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EINE ALLGEMEINE GRABREDE FÜR ALLE HEILIGE UND SÜNDER, AUCH FÜR DIE HEIDEN UND DIE ERDE
 
GEHALTEN VON ELDER ORSON PRATT IM TABERNAKEL, GREAT SALT LAKE CITY, 25. JULI 1852

Ich bin gebeten worden, die Beerdigungsansprache für die Ehefrau von Bruder Levi Savage zu geben, der im letzten Dezember starb, und seit ich heute Morgen an diesen Ort kam, bin ich gebeten worden, die Grabreden für mehrere Heilige zu halten, die in England gestorben sind, und ich bin zum Schluss gekommen, dass ich, anstatt meine Ansprache auf irgendeinen Einzelfall zu beschränken, das predige, was man als allgemeine Grabrede für alle Heiligen betrachten könnte, die in allen vergangenen Zeitaltern und Generationen gestorben sind, mitsamt allen, die später sterben werden, und als Grabrede für all jene, die keine Heilige sind, und auch die Grabrede für den Himmel und die Erde. Und zu diesem Zweck werde ich einen Text verwenden, den ihr im 51. Kapitel der Prophezeiung Jesajas und dem 6. Vers finden werdet:
"Erhebt eure Augen zum Himmel und schaut auf die Erde hinunter, denn der Himmel wird vergehen wie Rauch und die Erde wird altern wie ein Gewand, und diejenigen, die auf ihr leben, werden auf gleiche Weise sterben, aber meine Erlösung wird ewig sein und meine Rechtschaffenheit wird nicht aufgehoben werden."
Alle Dinge, mit denen wir vertraut sind, die zu dieser unserer Erde gehören, sind dem Wandel unterworfen, nicht nur der Mensch, so weit es seinen zeitlichen Körper betrifft, sondern auch die Tiere des Feldes, die Vögel der Luft, die Fische des Meeres und alles Lebendige, mit dem wir vertraut sind. Alles ist Schmerz und Not unterworfen und stirbt schließlich und vergeht. Der Tod scheint in unserer Schöpfung allgemeine Herrschaft zu besitzen. Es ist sicherlich eine merkwürdige Welt. Sie sieht nicht wie eine Welt aus, die auf eine Weise beschaffen ist, dass sie ewiges Glück erzeugt, und es wäre sehr weit von der Wahrheit entfernt, denke Ich, wenn man gegenwärtig jedes Wesen als sehr gut verkünden würde. Alles scheint uns zu zeigen, dass Güte in großem Maße von dieser Schöpfung geflohen ist. Wenn wir von den Elementen genießen, befinden sich in ihnen der Tod in all seinen Formen und Variationen, und wenn wir uns zu freuen wünschen, gibt es Kummer, der sich jedem Becher beimischt, und Weh, und Elend und Not scheinen unser gegenwärtiges Schicksal zu sein.
Es gibt etwas im Menschen, das sich ständig nach Glück ausstreckt, nach Leben, nach Freude, nach etwas, das den sehnlichen Wunsch befriedigt, der in seiner Brust wohnt. Wie kommt es, dass wir solch einen Wunsch haben? Und wie kommt es, dass er nicht befriedigt wird? Wieso ist diese Schöpfung so beschaffen? Und wieso regiert der Tod weltweit über alle irdischen Wesen? Erschuf der große Urheber der Schöpfung diesen kleinen unseren Globus als all diesen Wandlungen unterworfen, die darauf abzielen, Kummer und Tod unter den Wesen zu erzeugen, die ihn bewohnen? War dies der ursprüngliche Zustand unserer Schöpfung? Ich antworte: Nein, sie war nicht so beschaffen. Aber wie war sie am Anfang beschaffen? Alle Dinge, die geschaffen wurden,
 
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die zu dieser Erde gehören, wurden als "sehr gut" verkündet. Wo es Schmerzen gibt, wo es Krankheit gibt, wo es Kummer gibt und wo es Tod gibt, kann diese Aussage nicht im buchstäblichen Sinne verstanden werden. Dinge können nicht sehr gut sein, wenn dort etwas sehr Böses regiert und allgemeine Herrschaft besitzt.
Wir sind daher zum Glauben gezwungen, dass bei der ersten Gestaltung unseres Globus, so weit wie uns der mosaische Geschichtsbericht Information gibt, alles in seiner Gestaltung vollkommen war, dass es nichts in der Luft gab, oder in den Gewässern, oder in den festen Elementen in der Art, wie es damals organisiert war, das darauf abzielte, Elend, Not, Unglück oder Tod zu erzeugen, dass aber dieselben Elemente, nur ein wenig anders organisiert, all diese Auswirkungen erzeugen würden. Aber wie sie damals beschaffen waren, so müssen wir zugeben, dass alle Teilchen der Luft, des Wassers und der Erde so organisiert waren, dass sie in der Lage waren, alle verschiedenen Arten belebter Existenz mit Leben und Unsterblichkeit zu durchdringen. Unsterblichkeit regierte in jeder Abteilung der Schöpfung, deshalb wurde sie als sehr "gut" verkündet.
Als der Herr die Vögel der Luft machte, und die Fische des Meeres, um die atmosphärischen Himmel oder die nassen Elemente zu beleben, waren diese Vögel und Fische in ihrem Wesen so beschaffen, dass sie zu ewigem Dasein fähig waren. Sich etwas anderes als dieses vorzustellen, hieße anzunehmen, dass der Allmächtige etwas formte, was darauf ausgerichtet war, Elend und Not zu erzeugen. Was sagt der Psalmist David zu diesem Thema? Er sagt, dass alle Werke des Herrn für immer bestehen werden. Machte der Herr nicht den Fisch? Ja. Machte Er nicht die Vögel des Himmels? Ja. Machte Er nicht die Tiere des Feldes und die kriechenden Dinge und die Insekten? Ja. Bestehen sie ewig? Offensichtlich nicht, und dennoch sagt David, dass all Seine Werke auf dem Grund jenes Prinzips beschaffen sind. Ist dies ein Widerspruch? Nein. Gott hat in Bezug auf diese Werke einige andere Einzelheiten geliefert. Er hat dem Zerstörer gestattet, sie heimzusuchen, der sich eine bestimmte Herrschaft und Vollmacht angemaßt hat, um Verwüstung und Verfall auf alles zu bringen. Die Vollkommenheiten der ursprünglichen Organismen haben aufgehört. Aber wird der Herr ewig zulassen, dass diese Zerstörungen herrschen? Nein. Seine Macht existiert und die Macht des Zerstörers existiert. Seine Macht existiert und die Macht des Todes existiert, aber Seine Macht übertrifft alle anderen Mächte und folglich wird Er, wann immer ein unrechtmäßiger Machthaber kommt und irgendwelche Seiner Werke verwüstet, diese Verwüstungen reparieren, die alten Ruinen aufbauen und alle Dinge neu machen; sogar den Fisch des Meeres, und die Vögel des Himmels und die Tiere der Erde müssen dennoch so beschaffen sein, dass sie für ewiges Dasein fähig sind, um die Pläne des Allmächtigen auszuführen.
Es wäre interessant, etwas über die Lage der Dinge zu erfahren, als sie zu Beginn geformt wurden, und wie dieser Zerstörer diese schöne Schöpfung überfiel, was die Ursachen waren und warum es zugelassen wurde.
Als der Mensch am Anfang auf diese Erde gesetzt wurde, war er ein unsterbliches Wesen, fähig ewig zu bestehen. Sein Fleisch und seine Knochen, wie auch sein Geist, waren unsterblich und in ihrem Wesen ewig, und genauso war es mit jeder niederen Schöpfung, dem Löwen, dem Zicklein und der Kuh. So war es mit den gefiederten Stämmen der Schöpfung, wie auch mit jenen, die im riesigen Ozean aus Wasser schwimmen. Alle waren in ihrem Wesen unsterblich und ewig, und die Erde selbst als ein lebendes Wesen war unsterblich und ewig in ihrem Wesen. "Was! Lebt auch die Erde?" Wenn dies nicht der Fall wäre, wie könnten die Worte unseres Textes erfüllt werden, wo er über das Sterben der Erde spricht? Wie kann etwas sterben, das kein Leben hat? "Erhebt eure Augen zum
 
