass sie zur selben Rasse gehören. Wie Bruder Kimball manchmal sagt: "Solche Personen haben alle die Lippen zugespitzt; es gibt nicht mehr so viele von ihnen wie einst." Der ganze Unterschied zwischen jener Sorte "Mormonen" und uns ist, dass wir den ersten Wegweiserhinter uns gelassen haben und sie nicht.
 
Seite 220
 
Ich möchte, dass ihr erkennt, dass es für alles eine Zeit gibt. Es gibt eine Zeit für euch, getauft zu werden, und es gibt eine Zeit für euch, Dinge der Kindheit abzulegen und Männer und Frauen zu werden. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Wegweiser, die zur Erlösung führt, und der Erlösung selbst. Jemand sagt: "Ich schätze, wir verstehen es ziemlich gut." Ich hoffe es.
Vor einigen Jahren wurde mir eine Schriftstelle gegeben, um darüber zu predigen, aber ich habe noch nicht alles gelernt, aber ich lerne es, so schnell ich kann, und predige es. Dies ist meine Mission. Andere Menschen mögen Missionen anderer Art haben.
Jemand sagt: "Warst du immer ein Apostel?" Nein. "Wurdest du zu einem Apostel ordiniert?" Ja. "Was hat dies für dich getan?" Es verband mich nur mit zwölf Männern. Es gab mir nicht mehr Erkenntnis oder machte mich irgendwie anders.
Ich bin gekommen, um euch das Evangelium zu predigen, und wenn ich gedacht hätte, dass es dafür keine Notwendigkeit gäbe und dass ihr alles darüber versteht, wäre ich zu Hause oder oben bei Bruder Allred geblieben und hätte das Kaminfeuer genossen.
Es ist mein Recht, Leute zu ordinieren, aber ich werde euch nicht ordinieren, sondern ich gebe euch allen eine Mission, dieses Evangelium, das ich euch heute Abend gelehrt habe, euren Nachbarn und euch selbst zu lehren, und prüft selbst, ob ihr die Wahrheit lebt.
Ich werde euch sagen, wie ihr es wissen könnt. Wisst ihr, wie viel ihr im letzten Jahr für die Wahrheit geben wolltet? Jemand sagt: "Ich wollte im letzten Jahr einen Zehnten geben." Würdest du jetzt mehr geben? "Ich weiß es nicht wirklich. Wieso, ich dachte, dass sie mich nur um meinen Zehnten baten und dass das alles wäre, was es wert wäre."
Du denkst du also nicht, dass es jetzt mehr wert wäre als du es im letzten Jahr für wert hieltest. Nun, was wirst du jetzt tun? Willst du jemandem neunzehntel seiner Erlösung abschwindeln? Du gabst einen Zehnten. Wofür? Nun, du dachtest, dass der "Mormonismus" so viel wert sei, du erachtetest ihn deinen Zehnten wert. Nun, was wirst du erhalten? Du wirst einen zehnten Teil erhalten.
Ich kam in dieses Königreich, um mich mit allem zu identifizieren, was ich habe, und mit allem, was ich zu haben erwartete. Du hast einen Zehnten gegeben und du erwartest, einen Dollar zu bekommen, nicht wahr? Nun, gibt es darin irgendeinen guten, gewichtigen Sinn? "Nun", sagt jemand, "was meinst du damit, wenn du das Thema auf diese Weise behandelst?" Nun, ich wollte, dass du daran denkst und dich nicht selbst betrügst, indem du denkst, dass du für das Zahlen des Zehnten eine volle Erlösung bekommen wirst. Wenn du dich selbst und alles, was du hast, der Sache der Wahrheit weihst, wirst du das Ganze verdienen.
Wenn ihr lernen wollt, dass der "Mormonismus" alles wert ist, dass er alles im Leben ist, dass alles in ihm Wahrheit ist, dass er alles ist, was es wert ist zu besitzen, dann werdet ihr begreifen wie ich, dass ihr alles einwerfen müsst, was ihr habt, um ihn zu verdienen.
Ihr könnt nicht mehr für die Wahrheit tun, als sie wert ist. Kommt also hervor und weiht euren Besitz. Jemand sagt: "Was wird es mir bringen, wenn ich es tue?" Sagt ihr nicht, dass der "Mormonismus" aller Dinge wert ist? Ja, aber ihr wollt nur einen Zehnten dafür zahlen. Hier ist euch also die Latte gelegt.
Möge Gott euch und mich mit Seinem Heiligen Geist segnen, damit wir in alle Wahrheit geführt werden mögen und vollkommen diese Erlösung, nach der wir suchen, begreifen und wertschätzen. Das ist mein Gebet im Namen Jesu Christi. Amen.
Facebook Like-Button
 
 
Insgesamt waren schon 48142 Besucher (102683 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden