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SÜDWÄRTSGEHEN - TEMPELBAU - MURREN
 
EINE ANSPRACHE, GEGEBEN VON PRÄSIDENT HEBER C. KIMBALL, IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 7. OKTOBER 1852, AUF DER GENERALKONFERENZ


Die Brüder haben eine Menge über das Südwärtsgehen gehört und ich weiß, dass sich eine Menge Gefühle in dieser Sache kundgetan haben. Es gibt eine große Anzahl von Personen in diesem Tal, die gegen dieses Vorhaben arbeiten, ich meine Väter, Mütter, Brüder und Schwestern und andere Verwandte. Fast alle dieser Personen haben Stadtgrundstücke und sie würden sie lieber mit den Aussiedlern teilen, als die Stadt zu verlassen, und gleichzeitig aus den Taschen ihrer Brüder für das, was ihnen wenig oder nichts kostete, 150 oder 200 Dollar nehmen. Somit haben sie eine bestimmte Absicht im Sinn, wenn sie Leute drängen, in der Stadt zu bleiben. Diese Dinge haben eine starke Tendenz, die Brüder hier zu binden.
 
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Es gibt auch viele andere Dinge, die dieselbe Tendenz haben. Sie argumentieren untereinander und sagen: "Wenn wir nach Iron County oder nach Millard County gehen, werden wir vielleicht unsere Segnungen, unsere Siegelungen, und unsere Endowments und viele andere Vorrechte verlieren"; sie beschließen, hier zu bleiben, um diese Dinge zu erhalten. Ich werde euch sagen, dass ihr für das Hierbleiben zu diesem Zweck eure Segnungen nicht früher bekommen werdet als diejenigen, die gehen und sich dort ansiedeln werden, wozu ihnen geraten wurde. Denn niemand von euch kann diese Segnungen erhalten, bevor er sich als würdig erwiesen hat, indem er die Erde kultiviert und dann dem Herrn die erste Frucht davon darbringt, die erste Frucht eurer Rinder, eurer Schafe und all euren Zuwachses. So verstehe ich das. Nun geht hin und errichtet Farmen, so lange ihr könnt.
Jene Brüder in Iron-County und jene, die immer noch in Coal Creek sind, sind fast alle Eisenwarenhändler. Sie waren die ersten, die in das Eisen- und Kohlegeschäft einstiegen und ihre Farmen verließen. Es gibt irgendwo in der Nachbarschaft 200 Morgen Land, die in jenen Tälern kultiviert wurden, und ihr habt das Vorrecht es zu kaufen oder so lange zu kultivieren, bis ihr ihr eigene Farmen schaffen könnt. In der Stadt Manti stehen die Hälfte der Häuser leer. Es gibt dort genug leerstehende Häuser, um 50 oder 100 Familien unterzubringen. In Iron County gibt es ähnliche Vorzüge.
Fillmore City, in der Millard Grafschaft, liegt in einem sehr ausgedehnten Tal. Ich denke, wir reisen, während wir nach Iron County gehen, irgendwo in der Nähe von fünfzig oder sechzig Meilen und dann erstreckt es sich nach Westen weit jenseits der Sehfähigkeit der Augen. Die Tatsache ist, dass wir in einigen Richtungen in der Ferne überhaupt keine Berge sehen können, und es gibt zahllose reiche Täler, die damit zusammenhängen und damit in Verbindung stehen, bis hin nach Iron County. Wir möchten Millard County stark und machtvoll machen; denn dort ist der Mittelpunkt der Regierung des Staates Deseret, wo irgendwann in der Zukunft der Gouverneur und seine Mitarbeiter während eines Teils des Jahres wohnen werden. Es wird dort ein Gebäude für die Benutzung der allgemeinen Regierung dieses Staates und für die allgemeine Regierung der Kirche und des Königreiches Gottes errichtet werden. Warum müsst ihr euch also vor dem Ergebnis von allem fürchten, was für euch das Beste ist? Lasst Großvater, Großmutter, Bruder oder Schwester keinen Einfluss auf euch haben, um euch von eurer Pflicht abzubringen.
Wenn Bruder Brigham nicht mehr Einfluss auf euch hat als euer Bruder oder eure Schwester, oder euer Vater oder eure Mutter oder sonst etwas, das zu diesem Leben gehört, würde ich nicht viel für eure Religion geben. Wenn ihr für einen Moment nachdenken und dem Geist des Herrn, dem Geist der Offenbarung in euren Herzen Raum geben wollt, so dass ihr die zukünftigen Ereignisse voraussehen könnt, denen wir uns nähern, und euren Verstand durch die Macht des Heiligen Geistes erweitern lassen wollt, werdet ihr nicht einen Moment zögern, in diese Täler zu gehen.
Wir haben nicht den Wunsch, die Heiligen loszuwerden, sondern der Rat, der ihnen gegeben wurde, hinzugehen und diese Orte zu besiedeln, ist zu ihrem besten Interesse und für den Aufbau des Königreiches Gottes.
Ihr seid sicher in diesem Tal angekommen, durch die Vorsehung Gottes, aus dem alten England, wo es fast jeden Tag regnet und wo sie manchmal die Lampen erleuchtet lassen, um sicher am Tag durch die Straßen gehen zu können. Als ich dort war, musste ich tagsüber bei Kerzenlicht dasitzen, um zu lesen, und wir konnten selten ohne Regenschirm hinausgehen; hätten wir es nicht getan, wären wir bis auf die Haut durchnässt gewesen, bevor wir zurückgekehrt wären. In diesem Land ist es nicht so, und je weiter ihr nach Süden geht, umso höher liegen die Täler, bis ihr nach ungefähr sechzig Meilen über die Bergkette des Großen Beckens hinunter zum Rio Virgin gelangt. Sobald ihr dort ankommt, seid ihr
 