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Himmel oben", sagt der Herr, "und schaut auf die Erde hinunter; die Himmel werden vergehen wie Rauch und die Erde wird altern wie ein Gewand, und diejenigen, die auf ihr wohnen, werden auf dieselbe Weise sterben." Auf dieselbe Weise! Was! Die Erde und die Himmel sollen sterben? Ja, die materiellen Himmel und die Erde müssen sich alle diesem Wandel unterziehen, den wir Tod nennen. Und wenn dies so ist, muss die Erde so lebendig sein wie wir. Die Erde war so beschaffen, dass sie in der Lage war, in alle Ewigkeit als lebendiges Wesen zu existieren, mitsamt all den Schwärmen an Tieren, Vögeln und Fischen, die anfangs auf ihre Oberfläche platziert wurden. Aber wie kann bewiesen werden, dass der Mensch ein unsterbliches Wesen war? Wir werden euch auf das verweisen, was der Apostel Paulus über dieses Thema geschrieben hat. Er sagt, dass durch einen Menschen der Tod kam, und er sagt uns, wie es dazu kam: Durch Übertretung einer Person wurde der Tod hier eingeführt. Aber führte die Übertretung all die Krankheiten und diesen Kummer, dieses Elend und diese Not über diese gesamte Schöpfung herbei? Werden durch die Übertretung einer Person genau die Himmel wie Rauch vergehen und die Erde wie ein Gewand altern? Ja, durch die Übertretung von einem, und hätte es seine Übertretung nicht gegeben, wäre die Erde nie dem Tod unterworfen worden. Wieso? Weil die Werke des Herrn so beschaffen sind, dass sie ewig bestehen, und wenn der Tod ohne Ursache gekommen wäre, und die Erde zerstört und die materiellen Himmel verwüstet und eine allgemeine und totale Vernichtung und einen Ruin in dieser schönen Schöpfung erzeugt hätte, dann hätten die Werke des Herrn aufgehört, gemäß der Verheißung fortzudauern, in ihrer Beschaffenheit vollkommen und folglich nicht sehr gut zu sein.
Aber worin bestand diese Sünde und was war ihr Wesen? Ich werde euch sagen, was sie war. Es war nur das Essen von einer bestimmten Art von Frucht. Aber, sagt jemand, ich sollte meinen, dass es nicht schadet, Obst zu essen. Dies wäre auch nicht der Fall, wenn Gott zu diesem Punkt nicht ein Gebot gegeben hätte. Es gibt in der Natur Dinge, die ohne ein Gebot übel wären. Gäbe es kein Gebot, wäre es doch für jede Person ein Übel, einer anderen zu schaden oder die Rechte eines anderen zu verletzen, unabhängig von einem offenbarten Gesetz; denn der Wilde oder das Wesen, das nie von den geschriebenen Gesetzen des Himmels gehört hat, das nie von den offenbarten Gesetzen Gottes in Bezug auf diese Grundsätze gehört hat, weiß, und ebenso der Heilige, dass es ein Übel ist, die Rechte eines anderen zu verletzen. Genau das Wesen der Dinge zeigt, dass es ein Übel ist; aber in Bezug auf viele andere Dinge, die böse sind, ist es nicht so. Sie werden nur durch Gebot zum Bösen.
Zum Beispiel haben wir hier den Sabbattag. Eine Person, die nie vom offenbarten Gesetz Gottes zu diesem Punkt gehört hat, könnte niemals begreifen, dass es ein Übel wäre, am Sabbattag zu arbeiten. Sie würde es am siebten Tag als ebenso richtig betrachten, wie das Arbeiten am ersten Tag der Woche. Sie würde im Wesen der Sache nichts erkennen, wodurch sie es als übel unterscheiden könnte. So verhält es sich mit dem Essen gewisser Früchte. An sich gibt es daran nichts Böses; es war das Gebot des großen Gottes, das es zu einem Übel machte. Er sagte zu Adam und Eva: "Hier sind alle Früchte des Gartens; ihr könnt frei davon essen, außer von diesem einen Baum, der in der Mitte des Gartens steht. Bedenkt nun, dass ihr an dem Tage sicher sterben werdet, wann ihr von ihm esst." Erkennen wir nicht, dass das Gebot es zu einem Übel machte? Hätte es dieses Gebot nicht gegeben, wäre Adam weitergegangen und hätte frei, ohne Gewissensbisse von jedem Baum gegessen, so wie der Wilde, der nie von dem offenbarten Willen Gottes gehört hat,
 
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am Sabbat wie an jedem anderen Tag arbeiten und sich darüber kein Gewissen machen würde. Aber wenn ein Mensch mordet, weiß er, dass es ein Unrecht ist, und er macht sich ein Gewissen darüber, obwohl er nie von Gott hörte. Und so verhält es sich mit Tausenden anderer Übel. Aber warum versetze der Herr den Menschen in diese besonderen Umstände? Warum hielt Er das Gebot nicht zurück, wenn das Genießen der Frucht, nachdem das Gebot gegeben war, Sünde wäre? Warum sollte es überhaupt ein Gebot dazu geben müssen, da es im Wesen der Sache kein Übel gab, das man hätte erkennen oder verstehen können? Der Herr hatte eine Absicht im Sinn. Obwohl Er diese schöne Schöpfung gestaltete, wie wir euch gesagt haben, der Unsterblichkeit unterworfen und fähig zu ewigem Bestand, und obwohl Er den Menschen gestaltete, der fähig war, für immer zu leben, hatte Er dennoch in Bezug auf jenen Menschen und die Schöpfung, die er bewohnte, ein Ziel im Auge. Was war das Ziel? Und wie soll dieses Ziel erreicht werden?
Nun, der Herr wollte, dass sich dieses intelligente Wesen, Mensch genannt, bewährt, da es ein agierendes Wesen war, wünschte der Herr, dass es sich vor seinem Schöpfer als bewährt erweisen sollte.
Wie könnte dies ohne ein Gebot zustande gebracht werden? Könnt ihr irgendwelche möglichen Mittel erdenken? Gibt es jemanden in dieser Versammlung, der genug Weisheit besitzt, Mittel zu erdenken, durch das sich ein intelligentes Wesen vor einer höheren Intelligenz als bewährt zeigen kann, außer dass man diesem Menschen gewisse Gesetze gibt, die einzuhalten sind? Nein. Ohne Gesetz, ohne Gebot oder Regel gibt es keinen möglichen Weg, seine Integrität zu zeigen. Man könnte dann nicht sagen, dass er alle Gesetze einhalten würde, die höhere Ordnungen von Wesen regieren, es sei denn, dass er in eine Situation gebracht würde, in der er geprüft würde und somit beweisen würde, dass er sie halten würde oder nicht. Dann wäre es Weisheit, den Mann und die Frau zu prüfen. Also gab der Herr ihnen dieses Gebot. Wenn Er nie beabsichtigt hätte, den Menschen durch Sein Gebot zu prüfen, hätte Er nie diesen Baum gepflanzt. Er hätte ihn nie in die Mitte des Gartens gesetzt. Aber genau die Tatsache, dass Er ihn dorthin pflanzte, wo der Mensch leichten Zugriff hatte, zeigt, dass Er beabsichtigte, dass der Mensch durch ihn geprüft werden sollte und somit beweisen würde, dass er Seine Gebote halten würde oder nicht. Die Strafe für den Ungehorsam zu diesem Gesetz war der Tod.
Aber hätte Er nicht ein Gebot geben können, ohne daran eine Strafe festzumachen? Nein, es wäre für Gott töricht, sogar schlimmer als töricht, einem intelligenten Wesen ein Gesetz zu geben, ohne eine Strafe damit zu verknüpfen, für den Fall, dass es gebrochen würde. Wieso? Weil alle intelligenten Wesen genau die Idee von einem Gesetz aufgeben würden, das nach Lust und Laune gebrochen werden könnte, ohne dass die Person, die es bricht, für ihre Übertretung bestraft wird. Sie würden sagen: "Wo ist der Grundsatz der Gerechtigkeit beim Gesetzgeber? Es gibt ihn nicht. Wir haben weder vor Ihm noch vor Seinem Gesetz Respekt. In Seinem Herzen existiert keine Gerechtigkeit. Er hat keinen Respekt vor Seinen eigenen Gesetzen, denn er lässt zu, dass sie ungestraft gebrochen und von denen unter die Füße getreten werden, die Er gemacht hat. Deshalb kümmern wir uns nicht um Ihn und Seine Gesetze, auch nicht um Seine angebliche Gerechtigkeit. Wir werden uns dagegen auflehnen." Welchen Nutzen hätte es, wenn keine Strafe damit verknüpft wäre.
Aber was war die Natur dieser Strafe? Sie war weise in ihrem Wesen dazu eingesetzt, den Menschen zu belehren. Strafen, die hier menschlichen Wesen von Gouverneuren, Königen oder Regenten verhängt werden sind im allgemeinen dem Wesen nach zu ihrem Wohl.
Adam wurde als Herr dieser Schöpfung eingesetzt, als ein großer Regent, der das Zepter der Macht über der gesamten Erde schwingt. Als der Regent, die Person, die eingesetzt war, über diese schöne Schöpfung zu regieren, übertreten hatte, mussten alle
 
