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MORMONISMUS“
 
EINE ANSPRACHE, GEGEBEN VON PARLEY P. PRATT IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 10. JULI 1853


Ich hoffe, die Versammlung wird uns ihre ungeteilte Aufmerksamkeit leihen und ihren Glauben und ihre Gebete für diejenigen ausüben, die sprechen, damit die Wahrheit zur Erbauung aller ausgeführt werden kann.
Ich fühle mich immer ohne Selbstvertrauen, wenn ich zu den Versammlungen des Volkes Gottes am Sitz der Regierung der Kirche spreche und ich weiß, dass es viele gibt, die unsere Sinne besser als ich erbauen und erleuchten können. Ich habe immer das Gefühl, dass ich lieber zuhören als sprechen wollte. Aber trotzdem spüre ich, dass es meine Pflicht ist, mein Zeugnis weiterzugeben und meine Gabe meiner Berufung entsprechend unter meinen Brüdern auszuüben. Darum werde ich heute Morgen eine Weile zu euch sprechen.
Es könnten viele Fremde in dieser Jahreszeit mit uns versammelt sein. Viele ziehen durch diese Stadt aus verschiedenen Teilen der Welt. Die Mitglieder der Kirche müssen sich nicht beklagen, wenn ich zum Volk über die Grundsätze sprechen sollte, die manchmal mit "MORMONISMUS" bezeichnet werden, als wären sie Fremde, und beschränke mich auf die klaren, einfachen, einführenden Grundsätze jenes Systems. Es wird die Sinne jener auffrischen, die mit ihnen vertraut sind, und sie vielleicht aufbauen, und gleichzeitig wird es andere erbauen.
Angenommen, ich würde als Fremder heute Morgen eine Frage stellen: "Was
 
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ist Mormonismus?" Ich nehme an, dass es den meisten Menschen, die überhaupt mit den Grundsätzen vertraut sind, die unter jenem Namen klassifiziert werden, bekannt ist, dass es ein Spitzname ist, oder ein Name, der von der Öffentlichkeit verwendet wird und von der so bezeichneten Kirche nicht offiziell benutzt wird. Mormon war ein Mann, ein Prophet, ein Autor, ein Zusammensteller und Schreiber eines Buches. Mormon war ein Lehrer der Rechtschaffenheit, der bestimmte Lehren aufrecht hielt. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage stimmt mit Mormon überein, genauso wie mit vielen anderen Schreibern, und halten an denselben Grundsätzen fest. Daher haben es ihre Nachbarn für passend gehalten, diese Grundsätze, an denen sie festhalten, "MORMONISMUS" zu nennen. Sie hätten sie genauso gut Abrahamismus, Enochismus oder Jesajaismus nennen können, weil die alten Propheten, Patriarchen und Apostel im Allgemeinen an denselben Wahrheiten festhielten, nur dass sich die Umstände unterschieden, in entfernten Ländern und Zeitaltern der Welt, und sie handelten nach denselben allgemeinen Grundsätzen entsprechend den besonderen Umständen, die sie umgaben. Aber die Welt hat aus all den Alten einen ausgewählt, der Mormon genannt wird, und all die Grundsätze, an die alle guten, inspirierten Männer aller Zeitalter und Länder festhielten, meinten sie zusammenfassen und "Mormonismus" nennen zu müssen. Nun, es ist so gut wie alles andere, so viel ich weiß; der Name ändert nichts an den Grundsätzen.
Das Wort Gottes, wie es in dem guten alten Buch geschrieben steht, bezeichnet das Volk Gottes mit dem Namen "Heilige", der fast oder ziemlich so alt ist, wie jede ausgestorbene Schrift. Enoch sprach lange vor der Flut von Heiligen. Derselbe Begriff wurde durch die Propheten, den Psalmisten und die Schreiber des Neuen Testaments auf das Volk Gottes angewendet.
Dieser Begriff wurde nicht auf die Heiligen in alten Tagen angewendet, sondern die Patriarchen, Propheten und Apostel wendeten ihn prophetisch an, wenn sie vom Volk Gottes in den letzten Tagen sprachen, wann das Königreich dem Volk Gottes gegeben werden und die Grundsätze Gottes über die ganze Erde regieren sollte. Daniel und die anderen Propheten nannten sie immer Heilige des Allerhöchsten, wenn sie über dieses Thema sprachen. Sie nannten sie nicht "Mormoniten", Methodisten, Presbyterianer, Kongregationalisten, Juden, Heiden oder Mohammedaner, auch nicht Katholiken, sondern die Sprache der Apostel und Propheten ist, dass die HEILIGEN des Allerhöchsten siegen werden - siegen über die Welt, eine wahre Ordnung der Regierung errichten und - kurz gesagt - über die niedere Welt regieren werden, und dass alle Völker sich vor dem beugen werden, der an ihrer Spitze steht, und vor den Grundsätzen, die von ihm vertreten werden.
Warum dies nicht fortführen und unterstützen, o du Volk der Christenheit, und diese Gruppenbezeichnungen über Bord gehen und unter die Dinge gezählt sein lassen, die es in finsteren Zeitaltern gab? Warum nicht zur angemessenen und richtigen Sprache der Heiligen Schrift kommen, und wenn wir über das Volk Gottes sprechen, sie HEILIGE DES ALLERHÖCHSTEN nennen?
Nun also, das ist der Name dieser Kirche, die ich repräsentiere, in der ich tätig bin. Als solche sind sie in ihren eigenen Berichten bekannt und in den Berichten des Himmels, da sie dort als solche anerkannt werden. Aber wir wissen, was die Welt meint, wenn sie "Mormonismus" und "Mormonen" sagt. Woraus bestehen die Grundsätze, die "Mormonismus" genannt werden? Ihr könnt jene befragen, die sich als Lehrer des Volkes weit weg in den Staaten und anderswo bekennen, und sehr wenige von ihnen werden euch eine korrekte Vorstellung in Bezug auf die Lehren der Heiligen der Letzten Tage vermitteln. In der Tat haben sie sich nicht informiert, sondern sie verbleiben in Unwissenheit über das Thema, und wenn sie es anderen darstellen wollten, könnten sie sie natürlich nicht korrekt über das Thema informieren. Aber ihr werdet allgemein informiert werden, dass "Mormonismus" eine neue Religion ist, dass er unter der Sonne etwas Neues ist und natürlich eine Neuerung, eine Art von Verletzung des Christentums, der Bibel oder des
 
