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MOTIVE UND GEFÜHLE DER HEILIGEN - ERFAHRUNG NOTWENDIG - DER ZUSTAND DER WELT - UNGLÄUBIGE - RELIGIONEN UND WERKE VON MENSCHEN UND DIE RELIGION UND DIE WERKE GOTTES - WAHRHEIT UND ERLÖSUNG.
 
EINE ANSPRACHE, GEGEBEN VON ELDER JOHN TAYLOR IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, AM 12. JUNI 1853.

 
 
Während ich mich heute Morgen erhebe, um zu euch zu sprechen, tue ich es mit Gefühlen besonderer Freude, denn ich liebe es immer, mit den Heiligen des Allerhöchsten zusammenzukommen. Ich liebte es immer, von den Dingen zu sprechen oder zu hören, die mit dem Königreich Gottes in Zusammenhang stehen. Und folglich ist es, während wir alle im Dienst für den Allmächtigen vertieft sind und uns von Zeit zu Zeit treffen, um zu singen, zu beten, zu sprechen, zu erbauen und erbaut zu werden, für mich von geringer Bedeutung, welche Rolle ich im Drama spiele; ich habe jederzeit Freude daran, meine Brüder sprechen zu hören, und genauso macht es mir Freude, zu den Heiligen zu ihrer Erbauung zu sprechen.
Als Männer und Frauen von Intelligenz spiegeln wir, wie diejenigen, die bekennen, die Diener des Allerhöchsten zu sein, mehr oder weniger das wider, was zum Königreich Gottes gehört. Die Vorstellungen, die wir in Bezug auf dieses Königreich unterhalten haben, haben uns hierhergebracht. Diese Gefühle und Grundsätze haben uns unsere Geburtsorte, unsere früheren Wohnorte und Gemeinschaften verlassen und uns mit den Heiligen des Allerhöchsten in den Tälern dieser Berge vermischen lassen. Wenn wir Trübsale und Entbehrungen erlitten haben, wenn wir mit den karierten Szenen dieses Lebens zu tun hatten, insbesondere im Zusammenhang mit dem Königreich Gottes, dann weil wir durch Gedanken, Gefühle, Hoffnungen und Wünsche, die zur ewigen Welt gehören und jene Dinge, die mit unserer ewigen Wohlfahrt zusammenhängen, angeregt worden sind.
Wenn dies nicht unsere Gefühle sind, was tun wir hier? Warum findet man uns in diesem entfernten Land? Warum haben wir das Land unserer Geburt und unseren Wohnort zurückgelassen? Warum haben wir unsere früheren Bekanntschaften und Freunde in verschiedenen Nationen, Ländern, Sprachen und Völkern aufgegeben und sind auf diese Weise verschmolzen worden? Warum dienen wir zusammen dem Allerhöchsten in den Tälern der Berge, wenn dies nicht unsere Gefühle sind? Wir sind ausdrücklich für diesen Zweck hierher gekommen. Dies ist unser einziges Ziel gewesen, unsere einzige Hoffnung, unser Hauptwunsch, und mag der Grund für unsere einzigartige Sammlung und unsere besondere Örtlichkeit hier sein. Und obwohl wir einige Prüfungen und Schwierigkeiten und verschiedene Dingen haben mögen, die oft unsere Herzen verwirren und ärgern und unsere Gefühle beunruhigen, weisen dennoch der Polarstern unserer Sinne, die starken und tiefen Gefühle der Zuneigung und der Grundsatz der Wahrheit in uns auf dieselbe Sache, für die wir unsere Karriere begannen, und wenn wir uns vor unserem Gott niederbeugen, wenn wir unsere Kammer betreten und den Herrn anrufen, wenn wir mit unseren Familien zusammengekommen sind, um den Allerhöchsten demütig anzuflehen, wenn wir uns mit den Heiligen im öffentlichen Gottesdienst vermischen, oder wann immer wir ernsthaft dazu gebracht werden, über die wahre Stellung dieses Königreiches nachzudenken, so ist es unsere Freude, dass unser Gesicht
 
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zionwärts gerichtet ist, dass unsere Hoffnungen auf Gott gesetzt sind und wir wissen, dass Er unser Vater und Freund ist. Wir betrachten mit Freude, dass die Himmel geöffnet worden sind, dass Wahrheit offenbart worden ist und die Macht Gottes sich entfaltet hat, dass Engel sich kundgetan haben, dass die Herrlichkeit der ewigen Welt bekannt gemacht worden ist und dass wir zu Teilhabern in jenem Licht, in jener Herrlichkeit und Intelligenz gemacht worden sind, die zu offenbaren es Gott gefallen hat, zu unserem Segen, zu unserer Erlösung und zur Erhöhung der menschlichen Familie in dieser Zeit und durch alle Ewigkeit hindurch. Dies sind unsere Gefühle.
Wir glauben, dass Gott seine Hand in diesen letzten Tagen ausgestreckt hat, um seine Absichten zu vollenden, Seine Auserwählten aus den vier Himmelsrichtungen zu sammeln, ja, um die Worte zu erfüllen, die Er durch all die heiligen Propheten gesprochen hat, um die Erde von der Macht des Fluches zu erlösen, um die menschliche Familie aus den Ruinen des Falls zu retten und die Menschheit in jene Lage zu versetzen, die Gott für sie vorgesehen hatte, bevor diese Welt ins Dasein kam oder die Morgensterne vor Freude sangen. Wir glauben und erkennen diese Dinge, wir spüren sie, wir schätzen sie und deshalb sind wir auf diese Weise versammelt.
Ich weiß, dass wir, wie andere Menschen, unsere Prüfungen, Trübsale, unseren Kummer und unsere Entbehrungen haben; wir treffen auf Schwierigkeiten, wir müssen mit der Welt streiten, mit den Mächten der Finsternis, mit den Verderbtheiten der Menschen und einer Verschiedenheit von Übeln; dennoch müssen wir gleichzeitig durch diese Dinge vollkommen gemacht werden. Es ist notwendig, dass wir eine Kenntnis über uns selbst haben sollten, über unsere wahre Position und unseren wahren Stand vor Gott und wir unsere Stärke begreifen, unsere Schwachheit, unsere Unwissenheit und Intelligenz, unsere Weisheit und unsere Torheit, damit wir wissen mögen, wie man wahre Grundsätze schätzt und begreift und allen Dingen, wie sie sich vor unseren Sinnen präsentieren, einen angemessenen Wert beimisst. Es ist notwendig, dass wir unsere eigene Schwäche und die Schwächen unserer Mitmenschen kennen sollten, unsere eigene Stärke wie auch die Stärke anderer, und unsere wahre Position vor Gott, den Engeln und den Menschen begreifen, damit wir geneigt sein mögen, alles mit angemessenem Respekt zu behandeln und unsere eigene Weisheit oder Stärke nicht überbewerten und sie auch nicht geringschätzen, auch nicht die anderer, sondern damit wir unser Vertrauen in den lebendigen Gott setzen und Ihm nachfolgen und erkennen, dass wir Seine Kinder sind und dass Er unser Vater ist und dass wir von Ihm abhängig sind und dass jeder Segen, den wir empfangen, aus Seiner wohltätigen Hand fließt.
Es ist also notwendig, dass wir durch die Schule des Leidens, der Prüfung, der Trübsal und Entbehrung gehen, um uns selbst kennenzulernen, andere kennenzulernen und unseren Gott kennenzulernen. Darum war es notwendig, dass der Erlöser, als er auf der Erde war, wie wir in allen Punkten versucht und "von den Gefühlen unserer Schwächen berührt werden sollte", um die Schwächen und die Stärke zu begreifen, die Vollkommenheiten und Unvollkommenheiten der armen, gefallenen, menschlichen Natur. Und nachdem er die Sache vollbracht hatte, für die er in die Welt kam, und mit der Heuchelei, Verderbtheit, Schwäche und dem Schwachsinn des Menschen gekämpft hatte, auf Versuchung und Prüfung in all ihren verschiedenen Formen gestoßen war und überwunden hatte, ist er ein "getreuer Hohepriester" geworden, um im ewigen Königreich Seines Vaters für uns einzutreten. Er weiß, wie der angemessene Wert des menschlichen Wesens einzuschätzen ist, da er in dieselbe Lage wie wir versetzt worden war; er weiß, mit unseren Schwächen und Gebrechen Nachsicht zu haben, und kann die Tiefe, Macht und Stärke der Trübsale und Prüfungen, mit denen sich die Menschen in dieser Welt herumplagen müssen, vollkommen verstehen und kann somit als ein Vater und ältester Bruder mit ihnen nachsichtig sein.
Es ist notwendig, da wir bekennen, dass wir auf dieselbe Herrlichkeit, Erhöhung, Macht und
 