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dort, wo es das ganze Jahr über Sommer ist, aber wir wollen nicht, dass ihr dorthin geht, bevor ihr dazu berufen seid. Wir möchten, dass ihr dorthin geht, wohin ihr geschickt wurdet; denn ihr könnt nicht eure Endowments bekommen, bevor ihr euch nicht bewährt habt. Das ist, was wir beabsichtigen; es ist nach dem Sinn Bruder Brighams, des Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und des Propheten Gottes, der die Schlüssel des Lebens und der Erlösung in Bezug auf euch und mich und die ganze Welt hält; keine Seele ist ausgenommen, weder Mann, Frau noch Kind; sie alle gehören ihm; denn er ist der Prophet, er ist unser Priester, unser Gouverneur, ja, der Gouverneur des Staates Deseret.
Ich denke mehr an die Dinge, die zur Kirche Jesus Christi der Heiligen der Letzten Tage oder das Königreich Gottes gehören, als an diese kleinen, netten territorialen Angelegenheiten. Ich vermute, wenn die Brüder in dieser Konferenz in diese Täler gehen und Weizen anbauen, Rinder und andere Produkte der Erde züchten und dann ein Zehntel all ihres Zuwachses in das Lagerhaus des Herrn geben werden und ein Zehntel von allem, was sie jetzt haben, werden wir in der Lage sein, sofort einen Tempel zu bauen und ihn sogleich fertigzustellen, und die Vorstellung aufgeben, dass die Kirche Häuser für Personen baut, um hier und da einige Dollar zu bekommen, um die öffentlichen Arbeiten am Laufen zu halten. Lasst uns um die Kirchenangelegenheiten kümmern und sobald wie möglich eine Mauer um den Tempelblock ziehen und die Kirchengelder diesem Zweck zuteilen, anstatt sie in die Hände von wenigen Personen zu geben, die vielleicht 100 Dollar zahlen oder ein Joch Rinder einbringen und sagen würden: "Baut mir ein Haus und dann soll die Kirche die Differenz bezahlen." Sie werden so viel bezahlen und dann wird vielleicht der Rest aus den Eingeweiden der Kirche gequetscht werden. Dies quält die Kirche. Sie kann diese Last nicht tragen, sondern sie muss und wird sie abwerfen und den Zehnten verwenden, um einen Tempel zu bauen, ein Taufbecken, Lagerhäuser und solche Dinge, die die Kirche benötigt. Ich weiß nicht, ob ihr einen Wunsch habt, einen Tempel gebaut zu bekommen, oder nicht. Habt ihr darüber nachgedacht, dass wir hingehen mögen mit all unserer Macht, unseren Mitteln, unserem Vermögen und mit allem, was wir haben, um dem Herrn ein Haus zu bauen, Becken zu bauen, um für uns, unsere Kinder, unsere Väter und Mütter, sowohl lebend als auch tot, die Verordnung der Erlösung zu vollziehen? Was sagt ihr? Wenn ihr sagt, dass wir dies tun sollen, hebt eure rechte Hand. (Alle Hände wurden erhoben.) Es ist deutlich, dass sie einen Tempel haben werden, Bruder Brigham.
Nun, wenn ihr euch zusammenraffen werdet und tut, was euch gesagt worden ist, und hingeht und diese reichen Täler bevölkert, mit Ausnahme jener, denen geraten worden ist, hier zu bleiben, - denn wenn sie hier gewünscht sind, ist es nötig, dass sie hier bleiben sollten -, werdet ihr gesegnet werden. Sammelt euer Vermögen und geht hin und errichtet für euch Farmen, damit ihr im nächsten Sommer zwei- bis dreihundert Scheffel Weizen ernten könnt. Wir sind zwei- oder dreimal in diesen Tälern gewesen, um sie auszukundschaften, und wir werden im nächsten Herbst über die Berge gehen, hinunter in die niedere Welt, wenn der Herr es will. Wir werden somit hin- und zurückreisen und an dem einen Ort genauso lange leben wie an dem anderen, denn in der Zukunft werden wir in Bewegung bleiben, hin- und hergehen und wir werden niemals müßig sein, wir wollen es niemals und ihr solltet es auch nicht, bis das Königreich Gottes über diese Erde siegt. Wir werden diese Berge füllen, Land nehmen und, wie sie in den Staaten zu sagen pflegen, "Siedler werden", und werden in den Bergen dicker werden als die Grillen jemals waren.
Wenn ihr einmal die Reihen der Grillen durchbrecht, bringt es ihre Pläne durcheinander, und unter diesen Umständen werden sie niemals versuchen, auf eure Feldfrüchte einen Krieg zu starten. Auf ähnliche Weise müssen wir eins werden und einen Tempel
 