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in seinem Herrschaftsbereich die Auswirkungen davon zu spüren bekommen, genauso wie ein Vater oder eine Mutter, die bestimmte Gesetze übertreten, oft die Auswirkungen auf die jüngsten Generationen übertragen.
Wie oft sehen wir, dass bestimmte Krankheiten über die Vererbung daherkommen, indem sie vom Vater auf den Sohn über Generationen übertragen werden. Warum? Weil es in erster Linie eine Übertretung gab und die Kinder in den Genuss der Auswirkungen kamen.
Und was war das äußerste Ausmaß der Strafe für Adams Übertretung? Ich werde es euch sagen: Es war der Tod. Der Tod wovon? Der Tod des unsterblichen Körpers, des Körpers, in dem die Saat des Todes nicht enthalten war, der weise geformt war und als sehr gut verkündet wurde. Die Saat des Todes wurde in ihn eingebracht. Wie und auf welche Weise? Einige sagen, es gab etwas im Wesen der Frucht, das die Sterblichkeit herbeiführte. Wie dem auch sei, eines ist sicher: Der Tod trat in den Organismus ein, er kam durch irgendein Mittel dorthin und Sünde war die Hauptquelle, durch die dieses Ungeheuer herbeigeführt wurde. Hätte es keine Sünde gegeben, wäre der alte Vater Adam bis heute im Garten Eden gewesen, so hell und blühend, so frisch und schön, und hätte zusammen mit seiner geliebten Gemahlin Eva in all der Schönheit der Jugend dort gelebt.
Durch einen Menschen kam der Tod, der Tod des Körpers. Was wird aus dem Geist, wenn der Körper stirbt? Wird er vollkommen glücklich sein? War der Geist des alten Vaters Adam in die Gegenwart Gottes zurückgegangen, und wohnt dort ewig und erfreut sich aller Glückseligkeiten und Herrlichkeiten des Himmels, nachdem sein Körper gestorben war? Nein; denn die Strafe für jene Übertretung war nicht allein auf den Körper beschränkt. Als er sündigte, tat er es mit dem Körper und mit dem Geist. Es war nicht nur der Körper, der von der Frucht aß, sondern der Geist gab die Einwilligung zum Essen. Deshalb sündigte der Geist genauso wie der Körper; sie waren sich darin einig, von jener Frucht zu essen. Musste also der Geist nicht genauso wie der Körper leiden? Ja. Wie lange? Durch alle Zeitalter der Ewigkeit hindurch, ohne jedes Ende, während der Körper zu seiner Mutter Erde zurückkehren und dort in alle Ewigkeit schlummern musste. Das war die Auswirkung des Falls, wenn man den Plan der Erlösung weglässt, so dass der Mensch, wenn keinen Plan der Erlösung gegeben hätte, der vor der Grundlegung der Welt bereitet war, einer ewigen Auflösung des Körpers und des Geistes unterworfen wäre, wobei der eine daläge, um sich mit seiner Mutter Erde für alle Zeitalter der Ewigkeit zu vermischen, und der andere in alle Zukunft der Macht dessen unterworfen wäre, der ihn täuschte und ihn in die Irre führte, um vollkommen im Elend zu sein oder, wie das Buch Mormon sagt, "tot in Bezug auf die Dinge, die zur Rechtschaffenheit gehören", und ich spreche jedem solchen Wesen ab, irgendein Glücklichsein zu haben, wenn sie tot sind in Bezug auf die Dinge, die zur Rechtschaffenheit gehören. Für sie gibt es kein Glücklichsein, sie befinden sich vollständig und ewig im Elend und für sie gibt es keine Hilfe, das Sühnopfer beiseite gelassen. Dies war die Strafe, die über Vater Adam verkündet wurde und auf die gesamte Schöpfung, über die er zum Herrn und Regenten gemacht wurde. Dies ist es, was man mit Ursünde bezeichnet, und ihre Auswirkung.
Aber es gibt eine seltsame Aussage im Buch Mormon, auf die ich jetzt eure Sinne lenken möchte. Sie lautet wie folgt: "Adam fiel, dass Menschen würden, und Menschen sind, dass sie Freude haben können." Jemand sagt: "Wenn Adam nicht gefallen wäre, hätte es keine Nachkommenschaft geben können." Das ist genau das, was wir glauben, aber wie kommt ihr mit der Aussage zurecht, die vor dem Fall gemacht wurde, wo ihm geboten wurde, sich zu mehren und die Erde zu füllen? Wie hätte er sich mehren und dieses Gebot erfüllen können, wenn "Adam fiel, dass Menschen würden"? Lasst mich auf eine weitere Aussage im Neuen Testament verweisen; "Adam wurde
 
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nicht getäuscht, sondern die Frau; da sie getäuscht wurde, befand sie sich in der Übertretung", sagt der Apostel Paulus. Nun, nachdem die Frau getäuscht worden war, wurde sie der Strafe unterworfen, ja, nachdem sie von der verbotenen Frucht gegessen hatte, lag auf ihr die Strafe und nicht auf Adam. Er hatte nicht von der Frucht gegessen, aber seine Frau tat es. Nun, was ist zu tun? Hier sind zwei Wesen im Garten Eden, die Frau und der Mann; sie hat übertreten, hat das Gesetz gebrochen und die Strafe auf sich gezogen. Und nun nehmt einmal an, der Mann hätte gesagt: "Ich werde nicht von dieser verbotenen Frucht essen", dann wäre das nächste Wort gewesen: "Werft sie aus dem Garten, aber lasst Adam dort bleiben, weil er nicht gesündigt hat. Er hat das Gebot nicht gebrochen, aber seine Frau tat es. Sie wurde getäuscht, sie soll aus dem Garten verbannt sein und aus meiner Gegenwart. Sie sollen ewig getrennt sein." Ich frage: Konnten sie unter diesen Umständen das erste große Gebot erfüllen? Nein. Adam erkannte dies, nämlich dass die Frau vom Teufel überwunden worden war, der durch die Schlange sprach, und als er das erkannte, war er überzeugt, dass die Frau aus seiner Gegenwart verbannt werden müsse. Er erkannte auch, dass er niemals Nachkommenschaft erwecken könnte, wenn er nicht von der verbotenen Frucht genoss; daher ist jene Aussage im Buch Mormon offensichtlich, dass "Adam fiel, dass Menschen würden." Er erkannte, dass es notwendig war, dass er mit ihr zusammen an Kummer und Tod und den vielfältigen Auswirkungen des Falls Teil haben sollte, dass sie von diesen Auswirkungen erlöst werden und zurück in die Gegenwart Gottes wieder hergestellt werden könnte.
Dieser Baum, von dem sie beide aßen, wurde Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen genannt. Wieso wurde er so bezeichnet? Ich werde euch ein Geheimnis erklären, Brüder, warum dieser so genannt wurde. Adam und Eva, hatten, während sie im Garten Eden waren, nicht die Kenntnis, wie ihr und ich haben; es ist wahr, sie hatten einen Grad der Intelligenz, aber sie hatten nicht die Erfahrung, sie hatten nicht die Kenntnis durch Erfahrung, die ihr und ich haben. Alles, was sie wussten, war nur das, was sie wussten, als sie hierher kamen. Sie wussten, dass ihnen ein Gebot gegeben worden war, und sie hatten genügend Kenntnis, um die Tiere des Feldes zu benennen, während sie zu ihnen kamen; aber was die Kenntnis von "gut" betrifft, so hatten sie sie noch nicht erhalten, weil ihnen nie etwas gegensätzliches zu "gut" vorgesetzt worden war.
Wir werden ein Beispiel anführen. Nehmt zum Beispiel an, dass ihr nie etwas Süßes geschmeckt hättet, nie das Empfinden für Süße gehabt hättet; könntet ihr dann eine korrekte Vorstellung vom Begriff "Süße" haben? Nein. Wie könntet ihr auf der anderen Seite "bitter" verstehen, wenn ihr nie Bitterkeit geschmeckt hattet? Könntet ihr denen den Begriff erklären, die diese Empfindung erfahren hatten oder kannten? Nein. Ich werde ein anderes Beispiel anführen. Nehmt einen Mann, der von der Kindheit an vollkommen blind gewesen war und nie den geringsten Schimmer des Lichts sah. Könntet ihr ihm Farben beschreiben? Nein. Würde er irgendetwas über blau, violett oder gelb wissen? Nein. Ihr könntet sie ihm nicht beschreiben, ganz gleich, was ihr auch unternehmt. Aber lasst durch irgendeinen Vorgang seine Augen geöffnet sein und lasst ihn die Sonnenstrahlen erblicken, die sich in der Regenwolke spiegeln und einen Regenbogen erzeugen, in dem er eine Vielfalt von Farben sehen würde, dann könnte er sie selbst wertschätzen. Aber erzählt ihm von Farben, wenn er blind ist; er würde sie nicht von einem Stück Töpferware unterscheiden können. So verhielt es sich mit Adam, bevor er von dieser Frucht genoss. Ihm konnte "gut" nicht beschrieben werden, weil er nie das Gegenteil erfahren hatte. Genauso gut, wie ihm zu erklären, was "böse" ist, könnte man versuchen, einem Wesen, das nie für einen Augenblick im Licht seine Augen geschlossen hatte, erklären, was Dunkelheit ist. Der Baum der Erkenntnis von Gut
 
