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SAMMLUNG DER HEILIGEN - FORTWÄHRENDER AUSWANDERUNGSFONDS
 
EINE ANSPRACHE VON PRÄSIDENT ORSON HYDE, GEGEBEN IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 8. OKTKOBER 1854.

Ich bin heute morgen aufgerufen, geliebte Brüder und Schwestern, einige Bemerkungen zu machen und zu euch über die Art und Weise der Sammlung des Volkes Gottes zu sprechen. Um euch an erster Stelle zu zeigen, dass es keine Religion gibt, mit der wir bekannt sind, außer den Heiligen der Letzten Tage, die in ihrer Ausübung und ihrem Wirken die Erfüllung der Vorhersagen der Propheten herbeiführt. All die Buchstaben und Zahlen, die unserem Herrn und Erlöser präsentiert wurden, um Wahrheiten zu veranschaulichen, gewichtige und bedeutende, zeigen, dass in den letzten Tagen eine Sammlung des Volkes stattfinden soll. Sie werden durch die besondere Anziehung gesammelt werden, die zu der Zeit vorherrschen wird, wann sie nicht von sterblichen Körpern niedergebeugt, sondern von dem beschwerlichen Lehm befreit sind. Ihre unsterblichen Geister werden um den Thron Gottes gesammelt sein, um dort in die ewige Herrlichkeit willkommen geheißen zu werden, die für die Rechtschaffenen bereitet ist, oder um das schreckliche Urteil zu Hören: Weichet, ihr Verfluchten, in die äußerste Finsternis, wo es Heulen, Wimmern und Zähneklappern gibt!
Aber, meine Freunde, es muss hier auf der Erde eine Sammlung des Volkes geben. Wenn der Landwirt seine Saat in den Boden sät, beobachtet er sie und pflegt sie mit Sorgfalt. Er wartet nicht darauf, seine Ernte in irgendeinem anderen Gebiet zu ernten, sondern er erntet sie auf dem Boden, wo er seine Saat aussäte, und dort erkennt er
 
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den Nutzen und das Ergebnis seiner Arbeit, nicht in irgendeinem anderen Land, sondern hier.
Der Erlöser sagt: Das Königreich des Himmels ist wie ein Fischernetz, das ins Meer geworfen wird, das jede Art, gut und schlecht, aufnimmt, und nach und nach brachten sie das Netz an die Küste und sammelten die Guten in Gefäße und warfen die Schlechten weg. So wird es in den letzten Tagen sein, am Ende, wann die Sammlungsdispensation eingeführt und das Evangeliumsnetz an die Küste gezogen werden wird, nicht in einem fremden Klima oder auf einem weit entfernten Berg jenseits von Zeit und Raum, sondern an der Küste, die den Rand des Wassers säumt, wie durch dieses Gleichnis bezeugt. Genauso wird auf der Erde die Sammlung des Volkes stattfinden.
Uns wird auch die Art und Weise erzählt, wie sie kommen soll. Sie wird über flinke Tiere, über Dromedare und Kamele kommen, und die Schiffe von Tarshish werden sie heimbringen, und eine Landstraße wird aufgeschüttet werden, damit die Losgekauften des Herrn darauf gehen können. Diese Landstraße ist keine immaterielle, die zu Herrschaftshäusern im Himmel führt, sondern sie ist eine Landstraße, die auf der Erde aufgeschüttet werden muss. Und es mag sein, dass genau die Eisenbahnstrecken, die aufgeschüttet werden, die Mittel sind, durch die diese Operation der Sammlung sehr erleichtert werden wird. Dies mag der Gegenstand gewesen sein, den der Prophet vor Augen hatte, als er sagte: Die Löwenwelpen sind dort nicht entlanggelaufen und das Geierauge hat es nicht gesehen. Zu jener Zeit waren sie nicht aufgeschüttet worden, sondern waren reserviert, um in den letzten Tagen aufgeschüttet zu werden. Der Löwenwelpe war dort niemals entlanggelaufen, aber mit der Zeit könnte es sein, wenn sie aufgeschüttet würden.
Der alte Prophet hatte sein Auge auf die zunehmende Geschwindigkeit der Schiffe, aber unsere Übersetzer ließen ihn sagen, dass schnelle Boten zu den weit entfernten Nationen in Gefährten aus Binsen ausgeschickt werden. Was verstehen wir unter Gefährten aus Binsen? Sehen wir jemals solche Fahrzeuge oder hören wir von solchen reden, außer von der Wiege, die für Moses gemacht wurde, um auf dem Nil zu treiben? Haben wir jemals von Menschen gelesen, von schnellen Botschaftern, die in Fahrzeugen aus Binsen fahren?
