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WIDERSTAND GEGEN DAS EVANGELIUM
 
EINE ANSPRACHE VON ELDER GEORGE A. SMITH, GEGEBEN IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 5. AUGUST, 1855.
 
Ich habe, Brüder und Schwestern, den Bemerkungen Elder Seth M. Blairs mit ziemlichem Interesse gelauscht und ich weiß zu einem beträchtlichen Ausmaß die Empfindungen zu schätzen, die ein Mann hat, wenn er die Spaltung, Verderbtheit und wilden Neigungen, die unter den Nationen der Menschheit vorherrschen, hinter sich lässt und unter die Heiligen kommt. Wo es Einigkeit und die Segnungen des Geistes des Herrn gibt, der in den Herzen des Volkes wohnt, werden Frieden und Gedeihen ihre Bemühungen begleiten, sowohl zeitlich als auch geistlich; denn sie werden in Einigkeit handeln, und da ihre Bemühungen für die gegenseitige Wohlfahrt einmütig und gleichzeitig sind, muss der Erfolg ihre Belohnung sein.
Ich bin sehr glücklich, das Vorrecht zu genießen, die Gesichter zu sehen und den Stimmen und Zeugnissen unserer Ältesten zu lauschen, wenn sie von ihren Missionen zurückkehren, und ich weiß, dass die größte Schule, in die jemand in dieser Kirche geschickt werden kann, die ist, in die Welt geschickt zu werden, um das Evangelium zu predigen. Als ich jung war und umherreiste, um das Evangelium zu predigen, sagte ich gewöhnlich, dass ich dem schlimmsten Feind, den ich hätte, vergeben würde, wenn er nur unter den Presbyterianern, "Seceders" und "Coventars" in Pennsylvania reisen und treu die Fülle des ewigen Evangeliums predigen würde, ohne Geldbeutel oder Tasche. Ich würde ihm auf Grund der Tatsache vergeben, dass er, wenn er drei Monate auf diese Weise unter ihnen leben würde, buchstäblich zu einem vollkommenen Sühnopfer für jede Untat, die er mir antun könnte, verhungern würde.
In den Herzen der Welt befand sich von Anfang an bitterer Hass gegen dieses Volk. Hier ist es nicht so wie in der christlichen Welt im Allgemeinen; denn dort können sich die Baptisten, Methodisten, Presbyterianer und Universalisten, auch wenn sie sich untereinander bitter bekämpfen, alle vereinen, um die armen "Mormonen" zu verfolgen. Sie befinden sich allesamt im Irrtum, aber sie können sich vereinen, wann immer die Wahrheit vorbeikommt, und jeden vereinigten Einfluss nutzen, um sie niederzumachen. Sie weichen in einer Art von komplimentären Grundsätzen voneinander ab, aber wenn sie über die Heiligen Gottes sprechen, gibt es in den Herzen von ihnen allen einen tiefsitzenden, tödlichen Hass und sie werden alles in ihrer Machte stehende tun, um sie niederzumachen. Ich weiß nicht, wie die Leute im Allgemeinen darüber denken, aber es muss Personen, die den Geist des Herrn haben, merkwürdig erscheinen, dass sich diese verschiedenen Sekten und Parteien untereinander verachten und hassen und im Wesentlichen voneinander abweichen und sich dennoch in dem Augenblick, wenn ein Ältester in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, alle vereinigen, um in aus dem Ort zu mobben. Er mag vielleicht auf einige ihrer Lehren anspielen und vielleicht auch nicht, aber sich werden sich alle zusammenschließen, um die "Mormonen" niederzumachen. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, dass die Baptisten, Universalisten, Presbyterianer und Methodisten und andere alle verschiedene Versammlungshäuser haben, sonst könnten wir zu dem Schluss kommen, dass ihre Gegnerschaft gegen die Heiligen sie zu eins vereinen würde, denn einige von ihnen glauben, dass sie alle trotz ihrer unterschiedlichen Meinungen errettet sein werden, aber genau in dem Augenblick, wann ein "Mormone" kommt und die ersten Grundsätze des Evangeliums predigt, werdet ihr die
 
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äußerste Verwirrung unter ihnen sehen; ihre Prediger stecken ihre Köpfe zusammen, um Pläne zu schmieden, durch die sie den "Mormonismus" umstürzen könnten, und selbst, wenn es einen Gottlosen gibt, den sie für ein wenig klüger halten, als sie selbst sind, werden sie ihn unterstützen, wenn sie ihn dazu überreden können, sich mit ihnen zu vereinen, um den "Mormonismus" niederzumachen, und wenn Argumente wahrscheinlich fehlschlagen werden, beginnen sie eine neue oder sichere Methode, indem sie einen Pöbelhaufen organisieren und die Gefühle der Öffentlichkeit aufstacheln und die "Mormonen" vertreiben, während sie glauben, dass es schädlich wäre, wenn sie zuließen, dass die "Mormonen" irgendwelchen Einfluss gewännen. Sie fürchten, dass es ihrer Sache wirklich schaden würde.