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bauen, damit wir die Grundsätze der Einigkeit vollkommener lernen können, um uns auf alle Dinge vorzubereiten, die kommen werden, damit wir, wenn wir zum Krieg bestimmt sein werden, alle Feinde der Wahrheit hinwegfegen können und das Feld niemals ihnen überlassen, kein Mann, keine Frau und auch kein Kind, das sich in Israel befindet.
Was die Murrenden und Klagenden und Fehlerfinder betrifft, so wollen wir ihnen eine Beschäftigung geben, und wir werden uns bald dieser Sache annehmen. Nach der Versammlung werden wir ihnen die Dinge vorlegen und von all den Murrenden und Klagenden und Fehlerfindern usw. möchten wir, dass sie ihre rechte Hand dafür heben, etwas Gutes zu tun. Wenn sie dafür stimmen wollen, werden wir eine Versammlung am Rathaus direkt nach der Konferenz einberufen und sie in Kompanien organisieren und ein Baukomitee bestimmen, um Bruder Brigham ein Haus zu bauen, und die Person, die am schlimmsten murrt, soll ihr Präsident sein. Wir werden ihm dasselbe Recht geben, das wir Vater Sherwood gaben, aber es war eine Fessel zwischen ihm und Zebedee Coltrin, der präsidieren sollte, aber da Vater Sherwoods Zunge geschmeidiger war, stach er Coltrin aus und errang die Präsidentschaft. Wir werden eine Kompanie von Männern und Frauen organisieren, denn wir beabsichtigen Frauen ein Amt in dieser Kompanie zu geben, und sie werden mit den Männern gleichberechtigt sein. Nun gibt es für euch Frauen, die danach trachten ihren Ehemännern gegenüber gleichberechtigt zu sein, eine Gelegenheit. Dies bezieht sich auf den Text, den Bruder Brigham gestern vergab. Aber ich glaube, ich werde gegenwärtig aufhören zu sprechen.

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