Es ist Unsinn; solche Fahrzeuge könnten den Schlägen des Windes und der Wellen nicht standhalten, auch könnten sie nicht sicher durch die Elemente fahren, die, wie es eben so ist, miteinander um Herrschaft wettstreiten, oder als ob die Winde und die Wellen mit gieriger Rache bewaffnet wären, um zu sehen, welches zuerst das kleine Stückchen, das auf der Oberfläche des kochenden Elements ums Überleben kämpft, ergreifen würde. Wer glaubt so etwas? Die Vorstellung ist unlogisch. Aber wenn wir es aus einem anderen Blickwinkel betrachten, ist es nicht so unlogisch und verborgen. Bruder Carn, der anwesend ist, weiß, wie die deutsche Bibel lautet. Ich glaube, sie nennt sie Pfeifenschiffe. Die Binse ist hohl, ähnelt einer Pfeife, und der alte Prophet hatte nichts anderes, um seine Vorstellung darzustellen, als die Binse, obwohl er Schiffe sah, in denen hohle Röhren und Pfeifen in jede Richtung verliefen, und er war außerstande, ihnen den Namen "Dampfschiff" zu geben. Nun, sagt er, werden Botschafter in Pfeifenschiffen ausgesandt, und schaut in die Zeit, wann Dampf als Antriebskraft benutzt werden würde. Wofür ist diese Dampfkraft? Ist sie nur für die Bequemlichkeit der Menschheit? Oder hat Gott diese als wichtiges Mittel geschaffen, um Sein Werk zustandezubringen, um seine Zwecke in den letzten Tagen zu fördern? Die Sache ist ohne Frage der Plan des großen Schöpfers, und nicht nur das, sondern in diesem Zusammenhang gibt es noch eine Sache. Der Erlöser sagt, von seinem Kommen sprechend, dass es wie das Licht des Morgens sein soll oder wie der Blitz, der von einem Ende des Himmels bis zum anderen strahlt, so soll das Kommen des Menschensohnes sein. Was sehen wir, das auf der Erde konstruiert wird, um die Pläne des Himmels auszuführen? Wir sehen das Elektrokabel von einem Land zum anderen verlaufen und es wird schon darüber nachgedacht,
 
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es quer über den Atlantischen Ozean zu verlegen, um alle Nationen in direkte Kommunikation miteinander zu bringen. Sieht dies aus wie der Blitz, der von Osten nach Westen schießt? Eben so soll das Kommen des Menschensohnes sein! Die elektrische Telegraphie bringt es von östlichen Klimazonen zu den westlichen. Sie ist so schnell, dass eine Rede, die in Washington um 12 Uhr gegeben wurde, in St. Louis um halb Zwölf desselben Tages geliefert wird. Elektrizität fliegt mit so viel größerer Geschwindigkeit als die Erde, dass sie eine halbe Stunde vor der Zeit zwischen Waschington und St. Louis ankommt; ebenso wird das Kommen des Menschensohnes sein, oder in anderen Worten: In den letzten Tagen wird Intelligenz mit solch einer Geschwindigkeit fliegen, so schnell wie es am Tag seines Kommens sein wird. Wir kommen zum Schluss, dass wir dieser Zeit sehr nahe sind. Wir geraten halt in ihre Nähe. Nun, sagt er, habt Acht! Wenn ihr seht, wie der Feigenbaum und alle Bäume Knospen bekommen und ihre Blätter sprießen lassen, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist, und wenn ihr zu sehen beginnt, wie diese Dinge eintreten, erhebt eure Häupter und frohlockt, denn eure Erlösung ist nahe.
Vielleicht habe ich in meiner Ansprache am falschen Ende angefangen, aber wenn, dann werde ich ans andere Ende gelangen, bevor ich fertig bin, so dass ihr alle Teile von ihr haben werdet, wenn der Herr mir durch eure Gebete Stärke geben wird. Ihr werdet die Summe und den Kern dessen haben, wozu ich aufgefordert war, euch bekannt zu machen; aber ich muss meinen eigenen Weg haben, es zu erzählen.
Die Sammlung der Heiligen muss stattfinden. "Aber", sagt jemand, "wir glauben nicht, dass die Sammlung des Volkes in den letzten Tagen buchstäblich stattfinden wird. Wir glauben nicht, dass Engel uns noch mehr darbringen." Die altmodische Religion lautet: "Wir haben alles, was dem Himmel uns zu geben gefiel, und das kann an Hand der guten alten Bibel bewiesen werden. Lasst die Engel in Herrlichkeit verbleiben und wir werden auf unseren Farmen bleiben und von einem Jahr zum anderen in die Kirche gehen und immer wieder derselben Routine folgen, bis wir in unsere Gräber gehen, und das ist das Ende unseres Dienstes im Fleisch." Seht ihr nicht, dass die gesamte christliche Welt, die Heiligen der Letzten Tage und einige andere ausgenommen, die an diese Dinge glauben, den Dienst von Engeln leugnet?
Es gibt viele in den letzten Tagen, die an Geisterklopfen glauben und an solche Art von Engeln, die keinen Mund zum Sprechen haben. Die Engel, die die Diener Gottes besuchten, hatten Münder und sie sprachen! Angenommen ihr müsstet mir eine Frage stellen und ich hätte Intelligenz und einen Mund, um mich mitzuteilen, aber anstatt mit euch zu sprechen, lasse ich den Tisch hüpfen oder schieße über die Stühle und Schreibpults usw. Was würdet ihr darüber wissen? Ihr würdet wissen, dass der Teufel zu bezahlen ist, ihr würdet wissen, dass es eine totale Abwesenheit von guten Gefühlen und Intelligenz gibt. Der Mensch wurde im Ebenbild Gottes geschaffen und die heiligen Engel, die Seinen Thron umgeben, die flammenden Boten, die Seinen Willen dem Menschen überbringen, sind in Seinem Ebenbild und Ihm ähnlich. Sogar die Diener Gottes in den Tagen vor alters begannen, als sie einen jener celestialen Geister sahen, sich niederzubeugen und ihn anzubeten, als wäre er der Gott, der Himmel und Erde erschuf; aber ihnen wurde geboten, Gott anzubeten. Da war er, im Abbild seines Schöpfers dastehend, und der Prophet verwechselte ihn mit dem Herrn. Diese Engel sind in der Gestalt und nach dem Abbild Gottes und die Menschen sind ebenfalls nach Seinem Abbild. Ich glaube, wenn Gott mir eine Botschaft gäbe, um sie dem Volk zu überbringen, und ich sie nicht auf die rechtmäßige Weise überbringen würde, dass Er meinen Mund verschließen würde, weil ich sie nicht auf die Weise überbringen würde, wie er sie mir gab. Geisterklopfer, nichtswürdige!