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und Böse wurde dorthin gesetzt, damit der Mensch gewisse Information erlangen könnte, die er nie auf andere Weise hätte erlangen können. Durch Essen von der verbotenen Frucht erfuhr er Elend. Danach wusster er, dass er einst glücklich war. Vorher konnte er nicht begreifen, was Glück bedeutete, was gut war; aber jetzt weiß er es durch den Gegensatz, jetzt ist er mit Kummer und Not erfüllt, nun sieht er den Unterschied zwischen seinem früheren und seinem gegenwärtigen Zustand, und wenn er durch irgendeine Weise in seine erste Position wieder hergestellt werden könnte, wäre er vorbereitet, es zu erkennen, wie der Mann, der nie das Licht gesehen hatte. Lasst den Mann, dem all die Schönheiten gezeigt worden sind, und der nie in der Dunkelheit gewesen ist, für einen Moment, für ein Augenzwinkern lang seiner natürlichen Sehfähigkeit beraubt sein. Was für ein Wandel wäre dies für ihn. Er wusste nie zuvor etwas über Dunkelheit, er verstand überhaupt nicht dieses Prinzip. Sie trat nie in den Katalog seiner Vorstellungen ein, bis die Dunkelheit über ihn kam und sein Augenlicht zerstört wurde. Jetzt kann er begreifen, dass das Medium, in dem er einst existierte, Licht war. Nun, sagt er, wenn ich nur meine Sehfähigkeit wieder erlangen könnte, könnte ich es wertschätzen, denn ich verstehe den Gegensatz. Stellt mir meine Sehfähigkeit wieder her und lasst mich an dem Licht erfreuen, das ich einst hatte. Lasst mich die Werke der Schöpfung betrachten, lasst mich wieder ihre Schönheiten anschauen, und ich werde zufrieden und meine Freude wird vollkommen sein. So war es mit Adam. Lasst den Weg für seine Erlösung und für die Erlösung seiner Nachkommen bereitet sein, und jede Schöpfung, die vor Schmerzen stöhnt, befreit sein. Lasst sie wieder zu dem hergestellt sein, was sie durch den Fall verloren, und sie werden vorbereitet sein, es zu schätzen.
Um euch die schrecklichen Auswirkungen des Falls zu zeigen, ist es nicht nur notwendig zu sagen, dass der alte Vater Adam jene Strafe erfahren und seinen Körper in den Staub gelegt hat, sondern alle Generationen seit jener Zeit haben dasselbe erfahren, und ihr, und ich, und jeder Mann, und jede Frau und jedes Kind muss jener Strafe unterzogen werden. Sie wurde über uns verhängt und auf diese Weise wird das Gesetz Gottes groß gemacht, seine Worte werden erfüllt und Gerechtigkeit wird ihre Forderung bekommen. Wir sterben nicht wegen unserer Sünden, wir sterben nicht, weil wir übertreten haben, nicht weil wir einen Mord begangen, gestohlen, geplündert, geraubt, oder den Namen des Herrn unnütz geführt haben. Nicht diese Dinge bringen den Tod des Körpers, sondern Adams Sünde lässt das kleine Kind sterben, lässt Könige und Machthaber sterben und sie ließ alle Generationen sterben, von seinen Tagen bis in unsere Gegenwart. Denkt ihr nicht, dass es einen Weg geben sollte, uns aus dieser schrecklichen Katastrophe zu erlösen? Wie waren bei Adams Übertretung nicht beteiligt; ihr und ich waren nicht dort, um beteiligt zu sein; aber es war unser großer Vater, der es tat, und wir erleiden die Auswirkungen.
Können nicht die weisen Männer dieses Zeitalters, einige große Ärzte und Doktoren von heute, die ihr ganzes Leben lang Medizin studiert haben - können sie nicht etwas Neues erdenken, das die Nachkommen Adams von dieser schrecklichen Katastrophe befreit? Sie haben es noch nicht geschafft. Dr. Brandreth empfiehlt seine Medizin gegen alle Arten von Krankheiten und es wurde sogar gesagt, dass Dampfboote durch ihre Macht angetrieben wurden; aber sie machte keinen Menschen unsterblich, sie rettete nicht einen Menschen und es ist äußerst zweifelhaft - es ist sicher, dass kein Mensch in dieser Sterblichkeit je eine Medizin entdeckt, die uns von diesen schrecklichen Auswirkungen befreit, die von Vater Adam in diese gegenwärtige Zeit übertragen wurde. Es gibt ein Heilmittel, aber man findet es nicht im Katalog der Erfindungen des Menschen. Man findet es nicht im Schoß der Erde oder aus Minen ausgegraben. Man kann es nicht für Gold aus Kalifornien oder Schätze aus Indien kaufen. Was ist es
 