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Segnungen in der ewigen Welt abzielen, dass wir durch dieselben Trübsale gehen, dieselben Entbehrungen erdulden, besiegen sollten, wie er besiegte und wie er überwand, und somit durch Redlichkeit, Wahrheit, Tugend, Reinheit und einen hochgesinnten und ehrenwerten Kurs vor Gott, den Engeln und den Menschen uns so wie er eine ewige Erhöhung in der ewigen Welt sichern.
Die Welt in der heutigen Zeit ist insgesamt verwirrt und es erscheint mir manchmal, dass selbst wir in der Tat sehr wenig Fortschritt entsprechend dem Licht und der Intelligenz gemacht haben, die Gott uns mitgeteilt hat. Aber was hat die Welt getan? Ob man in moralischer Sicht auf sie schaut, religiös, philosophisch oder politisch oder auf welche Weise ihr wollt, so werdet ihr entdecken, dass alles eine chaotische Masse ist. Verwirrung, Unordnung, Schwachheit, Verderbtheit und Laster jeder Art sind reichlich vorhanden und die ganze Welt scheint verwirrt und rückläufig zu sein. Die menschliche Familie hat sich von den Grundsätzen entfernt, die Gott zu ihrer Führung, Leitung und Unterstützung dargelegt hat. Sie haben Ihn, den Brunnen lebendigen Wassers, verlassen und sich selbst Zisternen herausgeschlagen, zerbrochene Zisternen, die kein Wasser halten können.
Ich werde gegenwärtig nicht im Einzelnen ihre Philosophie oder Politik untersuchen. Mit diesen Dingen seid ihr schon vertraut, da ihr mehr oder weniger damit zu tun hattet. Ihr habt ihre Schwäche und Unfähigkeit gesehen, irgendetwas zustande zu bringen, was sie in der Vergangenheit begehrten. Es gibt kein Projekt, auf das sie heute ihren Fuß gesetzt haben, das, wenn es bis zum Äußersten gemäß den glühendsten Wünschen ihrer Vertreter ausgeführt würde, in der Lage wäre, der menschlichen Familie Glück zu erzeugen. Ich werde gegenwärtig nicht in die Einzelheiten dieser Dinge gehen, sondern nur folgende Aussage machen. So viel sei gesagt, dass wir vor Jahren von diesen Dingen überzeugt gewesen sind und deshalb hierher gekommen sind. Sind wir hierher gekommen, weil wir erwarteten reich zu werden? Nein. Haben wir uns mit dieser Kirche vereinigt, weil wir erwarten, in den Augen der Welt ehrenvoller zu werden? Nein. Ich denke, dieses Werk sollte das letzte Schiff gewesen sein, das wir bestiegen hätten, wenn es das gewesen wäre, wonach wir trachteten. Dies erinnert mich an einen Geistlichen, mit dem ich mich einst in England unterhielt. Er wollte ein wenig private Unterhaltung, nachdem er mit mir eine öffentliche Debatte gehabt hatte. Er sagte: "Elder Taylor, gibt es irgendeinen Weg, den sie kennen, durch den ich errettet werden kann, ohne mich mit Ihrer Kirche zu vereinen?" Dies waren die Gefühle der meisten von uns, als wir das erste Mal vom Evangelium hörten. "Mormonismus" ist der erste Eindruck und die "Mormonen" sah man als verleitete Fanatiker und Narren an, als den Abschaum der Erde. Das ist die Art und Weise, wie man uns betrachtete, und in diesem Licht schauten wir zuerst selbst auf den "Mormonismus". Als ich das erste Mal über das Evangelium las, das von den Heiligen der Letzten Tage gepredigt wurde, dachte ich, dass es nichts mit Religion zu tun hätte. Ich weiß, wie ihre Gefühle sind, und weiß, dass nichts als ein echter Wunsch, den Willen Gottes zu tun, die Menschen die Beschimpfung und die Vorwürfe ihrer Mitmenschen ertragen und mit dem Volk Gemeinschaft haben lässt, das Heilige der Letzten Tage oder "Mormonen" genannt wird. Wir hatten selbst ähnliche Gefühle diesen gegenüber, und wir vereinten uns mit diesem Volk, weil wir in Betracht zogen, dass mit ihrer Religion Wahrheit einherging, sonst wären wir niemals zu ihr bekehrt worden, wären nie hier gewesen, sondern wir wären in der Welt gewesen und ihrem Pfad gefolgt. Aber wir sind hier. Die Welt hat ihre Vorstellungen und wir haben unsere. Ich wollte gerade sagen, sie denken, dass sie Recht haben, aber nach einem Augenblick des Nachdenkens
 