"Was ist los?" "Etwas Schreckliches ist passiert." "Was ist es?" "Wir können dir nichts darüber sagen,
 
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nur dass es ein wundersames Getue gibt, eine wundersame Sache ist im Lande Ham geschehen." Ich sage euch, dass diejenigen, die die Wahrheit verwerfen, die ihnen durch die Diener Gottes gebracht wurde, die in Klarheit zu ihnen sprechen, mit murmelnden Geistern vertraut werden, die nichts Gutes für sie wissen; denn "aus diesem Grund wird Gott ihnen große Täuschung schicken, damit sie eine Lüge glauben würden, damit die allesamt verdammt werden mögen, die nicht an die Wahrheit glauben, sondern Freude an Unrechtschaffenheit hatten". Wenn Leute die Wahrheit verwerfen, werden sie zum Spielzeug trügerischer Geister und werden von ihnen hin und her gestoßen wie eine Blase auf der Welle. Wahre Boten Gottes kommen nicht auf diese Weise; aber die Welt sagt: "Engel kamen in alten Zeiten, aber sie kommen jetzt nicht mehr auf die Erde. Sie sind in den Himmel gegangen und es gibt hier für sie nichts mehr zu tun." Ich kann zum Diener eines Königs sprechen, wenn ich nicht mit dem König selbst sprechen kann. Ich könnte mich den niedrigeren Ordnungen seiner Untertanen nähern, wenn ich mich dem höheren Kreis nicht nähern könnte. Wenn Menschen den Dienst von Engeln ablehnen und weder an ihre Existenz glauben noch ihre Worte achten wollen, dann weiß ich nicht, wie sie jemals Zugang zum König bekommen wollen. Wenn sie nicht seine Diener anerkennen, so weiß ich nicht, wie sie es schaffen wollen, mit dem König selbst zu sprechen.
Haben Engel irgendetwas damit zu tun, was sich in den letzten Tagen ereignen wird? Er lässt Seine Engel den Geistern dienen und sie werden ausgesandt, denen zu dienen, die Erben der Erlösung sein werden. Der Herr ist überall durch Seine Engel gegenwärtig, so wie jeder andere Regent, Monarch oder König, der überall in Seinen Herrschaftsbereichen Diener hat, und Gottes Diener sind überall. Er hat Diener, die auf der Erde in Fleisch gekleidet sind, und sie gehen in jede Richtung durch das Land, und Gott ist überall bei ihnen gegenwärtig und Er weiß alle Dinge. Wie? Wenn Seine Engel und Diener Ihm davon erzählen, wie bei jedem anderen Herrscher. Ich bin bei einigen der Gebetskreise und Versammlungen in der sektiererischen Welt gewesen und hörte ihre frommen Geistlichen sagen: "Komm, Sünder, beuge dich dem Joch Christi; siehe den wachenden Engel, der wartend dasteht als der verehrte Agent, der die Nachricht in den Himmel bringt, dass eine weitere Seele bekehrt ist." Wenn Gott es schon weiß, wofür sind Engel nütze, dass sie die Nachricht überbringen? Gott weiß alles durch seine Agenten oder Diener, und das ist der Weg. Er ist überall gegenwärtig. Aber solltet ihr Ihn in eigener Personsehen, würdet ihr eine Person, wie ihr selbst seid, sehen. Wie war es mit Stephanus? War Gott überall hin in alle vier Winde verstreut? Wenn Er sich in Teilchen befände, die kleiner sind als jede mathematische Berechnung definieren könnte, könntet ihr Ihn nicht sehen. Aber Stephanus "voll des Heiligen Geistes, schaute unerschütterlich in den Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und sagte: Seht! Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen." Wenn Gott ohne Körper, Glieder und Leidenschaften wäre, wie konnte dann Stephanus wissen, ob Er zur Rechten oder zur Linken oder auf beiden Seiten steht?
Aber wir werden dies gegenwärtig beiseite lassen. Engel werden in dem Werk der letzten Tage eine Rolle spielen. Was werden sie zu tun haben? Der Erlöser sagt: "Das Himmelreich ist wie ein Mann, der gute Saat in sein Fels sät, aber während der Mann schlief, kam sein Feind und säte Wicken zwischen den Weizen und ging fort." Er ließ sie zusammen wachsen bis zur Zeit der Ernte, dann wird Er "zu den Ernte arbeitern sagen: Sammelt erst die Wicken und bindet sie in Bündeln und verbrennt sie; aber sammelt den Weizen in meine Scheune." Das Feld ist die Welt. Wer sind die Erntearbeiter? Die Engel
 
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sind die Erntearbeiter, und dennoch, sagt ihr, kommen Engel nicht mehr auf die Erde. Dies stimmt nicht; denn die Erntearbeiter sind die Engel, der gute Same sind die Kinder des Königreiches, und die Wicken sind die Kinder des Bösen und der Feind, der sie säte, ist der Teufel. An anderer Stelle heißt es: "Und er wird seine Engel mit einem großen Schall der Posaune aussenden und sie werden seine Auserwählten aus den vier Himmelsrichtungen sammeln, von einem Ende des Himmels bis zum anderen." Und dennoch sagt die gegenwärtige christliche Welt, dass Engel nichts mehr zu haben. Natürlich halten sie dann auf nichts Derartiges Ausschau. Ihr Glaube umfasst nicht die Aussagen des Erlösers und Seiner Apostel, die sich mit der Endzeit befassen, und ohne Glaube ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Folglich können sie an den Segnungen der sammelnden Dispensation der letzten Tage nicht Teil haben; ihr Glaube schließt sie aus.