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und wie wurde es entdeckt? Es war das Wesen, das den Menschen machte, das ihn unsterblich und ewig machte, das Wesen, dessen Herz mit Gnade erfüllt ist und ebenso mit Gerechtigkeit, das beide Eigenschaften ausübt und jeder Schöpfung zeigt, dass Er ein gnädiger Gott und auch ein Gott der Gerechtigkeit ist. Er war es, der dieses wunderbare Heilmittel entdeckte, um die Menschheit vor den Auswirkungen dieses ewigen Todes zu bewahren. Aber wann soll es angewendet werden? Nicht sofort; denn das würde seine Pläne durchkreuzen. Wenn der Körper in den Staub zurückgekehrt ist und nachdem der Mensch ausreichend lange für die Ursünde gelitten hat, dann bringt Er ihn hervor, damit er sich der ganzen Blüte der Unsterblichkeit erfreue. Er sagt dem Tod, dass er ihn nicht mehr ärgern soll. Er wischt alle Tränen aus seinen Augen; denn er ist bereit gemacht, für immer zu leben und auf Seine Herrlichkeit zu schauen und in Seiner Gegenwart zu wohnen.
Dieser große Erlöser ist stärker als der Tod, mächtiger als jenes schreckliche Ungeheuer, das in die Welt gekommen ist und all ihre Bewohner belagerte. Er wird es aus seiner Schöpfung verbannen. Wie wird Er es tun? Wenn die Strafe für die Ursünde die ewige Trennung von Körper und Geist ist, wie kann Gerechtigkeit all ihre Forderungen erhalten und dem Übertreter Gnade gezeigt werden? Es gibt einen Weg, und wie? Durch die Einführung Seines einziggezeugten Sohnes, des Sohnes Seines eigenen Schoßes, den Erstgeborenen jedes Geschöpfes, der das Geburtsrecht über jede Schöpfung, die Er gemacht hat, und die Schlüssel der Erlösung über Millionen Welten wie diese trägt. Er hat ein Recht, hervorzukommen und die Strafe des Todes für die gefallenen Söhne und Töchter des Menschen zu erleiden. Er opferte sein eigenes Leben, er sagt: "Vater, ich werde den Tod erleiden, obwohl ich ihn nicht verdient habe. Lass mich die Forderung des Gesetzes erleiden. Hier bin ich, unschuldig in deiner Gegenwart. Ich habe immer deine Gesetze eingehalten vom Tag meiner Geburt unter meinen Schöpfungen an, seit vergangenen Zeitaltern bis in die gegenwärtige Zeit. Ich habe mich nie gegen deine Gebote aufgelehnt. Und nun werde ich für meine Brüder und Schwestern leiden. Möge deine Gerechtigkeit groß und ehrenvoll gemacht werden. Hier bin ich. Lass mich die Folgen des Gesetzes erleiden, und lass Tod und Grab ihre Opfer herausgeben und lass die Nachkommen Adams alle befreit werden, jede Seele von ihnen, ohne Ausnahme." Dies ist der Weg, wie Gerechtigkeit groß und ehrenvoll gemacht wird, und niemand aus den Schöpfungen des Allmächtigen kann sich über Ihn beklagen, dass Er die Forderungen der Gerechtigkeit nicht erfüllt hätte; kein intelligentes Wesen kann sagen: "Du bist von deinen Worten abgewichen." Gerechtigkeit hat ihre Forderungen in Bezug auf die Strafen, die über den Sohn Gottes verhängt wurden, bekommen, so weit wie es Adams Übertretung betrifft.
Ich werde es ein wenig genauer erklären. So weit wie es jene Übertretung betrifft, werden alle Bewohner der Erde errettet werden. Versteht mich jetzt richtig. Sollten Fremde anwesend sein, die die Anschauungen der Heiligen der Letzten Tage nicht verstanden haben, so möchte ich, dass ihr versteht, dass wir in keiner Weise in Bezug auf unsere eigenen Sünden eine Auskunft haben; aber so weit es die Ursünde Vater Adams betrifft, werden ihr und ich den Tod erleiden müssen, und jeder Mann und jede Frau, die je auf diesem Globus gelebt haben, werden von jener Sünde erlöst werden. Unter welcher Bedingung? Ich antworte: Unter keiner Bedingung unsererseits. "Aber", sagt jemand, "woher ich kam, sagte man mir, dass ich für die Ursünde Buße tun sollte." Es kümmert mich nicht, was sie euch erzählen. Ihr werdet von der Ursünde erlöst werden, ohne Werke eurerseits. Jesus ist gestorben, um euch davon zu erlösen, und ihr werdet so sicher erlöst werden, wie ihr auf dem Angesicht dieser Erde lebt. Dies ist die Art der allgemeinen Erlösung, an die die "Mormonen" glauben, obgleich sie in einem Sinne des Wortes eine andere Art von allgemeiner Erlösung ist, als die, von der die Nationen gewöhnlich gehört haben. Wir glauben an die allgemeine
 
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Erlösung aller Kinder Adams in die Gegenwart Gottes, so weit wie es die Sünden Adams betrifft. Sie werden eine allgemeine Erlösung vom Grab erhalten. Es spielt keine Rolle, wie böse sie waren. Wenn ihr alle Tage eures Lebens gemordet und all die Sünden begangen habt, zu denen der Teufel euch drängen würde, werdet ihr die Auferstehung erhalten; euer Geist wird eurem Körper wieder hergestellt werden. Wenn Jesus nicht gekommen wäre, würden wir alle im Grab schlummern; aber jetzt, so böse, wie wir sein mögen, werden wir, wenn wir ins Grab gehen und den Namen des Herrn verlästern, so sicher wieder hervorkommen, wie wir dort hinuntergehen. Dies ist kostenlose Gnade ohne Werke. All dies wird sich ohne Werke seitens der Geschöpfe ereignen.
Nun lasst uns auf einem anderen Thema innehalten, während08 wir fortschreiten. Wisst ihr nicht, meine Zuhörer, dass ein weiteres Gesetz gegeben worden ist, seit der Mensch ein sterbliches Wesen geworden ist? Nein. Nachdem der Mensch ein sterbliches Wesen wurde, gab ihm der Herr ein weiteres Gesetz. Was war es? "Ihr seid jetzt in einen Umstand geraten, dass ihr durch Erfahrung Gutes und Böses kennt, und ich werde euch ein Gesetz geben, dass eurer Fähigkeit angemessen ist, sagt der Herr, "und ich gebiete euch nun, dass ihr nichts Böses tun sollt".
Was ist die Strafe? Der zweite Tod. Was ist das? Nachdem ihr vom Grab erlöst worden seid und in die Gegenwart Gottes kommt, werdet ihr dort stehen müssen, um gerichtet zu werden, und wenn ihr Böses getan habt, werdet ihr ewig aus Seiner Gegenwart verbannt werden, Körper und Geist miteinander vereint. Das wird zweiter Tod genannt. Warum wird es zweiter Tod genannt? Weil der erste die Auflösung des Körpers und des Geistes ist, und der zweite ist nur eine Verbannung, ein Totwerden zu den Dingen der Rechtschaffenheit, und wie ich schon angemerkt habe, regiert über all da, wo ein Wesen in solch einen Umstand versetzt ist, vollkommenes Elend. Es ist mir gleich, wohin ihr sie versetzt; ihr könnt irgendeine celestiale Welt nehmen und millionen Wesen hineinsetzen, die für die Rechtschaffenheit tot sind, und wie lange wird es dauern, bis sie eine perfekt Hölle daraus gemacht haben? Sie würden aus jedem Himmel, den der Herr jemals schuf, eine Hölle machen. Es ist der zweite Tod - die Strafe, die mit dem Gebot verknüpft ist, das der Nachkommenschaft Adams gegeben wurde, nämlich: "Ihr sollt aufhören, Böses zu tun; denn wenn ihr nicht aufhört, Böses zu tun, werdet ihr mit ewiger Vernichtung aus meiner Gegenwart und aus der Herrlichkeit meiner Macht bestraft werden", sagt der Herr.
"Aber", sagt jemand, "Er ist gnädig, dass Er eine solche Strafe nicht über uns verhängen würde." Habt ihr jemals einen Menschen gesehen, der vor dem ersten Tod entkommen ist? Nein; ihr könnt kein Heilmittel finden, das ihn daran hindert, in sein Grab hinabzugehen. Hat es in den vergangenen 6000 Jahren für irgendeine Person ein Entrinnen gegeben? Nun, wenn der Herr darin zuverlässig gewesen ist, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind die Strafe der ersten Übertretung erleiden zu lassen, warum solltet ihr dann annehmen, dass ihr in Seiner Gegenwart stehen und die Herrlichkeit Seiner Macht sehen und ewiges Leben und Glück haben könntet, wenn Er euch gesagt hat, dass ihr davon verbannt sein sollt, dass der zweite Tod über euch verhängt werden wird? Wie Er im ersten Fall buchstabengetreu die Strafe des Gesetzes erfüllt hat, so wird Er es im zweiten Fall tun, und es wird kein Entrinnen geben. Jemand sagt: "Gibt es kein Entrinnen?" Nein, nicht insofern, das ihr selbst dafür sorgen könntet. Aber ich werde euch sagen, dass es für den Menschen von diesem zweiten Tod oder dieser Strafe eine Erlösung gibt, und der Herr bleibt ein vollkommenes, gerechtes Wesen. Seine Gerechtigkeit werde groß gemacht.
Es gibt einen Weg des Entrinnens vor den Auswirkungen eurer eigenen, persönlichen Übertretungen, aber er unterscheidet sich von
 