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guten, alten Weges. "O, "sagen einige Herausgeber, die die Erleuchtetsten sein sollten und die sich als solche bekennen, "wenn Mormonismus die Vorherrschaft gewinnt, wird das Christentum untergehen."
Nehmen wir nun an, dass wir Grundsatz für Grundsatz einiger grundlegender Grundsätze des "Mormonismus" untersuchen und erkennen, ob es da einen Punkt gibt, der neu ist oder der in irgendeiner Weise eine Neuerung für das Christentum ist.
Was ist der erste Beginn in Richtung einer Einführung dieser Grundsätze in diesem Zeitalter und der Organisation eines Volkes? Was ist es, das zuerst die Welt beunruhigte oder irgendeinen Teil von ihr, oder die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zog und dem System Aufschub verlieh, das "Mormonismus" genannt wird? Es war der Dienst von Engeln gegenüber bestimmten Personen, oder in anderen Worten: Bestimmte Personen in diesem Zeitalter genossen offene Visionen.
Nun werden wir genau an diesem Punkt anhalten; er wird "Mormonismus" genannt. Lasst uns darauf verweilen. Ist dies ein neuer Grundsatz? Fügt er etwas dem Christentum hinzu oder nimmt er etwas von ihm weg? Messt unseren modernen Ansichten kein Gewicht zu, sondern kommt direkt auf den Kern der Sache. Wenn Petrus, der Apostel, heute hier wäre, und eine Person würde ihm von einer Vision erzählen, in der ihm ein Engel erschien und etwas zu ihm sagte, würde Petrus die übrigen Apostel zusammenrufen und über den Kopf jenes Mannes hinweg den Irrtum beschließen? Würden sie zu jenem Mann sagen: "Sir, Sie haben uns hier etwas von einem Erlebnis vorgestellt, das das Christentum beeinträchtigt und dem System widerspricht, das wir gelehrt und in die Welt eingeführt haben." Ich muss diese Frage nicht beantworten, auch brauche ich keine Schriftstelle anzuführen, um zu zeigen, worin die Lehren und die Erfahrung des Petrus und der übrigen Apostel zu diesem Thema waren. Die Bibel ist ein zu allgemeines Buch, in der Welt zu weit verbreitet, und das Volk der Vereinigten Staaten besonders, ist in seinem Inhalt zu gut belesen, um für einen Augenblick anzunehmen, dass Petrus oder die übrigen Apostel, einen Mann verdammen würden, weil an den Dienst von Engeln glaubt, weil er von einem Erlebnis erzählte, in dem er eine Vision von einem Engel hatte.
Nun, das ist der Grundsatz, der diese Generation am Anfang der Einführung dessen, was jetzt "Mormonismus" genannt wird, beunruhigte, ein Grundsatz, der in der antiken Kirche genauso normal war wie die Lehre von der Buße. Ich möchte noch mehr sagen: Es ist ein Grundsatz, der in allen Dispensationen normal war, es ist ein Grundsatz, den man vor der Flut besaß und an dem sich die Heiligen vollkommen erfreuten, oder zumindest hielten sie an ihm fest, ein Grundsatz, der unter ihnen so gewöhnlich war, obwohl nicht jeder Mensch diese Gabe erlangte.
Aber wo können wir im heiligen Geschichtsbericht lesen, unter der Regierung der Patriarchen, vor der Flut oder danach, vor Moses oder nach ihm, vor Christus oder nach Christus, wo können wir von einem Volk Gottes lesen, das die Lehre von Visionen und dem Dienen von Engeln aufgegeben hätte. Sie war in allen Dispensationen üblich, an ihr erfreuten sich die Patriarchen und Propheten unter dem Gesetz des Moses, davor und danach, und das Volk Gottes unter den Zehn Stämmen und unter den Juden. Wir wollen es noch weiter ausführen. Man erfreute sich an ihr unter den Heiden, bevor ein Volk Gottes unter ihnen in den Tagen Christi vollkommen organisiert war. Cornelius besaß den Dienst von Engeln, bevor er ein Mitglied der Christenkirche wurde, oder er verstand, dass es einen gekreuzigten und auferstandenen Erlöser gab. Er betete zum lebendigen Gott und gab von solchen Dingen, die er hatte, Almosen. Er war ein guter Mann und ein Engel kam zu ihm und sagte ihm, dass seine Gebete gehört wurden und seine Almosen zum Gedenken vor Gott gekommen sind.
Es ist also für mich erstaunlich, dass die moderne Christenwelt dies als eine neue Lehre, als eine Erneuerung ansieht,
 
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die dem Christentum Gewalt antut. Nein! Sie ist so alt wie die Welt und unter dem wahren Volk Gottes so gewöhnlich wie Sein täglicher Umgang mit den Menschen. Wir wollen diesen Punkt verlassen und sagen, dass es die christliche Welt ist, und nicht die Heiligen der Letzten Tage, die eine neue Lehre hat, vorausgesetzt, sie legen diesen Grundsatz ab.
Was kommt als Nächstes? Nun, jener Mann sollte durch Vision, durch den Dienst von Engeln und durch Offenbarung zu einer hohen und heiligen Berufung berufen werden, mit einer heiligen Mission, zu predigen, zu lehren, zu warnen, zu prophezeien und Menschen zur Buße zu rufen. Das war einer der ersten Grundsätze, die das einleitete, was jetzt in diesem Zeitalter "Mormonismus" genannt wird.
Ist daran irgendetwas Neues, irgendetwas Fremdes, irgendetwas, das sich von den patriarchalischen Zeitaltern unterscheidet, vom jüdischen System, von der mosaischen Dispensation oder von der Dispensation, die christlich genannt wird? Ähnliche Dinge geschahen vor Moses, in seinen Tagen und nach seinen Tagen, und unter den Propheten und in verschiedenen Zeitaltern. Waren solche Dinge nicht in den Tagen Jesu Christi und danach in den Tagen der Apostel üblich? Wurde nicht Johannes der Täufer auf diese Weise beauftragt? Wurde nicht Jesus auf diese Weise beauftragt? Und wurden nicht Seine Apostel, Ältesten und Siebziger auf diese Weise beauftragt? Wurden nach seiner Auferstehung und nach seiner Himmelfahrt nicht andere berufen und unter den Händen jener ordiniert, die auf diese Weise beauftragt waren zu ordinieren? Dies war keine neue Lehre, keine Neuerung im Christentum, keine Verdrehung des Systems der Heiligen Schrift, auch war es nichts Neues, es sei denn man nennt alte Grundsätze neu.
Nun, ist es also etwas Neues, dass ein so beauftragter Mann, andere aufrufen sollte, von ihren Sünden umzukehren, und dass eine Person, eine Regierung, ein Haus, eine Stadt, eine Nation oder eine Welt von Völkern umkommen würden, wenn sie nicht von ihren Sünden umkehrten? Nein. Jeder, der in der Bibel bewandert ist, wird sagen, dass sich solche Dinge in all den verschiedenen Dispensationen oft zutrugen. Die Heiden wurden auf diese Weise gewarnt. Personen, Haushalte, Städte, Nationen und die Welt müssen auf diese Weise gewarnt werden und besonders in der christlichen Dispensation. Somit wurde den Dienern Gottes ein besonderer Auftrag gegeben, in alle Welt zu gehen und jeden zur Buße aufzurufen, sonst würden ganzen Nationen die Freiheiten entzogen, zerstreut und Millionen vernichtet werden, wie zum Beispiel die Juden in Jerusalem, weil sie nicht darauf hören wollten. Es ist nichts Neues, alle Menschen zur Buße zu rufen und unterschiedliche Städte und Völker vor Kriegen zu warnen, die über sie kommen würden, oder dass sie verdammt werden würden, wenn sie nicht Buße tun. Dies ist einer der frühen Grundsätze, die "Mormonismus" genannt werden. Ist daran irgendetwas neu? Ist daran irgendetwas fremd oder unbiblisch? Nein; kein vernünftiger, bekennender Christ wird für einen Moment einen solchen Punkt stützen.
Angenommen, dass einige Leute darauf hören würden, wenn sich der Dienst von Engeln ereignet. Unter vielen Menschen ist ein bestimmter Mann durch Offenbarung beauftragt, das Evangelium zu predigen und zur Buße zu rufen, angenommen, dass einige Personen hören und Buße tun, und er würde sie nehmen und ins Wasser gehen und sie im Wasser im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes begraben und sie wieder aus dem Wasser hervorheben, um den Tod und die Beerdigung Jesu Christi und seine Auferstehung von den Toten darzustellen und den Glauben der Person darzustellen, der auf diese Weise gedient wird, dass sie an Jesus Christus glaubt, dass er starb und dass er sich von den Toten erhob und dass sie, die Person, ihr Vertrauen und ihre Zuversicht in ihn legt, für die Vergebung der Sünden und das ewige Leben - ist das etwas Neues? Wäre das für Petrus neu? Angenommen, jemand würde heute vor
 