Es heißt, dass Gott denen hilft, die sich selbst helfen. Ich habe euch gezeigt, was für Seine Auserwählten in den letzten Tagen getan werden wird; aber wird Er es für diejenigen tun, die nichts selbst tun wollen? Ich sage: Nein. Gott hilft denen, die sich selbst helfen. Ich erinnere mich, dass ich, als ich in Potawatomie war, entschlossen war, Gemüse anzubauen, wenn ich es könnte. Ich begann und pflügte das Land und ging in den Wald, als es im Sommer heiß genug war, um fast (unsolder a skellet), und ich schleppte meine Stangen heraus und zäunte mein Land ein und säte es ein. Als Schnee kam, gab es ein Vlies aus Weizen auf dem Land, wie Wolle auf einem Schafsrücken. Präsident Young sah das und er sagte, dass es ihm gefiel, und er sagte: "Ich weiß, dass Gott denen hilft, die sich selbst helfen." Wir können uns hinsetzen und uns einreden, dass es Gottes Wille ist, dass wir nichts für uns selbst tun, und wir können betteln gehen; aber wenn wir uns selbst helfen und die Arbeit der Natur übergeben, etwas hervorzubringen, werden wir im Überfluss haben und Gott wird treu darin sein, unsere Arbeit zu segnen.
Wir halten danach Ausschau, dass diese Dinge sich in den letzten Tage ereignen, die Sammlung der Heiligen zustandezubringen in Vorbereitung auf das Kommen des Menschensohnes. Wir können sehen, wie die Stromkabel die Erde überspannen und wie Schiffe gebaut werden, um rasch die Botschafter der Erlösung voranzubringen und die Heiligen unter der nachsichtigen Hand unseres himmlischen Vaters heimzubringen. Was verlangt Er von uns? Er sagt: "Ich übertrage euch, meine Diener, die Schlüssel des Himmelreichs, die Vollmacht des Priestertums, Licht, Intelligenz und Erkenntnis, um euch mit all diesen Dingen vertraut zu machen. Nun möchte ich sehen, ob ihr eine helfende Hand ausstrecken werdet, den Willen eures Meisters kennend und Seinen gesamten Plan der Operation verstehend, und gemäß der Fähigkeit, die ich euch gegeben habe, arbeitet. Ich werde euch auf die Probe stellen." Was ist zu tun? "Geht hinaus und predigt das Evangelium unter den Nationen, und tauft sie in meinem Namen zur Vergebung der Sünden, und konfirmiert sie durch Auflegen der Hände für die Gabe des Heiligen Geistes und lehrt sie, sich zu sammeln, denn dies ist die Sammlungsdispensation, und wenn sie keine Mittel haben, sich zu sammeln, ist es eure Sache, Mittel aufzubringen, um sie zu holen." "Nun", sagt der Allmächtige, "ich möchte euch testen und prüfen und sehen, ob ihr in kleinen Dingen handelt, so dass ihr euch als würdig erweist, mit Mitteln gesegnet zu werden, die ich bereiten werde und die ich verordnet habe. Ich möchte sehen, ob ihr würdig seid." Was haben wir hier für den Zweck getan, dieses wünschenswerte Ziel zur Wirkung zu bringen? Wir haben begonnen, das Volk zu sammeln, und wir haben auch begonnen, einen Fonds einzurichten, durch den die armen Heiligen gesammelt werden sollen. Und dies basiert auf Grundsätzen, die für uns in den Tagen unserer Kindheit anwendbar sind; aber wir nehmen an, wenn der Allmächtige beginnt, seine eigene Hand auszustrecken,
 
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um Sein Werk zustandezubringen und die Operationen seiner Diener auf diesem kleinen Niveau zu unterstützen, wovon wir wissen werden, dass es klein ist, wenn wir die mächtige Maschine Gottes wirken sehen, denn als wir Kinder waren, redeten wir wie Kinder und verstanden wie Kinder und dachten wie Kinder, aber wenn wir Männer werden, werden wir kindische Dinge ablegen. Jetzt haben wir es mit kleinen Dingen zu tun, damit wir von einem Punkt zum nächsten Fortschritte machen können. Was sind die kleinen Dinge? Hier ist zum Beispiel ein Fortwährender Auswanderungsfonds für den Zweck, die Heiligen Gottes zu sammeln. Wie wird dieser Fonds getragen. Er wird von freiwilligen Beiträgen eines jeden getragen, der in der Lage ist zu helfen und der ein Herz und einen Geist hat, sich im Werk Gottes in den letzten Tagen zu engagieren. Er wird durch die hartverdienten Erträge der Brüder und Schwestern getragen. Es sind die kleinen Scherflein und die großen Scherflein, kleine und große Summen, die alle in einen Geldbeutel geworfen werden.
Nun geht und nehmt dies, ihr schnellen Boten, ihr getreuen Agenten in Fahrzeugen aus Binsen, in Pfeifenschiffen oder, in anderen Worten, in Dampfschiffen und seid für die Armen, Elenden und Unterdrückten und Sanftmütigen auf der Erde Boten froher Kunde. Es ist eine Ehre, ein Bote zu sein, ihnen die Mittel zu überbringen, die sie aus der Armut, aus dem Elend und der Unterdrückung holen. Er sagt zu ihnen: "Ich bin gekommen, euch zur Familie Gottes zu bringen, euch aus dem Land eurer Unterdrückung und Armut zu retten und euch in eine Lage zu versetzen, in der ihr zeitlich und geistig gesegnet sein könnt." Ist nicht derjenige, der diese Kunde überbringt, gesegnet? "Wie schön sind auf den Bergen die Füße dessen, der gute Nachricht bringt, der Frieden bekanntgibt, der gute Nachricht vom Guten bringt, der Erlösung bekanntgibt, der zu Zion sagt: Dein Gott regiert." Dieser Bote geht hin und holt sie durch Mittel an diesen Ort, die in seine Hände gegeben sind.