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sehe ich mich veranlasst zu denken, dass sie so nicht denken, sondern sie wissen nicht, wie sie sich verbessern können. Der Unterschied zwischen ihnen und uns ist, dass sie denken, dass sie keinen besseren Weg kennen als den, den sie verfolgen. Wir denken, wir tun es, und einige von uns wissen, dass wir es tun. Ich bekenne selbst, dass ich, wenn ich keine andere Religion kennen würde als die Religionen, die in Übersee verbreitet werden, überhaupt kein religiöser Mensch wäre, sondern ich würde dies alles beiseite legen, als etwas, das nicht beachtenswert ist, und würde Gott als das größte Wesen des Universums gemäß meinem eigenen Urteilsvermögen anbeten, unabhängig von den Meinungen der Menschen und ohne jede Achtung vor den lächerlichen Lehren, die in der Welt gelehrt werden.
Viele haben etwas an der ungläubigen Gemeinschaft auszusetzen und tadeln sie und sagen, dass nur Schurken mit ihnen Gemeinschaft haben würden usw. Die intelligentesten Menschen der Welt findet man in der Ungläubigenklasse der Gesellschaft. Sie sehen eine Vielfalt von Sekten und Parteien, die um jede Art von widersprechenden Lehren streiten. Sie wissen, dass Verfolgung und Übel unter dem Deckmantel der Religion gesiegt haben, was bewirkte, das viele eingekerkert und getötet wurden. In der Tat hat es keine Unmenschlichkeit, Barbarei oder Grausamkeit gegeben, die dem gleich kamen, was von den Bekennern der Religion praktiziert wurde. Die Menschlichkeit erschaudert bei dem Gedanken und dennoch erzählen uns die Heuchler, dass alles für die Liebe zu Gott geschah. Und sie tun es zum Wohle der menschlichen Familie. Die Katholiken haben Tausende von Protestanten getötet und umgekehrt, und dennoch sollen wir glauben, dass es für die Liebe zu Gott und zum Wohle der Seelen geschah. Kann ich denken, dass Gott irgendetwas mit der Beeinflussung eines solchen Kurses des Verhaltens zu tun hat? Nein. Was kann zum Beispiel lächerlicher sein, als dass zwei christliche Nationen gegeneinander kämpfen und beide denselben Gott anbeten und deren Geistliche Gott, wie sie sagen, ernsthaft anrufen. Wofür? Dass Gott ihre Feinde vernichte, ihre christlichen Brüder, die in denselben Himmel gehen? Die andere Partei betet um dasselbe, und wenn beide gebetet haben, dann kommt das Geklirr der Waffen, der tödliche Streit, das Stöhnen der Sterbenden, Blut, Blutbad und Verwüstung. Und wenn sie damit fertig sind, dankt die siegreiche Partei Gott, dass Er ihnen den Sieg über ihre Feinde gegeben hat.
Diese Art christlicher Gefühle gibt es. Ich spreche hier von einer bestimmten Begebenheit. Was kann ich von solchen Priestern und solchen Gebeten denken? Ich denke genauso sehr an den einen wie an den anderen. Aber was würdet ihr über die Leichtgläubigkeit des Volkes denken, das solchen Dingen lauscht? Würde ich von solchen Ungereimtheiten verleitet werden? Nicht, wenn ich meinen Verstand beieinander hätte. Nehmt zur gegenwärtigen Zeit die Christen allgemein, die sich, wie ihr wisst, alle für das beste Volk in der Welt halten, und die Hälfte ihrer Zeit wird für polemische Aufsätze und Streitereien aufgewendet; und manchmal denke ich, dass sich unsere Ältesten zu sehr in solche Dinge verstricken. Aber ich bin darüber nicht überrascht, da sie aus jener Schule gekommen und in diesem Element geübt sind. Sie scheinen das Talent zur Streitsucht gut entwickelt zu haben, denn fast immer ist es genau das Erste, was sie tun, wenn sie hinausgehen, um zu predigen, nämlich gegen diese Christen und ihre Grundsätze anzurennen. Wir befinden uns hier nicht unter ihnen, sondern sind aus ihnen herausgesammelt, und wenn wir auf ihre Ungereimtheiten verweisen, ist es so, als könnten wir unsere eigenen und die Position anderer begreifen.
Es gibt Katholizismus, Presbyterianismus und alle anderen Ismen, deren Vertreter denselben Gott anbeten, obwohl ihre Lehren, Vorschriften und Glaubenssätze nicht dieselben sind. Sie denken verschieden und beten anders an und jede Partei schickt in großem Stil alle zur Hölle, die von ihnen abweichen, und wenn Gott nicht gnädiger wäre als sie, würden wir uns alle zusammen dort vorfinden. Dies ist die Art, wie Dinge dort unten in der Welt existieren. Wenn nicht diese Religion gewesen wäre,
 
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so bekenne ich durch eigene Offenbarung, die mich etwas über die Angelegenheit wissen lässt, dass ich überhaupt nichts mit Religion zu tun hätte. Ich würde Gott auf die beste Weise anbeten, die ich kannte, und würde gerecht und ehrenvoll meinem Nächsten gegenüber handeln, was, so glaube ich, Tausende aus jener Klasse von Menschen tun, die heute Ungläubige genannt werden. Aber ich hätte mich niemals der Verleitung durch den Unsinn unterworfen, der in der Welt unter dem Namen der Religion existiert.
Was ist es also, woran wir glauben? Wir glauben an die Wiederherstellung aller Dinge. Wir glauben, dass Gott vom Himmel gesprochen hat. Wenn ich nicht geglaubt hätte, dass er es tat, wäre ich nicht hier. Wir glauben, dass Engel erschienen sind, dass die Himmel geöffnet worden sind. Wir glauben an ewige Grundsätze, an ein ewiges Evangelium, ein ewiges Priestertum, an ewige Kommunikation und Gemeinschaft. Alles, was mit dem Evangelium zusammenhängt, an das wir glauben, ist ewig. Wenn es nicht so wäre, wollte ich nichts damit zu tun haben. Ich möchte kein Bekenntnis ablegen und einem Gott dienen, weil dieser oder jener oder ein anderer es tut, und ich nicht weiß, ob ich Recht habe, und diejenigen, die ich nachahme, nicht mehr als ich wissen, ob sie Recht haben oder sich irren.
Ich erkläre, dass ich selbst weiß, und wenn ich nicht selbst wüsste, würde ich nichts damit zu tun haben wollen. Nach diesem Grundsatz handelnd, schloss ich mich den Heiligen der Letzten Tage an. Ich predige die Lehre, die ich wahrhaftig mit meiner ganzen Seele glaube. Ich glaube an ihre Grundsätze, weil etwas Intelligentes in ihnen liegt. Zum Beispiel: Wenn ich ein ewiges Wesen bin, wünsche ich etwas, dass die umfassenden Wünsche jener ewigen Seele befriedigt. Wenn ich ein Wesen bin, das gestern in die Welt kam und sie morgen wieder verlässt, könnte ich genauso gut die eine wie auch die andere Religion haben oder überhaupt keine. "Lasst uns essen und trinken; denn morgen sterben wir." Wenn ich ein ewiges Wesen bin, möchte ich etwas über jene Ewigkeit wissen, mit der ich verbunden bin. Ich möchte etwas über Gott wissen, den Teufel, den Himmel und die Hölle. Wenn die Hölle ein Ort des Elends ist und der Himmel ein Ort des Glücks, so möchte ich, wie ich dem einen entkommen und den anderen erlangen kann. Wenn ich nichts über diese Dinge erfahren kann, die in der ewigen Welt kommen sollen, habe ich keine Religion, ich hätte keine, ich würde keinen Strohhalm dafür geben. Es wäre eine zu niedrige und kriechende Aussicht für Menschen mit Intelligenz, von dieser Kenntnis ausgeschlossen zu sein. Wenn es einen Gott gibt, dann möchte ich eine Religion, die Mittel und Wege liefert, bestimmt und fassbar mit Ihm zu kommunizieren. Wenn es einen Himmel gibt, möchte ich wissen, welche Art von Ort er ist. Wenn es Engel gibt, möchte ich ihr Wesen und ihre Tätigkeit kennen und woraus sie bestehen. Wenn ich ein ewiges Wesen bin, möchte ich wissen, was ich tun muss, wenn ich die Zeit hinter mir habe, ob ich Korn anbauen und hacken oder mit irgendeiner Aufgabe beschäftigt sein soll. Ich möchte nicht, dass mir jemand erzählt, dass ein Himmel sich "jenseits der Grenzen von Zeit und Raum" befindet, ein Ort, über den man wahrscheinlich nichts wissen oder den man je erreichen kann. Ich möchte nicht, dass mich jemand fast zu Tode erschreckt, indem er mir von einer Hölle erzählt, wo Sünder auf einem Bratrost geröstet und von Teufeln auf Mistgabeln und anderen spitzen Werkzeugen hochgeworfen werden. Diese Ansichten sind traditionell und von der alten Mutterkirche gekommen.
Ich habe ein katholisches Buch, das Bilder von Teufeln enthält, die Sünder auf Bratrosten grillen, sie mit Mistgabeln hin- und herwerfen, von Schlangen und Drachen, die sie verschlingen usw., das ich aus dem alten Land mitgebracht habe. Die Protestanten können sich bei den Katholiken für all diese gesegnete Information und all die Herrlichkeit bedanken, die damit einhergeht, und ich vermute, dass sich die Katholiken bei einigen der alten Maler dafür bedanken
 