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Petrus und Paulus mitsamt den Christen erzählen, die lebten, als sie lebten, angenommen sie wären alle gegenwärtig und diese Person erzählte ihnen, dass ein Mann daherkäme und Buße predigte und er uns aufriefe, an Jesus Christus zu glauben, und wir täten dies und glaubten ihrem Zeugnis und sie nähmen uns und begrüben uns im Wasser und würden uns wieder hervorheben zu neuem Leben, würden Petrus oder Johannes ihn tadeln? Würde Paulus sagen: "Ist das etwas Neues?" Oder würde er sagen: "Bruder, Tausende von uns empfingen in unseren Tagen genau dasselbe"?
Die Katholische Kirche bekennt, die wahre Kirche zu sein, der Boden und die Säule der Wahrheit, weitergereicht durch reguläre Nachfolge von der antiken Kirche her, von der sie immer noch Mitglieder sind. Und ihr Priestertum und die Apostel sind genau von derselben Kirche, die das Neue Testament die wahre Kirche Roms nennt. Diese römischen Katholiken der modernen Zeit bekennen, Mitglieder genau der Kirche zu sein, an die Paulus jenen Brief schrieb. Wenn sie es sind, so werde ich euch demonstrieren, falls die Heilige Schrift wahr ist, dass diese Lehre, die "Mormonismus" genannt wird, keine neue Lehre ist. Paulus sagte, als er an jene Gemeinde schrieb, von der sie Mitglieder zu sein bekennen: Wisst ihr nicht, Brüder, ihr Römer, dass so viele wie von euch in Christum getauft worden sind, in seinen Tod getauft worden sind, mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, dass ihr ebenso, wie Christus sich aus dem Tod erhob, in neuem Leben wandeln könnt. Nun wurde dieser Sendbrief, der diese Lehre enthält, von Paulus an die Gemeinde in Rom geschrieben, zu der diese modernen Menschen, die römische Katholiken genannt werden, gemäß ihrem Bekenntnis gehören. Wenn sie das sind, zu dem sie sich bekennen, ist jeder mit Christus in der Taufe begraben worden und hat sich wieder zu neuem Leben erhoben. Wir werden es aber ihnen selbst überlassen, zu beschreiben, ob dies wirklich der Fall ist oder ob sie damit zufrieden sind, auf das Gesicht eines Kleinkindes einige Wassertropfen zu sprenkeln und es ein Begräbnis zu nennen! Paulus sagte, dass dies ein Grundsatz der wahren Kirche Roms wäre, mit Christus durch Taufe in den Tod begraben und zu neuem Leben erhoben zu werden. Sind diese römischen Katholiken hervorgetreten, um für ihre Sünden Buße zu tun, und im Wasser begraben worden, dem Tode Jesu Christi gleich, diesem Muster entsprechend? Wenn nicht, dann sind sie eine unechte Kirche Roms und nicht real. Daher wird es für sie, wenn sie die wahre Kirche Roms sind, nichts Neues sein, wenn die Heiligen der Letzten Tage sie über "das Begrabenwerden mit Christus seinem Tode gleich usw." informieren. Wenn dies für sie eine neue Lehre ist, sollten sie sich lieber umschauen, um zu erkennen, ob sie nicht eine Fälschung von der Kirche Roms erhalten haben; denn Paulus kannte nur die Eine und ihre Mitglieder wurden alle mit Christus in der Taufe begraben.
Wenn hier 500 Personen sagen würden, dass sie hierher kämen, um Buße zu tun, hinuntergingen und sich im Wasser der Taufe begraben ließen und sie wieder herauskommen würden, um in einem neuen Leben zu wandeln, würde Paulus sagen, wenn er hier wäre: "Das ist genau das, was wir in alter Zeit immer taten, und ich schrieb der Gemeinde in Rom und sagte ihnen, dass so viele von ihnen, wie in Christo in seinen Tod getauft wurden, mit ihm in den Tod begraben wurden", usw.
Nun, wenn diese Lehre für die Kirche Roms neu ist, dann ist es diese Kirche, dieses Priestertum und diese Mitglieder, die etwas Neues eingeführt haben, die von der alten christlichen Religion abgewichen sind, und nicht die "Mormonen".
Diese Argumentation lässt sich genauso auf die Kirche Englands anwenden. Sie haben ein ebenso gutes Recht, eine Kirche in England zu haben, wie auch anderswo durch ein Gesetz eine Kirche Englands zu gründen, aber wenn sie eine wahre Kirche Gottes sind, sind alle von ihnen mit Christus in der Taufe usw. begraben worden, oder die Apostel müssen sich
 