Nun kenne ich einige, die denken, wenn sie hierher geholt worden sind, dass sie ihren gewünschten Hafen erreicht haben. Sie sagen: "'Nun bin ich sicher, in einem Hafen des Friedens; ich befinde mich unter dem Volk Gottes und das ist alles, was mich interessiert. Nun werde ich mich so glücklich wie möglich machen und ich werde meine Mitmenschen vergessen, die ich in Knechtschaft zurückgelassen habe. Ich werde nicht an diejenigen denken, die unter dem bitteren Joch unterdrückt werden. Ich bin frei, sollen sie sich um sich selbst kümmern." Das ist das Gefühl, das die Brust vieler durchdringt, nachdem sie durch Mittel hierher geholt worden sind, die von anderen als ihren eigenen Händen erzeugt worden sind, und sie sagen: "Wenn wir es schaffen können, einen Weg zu finden, die Bezahlung dieser Schulden aufzuschieben, die wir der Einrichtung schulden, die uns hierher geholt hat, bis wir die Behaglichkeiten des Lebens um uns herum sammeln können; dann werden wir vielleicht unsere Verpflichtung bezahlen." Aber lasst mich hier anmerken: Wenn es in der Macht steht, eine Schuld zu bezahlen oder einen gute Tat zu tun, und je länger wir es aufschieben, umso größer wird die Beeinträchtung der Verdienste dieser Tat sein; jetzt ist die Zeit, jetzt ist der Tag der Erlösung, wenn der Hungrige, der Arme, der Elende und Unterdrückte um Erlösung ruft. Während die Macht, sie zu erlösen, in unseren Händen liegt, und wir sie ihnen nicht ausstrecken, wie können wir erwarten, dass Gott unsere Gebete erhört, Sein großes Werk für die endgültige Erlösung des verstreuten Überrests Seines Volkes voranzutreiben. Und lasst mich hier sagen: Ich bezweifle sehr, das Gott die Gebete eines Menschen erhört, der eine gerechte Schuld schuldet und Mittel hat, sie zu bezahlen, aber sich weigert, es zu tun, oder seinem Mitmenschen eine Segnung zurückhält, während es in seiner Macht steht, sie zu ermöglichen. Was ist sein Gebet? "Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern", oder in anderen Worten: "Tue uns, wie wir anderen tun." Wenn wir Wohltätigkeiten für andere zurückhalten, die ihnen zustehen, wie kann Gott auf uns Segnungen übertragen, die uns nicht zustehen, sondern die Handlungen Seiner Gnade und Freundlichkeit sind? Wenn wir an dem Nutzen aus irgendeinem wohltätigen Vermächtnis Anteil hatten,
 
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besonders wenn wir einen Teil davon in unserer Hand behalten, der anderen nützen sollte, wie können wir von Gott oder irgendeinem anderen Menschenfreund erwarten, dass er uns Segnungen gibt?
Was ist die Pflicht der Heiligen, die durch die Hilfe und die Wohltätigkeit des Fortwährenden Auswanderungsfonds hierher gekommen sind? Es ist ihre Pflicht, die Schuld, die sie schulden, sofort zurückzuzahlen. "Aber", sagt jemand, "wir können nicht bezahlen, wir haben keine Mittel." In Ordnung, wir wollen euch nicht unterdrücken; aber ihr könnt euren Schuldschein geben und eure Verpflichtung bei dem Agenten oder solchen Autoritäten des betreffenden Fonds eintragen lassen, damit sie einen Beleg haben, um damit zu arbeiten, oder damit sie zumindest sagen können, wo sich die Fonds befinden, in wessen Händen sie hinterlegt sind; aber geht nicht nach Osten, nach Westen, nach Norden und nach Süden aus der Stadt, ohne die Sache in irgendeiner Form aufzeichnen zu lassen. Und wenn Gott die Mittel durch eure Beharrlichkeit und Sparsamkeit in eure Hände gibt, zahlt sie ein und tilgt die Schuld, und diese Mittel werden wieder hinausgeschickt, um wieder jemanden zu befreien. Und dieselben Mittel, die euch holten, können vielleicht eintausend Personen holen, wenn sie getreu und aktiv darin sind, sie dem Kanal der Nützlichkeit zurückzuführen. Ich nehme zum Beispiel einen halben Dollar und er ist die Schuld, die ich schulde. Ich bezahle ihn und jener Mann schuldet ihn einem anderen und mit der Zeit wurde er herumgereicht und hat einhundert Schulden bezahlt und Hunderte Notleidende befreit; während ich ihn, wenn ich ihn in meiner Tasche behalte, daran hindere, zu zirkulieren und so viel Gutes zu tun. Bekomme ich Glaubwürdigkeit, wenn ich so handle? Ich habe die Genugtuung, sagen zu können, dass ich nicht ohne Geld bin, während ich gleichzeitig die Ungnade vor Gott und jedem intelligenten Wesen habe, was meine eigene Schuld ist.