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können. Ich möchte mit solchen Dingen nichts zu tun haben; ich kümmere mich nicht um sie. Aber als ein intelligentes Wesen, wenn ich einen Verstand habe, der fähig ist nachzudenken, möchte ich das Wirken der Natur betrachten und etwas über das Wesen Gottes und mein Schicksal wissen. Ich liebe es, die Dinge um mich herum anzuschauen, Sonne, Mond und Sterne zu bestaunen, das planetarische System zu studieren und die Welt, die wir bewohnen., ihre Schönheit, Ordnung, Harmonie und das Wirken des Daseins um uns herum zu betrachten. Ich kann etwas mehr sehen als dieses üble Kauderwelsch, jene kindischen Wortspiele, diesen Himmel jenseits der Grenzen von Zeit und Raum, wo sie nichts anderes zu tun haben, als dazusitzen und sich in ewige Seligkeit davonzusingen oder dorthin zu gehen, wo sie auf dem Grill rösten. In der Natur findet man nichts Derartiges. Alles ist wunderbar harmonisch und fügt sich vollkommen an der Stelle ein, das es in der Welt einnimmt. Ob man auf die Vögel schaut, auf die wilden Tiere oder das menschliche System, so sieht man etwas auserlesen Schönes und Harmonisches, was wert ist, von jeder Intelligenz betrachtet zu werden. Was ist im Vergleich dazu die Weisheit des Menschen? Wenn es so etwas wie Religion in der Welt nicht gäbe, so könnte ich nicht anders, als zu glauben, dass es einen Gott gibt.
Schauen wir uns Männer mit den besten und erhabensten Talenten an, die man finden kann, - was wissen oder was begreifen sie oder was können sie tun im Vergleich mit den Werken Gottes. Was gibt es in der Handfertigkeit des Menschen in Verbindung mit all ihrer Intelligenz und Wissenschaft, worin sie Jahr für Jahr von Generation zu Generation Fortschritte gemacht haben, das wert ist, beachtet zu werden? Was wissen sie heute? Schaut man sich ihre Regierungen an, so findet man keine, die ihr legitimes Ziel verfolgt, das Glück der Welt zu fördern, sondern sie sind damit beschäftigt, gegenseitig auf das Böse zu achten und sich zu vernichten. Sie haben Heere, Flotten, Zollbeamte usw. organisiert, um ihre eigenen besonderen Positionen und Interessen zu untermauern, unabhängig von allem anderen oder in Bezug auf den Rest der Menschheit. Sie betrachten sich gegenseitig wie Diebe und unterhalten ihre Heere und Flotten als Selbstverteidigung gegen Zudringlichkeiten ihrer benachbarten Räuberbrüder.
So ist die Natur der Hauptorganisation der Nationen zur gegenwärtigen Zeit. Aber wenn wir einige Zeitalter zurückschauen, werden wir entdecken, dass sich dort, wo seit Generationen höchst mächtige Nationen existierten, jetzt eine öde Wüste und eine heulende Wildnis befindet. Wir besiedeln jetzt einen Ort, der eine Wildnis war, bevor wir begannen ihn zu bevölkern, aber der vor Generationen dicht besiedelt war. Dies ist in großem Ausmaß mit Palästina, Babylon und vielen anderen Teilen des Assyrischen Reiches der Fall. Veränderungen hat es fortwährend gegeben und die Bestrebung des Menschen hat Nationen verwüstet, Königreiche gestürzt, Reiche entvölkert, Länder vernichtet und Millionen mussten sich in ihrem Blut wälzen. Dies ist die Weisheit der heidnischen Regierungen mit all ihrer Intelligenz und Philosophie gewesen.
Wir schauen wieder auf die Werke Gottes und sehen dort nichts anderes als Vollkommenheit, Harmonie, Symmetrie und Ordnung. Wenn wir uns das Planetensystem anschauen, sehen wir diesen Grundsatz wunderschön und vollkommen ausgeführt. Gewaltige Planeten umkreisen unsere Sonne und dieses System, und andere Sonnen mit ihrem System umeinander, und jene und zahllose andere Sonnen und Systeme mit unserem eigenen um noch größere und herrlichere, und auf diese Weise weitere Millionen von Systemen in ihrer Ordnung, bis es unser Fassungsvermögen übersteigt, und dennoch ist alles wunderschön, vollkommen und harmonisch. Wäre es anders, würden die Königreiche Gottes durch dieselbe verworrene Ordnung von Dingen regiert werden, die für die Regierungen dieser Welt charakteristisch ist, würde in wilder Verwirrung ein Planet gegen den anderen prallen
 
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und Millionen ihrer Bewohner würden in einem Augenblick in die Verwüstung geschickt werden.
Gottes Werke sind vollkommen. Wenn man die Vegetation untersucht, - wie wunderschön ist sie. Wen gibt, der sie nachmachen kann? Wir können einige Maler sehen, die es geschafft haben, in Nachahmung grobe Schmierereien zu erschaffen. Eine der größten Leistungen, die ein Maler je hervorbrachte, war es, einen Vorhang so vollkommen zu malen, dass ein anderer Maler davon so getäuscht wurde, dass er hervortrat, um ihn beiseite zu ziehen, um ein Bild dahinter zu enthüllen. Es gibt Millionen von Vorhängen in den Werken der Natur, die aus den Werken Gottes durch das Licht hervorspringen, das in ihnen ist, das ihnen durch den großen Elohim verliehen wird.
Wir sehen Männer, die als sehr talentiert angesehen werden, deren Namen an die Nachkommen als große Bildhauer oder Maler weitergereicht werden. Ihre Werke befinden sich unter den antiken Ruinen und werden als Musterexemplare künstlerischer Fähigkeit ausgestellt, damit Menschen sehen können, wie intelligent ihre Vorväter waren. Und was ist es, für dessen Erschaffung sie Weisheit hatten? Etwas wie ein Mensch oder ein Tier. Aber brecht einen Arm oder ein Bein ab, dann entdeckt ihr, dass es nur ein lebloses Stück Materie ist, obwohl die Grundzüge der Natur genau entsprechen mögen; und allein hierin besteht die Schönheit und Fähigkeit des Künstlers. Aber es gibt in ihnen kein Leben und sie kommen der Vollkommenheit, Schönheit und Symmetrie, wie man sie im menschlichen System oder dem jedes anderen Tieres findet, nicht nahe. Seht euch einen Menschen an. Er ist ein vollkommenes Wesen, er ist innen und außen vollkommen. Wenn ihr die Haut entfernt, die vollkommene Bedeckung der menschlichen Gestalt, werden die Nerven, Muskeln, Arterien, Venen und alles für dieses besondere System notwendige in vollkommener Harmonie und in jeder Weise vorgefunden, um eine lebendige, sich bewegende Maschine vollständig zu machen. Und nicht nur dies, sondern er ist auch ein intelligentes Wesen, das fähig ist, zu denken und zu handeln. Wir behaupten, eine Menge zu wissen, aber was ist mit unserer Philosophie? Wer ist da, der mir sagen kann, durch welche Macht ich meinen rechten Arm hebe? Wenn das nicht gesagt werden kann, was wissen wir? Wie weit sind wir also von jener Intelligenz entfernt, die das Universum regiert und all die Werke der Natur regelt. Ich schaue auf die Knochen des Mammuts und sie sagen mir, dass es etwas war. Ich kann auf einen Elefanten starren, wie er jetzt ist - eine mächtige, gewichtige, sich bewegende Maschine mit Kraft und Energie. Wer plante und ersann sich diese mächtigen Wesen? Und wieder schaue ich auf die Tierchen, von denen eintausend in einem Wassertropfen schweben können, und ich sehe mit Hilfe eines machtvollen Glases die Venen, Muskeln und alles, das vollkommen ist, eine lebendige, sich bewegende Kreatur zu schaffen, die dem bloßen Auge unsichtbar ist. Er, der das eine organisierte, regelt das andere. Der Mensch ist ein intelligentes Wesen, aber wie weit fällt seine Intelligenz hinter jener zurück, die die Welt regelt! Er kann nicht einmal sich selbst regieren, er war noch nie dazu in der Lage, und er wird nie dazu in der Lage sein, bis er jene Weisheit und Intelligenz empfängt, die von Gott kommt. Wenn jeder diese Art von Intelligenz empfangen kann und aus jener Quelle, die die Welt regiert und alle Planetensysteme in Ordnung hält und jeden Fisch, Vogel und jedes Insekt an ihre besondere Position in der Welt anpasst und mit allem versorgt, was sie benötigen, wenn er sie von Gott, als seinen Lehrer erhalten kann, dann ist er in der Lage, sich selbst zu regieren, Intelligenz zu besitzen, von der er jetzt nichts weiß, und Intelligenz, die in der Tat Gottes und des Menschen würdig ist. Wenn ich keinen Teil von dieser Intelligenz und Weisheit haben kann, wenn der große Elohim mir keinen Teil jenes Geistes zuteilen und mich dieselben Lektionen lehren kann, die Er versteht, möchte ich mit überhaupt keinem System der Theologie zu tun haben.
Ich glaube daran, von Ihm Intelligenz erlangen zu können, die mich befähigt, all die Werke Gottes zu begreifen, all die Absichten Gottes zu begreifen. Und wenn ich nicht einiges davon wissen kann, befinde ich mich vollkommen im Hintergrund und werde nicht in der Lage sein, meine
 