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geirrt haben oder es gibt zwei verschiedene Arten des Evangeliums.
Nun, wenn wir zur Kirche Englands sprechen oder zu den Staatskirchen der katholischen Welt, würde ich ihnen im Namen des Herrn Jesus Christus sagen, dass sie von ihrer neuen Lehre umkehren und wieder zum alten Standard zurückkehren sollen, von dem der Apostel sprach, als er sagte: "wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch irgendein anderes Evangelium predigen als wir euch predigten, soll er verflucht sein", usw.
Ich muss nicht dasselbe für die Lutheraner wiederholen, für die Presbyterianer, die Methodisten und andere; denn sie alle besprenkeln Kleinkinder; denn da dieses Prinzip einmal verbreitet wurde, wird es auf alle zutreffen. Sollte es Christen geben, die der alten Kirche entsprechen, halten sie an der Lehre der Apostel fest; sie sind von ihren Sünden umgekehrt, nachdem sie an den Herrn Jesus Christus glauben, und sind mit Christus durch Taufe in den Tod BEGRABEN worden, usw. Ist dies nicht der Fall, mögen sie selbst urteilen; denn ich werde sie nicht richten. Wenn sie eine neue Lehre haben, anders als die, an die die Apostel glaubten, und die Heiligen der Letzten Tage die alte haben, warum soll man dann nicht sagen: "Wenn das Sektierertum die Vorherrschaft gewinnt, wird das Christentum, wie die Mormonen es hochhalten, in Gefahr sein", anstatt das Gegenteil zu sagen? Warum die Dinge nicht ins rechte Licht rücken? Wenn wir in unserer Religion keinen neuen Grundsatz haben, warum werden wir als Erneuerer angesehen, die gegen das Christentum sind? Und wieso ist das Christentum in der Welt in Gefahr, wenn der "Mormonismus" die Vorherrschaft gewinnt? Weil dieses fließende Christentum, wie es von der Welt genannt wird, eine Fälschung ist; sie sind von der Lehre der Apostel abgewichen. Warum, so frage ich noch einmal, soll man sagen: "Wenn der Mormonismus die Vorherrschaft gewinnt, ist das Christentum in Gefahr"? Denn wenn es ein falsches Christentum ist, ist es umso besser je schneller es fällt.
Wir haben drei allgemeine Grundsätze untersucht, um zu sehen, ob es irgendetwas Neues im "Mormonismus" gibt: Erstens: Der Dienst von Engeln. Zweitens: Die Beauftragung von Geistlichen, Aposteln, Propheten und Ältesten, um in heiligen Dingen zu amtieren, durch Offenbarung und Vollmacht vom Himmel. Drittens: Dass all jene, die sie hören, ihren Worten glauben und von ihren Sünden umkehren, in das Wasser der Taufe hinabsteigen und im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes untergetaucht oder begraben werden sollen, um somit zu zeigen, dass sie an einen gekreuzigten und auferstandenen Erlöser und an die Vergebung der Sünden durch seinen Namen glauben. So weit, glaube ich, haben wir gut einige der ersten Grundsätze dessen erklärt, was die Welt "Mormonismus" nennt, und jeder, der uns gehört hat, muss entscheiden, dass es in diesen Grundsätzen nichts Neues gibt, sondern dass eher diejenigen, die davon abgewichen sind, gerechterweise dafür verantwortlich sind, neue Dinge und Neuerungen in das Christentum eingeführt zu haben.
Nun nehmt einmal an, dass ein, zwei oder ein Dutzend, oder hunderttausend oder gar millionen Personen, die auf diese Weise getauft wurden, in ihren Versammlungen zusammenkommen und sich in ernstem Gebet vereinigen würden, und ein Mann, beauftragt im Dienst für Jesus Christus, sich erheben und ihnen die Hände auflegen und Gott, den Allmächtigen, bitten würde, den Heiligen Geist zu geben, wie in alter Zeit, und er würde diese Verheißung entsprechend dem Muster im Neuen Testament auf sie bestätigen, wäre dies etwas Neues? Wäre dies für das Christentum etwas Neues? Wäre es richtig, zu sagen: "Dies ist Mormonismus, gekommen, um das Christentum abzuschaffen"? Nein! Jeder vernünftige Mensch, der mit der Heiligen Schrift gut vertraut ist, würde über eine solche Vorstellung lachen. Wenn die antiken Heiligen hier wären, würden sie euch sagen, dass es ihre antike Gewohnheit war, sie würden euch fragen, ob ihr nicht ihren Geschichtsbericht gelesen habt, der beschreibt, wie der Heilige Geist in den alten Tagen übertragen wurde. Jeder, der die Bibel gelesen hat, weiß es.
 
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Nun also, die verschiedenen Abteilungen dessen, was Christentum genannt wird, tun niemals solches, und nennen es etwas Neues. Wenn die "Mormonen" es tun, werden sie sofort einer Neuerung beschuldigt, und dennoch haben wir diesbezüglich nichts Neues gebracht, sondern einfach nur eine Wiederherstellung dessen, was es gab. Sie sind die Personen, die für neue Lehre verantwortlich sind, und nicht die Heiligen der Letzten Tage.
Nun also, nehmen wir an, dass nach dieser Verordnung der Heilige Geist auf diese Versammlungen fällt oder auf diese Personen, die auf diese Weise getauft und konfirmiert wurden, und sie erfüllt und ihren Geist erleuchtet und ihnen Zeugnis von der Wahrheit gibt, die sie empfangen haben, und sie in dem Glauben daran bestätigt und sie mit dem Geist der Äußerung und des Gebets erfüllt werden und mit Gaben, durch die sie prophezeien oder in Zungen sprechen, die Hände den Kranken auflegen und sie genesen, im Namen Jesu, oder wodurch sie mit dem Geist jeder Gabe erfüllt werden, in ihren Äußerungen erneuert, in ihren Mächten des Intellekts gestärkt, so dass sie fähig sind, mit Redegewandtheit zur Erbauung anderer durch Worte der Weisheit, der Erkenntnis und der Prophezeiung zu sprechen, oder vielleicht ein, zwei oder drei von ihnen eine himmlische Vision hat und sie erzählen kann - ist dies dann etwas Neues? Sind diese Dinge für das Christentum eine Neuerung?
Lasst nun die Apostel der antiken Kirche hervorkommen und Richter sein, nicht diese Erneuerer. O ja, Heilige der alten Tage, sind euch diese Dinge neu? "NEIN", antworten sie, "aber sie sind genau das, was wir immer unter uns hatten, und ihr, die ihr das Neue Testament gelesen habt, wisst, dass es so ist." Wenn dies also "Mormonismus" ist, so ist er nichts Neues, sondern einfach das, was in der Welt sein sollte, um wahres Christentum auszumachen.
Nehmt nun einmal an, dass sich, nachdem all dies eingerichtet worden ist, die Leute danach organisieren und sich beim Genuss und der Kultivierung dieser Dinge dieses Volk sich in ihren Bemühungen vereinigt, zeitlich und geistig, um sich als Volk und gegenseitig als Personen in Rechtschaffenheit auf der Erde aufzubauen, und der Geist des Herrn Gott, in den sie alle getauft wurden, würde sie in der Einigkeit sehr großartig machen, in großem Maß in der Einigkeit bei den Bemühungen, im Ratschlagen, im Wirken, im Umgang miteinander, in zeitlichen Dingen und in geistigen Dingen, wodurch sie alle in großem Maße eines Herzens und eines Geistes sind und jeden Tag darin wachsen - ist dies etwas Neues, weil es "Mormonismus" ist? Oder ist dies genau die Lehre, die in alten Tagen durch die Apostel Jesu Christi eingeschäft wurde?
Es war der Hauptzweck, wofür der Heilige Geist gegeben wurde, nämlich dass sie alle in Einigkeit heranwachsen könnten, in Gemeinschaft, im Zusammenwirken, in Heiligkeit im Herrn. Niemand, der das Neue Testament gelesen hat, wird sagen, dass dies NEU ist, wenn wir sagen, dass der große Zweck des Evangeliums darin besteht, dass wir alle in Christus Jesus eins werden, eins in der Erkenntnis und in der Liebe und in der Ausübung aller friedvollen Dinge Gottes. Ist dies etwas Neues? Nein. Es ist ein Teil von dem, was die Welt "MORMONISMUS" nennt, und ich wünschte von Gott, dass er unter diesem Volk vollkommener gemacht wäre als bisher.
Sollte irgendeines dieser Grundsätze in der Praxis über die Welt obsiegen, wäre es nichts Neues, sondern die Welt hält dieses Letztere nur für eine Theorie; sie sind Fremde darin, was das praktizieren betrifft.
Wir haben fünf oder sechs allgemeine Grundsätze untersucht, die "Mormonismus" genannt werden, und wir fanden nichts Neues in ihnen. "Aber", sagt jemand, "ich hörte, dass ihr eine neue Bibel habt; das ist mit Sicherheit eine Neuerung." Aber halt! Angenommen ihr würdet auf die Frage hin genauso überrascht und enttäuscht sein wie viele, die nach einer "Mormonenbibel" gefragt haben, und wenn wir ihnen eine, seht, es ist eine King-James-Übersetzung der Heiligen Schrift, präsentiert haben, den Standard, den wir lesen, der die Bündnisse, Vorhersagen und Hoffnungen der Alten und die Lehren
 