Nun, dieses Geld ist also dafür gebilligt worden, die Heiligen hierher zu bringen; lasst es mit aller Geschwindigkeit zurück in den Fonds fließen; es soll eine Gewissenssache sein. Wenn ihr euren Nächsten von einem Turm hängen sehen würdet und er hing an einem spröden Seil und er könnte durch ein wenig Zappeln das Seil zerreißen und in Stücke zerschmettert werden, würdet ihr, ganz gleich, womit ihr gerade beschäftigt wärt, es liegen lassen und hinrennen, um ihn zu retten und euer Äußerstes versuchen, den Mann zu retten, der bereit ist, in diesen Strudel zu stürzen, in einen Abgrund unter seinen Füßen. Schaut also auf eure Brüder, die in einer ähnlichen Lage sind, und vielleicht, wenn sie strampeln, um sich am Leben zu halten, würden sie für immer in das Elend stürzen. Dies ist eine Schuld, eine heilige Verpflichtung, die ihr schuldet, nicht nur den Autoritäten dieser Kirche und des Königreichs gegenüber, sondern ihr schuldet es euren Brüdern, deren Schreie und Gebete zu Gott aufsteigen. Und wenn ihr das zurückhaltet, was ihnen gehört, das, dessen sie sich erfreuen sollten, werden ihre Gebete auf eure Häupter zurückprallen, nicht in Form von Segnungen, sondern von Flüchen.
Wir alle sagen hier, dass wir gesegnet sind. Wir sagen, dass unsere Arbeit und der Boden gesegnet worden sind. Ich bin mir dessen sicher. Können wir unsere Erlösung ausarbeiten? Können wir Gott, den Engeln und den Brüdern bezeugen, dass wir gewillt sind, unsere Hände auszustrecken und dazu beizutragen, dass die Gesamtsumme des Fortwährenden Auswanderungsfonds anschwillt, gemäß der Fähigkeit, die Gott uns gegeben hat? Sind wir gewillt, unsere Hand auszustrecken und beim vorwärtsrollen dieses Werkes zu helfen, indem wir die Leute aus dem Elend und dem Mangel einsammeln? Was werden wir erhalten, wenn wir dies tun? Wir werden Zahlen bekommen, die zu uns als ihre Freunde und Wohltäter aufschauen und uns als ihre Retter begrüßen. Man sagt, dass "Erlöser zum Berg Zion hinaufkommen werden, um den Berg Esaus zu richten; und das Königreich wird dem Herrn gehören." Einige Menschen denken, dass die Art, wie sie Erlöser werden, die ist, so viele Frauen wie möglich zu bekommen und sie zu erretten. Nun, sie könnten darauf ausrutschen, wenn dies ihre Sichtweise ist, und ihre Gefühle reichen nicht weiter. Ich werde euch sagen, was ein Erretter ist. Wenn ich eine Familie sehe, die aus Mangel an Brot hungert und an Wassermangel verdurstet und bewusstlos wird, und wenn jemand ihnen Brot und Wasser gibt, dann hat er sie errettet. Das ist
 
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die Art von Erretter für die ich am meisten geben würde; unter gewissen Umständen, in die ich versetzt gewesen bin, würde ich jenen Erretter mehr als Gold schätzen. Wenn ich in Gefahr wäre, in einen Abgrund oder von einem Gebäude zu fallen, wie ich vorhin erzählt habe, und keine Mittel hätte, mir selbst zu helfen, wenn irgendein freundlicher Freund vorbeikommen und seine Hand ausstrecken und helfen würde, mich zu retten, so ist er mein Erretter. Wenn mich also ein Mann von einem bitteren Joch der Unterdrückung rettet, unter dem ich ermatten und sterben müsste, so ist er mein Erretter. Erretter werden auf den Berg Zion kommen und sie werden den Berg Esaus richten. Dies ist die Art von Errettern, die die Gottlosen richten und ihnen ihren Lohn geben werden. "Was! Ihr werdet die Gottlosen richten?" Ja, den Berg Esaus richten. Ihr wisst, dass der Herr gesagt hat: "Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst." Wo ist der Berg Esaus? Es ist die Welt im Allgemeinen, die Bosheit, die Gott hasst. Erretter werden also auf den Berg Zion kommen und den Berg Esaus richten. Und Paulus sagt: Wisst ihr nicht, Brüder, dass die Heiligen die Welt richten werden?
Wir werden unser Geld aushändigen, denn das ist in den Augen dieser Welt allmächtig. Gott hat diese Mittel in unsere Hände gegeben, und es obliegt uns, es für diesen guten Zweck gemäß unserer Fähigkeit zur Verfügung zu stellen, und so werden wir zu Errettern, um die Unterdrückten aus jedem Land zu retten, und wenn wir bis ans Äußerste unserer Kräfte gegangen sind und alles uns Mögliche getan haben, wird es dann noch mehr wirkungsvolle Operationen geben, um die Absichten Gottes zu erwirken? Ja, Er wird sagen: "Nun, meine Diener, ihr habt alles getan, was ihr tun könnt; ich werde meinen eigenen Arm ausstrecken!" Sagt jemand: "Ich wünschte wirklich, ich wüsste, wie bald es sein wird, dass die Engel vom Himmel geschickt werden, um die Auserwählten in der Endzeit zu sammeln?" Ich kann euch sagen, wie bald dies sein wird.