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wahre Position in der Gesellschaft zu begreifen, und wofür ich in die Welt gekommen bin.
Was sind wir? Wir sind edle, intelligente Wesen, die den Ausdruck Jehovas tragen. Mit all unseren Unvollkommenheiten können wir über Dinge in der Vergangenheit und in der Zukunft nachdenken. Unsere Gedanken können in weniger als einem Augenblick der Zeit von einem Teil der Erde zum anderen fliegen. Wir können Dinge betrachten, die wir in den Jahren unserer Kindheit taten, Tausende von Meilen von unserer gegenwärtigen Position entfernt, und in einem anderen Moment können wir Dinge betrachten, die vor uns liegen. Dies ist ein Grad der Weisheit und Intelligenz, den Gott uns zuteil hat werden lassen und den wir als intelligente Wesen verbessern können, und da wir von dem Brunnen gekostet haben, können wir hingehen und trinken und noch völliger an all jenen Segnungen Teil haben, die für uns auf Lager liegen.
Ich bin oft über die engstirnigen Vorstellungen der Menschen amüsiert gewesen, als ich nach Übersee in die Welt geschaut und ihr Nachdenken und ihre Berechnungen in ihren Schriften gesehen habe. Ein Mann glaubt an die Rechtfertigung durch Glauben, ein anderer an die Rechtfertigung durch Werke. Einige glauben an das eine, andere an das andere. Alle haben ihre eigenen besonderen Vorstellungen, ungeleitet und ungeführt durch die einzige legitime Regel und den einzigen legitimen Standard der Wahrheit, durch das lebendige und ewige Priestertum Gottes. Wenige können ihre Nächstenliebe genügend ausweiten, um zu glauben, dass es möglich ist, dass einige genauso wie sie selbst errettet sein werden, aber dass einige tausend Menschen in den Himmel gehen und die Übrigen in die Hölle, ist der vorherrschende Glaube. Und wenn einige neben diesen "Erwählten" den Himmel erreichen, denken sie, dass es ein großer Glücksfall ist. Die Protestanten glauben, dass sich die Katholiken komplett irren und packen die gesamte Kirche als Mutter der Huren ohne Probleme und selbst ohne Seufzen in die Hölle. Und die alte Mutter ist ihren Töchtern genauso unbarmherzig gegenüber, denn sie sind ihre Abkömmlinge, und sie schickt sie allesamt formlos an denselben Ort. Die Katholiken und Protestanten sind im Allgemeinen darin vereint, die Mohammedaner und Heiden dorthin zu schicken. Es wäre mit dem zu vergleichen, was mir einmal passierte, als ich mit einem Geistlichen über die Grundsätze des "Mormonismus" diskutierte. Bevor ich mit ihm durch war, vernichtete er in seinem Eifer, unseren Glauben zu vernichten, fast die ganze Bibel und warf sie weg. Er warf ein Buch nach dem anderen weg, bis nur ein kleiner Teil übrigblieb. Genauso ist es mit der religiösen Welt im Allgemeinen. Jeder schickt seinen Nächsten zur Hölle und nachdem solche Engstirnige ihre Auswahl der Würdigen getroffen und zurecht gerückt haben, denken sie, dass daneben nur wenige in den Himmel kommen werden.
Andere wollen jeden in den Himmel mitnehmen, ganz gleich wer oder was sie sind. Ich denke, die letztere Idee ist genauso lächerlich wie die erstere, obwohl in der letzten Idee etwas Erfreulicheres als in der anderen enthalten ist, muss ich bekennen. Die einzige Sache, die ich daran hassen würde, ist, dass man dort mit einer Menge Halsabschneidern und Betrügern Gemeinschaft hätte. Zum Beispiel: Die alte Welt wurde durch ihre Bosheit und Verderbtheit abgeschnitten. Ich könnte nicht denken, dass es vom Herrn richtig wäre, all diese bösen Kerle direkt in den Himmel zu bringen, weil sie böse und unwürdig waren, und es Noah und seiner Familie zu überlassen, mit den Problemen der Erde zu streiten, weil sie rechtschaffen waren. Aber so sind die Vorstellungen der Menschen; während die einen voller Nächstenliebe sind, haben die anderen nichts davon. Ich habe manchmal gedacht, dass wir "Mormonen" fast genauso nächstenliebend sind wie andere.
Ich glaube, dass Gott einen großen Plan im Auge hatte, als er die menschliche Familie erschuf. Ich glaube nicht, dass ein allweises Wesen jemals eine wunderschöne Erde wie diese erschaffen und sie mit dem Menschen und einer Vielfalt von anderen Arten von Wesen bevölkern würde, die dafür vorgesehen waren, auf ihr zu existieren, und dies alles ohne einen Zweck. Ich glaube nicht, dass 350.000.000 Menschen, die
 