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Jesu Christi enthält, genau wie wir sie glauben und wie wir auf ihre Erfüllung hoffen, wäre das etwas Neues?
"Nun, wenn ihr keine neue Bibel habt, so habt ihr sicher ein neues Buch." Wäre das denn merkwürdig? Haben nicht andere Gesellschaften ein neues Buch? Die Kirche Englands hat nicht nur die Heilige Schrift, sondern auch das Buch des Allgemeinen Gebets, und es gab die Zeit, als sie kein solches Buch hatten; daher war es etwas Neues, als sie es schufen. Sie stehen damit aber nicht allein da; denn die Methodisten haben ein neues Buch, das die "Methodistendisziplin" genannt wird. Vor 120 Jahren gab es so etwas nicht. Wenn es eine Neuerung ist, ein neues Buch zu haben, dann sind sie alle dessen genauso wie die "Mormonen" schuldig.
"Aber diese anderen Leute behaupten nicht, dass ihre Bücher inspiriert sind, und wir haben erfahren, dass ihr ein Buch habt, von dem ihr glaubt, dass es inspiriert ist. Was ist es überhaupt?" Dies ist alles eine Tatsache, und wenn es falsch wäre, würden wir uns freudig für schuldig erklären. Wir haben neben der Bibel ein weiteres Buch, das ein antikes Buch war, und wir behaupten, dass es inspiriert ist und von Propheten und Männern geschrieben wurde, die sich mehr oder weniger des Dienstes von Engeln erfreuten und mit dem Himmel in Verbindung standen und den Geist der Prophezeiung hatten. Und darüber hinaus behaupten wir, dass dieses antike Buch der Kenntnis der modernen Welt durch Inspiration und den Dienst von Engeln wieder hergestellt wurde. Ist dies etwas Neues? Es mag für die Welt in ihrer Geschichte und Position neu sein, in dieser Hinsicht mag es für sie neu sein. Aber nehmt nach allem an, dass es keine neue Lehre, keinen neuen Grundsatz, keine neue Prophezeiung enthalten würde, das heißt, die sich von dem unterscheiden oder das wegnimmt, was schon in der Bibel enthalten ist. Nun, ich würde dann nicht sagen, dass es eine neue Lehre wäre. Menschen wurden in alten Tagen Bücher offenbart.
"Wenn es keine neue Lehre ist und seine Vorhersagungen sich nicht von dem unterscheiden, was im Alten und im Neuen Testament enthalten ist, wozu soll es dann gut sein?" Dieselbe Frage wurde in alter Zeit untersucht. Ein großer Eroberer hatte von einer antiken Bibliothek Besitz ergriffen, als es keine Druckerpressen gab, und sie enthielt 100.000 Bände, alle handgeschrieben und sie fassten mehr Geschichte zusammen als jede andere Bibliothek, die es in der antiken Welt gab. Der Eroberer war ein Mohammedaner. Er schrieb an das Oberhaupt der Abteilung, um zu erfahren, was mit dieser Bibliothek zu tun wäre. Sie war unschätzbar und von wahrhaftem Wert. "Was soll ich damit tun?" Die Antwort war: "Wenn sie mit dem Koran übereinstimmt, haben wir keine Verwendung dafür, und wenn sie nicht mit dem Koran übereinstimmt, ist sie sowieso falsch; also verbrenne sie in jedem Fall."
"Wenn nun die Heiligen der Letzten Tage ein Buch unter sich haben und es mit der Bibel übereinstimmt, hat es keine Art von Nutzen", sagt der Einwender, "denn die Bibel enthält alles Notwendige; wenn es nicht mit der Bibel übereinstimmt, ist es sowieso falsch; also verbrennt es in jedem Fall." Dies war ein Prinzip im Mohammedanismus und mag im so genannten modernen Christentum ein Prinzip sein. Ich hoffe aber nicht.
"Was ist eigentlich der Zweck des Buches?" Worin unterscheidet es sich in seinem geschichtlichen Bericht in erster Linie von der Bibel? Die Bibel ist ein Geschichtsbericht von Dingen, die sich hauptsächlich in Asien ereigneten, und ein wenig von dem, was sich in Europa und Afrika ereignete. Das Buch Mormon ist ein Geschichtsbericht von Dingen in einer anderen Hemisphäre. Das eine Buch ist ein antiker Geschichtsbericht eines Teils der östlichen Hemisphäre und das andere ist ein Geschichtsbericht eines Teils der westlichen Hemisphäre. Sollen wir sagen, dass der Geschichtsbericht des anderen Teils der Welt für nichts gut ist, weil wir den Geschichtsbericht des einen Teils der Welt haben? Könnten die Regenten der Nationen diese Tatsache erkennen und könnten sie nur ein Exemplar in ihren Bibliotheken für den Preis von
 