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der Erlösung von der Ursünde Adams. Die Erlösung von dieser Sünde war allgemein und ohne Werke, aber die Erlösung von euren eigenen persönlichen Sünden ist allgemein und mit Werken vonseiten des Geschöpfs - allgemein in ihrer Natur, weil sie für alle frei ist, aber nicht von allen angenommen wird. Die Rettung oder Erlösung von euren eigenen Sünden kommt nicht allein durch freie Gnade, sie erfordert ein wenig Werke. Aber worin bestehen die Werke? Jesus Christus hat durch seinen Tod und sein Leiden die Strafe abgegolten, und zwar unter der Bedingung, dass ihr an ihn glaubt, und von euren Sünden umkehrt, und für ihre Vergebung getauft werdet, und die Gabe des Heiligen Geistes empfangt durch Auflegen der Hände und indem ihr demütig, sanftmütig und gebetsvoll fortfahrt, bis ihr in eure Gräber hinabgeht; und unter diesen Bedingungen wird Jesus für euch vor dem Vater Fürbitte einlegen und sagen: "Vater, ich starb nicht nur für Adams Sünden, sondern für die Sünden der ganzen Welt, insofern sie an mein Evangelium glauben; und nun haben diese Personen Buße getan, sie haben ihr Leben reformiert, und sind in meinen Augen wie kleine Kinder geworden und haben die Werke zustande gebracht, die ich ihnen aufgetragen habe. Und nun, Vater, mögen sie mit einer ewigen Erlösung in deiner Gegenwart errettet werden und sich mit mir auf meinen Thron setzen, so wie ich überwunden habe und bei dir auf deinem Thron sitze. Und mögen sie mit all den Geheiligten mit Unsterblichkeit und ewigem Leben gekrönt werden, um nie wieder ausgestoßen zu werden."
Denkt ihr nicht, dass der Vater eine solche dringende Bitte Seines einziggezeugten Sohnes akzeptieren würde? Ja. Er ist unser Mittler, um vor dem Vater für diejenigen Fürbitte einzulegen, die seine Gebote und die Gesetze seines Evangeliums befolgen. Der Weg ist einfach, so einfach und leicht, dass viele darüber stolpern und sagen: "O, im Wasser getauft zu werden, hat keine Konsequenzen, es hat keinen Nutzen." Aber wenn der Herr es nicht so mit einem einfachen Plan eingerichtet hätte, den Fähigkeiten aller Menschen angemessen, könnten sie eine Ausrede haben; aber so haben sie keine. Alles was man tun muss, ist zu glauben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, sich von den Sünden abzukehren, mit dem Übeltun aufzuhören und zu sagen: "Vater, ich werde von jetzt an zu sündigen aufhören und die Werke der Rechtschaffenheit wirken. Ich werde versuchen, alle Tage meines Lebens Gutes zu tun, und ich bezeuge dies heute vor dir, indem ich in das Wasser der Taufe steige und somit den alten Menschen mit seinen Taten wegwerfe" und von da an ein neues Leben führe. Wenn ihr dies tun werdet, werdet ihr so sicher aus euren eigenen Sünden und die Strafen dafür erlöst und erhoben werden, um in der Gegenwart Gottes zu wohnen, wie ihr aus dem Wasser der Taufe erlöst oder herausgehoben werdet. Dies ist das Evangelium, seine ersten Grundsätze, durch die ihr von euren eigenen Sünden erlöst werden könnt, und nach und nach wird der Tod kommen und er wird euch süß sein, denn Jesus hat die Strafe für die Sünde erlitten. Die Schmerzen der Sünde sind fort und ihr werdet in Frieden einschlafen und eure Erlösung sicher gemacht und eure Pflicht wohl erfüllt haben, wie diejenigen, für die wir heute Morgen diese Grabrede halten. Und so werdet ihr mit einer vollen Gewissheit einschlafen, dass ihr am Morgen der ersten Auferstehung mit einem unsterblichen Körper hervorkommen werdet, wie jener, den Adam hatte, bevor er von der verbotenen Frucht genoss. Dies ist die Verheißung für all jene, die in Jesus einschlafen.
Wenn unsere Geister diese Körper verlassen, werden sie glücklich sein? Nicht vollkommen. Wieso? Weil der Geist von dem Körper getrennt ist. Sie kann nicht vollkommen glücklich sein, während ein Teil des Menschen in der Erde liegt. Wie kann das Glück vollständig sein, wenn nur ein Teil der Erlösung zustande gebracht ist? Ihr könnt nicht vollkommen glücklich sein, bevor ihr ein neues Haus erhaltet. Ihr werdet glücklich sein, ihr werdet euch im Paradies wohl fühlen; aber ihr werdet immer noch nach einem Haus Ausschau halten, in das euer Geist eintreten kann, und ihr wie in früherer Zeit handeln könnt, nur vollkommener
 
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und mit erhabeneren Mächten. Folglich haben sich alle heiligen Menschen, die in alten Tagen gelebt haben, auf die Auferstehung ihrer Körper gefreut, weil dann ihre Herrlichkeit vollständig sein wird.
Was sagte Paulus zu diesem Thema? Er sagte: "Ich habe einen guten Kampf bestritten", "Ich habe den Glauben bewahrt, deshalb ist für mich eine Krone der Rechtschaffenheit bereitgelegt, die der Herr, der rechtschaffene Richter, mir an jenem Tag geben wird." Versteht ihr diese Passage? Bedenkt, dass die Krone, von der Paulus spricht, nicht an dem Tag gegeben werden soll, an dem wir sterben, sondern sie soll an "jenem Tag" gegeben werden, an dem Tag des Erscheinens des Herrn. Sie soll all jenen gegeben werden, die sein Erscheinen lieben. Dann ist die Zeit, wann Paulus seine Krone erhalten wird; dann ist die Zeit, wann die Heiligen, die in unseren Tagen entschlafen sind, ihre Kronen erhalten werden, Kronen der Freude, königliche Kronen. Was würde einem Menschen eine Krone nützen, der miserabel und elendig ist? Viele Personen haben in diesem Leben Kronen getragen. Tyrannen haben Kronen aus Diamanten und Gold gehabt, aber wozu sind sie gut? Zu überhaupt nichts, außer für ein Wesen, das sich durch seinen Gehorsam vollkommen glücklich gemacht hat. Aber was müssen wir unter dieser Krone der Rechtschaffenheit verstehen, die den Heiligen gegeben werden soll? Wir verstehen, dass sie eigentlich eine Krone der Herrlichkeit ist, dass sie in Wirklichkeit Könige sein sollen. Johannes spricht im ersten Kapitel seiner Offenbarungen an die Gemeinden seiner Tage und stellt die Heiligen als solche dar, die Könige und Priester sein sollen. Er sagt: Christus "hat uns zu Königen und Priestern für Gott und Seinen Vater gemacht", und dies auch während dieses Lebens.
An einer anderen Stelle spricht er von denen, die tot sind, wie sie ein neues Lied singen: "Und sie sangen ein neues Lied und sagten: 'Du hast uns erlöst, o Gott, durch dein Blut, aus jeder Generation und jeder Zunge, und jedem Volk und jeder Nation, und hast uns unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht.'" Hier finden wir also im ersten Kapitel, dass sie sie, bevor sie tot waren, zu Königen und Priestern gemacht wurden, und in den nächsten Ausführungen entdecken wir, dass sie nach dem Tod immer noch ihr königliches Amt behielten und die Lieder eigentlich gemacht hatten, um ihren glücklichen Zustand zum Ausdruck zu bringen: Du "hast uns zu Königen und Priestern gemacht". Nun sehen wir den Grund, warum sie Kronen tragen sollten. Weil sie zu Königen und Priestern auf der Erde gemacht werden. Der Herr muss also einen Weg bereit haben, diese königliche Macht zu erteilen.
Versteht ihr dies, Brüder und Schwestern? Wenn ihr sprechen dürftet, würde ich zahlreiche Stimmen antworten hören: "Ja, wir verstehen es. Der Herr hat die Verordnungen offenbart. Wir wissen, wie die Söhne und Töchter Gottes dieses königliche Amt erhalten, während wir hier in diesem sterblichen Körper leben."
Wir werden dies nun hinter uns lassen, aber so viel sei gesagt, dass der Tod sie nicht von ihnen reißen wird; denn sie sollen Könige sein, nicht nur für einen Tag oder für dieses kurze Leben, sondern sie sollen in alle Ewigkeit Könige bleiben und ihre Throne haben und in den Pflichten amtieren, die zu ihrem königlichen Amt gehören. Was sind im Vergleich dazu all die kleinen, geringfügigen Königreiche der Erde wert? Sie sind nicht ein Fingerschnippen wert. Die Könige der Welt üben eine gewisse Autorität über die Nationen aus, über ihre Untertanen, das Erlassen von Gesetzen, die Bildung von Regierungen und die Kontrolle über sie. Und nehmt ihr an, dass die Heiligen in der ewigen Welt in Stille Könige sein und auf ihren Thronen sitzen und nicht die Funktion ihres Amtes ausüben werden? Nein. Dies ist nicht die Art und Weise, wie der Herr Seine Schöpfungen organisiert hat. Wenn es Könige gibt, dann könnt ihr euch darauf verlassen, dass sie Königreiche unter ihrer Kontrolle haben werden. Sie werden Autorität und Herrschaftsbereiche haben, sie werden jenen Untertanen Gesetze geben, über die sie die Herrschaft haben. Sie werden sie durch das priesterliche Amt kontrollieren, denn es ist mit dem königlichen Amt verknüpft und kann weder abgetrennt
 