Und was ist der Grund dafür, dass solch eine Furcht und Panik sie ergreift, wenn die Ältesten unter ihnen einhergehen? Nun, er ist deutlich und einfach: Der Mann Gottes, der ohne Geldbeutel oder Tasche hinausgeht, hat die Wahrheit und er hat den Geist des allmächtigen Gottes und er hat die Wahrheit, wie sie vor alters und in moderner Zeit offenbart wurde, und er legt die Axt an die Wurzel des Baumes und löscht den Irrtum aus, wo immer er ihn findet.
All die Syteme des Christentums haben sich so sehr mit der Welt vermischt und sich so sehr mit ihren Verderbtheiten vermischt und verwoben, dass der Widersacher vollkommene Herrschaft über sie alle hat, und daher sagt ihnen der Widersacher genau in dem Augenblick, wenn ein Mann vorbeikommt, der das Priestertum hat, und eine Flut des Lichts auf die Welt ergießt, etwa Folgendes: "Nun, wir sollten dies niedermachen, sonst wird es uns Probleme bereiten", und genau der Geist, der in ihnen ist, ist der Geist des Widersachers und sie gehen mit all ihrer Macht an die Arbeit und versuchen alle niederzumachen, die es wagen, solche fremden Lehren zu vertreten, und dadurch alles unter ihre Kontrolle zu fesseln. Und nichts ist sicherer als dass ein Volk zu gewalttätigen Verfolgern wird, wenn der Geist des Herrn sich von dem zurückgezogen hat, das zuvor das Licht des Evangeliums empfangen hatte oder das Gelegenheit hatte, es zu empfangen, und deshalb atmen die Zeitungen der Vereinigten Staaten ihre bittersten Gräuel gegen dieses unschuldige und gesetzestreue Volk aus, weil jener Geist der Finsternis, der sie regiert, die Wahrheit fürchtet.
Es war feige Furcht, die die Alliierten veranlasst, Napoleon I. nach St. Helena zu verbannen und ihn dort wie ein wildes Tier bis zum Tag seines Todes zu bewachen. Es ist eine ähnliche Furcht, die die Feinde dieses Volkes veranlasst, unsere gänzliche Vernichtung zu versuchen, und die die großen Schreiber und Staatsmänner der Zeit auszuschreien drängt: "Löscht die 'Mormonen' aus oder das Christentum ist zu Ende", und dadurch versuchen sie, die schonungslose Hand der militärischen Macht zu erheben, um unschuldige, nicht störende, gesetzestreue Bürger eines rasch fortschreitenden Territoriums auszulöschen und zu vernichten. Jeder ehrliche Mensch, der in unser Territorium kommt, kommt nach einer kurzen Zeit des Aufenthalts inmitten der Heiligen zum vernünftigen Schluss, dass wir vor der Verfassung der Vereinigten Staaten größere Achtung haben als jedes andere Volk, trotz allem, was durch jaulende Priester über die Tyrannei inmitten dieser Berge gesagt worden ist.
Umstände haben jenseits aller erfolgreichen Widersprüchlichkeiten bewiesen, dass Älteste und Autoritäten dieser Kirche die größten Grundsätze der Verfassung achten und dass die Heiligen der Letzten Tage in und von jeder Nation die Verfassung und die Gesetze ihres Landes achten; die Grundsätze ihres Glaubens machen dies zu ihrer Pflicht.
Wir sind aus unseren behaglichen Heimen in den Vereinigten Staaten in diese Berge vertrieben worden und nur unter der freundlichen Hand und schützenden Fürsorge des Allmächtigen, sind wir hier bewahrt worden. Er gab uns das Vorrecht, uns hier zu verstecken und hier für die Zeit des Daseins zu bleiben.