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$100.000 haben, würden sie es für diesen Geschichtsbericht der westlichen Hemisphäre für angemessen halten.
Glaubt es oder glaubt es nicht, wir haben ihn in Echtheit und in Wahrheit, geschrieben von den antiken Propheten, die auf diesem Land lebten, und in modernen Zeiten durch den Dienst von Engeln und durch Inspiration vom Allmächtigen offenbart. Er befindet sich in der Welt und die Welt kann ihn nicht aus der Welt schaffen. Er befindet sich in sechs oder sieben Sprachen Europas in der Welt. Er ist ein ebenso wichtiger Geschichtsbericht und es ist genauso interessant und notwendig für die Menschen, ein Verständnis von der antiken Geschichte Amerikas zu bekommen, wie es für sie ist, ein Verständnis von der Geschichte Asiens zu bekommen.
"Aber sind die Verdienste der Geschichte alles, wofür er gut ist?" Sie ist ebenso gut in Bezug auf die Lehre. Wenn zwei oder mehreren Schreibern, der eine in Asien, der andere zeitgleich in Amerika lebend, dieselbe Lehre offenbart worden ist und beide vom selben Plan der Erlösung Zeugnis geben, wer ist derjenige, der dann sagt, dass der Bericht des einen keinen Wert hat?
Ist es nicht eine Befriedigung, dazusitzen und zu lesen, dass ein Land, weit von den Bibelszenen entfernt, von jenem Teil der Bühne, auf dem die alten Patriarchen mitsamt Moses und den jüdischen Propheten, Johannes dem Täufer, Jesus Christus und den Aposteln, ebenfalls das Theater der Offenbarung, Prophezeiung, Visionen, Engel, der Ausübung der Lehre Christi, der Organisation und Regierung seiner wahren Kirche war, dass es dort ebenfalls das Wort Gottes gab, dass dort ebenso der Glaube durch das Hören kam und Erlösung durch Glauben?! Sollen wir sagen, dass solche Dinge und solche guten Neuigkeiten nichts wert sind, wenn doch genau diese Neuigkeiten das Lied der himmlischen Heerscharen bestätigen, als sie den Hirten Judäas in freudevollen Liedern verkündeten, dass sie eine frohe Botschaft der großen Freude zu bringen hatten, die für all Menschen sein sollte?! Und hier kommt ein Buch, das uns informiert, dass diese frohen Neuigkeiten zur selben Zeit auch in einer anderen Hemisphäre verkündet wurden.
Nun lasst uns innehalten und nachdenken. Stellt euch einen Engel Gottes vor, damals voller Güte, voller Freude, voller seeleneinflößender Hoffnung, voller Liebe für die armen, unwissenden, zu Grunde gehenden Sterblichen, und ihr fühltet euch voller Poesie, Gesang und Freude, dass ihr kaum ruhig bleiben konntet. Stellt euch vor, ihr hättet den Blick eines Vogels auf unsere kleine, finstere, umnachtete Welt und würdet euch über sie aufschwingen und könntet euch in einem Augenblick auf jeden Teil von ihr niederlassen. Ihr kommt nach Palästina in Asien. Jener Teil des Globus rollt unter euren Füßen dahin, ihr besucht ihn und singt den Hirten die herrliche Neuigkeit der großen Freude, die allen Menschen zuteil werden soll: "Denn euch ist heute in der Stadt Davids ein Erretter geboren, der Christus der Herr ist." Die Erde dreht sich zur Hälfte weiter, ihr schaut wieder hinunter mit dem Blick eines Vogels und entdeckt die westliche Hemisphäre, und sie ist voller Menschen. Ich frage mich, ob eure Seele noch von derselben frohen Botschaft angeschwollen ist, oder wäre eure Nächstenliebe erschöpft? Würdet ihr nicht fliegen und ihnen ebenfalls diese frohen Neuigkeiten verkünden und ihnen ein Lied der Freude singen und ihnen sagen, an welchem Tag der Erretter geboren wurde? Wäre das für sie nicht genauso wichtig wir für jene, die auf dem Kontinent Asien leben. "Ja", antwortet ihr, "wenn ich ein Engel wäre und die Freiheit hätte, diese frohen Neuigkeiten zu erzählen, würde ich sie niemals dem einen Teil der Erde erzählen und mich dort schlafen legen, während der andere Teil unbeachtet unter meinen Füßen vorüberrollt."
Waren jene Engel beauftragt und ausgestattet, die frohe Botschaft, dass der Erretter geboren war, ALLEN MENSCHEN zu bringen? Ich sage, dass der Chor der Engel, der jenes Lied sang, die volle Freiheit hatte, den Plan der Erlösung den erwählten Gefäßen des Herrn nicht nur in einem Land, sondern auch im anderen Land zu bringen, nicht nur, dass der Erretter
 