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noch kann er in Seinen Gefühlen, in Seinen Ansichten und Neigungen dazu bewegt werden, die Vollmacht des priesterlichen Amtes auf diesen kleinen Globus, den wir bewohnen, zu beschränken. Nein. Gott hat ein bei Weitem ausgedehnteres Blickfeld. Seine Werke sind ohne Anfang und ohne Ende, sie sind eine ewige Runde. Welcher Art sind diese Werke? Sie bestehen daraus, Schöpfungen zu schaffen und sie mit lebendigen Wesen zu bevölkern, und sie in eine Situation zu bringen, in der sie sich beweisen können, und daraus, das königliche und priesterliche Amt auszuüben, um sie zu erlösen, nachdem sie Schmerzen, Kummer und Not erlitten haben, und sie in die Gegenwart Gottes zu bringen, damit sie wiederum Könige und Priester für andere Schöpfungen werden können, die dann geschaffen werden und von denen regiert werden, die die rechtmäßige Vollmacht besitzen.
Wir glauben nicht, dass alles auf diesen kleinen Zeitraum in dieser Welt beschränkt werden muss, sondern die Heiligen werden ein Werk tun, das Wesen zugesprochen werden wird, die die Söhne Gottes im wahrsten Sinne des Wortes sind, die genau wie ihr Vater sind, und wenn das so ist, dann werden wir Götter sein und Herrschaft unter dem Wesen ausüben, das der Herr der Herren ist, und sie werden sie bis in alle Ewigkeit behalten.
Wir werden nun zu unserem Text zurückkehren. Wir haben über die Grabrede für die Erde gesprochen. Die Erde wird altern wie ein Gewand und vergehen. Ich habe euch schon die Erlösung des Menschen bewiesen und wie er unsterblich und ewig werden wird. Nun lasst uns nach seinem Erbe schauen. Wir werden sehen, ob er in den Weltraum ohne jedes Erbteil aufgehoben wird, worauf er stehen könnte, ohne jedes Land, auf dem er Manna zum Essen anbauen könnte, oder Flachs, um feine Roben und anderes Kleidungszubehör zu spinnen und herzustellen. Lasst uns sehen, ob es eine schattenhafte Existenz ist, wie der Gott, dem das Christentum dient, "ohne Körper, Glieder und Leidenschaften", und der sich "jenseits der Grenzen von Zeit und Raum" befindet.
Die Erde muss sterben. Sie hat schon gewisse Verordnungen empfangen und sie wird weitere Verordnungen für ihre Genesung vom Fall erhalten.
Wir werden zur Schöpfung zurückgehen. Der erste Bericht, den wir über die Erde haben, ist, dass sie in einer Masse von Wasser eingehüllt war. Sie wurde aus der Gebärmutter der flüssigen Elemente hervorgerufen. Hier war die erste Geburt unsrer Schöpfung: Die Wassermassen zogen sich zurück und das trockene Land erschien und wurde bald mit pflanzlicher und tierischer Existenz bedeckt. Dies war allen anderen Geburten ähnlich. Sie war erst von einer Flut mächtigen Wassers umgeben, sie brach aus ihnen hervor und wurde bald mit all den Schönheiten des Pflanzenreiches bekleidet. Nach und nach wurde sie durch Adams Übertretung verunreinigt und wurde auf diese Weise unter das Todesurteil gebracht, mit allen mit ihr verbunden Dingen, und wie es unser Text sagt, muss sie auf gleiche Weise altern und sterben, wie die Bewohner auf ihrer Oberfläche.
Himmel und Erde wurden somit verunreinigt, das heißt der materielle Himmel, und alles, was mit unserem Globus verbunden ist. Alles fiel, als der Mensch fiel, und wurde dem Tod unterworfen, als der Mensch ihm unterworfen wurde. Der Mensch und die Erde sind von der Ursünde ohne Verordnungen erlöst, aber bald finden wir neue Sünden, die durch die gefallenen Söhne Adams begangen wurden, und die Erde wurde verderbt vor dem Herrn durch ihre Übertretungen. Es erfordert erlösende Verordnungen für diese zweiten Übertretungen. Der Herr verordnete die Taufe oder die Untertauchung der Erde in Wasser als rechtfertigende Verordnung. Er sagte zu Noah: "Baue eine Arche, um dich und dein Haus zu retten, denn ich werde die Erde in Wasser tauchen, damit die Sünden, die sie verdorben haben, von ihrer Oberfläche abgewaschen werden." Die Quellen der großen Tiefe und die Fenster in der Höhe wurden geöffnet und der Regen kam und überschwemmte die Erde; und das trockene Land verschwand im Schoß der mächtigen Wasser, ja, wie am Anfang,
 
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bis in alle Ewigkeit. Ist unser Gott so engherzig? Die Wasser wurden beschwichtigt, die Erde kam hervor, bekleidet mit Unschuld wie ein neugeborenes Kind, getauft oder wieder geboren aus den Ozeanfluten, und somit wurde die alte Erde mit all ihren Taten begraben und kam hervor zu einem neuen Leben; ihre Sünden waren abgewaschen, ja, wie ein Mensch im Wasser untergetaucht werden muss, um seine persönlichen Sünden abzuwaschen.
Nach und nach wurde die Erde wieder verderbt und die Nationen machten sich mit dem Wein des Zorns des großen Babylon betrunken; aber der Herr hat dieselbe Erde für das Feuer reserviert; deshalb sagte Er durch den Propheten Maleachi: "Seht, der Tag kommt, der wie ein Ofen brennen wird usw." Eine vollständige Reinigung wird noch einmal über die Erde kommen und dies aber durch das mächtigere Element des Feuers, und die Bösen werden brennen wie Stoppeln. Wann soll dies geschehen? Bevor die Erde stirbt? Dies ist eine Darstellung der Taufe, die der Mensch empfängt, nachdem er im Wasser getauft worden ist; denn er muss dann mit Feuer und dem Heiligen Geist getauft werden, um seine Sünden gänzlich zu tilgen. Ebenso wird die Erde mit Feuer und dem Heiligen Geist getauft und all ihre Sünden gänzlich entfernt werden. Somit wird die Erde mit Feuer getauft und die Bosheit von ihrer Oberfläche weggefegt werden, so dass die Herrlichkeit Gottes sie bedecken wird. Wie die Wasser die große Tiefe bedecken, so wird die Erde in der Herrlichkeit Gottes überschwemmt und getauft werden, und Sein Geist wird über alles Fleisch ausgegossen werden, bevor die Erde stirbt. Nach dieser reinigenden Verordnung, wird es eintausend Jahre der Ruhe geben, währenddessen Rechtschaffenheit auf der Erdoberfläche reichlich vorhanden sein wird, und bald nachdem die tausend Jahre vorüber sind, werden die Worte des Textes erfüllt werden: "Der Himmel wird vergehen wie Rauch und die Erde wird altern wie ein Gewand usw." Wenn die Erde altert und das Maß ihrer Erschaffung erfüllt hat und alle Dinge gemäß dem Sinn und Willen Gottes getan sind, wird Er zur Erde sagen: "Stirb!" Was wird ihr Tod sein? Wird sie ertränkt werden? Nein, sie wird durch die Wirkung des Feuers sterben. Sie wird einen Tod erleiden, der denen vieler Märtyrer ähnlich ist. Die Elemente selbst müssen in glühender Hitze schmelzen und die Hügel müssen vor dem Herrn wie Wachs werden. Wird die Erde vernichtet werden. Nein; es gibt in all Seinen Offenbarungen kein solches Wort darüber. So etwas war im Herzen des Allmächtigen oder jedes anderen Wesens nie bekannt, außer in der Phantasie einiger moderner, die verkündeten, dass der Globus wie das "fundamentlose Gefüge einer Vision" werden müsse. Es ist eine der sektiererischen Torheiten, dass die Elemente und alles andere vollkommen aus der Existenz gestrichen werden soll. Der Herr offenbarte es nie, oder dachte nie daran oder gab nie einen Hinweis auf solch eine Sache.
Die Erde wird nicht vernichtet werden; nicht mehr als unsere Körper, nachdem sie verbrannt wurden. Jeder Chemiker weiß, dass das Gewicht eines Gegenstandes durch Verbrennen nicht verringert wird. Die gegenwärtige Ordnung der Dinge muss vergehen und, wie der Apostel Johannes sagt, alle Dinge müssen neu werden, und er sagt uns, wann es geschehen soll: Nach dem Millennium. Das Vergehen entspricht dem Tod und das Neugemachtwerden aller Dinge entspricht der Auferstehung. Muss die neue Erde genau wie diese Erde gemacht werden? Nein, sondern so wie diese Erde war, bevor Sünde sie betrat, und wir werden sie erben. Sie ist unser Himmel und wir haben durch Verheißung Anspruch auf sie, und sie wird durch den Glauben und die Gebete der Heiligen erlöst werden, und wir werden von Gott einen Teil von ihr als unser Erbteil zugesprochen bekommen.
O ihr Farmer, wenn ihr im Grabe schlaft, habt keine Angst, dass eure ackerbaulichen Arbeiten für immer ein Ende haben; fürchtet nicht, dass ihr nie wieder Landbesitz bekommen werdet! Denn, wenn ihr Heilige seid, seid guten Mutes, denn wenn ihr am Morgen der Auferstehung hervorkommt, seht, da
 