Wir sind die Kinder des Allerhöchsten
 
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und wir sind vom Ihm aufgerufen worden, für den Aufbau Seines Königreiches Opfer zu bringen, und es geziemt uns, für unsere Pflichten als Söhne und Töchter Gottes wach zu sein. Und ich sage euch, dass es unsere Sache ist, von Ihm, dem Geber aller guten Dinge, abhängig zu sein, und wenn wir nicht so leben, dass wir an den Segnungen der Fülle des Evangeliums und an Seiner wachsamen Fürsorge teilhaben, können wir davon ausgehen, dass weitere Vernichtung über unsere Häupter kommen wird; denn der Herr wird uns läutern.
Wir sind in der Tat damit gesegnet, in einer Position zu sein, die für die Erfüllung der Absichten Gottes und dem Zustandebringen des Werkes der Letzten Tage von äußerster Wichtigkeit ist, wofür wir die Werkzeuge sind, um diese herbeizuführen, wenn wir uns den Interessen Seines Werkes weihen.
Wir sind uns vollkommen des blutigen Hasses bewusst, der in der ganzen Welt gegen uns vorhanden ist, und wir sind uns vollkommen der heißen Verfolgung bewusst, die wir wegen unserer Religion ertragen müssen. Wir wissen, dass das Volk Gottes immer verfolgt wurde und wir erwarten, dass es immer so sein wird, bis die Macht des Teufels unterworfen ist und das Königreich und ihre Größe den Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden wird, um sie für immer und ewig zu besitzen. Auch wenn wir aus allen Richtungen auf Widerstand gestoßen sind, sind von diesem Volk tausende und abertausende Anstrengungen ausdrücklich für den Zweck unternommen worden, die Bewohner der Welt zu veranlassen, von ihren Verderbtheiten abzulassen, ihre bösen Praktiken aufzugeben, sich von ihren törichten Handlungen abzuwenden und umzukehren, und unsere ständigen Bemühungen sind mit ständiger Misshandlung durch diejenigen beantwortet worden, denen wir versuchten, Gutes zu tun.
Das Blut unseres Propheten und Patriarchen und Hunderter unschuldiger Männer, Frauen und Kinder und die Vernichtung von Millionen und Abermillionen Dollar an Eigentumswert, die Lange Liste der Misshandlungen, denen wir unterworfen gewesen sind, und die Geduld, Langmut und Stärke, mit der diese Misshandlungen ertragen worden sind, beweisen an erster Stelle nur den intensiven Hass, mit dem die Welt uns hasst, und an zweiter Stelle die standhafte Redlichkeit des Volkes, das Heilige der Letzten Tage genannt wird, und ihre Entschlossenheit, den Gesetzen ihres Landes zu gehorchen.
Ich sage also: Lasst uns vereint sein und lasst uns unsere Stimmen zu Ihm aufsteigen, wie die Stimme eines Mannes, und lasst jede törichte Ansicht aus unserer Mitte weichen, damit wir mit Ihm Macht haben mögen; denn ich sage euch: Wir hängen in Bezug auf Schutz allein von dem Allmächtigen ab, und wenn wir auf Seinen Arm und auf seine Macht angewiesen sind, können wir im Glauben wirken, im Glauben, dass Er uns helfen wird. Ich weiß, dass all die Mächte der Erde und der Hölle dieses Volk nicht besiegen könnten, wenn sie vereint wären und Glauben ausüben und auf den Rat der Präsidentschaft hören würden, wie sie es sollten, und wie ein Mann vereint wären, dann gäbe es natürlich wenig Gefahr. Aber wenn Fehden, Zwietracht, Selbstsucht und Streitigkeiten gestattet werden, unsere Einheit zu zerbrechen, dann werden wir wie andere werden, schwach infolge unserer Uneinigkeit.
Ich habe mit Freude den Bemerkungen unseres Bruders gelauscht und ich kann seine Gefühle wertschätzen, während er das ewige Evangelium auf dem Boden von Texas predigte, für dessen Freiheiten er in den Tagen seiner Jugend auf vielen blutigen Schlachtfeldern sein Leben in Gefahr brachte.
