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DAS WORT DER WEISHEIT
 
EINE ANSPRACHE VON ELDER EZRA T. BENSON, GEGEBEN IN DER BOWERY, GREAT SALT LAKE CITY, 8. APRIL 1855.

 
Ich habe das Gefühl, angesichts der Anmerkungen, die ich gehört habe, jubeln zu wollen, und ich habe das Gefühl, über dasselbe Zeugnis ablegen zu müssen und auch über alle Anweisungen, die während dieser Konferenz gegeben worden sind.
Ich habe das Gefühl, dass es gut ist, hier zu sein, und ich kann sagen, dass ich versucht habe, die Segnungen zu schätzen, an denen wir uns gemeinsam mit meinen Brüdern erfreuen. Es ist in der Tat ein Vorrecht, sich vor einer Versammlung von Heiligen in den Tälern der Berge zu erheben, vor denen, die sich so behaglich und begünstigt an diesem Ort befinden, und während Bruder George A. Smith über das "Wort der Weisheit" sprach, kam ein Traum in meinen Sinn, den ich einen Bruder vor kurzem erzählen hörte. Er sagte, dass vom Präsidenten der Kirche Jesu Christi für die Ältesten Israels eine Verkündung herausgegeben wurde, diejenigen zu sammeln, die die Gebote Gottes gehalten hatten, denn es gäbe ein Werk, das der Herr für sie zu tun hätte. Das Volk kam sehr langsam und zögerlich zusammen, schließlich kamen einige an, aber es fehlte ein Anführer, und vielleicht würde man einen Ältesten herbeikommen sehen, aber es schien eine langwierige Arbeit zu sein, das Volk zu sammeln. Nach einer Weile wurde eine weitere Verkündung für das Volk herausgegeben, in Massen zusammenzukommen, und zwar diejenigen, die treu waren und von denen bekannt war, dass sie versuchten die Gebote Gottes zu halten, und sie kamen dann zu Tausenden herbei, zu Zehntausenden
 
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und zu Hunderttausenden. Ich hatte das Gefühl, dass es heute Morgen so wäre, dass diejenigen, die gesprochen hatten, das richtige Thema berührt hatten, und es war sehr gut, und ich hatte das Gefühl, dass es in dieser riesigen Versammlung sehr wenige gäbe (wenn sie aufgerufen würden), die das "Wort der Weisheit" gehalten hatten. Wenn solche aufgerufen werden würden, so bin ich überzeugt, dass es nur wenige gäbe, die hervortreten würden, aber wenn das Wort lauten würde: "Kommt hervor, all ihr Heilige der Letzten Tage, die versuchen, das Wort der Weisheit zu halten", dann habe ich das Gefühl, dass es viele geben würde, die hervorkämen, und ich glaube, dass ich unter denen wäre, die als solche befunden würden, die versuchen, das Wort der Weisheit zu halten.
Als wir zum ersten Mal die Offenbarung des Wortes der Weisheit hörten, dachten viele von uns, dass es sich nur auf unser Tee- und Kaffeetrinken bezog, aber es spricht nicht nur von Tee und Kaffee und unserem Tabak und Whisky, sondern es bezieht sich auf jedes andere Übel, das geeignet ist, dieses Volk zu vergiften. Das Wort der Weisheit deutet an, dass man mit Ehebruch, mit jeder Art von Ausschweifung und mit jeder Art von Bosheit und Gräuel aufhören soll, die in dieser Generation üblich sind; es geht strenggenommen um das Halten der Gebote Gottes und das Leben nach jedem Wort, das aus Seinem Mund kommt.
Dies ist die Weise, wie ich das Wort der Weisheit verstehe; folglich müssen wir alle Gebote halten, wenn ich die Sache in Verbindung mit diesem Wort der Weisheit richtig verstehe, um die Segnungen zu erlangen; denn wenn wir die Gebote Gottes nicht halten und in keinem Punkt verletzen, haben wir keinen vollen Anspruch auf die Segnungen, die in Verbindung mit diesem Teil des Wortes des Herrn verheißen werden.
Der Herr sagt in Bezug auf diese Dinge, die im Wort der Weisheit erwähnt werden, dass sie für den Körper nicht gut sind. Ich weiß, dass meine Brüder und Schwestern das Gefühl haben wie ich. Sie haben den Wunsch, das Wort der Weisheit zu halten, und ich weiß, dass es der Wunsch der Präsidentschaft ist, dass die Ältesten Israels das Wort der Weisheit predigen und es in den Köpfen und Herzen des Volkes verfestigen sollten, und nicht zulassen, dass sie selbst wegen der Begierde von den Gewohnheiten jener überwunden werden, unter denen sie reisen, um das Evangelium zu predigen, sondern in allen Dingen ein Vorbild sind.
Ich kann eines sagen, wofür ich sehr dankbar bin: Ich beteiligte mich in meinem Leben nie an einem Übel, weil meine Brüder es taten, sondern ich habe immer versucht, aus meiner eigenen Entscheidung heraus zu handeln und zu leben. Wenn ich gesündigt habe, geschah es auf Grund meiner eigenen Dummheit. Wenn ich abirre, liegt es daran, dass meine Sinne und mein Wesen menschlich sind.
Ich habe mich immer entschlossen gefühlt, einen Kurs einzuschlagen, auf dem ich mich des Geistes des Herrn erfreue, und wenn Er mich mir selbst überlassen hat und ich versucht worden bin, habe ich immer in den Herrn vertraut und mich bemüht, Ihm zu gehorchen und nicht dem Versucher nachzugeben. Und ich möchte dieses Gefühl tief in die Herzen jedes Mannes und jeder Frau einprägen, die sich Heilige der Letzten Tage nennen. Und wenn ich von irgendjemanden ein Wort fallen höre, das dazu neigt, die Absicht des heiligen Wortes Gottes zu vereiteln, nun, dann fühle ich mich höchst entrüstet.
Ich möchte Männer das Wort der Weisheit in ihren Familien beachten und lehren sehen; denn wenn ich Männer sehe, die einen schlechten Einfluss auf das Wort des Herrn werfen, werde ich sagen, dass solch ein Geist ein Gestank in den Nasenlöchern aller rechtschaffenen Menschen ist.
Viele Heilige entschuldigen sich für das Kauen von Tabak damit, dass andere ihn benutzen, aber lasst uns heute Morgen uns selbst überprüfen und sehen, ob solch ein Kurs vor unserem himmlischen Vater zu rechtfertigen sein wird.
Wo ist der Mann, der sich diesbezüglich herausredet? Ich frage ihn: Ist es für ihn rechtschaffen, sich zu entschuldigen, um sich selbst von der Schande zu befreien? Wenn dies nicht so ist, so soll er umkehren, mit seinen Ausreden aufhören und sich dem Herrn, seinem Gott, zuwenden und
 