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geboren war, allgemein gesprochen, sondern auch wo und wann er geboren wurde. Dies war die frohe Botschaft: "Geht zu allen Menschen!" Ein Engel muss ein eingeschränktes Wesen oder sehr unwissend in der geographischen Kenntnis sein oder ausgiebig sektiererische Gefühle im Herzen hegen, um solche Neuigkeiten nur dem einen Teil des Globus und nicht dem anderen zu bezeugen.
Ich kannte einmal einen Ungläubigen, der nicht an die christliche Religion glaubte, weder an das Neue Testament noch an den Erretter der Welt. Ich fragte ihn, warum er dies nicht glaubte. "Weil", sagte er, "gemäß dem Neuen Testament die Kundgebung einer so wichtigen Angelegenheit so begrenzt war. Hier war gemäß dem Neuen Testament eine Hälfte der Welt, die nie davon hörte. Eine so wichtige Botschaft sollte öffentlicher gemacht werden." "Nun gut", sagte ich, "wenn ich Ihnen einen Bericht liefere, einen Geschichtsbericht, genauso verbürgt wie das Neue Testament, der zeigt, dass Engel, der auferstandene Erretter, heilige inspirierte Propheten und Apostel in der westlichen Hemisphäre wirkten und das Evangelium jeder Kreatur predigten und es über Zeitalter hinweg weiterreichten, werden Sie dann glauben?" "Ja", antwortete er, "das werde ich." Und er hat seitdem, so viel ich weiß, bis heute als Christ gelebt. Ich habe ihn in dieser Versammlung gesehen und er mag heute hier sein. Sein Name ist Alger.
Was habt ihr dagegen, dass die Hoffnung auf ewiges Leben genauso weit verbreitet ist, wie die Verwüstungen des Todes, des Kummers und des Wehklagens? Was habt ihr dagegen, dass die Engel Gottes, die Apostel Gottes, der Sohn Gottes oder der Heilige Geist der Prophezeiung in mehr als einem Land ausgegossen wurde? Ihr mögt sagen, dass die Schlüssel des Evangeliums den jüdischen Aposteln gegeben wurden, aber sie waren so weit weg, dass sie nicht in der Lage waren, die westliche Hemisphäre zu erreichen, selbst wenn sie davon Kenntnis gehabt hätten. Gab es Schiffe und Dampfboote, um sie in dieses Land zu bringen? Nein. Wurde irgendeine Nachricht hinterlassen oder war ihnen dieses Land bekannt? Nein. Aber die Wellen, Winde und Elemente und die großen Tiefen, die dazwischentraten, ja, der unerforschte Ozean sagte den antiken Aposteln: "So weit sollt ihr gehen und nicht weiter." Dieser Ozean war aber keine Barriere für die leichtfüßigen Engel Gottes, für den auferstandenen Jesus und den unsterblichen Menschen. Sie konnten in diese Hemisphäre kommen und dem Volk die Dinge des Himmels offenbaren, und sie konnten sich an derselben frohen Botschaft erfreuen, ob hier oder in Jerusalem oder in den äußersten Teilen der Erde.
Obwohl Petrus in Rom gekreuzigt wurde und Paulus dasselbe erlitt, obwohl Heilige des Allerhöchsten zu Tausenden und Zehntausenden abgeschlachtet wurden und zu Füßen des römischen Altars bluteten, waren dennoch ein gekreuzigter Erretter, die Engel Gottes und der Heilige Geist der Wahrheit, der alle Dinge erfüllt, nicht auf diese Weise beschnitten und eingeschränkt, sondern sie konnten die Wahrheit bis an die äußersten Grenzen des Universums Gottes bringen, wo Intelligenzen in Finsternis jammerten, wo immer die Verwüstungen des Todes Kummer verbreitet hatte, wo immer es ein gebrochenes Herz zu flicken galt oder wo immer es einen verzweifelten Sterblichen gab, um mit Hoffnung inspiriert zu werden, konnten sie hingehen und von den frohen Neuigkeiten des Lebens und der Erlösung erzählen. Das Buch Mormon sagt, dass sie auf diesen Kontinent kamen. Er ist ein Geschichtsbericht von ihrem Kommen und er enthält die Lehre, die dem Volk hier durch den auferstandenen Jesus und durch seine Vorgänger gelehrt wurde. Kurzum, die Lehre, die im alten Amerika gelehrt und praktiziert wurde, wird darin mitsamt der Geschichte des Volkes wiedergegeben.
Und noch einmal: Ist dieses Buch in Bezug auf den prophetischen Wert von Interesse? Es offenbart viele Dinge, die nicht von den jüdischen Propheten erwähnt wurden. Berührten die Propheten jeden Punkt, der
 
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den Menschen in anderen Ländern betrifft? Nein, nur allgemein im Zusammenhang mit der übrigen Welt. Diese anderen Propheten schilderten viele Dinge, die nicht in deren Buch standen, obwohl sie mit ihm, so weit wie es ging, übereinstimmten, sondern sie berührten Ereignisse, über die deren Buch schwieg.
Hat irgendjemand Grund zu sagen, dass es keine Vielfalt an Offenbarungen, Zeugnissen, Prophezeiungen, Geschichtsberichten und Lehren gegeben hat, die sich in verschiedenen Ländern durch denselben Geist Gottes entfalteten? Und ist nicht all dieses von großem Wert, um sie zu vergleichen, miteinander zu verschmelzen, damit wir deutlicher die Grundsätze der Lehre der Erlösung erkennen und die Prophezeiungen umfassender verstehen können, besonders in einem Zeitalter, in dem die Geister durch Pfaffenlist verfinstert worden sind?
Wenn dies die Grundsätze des "Mormonismus" sind, worauf kann man dann als eine Neuerung des Christentums hinweisen? "Aber, ist dies alles?" Nein, dies ist nicht alles, und ich werde nicht alles heute erzählen. Ich weiß selbst noch nicht alles. Ich habe den "Mormonismus" 23 Jahre lang gelernt und weiß nur wenig darüber. Sollte jemand erwarten, alle Lehren des "Mormonismus" zu erlernen, so muss er mehr als 23 Jahre lang lernen. Denn ihr alle sollt wissen, dass der "Mormonismus", anstatt auf einige Dogmen oder allgemeine Wahrheiten beschränkt zu sein, alle Schleusentore der Wahrheit und der Erkenntnis öffnet und die Menschheit lehrt, jede Wahrheit festzuhalten, die sie schon begreifen können, und allzeit so viel mehr zu begreifen versuchen, wie sie können.
"Habt ihr nicht weitere Bücher?" Ja, wir haben Geschichtsberichte und Zusammenstellungen über den Umgang Gottes mit uns als Volk. Wir führen einen Bericht, ihr müsst nicht über Einzelpersonen von uns lernen, aber über die Kirche als Gesamtheit, als Gemeinschaft. Wir haben Offenbarung aufgeschrieben, Offenbarungen und Visionen, wir haben Offenbarung und Prophezeiung aufgeschrieben, wir haben Grundsatz und Geschichte aufgeschrieben, wobei der Geschichtsbericht nur einen kleinen Teil umfasst, alles, was geschrieben werden kann, was uns offenbart und was praktiziert wurde, so dass unsere modernen Bücher wie antike Bücher sind: Eine Mischung aus Offenbarung, Geschichte und Lehre. Hat irgendjemand einen Einwand dagegen? Ich frage: Sollte ein Engel diesem oder jenem Menschen dienen, oder angenommen, eine offene Vision wurde ihm kundgetan, die viele kostbare Dinge offenbart, wäre er dann nicht ein Einfaltspinsel, wenn er es nicht aufschreiben würde? Wenn die Macht Gottes oder das Dienen Gottes und die Visionen des Allmächtigen in der Welt vorhanden sind, werden diese aufgeschrieben. Der praktische Teil der Geschichte wird aufgeschrieben werden, denn wenn alles aufgeschrieben würde, könnte die Welt die Bücher nicht aufnehmen. Die antiken Apostel und Propheten schrieben ein wenig von den Punkten, die ihnen offenbart wurden, und einen Geschichtsbericht über das praktische Wirken des Systems, über das sie präsidierten. Unterscheiden wir uns davon? Nein.
"Nun", sagt jemand, "um mit Ihnen, Herr Sprecher, Klartext zu sprechen, uns ist gelehrt worden, zu glauben, dass das eine Buch, die Bibel, alle Offenbarungen enthält, die Gott je dem Menschen offenbarte, deshalb ist es eine Neuerung, der Welt irgendetwas anderes als eine Offenbarung anzubieten." Dies ist eure eigene Tradition, also habe ich damit nichts zu tun. Die Bibel hat euch solches nie gelehrt, auch nicht die Engel, auch lehrte dies euch nie ein Diener Gottes. Und wenn dies moderne sektiererische Tradition ist, so ist sie darauf abgezielt, die Menschen an ein verworfenes eisernes Glaubensbekenntnis zu binden, und je früher ihr die Fesseln zerbrecht umso besser. Zerbrecht sie und kommt heraus in die Freiheit und wisst und versteht, dass es in den weitherzigen Grundsätzen der ewigen Wahrheit keine solche Lehre gibt, dass der Himmel voller Erkenntnis ist, und die Erde sollte voller Propheten sein, der Himmel und die Erde voller Engel und beides voller Inspiration. Und wenn die Bewohner aller Welten des Universums Schreiber wären, jedes Blatt des Grases eine Schreibfeder
 