Ich bemerke das Gefühl der Liebe zur Heimat, das in der Brust des Mannes strömt, der von seinen Rechten und Vorrechten vertrieben worden ist, ein Gefühl der besonderen Art, denn, wenn ein Mensch von denen um ihn herum misshandelt wird, ist es ziemlich demütigend, sich still der Beraubung seiner Rechte zu unterwerfen; aber wir müssen danach trachten, diese Rechte, die wir nicht von den Händen unserer Mitmenschen bekommen, aus den Händen des Allmächtigen zu bekommen; denn böse Menschen werden sie nicht auf uns ausweiten und deshalb
 
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müssen wir auf Ihn angewiesen sein, der die Quelle alles Guten ist und von dem Schutz abgeleitet werden muss; denn, so wahr der Herr lebt, ist der Frieden von der Erde genommen und die Hand eines jeden gegen seinen Nächsten gerichtet und Tod und Zerstörung und all die Mächte der Erde und Hölle scheinen sich zu zeigen, um die Vernichtung zustande zu bringen, die für die letzten Tage bestimmt ist.
Es gibt einen beträchtlichen Eifer unter den Ältesten, hinauszugehen und das Evangelium entfernten Nationen zu predigen, denen, die bekennen, erleuchtet zu sein; aber, Brüder und Schwestern, lasst uns zu Hause das Evangelium predigen, in unseren Häusern, den Eingeborenen in den Bergen, die in Elend und Not versunken sind.
Lasst uns für die Indianer gute Schulen eröffnen und den Einfluss ausüben, den wir zu ihrer Erlösung bekommen haben, und lasst uns bemüht sein, sie zurück ans Licht zu bringen, sie aus ihrem langen verlorenen und erniedrigten Zustand zu führen, sie zum Evangelium zurückzubringen, an dem sich ihre Väter erfreuten; denn sie prophezeiten, dass ihre Kinder viele Generationen lang in Finsternis wandeln sollten, und dann würde der Herr wieder Sein Werk unter ihnen beginnen. Und lasst es uns tun und es mit Glaubentreue und Feingefühl, mit Freundlichkeit und Großzügigkeit tun und handeln, wie Väter gegenüber ihren Kindern handeln würden, und lasst uns unsere Mittel und unsere Arbeit aufbringen, lasst uns hart arbeiten und sogar unser Alles für ihre Erlösung und Bewahrung aufbringen. Und lasst es uns nicht auf die leichte Schulter nehmen, wie eine Sache, die wir nie nahe an unser Herz lassen wollen, sondern mit Bereitwilligkeit, Langmut und fortwährender Bemühung, ihnen Gutes zu tun, und wenn unsere Bemühungen, diesem Volk Gutes zu tun, vereitelt werden, lasst uns erinnern, dass wir uns nicht entmutigen lassen sollen, sondern lasst uns daran denken, dass wir weiter versuchen und Gott bitten müssen, euch Weisheit zu geben, richtig zu handeln. Entfernt aus euren Herzen jeden Wunsch, ihr Blut zu vergießen, und haltet die Neigung weit von euch fern, die euch denken lässt, dass sie schwierig sind und dass wir sie gern los wären. Lasst uns in Betracht ziehen, dass sie hier Rechte haben, dass sie die ursprünglichen Siedler sind. Sie haben natürliche Rechte all unsere Freundlichkeit und Großzügigkeit und jeder Glaube, den wir ausüben, um ihnen Gutes zu tun, wird anerkannt werden.
Ich kenne die Gefühle einiger; sie denken, dass die beste und einzige Methode, mit ihnen umzugehen, die wäre, sie zu töten und ihre Rasse auszulöschen.
Aber der Herr hat uns hierher versetzt, um uns zu prüfen, und wenn wir Leiden haben, wird Er uns für unsere Arbeiten unter jenem Volk segnen.
Lasst uns nicht müde sein, sondern lasst die Herzen der Jungen und Alten mit Emotionen erpochen, Missionare zu sein, von den Wünschen erpochen, ihnen die Künste der Zivilisation beizubringen.
Lasst dies unsere Gefühle und Wünsche sein und möge Gott uns in unserem Glauben und in unseren Werken segnen, damit wir sie zurück zur Kenntnis über ihre Väter und die Segnungen des Evangeliums gemäß den Verheißungen bringen können. Amen.
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