Habt ihr das Wort des Herrn zu diesem Thema?" Ich behaupte nicht, dass ich es habe, aber wenn ich es euch sage, werdet ihr sagen, dass es wahr ist, und wenn es wahr ist, ist es ebenso gut wie das Wort des Herrn und wie jede andere Offenbarung, die schon gegeben wurde. Wann wird es sein, dass die Engel gesandt werden, um den Überrest einzusammeln? Es wird genauso zu der Zeit sein, wann die Heiligen alles in ihrer Macht stehende getan haben und nicht mehr tun können und im Dienst für ihren Gott erschöpft sind. Dann wird der Herr die Heere des Himmels schicken, um ihnen zu helfen. Er hat von Anfang an ein Heer unter Seiner Ausbildung gehabt, und wenn Er das Kommando gibt, werden sie den Überrest der Heiligen aus den vier Himmelsrichtungen einsammeln, und nicht nur das, sondern sie werden die Gräber öffnen und die Heiligen von den Toten erwecken. Ein Engel zeigte zur Zeit, als der Erretter aus dem Grab aufstieg, ein kleines Beispiel davon. Er rollte den Stein von der Tür der Grabstätte und die Wächter fielen um wie tote Männer und der Sohn Gottes erhob sich. Da haben wir das Werk eines Engels, von einem, der für diesen Zweck reserviert war, und es gibt Geleitzüge von Engeln, die für dieses Werk geschult und ausgebildet sind, und sie können eine Grabstätte viel schneller öffnen als ein Ire mit einem Spaten. In der Gegenwart eines dieser Engel bebt die Erde und wirft ihre Toten heraus. Die Engel werden dies tun, aber nicht bevor wir unser Bestes getan haben. Ich habe oft zu meinem Sohn gesagt: "Nimm diese Tasche und trage sie an einen bestimmten Platz." Ich kann nicht, Vater." "Nun, nimm sie und versuche es." Er nimmt sie und für ihn ist sie ziemlich schwer anzuheben, und er beginnt zu arbeiten und hebt sie mit all seiner Kraft. In dem Augenblick, als er es zu versuchen beginnt, hilft die Hand des Vaters ihm, die Last zu balancieren. Genauso ist es in diesem Werk. "Nun", sagt der Herr, "Ich habe dich geprüft und du hast getan, was ich dir gesagt habe, und meine Hand ist immer bereit, dir zu helfen. Wenn ich hungrig wäre, würde ich dich nicht um etwas zu essen bitten; wenn ich nackt wäre, würde ich dich nicht um Kleidung bitten." Ich weiß nicht, wie viele Geister der Verdammten bei der Arbeit sind und weiße Gewänder für die Gerechten und Reinen machen;
 
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ich weiß nicht, wie sehr sie spinnen und wie viele weiße Gewänder sie für die Heiligen und die Erlösten machen; aber sie müssen all ihre Schulden im Gefängnis abarbeiten. Und wenn Gott hungrig oder nackt ist, wird Er nicht euch rufen; denn Er hat Millionen von Quellen in einem anderen Viertel. Er kann ohne unsere Arbeit auskommen, aber Er gibt uns das Vorrecht, es zu tun, wenn wir wollen, und wenn wir wollen, wird Er uns segnen, und wenn wir nicht wollen, kümmert es Ihn nicht.
Es gibt einige Menschen in diesem Königreich, die die Vorstellung haben, dass es ohne sie nicht laufen kann: "Ich muss dort sein, ich bin so sehr einflussreich und wichtig, so dass, wenn ich zufällig meinen Willen bis zu welchem Grad auch immer in Opposition bringen würde, die Räder auf ihrem Vorwärtskurs still stehen würden." "Aber", sagt der Herr, "wenn du mir nicht dienen willst, gehe deinen eigenen Weg; ich habe reichlich unter meinem Kommando, und wenn du aus dem Weg bist, werde ich dich sehen lassen, dass mein Königreich ohne dich schneller rollen wird als mit dir. Dennoch, wenn du es wünscht, in der Menge meiner Diener eine Rolle dabei zu spielen, es vorwärtszurollen, werde ich dich zu einem ehrenvollen Werkzeug dabei machen."
Ich denke, ich habe darüber so lange gesprochen, wie es nötig ist. Bruder Kimball wünschte, dass ich über dieses Thema spreche. Bruder Brigham wird bald hier sein und wahrscheinlich gibt es andere Angelegenheiten, denen man sich zuzuwenden hat. Ich könnte fortfahren, zu euch zu sprechen, aber ich erachte es als unnötig. Ich glaube, ich habe den Auftrag, der mir erteilt wurde, erfüllt, die Notwendigkeit aufzuzeigen, unsere eigenen Hände auszustrecken, um den Weg für die Vorführung der großen Macht des Allmächtigen beim Zuwegebringen Seiner Zwecke auf Erden zu pflastern. Ich möchte ein Wort oder zwei mehr sagen, in der Art und Weise, die Ehre auf die Sache der Heiligen der Letzten Tage, auf den "Mormonsimus", wie er genannt wird, widerspiegelt. Sie mögen ihre Spottgedichte in den Zeitungen veröffentlichen und von unserer Bosheit und Verderbtheit erzählen, aber wenn wir nur so leben, dass Ehre auf die Sache Gottes reflektiert wird, spielt es kaum eine Rolle, was unsere Feinde sagen.
In einem Briefwechsel zwischen einem Redakteur und mir zitiert er aus dem 17. Kapitel Jeremias, wo es heißt: "Verflucht sei der Mann, der sich auf den Menschen verlässt und das Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz sich vom Herrn entfernt. Denn er wird wie der Birkhahn in der Wüste sein und wird nicht sehen, wann das Gute kommt; sondern er wird die ausgedörrten Plätze in der Wildnis bewohnen, in einem Salzland, das nicht bewohnt ist." "Nun", sagt er, "wie genau hat sich dies in den Jüngern Joe Smiths erfüllt, die in das Utah-Territorium gegangen sind. Dort sind sie nun in einem salzigen und mageren Land und sie wissen nicht, wann Gutes kommt." In meinem Antwortbrief habe ich ihm gesagt, dass er sich irrt; denn wir haben hier nicht mehr Salz, als es nötig ist; aber das Zitat ließ mich an Long Island denken; denn die ersten Siedler waren von Salz umgeben, und es muss sich auf Long Island beziehen, und wenn es nicht darauf zutrifft, dann könnte es vielleicht auf die frühen Besiedler von Syracuse zutreffen; alles befindet sich in jenem Land.