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ist eine neue Erde geschaffen, auf der Rechtschaffenheit wohnt, und gesegnet seid ihr, denn ihr werdet sie bewohnen. "Gesegnet sind die Sanftmütigen", sagt unser Erretter, "denn sie werden die Erde ererben", obwohl sie ohne einen Fuß Land gestorben sind.. Die Heiligen der Letzten Tage wurden von einem Besitz zum anderen vertrieben, bis sie jenseits der Grenzen der Zivilisation in die Wüsten getrieben wurden, wo sie, wie man vermutete, sterben würden, und das wäre das Letzte, was man von ihnen gehört hätte. Aber seht, sie haben einen festen Halt an der Verheißung, dass die Sanftmütigen die Erde erben werden, wenn sie mit unsterblichen Körpern hierher kommen, fähig sich der Erde zu erfreuen. Es ist wahr, wir können in ihrem verfluchten Zustand eine Menge Dinge dieses Lebens haben; aber was sind das alles für Dinge? Sie sind nichts. Wir schauen nach Dingen in ihrem unsterblichen Zustand und Farmer werden großartige Farmen auf der Erde haben, wenn sie auf diese Weise verändert sein wird. "Aber seid nicht so schnell", sagt jemand, "wisst ihr nicht, dass es nur ungefähr 197.000.000 Quadratmeilen oder ungefähr 126.000.000.000 Morgen auf der Erdoberfläche gibt? Wird dies für alle Bewohner nach der Auferstehung ausreichen?" Ja; denn wenn die Erde 8000 Jahre bestehen würde, oder 80 Jahrhunderte, und die Bevölkerung in jedem Jahrhundert eintausend Millionen betrüge, dann wären es achtzigtausend Millionen Bewohner; und wir wissen, dass viele Jahrhunderte vergangen sind, die nicht ein Zehntel davon hervorbrachten; aber wenn wir annehmen, dass dies die Anzahl wäre, dann gäbe es mehr als anderthalb Morgen für jeden auf der Oberfläche des Globus.
Aber eine andere Sache sollte in Betracht gezogen werden. Werden die Bösen die Erde als Erbteil erhalten? Nein; denn Jesus sagte nicht: Gesegnet sind die Bösen, denn sie werden die Erde erben. Diese Verheißung wurde nur den Sanftmütigen gemacht. Wer sind die Sanftmütigen? Niemand als nur diejenigen, die die Verordnungen des Evangeliums empfangen und dementsprechend leben. Sie müssen dieselben Verordnungen empfangen, die die Erde empfangen hat, und mit Feuer und mit dem Heiligen Geist getauft werden, wie es mit der Erde geschieht, wenn Jesus kommt, um eintausend Jahre auf ihr zu regieren, und sie werden wie diese Erde mit der Herrlichkeit Gottes bekleidet werden, und nachdem sie gestorben sind, wie die Erde sterben wird, werden sie auferstehen, wie diese Erde auferstehen wird, und danach ihr Erbteil auf ihr empfangen.
Schaut auf die siebzehn Jahrhunderte, die in der östlichen Hemisphäre vergangen sind, währenddessen der Klang des Evangeliums nie aus dem Mund eines bevollmächtigten Dieners Gottes gehört worden ist. Nehmt jetzt einmal an, dass aus der riesigen Bevölkerungsmasse dieser Erde einer pro hundert das Gesetz der Sanftmütigkeit empfangen würde und Anspruch hätte, ein Erbteil auf der neuen Erde zu bekommen, wie viel Land würden sie erhalten? Wir antworten: Sie würden über 150 Morgen bekommen, was ziemlich genug wäre, um Manna anzubauen und einige Wohnhäuser und einige prächtige Herrschaftshäuser darauf zu bauen. Es wäre groß genug, um Flachs anzubauen, um Gewänder daraus zu machen, und um schöne Obstgärten zu haben. Es wäre groß genug, um Blumengärten und alles zu haben, was der Landwirt und der Botaniker wünschen, und es wäre noch etwas übrig.
Was würde man mit den übrig gebliebenen Teilen tun? Lasst mich euch eines erzählen, an das vielleicht einige von euch nie gedacht haben. Nehmt ihr an, dass wir aus dem Grab kommen werden, Mann und Frau, und dass wir nicht dieselbe Art der Zuneigungen, und Zärtlichkeiten und Freuden haben werden, die wir hier haben? Dieselben reinen Gefühle der Liebe, die in den Herzen von Mann und Frau in dieser Welt existieren, werden mit siebenfacher Intensität in der nächsten Welt existieren, die vom Gesetz Gottes regiert wird. Es wird keine Verderbtheiten oder Verletzungen der Rechte anderer geben. Wird ein Mann nicht seine eigene Familie haben? Ja, er wird auch sein
 
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eigenes Herrschaftshaus und seine Farm haben, seine eigenen Söhne und Töchter. Und was noch? Nun, Tatsache ist, dass der Mensch sich weiterhin vermehren und diese Schöpfung füllen wird, da sie durch die auferstandenen Heiligen nicht gefüllt ist, nachdem sie neu gemacht ist.
Und was wird er tun, wenn diese gefüllt ist? Nun, er wird noch mehr Welten schaffen und wie Bienen aus dem alten Stock ausschwärmen und neue Orte bereiten. Und wenn ein Farmer seine Farm kultiviert und zahllose Kinder aufgezogen hat, so dass der Raum beginnt, für sie zu eng zu werden, wird er sagen: "Meine Söhne, dort drüben gibt es eine Menge Materie, geht hin und organisiert eine Welt und bevölkert sie, und ihr sollt Gesetze haben, um euch zu regieren und ihr werdet durch eure Erfahrung dieselben Dinge verstehen und begreifen, die wir wissen." So wird es eine ewige Runde sein und ein fortwährender Fortschritt, und die Regierung wird denen übertragen werden, die zu Königen und Priestern in der Gegenwart Gottes gekrönt sind.
Es könnte vieles mehr gesagt werden, denn wir haben nur gerade diese Dinge berührt, nur den Schlüssel gedreht, damit ihr durch die Tür schauen und ein wenig von den Herrlichkeiten wahrnehmen könnt, die auf die Heiligen warten. Lasst mich euch sagen: Es ist nicht in die Herzen des Menschen eingetreten, die Dinge zu begreifen, die Gott denen vorgelegt hat, die Ihn lieben, es sei denn, er ist mit dem Heiligen Geist erfüllt und erblickt durch Visionen die Throne und die Reiche, die Fürstentümer und Mächte, die Seiner Kontrolle und Herrschaft unterstehen, und Er wird ein rechtschaffenes Zepter über dem Ganzen schwingen.
Dies wollen wir als eine Art von Auferstehungspredigt für diese Schöpfung betrachten, und für all die Rechtschaffenen, die sie ererben werden. Wir haben in dieser Ansprache keine Zeit, über die Auferstehung der Bösen zu predigen und auch nicht auf ihren Aufenthaltsort zu verweisen.

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