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in China in einem Zustand der heidnischen Finsternis leben, dazu geschaffen wurden, in diesem Zustand zu leben und verdammt zu sein, weil sie nicht die richtige Religion haben. Ich glaube nicht, dass all die Nationen, die verschiedenen Arten von Abgöttern in verschiedenen Teilen der Erde dienen und nichts über den wahren Gott wissen, dazu bestimmt sein werden, später im Feuer verbrannt zu werden, weil sie es nicht besser wussten, als so anzubeten, wie sie es tun. Ich kann keine solchen Vorstellungen in meinem Verstand aufnehmen. Obwohl ich sagen wollte, dass ich kein Universalist bin, bin ich einer, und ich bin auch ein Presbyterianer und römischer Katholik und ein Methodist; kurzum, ich glaube an jeden wahren Grundsatz, den sich irgendeine Person oder irgendeine Sekte zu eigen gemacht hat, und verwerfe die falschen. Wenn es eine Wahrheit im Himmel, auf der Erde oder in der Hölle gibt, so möchte ich sie umarmen. Es kümmert mich nicht, in welcher Gestalt sie zu mir kommt, wer sie bringt oder wer an sie glaubt, ob sie beliebt oder unbeliebt ist. Ich möchte, dass Wahrheit, ewige Wahrheit hereinfließt und ich Freude an ihr habe.
Nun komme ich zu uns "Mormonen". Wir sind die einzige wahre Kirche, sagen wir. Wir haben den einzigen wahren Glauben, sagen und glauben wir. Ich glaube, wir haben viele große und wahre Grundsätze, die vom Himmel offenbart worden sind. Ich werde euch sagen, welche Gefühle ich darüber habe und was ich viele Male gesagt habe, als ich in Übersee unter den Priestern, Menschen und Philosophen gewesen bin. Wenn je ein Mensch unter dem Himmel mir einen falschen Grundsatz zeigen kann, den ich behauptet habe, werde ich ihn sogleich beiseite legen und für die Information dankbar sein. Wenn andererseits ein Mensch einen Grundsatz der Wahrheit hat, sei er moralisch, religiös, philosophisch oder von irgendeiner anderen Art, der gut für die Menschheit ist, werde ich ihm versprechen, dass ich ihn umarmen werde, aber ich werde nicht an seinen Fehlern Teil haben, die damit einhergehen. Sollte ein Mensch sagen: Ich bin im Besitz von einem Stück Wahrheit, und weil ich es habe, muss ich Recht haben. Sollte ich ihm glauben? Sicher nicht. Es folgt daraus nicht, dass er nicht viele Irrtümer hat.
Die Katholiken haben viele Stücke der Wahrheit, ebenso die Protestanten, die Mohammedaner und die Heiden. Und muss ich nun eines dieser Systeme umarmen, nur weil es einige Dinge hat, die richtig sind? Nein. Angenommen eine Person würde mir sagen, dass zwei multipliziert mit zwei vier ergibt; ja, das ist richtig. Ich glaube es mit ganzem Herzen. Aber angenommen, er glaubt und lehrt auch, dass sechs und vier zwanzig ergeben, und ermahnt mich, es zu glauben, indem er sagt: Ich hatte mit der anderen Berechnung Recht; beweist das dir nicht das andere? O ja, aber du hast nicht bewiesen, dass sechs und vier zwanzig ergeben. Ich werde die Wahrheit herausnehmen und den Irrtum zurücklassen.
Ihr glaubt also, dass wir als "Mormonen" Wahrheit haben? O ja, ich glaube es und aus diesem Grund bin ich ausgiebig in den meisten Staaten der Union und Kanada herumgereist, auch in England, Irland und Schottland, auf die Insel Man, auf Jersey und andere Inseln des Meeres, in Frankreich, Deutschland, Belgien und andere Teile der Erde, und ich habe noch keinen Menschen gesehen, der in Lehre und Grundsatz in Verbindung mit der Religion der Heiligen der Letzten Tage einen Fehler gefunden hätte. Ich spreche nicht von der Praktik. Gott weiß, dass es unter uns viel Pflichtvergessenheit gibt. Ich spreche vom Prinzip. Wenn ihr also eine Sache habt, die niemand umstürzen, aber überall unterstützt werden kann, die der Weisheit und Intelligenz Trotz bietet und man keinen Fehler darin findet, müsst ihr sagen, dass er richtig ist, bis bewiesen ist, dass er falsch ist.
Kann euch jemand beweisen, dass zwei mit zwei multipliziert sechs ergibt? Es gibt gewisse Dinge, die einfach Tatsache sind - zwei mal zwei ergibt vier und zwei parallele Linien werden sich unendlich ausgezeichnet niemals zu rechten Winkeln treffen, sondern in der Ewigkeit weiter verlaufen. Diese Wahrheiten demonstrieren sich selbst, niemand kann diese Tatsachen ändern. Und wenn ich Grundsätze habe, die außerhalb der Macht des Menschen liegen, um als falsch bewiesen zu werden,
 
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so betrachte ich sie als richtig und ich stehe auf ihnen als sicheres Fundament.
Andererseits, muss ich denken, weil ich Recht habe, dass es richtig ist, jeden anderen in die Hölle zu schicken? Nein, ich werde sie den Händen Gottes überlassen. Er hat mir gesagt, dass ich jeder Kreatur das Evangelium predigen soll, indem er sagte: "Wer glaubt und getauft wird. wird errettet werden, und wer nicht glaubt, soll verdammt werden." Er hat mir gesagt, dass ich dies tun soll. Und wieviele Millionen aus der Menschheit gibt es, die nie das Evangelium gehört haben? Und werden sie verdammt werden, weil sie nicht an eine Sache glauben, von der sie nicht gehört haben und die nie in ihre Reichweite kommt und von der sie nicht die geringste Kenntnis haben? Nein. Was ist es, was wir zu tun haben? Wir müssen das Licht des Evangeliums ausbreiten. Warum? Weil Gott ein System der Religion mitgeteilt hat, das dazu bestimmt ist, die menschliche Familie zu veredeln und zu erhöhen.
Die Welt ist verwirrt, sie befindet sich in Finsternis und Unwissenheit und weiß nichts über Gott, Seine Absichten, Pläne oder den Zweck Seiner Schöpfungen. Gott weiß, wie er meinen Verstand berühren kann und wie er den ihren berühren kann. Und wenn sie ohne eine Kenntnis von Gott und Seinem Gesetz leben und sterben, so wird uns gesagt, dass sie gemäß dem Licht gerichtet werden, das sie haben, und nicht gemäß dem, was sie nicht haben. Diejenigen, die ohne Gesetz gelebt haben, werden ohne Gesetz gerichtet werden.
Werde ich über den Zustand der Welt weinen? Nein. Gott erschuf sie, und wenn er zulässt, dass Millionen auf ihr in Unwissenheit über Ihn wohnen, so habe ich nichts damit zu tun. Alles, was ich zu tun habe, ist, hinzugehen und das Volk über die Grundsätze des Lichts, der Intelligenz und der Wahrheit zu belehren, so weit ich sie kenne und nicht weiter, wenn Gott mich schickt. Und wenn sie sie verwerfen, so ist es nicht meine Sache. In vielen Fällen tun sie es aus Mangel an Information und gemäß der Regierung, des Pfaffentrugs, der Vorurteile usw., unter deren Herrschaft sie stehen. Es ist für sie schwierig, korrekte Grundsätze zu begreifen, wenn sie sie hören, oder das Licht zu erkennen, wenn sie es leuchten sehen. Das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis begreift es nicht. Sie verstehen viele Dinge, vielleicht besser als ihr, aber sie verstehen nicht die Grundsätze des Evangeliums wie ihr, aus Mangel an Licht des Geistes Gottes. Niemand kann dies ohne den Geist verstehen. Eine ganze Menge unter den vorherrschenden Sekten von heute, haben zu einem gewissen beträchtlichen Ausmaß Meer und Land durchquert, um Bekehrte zu machen, und in der Mehrheit der Fälle, in denen sie erfolgreich gewesen sind, haben sie aus ihnen zehnfältig mehr Kinder der Hölle gemacht, als sie es vorher waren. Sie haben ihnen Heuchelei und Übel jeder Art beigebracht, von denen sie vorher nichts wussten. Sie wissen nicht, wie man wahre Grundsätze verbreitet, weil sie sie selbst nicht verstehen, und wie können sie sie anderen beibringen? Aber ich werde sie lieben und sie gehen lassen.
Wir "Mormonen" denken, dass wir eine wundervolle Strecke geschafft haben, denn wir sagen, dass ganz Israel errettet werden wird, und wir glauben, dass wir zu Israel gehören und dass wir mit ihnen in die Herde gesammelt werden sollen. Und wenn wir mit dem ganzen Israel Gottes eingesammelt sind, wie wir sie nennen, die in den verschiedenen Zeitaltern der Welt bis heute gelebt haben, werden wir mit ihnen im ewigen Königreich Gottes erlöst und errettet werden. Was sonst? Dann wird Sein Werk vollendet sein, könnt ihr sagen. Aber ich denke nicht, dass es vollendet sein wird, obwohl es sicher ein großartiges Werk sein wird. Dies sieht wie die Zeit der Wiederherstellung aller Dinge aus, aber in Wirklichkeit sind nur einige wenige wieder hergestellt worden. Warum, mögt ihr fragen, willst du neben den Israeliten noch jemanden mit hineinnehmen? Sicher. Uns wird gesagt, dass sie Geliebte um des Vaters willen und als Folge der Verheißungen an die Väter sind. Wenn sie hereingebracht werden, wird es
 