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und jeder Ozean Tinte, könnten sie nicht über alle Taten des Allmächtigen, Seiner Diener und Seiner Engel schreiben. Würde ich millionen Jahre in der Zukunft leben und weitere abermillionen, so würde ich erwarten, dass es immer irgendein Wesen geben würde, das bereit wäre, etwas Neues zu offenbaren, und jemanden, der es aufschreiben würde. Die Kunst des Schreibens wird niemals aufhören. Wir mögen keine Schreibfedern und Tinte haben, aber wir mögen etwas besseres haben. Soviel sei gesagt, dass die Künste und Wissenschaften kein Ende haben werden, auch wenn der Mensch durch Tradition zum Glauben gebracht würde, dass ein kleines Buch alles enthält, was Gott jemals sagte oder tat. Solche Personen können einem Leid tun und man kann mit ihnen nicht argumentieren.
Was ist "Mormonismus"? Er ist eine Wiederherstellung durch neue Offenbarung, durch die Autoritäten des Himmels, durch den Dienst von Engeln, durch Ordinierung von Propheten und Aposteln und Geistlichen und Ältesten, durch ihr Zeugnis und ihren Dienst auf der Erde, durch die Organisation der Heiligen, durch die Darreichung von Verordnungen, durch das Wirken des Heiligen Geistes. Er ist eine Wiederherstellung dieser antiken Grundsätze, die vom Himmel zur Regierung des Menschen offenbart wurden.
Jemand sagt: "Sie haben gesagt, dass sie heute nicht das gesamte System erklären werden." Ich weiß nicht alles darüber und ich werde nicht die Hälfte von dem erklären, was ich weiß. Was ich gesagt habe, sind einige alltägliche Punkte, ein wenig von den ersten Grundsätzen des Evangeliums Christi, wie sie von den "Mormonen" geglaubt und praktiziert werden.
Bevor ich schließe, werde ich noch von einem erzählen. "Eure Ehen", sagt der Einwender, "gründen sich auf Grundsätze, die völlig neu sind und sich von der christlichen Welt unterscheiden." Ich sage ohne irgendein Zögern, dass ich mich dagegen wehre, dass die Welt so etwas behauptet. Ich sage, dass unsere Ehebeziehungen überhaupt nichts Neues sind. Es gibt keinen Mann, oder keine Gruppe von Männern oder Nation von Männern,wo die Bibel vorhanden ist und sie lesen können, die nicht wissen, dass die Einrichtung der Ehe, wie sie in der Bibel enthalten ist, und die Organisation von Familien weit vom modernen Christentum abweichen. Wir weichen vom modernen Christentum ab, aber nicht von der Bibel. Patriarchen entferntester Zeitalter, die dem Herrn in Bezug auf ihre Ehen und Familienorganisationen gehorchten, stimmen mit uns überein und wir mit ihnen, sofern wir und sie dem Gesetz Gottes gehorchten. Wenn es überhaupt einen Unterschied gibt, so war er mehr unter ihnen als bei uns entfaltet, da wir uns noch in den Kinderschuhen befinden. Sollte es geschehen, dass die gesamte moderne Welt von der Bibel abweicht, das Gesetz Gottes beiseite gelegt hat, und wir kämen mit ihr anstatt mit dem Wort Gottes in Berührung, dann befindet sich der Stiefel auf dem anderen Fuß und das, was über uns gesagt wird, trifft in Wirklichkeit auf sie zu. Es ist so wie der Farmer und der Anwalt. Ein gewisser Farmer kam zu einem Anwalt in der Nachbarschaft und bekannte offen, dass sein Bulle unglücklicherweise einen seiner (des Anwalts) Ochsen getötet hatte. Der Anwalt antwortete: "Du bist ein sehr ehrlicher Kerl und du wirst es nicht für falsch halten, dass ich einen deiner Ochsen als Ersatz bekomme." "Aber", sagte der Farmer, "ich habe mich geirrt, dein Bulle tötete meinen Ochsen." "O", antwortete der Anwalt, "das ändert den Fall, und wenn, wenn, wenn..."
Nun, wenn also die gesamte christliche Welt, vom Katholizismus bis zur letzten ihrer Töchter, die das Gesetz Gottes aufgehoben und die Einrichtungen, die heiligen Grundsätze des Himmels der Ehe und Familie unter die Füße getreten und sie durch ihre Traditionen ebenfalls aufgehoben und das eingeführt haben, was Gott nie einführte, und "Mormonismus" das Gesetz Gottes wieder hergestellt hat, in Theorie und Praxis, dann ist es die so genannte christliche Welt und nicht wir, die sich irrt. Ob in Bezug auf die Familienorganisation, das Gesetz Gottes, die patriarchalische Regierungsform, die Verordnungen, die Grundsätze und die Prophezeiung, so weiß ich von nichts Neuem oder von nichts, worin wir Erneuerer wären.
Wie ich zuvor sagte, und ich bin in der Lage,
 
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es zu begründen, wenn ich dazu aufgefordert werde, ist "Mormonismus" ein System, das von den Alten verstanden wurde, an dem sie sich erfreuten und das uns durch Offenbarung wieder hergestellt wurde. Und es wenn er verwirklicht wird, was wird er tun? Er wird einfach die Aussagen der Propheten erfüllen, sowohl der alten als auch der modernen, jede Bosheit, Kränkung, Ächtung, schlechte Regierung, Unterdrückung, Unwissenheit, Finsternis und Tyrannei niederstrecken und die Menschheit zur Rechtschaffenheit, Wahrheit, Freiheit, Gesetz und Regierung wieder herstellen, in der der Wille des Herrn auf Erden wie auch im Himmel getan werden wird. Das ist es, was "Mormonismus" tun wird, wenn er verwirklicht wird.
Möge Gott euch alle segnen. Amen.

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