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alle Tage seines Lebens Rechtschaffenheit wirken, damit er im Himmelreich errettet sein möge.
Ihr kennt es als eine alte Methodistenlehre, dass jeder Kübel auf seinem eigenen Boden stehen muss, und wir werden sehen, dass es so ist, bevor wir durch sind; dennoch werden wir sehen, Brüder und Schwestern, dass es jedem Mann und jeder Frau obliegt, einen Kurs einzuschlagen, auf dem sie sich selbst persönlich erretten, den Rat befolgen, alle Offenbarungen Jesu Christi beachten, die uns als ein Volk in diesem gegenwärtigen Zeitalter gegeben werden, sei es durch Träume der Nacht, Visionen des Tages oder durch Offenbarungen des Heiligen Geistes Gottes, und der Rechtschaffenheit nachzufolgen, den Kurs zu verfolgen, der für das Volk Gottes markiert ist, und dann wird alles mit uns in diesem Leben wohl sein und auch in dem, das kommen soll.
Ich fühle mich, jubeln zu müssen, und ich danke meinem himmlischen Vater, dass wir soweit dem vergiftenden Einfluss der Nichtjuden entkommen sind, ich freue mich immer darüber, dass unser Leben auf der Erde verlängert worden ist. Ich nahm in meinem Leben nie an einer Konferenz teil, bei der ich mich nicht Gott gegenüber dankbar fühlte, dass ich inmitten eines mächtigen Volkes eine Mitgliedschaft und einen Stand hatte und dass ich einige gewisse Zuversicht vor ihnen und vor dem Gott hatte, dem ich diene.
Wir sind in der Tat ein gesegnetes Volk, Gedeihen begleitet uns als eine Gemeinschaft, die Bösen und sogar die Teufel prophezeien das Wachstum dieses Volkes, ganz zu schweigen der Vorhersagen der Heiligen der Letzten Tage selbst. Die Großen und Einflussreichen unter den Nationen sprechen die ganze Zeit über den Erfolg und das Gedeihen, die dieses Volk begleiten, und ihre Erzählungen darüber stacheln den Teufel an.
Wir werden einen Tempel bauen, wir legen jetzt das Fundament, und wenn er fertig ist, erwarten wir, unsere Segnungen zu empfangen, und denkt ihr, dass der Teufel dies weiß? Ja, er weiß alles darüber und er stachelt die Bösen auf, und warum tut er das? Um das Volk Gottes daran zu hindern, die Segnungen zu erlangen, die sie begehren. (Dann begann es zu regnen und Bruder Benson bemerkte:) Nun, ich halte den Regen aus, wenn ihr es könnt. Brüder und Schwestern, wir sind weder Zucker noch Salz, auch wenn wir ein wenig von beidem sind. Gebt uns einige Augenblicke eure Aufmerksamkeit und wir werden bis zwei Uhr Pause machen.
Möge der Herr euch segnen, damit eure Herzen getröstet sein mögen und damit ihr auf alle Belehrungen achten werdet, die ihr während dieser Konferenz gehört habt. Dies ist meine Entschlossenheit. Möge Gott euch durch Christus, unseren Erlöser, segnen. Amen.
 

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