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die Folge dieser Verheißungen sein. Ich frage mich, ob es neben Abraham, Isaak und Jakob nicht weitere Männer des Glaubens gegeben hat, die vor ihrer Zeit lebten. Und wenn es welche gab, möchte ich wissen, ob sie irgendetwas über Gott wussten und für ihre Nachkommen Verheißungen erhielten. Ich möchte ein wenig weiter als zu Abraham gehen und sagen: Ich bin froh, deine Nachkommenschaft errettet zu sehen, Abraham, aber ich denke, einige deiner Nachkommen prophezeite von der Zeit, wann Ammon seine Hände zu Gott ausstrecken würde, damit Moab und das Land der Philister mit derselben Segnung gesegnet werden. Ich denke, einige deiner Nachkommen freuen sich auf den Schoß der Zukunft, wann ihr Verständnis erleuchtet und erweitert sein würde, auf eine Zeit, wann es eine große Sammlung geben würde, wann Menschen aus Hamath, Kush und von den Inseln des Meeres, wann verschiedene Stämme und Völker zum Namen des Herrn der Heerscharen zusammenströmen würden. Wenn Abraham wusste, wie man Verheißungen bekommt, frage ich mich zum Beispiel, ob der alte Mann, der Melchisedek hieß, der vor Abraham lebte und den Paulus in seinen Schriften zu einem größeren Mann als Abraham machte, denn er sagte: "Der Geringere wurde vom Größeren gesegnet" - ich frage mich, ob Melchisedek nicht ebenfalls wusste, wie man für seine Nachkommen Verheißungen bekommt? Es gab einen alten Mann, der im Lande Uz lebte, von dem gesagt wird, dass er ein sehr geduldiger Mann war. Trotzdem verfluchte er den Tag, an dem er geboren wurde, und den Mutterleib, der ihn gebar. Er wusste sicherlich, wie man Segnungen von Gott erhielt, und konnte sich durch die finstere Galerie von Zeitaltern auf die Absichten Gottes freuen und darüber nachsinnen, und er selbst sah sich nicht nur tot und begraben, sondern er sagte: "obwohl die Hautwürmer diesen Körper vernichtet haben werden, werde ich in meinem Fleisch Gott sehen." Er hatte genau die Religion, an die ich glaube, eine Religion, die ihn etwas über Gott und Seine Absichten wissen und verstehen ließ, und er handelte gemäß und profitierte daraus. Wenn er also von diesen Dingen wusste, so möchte ich wissen, ob er nicht einige Verheißungen für sich und die Nachkommen nach und nach zu beanspruchen haben wird, wenn sie aufgespürt sind.
Ich möchte noch weiter zurückgehen, zum alten Noah, zum Beispiel. Er war ein guter Mann, und während die ganze Welt vernichtet war, wurde sein Leben und mit ihm seine Nachkommenschaft bewahrt. Er war ein Mann Gottes. Ich möchte wissen, ob er ebenfalls für seine Nachkommen Segnungen erlangen konnte und er irgendwann für sie Gefühle haben wird und ob die Zeit kommen wird, dass sie an den Bündnissen und Segnungen Gottes teilhaben und an ihrem richtigen Platz stehen können, und nicht für alle Ewigkeit dieser schrecklichen Hölle übergeben werden. Ich denke, er würde nicht gern seine Nachkommenschaft dort sehen wollen, nicht mehr als Abraham seine dort sehen wollte. All diese heiligen Männer haben ihr Interesse, Mitgefühl für ihre Nachkommenschaft zu haben, und alle wünschen es, sie hervorgebracht zu sehen.
"Aber", sagt jemand, "sie sind gefallene Kreaturen." Und ebenso sind es die Israeliten. Wo wollt ihr ein verderbteres Volk finden, als die Nachkommen Ephraims, so tief gefallen und so erniedrigt wie die Indianer, die in diesen Bergen wohnen und die wild die weiten Prärien dieses Landes durchstreifen? Ihre Väter müssen etwas für sie getan haben, um sie hervorzubringen, um die Verheißungen zu ererben. Es ist Abrahams Sache, Mitgefühl für sie zu haben und an ihrer Wohlfahrt interessiert zu sein.
Wir wollen zum alten Adam zurückgehen und ihn auf die Erde kommen sehen, da er das Oberhaupt und der Vater von uns allen ist. Nun, ich möchte wissen, ob der alte Gentleman gerne sehen würde, wie seine Kinder von Völkern an einen Ort der Pein fortgejagt, Millionen und Abermillionen in die katholische Hölle geworfen würden, um dort in alle Ewigkeit zu rösten. Ich denke, er hat väterliche Gefühle seiner zahllosen Nachkommenschaft gegenüber und würde wünschen und ernsthaft danach trachten,
 