Aber um den Spieß umzudrehen: Wo wird der Wohnsitz der Rechtschaffenen sein? Der alte Prophet sagt: "Er, der rechtschaffen wandelt und aufrichtig redet, er, der den Gewinn der Unterdrückung verschmäht, dem seine Hände vom Halten des Bestechungsgeldes erzittern, der seine Ohren vor dem Hören des Blutes verstopft und seine Augen davor schließt, das Üble zu sehen, er soll in der Höhe wohnen. Sein Ort der Verteidigung sollen die Festungen der Felsen sein. Brot soll ihm gegeben werden, sein Wasser soll ihm sicher sein." Wo ist das Volk, das mehr Felsen hat als wir? Haben wir Brot und reichlich davon? Ja! Wir haben gute Weizenernten gehabt, seit der Grillen- und Grashüpferkrieg vorüber war, und unser Wasser ist sicher, denn es fließt mitten im Sommer jede Straße hinunter,
 
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und es ist auch kein Salzwasser, sondern es ist frisch und gut. Wie gut lassen sich doch diese Aussagen der Propheten auf die Heiligen der Letzten Tage im Salt-Lake-Tal anwenden. Ihr Wohnsitz ist die "Festung der Felsen" und sie bitten die Welt um nichts, sondern sie sind Gott untertan, der dieses Becken erlöst und genug Salz hineingegeben hat, um uns zu retten. Der Boden ist nicht trocken und mager, denn wir können es regnen lassen, wann es uns gefällt, und in Long Island können sie es nicht. Die Bibel sagt: "Habt Salz in euch". Wir haben es hier, und wenn ein Schurke hier vorbeikommt, der dessen würdig ist, können wir ihn ebenfalls in Salt Lake einsalzen. [Gelächter]
Es gibt noch etwas, das ich sagen möchte. Wir sollten vor Gott und voreinander so leben, dass wir Ehre auf die Sache reflektieren, mit der wir verheiratet sind, und Satan niemals einen Vorteil darüber gewinnen lassen, sondern lasst uns wie der amerikanische Soldat unsere Farben nicht entfaltet haben und in der Stunde der Schlacht nicht frei flattern; und lasst uns allezeit aufrecht sein mit der Sorge für jeden in den Augen. Wenn ihr eine Kerze anzündet und sie auf einen Tisch stellt, kann sie jeder im Haus sehen. So lasst eure guten Werke vor den Menschen auf der Erde und den Engeln im Himmel leuchten.
Ich sprach am Freitagabend über einige Dinge, über die ich nur die Hauptgedanken, die ich vortrug, sagen möchte, die in Bezug auf gewisse Handlungen hier in meinem Herzen unveränderbar sind. Es ist mir egal, ob es Heiden oder "Mormonen" sind, die das Land beschmutzen, in dem wir wohnen. Das Gericht beginnt am Haus Gottes und der "Mormone" wird der erste sein, der die Züchtigung des Allmächtigen spüren wird, weil wir nach besseren Dingen von ihm suchten. Er hat Licht und Erkenntnis und weiß es besser, als solcher Taten schuldig zu werden. Wenn wir immer an Gott denken und Ihm gegenüber, uns selbst und unseren Nächsten gegenüber Redlichkeit auftrecht erhalten, können die Untugendhaften und Bösen den Zugriff auf unsere Gemeinschaft nicht finden. Wenn das Tor der Zitadelle der Tugend unserem Feind niemals geöffnet wird, mag er sich vergeblich bemühen. Er kann keinen Zugriff finden, es sei denn dass der Weg freiwillig geöffnet und er eingeladen und ermutigt wird. Jeder Mann und jede Frau soll auf der Hut sein und sich selbst in eine solche Lage bringen, dass Fremde und falsche "Mormonen" euch weder eure Tugend noch euer Geldes oder Hab und Gut rauben können, so dass sie keinen Schaden verursachen können, der auf den guten Namen der Heiligen einen Schandfleck bringen wird, oder es wird sie selbst für immer verdammen. Ich sage also, lasst die Standarte unserer Redlichkeit und Tugend aufgerichtet sein und lasst sie niemals nach rechts oder links geneigt sein.
Ich habe keinen Segen für diejenigen, die diese Dinge tun werden, ja, wie ich gesagt habe, ob sie nun Juden oder Nichtjuden sind, in Knechtschaft oder frei; aber die Männer und Frauen, die die allgemeinen Gesetze der Schicklichkeit beachten und aufrecht wandeln, egal ob sie schwarz oder weiß sind, wenn sie sich um ihr eigenes Geschäft kümmern, so sage ich: Gott segne sie und geleite sie auf dem Weg des ewigen Lebens. Aber dem Schurken, der danach trachtet, die Axt an die Wurzel der Wahrheit zu legen und Schande auf die Heiligen zu bringen, sage ich: Flüche über jene Person, er soll den Tod der Gottlosen sterben. Ich möchte nicht, dass dies jemand auf sich selbst bezieht, es sei denn, sie sind dessen würdig, und wenn mir jemand auf den Straßen begegnet und mich damit überfällt, dass ich unbesonnen gesprochen hätte, dann sage ich: Du bist der Mann, der Sattel passt dir; aber auf denen, die nicht schuldig sind, sondern sich sicher sind, ihre Tugend und guten Absichten zu besitzen, mögen die Segnungen des Herrn für immer bleiben. Amen.

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