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sie errettet zu bekommen, sie aus ihrem gefallenen und erniedrigten Zustand erlöst zu sehen. Denn sie sind nicht schlimmer gefallen, nicht erniedrigter und verderbter als die Israeliten, und sie haben genauso sehr ein Recht, zur rechten Zeit hervorgebracht und gesegnet zu werden wie sie. Dies ist meine Lehre und dies sind meine Gefühle.
Ihr könnt bis zur Hauptquelle von allen gehen, zu Gott, der Adam erschuf, und sagen: O Herr, warum hast du die Erde gemacht und Sonne, Mond und Sterne machen lassen, damit sie ihr Licht geben, und den Menschen, sie zu bewohnen, und hast ihm gesagt, dass er sich vermehren und die Erde füllen sollte, und hast sie veranlasst in ihrer Stärke für den Menschen und das Tier hervorzubringen?
Ich möchte noch weiter zurückgehen und die Geister finden, die bei ihm in der ewigen Welt existieren. Sie kamen hierher und erhielten Körper, damit sowohl die Körper als auch die Geister eine Erhöhung unter den Göttern empfangen und in der Lage für ewige Vermehrung, Welten ohne Ende, sein könnten. Ich denke, dies stimmt mehr mit Philosophie und Wahrheit überein, mit intelligenten und erweiterten Sinnen, mit wahrer Religion, mit unseren Vätern und mit Gott, als alles andere, was wir in Übersee sehen.
Ich sehe die Welt der Menschheit in Finsternis und versuche mein Bestes, sie so gut wie möglich zu erleuchten. Wenn ich ihnen irgendetwas Gutes tun kann, werde ich es tun. Gott hat uns "Mormonen" Seine Wahrheit offenbart. Was ist zu tun? Uns darauf stolz sein lassen und nur auf das, was Gott uns gibt, und es anderen zu lehren, damit sie in den Besitz derselben Intelligenz, der wir uns erfreuen, gebracht werden. Was müssen wir tun? Dieses Evangelium zu jeder Nation, Zunge und zu jedem Volk auszubreiten, damit der Geist des Herrn auf sie einwirken möge, die die Wahrheit lieben, damit sie eine Gelegenheit haben mögen, es anzunehmen und an denselben Segnungen Teil zu haben, an denen wir uns erfreuen, und einen Kern zu bilden, durch den eine Fülle der ewigen Wahrheit entwickelt werden möge und wieder Engel kommen und mit der menschlichen Familie kommunizieren mögen, damit die Erde das Ende ihrer Erschaffung erfüllen möge und damit alle Menschen, die jemals lebten oder leben werden, das Ende ihrer Erschaffung erfüllen mögen, damit Menschen, die von der Rechtschaffenheit gefallen sind, für ihre Sünden und Übertretungen leiden und nach und nach hervorkommen und sich an ihrem Anteil in der ewigen Welt erfreuen mögen.
"O dann", sagt ihr, "werde ich in dieser Welt tun, was mir gefällt." Jawohl, geht hin und tut es. Es wird beweisen, dass ihr nicht durch die Wahrheit lebt, weil ihr sie liebt, sondern wenn ihr der Wahrheit folgt, dann seid ihr dazu nur durch eine heimtückische Furcht vor der Hölle getrieben. Wenn dies der Fall ist, würde ich nicht die Asche eines Roggenstrohhalms für zehntausend solcher "Mormonen" hergeben. Wenn ein Mann nicht zur Verteidigung der Wahrheit aufstehen kann, bis in den Tod, ist er es nicht wert, sie zu besitzen, und er ist kein Mann, der unter den Heiligen als anerkannt und würdig erachtet wird. Aber solche werden herausfinden, dass es eine schreckliche Sache ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.
Ich möchte zu eurer Information ein Beispiel erwähnen, um eure reinen Sinne aufzurühren, falls ihr solche Sinne habt. Ich las von vielen Menschen, die durch die Flut vernichtet wurden, und wir lesen, dass er in den Tagen Jesu Christi getötet und durch den Geist belebt wurde, durch den er hinging, um den Geistern im Gefängnis zu predigen, die in den Tagen Noahs usw. ungehorsam gewesen waren. Er predigte ihnen und sie kamen aus ihrer Haft hervor: "Nun, das wäre in Ordnung", sagt ihr. O ja, aber ich möchte wissen, wie gerne ihr für drei- oder viertausend Jahre, oder nur für ein Jahr im Gefängnis eingeschlossen wärt. Es heißt in der Heiligen Schrift: "Es ist eine schreckliche Sache, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen." Sie sagt auch: "Die Bösen sollen mit all den Völkern in die Hölle geworfen werden, die Gott vergessen." Glaubt ihr das? "Sicher tue ich das." Ich erinnere mich an einen Geistlichen, der mir einmal eine Frage zu diesem Thema stellte. Er sagte: "Glauben Sie an ewige Strafe?"
 
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"O ja, ich glaube, dass die Bösen mit allen Völkern, die Gott vergessen, in die Hölle geworfen werden." Glauben Sie, dass sie dort bleiben werden?" "O nein." "Warum nicht?" "Weil es nicht der Heiligen Schrift entspricht." "Aber wenn sie alle, die Gott vergessen, in die Hölle geworfen und in die ewige Strafe gehen werden, werden sie dort nicht für immer bleiben?" "Ja", sagte ich, "sie werden in die ewige Strafe gehen, aber sie werden wieder herauskommen." "Wie ist das möglich?" "Nun, die Heilige Schrift verkündet, dass Tod und Hölle ihre Toten herausgeben werden, und das Meer wird seine Toten herausgeben, die in ihm sind, und alle Völker werden vor Gott stehen, um entsprechend den Taten gerichtet zu werden, die sie im Körper getan haben." So seht ihr, dass sie herauskommen müssen, um gemäß ihren Werken gerichtet zu werden, ob sie nun gut oder böse sind. Angenommen wir hätten hier zum Beispiel ein Staatsgefängnis, ein Übertreter der Gesetze des Landes wird für eine gewisse Zeit dort hineingesteckt, entsprechend den Taten, die er getan hat, und den Beweisen und Umständen des Falles. Nachdem er entsprechend dem Gesetz gelitten hat, wird er freigesetzt, aber beachtet, das Gefängnis bleibt weiterhin bestehen, was man mit der ewigen Strafe oder mit Gottes Strafe vergleichen kann. Wer wird dorthin gehen? Die Bösen als Strafe für ihre Sünden und um ihnen eine nützliche Lektion zu erteilen. Die Heilige Schrift sagt, dass einige keine Vergebung in dieser Welt haben werden, auch in der kommenden Welt, aber diese werden wir der Hand Gottes überlassen.
Einige Leute werden fragen, ob wir denken, dass der Teufel errettet werden wird. Ihr müsst ihn fragen, denn ich habe nichts darüber zu sagen. Ich bin mit meinen Bemerkungen weit genug gegangen. Ich glaube, dass Gott all Seine Absichten zustande bringen wird, und Satan wird keine Macht haben, Seine Pläne auf welche Weise auch immer zu vereiteln; denn wenn er es täte, wäre er mächtiger als Gott. Jeder Mensch wird gemäß seinen Taten belohnt werden, die er im Körper getan hat. Diejenigen, die reine und himmlische Grundsätze erhalten haben und danach lebten und das celestiale Gesetz Gottes hielten, werden sich eines celestialen Reiches erfreuen. Diejenigen, die diese Vollkommenheit nicht erlangt haben, aber einem terrestriales Gesetz gehorchen können, werden eine terrestriale Herrlichkeit empfangen und sich eines terrestrialen Reiches erfreuen, und so weiter. Aber ich glaube ferner, dass es ewige Abstufungen des Fortschritts gibt, die sich in Welten ohne Ende fortsetzen werden und bis zu einer Unendlichkeit der Freude, Ausdehnung, Herrlichkeit, des Fortschritts und von allem, das geeignet ist, die Menschheit zu veredeln und zu erhöhen.
Dies ist einer der ersten Stände oder er ist unser zweiter Stand, wenn es euch gefällt, und auf diese Weise bewegen wir uns von einem Stand zum anderen, mit einer Kenntnis von den wahren Grundsätzen der ewigen Welt, die uns offenbart wurden, die ewig sind: Ewige Wahrheit, ewiges Leben, ewige Intelligenz, die uns weiterführen zum Besitz des celestialen Reiches Gottes. Von Intelligenz zu Intelligenz, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, von Macht zu Macht schreiten wir vorwärts, bis wir Throne, und Mächte und Herrschaften in den ewigen Welten besitzen. Und ich bitte Gott, uns Macht zu geben, all diese Dinge im Namen Jesu Christi zu erlangen. Amen.

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